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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.09.2011 19:28
#26 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von tekstballonnetje
Die einzigen Kandidaten, die ich gerade eben vor dem Fernseher sitzend sympathisch fand, waren die der Piraten.

Ich habe jetzt drei gesehen: Ein, hm, junges Mädchen, backfischmäßig süß. Und zwei Nerds; ich glaube, das waren der Vorsitzende und der Spitzenkandidat.

Sympathisch? Ja gewiß. Unbedarfte junge Leute. Aber was werden sie anrichten? Ich versuche seit einer Stunde, das Grundsatzprogramm und das Parteiprogramm dieser Partei herunterzuladen; aber der Server ist offenbar blockiert.

Ich meine mich aber zu erinnern, daß das Copyright abgeschafft werden soll. Da dann niemand mehr als Autor sein Geld verdienen kann, ist das das Ende der Literatur.

Ich habe von Interviewern gehört - gebe das also ohne Gewähr weiter - , daß ein Schulfach "Rauschkunde" eingeführt werden soll und daß jeder ohne Führerschein fahren dürfen soll. Auch sollen nicht nur Studiengebühren abgeschafft bzw. nicht eingeführt werden, sondern auch alle Bestimmungen, was die Dauer des Studiums angeht.

Wenn das stimmt - ich hoffe es bald nachlesen zu können -, dann ist das eine Partei von naiven Kindsköpfen. Die können ja auch sympathisch sein. Aber da ist mir, lieber tekstballonnetje, ein halbwegs kompetenter Unsympath doch entschieden lieber.

Herzlich, Zettel

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

18.09.2011 19:39
#27 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat
Lieber Gansguoter, wo haben Sie ihn denn getroffen, den Berliner? Ich persönlich kenne nur wenige, obwohl ich nun schon über 35 Jahre in Berlin lebe!



Ich würd denken, dass die Leute am Verkaufsschalter der BVG oder die Busfahrer nicht unbedingt aus Schwaben zugezogen sind.

SF-Leser Offline



Beiträge: 175

18.09.2011 20:43
#28 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Moin Gansguoter,

nun muß ich in Hinsicht auf meine Geburtsstadt doch mal einiges den Eindruck korrigierendes und erläuterndes bemerken:

· In allen Millionenstädten, sei es nach eigener Erfahrung New York, Paris, London, Moskau oder Tokio, hat man den Eindruck, daß deren Bewohner besonders ruppig und unfreundlich sind.
· Man hat den Eindruck, daß alle in Hektik und druckvoller Eile sind und daß jegliches Anhalten dieser Eile eine mittlere Katastrophe hervorrufen könnte.
· Trifft man die gleichen Leute dann in den Außenbezirken der Stadt, so ist plötzlich und eigentlich erstaunlich, diese ganze Hektik und notwendige Eile nicht mehr vorhanden.
· Ist man der gleichen Nationalität, also Provinzler, so verschärft dies die „Ablehnung“ noch um einige Grade. (Was will der denn hier, kann der nicht zuhause bleiben?)
· Ist man radebrechender Ausländer, so erlebt man eine dann zum Teil schon überraschende Freundlichkeit.
· Es gilt aber immer auch, so wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Grüße

SF- Leser

tekstballonnetje Offline



Beiträge: 235

18.09.2011 20:55
#29 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von tekstballonnetje
Die einzigen Kandidaten, die ich gerade eben vor dem Fernseher sitzend sympathisch fand, waren die der Piraten.

Ich habe jetzt drei gesehen: Ein, hm, junges Mädchen, backfischmäßig süß. Und zwei Nerds; ich glaube, das waren der Vorsitzende und der Spitzenkandidat.

Sympathisch? Ja gewiß. Unbedarfte junge Leute. Aber was werden sie anrichten? Ich versuche seit einer Stunde, das Grundsatzprogramm und das Parteiprogramm dieser Partei herunterzuladen; aber der Server ist offenbar blockiert.

Ich meine mich aber zu erinnern, daß das Copyright abgeschafft werden soll. Da dann niemand mehr als Autor sein Geld verdienen kann, ist das das Ende der Literatur.

Ich habe von Interviewern gehört - gebe das also ohne Gewähr weiter - , daß ein Schulfach "Rauschkunde" eingeführt werden soll und daß jeder ohne Führerschein fahren dürfen soll. Auch sollen nicht nur Studiengebühren abgeschafft bzw. nicht eingeführt werden, sondern auch alle Bestimmungen, was die Dauer des Studiums angeht.

