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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 300 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Doeding Offline




Beiträge: 2.612

16.05.2013 20:57
#251 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #250

Ich beginne die EU und alles, was damit zusammen hängt, Abgrund tief zu hassen. Deutschland wird verkauft, weil sich ein paar Ideologen ihren Platz im Geschichtsbuch sichern wollen.


So ähnlich geht es mir auch, und es wird ihnen wohl auch gelingen. Ein schwacher Trost: nicht jeder Platz in den Geschichtsbüchern ist auch ein ehrenhafter.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

16.05.2013 21:43
#252 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #251
Zitat von Frank2000 im Beitrag #250

Ich beginne die EU und alles, was damit zusammen hängt, Abgrund tief zu hassen. Deutschland wird verkauft, weil sich ein paar Ideologen ihren Platz im Geschichtsbuch sichern wollen.


So ähnlich geht es mir auch, und es wird ihnen wohl auch gelingen. Ein schwacher Trost: nicht jeder Platz in den Geschichtsbüchern ist auch ein ehrenhafter.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding


Wenn nun schon die klugen Leute anfangen, radikal zu werden, ist das Finale wohl nicht mehr weit.

Was ich aber nicht verstehe, wie es zu diesem Zustand der heutigen Zeit kommen konnte. Hier sind Leute mit viel Wissen, in der Regierung und unter den Beamten auch. Und Politiker sind auch nicht alle Dummköpfe. Und trotzdem wird offenbar immer das Falsche gemacht. Wie ist das möglich?

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

16.05.2013 22:00
#253 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Reisender
Was ich aber nicht verstehe, wie es zu diesem Zustand der heutigen Zeit kommen konnte. Hier sind Leute mit viel Wissen, in der Regierung und unter den Beamten auch. Und Politiker sind auch nicht alle Dummköpfe. Und trotzdem wird offenbar immer das Falsche gemacht. Wie ist das möglich?



In meinem Fall geht es v. a. um Pessimismus, nicht um Radikalität. Ich halte die gegenwärtige bürokratische EU- Struktur für eine Totgeburt, die schon reichlich Leichengift absondert, das die gesunden Teile der europäischen Idee (die ich nach wie vor als Verbund von Nationen großartig finde) intoxikiert. Hier bin ich wirklich auf AfD-Kurs. Und ich fürchte, daß die Bremskräfte zu spät und zu schwach einsetzen, um den Beschleunigungskräften noch Einhalt gebieten zu können. Sie haben recht: Politiker sind keine Idioten, aber sie unterliegen bestimmten Prozessen, die man sozialpsychologisch oder sonstwie erklären mag. Vor allem vermutlich Gruppendruck unterschiedlichster Provenienz.
Es wird wohl zu irgendeiner Art von großem Knall kommen, und der wird nicht nur die Währung betreffen.
Gleichwohl: die Welt wird auch dann nicht untergehen; man sollte auch im Pessimismus nicht ersaufen, sonst ist man auch nicht besser als der Club of Rome. 1949 hat wohl kaum jemand erahnt, was innerhalb von 20 Jahren möglich werden würde (das ist nicht zynisch gemeint!)

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

16.05.2013 22:52
#254 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #248
Aber es ist m. E. schon ein Unterschied, ob das Handelsblatt der ganzen Partei vorwirft, sie würde sich außerhalb des demokratischen Spektrums bewegen - oder ob Döring kritisiert, daß Lucke die potentiellen NPD-Wähler anbaggert.

Nee, nee, so billig kommt deine Partei aus der Nummer nicht raus. Döring hat ganz explizit gesagt, die AfD zeige damit "ihr wahres Gesicht". Das ist nichts anderes als der vom Handelsblatt erhobene Vorwurf, in ein Schlagwort gepackt.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

17.05.2013 09:16
#255 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #253

Gleichwohl: die Welt wird auch dann nicht untergehen;


So ist es. Und vielleicht lernt man was dazu. Dann hat der Knall auch etwas Gutes.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

17.05.2013 12:02
#256 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #254
Döring hat ganz explizit gesagt, die AfD zeige damit "ihr wahres Gesicht".

Da hast Du recht, diese Äußerung hatte ich jetzt nicht näher betrachtet.

