Zitat Zitat FrancisoDAnconia Ok und die AFD will damit weiter machen, wie alternativ ist das denn?
Wenn man eine Alternative nicht erkennen will, endet es zwangsläufig in "Haarespalten". Es ist doch schon deutlich geworden aus vorangegangenen Texten, warum noch nicht alle "Feinabstimmungen" in Textform stattgefunden haben.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Nola im Beitrag #126Es ist doch schon deutlich geworden aus vorangegangenen Texten, warum noch nicht alle "Feinabstimmungen" in Textform stattgefunden haben.
In einem anderen Thread schreibt "wf1955" etwas Interessantes zu diesem Thema:
Zitat von wf1955 im Beitrag RE: Wenn aus einem Plenum eine Partei wird: Gründungsparteitag der AfD (Teil I und Teil II)[...] Ich habe deshalb spontan und von mir aus, und nur prinzipiell abgestimmt mit meinen Dresdner Vertrauensleuten und Herrn N. N. (was ich bereits am Vorabend eingerührt hatte, dabei aber noch im Blick auf spätere programmatische Arbeit), die Gelegenheit ergriffen, mich um eine Wortmeldung zu bemühen.
Mir wurde diese Gelegenheit gegeben und ich führte kurz aus (jeder Redner hatte 2 min Zeit, meine Redezeit war eher kürzer), dass es innerhalb des internen Parteiforums mit Kritikern der „Energiewende“ abgestimmt die Formulierung von energiepolitische Positionen gibt, die viel weiter als das bestehende Wahlprogramm gehen. Ich habe also gebeten, einen zentralen Kritikpunkt am EEG ins Wahlprogramm aufzunehmen und es zu ergänzen und zu konkretisieren, da der Satz „Wir fordern ein nachhaltiges Energiekonzept für bezahlbare Energie.“ viel zu unkonkret sei. Da sind wir uns ja einig.
Ich hatte also die Ehre, den Satz „Wir fordern daher die sofortige und ersatzlose Abschaffung der Vorrangeinspeisung von Strom aus "Erneuerbaren." vorgetragen und ihn mit wenigen Worten begründet, hauptsächlich mit dem Argument, dass wir damit gegenüber den Kritikern der „Energiewende“ „zu erkennen geben, dass wir das Problem verstanden haben“. (Das ist ja der Vorwurf an die Autoren der bisherigen Formulierung, dass diese scheinbar das wirkliche und tiefe Problem der „Energiewende“ nicht verstanden haben und deshalb nicht zu weitergehenden Formulierungen bereit sind.) Diese Wortmeldung wurde mit leichtem Beifall zur Kenntnis genommen, ich hatte aber keinen formellen Antrag formuliert, so dass er nicht abgestimmt wurde. [...] Denn – ich möchte nochmal auf meine Bemerkung mit der „angewandte Intelligenz“ zurückkommen – diese und die in nächster Zukunft verheerenden Tatsachen der „Energiewende“ werden in der Alternative für Deutschland einen ähnlichen Ernüchterungs- und Umdenkprozess in Gang setzen wie er beim Thema Euro bereits erfolgt ist. Da bin ich ganz sicher. Prof. Lucke hat in seiner umjubelten Parteitagsrede mehrfach den Begriff „gesunder Menschenverstand“ gebraucht. Also, nur Mut!“
Da drückt sich viel Optimismus aus; dennoch hat FrancisoDAnconia nicht unrecht, da hier ein eigenartiges Signal gesetzt wird. Sicherlich, es steckt vielleicht der Kalkül dahinter, daß eine neue, noch unerprobte Partei nicht zuviele Fronten auf einmal eröffnen sollte, zumal schon die erste dieser Fronten etwas scharfkantig ist. Aber darum, eine unbequeme Alternative zu bieten, geht es doch gerade. Der Eindruck, den ich aus dem Parteiprogramm mitnehme, ist aber eher der, daß man sich hier ganz auf das Thema Euro konzentriert hat und die sonstigen Themen, darunter auch die Energiepolitik, mit etwas laschen Allgemeinplätzen abfertigt. Damit definiert die Partei ihre Linie und Kompetenz; augenscheinlich liegt diese eben nicht im Bereich der Energie. Wenn mir als Wähler eine drastische Reform der derzeitigen Energiepolitik am Herzen liegt, dann fühle ich mich also durch die AfD entweder nicht vertreten (wenn ich das Programm wörtlich nehme) oder hingehalten/veräppelt (wenn ich einen scharfsinnigen Kalkül annehme, wie ihn Vorkommentatoren erläutert haben und wf1955 sich erhofft).
