Zitat von Llarian im Beitrag #101Natürlich ist es das, aber das schließt wirtschaftliche Zwänge ja zumindest so lange nicht aus, wie man Harz4 nicht für eine erstrebenswerte Form des Lebens hält.
Hartz4 ist denke ich an dieser Stelle sowieso das falsche Stichwort. Der Großteil der Prostituierten in Deutschland stammt aus dem Ausland. Die neueste Statistik, die ich zu diesem Thema gefunden habe, ist eine holländische Studie von 2009. Diese spricht von einem Anteil von 65% ausländischer Prostituierter in 2008 (gegenüber 60% in 2006; S.20). Die Steigerung wird dort insbesondere durch die EU-Osterweiterung begründet. Wenn man die Presseberichte der letzten Jahre verfolgt, muss man davon ausgehen, dass dieser Trend sich weiter fortgesetzt hat. Dies deckt sich auch mit meiner eigenen Beobachtung. Man betrachte sich hierzu die Website eines beliebigen Bordells und schaue sich die Herkunft der Damen an, die dort in der Regel aufgeführt wird. Wenn man berücksichtigt, dass der Anteil deutscher Frauen kleiner wird, je jünger diese sind, schätze ich den Anteil ausländischer Prostituierter unter 25 auf 80 bis 90 Prozent. Für diese sind die wirtschaftlichen Zwänge ganz anders zu beurteilen. Eine weitere Beobachtung, die ich nicht wirklich belegen kann, bezieht sich auf die Frauen, die ohne jegliche Sprachkenntnis hier sind. Bei den hier in Deutschland arbeitenden Rumäninnen und Bulgarinnen (dies waren laut der oben zitierten Studie 2008 schon die häufigsten Nationalitäten, deren Anteil hat sich seitdem weiter deutlich erhöht) schätze ich, dass mindestens 20 bis 30% keinerlei Deutsch und allerhöchstens rudimentär Englisch sprechen. Ich bezweifele, dass diese sich alle aus freien Stücken in ein entferntes Ausland begeben, dessen Sprache sie nicht verstehen und dessen Gesetze sie nicht kennen. Meist gibt es bei dieser Gruppe einen "Freund", der dies für sie übernimmt. Der Übergang zur Zwangsprostitution ist hier fließend. Deshalb ist es auch für den Staat so schwierig dagegen vorzugehen, denn echter Menschenhandel, der sich zweifelsfrei identifizieren lässt, kommt verglichen damit eher selten vor.
Abschließend noch ein paar lose Gedanken. Ich sehe nicht, dass es in Deutschland ernstzunehmende Bestrebungen gibt, die Prostitution zu verbieten. Die beiden lautesten Gegner sind zum einen die Feministen wie Frau Schwarzer, die aber mit ihren Position doch ziemlich isoliert dastehen. Zum Anderen sind es die Städte, die Prostitution nicht in ihrem Straßenbild haben wollen, bzw. sich um ihren Ruf sorgen, wie z.B. Saarbrücken. Ich denke, es sollte möglich sein, den Straßenstrich einzuschränken, ohne den dabei die Freiheit von jemandem zu verletzen. Letztlich bleibt die Zwangsprostitution das einzige wirkliche Problem dieses Gewerbes. Im Gegensatz zu anderen in diesem Thread denke ich, dass ein Mindestalter von 21 durchaus dabei helfen würde, Zwangsprostitution einzuschränken. Nicht den Menschenhandel, aber die anderen Formen. In diesen drei Jahren erwirbt man in der Regel doch eine ziemlichen Zuwachs an geistiger Reife und es wird für eine 21 jährige deutlich leichter sein, nicht auf die naiven Versprechungen eines zwielichtigen Zuhälters reinzufallen, wie das bei einer 18 jährigen der Fall ist.
Das eigentliche Problem, scheint hier weder das Alter (sofern nicht unter 18 Jahren) noch die grundsätzliche Legalität der Prostitution in Deutschland zu sein, sondern die eingewanderte Prostitution. Auf Grund der EU-Bestimmungen ist dies aber bezüglich EU-Bürgern nicht vermeidbar. Wenn es für deutsche Staatsangehörige legal ist sich zu prostitutieren, dann ist es auch für andere EU-Bürger in Deutschland legal.
Trotzdem wäre zu prüfen, ob hier nicht vielleicht doch ein Sprachtest eingebaut werden kann bzw. Sprache zum Kriterium gemacht werden kann.
Die Niederlande dürfen auch den Verkauf von Mariuahne an Nicht-Niederländer unterbinden, während Sie ihn an Niederländer tolerieren dürfen. Diese Regelung hatte vor dem EuGH bestand. Hintergrund war hier die Unterbindung von Drogentourismus: Vorteile der Legalisierung für die eigene Bevölkerung unter Vermeidung der Nachteile durch Drogentourismus aus EU-Ländern mit (durchgesetztem) Verbot können so kombiniert werden. Dies wurde als legitimes Interesse der Niederlande anerkannt.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #125an könnte sagen, es sei etwas anderes, da es als Student einige Vergünstigungen gibt. Die einzig nennenswert relevante Vergünstigung ist dabei das Studententicket. Die Ersparnis müsste man tatsächlich noch auf mein Einkommen drauf rechnen.
Ab einen gewissen Alter, ich glaube so etwa mit 26, ist Schluss mit lustig: Keine Studienbeihilfe mehr, keine Familienbeihilfe mehr, kein Studententicket mehr, keine Mitversicherung bei der Krankenkasse der Eltern, etc. Wer wie ich eine FH in Österreich besucht hat durfte noch zusätzlich Studiengebühren zahlen, obwohl diese eigentlich abgeschafft waren.