Ändert aber wohl nichts daran, daß Lucke dieses Interview wohl besser nicht gegeben hätte und sich über die Reaktionen nicht wirklich beschweren kann.
Er wollte ja unbedingt in die Küche ...

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

17.05.2013 12:06
#257 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Reisender im Beitrag #252
Was ich aber nicht verstehe, wie es zu diesem Zustand der heutigen Zeit kommen konnte. Hier sind Leute mit viel Wissen, in der Regierung und unter den Beamten auch. Und Politiker sind auch nicht alle Dummköpfe. Und trotzdem wird offenbar immer das Falsche gemacht. Wie ist das möglich?

Das sehe ich nun als Historiker deutlich gelassener.
Politik war immer ähnlich schlecht, massive und häufige Fehlentscheidungen sind wohl unvermeidlich. Die Lösung kann wohl nie "bessere Politik" lauten, sondern nur "weniger Politik", damit die unvermeidlichen Fehler wenigstens in der Wirkung beschränkt sind.

Ansonsten würde ich auch das "immer das Falsche" bestreiten.
Es geht uns eigentlich ziemlich gut, deutlich besser als in jeder Epoche vorher und besser als in den meisten anderen Ländern dieser Welt. Trotz der vielen Fehler hierzulande gibt es eigentlich nur wenige Länder, die ich als Alternative überhaupt in Betracht ziehen würde. Und es kann nun mal nicht jeder in die Schweiz ziehen ;-)

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

18.05.2013 16:09
#258 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Kritiker im Beitrag #231
Es gibt nur 2 Bundesländer, die in den Finanzausgleich einzahlen - Bayern und Hessen. Alle anderen Länder und Menschen schnorren nur.


Lieber Kritiker,

als Baden-Württemberger finde ich es bedauerlich, dass die Leistungen dieses Bundeslandes so wenig Anerkennung findet.

Tatsächlich ist Baden-Württemberg das einzige Bundesland, das seit Erfindung des Länderfinanzausgleichs 1950 immer Nettozahler war. Und in Summe auch bisher am meisten gezahlt hat.

Durch die beständig sehr niedrige Arbeitslosenzahl und das hohe Gehaltsniveau ist Baden-Württemberg natürlich auch Hauptzahler beim Verschiebebahnhof der Sozialversicherungen.

Allerdings - sollte das grün-rote Abenteuer länger als eine Legislaturperiode dauern. kann man natürlich antizipieren, dass das möglicherweise in Zukunft nicht mehr so sein wird.

Gruß,
hubersn

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 355

18.05.2013 19:57
#259 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Brutha im Beitrag #237
Zitat von Martin im Beitrag #236
Zitat von Kritiker im Beitrag #231
WIR zahlen ja heute schon überhaupt nicht. Es gibt nur 2 Bundesländer, die in den Finanzausgleich einzahlen - Bayern und Hessen. Alle anderen Länder und Menschen schnorren nur.
Das heisst für das Szenario also:
Bayern und Hessen zahlen, und alle andere in Europa leben davon mit auf der Basis der "Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse" = Länderfinanzausgleich und Co


Und ich dachte immer, ich als Baden-Württemberger sei mit von der Partie.

Gruß, Martin


Nicht mehr lange,
grün/rot zeigt schon sehr deutlich wie man es hinbekommt innerhalb einer Legislaturperiode vom Zahler zum Empfänger zu werden

Herzlich Brutha

Können Sie das (schon) mit Zahlen belegen?

A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools.
Douglas Adams

Brutha Offline



Beiträge: 73

18.05.2013 22:41
#260 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #259
Zitat von Brutha im Beitrag #237
Zitat von Martin im Beitrag #236
Zitat von Kritiker im Beitrag #231
WIR zahlen ja heute schon überhaupt nicht. Es gibt nur 2 Bundesländer, die in den Finanzausgleich einzahlen - Bayern und Hessen. Alle anderen Länder und Menschen schnorren nur.
Das heisst für das Szenario also:
Bayern und Hessen zahlen, und alle andere in Europa leben davon mit auf der Basis der "Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse" = Länderfinanzausgleich und Co


Und ich dachte immer, ich als Baden-Württemberger sei mit von der Partie.

Gruß, Martin


Nicht mehr lange,
grün/rot zeigt schon sehr deutlich wie man es hinbekommt innerhalb einer Legislaturperiode vom Zahler zum Empfänger zu werden

Herzlich Brutha

Können Sie das (schon) mit Zahlen belegen?


