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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

25.01.2013 11:30
#101 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Stefanie im Beitrag #79
Mittlerweile gibt es viele gute Texte zu dem Thema.

Schon - aber der von der Stuttgarter Zeitung gehört zu den schlechten.

Das fängt damit an, daß die Autorin kritiklos die Behauptungen von Himmelreich als Wahrheit übernimmt: "Aber es gibt keinen Grund, ihr ... nicht zu glauben."
Das ist journalistisch völlig unseriös. Es gibt im Gegenteil keinen Grund, diese Geschichte so ohne weiteres zu glauben.
Das ist hier ein typischer Fall von "Opfer-Abo" à la Kachelmann: Eine Frau stellt einen Vorwurf in die Welt, ohne jegliche Belege - und der wird automatisch geglaubt.
Obwohl gerade im aktuellen Fall auffällig ist, daß es eigentlich viele Zeugen des Vorfalls geben müßte, aber bis heute niemand die Darstellung Himmelreichs bestätigt hat.

Und dann stellt die Autorin den behaupteten Zwischenfall in einen völlig falschen Kontext. Auch wenn Himmelreich beruflichin Stuttgart war - es war KEINE Begebenheit aus dem Arbeitsleben. Und es war insbesondere keine mit einem Vorgesetzten, der sich gegenüber einer Untergebenen falsch benimmt. Sondern da sind in einer Hotelbar lange nach Feierabend zwei volljährige und gleichberechtigte Menschen zusammengekommen.

Und dann sollte man nicht vergessen: Es war Himmelreich, die den Kontakt mit Brüderle suchte - nicht umgekehrt.
Er saß an der Bar und feierte mit Freunden. Sie kam dazu, setzte sich neben ihn und begann ein Gespräch mit ihm. Wie genau dieses Gespräch gelaufen ist, erzählt sie nicht. Erst die Stelle, als er ihr dieses deftige Kompliment macht. Das ist zwar eher das Niveau eines Pfälzer Weinfestes als des Wiener Opernballs - aber das ist letztlich Geschmackssache. Es war auf jeden Fall keine beleidigende oder sonstwie zu kritisierende Bemerkung.
Wie es so schön heißt: Beim Flirten ist alles legitim - bis zum ersten "Nein".

Auf jeden Fall war klar, daß Brüderle kein politisches Fachgespräch führen wollte, sondern das Gespräch als privat ansah.
WENN Himmelreich das ablehnte - dann hätte sie nun gehen können. Und zwar nicht, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie dazu gekommen war und das Gespräch wollte. Sie hat aber kein Recht darauf, daß Brüderle auf diesen Wunsch eingeht. Wenn er nur Lust auf Privates hat, ist das legitim. Wenn sie da nicht mitmachen will, muß sie halt wieder abziehen. Ganz normal zwischen erwachsenen Leuten.

Sie ist aber geblieben und hat die Unterhaltung weitergeführt. Und da kann sie sich wirklich nicht beklagen, wenn Brüderle nun auf der privaten Schiene weitermacht. Und auch an den weiteren Sprüchen ist ja im Rahmen eines Flirts überhaupt nichts auszusetzen. Nur daß Himmelreich halt im Nachhinein behauptet, sie hätte die ganze Zeit nur Berufliches besprechen wollen - was angesichts des Ablaufs einfach absurd ist.

Wenn man also in den Medien eine Diskussion über Sexismus führen will, dann wird man bestimmt genügend Fälle aus dem Berufsleben finden. Auch von Politikern.

Aber diese Geschichte paßt überhaupt nicht.

Skipper ( gelöscht )
Beiträge:

25.01.2013 11:41
#102 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #100
Unsicherheit ist eine Form von (nicht-körperlicher) schwäche. Das weiß doch jeder Mann/Macho.


O.k., so kann man das auch sehen.

Auf jeden Fall sind solche persönlichen Vorwürfe als Reaktion auf einen doch sachlichen Beitrag ziemlich untergriffige (so sagt treffend der Österreicher) Küchenpsychologie.

Aber passt. Kriegt man(n) ja so ähnlich auch bei ziemlich jeder Diskussion über Frauenquoten zu hören. "Du hast wohl Angst vor starken Frauen?"

C. Offline




Beiträge: 2.639

25.01.2013 12:55
#103 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #101
. Erst die Stelle, als er ihr dieses deftige Kompliment macht. Das ist zwar eher das Niveau eines Pfälzer Weinfestes als des Wiener Opernballs - aber das ist letztlich Geschmackssache.




Das Pfälzer Weinfest ist nicht nur eine Veranstaltung auf höchsten Niveau, es ist auch aus ökonomischen Gründen unabdingbar um Platz in den Fässern zu schaffen. Aber Sie haben recht, Frau Himmelreich und Herr Brüderle sind an mangelnder interkulturellen Kompetenz gescheitert.

