ich möchte hier die Äüßerung "einseitig pro-israelisch" kommentieren. Und zwar wiederum auf mich selber bezogen.
Bin ich, das Abifizium aller hypergalaktischen Abifizien, einseitig pro-israelisch?
Eindeutig ja und nein.
Zunächst einmal: Ich habe -- neben anderen -- auch die israelische Staatsangehörigkeit. Für Israel habe ich tatsächlich militärisch gekämpft, für dortige Institutionen hab' ich mich engagiert. Bei sportlichen Wettkämpfen, welcher Art auch immer, interessiert mich die Bohne, welche Nation den ersten, den zweiten oder gar den "mickrigen" dritten Platz erobert. Das einzige was mich dabei interessiert, ist die Frage, ob diesmal Israel es schafft, sich vom Platz 2.341 auf Platz 2.340 zu bessern. Gelingt es ihm, freue ich mich, mäßig aber spürbar, gehe dann nicht unzufrieden zur weiteren Tagesordnung über. Gelingt Israel sonst etwas in meinen Augen Substantielleres, z.B. eine neue Briefmarke, eine tatsächlich ab und an zirkulierende Straßenbahn oder die Erstlandung auf dem Mars, freue ich mich auch ein bißchen, vielleicht einige Minuten länger. Höchstens bedauere ich, daß dabei dem einen oder anderen Abgeordneten oder Sprecher des Rabbinats die Ehre vorenthalten wurde, auf Nimmerwiedersehen auf den hübschen Planeten expediert zu werden. Man kann eben doch nicht alles haben...!
Wenn aber die israelische Regierung nach meinem Urteil Bockmist verbricht, hält mich nichts und kein Mensch davor zurück, es als Bockmist zu bezeichnen. Ich bin dabei nicht schnell in meinem Urteil. Ich prüfe und prüfe; und überprüfe sofort noch einmal, wenn Neues, neues Material, neue Gesichtspunkte, hinzukommt.
Gerade in einigen religiös dominierten Fragen bin ich ein ziemlich strenger Kritiker. (Erwähnen kann ich als reine Beispiele unter vielen das Fehlen einer Gesetzgebung über die Zivilehe oder die militärische Vorschriften über die Bestattung von unbeschnittenen Gefallenen.) Auch im eigentlichen Politischen stehe ich nicht allzu selten konträr zu dem, was der Abgeordnete xyz verkündet oder der Minister xxwzz großartig befindet.
Und, was die Kontroversen angeht, die hier im Kleinen Zimmer eher abgehandelt werden, würde ich auf keinen Fall eine israelische Regierung decken, die eindeutig Zu-Verurteilendes in den Auseindersetzungen mit ihren Feinden sich zuschulden kommen ließe.
So "einseitig" wie das Wort in meinen Ohren konnotiert ist, bin ich ganz und gar nicht, möchte auch nicht werden.
Was jedoch die hier schon von mir ironisch kolportierte "Israel-Kritik" angeht, verhält es sich grundsätzlich anders: Sie ist und bleibt lediglich ein Deckmantel zur Deligitimierung und Bekämpfung Israels.
So "apodiktisch" bezeichne ich sie.
Wer Sinnvolles an irgendwelchen Handlungen von israelischen Regierungen, Behörden oder Gruppierungen kritisch vorzubringen hat, wird es auch ganz und gar ohne "Israel-Kritik", Schnappatmung, Besessenheit, erregter Parteilichkeit, Hohlem Pathos und "Man-wird-noch-sagen-dürfen!" vorbringen. Einfach so. Wie auch zu Sonstigem, meistens bei weitem Wichtigerem, auf dieser Welt auch.
Und er wird niemanden von einer Redeliste hinterrücks tilgen, weil er in seinen öffentlichen Erörterungen nicht in den feindseligen Posaunenchor gegen das -- rein zufällig jüdische -- "Gebilde des Bösen" eingestimmt hat, wie es zum Beispiel der DGB am Dienstag mit der Frau Connemann vorexerzierte (http://www.oz-online.de/-news/artikel/12...t-Connemann-aus).