Mir hat weder ernährungstechnisch, noch medizinisch, noch in der Bekleidung,noch in der Ausrüstung gefehlt. Einzig auf ein eigenes Auto habe ich verzichtet, und mich beim Ausgehen sehr zurückgenommen. Theoretisch wärs sich sogar der eine oder andere Puffbesuch auch noch ausgegangen. Aber ich hab mir lieber relativ teure Fachliteratur gekauft.
xanopos
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21.06.2014 16:06
#128 RE: Kurioses GANZ kurz kommentiert: Mindestalter
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #126Trotzdem wäre zu prüfen, ob hier nicht vielleicht doch ein Sprachtest eingebaut werden kann bzw. Sprache zum Kriterium gemacht werden kann.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #126Trotzdem wäre zu prüfen, ob hier nicht vielleicht doch ein Sprachtest eingebaut werden kann bzw. Sprache zum Kriterium gemacht werden kann.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #125Mein Argument ist: Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das man keinen materiellen Mangel warnehmen muss. Ich vermisse nichts so sehr, das ich mich erst mit der Aussicht auf ein höheres Einkommen in der Zukunft trösten muss.
Zitat von xanopos im Beitrag #127Mir hat weder ernährungstechnisch, noch medizinisch, noch in der Bekleidung,noch in der Ausrüstung gefehlt. Einzig auf ein eigenes Auto habe ich verzichtet, und mich beim Ausgehen sehr zurückgenommen. Theoretisch wärs sich sogar der eine oder andere Puffbesuch auch noch ausgegangen. Aber ich hab mir lieber relativ teure Fachliteratur gekauft.
Darf ich raten: Sie sind bzw. waren nicht verheiratet? Erfahrungsgemäß ergeben sich kostspielige Bedürfnisse für einen Mann erst mit dem Auftreten einer Partnerin. Ich vermute, daß die Konsumgesellschaft in ihrer derzeitigen Form nicht funktionieren würde, wenn sie ausschließlich aus einzelnen Junggesellen bestünde (die ihren Nachwuchs wie Fausts Wagner in der Retorte großziehen).
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #125an könnte sagen, es sei etwas anderes, da es als Student einige Vergünstigungen gibt. Die einzig nennenswert relevante Vergünstigung ist dabei das Studententicket. Die Ersparnis müsste man tatsächlich noch auf mein Einkommen drauf rechnen.
Ab einen gewissen Alter, ich glaube so etwa mit 26, ist Schluss mit lustig: Keine Studienbeihilfe mehr, keine Familienbeihilfe mehr, kein Studententicket mehr, keine Mitversicherung bei der Krankenkasse der Eltern, etc. Wer wie ich eine FH in Österreich besucht hat durfte noch zusätzlich Studiengebühren zahlen, obwohl diese eigentlich abgeschafft waren.
Mir hat weder ernährungstechnisch, noch medizinisch, noch in der Bekleidung,noch in der Ausrüstung gefehlt. Einzig auf ein eigenes Auto habe ich verzichtet, und mich beim Ausgehen sehr zurückgenommen. Theoretisch wärs sich sogar der eine oder andere Puffbesuch auch noch ausgegangen. Aber ich hab mir lieber relativ teure Fachliteratur gekauft.
Also, hier in Deutschland gibt es die studentische Krankenversicherung bis zum 30. Lebensjahr. Das Studententicket gibt es für alle ordentlich eingeschriebenen Studenten, unabhängig vom Alter (aber nicht für Zweithörer und beurlaubte Studenten). Studienbeihilfe sagt mir als Begriff nichts, hier gibt es BAföG - und das ist (Netto) geringer als ALGII+Wohn-/Heizkostenzkostenzuschuss. Sowohl bei HartzIV als auch bei BaföG kommt noch Krankenversicherung oben drauf, an BafÖG-Empfänger wird dies dann als ein Brutto-Betrag ausgezahlt, von dem die entsprechenden Beiträge dann zu zahlen sind (evt. wird Krankenversicherung direkt abgezogen und an den Versicherer weitergereicht, dass weiß ich gerade nicht auswendig).
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #125Mein Argument ist: Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das man keinen materiellen Mangel warnehmen muss. Ich vermisse nichts so sehr, das ich mich erst mit der Aussicht auf ein höheres Einkommen in der Zukunft trösten muss.
Zitat von xanopos im Beitrag #127Mir hat weder ernährungstechnisch, noch medizinisch, noch in der Bekleidung,noch in der Ausrüstung gefehlt. Einzig auf ein eigenes Auto habe ich verzichtet, und mich beim Ausgehen sehr zurückgenommen. Theoretisch wärs sich sogar der eine oder andere Puffbesuch auch noch ausgegangen. Aber ich hab mir lieber relativ teure Fachliteratur gekauft.
Darf ich raten: Sie sind bzw. waren nicht verheiratet?
Korrekt, ich bin nicht verheiratet. Und da wären wir beim Punkt: Ich habe von materiellen Bedürfnissen geredet. Und zwar meinen. Ich denke in der Tat, das die größte Motivation für ein höheres Einkommen bei Männern der Wunsch ist, ein gesundes, fruchtbares Weibchen anlocken zu können. Ich zähle das bloß nicht zu den materiellen Wünschen und die materiellen Vorrausetzungen dafür sehe ich als indirekte materielle Bedrüfnisse.
Womit wir beim nächsten Problem wären: Ich kann den Frust in der Hinsicht bei einigen Männern nachvollziehen, doch natürlich kommt es beim Werben um Weibchen mit Hilfe von Statussymbolen auf den relativen Wohlstand im Vergleich zu anderen Gesellschaftsmitgliedern an. Ein Statussymbol was jeder hat, ist per Definition kein Statussymbol mehr. Eines was fast jeder hat ist auch nicht mehr viel Wert.