Der Hotelbardialog auf den Worschtmarkt in einen Schubkärcher-Stand verlegt wäre mit einer Pfälzer Journalistin völlig anders abgelaufen:

Pfälzer Journalistin: Här Rainer, sach emol, bischt Du net ä bissel alt fer än Hoffnungsträger (Wichtig ist dabei, dass Hoffnungsträger in glasklarem Hochdeutsch ausgesprochen wird, denn es existiert im Pfälzischen nicht)

FDP-Hoffnungsträger: Mädel, loss mich mol schätze. Du könnscht glatt fer achtundzwansisch durchgehe.

Pfälzer Journalistin guckt verdattert: Do hoscht du vollkumme recht, fascht.

FDP-Hoffnungsträger: bei Mädscher in dem Alter wes isch Bscheid.

Pfälzer Journalistin: Du hoscht doch gar kää Enkelscher. (luftholen) Was isch disch froge wollt, wie hoscht du des eigenlich gemäänt mit, dass sich Deutschland nicht schnell genug verännert? ("schnell genug" wieder hochdeutsch aussprechen, erstens ist es ein Zitat und zweitens geht in der Pfalz gar nichts schnell.)

FDP-Hoffnungsträger: Wo kummscht eigentlich her?

Pfälzer Journalistin: Na, aus Dergm (Für Ortsunkundige, Dergm ist Bad Dürkheim, der Veranstaltungsort des Wurstmarkts)

Nun ist es am FDP-Hoffnungsträger ungläubig zu schauen, denn die Journalistin hat statt einem Dubbeglas ein Gläschen Mineralwasser in der Hand.

FDP-Hoffnungsträger: Net zu glawwe, Schprudelwasser ist doch was fer die Gäns. Ich hol där ä Rieslingschorle.

Pfälzer Journalistin: Wenn isch net im Dienscht bin, sauf ich a mol änner, awwer isch will dich jetzert jo interwuwe.

FDP_Hoffnungsträger rollt die Augen und landet damit direkt auf dem Busen und hebt an, doch die Pfälzer Journalistin kommt ihm zuvor: Härscht uff uff mei Möps zu glotze.

Auftritt Pressesprecherin: Herr Brüderle, der Fotograf von der Rheinpfalz will ein paar Bilder von Ihnen mit der Weinprinzessin machen
FDP-Hoffnungsträger dackelt ab, die Pfälzer Journalistin leert das Mineralwasser weg und holt sich jetzt erstmal eine Rieslingschorle.

Zitat von R.A
Es war auf jeden Fall keine beleidigende oder sonstwie zu kritisierende Bemerkung.



Das liegt im Auge des Betrachters, annerschtwu is annerscht. Wer nicht mit der Pfälzer Mentalität vertraut ist, bleibt oft irritiert zurück, Beleidigtsein inbegriffen.

Zitat
Wie es so schön heißt: Beim Flirten ist alles legitim - bis zum ersten "Nein".


Das war noch nicht einmal ein Flirt, sondern dumm Gebabbel.


*Feinheiten nacheditiert

Der Riesling gehört zu Deutschland.

patzer Offline



Beiträge: 359

25.01.2013 13:04
#104 RE: Zettels Meckerecke: Das Protokoll Antworten
R.A. Offline



Beiträge: 8.171

25.01.2013 14:07
#105 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von C. im Beitrag #103
Pfälzer Journalistin: Här Rainer, sach emol, bischt Du net ä bissel alt fer än Hoffnungsträger (Wichtig ist dabei, dass Hoffnungsträger in glasklarem Hochdeutsch ausgesprochen wird, denn es existiert im Pfälzischen nicht) ...

Ganz hervorragend, vielen Dank.
Ich hätte ja gerne etwas ähnliches geschrieben, aber obwohl in der Pfalz aufgewachsen, bin ich im Dialekt nicht sehr gut.

Zitat

Zitat von R.A
Es war auf jeden Fall keine beleidigende oder sonstwie zu kritisierende Bemerkung.


Das liegt im Auge des Betrachters, annerschtwu is annerscht.



Sicher. Aber genau das ist ja der Gag beim Anbaggern/Flirten etc.: Es geht darum, das Mann das richtige Maß an Anzüglichkeit findet, um bei der Gesprächspartnerin zu landen.
Das kann ganz sanft sein und altmodisch die schönen Äuglein loben, das kann direkter à la Brüderle sein, oder das kann ganz Macho-haft sofort das Thema Bett ansprechen. Es muß auf jeden Fall etwas über der roten Linie einer normalen/beruflichen Konversation sein (ist also automatisch immer "sexistisch"), sonst wäre es ja kein Anbaggern, sondern langweiliger Smalltalk.
Wenns zu niedrig dosiert ist, gilt man als Langweiler, bei zu hoher Dosierung riskiert man die Ohrfeige. Kann auch ganz deplatziert sein, wenn sie gar nicht interessiert ist (was aber nicht unbedingt zu erwarten ist, wenn sie sich an der Bar neben einen setzt und das Dekolleté in Stellung bringt). Auf jeden Fall ist die richtige Einschätzung ziemlich schwierig und gelingt den meisten Männern nur selten.
Zu kritisieren ist das aber nur, wenn der Anbaggerversuch von der Situation her nicht paßt (z. B. im Büro) oder wenn trotz klarer Absage weitergemacht wird. Was beides nicht der Fall war.

