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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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123 Offline



Beiträge: 287

01.10.2014 14:57
#26 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Noch was Allgemeines zum Islam.

Es gibt in islamischen Gesellschaften eine tief verwurzelte Sehnsucht nach einer gerechten Gesellschaft, wie sie projiziert wird auf die Zeit Mohammeds und der 4 nachfolgenden, rechtgeleiteten Kalifen. Dies greift der IS auf. Darum nennt sich der aktuelle Kalif auch mit Beinamen ...Bakr..., nach einem Weggefährten des Propheten, der nach dem Tod Mohammeds die überall entstandenen Aufstände äußert brutal niederschlug. Ohne Abu Bakr hätte es den Islam so wenig gegeben wie ohne Mohammed selbst.

Das Ideal des islamischen Gesellschaftssystems ist die globale Einheit, und alle Mißstände auch in islamischen Ländern werden als Folge des Verlustes der
Herrschaftstradition des Kalifas gesehen.

Der naive Westen glaubt, er könne die Kämpfer des IS mit ein paar Bomben besiegen. Selbst wenn man militärisch erfolgreich wäre, gingen die von ihrer Mission
Überzeugten eben in den Untergrund. Sie wären dann umsomehr in der islamischen Weltbevölkerung so etwas wie Märtyrer, die für die Sache Allahs kämpfen.

Und man soll bloß nicht glauben, der IS wäre radikal wegen der Armut oder dem Westen, er ist es aus sich selbst heraus wegen der Lehre, die er strikt befolgt.
Grade reiche Moslems wie die Ölscheichs sind oft besonders "radikal" - so nennen wir das im Westen, sie selbst sehen sich als gläubig.

Den IS lehnen natürlich derzeitige islamische Herrscher ab. Man konkurriert schließlich um das Mandat der Führung.
Der Westen lehnt den IS wegen seiner Brutalität ab, und weil lokale Verbündete unter Druck geraten. Aus humanitärer Sicht ist dies jedoch verlogen, da man
gleichzeitig z.B. das Handabhack-Regime der Saudis extrem hofiert, und sich Obama vor dem Saudikönig bis unter den Gürtel verneigt hat.

Der IS, bzw. die dahinter stehenden Ideale werden uns alle für den Rest unserer Leben begleiten. Erst wenn diese Kämpfer z.B. zum Bhuddismus oder Atheismus konvertiert
sind, ist auch deren Motivation weg. Daß dies geschieht, kann als absolut ausgeschlossen gelten.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

01.10.2014 15:06
#27 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Lierber Erling,

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #24
Herr Mazyek hat sich distanziert und das geht eben wenn, ja wenn Sie und ich diesen Vertretern nicht besserwisserisch (entschuldigen Sie bitte) erklären, dass das was der IS macht, zum Islam gehört und er sich gar nicht distanzieren kann. Er will es und er tut es, also warum es ihm verweigern?
hier war ich unpräzise in meinem Ausdruck, möglicherweise auch in meinen Gedanken.

- Ob er „es will“ kann ich nicht beurteilen und möchte es nicht.
- Dass er es tut, erkenne ich an.
- Verweigern möchte ich es ihm keinesfalls es zu tun, wie ich ihm nichts verweigern möchte, was auf dem Boden der Verfassung steht.
- Ich möchte auch nicht erklären, warum er sich als Vertreter des offiziellen Islam nicht distanzieren kann

Ich möchte darlegen, dass ich die Argumentation von Llarian diesbezüglich nachvollziehen kann, dass für mich als Individuum seine Glaubwürdigkeit in dieser Sache nicht gegeben ist und dass dies möglicherweise für viele Menschen ein zentraler Punkt sein könnte, welcher die Aussage unglaubwürdig macht. Das soll keine prinzipielle Feststellung mit Allgemeingültigkeit sein. Jeder darf und soll da seiner eigenen Logik folgen.