Erwischt
Das war ironisch gemeint
Aber der steckt wie immer im Detail
Hier ein Link des "neu gekürten" Oppositionsführers Rülke, der ganz Hörenswert ist
http://www.youtube.com/watch?feature=pla...v=4hFgneRabpU#!

So wird von der jetzigen Regierung, trotz enorm gestiegener Steuereinnahmen, es für 13/14 nicht geschafft, einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen.
Auch seine Homepage ist für mich als exBwler einmal pro Woche ein Besuch wert, um auf dem laufenden zu bleiben!
http://www.hans-ulrich-ruelke.de/
Allerdings sind (voraussichtlich) vier Jahre an der Regierung zu kurz, um das enorm wirtschaftsstarke BW als Geber- zum Nehmerland umzubauen!

Herzlich Brutha

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

19.05.2013 01:32
#261 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Brutha im Beitrag #260
Allerdings sind (voraussichtlich) vier Jahre an der Regierung zu kurz, um das enorm wirtschaftsstarke BW als Geber- zum Nehmerland umzubauen!



Sie rechnen mit einem Auseinanderbrechen der Regierung nach vier Jahren? OK, vermutlich haben Sie aus alter Gewohnheit angenommen, dass die Legislaturperiode wie im Bund 4 Jahre ist - leider ist das nicht der Fall: BaWü hat seit 1996 auf 5 Jahre verlängert.

Gruß,
hubersn

Brutha Offline



Beiträge: 73

19.05.2013 08:54
#262 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #261
Zitat von Brutha im Beitrag #260
Allerdings sind (voraussichtlich) vier Jahre an der Regierung zu kurz, um das enorm wirtschaftsstarke BW als Geber- zum Nehmerland umzubauen!



Sie rechnen mit einem Auseinanderbrechen der Regierung nach vier Jahren? OK, vermutlich haben Sie aus alter Gewohnheit angenommen, dass die Legislaturperiode wie im Bund 4 Jahre ist - leider ist das nicht der Fall: BaWü hat seit 1996 auf 5 Jahre verlängert.

Gruß,
hubersn


Ach ja,
da war doch was...
Natürlich habe ich 5 Jahre gemeint und stattdessen vier geschrieben.
Wäre aber nicht traurig, wenn die Koalition die Legislaturperiode nicht überstehen würde!

Gruß,
Brutha

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

30.05.2013 12:59
#263 RE: Die AfD in der Presse Antworten
"Das wahre Gesicht der AfD"... Bernd Lucke deutet im heutigen FAZ-Interview an, daß er mit dem großen Netz fischt:

Zitat
[FAZ:] Aber wenn es ungünstig läuft, sind Sie der Steigbügelhalter für Steinbrück-Trittin und deren Eurobonds-Ideen?
[Lucke:] Es ist überhaupt nicht wahr, dass wir dem bürgerlichen Lager stärker schaden als dem rot-rot-grünen Lager. Insbesondere die Linke fühlt sich stark von uns gefährdet, weil viele Ostdeutsche die D-Mark zurückhaben wollen. Vielleicht drücken wir die Linke unter die 5-Prozent-Hürde.


Mag ja sein, daß da einiges von der FAZ-Redaktion kürzend zusammengefaßt wurde, aber so wie es dasteht, gibt es doch einige Rätsel auf. Glaubt er wirklich, daß von der grundsätzlichen Richtigkeit des Marxismus und den Qualitäten der Wagenknecht-SED Überzeugte ausgerechnet die AfD wählen werden? Sind die "Ostdeutschen", die die Linken wählen, dieselben wie die, die sich die D-Mark zurückwünschen? Will die AfD wirklich zur D-Mark zurück (das klang kürzlich noch anders)?