Es bleibt die Tatsache, daß es trotz Gründung der AfD keine Wahlalternative gegen die Energiewende gibt. Es kann natürlich gut sein, daß dies egal ist (der AfD und allgemein), weil Unmut über die Finanzentwicklung in der Eurozone die Gemüter in weit größerem Maße (gemessen als Wählerprozentanteil) erregt als Einsicht in den Irrsinn der Energiewende, die vielleicht noch einer verschwindenden, wahltechnisch vernachlässigbaren Minderheit vorbehalten ist.
Schade, daß Zettel das nicht mehr kommentieren kann. Vielleicht hätte er in der Kombination der kollektiven Besoffenheit mit dem Eurorettungsfieber eine geschickte Strategie der Kanzlerin gesehen, durch das Vorlegen zweier heißer Eisen einer allfälligen (noch außerparlamentarischen) Opposition ihre Sache doppelt schwer zu machen.
Kann es nicht sein, lieber Fluminist, daß zunächst ersteinmal alle Landesverbände gegründet werden, welche ja dann ihre Vorschläge einbringen sollen, um dann in Feinabstimmung die Essenz der Vorschläge in das Programm aufzunehmen. Alles andere wäre im Vorfeld ja auch recht willkürlich gewesen.
Ich bin da eigentlich auch guten Mutes.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Fluminist im Beitrag #127Der Eindruck, den ich aus dem Parteiprogramm mitnehme, ist aber eher der, daß man sich hier ganz auf das Thema Euro konzentriert hat und die sonstigen Themen, darunter auch die Energiepolitik, mit etwas laschen Allgemeinplätzen abfertigt. Damit definiert die Partei ihre Linie und Kompetenz; augenscheinlich liegt diese eben nicht im Bereich der Energie.
Man sollte dabei mal daran denken, dass die AfD sich genau 4 Kernthemen aufs Schild geschrieben hat, die bei sämtlichen Parteien des arrivierten Blocks ganz anders gesehen werden. Nämlich als prinzipiell gut so, kaum noch diskussionswürdig. Als da wären:
Euro Energiewende Einwanderung Demokratie
Dem Friede-Freude-Eierkuchendenken des "wir haben das im Griff", setzt man hier genau 4 große Frage- bzw. Ausrufezeichen entgegen. Denn nix ist da gut, oder kann weiter- oder wieder hingefrickelt werden. Da hat die AfD nunmal die Finger in genau die 4 größten Wunden gelegt, die von der Allparteien-GroKo ignoriert werden. Will sagen, dass allein die Aufnahme der "Energiewende" unter die 4 Kernpunkte der neuen Partei schon anzeigt, dass man dort dringendsten Handlungsbedarf sieht. Ansonsten hätte man diese Baustelle nicht aufmachen müssen. Die anderen 3 Punkte sind auch für sich allein schon genug Kampfansage an Establishment und Unterbau des Michel-Landes.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Fluminist im Beitrag #127 Es bleibt die Tatsache, daß es trotz Gründung der AfD keine Wahlalternative gegen die Energiewende gibt.
Sie dürfen das so sehen, realpolitisch ist das nicht richtig. Ich habe in Berlin die Führungsriege und einen Haufen engagierter AfDler kennengelernt. Die sind sich einig in der Ablehnung der Öko-Subventionierung in dieser Form. Jede Stimme für die AfD ist eine Stimme gegen Öko-Subventionen. Aber das wichtigste Ziel überhaupt muss sein, bereits heim ersten Anlauf über die 5% Hürde zu springen. Dem hat sich alles andere unterzuordnen. Denn merke: die tollsten Ideen nutzen nichts, wenn man nicht im Bundestag vertreten ist. Zu viel Fronten auf einmal hätte die AfD nicht überlebt.
Nola bis Frank2000 haben vollständig in meinem Sinne argumentiert, ich möchte nur noch auf dieses Zitat eingehen:
Zitat von Fluminist im Beitrag #127Aber darum, eine unbequeme Alternative zu bieten, geht es doch gerade.