Für mich ist das ein klassischer Fall von mißbrauchtem Vertrauen und eine mehr oder weniger für mich alltägliche Handlungsmaxime. Wenn jemand mehrfach mein Vertrauen enttäuscht hat und mir dann irgendwann versichert, dass er mich nicht mehr hintergehen wird, glaube ich ihm zunächst einmal nicht - was nicht heißt das ich ausschließe, dass er es möglicherweise doch ernst meint. Um ihm allerdings zu glauben, ist ein langer Prozeß der Vertrauensbildung notwendig, mit vielen Details, nicht nur einem Lippenbekenntnis.
Erschwerend kommt in vorliegendem Fall für mich hinzu, da stimme ich mit Llarian überein, dass der Versuch des Wiederherstellens des Vertrauens zu einem Zeitpunkt erfolgt, wo er auf das Vertrauen, um das er wirbt, in gewisser Weise angewiesen ist, obwohl es schon vorher viele Anlässe gegeben hätte, wo ihm ein Bemühen um das Vertrauen gut zu Gesicht gestanden hätte. Aber auch das schließt natürlich nicht aus, dass möglicherweise die Drastigkeit der IS Barbarei bei offiziellen Vertretern des Islam zu neuen Einsichten geführt hat.

In diesem Sinne verweigere ich ihm ausschließ mein Vertrauen in seine Worte. Das finde ich nicht besserwisserisch sondern durch meine eigene Empirie begründet.

Welche Interpretation stimmt, wird die Zeit weisen. Ob man seinem Wort glaubt oder nicht, bleibt dem Individuum überlassen.


Konform gehe ich mit Ihnen, dass „IS-kritische“ Positionsbeziehung offizieller Islam Vertreter eminent wichtig sind. Aus dieser Sicht ist die Aussage an sich zunächst einmal positiv zu werten, weil die Botschaft an die Gläubigen Moslems eher ein positives als denn negatives Potenzial aus westlicher Sicht haben sollte. Aus welcher Motivation heraus die Botschaft dabei gesprochen wurde, eigene Interessen zu protegieren, ernsthafte Sorge oder den „Gegner" zu beruhigen, ist dabei erst einmal unerheblich.
Sie haben ganz sicher Recht, wenn sie sagen, dass es nicht an „uns“ liegt über die Auslegung des Islam zu befinden. An „uns“ liegt es aber sicherlich, wem wir vertrauen wenn er dazu Position bezieht. Es gibt in meinem persönlichen Umfeld einige Individuen, denen ich absolut vertraue, wenn sie hierzu Position beziehen. Offiziellen der „islamischen Amtskirche“ vertraue ich derzeit (nocht) nicht. Die Gründe hierfür finde ich in Llarians Argumentation treffend dargelegt.

Ein Gedanke der mir vorhin noch kam, wo mein Wissen allerdings mehr als nur rudimentär ist: Gab es nicht einmal einen zeitweilig vielversprechenden versuch der „Säkularisierung des Islam“ durch Kemal Atatürk oder habe ich da was völlig falsch verstanden? Die Entwicklungen in der Türkei in dieser Hinsicht während der letzten 100 Jahre könnten möglicherweise Aufschluß darüber geben, inwiefern Islam und Staat zu trennen ist und welche Probleme sich dabei auftun. Oder bin ich da auf dem völlig falschen Dampfer?

Herzlich


n_s_n

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

01.10.2014 15:14
#28 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von 123 im Beitrag #25
Die Türkei - hat soeben den ultrareaktionären, fundamentalistischen, frauen- und judenfeindlichen Erdogan gewählt. Nachdem die Türkei schon so weit in ihren Reformen gegangen war. Kein überzeugendes Beispiel für die Hoffnung, daß schon alles gut gehen wird.
Ich habe vor einigen Wochen die Frage woran das liegt, an einen sehr guten türkischen Kindheitsfreund gestellt, den ich nach langer Zeit wieder einmal traf. Er meinte es habe damit zu tun, dass über die neuen Kommunikationswege auch "Bidlugsferne Schichten im türkischen Hinterland" erreicht werden, die vorher medial eher abgeschirmt waren und Erdogan dort mit seiner Position auf fruchtbaren Boden fällt.

Aus dieser Sicht wäre es erst einmal ein Bidlungsproblem und kein grundsätzlich religiöses.

Edit:
Und dieser türkische Freund, auf dem Papier zumindest Moslem, hat die Entwicklungen um Erdogan, IS und auch die Radikalisierung innerhalb des Islam mit echter und großer Sorge betrachtet. Er war darüber auch mindestens genauso ratlos wie wie ich. Ihm glaube ich das ohne Abstriche.