Gut, eine neue Partei mit z.T. ganz anderen Vorstellungen als denen, die im bisher existierenden Parteispektrum vertreten sind, kann natürlich ihre Anhänger von überall her rekrutieren, das ist schon richtig. Dennoch werde ich persönlich das Gefühl nicht los, daß das Auftreten der AfD in erster Linie den Wiedereinzug der FDP in den Bundestag verhindern wird, daß also an der Steigbügelhalterthese durchaus etwas dran ist.
Deshalb ist es ja so wichtig, bei der AfD ganz genau hinzusehen und zu prüfen, ob hier wirklich eine tragfähige und realistische Alternative geboten wird. Freilich ist das schwer für eine so junge Partei. Am Anfang will man gerne großzügig sein und das Pflänzlein erst einmal wachsen lassen, die ersten Ungereimtheiten sich auswachsen lassen und nicht so streng auf die Goldwaage legen. Aber solche Großmut ist vielleicht fehl am Platze, wenn es schon im Herbst darum geht, ob Deutschland dann auf absehbare Zeit von einer Linkskoalition regiert wird.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

30.05.2013 14:09
#264 RE: Die AfD in der Presse Antworten
Meine ganz große Befürchtung:
Die AfD "fischt" in dem gleichen Gewässer wie die CDU/CSU und die FDP. Das Ergebnis bedeutet immer eine Schwächung der jetzigen Koalition. Ganz schlimm wird es, wenn dadurch weder die AfD noch die FDP die 5%-Hürde schaffen. Dann ist der Weg für Rot-Grün bzw. für Rot-Rot-Grün frei.

Beim besten Willen: Ein anderes Ergebnis kann ich nicht erkennen.

Das ist übrigens immer die Folge, egal wie die Partei heißt, die in diesem Spektrum gegründet wird.
Wie eine für die CDU/CSU koalitionsfähige Partei aussehen kann, die Wähler aus dem "anderen Gewässer abfischt", weiß ich nicht.
Frankenstein Offline




Beiträge: 891

30.05.2013 16:23
#265 RE: Die AfD in der Presse Antworten
Zitat von Fluminist im Beitrag #263
"Das wahre Gesicht der AfD"... Bernd Lucke deutet im heutigen FAZ-Interview an, daß er mit dem großen Netz fischt:

Zitat
[FAZ:] Aber wenn es ungünstig läuft, sind Sie der Steigbügelhalter für Steinbrück-Trittin und deren Eurobonds-Ideen?
[Lucke:] Es ist überhaupt nicht wahr, dass wir dem bürgerlichen Lager stärker schaden als dem rot-rot-grünen Lager. Insbesondere die Linke fühlt sich stark von uns gefährdet, weil viele Ostdeutsche die D-Mark zurückhaben wollen. Vielleicht drücken wir die Linke unter die 5-Prozent-Hürde.

Mag ja sein, daß da einiges von der FAZ-Redaktion kürzend zusammengefaßt wurde, aber so wie es dasteht, gibt es doch einige Rätsel auf. Glaubt er wirklich, daß von der grundsätzlichen Richtigkeit des Marxismus und den Qualitäten der Wagenknecht-SED Überzeugte ausgerechnet die AfD wählen werden? Sind die "Ostdeutschen", die die Linken wählen, dieselben wie die, die sich die D-Mark zurückwünschen?


Nun, die AfD wird mit Sicherheit auch Protestwähler und Unzufriedene ansprechen (mehr als NPD oder Linke gab es da ja bisher nicht auf dem Stimmzettel).

Ich erinnere mich auch noch gut an einen Dialog zweier älterer Damen in Rostock, die nicht wussten ob sie nun PDS oder doch lieber NPD wählen sollten. He, ich kannte sogar mal jemanden, der bei Bundestagswahlen NPD/DKP gewählt hat (aus Spass).

Wenn die Parteien der Europäischen Front nur feste genug drauf hauen, kann die AfD durchaus die eine oder andere "Schnauze-Voll"-Stimme einsammeln, gibt es doch durchaus Wähler, die bewusst genau das wählen, von dem sie annehmen, dass es die Etablierten am meisten ärgert (ich selber mache das auch öfters, gerade dann, wenn für mich nichts wählbares im Angebot ist).