Lieber abifiz, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich greife gern mal Worthülsen aus der politischen Diskussion in Deutschland auf. Der Begriff "einseitig" wird bei der Bewertung der Terrorangriffe der Hamas (und anderer palästinensischer Gruppen) und der Reaktionen Israels nur dann als unausgewogen angesehen, wenn er sich auf eine pro-israelische Sicht bezieht. Auf meine Sicht bezogen heißt dies lediglich, dass ich der Politik der Autonomiebehörde, soweit sie mir bekannt ist, und der der Hamas, vorsichtig formuliert, nichts abgewinnen kann, was einer mehr beidseitigen Ansicht oder einer Betrachtung von einem neutralen Standpunkt aus Vorschub leisten könnte. Israel sehe ich als Land wie jedes andere der westlichen Welt, mit einem entsprechend hohen Maß an Sympathie. Ganz unabhängig von der jeweiligen Regierung. Bloß weil Obama jetzt Amerika regiert, werde ich an meinem Urteil über Land und Leute nichts ändern. Ich bin auch ebenso einseitig hinsichtlich meiner Beurteilung des Kommunismus oder des Nationalsozialismus. Und es gibt noch weit weniger extreme Themen, bei denen ich mir größtenteils Differenzierungen spare.
Ach ja, und ich lese sehr gern Henryk M. Broders Bücher und die Autoren der Achse des Guten.
An Sie hatte ich bei der Formulierung gar nicht gedacht.
In der Zeit des Bangens um eine Lösung im Konflikt der Feindseligkeiten der Hamas gegen Israel und auf der Suche nach einer erträglichen Koexistenz zwischen Palästinensern und Israelis, ohne die Sicherheit für beide Teile erneut zu gefährden, möchte ich noch einmal an das Interview erinnern, das "Die Welt" am 01.08. mit Amos Oz geführt hat. Ein Ausschnitt:
Zitat "Die Hamas fordert, dass die Blockade des Gaza-Streifens aufgehoben wird. Ich bin absolut dafür. Ich glaube, dass die Blockade beendet werden sollte. Ich glaube, dass der Gaza-Streifen im großen Umfang mit Mitteln aus Israel, den arabischen und anderen Ländern versorgt werden sollte - im Austausch für eine wirksame Entmilitarisierung. Das ist ein Vorschlag, den Israel sofort machen sollte. Wäre das nicht die Botschaft, dass sich Raketenangriffe auszahlen? Wenn es zu einer wirksamen Entmilitarisierung des Gaza-Streifens führt, bin ich sicher, dass 80 Prozent der israelischen Juden dafür wären - selbst in der momentanen aggressiven Stimmung. Gehören Sie zu den 85 Prozent der Israelis, die Umfragen zufolge wollen, dass die Offensive im Gazastreifen weitergeht, bis die Tunnel und Raketen zerstört sind? Die einzige Alternative zu einer Fortsetzung der israelischen Militäroperation wäre es, Jesus Christus zu folgen und dem Feind die andere Wange hinzuhalten. Ich habe Jesus Christus in dieser Frage nie zugestimmt. Anders als europäische Pazifisten habe ich nie geglaubt, dass das leibhaftige Böse der Krieg ist. Aus meiner Sicht ist das leibhaftige Böse Aggression und der einzige Weg, Aggression abzuwehren, ist leider Gewalt. Das ist, worin der Unterschied zwischen einem europäischen Pazifisten und einem israelischen Peacenik wie mir besteht. Wenn ich eine kleine Anekdote hinzufügen darf: Eine Verwandte von mir, die den Holocaust im KZ Theresienstadt überlebte, erinnerte ihre Kinder und Enkel immer daran, dass ihr Leben 1945 nicht von Friedensdemonstranten mit Plakaten und Blumen gerettet wurde, sondern von Soldaten mit Maschinenpistolen. Wie wirken sich die andauernden Feindseligkeiten auf die Menschen aus? Sie haben schlimme Auswirkungen. Sie steigern den Hass, die Bitternis, das Misstrauen. Es ist eine verbreitete sentimentale Annahme, dass die Feinde irgendwie anfangen, sich zu verstehen und zu mögen, bis sie sich schließlich und endlich versöhnen und Frieden schließen. Doch durch die ganze Geschichte hindurch funktionieren die Dinge umgekehrt: Feinde mit Herzen voller Bitternis und Hass unterzeichnen einen Friedensvertrag mit knirschenden Zähnen und Rachegedanken. Danach kann es im Lauf der Zeit allmählich zu einer Abkühlung der Gemüter kommen. Sie haben vor 50 Jahren geschrieben: "Auch eine unvermeidliche Besatzung ist eine korrumpierende Besatzung." Ich stimme mir selbst nicht immer zu, in diesem Fall stimme ich mir aber noch zu. Besatzung korrumpiert, auch wenn sie unvermeidbar ist. Brutalität, Chauvinismus, Engstirnigkeit, Fremdenfeindlichkeit sind die üblichen Syndrome von Konflikt und Besatzung. Aber die Besatzung des Westjordanlandes ist nicht länger unvermeidbar."