Es gibt ja ziemlich häufig Kontakte zwischen Politikern und Journalistinnen, die dann in eine Beziehung münden. Man kann davon ausgehen, daß die alle mit Situationen wie hier diskutiert angefangen haben. Ich glaube bestimmt nicht, daß Gerhard Schörder seine Doris mit einer Bemerkung über ihre hochgeistigen Zeitungskommentare aufgerissen hat. Da wird er auch ihre körperlichen Vorzüge gelobt haben - und sie hat daraus halt nicht eine Skandalstory gemacht, sondern ihn geheiratet.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

25.01.2013 14:20
#106 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von RA
Wie es so schön heißt: Beim Flirten ist alles legitim - bis zum ersten "Nein".



Exakt. Wuerden Frauen das auch nicht generell wollen (Nicht jede, immer und an jedem Ort aber manche hinreichend oft ), wuerde Mann ja mit dieser Art ziemlich schnell auf Granit beissen und das Verhalten als solches Aussterben.

Nebenbei: Bisher dachte ich immer Bruederle habe etwas Biederes. Aber man laesst sich ja gerne positiv ueberraschen.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

25.01.2013 14:47
#107 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von dirk im Beitrag #106

Nebenbei: Bisher dachte ich immer Bruederle habe etwas Biederes. Aber man laesst sich ja gerne positiv ueberraschen.

Ein interessanter Aspekt. Wäre es möglich, daß sich, sollte die Sexismusdebatte auf dieser Basis weitergehen, die FDP in größerem Umfang die Sympathien durch feministische Doppeldenkargumentation frustrierter Männer einsammelt und gewissermaßen als Draufgänger- und Protestpartei profiliert? Dann erscheint auch das drohende Gebrummel
Zitat von Stefanie im Beitrag #10

So etwas gehört bei einem Politiker öffentlich gemacht, denn er zeigt, welch Geistes Kind er ist und wie seine Einstellung zu 50 % der Bevölkerung ist.


in einem anderen Licht, denn die anderen 50 % der Bevölkerung sind auch Wahlvolk. Dürfen wir bald einem Bundeskanzler Brüderle* gratulieren?
________________________

*Ist natürlich (salva venia) etwas übertrieben; andererseits hat anderen, z.B. Schröder, ein robusteres Image gar nicht geschadet.

Stefanie Offline



Beiträge: 606

25.01.2013 15:22
#108 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

@R.A.

Vielleicht gefällt Ihnen ja dieser Text hier bessern, den ich ebenfalls sehr lesenswert finde:

"Die Amerikaner verstehen aber gar keinen Spaß, wenn sie den Eindruck gewinnen, ein Politiker behandele Frauen herablassend, degradiere sie gar zum Objekt - wie der glücklose Republikaner-Bewerber Mitt Romney soeben im Wahlkampf lernen musste. Er verstrickte sich in seltsamen Bemerkungen über die "Ordner voller Frauen", die er zur Rekrutierung weiblicher Mitarbeiterinnen konsultiere, was ihn als Kandidaten entlarvte, dessen Frauenbild aus der "Mad Men"-Ära zu stammen scheint. Entsprechend bescheiden fiel sein Ergebnis an der Urne aus."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/se...e-a-879588.html

Ist auch für all die hier interessiert, die nicht so mit den Gepflogenheiten in Berlin vertraut sind und immer noch annehmen, das Treffen der Journalisten mit Brüderle an der Bar habe privaten Charakter gehabt.

max Offline



Beiträge: 150

25.01.2013 15:37
#109 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Für Brüderle hat das offensichtlich privaten Charakter gehabt. Er hat Interviewwünsche des Stern abgelehnt. Belästigt hat also in erster Linie die Frau Journalistin. Es ist in einer solchen Situation nicht an ihr, auch wenn Frauen das mittlerweile glauben, den Rahmen festzulegen. Nochmals: Sie geht auf ihn zu, will etwas von ihm, das er ihr nicht geben will. Dann geht man, zumindest wenn man Anstand hat, wieder weg. Nicht so die Gute. Sie lässt sich auf die private Schiene ein, kriegt ein paar Sprüche ab, die immer noch Geschmackssache sind (Sie würden sich wundern, wieviele Frauen auf eine solch plumpe Anmache einsteigen) und ist dann so entsetzt dass sie danach ein Jahr braucht um das zu Papier zu bringen. Oder wahlweise jetzt veröffentlicht, weil "das neue Gesicht" Brüderle nun eine andere Relevanz habe, die offensichtlich ein Wirtschaftsminister oder Fraktionsvorsitzender nicht hat. Liebe Stefanie, jetzt im Ernst, finden Sie das nicht auch ziemlich lächerlich?