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

01.06.2013 21:45
#266 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Stichwort "Vorfeldorganisationen":
Bei den FdoG gefunden: Wir sind nicht allein

Zitat F.d.o.G. 31. 05. 2013
_______________
Wir liberal/Libertären sind mehr als wir denken. Aber Liberalismus und Organisation sind offensichtlich unvereinbare Gegensätze. Während die sozialistischen Kader-Organisationen die Rundfunkräte gekapert haben (Rat heißt auf russisch Sowjet) und selbst bei Probeabstimmungen zur Bundestagswahl bei der Welt die Grünen die absolute Mehrheit holen, steigt im Bürgertum der Unmut.
(...)
Was gefragt ist, ist Vernetzung. Eben Organisation. Wir müssen diejenigen erreichen, die denken wie wir. Und diejenigen überzeugen, die sich für das, was wir denken, interessieren. Dass die Hayek-Clubs aus dem Boden schießen, mag ein gutes Zeichen sein. Das alleine aber reicht nicht.

Es wird Zeit, die Fahne in die Hand zu nehmen.
_______________

Hayek-Clubs? http://www.hayek.de/index.php/hayek-gespraechskreise

(Selbst im Münsterland? wo die letzten wirklichen Liberalen, ja, wann gesichtet wurden?) Nichts für ungut, aber für diese Art Ansinnen (wahre Liberale organisieren) gibt es im Englischen den Ausdruck "herding cats", da könnte dies mgw. das Optimum darstellen?

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

01.06.2013 23:32
#267 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #266
Stichwort "Vorfeldorganisationen":
Bei den FdoG gefunden: Wir sind nicht allein

Zitat F.d.o.G. 31. 05. 2013
_______________
Wir liberal/Libertären sind mehr als wir denken. Aber Liberalismus und Organisation sind offensichtlich unvereinbare Gegensätze. Während die sozialistischen Kader-Organisationen die Rundfunkräte gekapert haben (Rat heißt auf russisch Sowjet) und selbst bei Probeabstimmungen zur Bundestagswahl bei der Welt die Grünen die absolute Mehrheit holen, steigt im Bürgertum der Unmut.
(...)
Was gefragt ist, ist Vernetzung. Eben Organisation. Wir müssen diejenigen erreichen, die denken wie wir. Und diejenigen überzeugen, die sich für das, was wir denken, interessieren. Dass die Hayek-Clubs aus dem Boden schießen, mag ein gutes Zeichen sein. Das alleine aber reicht nicht.

Es wird Zeit, die Fahne in die Hand zu nehmen.
_______________

Hayek-Clubs? http://www.hayek.de/index.php/hayek-gespraechskreise

(Selbst im Münsterland? wo die letzten wirklichen Liberalen, ja, wann gesichtet wurden?) Nichts für ungut, aber für diese Art Ansinnen (wahre Liberale organisieren) gibt es im Englischen den Ausdruck "herding cats", da könnte dies mgw. das Optimum darstellen?

Genau. Und dieser Satz ist Grund genug für mich einen großen Bogen zu machen:
"Wir müssen diejenigen erreichen, die denken wie wir"
Warum in aller Welt sollte ich so denken wie sie? Warum sollte überhaupt jemand denken wie ein anderer? Das ist jetzt keine Pedanterie von mir.
Ich schätze Hayek außerordentlich, aber trotzdem gibt es Punkte in denen ich anderer Meinung bin. Egal warum. Das ist einfach so. Das Urheberrecht betreffend zum Beispiel.
Wer sich unter eine Fahne stellen will, soll das tun. Wer eine Person für ihre Verdienste verehrt und ihren Ideen mehr Geltung verschaffen will, soll das tun. Und wer denkt Liberale/Libertäre denken wie er selbst, soll das tun.
Ich kann für mich nur sagen, dass ich es überhaupt nicht schätzen würde, dächte jemand wie ich.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

02.06.2013 00:09
#268 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #267
Warum in aller Welt sollte ich so denken wie sie? Warum sollte überhaupt jemand denken wie ein anderer?


Deswegen ja auch "Vorfeldorganisationen" - um noch halbwegs unverstellten Gemütern zu zeigen, daß es hier eine Nische gibt. (Ob's erfolgreich ist... Am Ende wird's zumeist auf eine Art Stammtisch oder Lesezirkel hinauslaufen - mEn nicht wirklich zielführend).
Für "die Presse" ist das aber (absehbar ) ärger als guter alter Satanismus:

"Hayek-Club: Die Gegner des Sozialstaats "