Kurz um: In dieser einen Hinsicht macht der Begriff der "relativen Armut" in Bezug auf Männer zwar Sinn - ist aber auch nicht zu lösen. Jeder Lösungsversuch macht das gelöste Problem als Statussymbol schnell irrelevant.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #125 Mein Argument ist: Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das man keinen materiellen Mangel warnehmen muss. Ich vermisse nichts so sehr, das ich mich erst mit der Aussicht auf ein höheres Einkommen in der Zukunft trösten muss.
Ein sehr gutes Argument, dass ich nur bekräftigen kann. Ich hatte mal eine Geschäft das einfach nicht gut genug lief. Im Ergebnis hatte ich ebenfalls weniger Einkommen als ein Hartz IV-Empfänger. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen mir Geld von einem Amt zu holen, denn hungern und frieren musste ich nicht. Nur meine Konsumgewohnheiten meinem Einkommen anpassen. Das hielt und halte ich für angemessen. Die Ansprüche mancher Alimentierter dagegen nicht. Mir ist ein einfaches und entbehrungsreiches Leben durchaus bekannt, was mich nicht unglücklich gemacht hat. Ihr Argument, lieber Techniknörgler, triff den Nagel auf den Kopf. Denn die oftmals nahe gelegte Verbindung von materiellem Wohlstand und (wirtschaftliche) Freiheit ist eine vornehmlich von Klassenkämpfern konstruierte. Sie hat m.E. nie existiert.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #132Womit wir beim nächsten Problem wären: Ich kann den Frust in der Hinsicht bei einigen Männern nachvollziehen, doch natürlich kommt es beim Werben um Weibchen mit Hilfe von Statussymbolen auf den relativen Wohlstand im Vergleich zu anderen Gesellschaftsmitgliedern an.
Zitat von xanopos im Beitrag #133Sie meinen den 3er BMW? Die 150PS Kawasaki?
Ja, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem. Wie gesagt, ein Segen für die Wirtschaft.
Zitat von Fluminist im Beitrag #135 Ja, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem.
Ich will Ihnen absolut nix böses, lieber Fluminist, aber wenn man eine so niedrige Meinung vom anderen Geschlecht hat, warum sich dann noch die Mühe machen damit zusammenzuleben ?
Zitat von Fluminist im Beitrag #135 Ja, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem.
Ich will Ihnen absolut nix böses, lieber Fluminist, aber wenn man eine so niedrige Meinung vom anderen Geschlecht hat, warum sich dann noch die Mühe machen damit zusammenzuleben ?
Mhm, mal überlegen... Instinkt? Trieb? Ein sich evolutionär durchsetzendes tiefes Bedürfnis eine Partnerschaft mit einem Vertreter des anderen Geschlechts einzugehen, da alle, die das nicht tun weniger und früher auch weniger überlebensfähige Kinder hatten, wir also eher nicht von denen abstammen? Als weiteren evolutionär erfolgreichen Trick gibt es den Verliebtheitsmodus des Gehirns, der teilweise einer psychischen Störung ähnelt.
Alles was zur Fortplfanzung hinführt hat keinen tieferen Sinn. Fortpflanzung hat keinen tieferen Sinn. Nur wenn sich jemand nicht forpflanzt, dann stammen wir halt alle nicht von ihm ab. Wir stammen von Wesen ab, die durch irgendwelche Mechanismen zur erfolgreichen Fortpflanzung getrieben wurden. Und das ist nun bei uns genauso. Wenn jemand sich mit seinem Verstand erfolgreich darüber erhebt - dann pflanzt er sich vermutlich nicht fort. Fortpflanzung ist aber nicht rational - nicht einmal bei Vulkaniern
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #125 Nun kann man einwenden, dass ich ja noch studiere, und das sei "etwas anderes". Nur was dieses "etwas anderes" seien soll, konnte mir noch niemand überzeugend erklären
Dann will ich einmal genau das versuchen, lieber Techniknörgler, auch wenn Sie viele Argumente bereits vorweg genommen haben. Das erste was man einwenden würde wäre und was ja von Ihnen auch selbst beschrieben wurde ist, das Lehrjahre eben keine Herrenjahre sind. Die Zeit als Student ist absehbar, die Lebensqualität hängt eben auch ganz entscheidend davon ab, was Sie in Zukunft erwarten können. Für einen Hartz Empfänger ist das deutlich finsterer als für Sie. Temporär auf etwas zu verzichten ist etwas gänzlich anderes als permanent darauf zu verzichten. Ein zweites Argument wäre, dass Sie jetzt keine materielle Not leiden, weil Sie auch nicht in der Lebenssituation sind, in der viele Nöte entstehen. Sie haben keine Kinder zu versorgen, Sie müssen sich keine Gedanken darüber machen, wie Sie deren Leben gestalten, ohne dass diese in der Schule untergehen. Sie müssen sich keine Sorgen darum machen, dass die Hosen des Nachwuchses schon wieder durch sind und was ein neues Paar Kinderschuhe kostet. Sie leben auch nicht damit, dass morgen ihre Waschmaschine ausfällt, Ihnen die letzte Brille runtergefallen ist oder Ihnen die unerwartete Autoreparatur die Tränen in die Augen treibt (und bevor das Argument kommt, versuchen Sie mal eine Familie ohne Auto zu versorgen und zu transportieren, wenn Sie nicht gerade zentral in einer Stadt wohnen). Und wenns ganz schlimm kommt, haben Sie im Zweifelsfall oftmals immer noch irgendwo Mama und Papa im Hintergrund sitzen (das ist da wo die Wäsche sich automatisch wäscht und der Kühlschrank den automatischen Refill-Knopf hat). Meine Zeit als Student ist zwar eine Weile her, aber ich kann mich durchaus erinnern, dass es eine nahezu sorglose Zeit gewesen ist, auch wenn man nicht viel hatte. Weil man es nicht brauchte. Betonterweise in dieser Lebenssituation.
Zitat Die einzig nennenswert relevante Vergünstigung ist dabei das Studententicket.