Gleichzeitig verweise ich auf das Gespräch, das der Schriftsteller Chaim Noll mit einem juristisch versierten Siedler im Westjordanland (Hebron) geführt hat. Darin wird deutlich, dass aus geschichtlicher Perspektive jeder Angehörige des jüdischen Volkes (!) aber auch jeder Bürger des Staates Israel auf dem gesamten (verbliebenen) Mandatsgebiet "Palästina" bis heute als Siedler im Recht ist, nachdem nur Israel 1948 von dem Recht Gebrauch gemacht hat, darin einen - seinen Staat - zu errichten. - Das Gespräch ist zu finden in der "Achse des Guten" vom 07.08.2014 und ist auch in der "Jüdischen Rundschau" abgedruckt. Vielleicht kann ihn Herr Plaethe verlinken. Viele Grüße! Simon
Zitat von Simon im Beitrag #153 Gleichzeitig verweise ich auf das Gespräch, das der Schriftsteller Chaim Noll mit einem juristisch versierten Siedler im Westjordanland (Hebron) geführt hat. Darin wird deutlich, dass aus geschichtlicher Perspektive jeder Angehörige des jüdischen Volkes (!) aber auch jeder Bürger des Staates Israel auf dem gesamten (verbliebenen) Mandatsgebiet "Palästina" bis heute als Siedler im Recht ist, nachdem nur Israel 1948 von dem Recht Gebrauch gemacht hat, darin einen - seinen Staat - zu errichten. - Das Gespräch ist zu finden in der "Achse des Guten" vom 07.08.2014 und ist auch in der "Jüdischen Rundschau" abgedruckt. Vielleicht kann ihn Herr Plaethe verlinken.
Das habe ich getan, lieber Simon, am 07.08.2014 im Beitrag #150. Ich möchte, so wie andere Moderatoren es schon taten, alle Forumsmitglieder bitten, noch einmal einen Blick auf die Forumsregeln hinsichtlich des Zitierens zu werfen. Lange Vollzitate können ZkZ erheblichen Ärger bereiten. Natürlich sind diese Zitate sehr informativ und auch ein schätzenswerter Dienst allen Lesern gegenüber, allein, sie gehen nicht mit dem Urheberrecht konform.
Zu der Forderung der Hamas nach der Aufhebung der Blockade sollte eines nicht vergessen werden: Der Gaza-Streifen war nach dem Abzug der Israelis nicht blockiert. Diesen Zustand gab es also. Und er wurde von der Hamas genutzt, um sich mit iranischer Raketentechnologie zu versorgen. Deshalb wurde die Blockade eingerichtet. Auch die jetzige Forderung nach Aufhebung der Blockade zielt auf den Wunsch nach Aufrüstung. So lange die Hamas oder irgend eine andere Terrorgruppe die Macht im Gazastreifen innehat, ist die Blockade ein Mittel um die Aufrüstung, d.h. die Militarisierung des Gaza-Streifens zu begrenzen. Eine Aufhebung der Blockade läuft also einer Entmilitarisierung diametral entgegen. Bedenkt man warum es zur Blockade kam, muss eine umfassende Entmilitarisierung vor einer Aufhebung der Blockade abgeschlossen sein. Das ist aber bei der Hamas und den anderen Dschihadisten schlicht undenkbar, denn das würde bedeuten, dass sie ihr Selbstverständnis, ja, den Grund ihrer Existenz aufgeben. So wie die IRA dies einst getan hat. Nichts, aber auch gar nichts deutet auf eine derartige Intention bei diesen Gruppen hin.
Haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort und entschuldigen Sie mein Versehen in Bezug auf den Siedler-Bericht. Der Bericht beschäftigte mich so sehr, so dass ich ihn mir ausdruckte; und ich wusste nicht mehr, woher ich ihn hatte.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #154 Zu der Forderung der Hamas nach der Aufhebung der Blockade sollte eines nicht vergessen werden: Der Gaza-Streifen war nach dem Abzug der Israelis nicht blockiert. Diesen Zustand gab es also. Und er wurde von der Hamas genutzt, um sich mit iranischer Raketentechnologie zu versorgen. Deshalb wurde die Blockade eingerichtet.
Dazu möchte ich ergänzend darauf hinweisen, dass es 2005 nach Abzug der Israelis auch einen Hafen gegeben hat, der nicht blockiert war. Später haben die Palästinenser einen Flughafen gebaut, der erst nachdem sich die Terrorakte der Hamas verschärft hatten, von den Israelis weitgehend zerstört wurde.
Bei der Bewertung der Blockade muss man berücksichtigen, dass sich Israel mit Gaza de Facto in einem Kriegszustand befindet. Die Blockade ist eine Defensivmaßnahme Israels zum Schutzn der eigenen Bevölkerung. Insoweit ist die Blockade durch das Kriegsrecht legitimiert.
Die Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs ist das selbstverständliche Recht jedes souveränen Staates.
Auch die Autonomieregierung, die regierende Partei in Gaza ist die Hamas, übt dieses Kontrollrecht als Ausdruck ihrer Souveränität aus. Vor einigen Tagen wurde die Einfuhr von Blutkonserven nach Gaza nicht gestattet, weil nicht sicher gestellt war, dass sich nicht Konserven mit Blut von Juden darunter befand. Auch die Hilfsgüter der Mavi Marmara (versuchter Blokadebrecher), die dann schließlich über Israel auf dem Landweg nach Gaza gebracht werden sollten, wurden von der Hamas zurückgewiesen. Auch die Hamas führt also eine Blockade durch. Das ist auch ihr gutes Recht.
Bei der ganzen Blockadethematik wird völlig außer Acht gelassen, dass auch Ägypten eine Blockade in Richtung Gaza ausübt. Ägypten befindet sich mit Gaza nicht im Kriegszustand, ist aber besorgt wegen terroristischer Infiltrationen. Niemand fordert Ägypten auf, die Blockade zu beenden. Israel wird dazu beständig aufgefordert und die Blockade als schreiendes Unrecht bezeichnet.
Zitat von ADGGaza-Krieg: Israel erwidert trotz neuer Waffenruhe Beschuss aus Gaza
Zitat von ADGIm Gazastreifen haben Israelis und Palästinenser eine Verlängerung der Waffenruhe um fünf Tage vereinbart. Trotzdem reagierte die israelische Luftwaffe auf Geschosse, die im Süden des Landes einschlugen
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Wie der Grenzübergang Kerem Shalom von der Hamas beeinträchtigt wurde und so humanitäre Hilfslieferungen verzögert wurden. Wen es interessiert, weil das in unseren Medien nicht vorkommt.
Als ich diesen Artikel in der Süddeutschen las, dachte ich an Erling Plaethes Überschrift für seinen Beitrag, "Israel habe kein Lobby" und er erscheint mir wie ein wohlwollender Euphemismus im Anbetracht der Lektüre der Süddeutschen.
Zitat von Süddeutsche ZeitungDie Gründe fürs Scheitern der Friedensbemühungen liegen nicht bei den Palästinensern, wie es in den deutschen Medien dargestellt wird. Der Frieden wird verhindert durch die Arroganz des deutlich stärkeren Staates Israel. Er praktiziert gegenüber den Palästinensern eine Politik des Diktats. Bis jetzt lehnte Israel jede praktische Lösung des Konflikts ab.
Die israelische Gesellschaft radikalisiert sich zusehends. Israel betreibt eine zunehmend blinde Politik der Stärke und Gewalt, die ein friedliches Miteinander mit seinen Nachbarn verhindert.
Kann man darauf irgend etwas antworten? Wundert irgend jemanden, warum viele Menschen in unserem Land so denken, wie sie es tun?
Oder diese Formulierung:
Zitat von Süddeutsche ZeitungEntsprechend den Vorgaben der Politik verfolgt die israelische Armee einen radikalen Ansatz. Generäle ließen in den Medien verlautbaren, dass sie die Kriegstaktik der "verbrannten Erde" gegen den Gazastreifen anwenden.