max Offline



Beiträge: 150

25.01.2013 15:45
#110 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Was allerdings der Gipfel der Unverfrorenheit ist, dass sich genau diese Journalistin, die jetzt sich jetzt laut über angeblichen Sexismus aufregt, sich für die Quote stark macht. Frauenquoten sind Sexismus in Reinkultur, im wahrsten Sinne des Wortes.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

25.01.2013 15:46
#111 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Stefanie
Vielleicht gefällt Ihnen ja dieser Text hier bessern, den ich ebenfalls sehr lesenswert finde:

Ja, sehr gut, daraus habe ich was gelernt: Oralverkehr mit Abhängigen ist okay, plumpe Anmache hingegen verwerflich.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

25.01.2013 15:49
#112 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Stefanie im Beitrag #108
Vielleicht gefällt Ihnen ja dieser Text hier besser

Nein.
Insbesondere auch deshalb weil ich es langweilig finde, wenn jemand in einer Diskussion den gebrachten Argumenten ausweicht, und stattdessen nur irgendwelche Pressetexte verlinkt.

Im übrigen ist der Artikel ziemlich uninteressant. Ja, in den USA laufen manche Sachen anders. Kann uns in diesem Kontext ziemlich egal sein.
Und wer Romneys Niederlage auf sein angebliches Verhältnis zu Frauen zurückführt, der hat auf jeden Fall nicht viel Ahnung von US-Politik.

Juno Offline



Beiträge: 332

25.01.2013 15:51
#113 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat
Auf jeden Fall war klar, daß Brüderle kein politisches Fachgespräch führen wollte, sondern das Gespräch als privat ansah.



Diese Unterscheidung funktioniert hier leider nicht so messerscharf - das ist ja gerade das Problem.

Brüderle wollte definitiv nicht über Politik sprechen. Aber herauszufinden, wie eine kritische junge Journalistin privat so tickt, ein etwas persönlicheres Verhältnis herzustellen - auch das ist für einen Profi-Politiker vermutlich noch Teil seines Jobs auf so einem Presseabend seiner Partei.

Vielleicht wollte Brüderle dann tatsächlich auch noch jenseits aller beruflichen Interessen "richtig privat" werden. Die Unterhaltung verschob sich dann vom Unschärfebereich des Verhältnisses Politiker-Journalist in den Unschärfebereich des Geschlechterverhältnisses (versuchter Flirt). Darüber kann man jetzt spekulieren, klar ist nur, dass er einen dafür völlig falschen und unangemessenen Ton gewählt hat.

Gleiches gilt natürlich auch für die Journalistin. Wenn sie mit ihm spät an der Hotelbar spricht, dann sicher nicht nur, um harte politische Aussagen zu bekommen. Dazu gibt es andere Termine. Aber sie hat das professionelle Interesse, ihn als Person näher kennenzulernen, Eindrücke zu sammeln, positive und negative. Das würde auch erklären, weshalb sie nicht einfach weggegangen ist: Die Situation war zwar sehr unangenehm, aber - rein professionell gesehen - auch interessant und aufschlussreich. Sie lieferte letztlich ja auch die Schlüsselszene für ein großes Porträt.

Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps - das taugt vielleicht als Unterscheidungregel für preußische Beamte. Aber in Branchen, die von Beziehungen leben - und dazu gehören wohl Politik und Medien - sind die Dinge viel unschärfer. Da kann es schon zu explosiven Verwicklungen kommen.

edit: Grammatik

Stefanie Offline



Beiträge: 606

25.01.2013 15:59
#114 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Lieber Max,

Sie glauben, Brüderle hat nach 40 Jahren Politikbetrieb nicht mitbekommen, dass die ganzen Journalisten da in Ausübung ihres Jobs sitzen und nicht weil sie ihn so toll finden. Also wirklich. dass er an Selbstüberschätzung leidet, ist ja nun unstrittig bewiesen, indem er denkt, bei einer jungen attraktiven Frau landen zu können, dass er aber jedes Maß an Realitätssinn verloren haben soll, halte ich für fast beleidigend.