Zitat Julia Russ, Südkurier 28.01.2013
________
Soll sich doch jeder selber helfen: In Konstanz hat sich ein Hayek-Club gegründet. Die Ziele lauten weniger Staat, mehr Freiheit, Unterwanderung der Medien und ein Ende der Solidarität. Die FDP in der Stadt unterstützt den obskuren Verein.
(...)
Bei Vorträgen im Hinterzimmer soll es freilich nicht bleiben: Habermanns Hayek-Gesellschaft wolle ihre Positionen durch viele regionale Hayek Clubs – bisher gebe es rund 35 – in ganz Deutschland verbreiten. Weiter strebe die Gesellschaft, wie Habermann weiter erklärt, ein „Unterwandern“ der Medien an. Das dezentrale Wirken im Untergrund vergleicht er dann auch noch mit dem des Terrornetzwerks Al Qaida.
________

adder Offline




Beiträge: 1.073

02.06.2013 07:41
#269 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #266
Wir liberal/Libertären sind mehr als wir denken. Aber Liberalismus und Organisation sind offensichtlich unvereinbare Gegensätze. Während die sozialistischen Kader-Organisationen die Rundfunkräte gekapert haben (Rat heißt auf russisch Sowjet) und selbst bei Probeabstimmungen zur Bundestagswahl bei der Welt die Grünen die absolute Mehrheit holen, steigt im Bürgertum der Unmut.
(...)
Was gefragt ist, ist Vernetzung. Eben Organisation. Wir müssen diejenigen erreichen, die denken wie wir. Und diejenigen überzeugen, die sich für das, was wir denken, interessieren. Dass die Hayek-Clubs aus dem Boden schießen, mag ein gutes Zeichen sein. Das alleine aber reicht nicht.

Es wird Zeit, die Fahne in die Hand zu nehmen.


Wie der von mir sehr geschätzte Erling Plaethe bereits andeutete, liegt ein sehr großes Problem beim Organisieren von Liberalen (und noch viel mehr Libertären) alleine schon darin, dass jeder diese Begriffe anders füllt. Das ist - mit Einschränkungen - auf der sozialistischen Seite anders, insbesondere aufgrund des dort viel stärker verbreiteten Personenkultes und gedanklichen Gleichschaltung. Es ist meiner Meinung nach ein inhärentes "Problem" des Liberalen, aber eben auch seine größte Stärke, dass er individuell ist. Etwas übertrieben: der Liberale an sich existiert nicht, es existieren Millionen Liberale, die sich garantiert über irgendeine Frage uneins sind - und wenn es nur die individuelle Definition von Liberalismus ist.
Das große Verdienst der [mittlerweile (in besten Sinne) sozialdemokratischen] FDP ist es gewesen, über viele Jahre hinweg den verschiedenen Liberalen eine Vertretung in der Politik geboten zu haben, und somit diese Positionen zumindest teilweise zu bündeln. Leider (oder zwangsläufig?) ist die Partei dabei verschlissen und von interessierter Seite niedergeschrieben und letztlich transformiert worden.

Zitat
(Selbst im Münsterland? wo die letzten wirklichen Liberalen, ja, wann gesichtet wurden?) Nichts für ungut, aber für diese Art Ansinnen (wahre Liberale organisieren) gibt es im Englischen den Ausdruck "herding cats", da könnte dies mgw. das Optimum darstellen?



Herding cats...? Da war doch was......

wobei diese Werbung hier es dann doch besser treffen würde...

Nola Offline



Beiträge: 1.719

03.06.2013 09:07
#270 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #251
Zitat von Frank2000 im Beitrag #250

Ich beginne die EU und alles, was damit zusammen hängt, Abgrund tief zu hassen. Deutschland wird verkauft, weil sich ein paar Ideologen ihren Platz im Geschichtsbuch sichern wollen.


So ähnlich geht es mir auch, und es wird ihnen wohl auch gelingen. Ein schwacher Trost: nicht jeder Platz in den Geschichtsbüchern ist auch ein ehrenhafter.



Könnte sein, das jetzt ein Umdenken erzwungen wird:

Zitat
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/frueherer-verfassungsrichter-di-fabio-notfalls-ist-deutschland-zum-euro-austritt-verpflichtet-12205592.html

(...)Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) das Verbot der Staatsfinanzierung verletzt, muss das Bundesverfassungsgericht im äußersten Fall Bundesregierung und Bundestag zum Austritt aus der Währungsunion verpflichten.(...)