Es geht um viele Dinge, aber "unbequem" ist nicht auf meiner Liste. So formuliert hat es etwas religiöses für mich. Das ist ja gerade das, was die Grünen uns dauernd vorbeten - es muß wehtun! Der Schmerz ist das Gütesiegel und gleichzeitig der Beweis dafür, daß dein Weg richtig ist. Je schmerzhafter, desto richtiger.
Es kann möglicherweise auch unbequem sein, das was man möchte, darum geht es aber primär überhaupt nicht.
Nola bis Frank200 haben vollständig in meinem Sinne argumentiert, ich möchte nur noch auf dieses Zitat eingehen:
Zitat von Fluminist im Beitrag #127Aber darum, eine unbequeme Alternative zu bieten, geht es doch gerade.
Es geht um viele Dinge, aber "unbequem" ist nicht auf meiner Liste. So formuliert hat es etwas religiöses für mich. Das ist ja gerade das, was die Grünen uns dauernd vorbeten - es muß wehtun! Der Schmerz ist das Gütesiegel und der gleichzeitig der Beweis dafür, daß dein Weg richtig ist. Je schmerzhafter, desto richtiger.
Es kann möglicherweise auch unbequem sein, das was man möchte, darum geht es aber primär überhaupt nicht.
Herzlich Ungelt
Tatsächlich habe ich einen Moment gezögert, als ich das Wort "unbequem" hingeschrieben hatte; es ist ja auch schon etwas verdorben durch Al Gores "unbequeme" "Wahrheit" usw. Es erschien mir aber dann doch nicht ganz unpassend, denn das Durchbrechen des "weiter so"-Prinzips erfordert einen Bruch mit einer gewissen Bequemlichkeit, Trägheit, die den weiteren Fortgang im alten Gleis einer Reform vorzieht, selbst wenn er absehbar zu immer schlimmeren, letztlich katastrophalen Zuständen führt. Die vier Fragezeichen der AfD sind also nicht "unbequeme" Fragen im Linksdiskussionsmodus, sondern es ist unbequem, diese Fragen zu stellen, so war es gemeint.*
Es stimmt ja auch, daß man das Programm in seiner jetzt vorliegenden Form nicht zu ernst nehmen darf, es ist wohl eher ein Arbeitspapier. Und was nach der Wahl mit dem Programm passiert, kennen wir ja schon zu Genüge von den anderen Parteien. ____________________________________
Zitat von Frank Schäffler in efDie EZB wird irrig als eine kompetente Institution wahrgenommen. Als solche wurde sie seinerzeit Mitglied der Troika, die paternalistisch die Krisenländer zu besserer Politik anleiten soll. Diesen Ruf hat die EZB unter Trichet und Draghi verspielt. Unter dem Etikett eines gestörten geldpolitischen Transmissionsmechanismus betreibt sie monetäre Staatsfinanzierung und mit den Langfristtendern ihre eigene Form der Bankenrettung. Sie betreibt somit nicht nur Fiskalpolitik, sondern sogar Industriepolitik. Ihr wurden bei ihrer Gründung als Notenbank allein geldpolitische Aufgaben zugedacht, doch den Bereich ihres Mandats hat sie schon lange verlassen. Die Regierungen schauen aus Bequemlichkeit zu.
Zitat von Fluminist im Beitrag #132Es stimmt ja auch, daß man das Programm in seiner jetzt vorliegenden Form nicht zu ernst nehmen darf, es ist wohl eher ein Arbeitspapier. Und was nach der Wahl mit dem Programm passiert, kennen wir ja schon zu Genüge von den anderen Parteien.
Ich meine , daß das Programm wirklich genug gewichtige Themen sehr konkret benennt - siehe Calimeros Beitrag. Die kann man sehr ernst nehmen und vermutlich wäre jeder dieser Punkte, auch die Energiewirtschaft, für mich ein ausreichender Grund die AfD dieses mal zu wählen. Zusammengenommen reicht es sogar dafür, sie aktiv zu unterstützen. Das man sich nicht zur gleichen Zeit noch weitere Themen aufhalsen möchte, dafür habe ich volles Verständnis. Man muß nicht über jedes Stöckchen springen, das einem hingehalten wird.