Ich wüßte gerne die Quelle dieser Verlautbarung, denn ich konnte keine finden. Die begriffliche Assoziation hingegen ist für mich eindeutig.
Ich gestehe es mir selbst nicht gerne ein, aber solche Artikel machen mich wirklich wütend. - Wut ist kein gutes Gefühl.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat Ich gestehe es mir selbst nicht gerne ein, aber solche Artikel machen mich wirklich wütend.
Nicht nur Sie, lieber n_s_n. Die Prantlpresse weiß das auch und stellt deshalb sicher, dass der Kollege aus Gaza das letzte Wort hat:
Zitat Diskussion deaktiviert Liebe Leser, wir haben uns dazu entschieden, zu diesem Artikel keine Beiträge zuzulassen. Wir bitten Sie um Verständnis. Ihr Süddeutsche.de-Team
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Aber es gibt auch dieses. Ich habe mich schon damit abgefunden, daß eine bestimmte Sorte Intellektueller das Abendland verachtet und bereits alles aufgegeben hat, was dieses Abendland hervorgebracht und groß gemacht hat, außer dem Luxus, an seinen Wohltaten teilzuhaben.
Zitat von http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...scher_vorschlagUm das sog. palästinensische Flüchtlingsproblem ein für alle mal zu beenden, hat Ägypten den Palästinensern Land im Sinai angeboten, das an den Gazastreifen angrenzt und fast fünf mal so groß ist wie dieser.
Was macht Abbas? Lehnt ab. Dieses Angebot anzunehmen wäre unlogisch. Wie wahr, unlogisch aus der Sicht der Palästinenser die keinen eigenen Staat aber das Gebiet des heutigen Israels haben wollen. Aber diese Meldung wird sicher keinen davon abhalten weiterhin zu behaupten, die Palästinenser in Gaza lebten in einem Gefängnis.
Es gäbe noch eine Möglichkeit das Flüchtlingsproblem zu lösen. Das müsste aber durch die UNO erfolgen. Sie hat das Problem dadurch geschaffen, dass den Palästinensern ein immerwährender und vererbbarer Flüchtlingsstatus verliehen wurde. So wurden aus 750 000 Flüchtlingen inzwischen 5 Millionen, ich habe sogar schon die Zahl 7 Millionen gelesen. Alle diese "Flüchtlinge" werden durch die UNRWA (eine nur für diese Flüchtlinge geschaffene Organisation) üppig alimentiert.
Daniel Pipes hat dies kurz und treffend dargestellt. http://de.danielpipes.org/10720/unrwa-pa...na-fluechtlinge Dieser Artikel wurde 2012 veröffentlicht, hat aber an Aktualität nichts eingebüßt. Ich empfehle deshalb sehr, ihn zu lesen.
Selbst Araber, die nicht mehr in Nahost wohnen, also auch die in Deutschland wohnenden, verlieren den Flüchtlingsstatus nicht.
Man stelle sich mal vor, wieviele deutsche Flüchtlinge es heute geben würde, wenn die Vertriebenen aus den Ostgebieten alle diesen Status bekommen haätten.
Nebenbei: Die UNRWA hat 30 000 hauptamtliche bezahlte Mitarbeiter. Davon sind nur ca. 150 keine Palästinenser.
Es dauert nicht mehr lange, dann werden es so viele Flüchtlinge sein, dass für sie im heutigen Israel nicht mehr genügend Platz sein wird.
Ja, aber den Vergleich gab's vorher schon in Zettels Raum zu lesen:
Zitat von http://zettelsraum.blogspot.de/2014/09/v...dass-islam.htmlSchlimmer noch: Den IS kann man nicht vertreiben oder entwaffnen und dann die Armee einfach auflösen. Er muss besiegt und geschlagen werden. Cameron und Obama sprachen von "destroy". Ich denke, das ist deutlich genug. Und es ist ein ganz ähnliches Problem vor dem Israel seit seiner Gründung steht. Wenn es nicht das gleiche ist.
Übrigens, dass man den IS vertreiben soll, hatte kürzlich der Autor des von Ihnen verlinkten Artikels geschrieben, lieber n_s_n.