\"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit.\" - Montesquieu

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

01.10.2014 16:04
#29 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von 123 im Beitrag #25

Hätte der Westen ein gesundes Selbstwertgefühl, würde man versuchen Moslems für unser (bisheriges) Wertesystem zu gewinnen.
Davon würden vor allem Moslems profitieren. Sie sind die ersten Opfer des islamischen Gesellschaftssystems. Angefangen durch "arrangierte Ehen", Geschlechterapartheid,
extrem aggressive Ablehnung und Verfolgung von Homosexualität, der im Koran nicht nur legitimierten, sondern sogar geforderten Mißhandlung von "widerspenstigen Frauen", sowie dem Grundrecht der Religionsfreiheit - welches immer nur dem Islam zugesprochen wird, nicht aber Moslems selbst, die durch verinnerlichten oder sozialen Druck diesen Kult nicht verlassen dürfen/können, ohne massive Repressalien zu erwarten.

Dafür wird zu wenig getan. Auch dem Grund den Sie angeben, liebe(r) 123, stimme ich zu.

Zitat von 123 im Beitrag #25
Weltoffenheit und Toleranz muß von den Moslems hier und weltweit gefordert werden. Anerkennung, daß es ein Grundrecht ist zu meinen, daß der Islam eine Erfindung menschlichen Geistes ist, und daß es darum keinen Grund gibt sich an islamische Gesetze und Gebote zu halten. Dies als Angebot, das man auch ablehnen kann. Doch wer das tut, wer weiterhin z.B. die islamische Geschlechterapartheid propagiert, lebt hier im falschen Land.

Insoweit, als es von der Meinungsfreiheit abgedeckt ist. Wo beginnt Geschlechterapartheid?

Doch das wird der Westen niemals tun. Die Linken sehen im Islam einen Verbündeten um die verhaßte westliche Zivilisation zu überwinden. Auch wenn der Islam im totalen
Gegensatz z.B. zur linken Homosexuellenpolitik und Genderideologie steht. Wenn es notwendig ist, werden die Linken diese Themen aufgeben, denn der antiwestliche Kurs hat oberste Priorität. Genderideologie dient ohnehin nur dazu, traditionelle, westliche Werte zu unterminieren.

Zitat von 123 im Beitrag #25
Koexistenz der Kulturen: Wie sieht diese konkret aus ? Mit Geschlechterapartheid, Zwangsehen, Homosexuellenaversion ? Paralellgesellschaft eben ?
Oder im ethischen Gleichklang, analog zu den Menschenrechten, also ohne obige Elemente ?

Ohne ethischen Gleichklang, ohne Zwangsehen, ohne Geschlechterapartheid (wenn damit die Unterdrückung der Frauen gemeint ist), mit Parallelgesellschaft in der Form, dass Einwanderergruppen in offenen Gesellschaften immer schon Parallelitäten aufgebaut haben, ohne wenn dabei der Aufbau eines anderen Rechtssystems und zum Staat in Konkurrenz stehende Strukturen gemeint sind. Und auch mit Homosexuellenaversion wenn es bei der Aversion bleibt.

Zitat von 123 im Beitrag #25
Welche Länder meinen Sie konkret, in denen das gelungen ist ?

USA, Australien, Neuseeland, Kanada. Die klassischen Einwanderungsländer eben.

Garantien gibts für gar nichts, in die Zukunft schauen kann ich nicht und eine islamische Alternative kann ich mir für mich nicht vorstellen.
Darum geht es mir auch nicht. Ich will hier keine Lanze brechen für die Religion des Islam oder diese gar verteidigen, das ist nicht mein Punkt. Mir geht es darum, wie die Probleme, welche islamische Extremisten uns aufdrängen, lösbarer gemacht werden.
Und natürlich will ich, dass die Integrationsbereitschaft der Muslime in Deutschland gestärkt wird. Nicht die stärkere Etablierung des Islam in Deutschland.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

01.10.2014 16:20
#30 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #27

In diesem Sinne verweigere ich ihm ausschließ mein Vertrauen in seine Worte. Das finde ich nicht besserwisserisch sondern durch meine eigene Empirie begründet.