Ich habe manchmal das Gefühl, daß diese unbedingte Ehrlichkeit (im Sinne von "Vollständigkeit") einer unbewussten Sehnsucht danach entspringt, lieber doch der ehrliche Verlierer (und also auch "Gutmensch") zu sein. Der psychologische Druck "der Gesellschaft" scheint wirklich groß zu sein. Ich habe mich bei meinen Freunden und Bekannten die ich länger nicht gesehen habe inzwischen darauf verlegt, gleich eingangs klarzustellen, daß ich jetzt "böse und rechts" bin. Das verhindert eine endlose Reihe einzelner kleiner Enttäuschungen und läßt womöglich sogar neue Erkenntnisse sprießen. Man bewegt sich dann eher aufeinander zu, statt sich immer mehr zu entfernen.
Herzlich, Sigmund Ungelt
PS: Zu Herrn Schäffler: ich glaube weniger, daß es Bequemlichkeit ist. Es muß ja eine wahnsinnige Vorstellung sein, auch für einen Politiker, daß man Alles über den Haufen werfen muß, was man jahrelang gepredigt hat. Vor diesem Schritt haben sie Angst, weil das das Ende des Politikerlebens bedeutet und später einen negativen Eintrag in der Wikipedia. Daher muß deren Politik richtig sein.
Zitat von ungelt im Beitrag #133Es muß ja eine wahnsinnige Vorstellung sein, auch für einen Politiker, daß man Alles über den Haufen werfen muß, was man jahrelang gepredigt hat.
Falls Herr Schäffler hier gelegentlich reinschauen läßt: Er müßte bei der AfD keine seiner grundlegenden Ansichten "über den Haufen werfen", im Gegenteil: Seine wahre politische Karriere würde dort erst beginnen. :-)
mfG
----------------------------------------------------- Mehr Liberalismus wäre dringend vonnöten. Zettel
Zitat von Hausmann im Beitrag #134Falls Herr Schäffler hier gelegentlich reinschauen läßt: Er müßte bei der AfD keine seiner grundlegenden Ansichten "über den Haufen werfen", im Gegenteil: Seine wahre politische Karriere würde dort erst beginnen. :-)mfG
Herr Schäffler meinte sicher nicht sich, als er von Bequemlichkeit sprach, und ich meine natürlich auch nicht Herrn Schäffler, wenn ich eher die Angst als Ursache für die "Unbeirrbarkeit" der die Politik bestimmenden Leute vermute. Die Eigenständigkeit und den Einsatz des Herrn Schäffler schätze ich natürlich sehr und wenn er sich in der FDP durchgesetzt hätte, wäre die AfD wohl nicht entstanden. Ich meinte natürlich nur die, die die aktuelle Politik bestimmen.
Zitat von ungelt im Beitrag #119Ich möchte an Spitzenpositionen keine Politiker sehen, die ein Programm umsetzen, welches sie persönlich nicht vertreten aber zu welchem sie von der irgendwann anwesenden "Basis" verdonnert wurden.
Na ja, umgekehrt wäre es aber nur die Veranstaltung ein paar charismatischer Selbstdarsteller, die die Basis verdonnern ihr Programm umzusetzen. Das trifft auf die Mitglieder der AfD selbstverständlich nicht zu, weil die ja gerade wegen des bereits existierenden Programms zu tausenden in die Partei eintreten. Das ist der Vorteil einer neuen Partei. Eine Programmdiskussion erübrigt sich erst einmal.
Zitat von ungelt im Beitrag #119Umgekehrt ist für mich aber eine Persönlichkeit, die sich durch ihr bisheriges Tun ausreichend ausgewiesen hat, auch Programm.
Das war bei Vielen auch bei Helmut Kohl der Fall, dem wir den Euro zu verdanken haben.
Zitat von ungelt im Beitrag #119In diesem konkreten Fall gibt es ja aber auch ein "richtiges" Programm, wenn auch in einer Kurzfassung. Es wurde aber von den gleichen Leuten formuliert, die später gewählt wurden. Was kann man sich denn mehr wünschen, als eine solche Übereinstimmung von Programm und Personal?
Bei einer Partei die so große Stücke auf die direkte Demokratie hält und vom Volk redet, dass den Willen der Parteien bestimmen soll - und nicht umgekehrt - könnte es ja immerhin möglich sein, dass es welche gibt, die sich wünschen solche Worte mit Inhalten gefüllt zu sehen.