Wenn das stimmt - ich hoffe es bald nachlesen zu können -, dann ist das eine Partei von naiven Kindsköpfen. Die können ja auch sympathisch sein. Aber da ist mir, lieber tekstballonnetje, ein halbwegs kompetenter Unsympath doch entschieden lieber.

Herzlich, Zettel




Damit es da keine Missverständnisse gibt: Ich meinte ausschließlich Sympathie und keine Inhalte. Natürlich hätte ich die Piraten nicht gewählt. Für eine Partei, die so ein Wahlplakat aufhängt, habe ich schon keine Lust mehr, auch nur zwanzig Minuten meiner Lebenszeit zu opfern, um meine Stimme für sie abzugeben.

Wenn ich wahlberechtigt gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich aus Verzweiflung Die Freiheit gewählt. Zwar eine verschenkte Stimme, aber SPD, Grüne und Linke kommen für mich ohnehin nicht in Frage, beim Reizwort CDU reagiere ich mittlerweile nur noch wie Don Cherry auf russische Eishockeyspieler und wieder voll naiver Hoffnung FDP wählen, hätte es bei diesem Ergebnis ja auch nicht gebracht.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

18.09.2011 20:57
#30 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Hallo SF-Leser,

Zitat
In allen Millionenstädten, sei es nach eigener Erfahrung New York, Paris, London, Moskau oder Tokio, hat man den Eindruck, daß deren Bewohner besonders ruppig und unfreundlich sind.



ich kenn jetzt nicht soo viele Millionenstädte, aber dieses Angeranztwerden habe ich nur in Berlin erlebt. Natürlich nicht immer und überall. Das ist etwas anderes, als wenn jemand hektisch oder in Eile ist. Mit der U-Bahn zu fahren, habe ich als unangenehm empfunden mit einer latent feindselig-angespannten Atmosphäre.

Zitat
· Ist man der gleichen Nationalität, also Provinzler, so verschärft dies die „Ablehnung“ noch um einige Grade. (Was will der denn hier, kann der nicht zuhause bleiben?)



Ist trotzdem nicht in Ordnung, wenn man als Ortsfremder einen Busfahrer etwas fragt.

Zitat
Es gilt aber immer auch, so wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.



Ich denke, "Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir bitte sagen, wo ..." finde ich jetzt nicht so ganz unhöflich.

Nachtrag: Bei der Ankunft an Berlin Hbf mit einer Gruppe dt. und israelischer Schüler wurden wir von irgendwelchen Passanten empfangen mit: "Was wollt Ihr hier? Ab mit Euch nach Sachsenhausen!" - Dabei weiß ich nicht, ob diese Pöbler die Schüler als jüdische Israelis erkannt haben oder ob das die übliche Art in Berlin ist, mit Fremden umzugehen.

Juno Offline



Beiträge: 332

18.09.2011 21:38
#31 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Wie hieß das doch ´89? – Wahnsinn!!!


Soll der wirtschaftliche Einfluss des Staates ausgedehnt oder verringert werden? Diese Gretchenfrage beantworten in der deutschen Hauptstadt heute

98 Prozent der Wähler mit „ausdehnen“

(Na gut, davon vielleicht 20 Prozentpunkte mit „unverändert lassen“ oder „keine Ahnung, Leute“)


Es war schon immer schlimm. Aber dass es so schlimm werden würde...

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

18.09.2011 22:05
#32 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von tekstballonnetje
Die einzigen Kandidaten, die ich gerade eben vor dem Fernseher sitzend sympathisch fand, waren die der Piraten. Alle anderen Personen haben mich nur noch angewidert und da schließe ich die Journalisten nicht aus. Da werden die 1,8 Prozent für die FDP als Zustimmung zur "Euro-Rettung" interpretiert und die junge Piraten-Kandidatin muss sich sofort spitz fragen lassen, warum denn in einer sich modern nennenden Partei so wenig Frauen auf der Wahlliste stehen. Ich werde wohl wieder dazu übergehen, mir solche Wahlsendungen nicht mehr anzusehen. Etwas besseres als Eskapismus fällt mir leider nicht mehr ein.