Und glauben Sie ernsthaft, dass es viele Frauen gibt, die auf solche Sprüche stehen? Die meisten finden es sogar beleidigend, wenn solche Typen meinen, in der gleichen Liga zu spielen, indem sie es wagen, so anzugraben. Bin daher leicht irritiert auch über C_hier, die offensichtliche plumpe Altherrensprüche ganz normal findet, wie sie in ihrer fiktiven Story des Weinfestes in der Pfalz vorkommen. Mag sein, dass in der Pfalz die Uhren noch ganz langsam ticken, aber dass die so zurück sind, dass dies da normal sein soll, die Herren also rein gar nichts gelernt haben, halte ich für ausgeschlossen udn auch schon fast beleidigend den Pfälzern gegenüber,

Sehr gut gefiel mir auch noch dieser offene Kommentar von der SPD-Fraktionsvorsitzenden Elke Ferner:

"Zum Beispiel, wenn Männer den Bericht der Stern-Reporterin über Rainer Brüderle so kommentieren, dass die betroffene Frau sich gezielt aufreizend zurechtgemacht hat. Frauen machen sich aber auch einfach nur für sich selber hübsch und wollen niemanden anmachen, schon gar keine alten Herren."

http://www.taz.de/SPD-Frauenpolitikerin-...ederle/!109757/

Hart für manche Männer, die denken, ihre Sprüche seien irgendwie sexy und sie selbst auch, aber so ist es. Aber das werden die Herren auch noch lernen, denn wie die Süddeutsche (?) schrieb, ab jetzt muss damit gerechnet werden, dass solche Plattheiten wie die von Brüderle öffentlich gemacht werden. Das wird vermutlich dann auch dazu beitragen, dass selbst die völlig Resistenten lernen werden, dass sie ihen Chauvinismus besser nicht mehr ausleben.

Mir gefällt die Diskussion und auch die Kanzlerin mischt ja jetzt nun mit. Wenn sie schlau ist, macht sie das langfristig, dann sind ihr zumindest viele weibliche Stimmen ehemaliger FDP-Wählerinnen sicher und auch einige Nichtwählerinnen werden wieder zur Urne gehen.

Die Herren der FDP unterschätzen das Thema ja völlig und verprellen zielsicher, indem sie so doof sind, die Vorwürfe als lächerlich zu bezeichnen. Das mögen die meisten Frauen und auch viele Männer verständlicherweise nicht und werden sich drei Male überlegen, einer Partei, die Frauenrechte als lächerlich empfindet, zu wählen. Das auch noch bei einer liberalen Partei. Aber liberal ist diese Partei leider schon länger nicht mehr.

So, jetzt klinke ich mich hier aus dieser Diskussion ganz raus und störe nicht weiter die Eintracht des Clübchens.

Allen ein schönes Wochenende!

Yossarian Offline




Beiträge: 99

25.01.2013 16:00
#115 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Stefanie schrieb:

Zitat
Ist auch für all die hier interessiert, die nicht so mit den Gepflogenheiten in Berlin vertraut sind und immer noch annehmen, das Treffen der Journalisten mit Brüderle an der Bar habe privaten Charakter gehabt.



Stefanie, könnten Sie uns etwas über die von Ihnen angesprochenen Gepflogenheiten in Berlin erzählen? Sie suggerieren, dass Sie diese kennen würden.

Vielen Dank,

Yossarian

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.01.2013 16:07
#116 "Ordner voll Frauen" Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #112
Und wer Romneys Niederlage auf sein angebliches Verhältnis zu Frauen zurückführt, der hat auf jeden Fall nicht viel Ahnung von US-Politik.


Es war, lieber R.A., ein ziemlich übler Wahlkampftrick der Obama-Mannschaft. Peter Gregor Schmitz schreibt:

Zitat
Die Amerikaner verstehen aber gar keinen Spaß, wenn sie den Eindruck gewinnen, ein Politiker behandele Frauen herablassend, degradiere sie gar zum Objekt - wie der glücklose Republikaner-Bewerber Mitt Romney soeben im Wahlkampf lernen musste. Er verstrickte sich in seltsamen Bemerkungen über die "Ordner voller Frauen", die er zur Rekrutierung weiblicher Mitarbeiterinnen konsultiere, was ihn als Kandidaten entlarvte, dessen Frauenbild aus der "Mad Men"-Ära zu stammen scheint. Entsprechend bescheiden fiel sein Ergebnis an der Urne aus.


Tatsächlich handelte es sich um folgendes:

In der zweiten Debatte mit Obama am 16. November ging es auch um Gleichstellung. Romney wies auf den Beginn seiner Amtszeit als Gouverneur von Massachussetts hin und sagte sinngemäß: Alle Bewerber um einen Kabinettsposten waren Männer. Ich wies daraufhin meine Mitarbeiter an, nach qualifizierten Kandidatinnen zu suchen. Und dann kam der Satz:

Zitat
I went to a number of women's groups and said, 'Can you help us find folks?' and they brought us whole binders full of women

.
Romney erwähnt dann noch, daß eine Untersuchung der University of New York in Albany ergab, daß kein US-Bundesstaat so viele Frauen im Kabinett hatte wie Massachussetts.