Zitat von schattenparker im Beitrag #120 von der Leyen ist ein kompletter Totalausfall, man sollte sie bei den Grünen entsorgen
Es ist mir völlig unklar, wie ein solches U-Boot in der CDU so hoch aufsteigen konnte. Man denke nur daran, wie von der Leyen sich beim Reichtums- und Armutsbericht vorhalten hat. Man könnte von der Leyen für einen bezahlten Agenten der "Die Linke" halten... auf der anderen Seite gab es auch andere radikallinke Spinner in der CDU. Man denke an Blühm.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #130 Jede Stimme für die AfD ist eine Stimme gegen Öko-Subventionen.
Das, so fürchte ich, lieber Frank2000, ist nicht zutreffend. Die Subventionen, so die AfD, sollen sichtbar gemacht werden, in dem sie aus dem Steuertopf bezahlt werden sollen. Man kann darüber spekulieren, ob bei einer Umsetzung eine erfolgreiche Subventionsklage der EU-Kommission die Subventionen zu Fall bringen. Aber genauso kann man spekulieren, dass sich die junge Partei nicht mit einflussreichen Wirtschaftsverbänden anlegen will. Und mit Ministerpräsidenten. Und den negativen Arbeitsmarktdaten bei einem Einbruch in der Solarbranche. Da hat sich die aktuelle Altparteiregierung schon die Zähne ausgebissen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und auf jede Euphorie folgt ein Kater.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #136Na ja, umgekehrt wäre es aber nur die Veranstaltung ein paar charismatischer Selbstdarsteller, die die Basis verdonnern ihr Programm umzusetzen.
Charismatisch oder nicht - Politik sollte man meiner Meinung nur betreiben, wenn von deren Richtigkeit überzeugt ist. Wenn schon die Abgeordneten auf ihr Gewissen hören sollen, warum dann nicht der Kanzler oder Parteichef? Wenn es nicht passt, kann sich die "Basis" ja einen neuen Parteichef oder was auch immer wählen. Politik nur als "ausführendes Organ" zu betreiben - dem kann ich wirklich nichts abgewinnen. Wer wäre dann für die Taten verantwortlich?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #136Das war bei Vielen auch bei Helmut Kohl der Fall, dem wir den Euro zu verdanken haben.
Ich habe nicht behauptet, daß dabei keine Unfälle passieren können. Und ich will auch nicht behaupten, daß Kohl der allein die Sache zu verantworten hat. Wenn man bei "no bail-out" geblieben wäre und nicht zuvor schon an die Regeln gebrochen hätte, und mehr Standfestigkeit hätte.. Mir ging es um das Prinzip der ungeteilten Verantwortung und um die Ablehnung des "imperativen Mandats".
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #136Bei einer Partei die so große Stücke auf die direkte Demokratie hält und vom Volk redet, dass den Willen der Parteien bestimmen soll - und nicht umgekehrt - könnte es ja immerhin möglich sein, dass es welche gibt, die sich wünschen solche Worte mit Inhalten gefüllt zu sehen.
Sie wissen doch, daß eine solche Parteigründung eine absolute Ausnahmesituation ist. Wäre das Programm und das Personal für sehr viele Leute nicht so überzeugend, der Überdruck im Kessel nicht so groß, wären sie ja wohl kaum in die AfD eingetreten und teilweise auch nach Berlin gepilgert. Ich kann mir nicht helfen, ich habe den Eindruck, daß Sie in diesem Fall etwas voreingenommen sind. (Ich natürlich aber auch )
Zitat von ungelt im Beitrag #141 Wäre das Programm und das Personal für sehr viele Leute nicht so überzeugend, der Überdruck im Kessel nicht so groß, wären sie ja wohl kaum in die AfD eingetreten und teilweise auch nach Berlin gepilgert. Ich kann mir nicht helfen, ich habe den Eindruck, daß Sie in diesem Fall etwas voreingenommen sind. (Ich natürlich aber auch )
Das hatte ich doch in meiner Antwort an Sie eingeräumt:
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #136Das trifft auf die Mitglieder der AfD selbstverständlich nicht zu, weil die ja gerade wegen des bereits existierenden Programms zu tausenden in die Partei eintreten. Das ist der Vorteil einer neuen Partei. Eine Programmdiskussion erübrigt sich erst einmal.