In genau diesem Gemütszustand habe ich diesen Beitrag bei den »Bissigen Liberalen« verfasst:
http://www.bissige-liberale.net/2011/09/...her-populismus/

Llarian Online



Beiträge: 6.933

18.09.2011 22:43
#33 RE: Berliner & Rheinländer Antworten

Zitat von Zettel
Und das scheint mir schon dem rheinischen Lebensgefühl sehr verwandt zu sein; und sehr verschieden von preußischer Nüchternheit, Disziplin und Pflichterfüllung. Das rheinische Leeve un leev losse, oder das rheinische Jeder Jeck is anners - das scheinen mir gute Kennzeichnungen auch dieses neuen Berliner Lebensgefühls zu sein.


Das Berliner Lebensgefühl kenne ich nicht. Es ist mir auch, als jemand der dort nicht wohnt, bisweilen nicht wirklich wichtig. Ich verstehe nicht wirklich wie man in einer Stadt, wo man nachts kaum U-Bahn fahren kann und Angst haben muss seine Kinder einzuschulen, ein besonders positives Gefühl entwickeln kann, aber es sei den Berliner von Herzen gegönnt sich so hedonistisch oder unbekümmert zu fühlen wie sie wollen. Aber nicht auf meine Kosten !
Das Problem an Berlin ist, das das restliche Land für diesen Hedonismus bezahlen soll, etwas was Rheinländer nicht für sich reklamieren. Und das finde ich schon einen ziemlich gewaltigen Unterschied.

Zitat
Mit den Rheinländern tue ich mich schwerer.


Das ist schade, lieber Zettel, denn abgesehen vom Karneval ist der Rheinländer ein ziemlich normaler Mensch, der die meisten anderen in Ruhe laesst.

Llarian Online



Beiträge: 6.933

18.09.2011 22:54
#34 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von Zettel
Ich meine mich aber zu erinnern, daß das Copyright abgeschafft werden soll. Da dann niemand mehr als Autor sein Geld verdienen kann, ist das das Ende der Literatur.


Dann isses ja gut, dass das niemand den Autoren erzählt hat, als es noch kein Copyright gab (so ziemlich die längste Zeit der Menschheit), die hätten doch ihre Werke sicher nicht geschrieben......

Aber wenn wir es wirklich ernsthaft diskutieren wollen: Das ist nichts als eine Behauptung. Und noch dazu eine richtig schlecht belegte. Wo bitte hat denn ein Autor deswegen je seine Tätigkeit aufgrund des Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Urheberrechts aufgegeben ? Vielleicht hätten wir nicht die gigantische Medienindustriekrake, die heute unsere Grundrechte einzustampfen sucht, aber ich meine auf die könnten wir gut verzichten. Ich emfehle Ihnen ganz ernsthaft statt dem Kampfbegriff des Copyright mal den nicht weniger hässlichen Kamfbegriff des Copyleft zu googeln, es sind nämlich durchaus eine ganze Menge nicht allzu naiver Menschen der Meinung, dass Sie sich hier schwer irren.

Zitat
Die können ja auch sympathisch sein. Aber da ist mir, lieber tekstballonnetje, ein halbwegs kompetenter Unsympath doch entschieden lieber.


Gysi und Laftonatine sind sicher kompetent was ihre Ideen angeht. Ob das so besser ist ?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.09.2011 22:57
#35 RE: Berliner & Rheinländer Antworten

Zitat von Llarian

Zitat
Mit den Rheinländern tue ich mich schwerer.

Das ist schade, lieber Zettel, denn abgesehen vom Karneval ist der Rheinländer ein ziemlich normaler Mensch, der die meisten anderen in Ruhe laesst.


Ich habe in meiner Zeit als Privatdozent einmal einen Lehrstuhl an der RWTH Aachen vertreten. Ich hatte dort ein kleines Appartment und war "Wochendendfahrer". Die Abende habe ich - ich glaube, das habe ich schon einmal geschrieben - oft in Kneipen verbracht. Da habe ich "den Öcher" ein wenig kennengelernt. Beeindruckt hat mich der depressive Grundton dieser rheinischen Fröhlichkeit.

Aber das war ersten Aachen, vielleicht nicht repräsentativ für das Rheinland. Zweitens sind diejenigen, die Abends ihr Öcher Kölsch trinken, vielleicht nicht repräsentativ für die Aachener.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.09.2011 23:07
#36 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von Llarian
Dann isses ja gut, dass das niemand den Autoren erzählt hat, als es noch kein Copyright gab (so ziemlich die längste Zeit der Menschheit), die hätten doch ihre Werke sicher nicht geschrieben......