Das hängt natürlich immer vom Individuum ab, aber ich zähle mal ein paar Vergünstigungen ich als Student genossen habe (nicht erschöpfend): Das Studiticket für einen Appel und ein Ei. Das Wohnen im Studentenwohnheim für einen lächerlichen Preis. Der Internetzugang im selben Wohnheim für einen nicht weniger lächerlichen Preis. Bier in der Studentenkneipe für einen besseren Flaschenpreis. Vergünstigter Eintritt ins Freibad und ins Schwimmbad (in schöner Regelmässigkeit). Kostenlose Kontenführung ohne Gehaltsdingsbums. Zugang zur Unimensa mit Essenspreisen, die sich zuhause kaum darstellen lassen. Ich würde sagen das ist schon einmal eine ganze Menge und wollte man es monetarisieren wäre es eine ordentliche dreistellige Summe im Monat. Von der Krankenversicherung gar nicht angefangen.
Und vielleicht noch eins am Rande: Ich habe mal ganz ähnlich argumentiert und gedacht, als ich noch Student gewesen bin. Leben von 365 Euro (damaliger Hartz Satz) ? Kein Problem, ich schaffs auch von weniger. Nur hat mir ein Sozialarbeiter dazu mal einen schönen Eulenspiegel vorgehalten: Es ist vergleichsweise leicht von 365 Euro zu leben, wenn man sein Leben auf die Kette bekommt. Die allermeisten Studenten sind überdurchschnittlich intelligent. Sie mit Sicherheit auch, lieber Techniknörgler. Und wer sein Leben auf die Kette bekommt, der schafft es auch reflektierter zu leben und auch von weniger zu existieren. Die meisten Hartz4 Empfänger dagegen sind, ohne Ehrabschneidung, eher unterdurchschnittlich gebildet, ohne eine Statistik vorweisen zu können müsste der Durchschnitts-IQ deutlich unter 100 liegen. Viele kriegen ihr Leben per se nicht auf die Kette. Und für solche Menschen ist es deutlich schwieriger von der selben Summe zu leben wie jemand mit einem IQ von 120 oder mehr. Wenn ich Waschmittel kaufe, dann weiss ich sehr genau wo ich die beste Leistung für das wenigste Geld bekomme, ist im Wesentlichen eine Mischung aus Erfahrung und Dreisatz. Nur ist das Dreisatz etwas was bereits so schon die Hälfte der Menschen überfordert. Deswegen geht man ja auch dazu über die Preise für eine Waschladung explizit auszuweisen. Ich weiss welche Waschmittel wirklich günstig sind. Der Hartzer weiss das oftmals nicht. Und kauft dann Persil und Ariel (nix gegen das Zeug, es ist nur teuer).
Zitat von Fluminist im Beitrag #135 Ja, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem.
Ich will Ihnen absolut nix böses, lieber Fluminist, aber wenn man eine so niedrige Meinung vom anderen Geschlecht hat, warum sich dann noch die Mühe machen damit zusammenzuleben ?
Einerseits ist da natürlich der Trieb und die mysteriöse Attraktivität des andern Geschlechts (durch Erfahrung höchstens temperiert), wie Techniknörgler schon bemerkt hat; andererseits ist das, was ich - zugegeben etwas pointiert und wohl nicht auf alle Fälle anwendbar, aber aufgrund eigener Erfahrung - aufgezählt habe, keineswegs niedrig oder böse. Die Lady Macbeth, die in der Partnerin steckt, gibt uns Sinn und Ziel; es ist doch schön, etwas für sie bzw. für die Familie zu erarbeiten, das wir für uns selbst nicht erwerben würden, weil wir es für unnötig und überflüssig hielten. Wer allein lebt, kann seiner Neigung zum Minimalismus hemmungslos nachgeben, aber das Gefühl, daß etwas im Leben fehlt, wird man dabei schwer los.
Zitat Ein zweites Argument wäre, dass Sie jetzt keine materielle Not leiden, weil Sie auch nicht in der Lebenssituation sind, in der viele Nöte entstehen. Sie haben keine Kinder zu versorgen, Sie müssen sich keine Gedanken darüber machen, wie Sie deren Leben gestalten, ohne dass diese in der Schule untergehen. Sie müssen sich keine Sorgen darum machen, dass die Hosen des Nachwuchses schon wieder durch sind und was ein neues Paar Kinderschuhe kostet. Sie leben auch nicht damit, dass morgen ihre Waschmaschine ausfällt, Ihnen die letzte Brille runtergefallen ist oder Ihnen die unerwartete Autoreparatur die Tränen in die Augen treibt (und bevor das Argument kommt, versuchen Sie mal eine Familie ohne Auto zu versorgen und zu transportieren, wenn Sie nicht gerade zentral in einer Stadt wohnen).
Nur muss man eine Familie auch nicht von 365€ im Monat (heute nominal übrigens auch mehr) versorgen. Für weitere Familienmitglieder kommen zusätzliche Bedarfssätze drauf.
Zitat Und wenns ganz schlimm kommt, haben Sie im Zweifelsfall oftmals immer noch irgendwo Mama und Papa im Hintergrund sitzen
Mein Vater ist vor Beginn meines Studiums gestorben. Materiell ist da bei mir nicht viel zu hohlen.
Zitat das ist da wo die Wäsche sich automatisch wäscht und der Kühlschrank den automatischen Refill-Knopf hat
Nun, in einer WG ist das nicht so. Allerdings - und das ist mal wieder ein Beweis für den Gewöhnungseffekt - ist das Wäschewaschen größtenteils automatisiert. In der Zeit vor der Waschmaschiene, da war das Arbeit!
Zitat Das Wohnen im Studentenwohnheim für einen lächerlichen Preis.
Zeitlich beschränkt.
Zitat Der Internetzugang im selben Wohnheim für einen nicht weniger lächerlichen Preis.