Ich bin nicht voreingenommen. Ich bin nur kein Anhänger. Eigentlich nörgele ich nur an den Parteien herum, die ich auch wählen würde. Da kann sich die AfD also echt geehrt fühlen!
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #142Das hatte ich doch in meiner Antwort an Sie eingeräumt:
Tschuldigung, meine Konzentration hat schon stark nachgelassen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #142Eigentlich nörgele ich nur an den Parteien herum, die ich auch wählen würde. Da kann sich die AfD also echt geehrt fühlen!
Ich habe mir schon etwas in der Art gedacht, am meisten ärgert man sich über "Sachverhalte", die nur ganz knapp neben dem erträumten Ideal liegen. Die Statistik im Kopf sagt einem, daß es wieder unendlich lange dauern wird, bis ein ähnlich vielversprechender "Kandidat" vorbeikommt. Wenn überhaupt.. Gute Nacht, ich muß jetzt dringend meine Konzentrationsfähigkeit auffrischen.
Es ist mir völlig unklar, wie ein solches U-Boot in der CDU so hoch aufsteigen konnte. Man denke nur daran, wie von der Leyen sich beim Reichtums- und Armutsbericht vorhalten hat. Man könnte von der Leyen für einen bezahlten Agenten der "Die Linke" halten... auf der anderen Seite gab es auch andere radikallinke Spinner in der CDU. Man denke an Blühm.
Zitat Ende
Ich würde da weniger an den Norbert Blüm denken (der hat eigentlich doch vor allem Nebelkerzen hinsichtlich der Sicherheit der Renten geworfen), sondern vor allem an Heiner Geissler, der es in Punkto Selbstgerechtigkeit locker mit jedem linken "Gutmenschen" aufnimmt. Blüm habe ich eigentlich eher lustig und gutgelaunt in Erinnerung, was wohl nicht zu den Betroffenheitsinszenierungen linker Spinner paßt.
Zitat von Calimero im Beitrag #129aU Man sollte dabei mal daran denken, dass die AfD sich genau 4 Kernthemen aufs Schild geschrieben hat, die bei sämtlichen Parteien des arrivierten Blocks ganz anders gesehen werden. Nämlich als prinzipiell gut so, kaum noch diskussionswürdig. Als da wären:
Euro Energiewende Einwanderung Demokratie
Autsch, liese sich missverstehen. Klingt so, als fänden die etablierten Parteien die Demokratie toll, die AfD aber nicht...
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von SchattenparkerIch würde da weniger an den Norbert Blüm denken (der hat eigentlich doch vor allem Nebelkerzen hinsichtlich der Sicherheit der Renten geworfen), sondern vor allem an Heiner Geissler, der es in Punkto Selbstgerechtigkeit locker mit jedem linken "Gutmenschen" aufnimmt.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #138Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und auf jede Euphorie folgt ein Kater.
In diesem Sinne: Was erhofft man sich denn nun eigentlich konkret von der AfD, sagen wir nach der Bundestagswahl?
Regierungsbeteiligung? Eine absolute Mehrheit ist unwahrscheinlich. Natürliche Koalitionspartner hat die AfD keine, denn auf SPD und weiter links brauchen wir nicht zu schauen; die FDP ist eher Konkurrentin um dieselben Wähler; die CDU müßte sich so weit um 180 Grad verbiegen, um zum AfD-Programm zu passen (das ja gerade in Opposition zur derzeitigen Regierungsarbeit entstanden ist), wie sie es ohne totalen Gesichtsverlust eben nicht kann, wie in vorhergehenden Kommentaren überzeugend erläutert. So könnte die AfD höchstens in der Not zum formalen Mehrheitsbeschaffer werden, wenn die FDP für diese Rolle ausfällt; aber wenn sie sich dafür hergäbe, käme sie noch ärger unter die Räder als die FDP in der derzeitigen Koalition.