Ja, aber den Vergleich gab's vorher schon in Zettels Raum zu lesen:
Zitat von http://zettelsraum.blogspot.de/2014/09/v...dass-islam.htmlSchlimmer noch: Den IS kann man nicht vertreiben oder entwaffnen und dann die Armee einfach auflösen. Er muss besiegt und geschlagen werden. Cameron und Obama sprachen von "destroy". Ich denke, das ist deutlich genug. Und es ist ein ganz ähnliches Problem vor dem Israel seit seiner Gründung steht. Wenn es nicht das gleiche ist.
Vielleicht ist es einmal Zeit, zwei Dinge klipp & klar auszusprechen im Zusammenhang mit dem IS & dem Sog, den der blanke Terror auf so viele junge Muslime, gerade auch im Westen, ausübt: "Elephants in the room": die unübersehbaren Zyklopen im Diskursraum, von denen um des Anstands willen so wenig gesprochen wird wie vom Strick im Haus des Gehängten.
1) "Multikulti" ist tot; als Illusion entlarvt, ein Kaiser ohne Kleider. Es gibt das Angebot an die Muslime, Teil des Westens zu sein, toleriert zu werden, sofern sie sich an die Regeln, die Gesetze, seine Werte halten. Eine Missionierung, ein Aufweichen in Sinn eines "Papierislam", eines "Euroislam" sollte nicht erwartet werden nach den Erfahrungen mit der 2. und 3. Generation der Zuwanderer. Schön, wenn es so kommt, aber dies ist allein eine Sache der Umma. Da es nun einmal die Jungen sind, die straffällig werden, die sich wie Kolonialisten primitivsten Schlages aufführen, die als Todespilger dem IS zulaufen, müssen sie damit leben, daß sie, und sie allein, unter strikter Aufmerksamkeit leben, gewissermaßen unter Generalverdacht. Ob ihnen, auch ob uns das gefällt, weil es unseren Idealen von Gleichbehandlung & blinder Toleranz Hohn spricht, kann erst dann wieder eine Rolle spielen, wenn wir nicht mehr tagtäglich mit den Bildern der abgeschnittenen Köpfe konfrontiert werden.
2) Es geht beim IS nur darum, ihn - und das heißt: seine Killer - zu vernichten. Wo das nicht geht, ihn einzuhegen, einen cordon sanitaire zu ziehen & ihn, wenn nötig, über Jahre oder Jahrzehnte hinweg, zurückzudrängen, seine Lebensgrundlagen zu vernichten, ihn keine Minute der Ruhe zu lassen. Die Lebenslüge von "Verstehen", von "Resoszialisieren", "die Hand reichen", mit der die postnationalistischen Westgesellschaften sich gern Sand in die Augen gestreut haben, ist ja, anders als bei bisherigen Terrorbewegungen, nicht nur aus allem privaten (soweit ich das feststellen konnte: mir hat noch niemand widersprochen, dem ich gesagt habe: "Wer sich dem Dschihad anschließt, hat sein Todesurteil unterschrieben"), sondern auch aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden. Diese Leute wollen nicht reformiert werden, nicht irgendeine "Teilhabe": sie wollen den Westen & ALLES, über das sie keine Tyrannei ausüben können, vernichten. Und sie wollen dafür sterben. Sie wollen nicht aufgeben. Es kann für den Westen nur darum gehen, Mittel & Wege zu finden, sie möglichst effektiv & wirkungsvoll zu vernichten. Und das heißt zu töten.
Es ist die gleiche Logik, die den Bau und den Einsatz der Atombombe zu einer guten Sache gemacht hat. Für die westliche Art, darüber zu reden, damit umzugehen, ist das durchaus ein Zivilisationsbruch, ein Rückfall in die Barbarei für bestimmt nicht wenige humanistisch Gesinnte, die genau diese Einstellung letztlich in eben der Atombombe, aber auch in den Vernichtungslagern der Nazis & Kommunisten am Werk gesehen haben: als eine Rechtfertigung von Massenmord. Für die 68er & ihe Nachfolger bündelte sich das in den Napalmbombardements in Vietnam (von daher der unsägliche Slogan "USA - SA - SS"). Wir haben uns das nicht ausgesucht, es ist keine Schuld des Westens, der Aufklärung, des Fortschritts; es gibt kein "die anderen haben auch irgendwie recht": Hier gilt Schwarz und Weiß: auch das eine Verneinung aller Überzeugungen vom "Frieden durch Dauergequassel" - aber es scheint die einzig redliche Haltung, die sich einnehmen läßt.