Siehe oben: Zeitlich beschränkt.
Zitat Bier in der Studentenkneipe für einen besseren Flaschenpreis.
Da ich so gut wie keine Kneipenbesuche absolviere betrifft mich das tatsächlich nicht. Da sind wir aber schon bei einem interessanten Punkt: Drogenkonsum. Ja, der kann teuer sein, auch bei legalen Drogen. Soll er aber auch, der Staat erhebt ja extra deswegen Steuern darauf, um die entsehenden Mehrkosten für die Sozialsysteme wieder einzuspielen. Den Drogenkonsum spare ich mir daher weitestgehend, Alkohol trinke ich nur selten, andere Drogen nehme ich gar nicht.
Zitat Vergünstigter Eintritt ins Freibad und ins Schwimmbad (in schöner Regelmässigkeit).
Nutze ich auch nicht.
Zitat Kostenlose Kontenführung ohne Gehaltsdingsbums.
Stimmt, das wären sonst 6 bis 10 Euro mehr im Monat.
Zitat Zugang zur Unimensa mit Essenspreisen, die sich zuhause kaum darstellen lassen.
Das war einmal! Am Anfang meines Studiums war das tatsächlich gerade noch so. Heute nicht mehr. Selber zusammengekauft ist es billiger.
Zitat Von der Krankenversicherung gar nicht angefangen.
Zu Erinnerung: Wir reden hier nicht über den Vergleich mit Selbstständigen oder Niedriglöhnern, sondern zu HartzIV-Empfängern, die keine Aufstocker sind. Die Krankenversicherungskosten übernimmt das Amt. Ob die Krankenversicherung nun einen vergünstigten Preis verlangt oder auch nicht, das schlägt sich da also nicht finanziell zum HartzIV bezieher durch.
Kommen wir wohl zum wichtigsten Argument:
Zitat Es ist vergleichsweise leicht von 365 Euro zu leben, wenn man sein Leben auf die Kette bekommt. Die allermeisten Studenten sind überdurchschnittlich intelligent. Sie mit Sicherheit auch, lieber Techniknörgler. Und wer sein Leben auf die Kette bekommt, der schafft es auch reflektierter zu leben und auch von weniger zu existieren. Die meisten Hartz4 Empfänger dagegen sind, ohne Ehrabschneidung, eher unterdurchschnittlich gebildet, ohne eine Statistik vorweisen zu können müsste der Durchschnitts-IQ deutlich unter 100 liegen. Viele kriegen ihr Leben per se nicht auf die Kette. Und für solche Menschen ist es deutlich schwieriger von der selben Summe zu leben wie jemand mit einem IQ von 120 oder mehr. Wenn ich Waschmittel kaufe, dann weiss ich sehr genau wo ich die beste Leistung für das wenigste Geld bekomme, ist im Wesentlichen eine Mischung aus Erfahrung und Dreisatz. Nur ist das Dreisatz etwas was bereits so schon die Hälfte der Menschen überfordert. Deswegen geht man ja auch dazu über die Preise für eine Waschladung explizit auszuweisen. Ich weiss welche Waschmittel wirklich günstig sind. Der Hartzer weiss das oftmals nicht. Und kauft dann Persil und Ariel (nix gegen das Zeug, es ist nur teuer).
Wichtigster Einwand hier: Das löst sich nicht von mehr Geld. Davon wird niemand intelligenter. Einkommen und Intelligenz korrelieren zwar, aber wer meint Intelligenz sei in erster Linie vom Einkommen abhängig, der verwechselt die Kausalität.
Was bringt hier mehr Geld? Nichts. Das wird denen durch eine Erhöhung der Preise für Markenprodukte, die im Privatfernsehen beworben werden, direkt wieder aus der Tasche geangelt - und das Geld reicht wieder nicht. Das Jammern wird nie enden. Es wird nie reichen. Und diejenigen, die damit Reihbach machen, die müssen dann wieder als raubtierkapitalistische Schreckgespenster herhalten, wegen denen man allen Vorschriften machen muss. Und die Steuern erhöhen muss. Und so weiter.
Und vor allen Dingen ist es nicht gut, wenn sich der Anteil an Unmündigen an der Gesellschaft erhöht. Dieses Problem anzugehen, wurde von der Sozialindustrie aber seeehr erfolgreich mit einem Tabu belegt. Man macht Menschen auf jeden Fall nicht dadurch mündig, dass man sie bevormundet.
Daher finde ich auch in diesem Zusammenhang die immer mal wieder erhobene Forderung nach einem Verbot des Privatfernsehens dreist (stammt nicht von ihnen, ich erwähne die Forderung an diese Stelle nur): Wenn jemand nicht seinen eigenen Medienkonsum mündig selbstbestimmen kann, dann ist er unmündig. Er ist es dann auch noch, wenn er lediglich deshalb kein Privatfernsehen konsumiert, weil es keines gibt. Seine Unmündigkeit äußert sich dann nur nicht darin. Die Behauptung öffentlich-rechtliches Erziehungsfernehen mache mündig ist dann eine noch dreistere Irreführung. Eigentlich das nur der Traum der Privatfernseh-Verbieter, selber diejenigen zu sein, welche die Unterschicht manipulieren dürfen.
Zitat von FluministJa, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem. Wie gesagt, ein Segen für die Wirtschaft.
Meine Rede. Ich hatte mal scherzhaft überlegt wieviel des reduzierten Wirtschaftwachstums mit der Erfindung der Pille zu erklären sind. Früher mehr als heute waren Frauen auf den Status(=Geld, aber auch als Signal für Intelligenz....) des Mannes fixiert, denn im Falle der Schwangerschaft war und ist dieser natürlich von Vorteil. Und so musste Mann einiges darbieten, bevor er mit einer Frau involviert sein konnte. Das sorgte für Konkurrenzdruck in den Hierarchien und letztlich Wirtschaftskraft. Durch die Pille aber, ist die Gefahr der Schwangerschaft stark reduziert; folglich lassen sich Frauen viel eher ein. Das reduziert den Konkurrenzdruck und damit die wirtschaftliche Dynamik.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #140 Nur muss man eine Familie auch nicht von 365€ im Monat (heute nominal übrigens auch mehr) versorgen. Für weitere Familienmitglieder kommen zusätzliche Bedarfssätze drauf.