Bleibt also Oppositionsarbeit, von den anderen Fraktionen isoliert, von denen sie keine Sympathie erwarten darf. Kommt dann so eine Art UKIP für Deutschland heraus? Nigel Farage hat zwar im Europaparlament einen unschätzbaren Unterhaltungswert, aber ändern kann er auch nichts. Außerdem gibt es ja jetzt bereits MdB, die sowohl in Reden als auch durch Verfassungsklagen die Anliegen der AfD vertreten (z.B. Schäffler, Gauweiler) - der Erfolg ist bekannt.
Freilich, ein junges Pflänzchen muß erst wachsen, und die bloße Tatsache, daß nun eine regelrechte Partei diese Anliegen repräsentiert, mag eine gewisse psychologische Wirkung auf die Wähler wie auch die etablierten Parteien haben. Es ist aber nicht auszuschließen, daß die Eurofrage so dringlich ist, daß die Krisis schon vor der übernächsten Bundestagswahl eintritt. Dann wäre das Pflänzchen zu spät gekommen.
Bitte bei den glühenden AfD-Anhängern um Entschuldigung für meine wohl defaitistisch wirkenden Einwürfe. Ich habe eben ein etwas ungutes Bauchgefühl bei der Sache und kann die Euphorie nicht teilen. Etwa so:
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #142 Ich bin nur kein Anhänger. Eigentlich nörgele ich nur an den Parteien herum, die ich auch wählen würde. Da kann sich die AfD also echt geehrt fühlen!
Zitat von Fluminist im Beitrag #147Was erhofft man sich denn nun eigentlich konkret von der AfD, sagen wir nach der Bundestagswahl?
Die möglichen Szenarien sind mir persönlich zu vielfältig, als daß man sie hier aufzählen oder auch nur durchdenken könnte. Ich gehe davon aus, daß die Lage nicht ewig so bleibt, wie sie im Moment ist. (Das ist wohl die einzige Sicherheit, die wir haben, wie irgend ein kluger Kopf schon mal festgestellt hat.) Und dann kann es durchaus von Bedeutung sein, ob es die AfD (und also auch unbelastete Fachleute) im Bundestag gibt oder nicht.
Zitat von Fluminist im Beitrag #147Bitte bei den glühenden AfD-Anhängern um Entschuldigung für meine wohl defaitistisch wirkenden Einwürfe. Ich habe eben ein etwas ungutes Bauchgefühl bei der Sache und kann die Euphorie nicht teilen.
Ich fühle mich missverstanden, jedenfalls nicht richtig charakterisiert, wenn das u.A. auch mich betreffen sollte. Bei mir glüht nichts und euphorisch bin ich auch nicht. Ich kann nur noch einmal sagen, was ich bereits bei meinem ersten Kommentar zu diesem Thema geschrieben habe: Ich würde mir Vorwürfe machen, wenn ich die meiner Meinung nach honorigen und integren Organisatoren dieses "Projektes" nicht unterstützen würde. Eine zweite Chance wird es wohl so schnell nicht geben. Sie haben mein Vertrauen, weil es keine Karrierepolitiker sind und eigentlich alle entweder ihren Ruhestand genießen oder ihrer Arbeit nachgehen könnten. Von einigen lokalen Ausnahmen sicher mal abgesehen. Mir sind auch die Risiken einigermaßen klar, möglicherweise klarer (bzw. konkreter) als manchem Kritiker hier.
Diese kritische Begleitung, die die AfD hier erhält, ist aber durchaus angemessen und notwendig - keine Frage. Ich habe aber für mich beschlossen die AfD aktiv zu unterstützen, so lange ich eine reale Chance für einen Erfolg sehe. Daher versuche ich auf diese Kritik hier so gut ich kann zu antworten. Das ist doch insgesamt eine gute Arbeitsteilung, nicht?
Für mich ist es so einfach wie nur irgendwas. Ich wähle die AfD, weil es die einzige Partei ist, die genau das vertritt, was mir wichtig ist. Punkt. So einfach ist das. Jede andere Partei habe ich nur als "kleinstes Übel" gewählt.
Zitat von ungelt im Beitrag #148 Diese kritische Begleitung, die die AfD hier erhält, ist aber durchaus angemessen und notwendig - keine Frage. Ich habe aber für mich beschlossen die AfD aktiv zu unterstützen, so lange ich eine reale Chance für einen Erfolg sehe. Daher versuche ich auf diese Kritik hier so gut ich kann zu antworten. Das ist doch insgesamt eine gute Arbeitsteilung, nicht?
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