Richtig. Deshalb konnte bis zur Einführung des Copyright auch niemand von der Schriftstellerei leben. Es gab das überhaupt nicht - den "Schriftsteller" als Beruf. Es wurde schamlos nachgedruckt, ohne daß der geistige Eigentümer einen Pfennig für seine Arbeit bekam.

Als "Raubdrucker" bei Arno Schmidt auftauchten, um ihm stolz mitzuteilen, daß sei "Zettels Traum" geraubdruckt hatten, damit auch der arme Student es würde erwerben können, hat er ihnen sinngemäß geantwortet: Wollen Sie mich ruinieren?

Ich wundere mich immer wieder, lieber Llarian, daß ausgerechnet manche Liberale Feinde des Eigentums sind, wenn es um geistiges Eigentum geht. Sie sind dagegen, daß der Staat Denjenigen, der sein Geld redlich mit einem Geschäft verdient hat, durch Besteuerung enteignet. Sie sind zugleich paradoxerweise dafür, daß jemand, der sein Geld redlich durch Schreiben verdienen will, enteignet wird, indem man ihm das stiehlt, wofür er gearbeitet hat.

Ich verstehe es nicht, wirklich nicht. Wenn man geistiges Eigentum stehlen darf - , ja, warum denn dann nicht auch Autos oder Schmuck?

Herzlich, Zettel

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

18.09.2011 23:27
#37 RE: Berliner & Rheinländer Antworten

Zitat
Aber das war ersten Aachen, vielleicht nicht repräsentativ für das Rheinland. Zweitens sind diejenigen, die Abends ihr Öcher Kölsch trinken, vielleicht nicht repräsentativ für die Aachener.



Also, die Ööcher, die sind etwas ganz anderes als die Kölner oder Bonner! Die sprechen ja auch ganz anders. Die haben diesen depressiven Grundton viel stärker als die wirklichen Rheinländer.

Hias Offline



Beiträge: 138

19.09.2011 02:24
#38 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Interessanterweise scheint die deutsche Volkswirtschaft davon aber profitiert zu haben:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,709761,00.html

lois jane Offline



Beiträge: 662

19.09.2011 10:00
#39 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von SF-Leser
Ist man der gleichen Nationalität, also Provinzler...



Wir sind nicht eure Provinzler!

Kein Kommentar!

herr celine Offline



Beiträge: 153

19.09.2011 10:15
#40 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von C.

Doch, leider ist das möglich.

Wenn ich in einer Umfrage einer Partei die Chance abspreche die 5-Prozenthürde zu überspringen, werden sich unsichere Wähler eine Alternative suchen, nicht nur um ihre Stimme nicht zu verschenken, sondern auch um zu "den Siegern" zu gehören

Die Partei, deren Einzug als sicher prophezeit wird, hat die Möglichkeit weitere Stimmen auf sich zu ziehen, wie hier die Piraten, die abweichend von ihrer Klientel auch die Stimmen von Protestwählern auf sich vereinigen konnten. Es haben diesmal nicht nur vorwiegend männliche Nerds bis 30 die Piraten gewählt, sondern es geht quer durch den Gemüsegarten. Selbst bei den über 60-jährigen haben die Piraten doppelt so viele Stimmen als die FDP. Die Piraten haben jetzt den Status einer Protestpartei, in Ermangelung anderer Alternativen, deren Wahl unabhängig von der Programmatik erfolgt.




Na da haben wir es ja. Dann ist natürlich Aufstieg und Fall der FDP genauso eine Folge der Manipulation durch Demoskopie, nicht wahr? Das kann ich doch aus Ihren Annahmen folgern. Oder Sehen Sie das anders?

Was Sie hier den Umfrageinstituten vorwerfen, ich spreche von Ihrem ersten Beitrag in diesem Thread, grenzt an Verleumdung und es ist ungeheuerlich.

SF-Leser Offline



Beiträge: 175

19.09.2011 10:21
#41 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von lois jane

Zitat
Zitat von SF-Leser
Ist man der gleichen Nationalität, also Provinzler...


Wir sind nicht eure Provinzler!



Sondern von??

Ist 'ne Frage!

Grüße

SF- Leser

C. Offline




Beiträge: 2.639

19.09.2011 12:11
#42 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von herr celine
Was Sie hier den Umfrageinstituten vorwerfen, ich spreche von Ihrem ersten Beitrag in diesem Thread, grenzt an Verleumdung und es ist ungeheuerlich.