Aber eben auch weitere Kosten. Und das macht die Blöcke deswegen nicht unbedingt bezahlbarer. Bekommen Sie mal ein paar Kinder und Sie werden sich wundern, was da an Kosten auf Sie zukommt.
Zitat Zeitlich beschränkt. [...]
Natürlich zeitlich beschränkt. Aber man ist ja auch nicht ewig Student. Tatsache ist, dass studentisches Wohnen, Leben, Versichern und Essen eben deutlich subventioniert wird. Dagegen ist nix zu sagen, nur muss man es auch sehen.
Zitat Soll er aber auch, der Staat erhebt ja extra deswegen Steuern darauf, um die entsehenden Mehrkosten für die Sozialsysteme wieder einzuspielen.
Ist eine Randnotiz, aber den Satz lasse ich nicht aus: Das ist mit Sicherheit falsch. Es gibt in Deutschland keine (!) zweckgebundenen Steuern und welche Rechtfertigungen man sich auch immer ausdenkt ändert nix daran das der Staat die Steuern einfach aus einem Grund nimmt: Weil er es kann. Wäre es eine reine Mehrkostenrechung, so müsste der Staat die allermeisten Drogen hoch subventionieren, denn der allerhöchste Posten im Sozialetat ist der Rentenzuschuss.
Zitat Wichtigster Einwand hier: Das löst sich nicht von mehr Geld. [...]
Das habe ich auch nie behauptet. Ich muss es mir nicht zu eigen machen die Wünsche linker Gesellschaftsingenieure zu verteidigen, die auf alles und jeden mehr Geld giessen wollen. Ich habe keine Maßnahme gefordert. Ich habe erst einmal dargestellt das Hartz4 kein Zuckerschlecken ist als das es gerne verklärt wird. Das Leben am sozialen Rand ist kein schönes und auch wenn sich Leute dort einrichten (weil sie keine Alternative haben), sollte man nicht meinen es sei schön. Das Geld ist verdammt knapp (soll es ja auch sein) und da entstehen durchaus eine Menge Nöte.
Insofern läuft ihre Argumentation, die ich ja teile, ein bischen ins Leere.
xanopos
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22.06.2014 09:13
#143 RE: Kurioses GANZ kurz kommentiert: Mindestalter
Zitat von Fluminist im Beitrag #135 Ja, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem.
Ich will Ihnen absolut nix böses, lieber Fluminist, aber wenn man eine so niedrige Meinung vom anderen Geschlecht hat, warum sich dann noch die Mühe machen damit zusammenzuleben ?
Natürlich stimmt das nicht. Ob jetzt der Traummann ein erfolgreicher Arzt oder ein arbeitsloser noch-bei-Mutti-Wohner macht keinen Unterschied. Oder etwa doch? Umgekehrt stellt man(n) ja auch Ansprüche an Frauen.
xanopos
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22.06.2014 09:36
#144 RE: Kurioses GANZ kurz kommentiert: Mindestalter
Zitat Tatsache ist, dass studentisches Wohnen, Leben, Versichern und Essen eben deutlich subventioniert wird. Dagegen ist nix zu sagen, nur muss man es auch sehen.
In meinem FH-Studium, von 26 bis 30, wurde weder Wohnen, noch Leben, noch die Krankenversicherung, noch das Essen vom Staat irgendwie subventioniert. Gut der Krankenkassenbeitrag war irgendwie quersubventioniert, trotzdem fast doppelt so hoch wie der Selbstversicherungsbeitrag für geringfügige Beschäftigte, und höher (inkl. dem Arbeitgeberanteil) als bei meiner Mutter die halbtags arbeitet geht. Unterm Strich habe ich damals, da ich nicht ernsthaft krank war, aber weitaus mehr einbezahlt als ich ärztliche Leistungen bezogen habe, die Abrechnung bekommt man als Versicherter jährlich. Dafür durfte ich ein Studium für den lächerlich geringen Selbstkostenbeitrag von ~450€ im Semester besuchen, den ich gerne bezahlt habe, außer die 15€ Zwangsbeitrag für die links-linke ÖH. Das war die Subventionierung die ich als Student genossen habe. Und für die Bahn und U-Bahn durfte ich den normalen Erwachsenen-Vollpreis zahlen. Damit war Bahnfahren teurer(!) als die eigentliche Hochschule. Zwei Semester habe ich mir das U-Bahn-Ticket gespart und bin vom Bahnhof zur FH zu Fuss gegangen.
Zitat von Fluminist im Beitrag #135 Ja, Statussymbole sind das eine, die Unterhaltung des Weibchens (Ausgehen, Juwelen, Urlaubsreisen etc.) das andere. Im Ganzen gesehen ist übrigens nicht die Werbung das Teure - da hilft der Reiz des Neuen und die Phantasie sehr viel mit -, sondern das anschließende Zusammenleben. Und da ist der BMW nur der Anfang. Es muß auch ein ordentliches großes Haus her, mit dem die Freundinnen beeindruckt werden können, und die Karriere des Mannes ist zu einem gewissen Teil Selbstzweck, der Gemahl muß schon was sein, sonst wird er bald zum Problem.
Ich will Ihnen absolut nix böses, lieber Fluminist, aber wenn man eine so niedrige Meinung vom anderen Geschlecht hat, warum sich dann noch die Mühe machen damit zusammenzuleben ?