"Whole binders full of women" meinte nichts anders, als daß die Mitarbeiter ganze Ordner mit Unterlagen über qualifizierte Frauen vorlegten.

Es gehört schon viel Bösartigkeit dazu, daraus eine frauenfeindliche Bemerkung zu machen. Und es gehört schon viel Uniformiertheit dazu, solch einen Stuß zu schreiben wie der Washingtoner Korrespondent des "Spiegel".

Den Ausschnitt aus der Debatte kann man sich bei CNN ansehen. Jeder mag sich selbst überzeugen, wie absurd die Anschludigung gegen Romney ist.

Freilich bezeichnend für einen Schmutzwahlkampf des Obama-Lagers, dem der anständige Romney auf diesem Niveau nicht begegnen wollte.

Herzlich, Zettel

Yossarian Offline




Beiträge: 99

25.01.2013 16:16
#117 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat
Und glauben Sie ernsthaft, dass es viele Frauen gibt, die auf solche Sprüche stehen? Die meisten finden es sogar beleidigend, wenn solche Typen meinen, in der gleichen Liga zu spielen, indem sie es wagen, so anzugraben.



Wenn ich Ihre Äusserung richtig interpretiere sind Sie der Meinung, dass Herr Brüderle nicht in der gleichen Liga wie die Journalistin spielt. Welche Liga meinen Sie? Die Liga der Hominiden, der Interllektuellen oder in Bezug auf eine Partnerschaft/Sexuell? Wenn letzteres, dann haben Sie gerade sehr schön sexistisch diskriminiert, nämlich solche Menschen, die ihrer Meinung nach in einer anderen Liga spielen, als die weniger begehrenswerten. Chapeau!


Zitat
Hart für manche Männer, die denken, ihre Sprüche seien irgendwie sexy und sie selbst auch, aber so ist es. Aber das werden die Herren auch noch lernen, denn wie die Süddeutsche (?) schrieb, ab jetzt muss damit gerechnet werden, dass solche Plattheiten wie die von Brüderle öffentlich gemacht werden. Das wird vermutlich dann auch dazu beitragen, dass selbst die völlig Resistenten lernen werden, dass sie ihen Chauvinismus besser nicht mehr ausleben.



Soll dies als Drohung verstanden werden? Also ein Freischein für eine öffentliche Anschuldigung, die vielleicht noch nicht einmal substantiiert sein muss. Betrifft das nur Menschen des öffentlichen Lebens oder sollten auch Fälle aus dem nicht-öffentlichen Leben öffentlich angeprangert werden? Tut mir leid, diese Vorstellung erinnert schwer an dunkle Vorzeiten. Echten Opfern tut man mit diesem effekheischerischen Androhungen keinen Gefallen.

Zitat
Die Herren der FDP unterschätzen das Thema ja völlig und verprellen zielsicher, indem sie so doof sind, die Vorwürfe als lächerlich zu bezeichnen. Das mögen die meisten Frauen und auch viele Männer verständlicherweise nicht und werden sich drei Male überlegen, einer Partei, die Frauenrechte als lächerlich empfindet, zu wählen. Das auch noch bei einer liberalen Partei. Aber liberal ist diese Partei leider schon länger nicht mehr.



Wenn jemand also eine andere Meinung vertritt als die Ihre ist er doof, verstehe ich Ihre Aussage so richtig?

Zitat

So, jetzt klinke ich mich hier aus dieser Diskussion ganz raus und störe nicht weiter die Eintracht des Clübchens.



Schade, es wäre schön gewesen, wenn Sie sich an der Diskussion beteiligt hätten. So bleibt nur der Eindruck des theatralischen Abgangs.

Ihnen auch ein schönes WE

Yossarian

pluto Offline



Beiträge: 9

25.01.2013 16:22
#118 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Ich möchte einfach mal das hier in den Raum werfen:

http://wefind.stern.de/suche?simpleQuery...ich&pageIndex=1

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

25.01.2013 16:27
#119 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Stefanie im Beitrag #114
Sie glauben, Brüderle hat nach 40 Jahren Politikbetrieb nicht mitbekommen, dass die ganzen Journalisten da in Ausübung ihres Jobs sitzen und nicht weil sie ihn so toll finden.

Siehe dazu den unten verlinkten taz-Bericht über den Parteitag. Wenn da 70 Journalisten und eine Handvoll FDPler in der Bar sitzen, dann geht es in erster Linie ums Freibier und allgemeinen Smalltalk.

Zitat
indem er denkt, bei einer jungen attraktiven Frau landen zu können, dass er aber jedes Maß an Realitätssinn verloren haben soll, halte ich für fast beleidigend.


Offenbar ist Ihnen nicht bekannt, wie die Realität in Berlin aussieht. Es ist dort ziemlich häufig, daß ältere Politiker bei jungen Journalistinnen landen. Siehe Schröder, Fischer, Gauck, Müntefering ...