Nein, es handelt sich nicht um Verleumdung, sondern um Wissenschaft. Solange die Umfrageinstitute, beziehungsweise die Medien, die deren Erhebungen veröffentlichen nicht verpflichtet sind, Methodik und Rohdaten zu veröffentlichen, kann der Verdacht des manipulatorischen Umgangs mit Daten und deren Auswirkung nicht ausgeschlossen werden. Beim Absturz der FDP kann man den Fallbeileffekt (Reumann), bei Aufstieg der Piraten den Bandwagoneffekt beobachten. Die bewusste Manipulation wurde von Allensbach am Beispiel der Republikaner schon vor langer Zeit eingestanden.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

lois jane Offline



Beiträge: 662

19.09.2011 12:54
#43 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von SF-Leser
Zitat von lois jane

Zitat
Zitat von SF-Leser
Ist man der gleichen Nationalität, also Provinzler...


Wir sind nicht eure Provinzler!



Sondern von??

Ist 'ne Frage!

Grüße

SF- Leser




Wir sind niemandens Provinzler!!!

Kein Kommentar!

lois jane Offline



Beiträge: 662

19.09.2011 13:00
#44 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von C.

Zitat von herr celine
Was Sie hier den Umfrageinstituten vorwerfen, ich spreche von Ihrem ersten Beitrag in diesem Thread, grenzt an Verleumdung und es ist ungeheuerlich.



Nein, es handelt sich nicht um Verleumdung, sondern um Wissenschaft. Solange die Umfrageinstitute, beziehungsweise die Medien, die deren Erhebungen veröffentlichen nicht verpflichtet sind, Methodik und Rohdaten zu veröffentlichen, kann der Verdacht des manipulatorischen Umgangs mit Daten und deren Auswirkung nicht ausgeschlossen werden. Beim Absturz der FDP kann man den Fallbeileffekt (Reumann), bei Aufstieg der Piraten den Bandwagoneffekt beobachten. Die bewusste Manipulation wurde von Allensbach am Beispiel der Republikaner schon vor langer Zeit eingestanden.




Möglich sind solche Beeinflussungen schon und ich habe mich ehrlich gesagt gestern darüber geärgert, daß in Radionachrichten Umfragen/Prognosen mitberichet wurden. Zumindest dies sollte verboten werden ... ups, achso verbieten ist ja verboten. ;-)

Aber ohne auch nur einen konkreten Hinweis, daß in diesem Fall Manipulation vorlag, ist es nichts weiter als eine Verschwörungstheorie, um das schlechte Abschneiden der bevorzugten Partei zu erklären.

Kein Kommentar!

rundertischdgf Offline




Beiträge: 6

19.09.2011 13:37
#45 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Bin Neuling hier und teste gerade mal die Diskussion hier. Wir sind auf diesen Beitrag gestoßen, weil ein Leser unseres Auftrittes einen Link zu diesem Thread eingestellt hat.

http://rundertischdgf.wordpress.com/2011...nder-in-berlin/

rundertischdgf Offline




Beiträge: 6

19.09.2011 13:46
#46 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Einige Teilnehmer des niederbayerischen Gesprächskreises "Runder Tisch DGF" saßen gestern um 14 Uhr zusammen und gaben auch eine Vorhersage zur Berliner Wahl ab, die wir dann gemeinsam in einer Frage so drastisch formulierten:

Warum wählen wir eigentlich unsere Schlächter immer und immer wieder selber?

http://rundertischdgf.wordpress.com/2011...h-immer-selber/

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 14:00
#47 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von rundertischdgf
Einige Teilnehmer des niederbayerischen Gesprächskreises "Runder Tisch DGF" saßen gestern um 14 Uhr zusammen und gaben auch eine Vorhersage zur Berliner Wahl ab, die wir dann gemeinsam in einer Frage so drastisch formulierten:

Warum wählen wir eigentlich unsere Schlächter immer und immer wieder selber?

http://rundertischdgf.wordpress.com/2011...h-immer-selber/

Lieber rundertischdgf,

dieses Forum ist nicht dazu da, Reklame für den eigenen Blog des jeweiligen Posters zu machen; wie Sie es jetzt zum zweiten Mal versuchen.

Bitte beteiligen Sie sich stattdessen an Diskussionen zur Sache. Sonst beende ich Ihre Mitgliedschaft.