Natürlich stimmt das nicht. Ob jetzt der Traummann ein erfolgreicher Arzt oder ein arbeitsloser noch-bei-Mutti-Wohner macht keinen Unterschied. Oder etwa doch? Umgekehrt stellt man(n) ja auch Ansprüche an Frauen.
Eine Beziehung/Ehe ist eine Zwechgemeinschaft . (Im Englischen: leg-up; to give a leg-up to sb; to have a leg-up on sb)
In diesem Zusammenhang möchte ich auf Svende Merians »Tod des Märchenprinzen« (grauenerregendes ... – wenn alle Frauen so wären, hätte ich nie eine Beziehung zu einer gehabt) und auf die Antwort Henning Venskes, der meine Gedanken zum Thema genau auf den Punkt bringt, hinweisen.
Ihnen allen einen schönen Sonntag ...
-- Political language – and with variations this is true of all political parties, from Conservatives to Anarchists – is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind – Eric A. Blair
Zitat Tatsache ist, dass studentisches Wohnen, Leben, Versichern und Essen eben deutlich subventioniert wird. Dagegen ist nix zu sagen, nur muss man es auch sehen.
In meinem FH-Studium, von 26 bis 30, wurde weder Wohnen, noch Leben, noch die Krankenversicherung, noch das Essen vom Staat irgendwie subventioniert. Gut der Krankenkassenbeitrag war irgendwie quersubventioniert, trotzdem fast doppelt so hoch wie der Selbstversicherungsbeitrag für geringfügige Beschäftigte, und höher (inkl. dem Arbeitgeberanteil) als bei meiner Mutter die halbtags arbeitet geht. Unterm Strich habe ich damals, da ich nicht ernsthaft krank war, aber weitaus mehr einbezahlt als ich ärztliche Leistungen bezogen habe, die Abrechnung bekommt man als Versicherter jährlich. Dafür durfte ich ein Studium für den lächerlich geringen Selbstkostenbeitrag von ~450€ im Semester besuchen, den ich gerne bezahlt habe, außer die 15€ Zwangsbeitrag für die links-linke ÖH. Das war die Subventionierung die ich als Student genossen habe. Und für die Bahn und U-Bahn durfte ich den normalen Erwachsenen-Vollpreis zahlen. Damit war Bahnfahren teurer(!) als die eigentliche Hochschule. Zwei Semester habe ich mir das U-Bahn-Ticket gespart und bin vom Bahnhof zur FH zu Fuss gegangen.
Im Einzelfall mag das nicht so sein, allerdings sollte man sich das im Gesamten anschauen:
- In Deutschland hatten 2012 fast eine Millionen Menschen BAföG bezogen, Kosten für den Steuerzahler: 3,27 Milliarden Euro https://www.destatis.de/DE/PresseService...13_243_214.html - etwa 10% der Studenten in Deutschland leben in Wohnheimen, die in der Regel von der öffentlichen Hand geführt oder subventioniert werden. Das hilft indirekt auch den Studenten, die nicht dort wohnen, da der Wohnugsmarkt entlastet wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Studentenwohnheim - Das Essen in der Unimensa mag zwar nicht immer das hochwertigste sein, aber es ist in der Regel billig oder zumindest billiger als die Alternativen. Subventioniert ist es auf jeden Fall. - Als Student ohne eigenes Einkommen kann man bis zum 25 Lebensjahr bei den Eltern mitversichert bleiben, wenn diese in der gesetzlichen Krankenversicherung sind. - viele Universitätsstädte haben auch das Semesterticket für den ÖPNV.
Ich denke da kann man schon von deutlicher Subvention reden. Ob man das im Einzefall nutzt ist eine andere Frage.
Zitat Tatsache ist, dass studentisches Wohnen, Leben, Versichern und Essen eben deutlich subventioniert wird. Dagegen ist nix zu sagen, nur muss man es auch sehen.
Ich habe bezüglich Essen schon deutlich wiedersprochen (es gibt in der Mensa zwar niedrigere Preise für Studenten, aber das Essen dort ist nicht billiger, als wenn man bei sich zuhause isst). Von der subventionierten Studentenwohnung hat man nicht sein ganzes Studium etwas, außer man hört nach dem Bachelor auf, was ich in der Regel nicht empfehle.
Zitat Ist eine Randnotiz, aber den Satz lasse ich nicht aus: Das ist mit Sicherheit falsch.
Jetzt bin ich mal gespannt.
Zitat Es gibt in Deutschland keine (!) zweckgebundenen Steuern
Ah, das formale Argument. Ja, formal nicht, aber so wird es gerechtfertigt.
Zitat und welche Rechtfertigungen man sich auch immer ausdenkt ändert nix daran das der Staat die Steuern einfach aus einem Grund nimmt: Weil er es kann.
Deswegen auch. Aber warum besteuert er nicht Käse? Könnte es doch auch!
Natürlich gibt es Politiker die so oder so besteuern würden - nur müssen die sich auch durchsetzen. Bestehende Unsinnnssteuern zu belassen ist da deutlich einfacher, als neue Steuern einzuführen.
Zitat
Wäre es eine reine Mehrkostenrechung, so müsste der Staat die allermeisten Drogen hoch subventionieren, denn der allerhöchste Posten im Sozialetat ist der Rentenzuschuss.
Dazu wollte ich erst auch noch etwas schreiben: Es kann schon sein, dass der Staat unter dem Strich spart. Ich habe nur die grundsätzliche und grundsätzlich auch trifftige Begründung für Steuern auf Drogen genannt.
Im übrigen ist das so sicher nicht: Die Gesundheitskosten gegen Ende des Lebens explodieren häufig auch, wenn jemand früher stirbt. Vermutlich sind die Kosten (unter Berücksichtigung der eingesparrten Rente) unter dem Strich nicht mehr, als wenn jemand keine Drogen nimmt.