Zitat Es ist auch bezeichnend, dass sich die westlichen Öffentlichkeiten für die nun durch US-Luftschläge getöteten Zivilisten in Syrien weit weniger zu interessieren scheinen als kurz zuvor für die in Gaza. Ganz so, als gäbe es einen Standard, den der Westen nur an Israel anlegt – und dann schnell wieder vergisst, wenn das eigene Land im Kampf gegen Terroristen steht. Man könnte es auch Heuchelei nennen.
Clemens Wergin irrt sich. Das ist nicht Heuchelei, sondern Antisemitismus oder wie ich es bezeichne, Judenhass in reinster Form.
Zitat Es ist auch bezeichnend, dass sich die westlichen Öffentlichkeiten für die nun durch US-Luftschläge getöteten Zivilisten in Syrien weit weniger zu interessieren scheinen als kurz zuvor für die in Gaza. Ganz so, als gäbe es einen Standard, den der Westen nur an Israel anlegt – und dann schnell wieder vergisst, wenn das eigene Land im Kampf gegen Terroristen steht. Man könnte es auch Heuchelei nennen.
Clemens Wergin irrt sich. Das ist nicht Heuchelei, sondern Antisemitismus oder wie ich es bezeichne, Judenhass in reinster Form.
LG, Paul
Man kann auch die angemessene Reaktion auf Luftschläge völlig unterschiedlicher Intensität sehen:
Zitat A bomb disposal expert in the Palestinian Interior Ministry said that by 22 August, 8,000 bombs and 70,000 artillery shells, or 20,000 tons of explosives (the equivalent of six nuclear bombs), had been dropped on Gaza;[47][48][474] Channel 4 said a bomb disposal expert had reported the same figures.[47][48][unreliable source?] The Sydney Morning Herald quoted an anonymous expert[unreliable source?] who estimated that 10,000 tonnes of explosives were dropped from the air alone, which does not include tank and artillery shells.[475]
Vorläufige Zahlen, aus nicht sehr zuverlässigen Quellen, aber die Größenordnung erscheint mir realistisch.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #169Ja, aber den Vergleich gab's vorher schon in Zettels Raum zu lesen:
Zitat von http://zettelsraum.blogspot.de/2014/09/v...dass-islam.htmlSchlimmer noch: Den IS kann man nicht vertreiben oder entwaffnen und dann die Armee einfach auflösen. Er muss besiegt und geschlagen werden. Cameron und Obama sprachen von "destroy". Ich denke, das ist deutlich genug. Und es ist ein ganz ähnliches Problem vor dem Israel seit seiner Gründung steht. Wenn es nicht das gleiche ist.
Übrigens, dass man den IS vertreiben soll, hatte kürzlich der Autor des von Ihnen verlinkten Artikels geschrieben, lieber n_s_n.
Lieber Erling, nur um einem möglichen Mißverständnis entgegen zu wirken:
Ich hatte den Artikel nicht verlinkt, weil ich in ihm wesentliche neue Information sah oder in ihm eine Meinung vertreten würde, die hier noch in ihrer Deutlichkeit fehlt. Eine mögliche Inkonsistenz des Autors zu seinen früheren Artikeln, war mir ebenfalls nicht vor Augen - dazu lese ich ihn zu unregelmäßig. Ich habe den Artikel nur verlinkt, weil er eine Sache sehr pointiert in einem recht kurzen Text zum Ausdruck brachte: Das Anlegen doppelter Maßstäbe an Israel und andere (sich selbst) ist weitgehend zu einer unhinterfragten Selbstverständlichkeit in weiten Teilen der Öffentlichkeit geworden.
Denkt man dabei an diejenige Definition von Antisemitismus, die ihn eben genau daran festmacht, dass man mit zweierlei Maßstäben mißt, tja......
Ich dachte es passt gut zu diesem Thema hier. Das war alles. Auch wenn es möglicherweise unter Karl Valentins Anmerkung, "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.", verbucht werden kann.