Zitat
Und glauben Sie ernsthaft, dass es viele Frauen gibt, die auf solche Sprüche stehen?


Das ist keine Glaubenssache, sondern Fakt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Jedenfalls gilt Brüderle als charmanter Typ mit viel Erfolg bei den Damen. Ich habe großes Verständnis für jede Frau, die das selber nicht so sieht. Aber sie ist damit nicht allgemeintypisch.

Zitat
wenn Männer den Bericht der Stern-Reporterin über Rainer Brüderle so kommentieren, dass die betroffene Frau sich gezielt aufreizend zurechtgemacht hat.


Schon interessant, daß nur auf die Männer abgehoben wird, die das so kommentiert haben. Es waren natürlich genauso Frauen, denen das aufgefallen ist.
Und diese Vermutung war ja auch naheliegend, weil der Stern selber in seiner Berichterstattung dies als üblichen Journalismus beschrieben hatte:

Zitat
Zur vollen Wahrheit gehört allerdings auch, dass in manchen Redaktionen junge, attraktive Frauen strategisch eingesetzt werden. Dabei geht es nicht nur um einen anderen, weiblichen Blick. Sondern darum, eine größere Nähe zu Politikern herzustellen, eine anders geartete Nähe. Offenherzigkeit gegen tiefes Dekolleté und klimpernde Wimpern.


Und gerade der Stern ist ja nun bekannt dafür, mit Sexgeschichten die Auflage steigern zu wollen. Da paßt es genau ins Bild, wenn eine Journalisten dem Interview-Partner das Dekolleté unter die Nase hält, um an ihr Interview zu kommen.

Zitat
ab jetzt muss damit gerechnet werden, dass solche Plattheiten wie die von Brüderle öffentlich gemacht werden.


Nu und. Brüderle ist durch diesen lächerlichen Kampagnen-Versuch eher gestärkt worden. Während die Himmelreich sich ihre weitere Journalistenkarriere in den ofen Schreiben kann (was nach Lektüre ihrer diversen Artikel bisher kein Verlust sein wird).

IsaWolke Offline



Beiträge: 24

25.01.2013 16:32
#120 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Lieber Zettel,

mal sehen, ob dieser Coup geglückt ist. Die Verunglimpfungen werden immer plumper und geschmackloser. So zum Beispiel in einem Artikel auf Zeit Online: "Rainer Brüdele: Der Plapper-Liberale" Darin heißt es: "Sein Pfälzer-Idiom, seine oft plumpe Rhetorik, seine Lust am Wein – all das sorgt regelmäßig für Spott in diversen liberalen Runden." Anderswo liest man, Brüdele sei "aus der Zeit gefallen " :D
Handelt es sich dabei um eine Diskriminierung auf Grund von Herkunft und Alter?
Muss denn alles und jeder immer zeitgemäß sein? Das wäre wirklich langweilig und vielleicht "neo-spießig".

Ich bin ganz froh, dass es noch solche Typen gibt und nicht nur die Gecoachten, Glattgebügelten mit veröffentlichter Einheitsmeinung.

max Offline



Beiträge: 150

25.01.2013 16:37
#121 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Sie haben es immer noch nicht begriffen: Brüderle ist da gesessen und die Journalistin ist auf ihn zugekommen. Also definiert, nach allgemein gebräuchlichen Anstandsregeln nicht der, der hinzukommt, den Rahmen des Gesprächs. Und Brüderle wollte offensichtlich kein Interview geben. Dies hat auch eine Frau zu respektieren. Ob sie ihre Anwesenheit nun als ihrem Beruf geschuldet ansieht oder nicht, spielt nun gar keine Rolle. Und wieso sich eine Frau "aus einer anderen Liga" (wirklich? Schon mal ein Foto gesehen?) für ihn interessiert, kann Brüderle egal sein. Denn auch er hat ein Anrecht auf ein Privatleben, und dieses hat sich nicht auf die eigenen vier Wände zu beschränken, nur weil Journalistinnen keinen Anstand haben. Das kann, Berliner Politikbetrieb hin oder her, auch in einer Hotelbar stattfinden.
Bei der impertinenten Haltung dieser Journalistin, selbstverständlich selbst zu definieren, wenn eine Situation privat und wenn sie beruflich ist, hat Brüderle ja noch Glück gehabt, dass es sich nur eine Journalistin und nicht um eine Zahnärztin gehandelt hat.

P.S. Ich habe nicht geschrieben, dass es viele Frauen sind, die auf eine solche Anmache einsteigen. Wenige sind es allerdings auch nicht. Und das glaube ich nicht, das weiss ich. Denn ich habe Augen und Ohren, und in etlichen Hotelbars war ich auch schon.

IsaWolke Offline



Beiträge: 24

25.01.2013 16:44
#122 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Lieber Yossarian,

vielen Dank.