Wie dem auch sei: Mit einer Schädigung der Allgemeinheit wegen Belastung der Sozialsysteme lässt sich ein Drogenverbot jedenfalls nicht rechtfertigen.
Zitat Bekommen Sie mal ein paar Kinder und Sie werden sich wundern, was da an Kosten auf Sie zukommt.
Sie reden da u.a, vom Reihenhaus. Ein Reihenhaus ist schön - aber Vorraussetzung um nicht Arm zu sein? Nein. Sehen Sie, vieles was sie beschreiben ist nicht notwendig - es nicht zu haben auch keine Qual. Sie haben sich nur daran gewöhnt.
Sie geben ja selber zu, dass der Staat nicht allen Menschen solchen materiellen Luxus garantieren kann. Wenn es ihnen aber mehr Kummer und schlaflose Nächte bereitet es zu halten, wenn ihnen deswegen bei einer Autoreperatur die Tränen kommen, weil sie nicht wissen, wo das Geld herkommen soll, ohne auf etwas zu verzichten - dann hat ihnen dieser materielle Wohlstand, an den Sie sich gewöhnt haben, offenbar keinen Gefallen getan.
Vielleicht auch Sie glücklicher, in dem man ihnen die Gewöhnung an allzu hohen materiellen Luxus (und ich rede jetzt nicht von Millionären, sondern schon von der Mittelschicht, schon einem materiellen Wohlstand wie Sie ihn haben) durch hohe Steuern ersparrt und dafür allerlei Unglücke im Leben durch eine Art staatliche "Versicherung" (ich weiß, die Sozialversicherungen wenden keine Versicherungsmathematik an, aber für Sie als Mitglied das Auszahlungen erhält macht das erst einmal keinen Unterschied) abdeckt, die einem ein von weniger Kummer geplagtes Leben ermöglicht.
Vielleicht ist doch etwas dran, dass Menschen auf niedrigerem materiellem Wohlstand, aber bei mehr Gleicheit glücklicher sind.
Sie sind auch glücklicher, wenn man Sie sanft entmündigt und ihnen auch nicht-finanzielle Entscheidungen abnimmt, auf das Sie von Gesellschaftsplaner durch ein vorgezeichnetes Leben geleitet werden, mit einigen vorgefertigten Abzweigungen für etwas Selbstbestimmungshomöopathie.
Irgendwie müssen die Skandinavier ja so glücklich werden - laut Studien.
Zitat Das Leben am sozialen Rand ist kein schönes
Der Punkt ist, das ist eigentlich eine nicht sehr aussagekräftige Formulierung. Zum einen hat niemand den Begriff "schön" hier in diesem Zusammenhang verwendet, zum anderen Frage ich mich, was Sie damit ausdrücken wollen. Was meint hier "schön"? Schön oder nicht schön in Relation zu was? Im Vergleich zu jemandem der weniger materielle Resourcen hat ist es sicherlich materielle "schöner" mehr zu haben. Materiell.
Zitat Bekommen Sie mal ein paar Kinder und Sie werden sich wundern, was da an Kosten auf Sie zukommt.
Sie reden da u.a, vom Reihenhaus.
Nein. Warum auch ? Die Mehrheit der Deutschen wohnt nicht in Häusern und dann auch nur diejenigen, die es sich leisten können. Die meisten Leute wohnen immernoch in Wohnungen und das ist nur ein Teil der Kosten, der sich einem ergibt, wenn der Nachwuchs dann kommt.
Zitat Sehen Sie, vieles was sie beschreiben ist nicht notwendig
Ich hab doch gar nix beschrieben, mal abgesehen vom Auto. Und zu glauben man könne ohne Fahrzeug in einer Kleinstadt oder gar auf dem Land mit Familie gut durchkomen, ist in meinen Augen reichlich naiv.
Zitat Sie geben ja selber zu, dass der Staat nicht allen Menschen solchen materiellen Luxus garantieren kann. Wenn es ihnen aber mehr Kummer und schlaflose Nächte bereitet es zu halten, wenn ihnen deswegen bei einer Autoreperatur die Tränen kommen, weil sie nicht wissen, wo das Geld herkommen soll, ohne auf etwas zu verzichten - dann hat ihnen dieser materielle Wohlstand, an den Sie sich gewöhnt haben, offenbar keinen Gefallen getan.
Hier wirds schon reichlich persönlich und daher kommentiere ich das nicht mehr. Ich habe die Hoffnung das Ihnen irgendwann da selbst eine Sonne aufgeht.
Zitat Vielleicht auch Sie glücklicher, in dem man ihnen die Gewöhnung an allzu hohen materiellen Luxus (und ich rede jetzt nicht von Millionären, sondern schon von der Mittelschicht, schon einem materiellen Wohlstand wie Sie ihn haben) durch hohe Steuern ersparrt und dafür allerlei Unglücke im Leben durch eine Art staatliche "Versicherung" (ich weiß, die Sozialversicherungen wenden keine Versicherungsmathematik an, aber für Sie als Mitglied das Auszahlungen erhält macht das erst einmal keinen Unterschied) abdeckt, die einem ein von weniger Kummer geplagtes Leben ermöglicht.
Vielleicht ist doch etwas dran, dass Menschen auf niedrigerem materiellem Wohlstand, aber bei mehr Gleicheit glücklicher sind.
Sie sind auch glücklicher, wenn man Sie sanft entmündigt und ihnen auch nicht-finanzielle Entscheidungen abnimmt, auf das Sie von Gesellschaftsplaner durch ein vorgezeichnetes Leben geleitet werden, mit einigen vorgefertigten Abzweigungen für etwas Selbstbestimmungshomöopathie.
Irgendwie müssen die Skandinavier ja so glücklich werden - laut Studien.
Hier komme ich weder grammatikalisch noch inhaltlich mit. Ich sehe aber auch keinen Bezug zum Thema.
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