Herzlich
n_s_n
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #169Ja, aber den Vergleich gab's vorher schon in Zettels Raum zu lesen:
Zitat von http://zettelsraum.blogspot.de/2014/09/v...dass-islam.htmlSchlimmer noch: Den IS kann man nicht vertreiben oder entwaffnen und dann die Armee einfach auflösen. Er muss besiegt und geschlagen werden. Cameron und Obama sprachen von "destroy". Ich denke, das ist deutlich genug. Und es ist ein ganz ähnliches Problem vor dem Israel seit seiner Gründung steht. Wenn es nicht das gleiche ist.
Übrigens, dass man den IS vertreiben soll, hatte kürzlich der Autor des von Ihnen verlinkten Artikels geschrieben, lieber n_s_n.
Lieber Erling, nur um einem möglichen Mißverständnis entgegen zu wirken:
Ich hatte den Artikel nicht verlinkt, weil ich in ihm wesentliche neue Information sah oder in ihm eine Meinung vertreten würde, die hier noch in ihrer Deutlichkeit fehlt. Eine mögliche Inkonsistenz des Autors zu seinen früheren Artikeln, war mir ebenfalls nicht vor Augen - dazu lese ich ihn zu unregelmäßig. Ich habe den Artikel nur verlinkt, weil er eine Sache sehr pointiert in einem recht kurzen Text zum Ausdruck brachte: Das Anlegen doppelter Maßstäbe an Israel und andere (sich selbst) ist weitgehend zu einer unhinterfragten Selbstverständlichkeit in weiten Teilen der Öffentlichkeit geworden.
Denkt man dabei an diejenige Definition von Antisemitismus, die ihn eben genau daran festmacht, dass man mit zweierlei Maßstäben mißt, tja......
Ich dachte es passt gut zu diesem Thema hier. Das war alles. Auch wenn es möglicherweise unter Karl Valentins Anmerkung, "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.", verbucht werden kann.
Herzlich
n_s_n
Natürlich, so habe ich es auch verstanden. Mein Beitrag war nur als Hinweis gedacht - oder als Brücke, wenn man so will.
Zitat von xanopos im Beitrag #172Man kann auch die angemessene Reaktion auf Luftschläge völlig unterschiedlicher Intensität sehen:
Zitat A bomb disposal expert in the Palestinian Interior Ministry said that by 22 August, 8,000 bombs and 70,000 artillery shells, or 20,000 tons of explosives (the equivalent of six nuclear bombs), had been dropped on Gaza;[47][48][474] Channel 4 said a bomb disposal expert had reported the same figures.[47][48][unreliable source?] The Sydney Morning Herald quoted an anonymous expert[unreliable source?] who estimated that 10,000 tonnes of explosives were dropped from the air alone, which does not include tank and artillery shells.[475]
Vorläufige Zahlen, aus nicht sehr zuverlässigen Quellen, aber die Größenordnung erscheint mir realistisch.
Vor allem zeigen die Zahlen, dass Israel sehr bemüht war zivile Opfer zu vermeiden.
Verglichen dazu die Zahlen der Koalition gegen IS:
Zitat US and other aircraft have dropped nearly 1,000 bombs in less than two months, officials said. That number, described as "offensive munitions," includes 47 Tomahawk cruise missiles fired into Syria on the first day of operations there two weeks ago.
Zitat “But even before the U.S. military left the country, the Iraqi government purged many of its best intelligence officers and assets because they were either Sunnis or Kurds… according to a senior intelligence official who spoke anonymously so that he could speak freely…. Michael Pregent, a former Army intelligence officer working on contract as an embedded adviser to the Iraqi security forces in 2008, obtained evidence that showed how politicized the Iraqi targeting process had become…. A confidential analysis of the [3,000 target] list by Americans in a targeting cell at the Baghdad Operations Center found that 95 percent of the targets were either Sunni men of military age, tribal leaders or other Sunnis listed simply as “the friend of a terrorist, father of a terrorist, grandfather of a terrorist,” Pregent said. No direct evidence of terrorist involvement was provided, he said.”
edit: Eines bin ich noch schuldig geblieben, warum ich die oben genannten Zahlen für realistisch halte, im 34-tägigen Libanonkrieg 2006 hat die israelische Luftwaffe 24.000 Bomben abgeworfen. Quelle: http://www.rand.org/content/dam/rand/pub.../RAND_MG835.pdf
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