(... ) Denkbar ist dann zwar auch eine Änderung des Grundgesetzes. Der Jurist erinnert aber an die „unübersteigbaren Grenzen“, die das Grundgesetz dafür vorsehe - sofern es nicht zu einer Volksabstimmung komme. „Niemand kann sich heute vorstellen, dass ein im Ergebnis immer integrationsfreundliches Gericht wie das Bundesverfassungsgericht tatsächlich diesen ,Druckknopf’ der verbindlichen Austrittspflicht betätigen würde“, schränkt Di Fabio ein. Doch schon das jetzt anhängige Verfahren könne für Karlsruhe ein Anlass sein, die Kontrollmaßstäbe gegenüber der EZB deutlich zu machen. Diese dürfe Staatsanleihen auch nicht mittelbar zur Staatsfinanzierung ankaufen. Die EZB hat von 2010 bis 2012 für gut 210 Milliarden Euro Anleihen von Italien, Spanien, Irland, Portugal und Griechenland gekauft. (...)

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

03.06.2013 10:52
#271 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Nola
Könnte sein, das jetzt ein Umdenken erzwungen wird:



[...]

Komisch, daß es immer die EX-Verfassungsrichter sind, die Klartext reden und Alternativen benennen. Hatten die zu ihren aktiven Zeiten denn keine Meinung?

Danke für den Hinweis, liebe Nola.

Herzliche Grüße,
Andreas Döding

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

03.06.2013 11:00
#272 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #267

Zitat
"Wir müssen diejenigen erreichen, die denken wie wir"

Warum in aller Welt sollte ich so denken wie sie?


Ich sehe bei den Hayek-Clubs und auch im konkreten Zitat keine Forderung, daß andere so denken sollten.
Aber wenn man (in gewissen Punkten!) so denkt wie Hayek, dann ist es natürlich sinnvoll, wenn man sich mit Anderen zusammentut, die diese Positionen teilen.

Das bedeutet weder, daß man Hayek zu 100% übernehmen muß noch daß man mit den anderen Hayek-Anhängern in allen möglichen anderen politischen Positionen überein stimmen muß.

Ich halte Initiativen wie die Hayek-Clubs für sinnvoll, ja für überfällig. Die Grünen haben reichlich Vorfeldinitiativen dieser Art, und diese sind die Basis dafür, daß grünes Denken eine solche Dominanz erreichthat.

Wenn wir unsere Freiheit bewahren wollen, dann müssen wir entsprechend gegenhalten.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

03.06.2013 11:06
#273 RE: Die AfD in der Presse Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #271
Komisch, daß es immer die EX-Verfassungsrichter sind, die Klartext reden und Alternativen benennen.

Mag daran liegen, daß man sich als Privatmann nicht so sehr darum kümmern muß, ob der "Klartext" auch funktioniert.
Mir ist ziemlich schleierhaft, wie sich der Herr Ex-Oberjurist eine solche "Pflicht zum Austritt" eigentlich praktisch vorstellt.
Normalerweise gibt die Verfassung eigentlich nur ein Verbot zu Handeln vor, nie eine Pflicht zu Handeln. Man kann ein Gesetz auf Verfassungswidrigkeit überprüfen lassen - aber nie Bundestag oder Bundesregierung darauf verklagen, ein gewünschtes Gesetz zu machen.

Diese angebliche Pflicht wäre m. E. ein verfassungsjuristisches Novum. Und dem stehen umgekehrt völkerrechtlich verbindliche Verträge gegenüber, die einen solchen Austritt verhindern.

Natürlich kann man politisch versuchen, diese Verträge zu ändern. Man kann sich auch politisch dazu entschließen, diese Verträge zu brechen.
Aber das sind beides keine juristischen Vorgehensweisen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

03.06.2013 20:38
#274 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #272
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #267

Zitat
"Wir müssen diejenigen erreichen, die denken wie wir"

Warum in aller Welt sollte ich so denken wie sie?

Ich sehe bei den Hayek-Clubs und auch im konkreten Zitat keine Forderung, daß andere so denken sollten.


Ich auch nicht. Da mir Liberale und Libertäre politisch aber ziemlich nahe stehen ging ich bei meinem Kommentar von mir als einem potentiellen Interessenten aus. Im Fall einer, selbstverständlich freiwilligen, Clubmitgliedschaft würden sie, welche erreichen wollten wer so denkt wie sie, wohl davon ausgehen, dass dies auch der Fall ist.