Gruß, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 14:25
#48 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Zitat von C.
Nein, es handelt sich nicht um Verleumdung, sondern um Wissenschaft. Solange die Umfrageinstitute, beziehungsweise die Medien, die deren Erhebungen veröffentlichen nicht verpflichtet sind, Methodik und Rohdaten zu veröffentlichen, kann der Verdacht des manipulatorischen Umgangs mit Daten und deren Auswirkung nicht ausgeschlossen werden.

Ich sehe nicht ganz, dear C., was das bringen würde. Jeder weiß, daß die Rohdaten sich für eine Prognose nicht eignen, weil andere Faktoren ebenfalls in die Wahlentscheidung eingehen (Parteienbindung, langfristig wirksame Einstellungen usw.; sodann auch Verweigerungen usw.).

Das Gewichten ist ja keine Manipulation, sondern der Versuch, aufgrund der Rohdaten und unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten über diese anderen Faktoren zu einem möglichst zutreffenden Bild der tatsächlichen Neigung zu Wahlentscheidungen zu kommen. Meines Wissens gewichten alle Institute, weltweit.

Die Forschungsgruppe Wahlen macht ja das, was du fordertst, freiwillig. Sie veröffentlicht die Rohdaten unter "Stimmung" und die gewichteten Daten unter "Prognose". Das ist ganz interessant; aber was zählt und von den Politikern ernst genommen wird, das ist zu Recht die Prognose.

Zitat von C.
Beim Absturz der FDP kann man den Fallbeileffekt (Reumann), bei Aufstieg der Piraten den Bandwagoneffekt beobachten.

Das sind unvermeidbare Effekte; sie haben sozialpsychologische Ursachen und sind als solche kein Hinweis auf eine Manipulation. Wie stark diese Effekte sich auswirken und ob sie nicht durch andere - Mobilisierungseffekt, Mitleidseffekt - kompensiert werden, ist umstritten.

Zitat von C.
Die bewusste Manipulation wurde von Allensbach am Beispiel der Republikaner schon vor langer Zeit eingestanden.

Das ist ein geradezu klassischer agitatorischer "Spiegel"-Artikel, dear C.

Der "Spiegel" hatte schon damals, 1996, seit Jahrzehnten einen Feldzug gegen Noelle-Neumann und das Allensbacher Institut geführt. Noelle-Neumann, verheiratet mit einem CDU-Abegordneten, hatte Kohl demoskopisch berateten (wenn ich mich erinnere, sogar schon Adenauer) und in ihrem Buch über die Schweigespirale Manipulationen von Medien zugunsten der SPD enthüllt. Der "Spiegel" hatte nicht nur sie und ihr Institut im Visier, sondern auch ihren Schüler Hans Mathias Kepplinger.

Wenn man den Artikel, den du verlinkt hast, genau liest, dann sieht man, daß Renate Köcher überhaupt keine Manipulation zugibt. Sie sagt nur, daß man sich entschlossen hatte, in diesem Fall die Rohdaten zu veröffentlichen (was meines Wissens Allensbach oft macht), weil man sich bei den Republikanern der Gewichtung nicht sicher war.

Köcher wäre ja auch bescheuert gewesen, wenn Allensbach wirklich manipuliert hätte und sie das dann gegenüber dem SWF laut hinausposaunt hätte.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.09.2011 14:28
#49 RE: Berliner & Rheinländer Antworten

Zitat von Gansguoter
Also, die Ööcher, die sind etwas ganz anderes als die Kölner oder Bonner! Die sprechen ja auch ganz anders. Die haben diesen depressiven Grundton viel stärker als die wirklichen Rheinländer.

Ja, das mag sein, lieber Gansguoter. Ich kann das nicht beurteilen. Noch stärker als in Aachen ist mir diese Depressivität bei Leuten vom Niederrhein aufgefallen.

Herzlich, Zettel

rundertischdgf Offline




Beiträge: 6

19.09.2011 14:44
#50 RE: Marginalie: Spree-Athen Antworten

Das beabsichtigen wir auch nicht! Wir kannten bisher Ihren Auftritt nicht. Erst durch die Verlinkung dieses Threads in einer Antwort an unseren Beitrag zur Berliner Wahl sind wir auf Sie aufmerksam geworden. Wir jedoch haben Ihren Auftritt bei uns verlinkt, weil wir ihn interessant und lesenswert finden.

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