Ich habe das "empfindsam" aus Ihrem Post aufgegriffen, weil ich es ebenfalls für eine "sehr lobenswerte Eigenschaft" halte. Im "Fall Brüdele" kommt doch weder Empfindsamkeit noch Empfindlichkeit zum Ausdruck, sondern allein Panikmache und eiskaltes politisches Kalkül.

Isa

IsaWolke Offline



Beiträge: 24

25.01.2013 16:51
#123 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von max im Beitrag #121

P.S. Ich habe nicht geschrieben, dass es viele Frauen sind, die auf eine solche Anmache einsteigen. Wenige sind es allerdings auch nicht. Und das glaube ich nicht, das weiss ich. Denn ich habe Augen und Ohren, und in etlichen Hotelbars war ich auch schon.
"

Natürlich gehen manche Frauen auch auf eine solche Anmache ein. Menschen sind doch keine asexuellen Ätherwesen

C. Offline




Beiträge: 2.639

25.01.2013 17:06
#124 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Stefanie im Beitrag #114

Und glauben Sie ernsthaft, dass es viele Frauen gibt, die auf solche Sprüche stehen? Die meisten finden es sogar beleidigend, wenn solche Typen meinen, in der gleichen Liga zu spielen, indem sie es wagen, so anzugraben. Bin daher leicht irritiert auch über C_hier, die offensichtliche plumpe Altherrensprüche ganz normal findet, wie sie in ihrer fiktiven Story des Weinfestes in der Pfalz vorkommen. Mag sein, dass in der Pfalz die Uhren noch ganz langsam ticken, aber dass die so zurück sind, dass dies da normal sein soll, die Herren also rein gar nichts gelernt haben, halte ich für ausgeschlossen udn auch schon fast beleidigend den Pfälzern gegenüber.


Ich hätte dann doch die Übersetzung mitliefern sollen. Die Uhren ticken in der Pfalz natürlich anders, wir sind der Zeit etwas voraus. Das liegt daran, dass wir schon seit Jahrtausenden den kulturellen Austausch pflegen und gewohnt sind zu sagen, was wir denken. Ich finde plumpe Altherrensprüche eben nicht normal, deswegen

FDP-Hoffnungsträger: bei Mädscher in dem Alter wes isch Bscheid. Hochdeutsch: Mit Frauen in diesem Alter kenne ich mich aus.
Pfälzer Journalistin: Du hoscht doch gar kää Enkelscher Hochdeutsch: Sie haben doch gar keine Enkelkinder
Pfälzer Journalistin:Härscht uff uff mei Möps zu glotze. Hochdeutsch: Hören Sie auf mir auf den Busen zu starren.

Das ist direkt und eindeutig und niemand, der des Pfälzischen oder Deutschen mächtig ist, kann das missverstehen.

Zitat von Stefanie
die Herren also rein gar nichts gelernt haben, halte ich für ausgeschlossen udn auch schon fast beleidigend den Pfälzern gegenüber



Die Herren haben das schon gelernt, aber ab zwei Promille tritt Gedächtnisschwund ein. Dann ist es gut so direkt wie möglich darauf hinzuweisen. Ich habe es noch nie erlebt, dass mich ein Pfälzer gleich welchen Alters missverstanden hätte, das sieht bei Nichtpfälzern anders aus. Da gibt es einige, die die brüske Abblehnung erst recht als Herausforderung ansehen. Damit kann ich nicht umgehen und ergreife die Flucht. Eine Straßenbahn ist nun mal kein Weinfest.

Zitat von Stefanie
So, jetzt klinke ich mich hier aus dieser Diskussion ganz raus und störe nicht weiter die Eintracht des Clübchens.



Das ist natürlich schade, zumal das Clübchen gar nicht so einträchtig ist. Ich habe niemals behauptet, dass ein solches Verhalten akzeptabel ist, aber es kommt nun mal vor und man muss sich nur zu wehren wissen, ohne sich dabei die Stimmung zu versauen. Auch das ist möglich.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

25.01.2013 17:08
#125 RE: Zettels Meckerecke: Diffamierungskampagne Antworten

Zitat von Stefanie
Die Herren der FDP unterschätzen das Thema ja völlig und verprellen zielsicher, indem sie so doof sind, die Vorwürfe als lächerlich zu bezeichnen.

Mir ist noch keine Stellungnahme begegnet, die so beschrieben werden könnte. Kritik wird, übrigens besonders auch von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die meines Wissens nach nicht zu den "Herren der FDP" zählt, daran geübt, dass der "Stern" diese Geschichte so und zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht.

Mir ist ganz ehrlich unbegreiflich, wie man sich über selbst errichtete Strohmänner (in diesem Fall treffend, aber dass es überhaupt nicht "Strohfrau" heißen kann, ist natürlich arg diskriminierend) so empören kann.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

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