Zitat von R.A. im Beitrag #272
Aber wenn man (in gewissen Punkten!) so denkt wie Hayek, dann ist es natürlich sinnvoll, wenn man sich mit Anderen zusammentut, die diese Positionen teilen.

Ob da nur gewisse Punkte ausreichend sind, um nicht für Enttäuschung oder sogar Unmut zu sorgen, ist eben zweifelhaft wenn jemand erreichen will, "wer so denkt wie wir". Da ist existiert eben schon eine Gruppe in der einer denkt wie der andere. Meine Überlegung als Außenstehender dreht sich dann logischerweise um die Frage ob ich so denken kann wie diese Gruppe, von der ich ich natürlich gar nicht weiß wie sie denkt. Was ich weiß, ist, sie vertreten das Denken von Hayek. Wenn es jetzt einen oder mehrere Punkte in Hayeks Denken gibt, die ich nicht teile, denen ich vielleicht sogar konträr gegenüberstehe, sollte ich nach der Aussage "die denken wie wir" realistischerweise davon ausgehen, bei einem Eintritt nicht so dazu zugehören als würde ich denken wie sie.
Ganz einfach weil ich denke wie ich und nicht wie Hayek.

Wenn der einzelne seine Freiheit bewahren will, dann sollte er sich von niemandem, auch nicht von Freunden der Freiheit, zu dem Versuch einladen lassen, jemanden zu suchen der so denkt wie er.
Wenn er den nämlich findet, sieht er dem Ende seiner eigenen Freiheit direkt ins Gesicht.
Gemeinsame Interessen zu verfolgen oder gemeinsam dasselbe zu denken sind völlig verschiedene Paar Schuhe. Ersteres ist mir sehr willkommen, solange klar ist welche Interessen verfolgt werden und ich sie teile. Wie lange diese Übereinstimmung dann anhält hat mit meinem Denken zu tun, welches sich ändern kann und niemals das eines anderen sein wird.

Ich werde mir aber irgendwann einmal einen Hayek-Club ansehen um zu erfahren worin die Interessen bestehen, die diese Clubs vertreten.
Aber der Nivellierung des Denkens der grün/alternativen Gruppen in den 80ern nachzueifern, ist sicher kein geeigneter Weg um Individualisten und Freiheitsliebende zusammenzubringen. Wenn diese nicht in erster Linie ihr Leben verbessern wollen, sondern das von anderen, gibt es für sie die Lions-Clubs oder Rotary-Clubs.

Was den Liberalen einfach immer fehlen wird, ist der Anspruch die Welt retten zu wollen.
Es gibt so viele Menschen die mit ihrem eigenen Leben und mit ihrer eigenen Verantwortung - wie sagt man so schön? - überfordert sind. Diese Leute haben die Menschenfänger von den Grünen eingesammelt oder sie irgendwelchen Politsekten abspenstig gemacht. Auch der SPD ist ein Teil ihrer Verfügungsmasse an die Grünen verloren gegangen.
Diese so genannten Massen lieben das Kollektiv; sie sind einsam, wenn sie alleine sind. Das hat mit Liberalismus recht wenig zu tun.
Liberalismus lebt dort, wo er gelebt wird. In den eigenen vier Wänden, in einem Verein oder in einer Genossenschaft. Und natürlich auch möglicherweise in einer Parteigruppe.
Und vielleicht auch in den Hayek-Clubs. Nur warum soll ich mich mit Leuten treffen, die eine gewisse Anzahl von Büchern gelesen hat, die mir auch gefallen haben?

Viele Grüße, Erling Plaethe

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.432

03.06.2013 22:57
#275 RE: Vorfeldorganisationen Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #267

Ich kann für mich nur sagen, dass ich es überhaupt nicht schätzen würde, dächte jemand wie ich.


Verstehe ich nicht. Nicht mal ansatzweise. Ich freue mich, wenn ich Seelenverwandte treffe - leider geschieht es nur sehr selten.
Die Anzahl der Themen und die Bandbreite der Meinungen bedingt, dass man immer Unterschiede findet. Aber würde ich mal jemanden treffen, der genauso denkt wie ich - warum sollte es mich stören?

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