Das ist nicht besserwisserisch. Dieses Wort habe ich im Zusammenhang benutzt wie "wir" den Islam interpretieren und ob das Köpfen und andere Barbareien zwingend dazugehören müssen, um überhaupt vom Islam zu reden.
Und dass Herr Kramer vom Zentralrat der Juden in Deutschland ihm traut, stimmt Sie nicht nachdenklich, lieber n_s_n? Die beiden duzen sich und bezeichnen sich als Freunde.
Ehrlich, das verstehe ich nicht. Aber ich will auch niemanden hier überzeugen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

01.10.2014 16:53
#31 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Ich bin Deutscher, Mitte der Siebzigerjahre geboren, und lebe als solcher unter ständigem Verdacht, möglicherweise ein Anhänger der Nazi-Herrenmenschenideologie zu sein. Dieses Schicksal teile ich mit Millionen meiner Landsleute. Ständig wittert man bei uns latenten Rassismus, Antisemitismus, Schwulenfeindlichkeit etc. Wenn man nicht ständig wie ein Schießhund auf uns aufpasst, kann es auch jederzeit passieren, dass wir plötzlich Gartenzwerge aufstellen, Herrenwitze erzählen und irgendwelchen Rechtspopulisten oder ominösen "Rattenfängern" auf den Leim gehen.

Dieser Generalverdacht fußt auf 12 beschämenden Jahren in der jüngeren deutschen Geschichte, in welcher Landsleute von uns sich von einer Ideologie haben blenden lassen, nach der sie irgendwie hochstehender wären als andere Völker und im Zuge dessen ein Anrecht darauf hätten, deren Land, Besitz und sogar Leben zu nehmen.
Das hat mit mir persönlich nichts zu tun und ich wehre mich vehement gegen diesen scheinbar "vererbten" Generalverdacht.

Und das kann ich auch mit allem Recht tun, denn ich wurde weder im Sinne dieser Ideologie erzogen, noch wurde sie in meinem Umfeld gepflegt. Ich habe, wie die allermeisten Deutschen, kein Exemplar von "Mein Kampf" im Bücherregal, noch gehört es zu meinen und unseren wöchentlichen Ritualen zum Ariertreff zu gehen um uns unseres Deutschseins zu vergewissern.

Ich bin auch gegen einen Generalverdacht gegenüber allen gebürtigen/kulturellen Moslems. Jeder Mensch ist anders und ich gestehe jedem in seiner Individualität zu, "seinen Islam" ganz einfach als etwas Kulturelles, mehr oder weniger traditionell-Spirituelles zu leben. Ohne Herrenmenschenattitüde, ohne Frauenunterdrückung, ohne Verachtung gegenüber Anders- und Nichtgläubigen.
Mir ist es egal, ob jemand an Allah oder den christlichen Gott glaubt, ob er Jesus und Maria verehrt oder Mohammed als Propheten (vor 1400 Jahren!) ansieht, nur an die Regeln unseres gemeinschaftlichen Miteinanders muss er sich halten und noch besser, er sollte sie verinnerlicht haben. Ohne Wenn und Aber! Nur dann können wir friedlich miteinander koexistieren und jedem seinen persönlichen Glauben als etwas Persönliches lassen, das niemanden etwas angeht.

Nur besteht das Problem mit dem Islam halt darin, dass er nicht persönlich ist, sondern eine in sich geschlossene Ideologie und Handlungsanweisung für die Gemeinschaft der Muslime darstellt. Eine Ideologie mit eingebautem, archaischen Rechtssystem und inhärenter Ewiggültigkeit als Allahs Wille. Individuelle Auslegungen haben darin keinen Platz, können sogar mit der Ermordung des "vom Glauben abgefallenen" enden, wie ja schon unterschiedliche Strömungen innerhalb des Islams zu blutigen Auseinandersetzungen führen können.
Wir haben es hier mit einem brandgefährlichen Glaubenssystem zu tun, welches überall auf der Welt Unfrieden schürt und Terroristen hervorbringt. Es mag nicht "den einen Islam" geben, aber egal welche Strömung oder Rechtsschule des Islam im jeweiligen Land vorherrschend ist, allen gemein ist die Unterdrückung des Individuums unter das Joch der religiösen "Gemeinschaft". Mit Geschlechterapartheid, Unterdrückung anderer Religionen, Körperstrafen etcpp. Und, der Islam hat "blutige Grenzen". Wo der Islam stark ist, wird es eng für ein friedliches Miteinander.

Ich glaube konstatieren zu können, dass, wäre der Islam nicht so kopfstark und wäre er erst vor, sagen wir, 70 Jahren das erste Mal auf der Bildfläche aufgetaucht, würde er als menschenverachtende Sekte klassifiziert und bekämpft werden. Nun trägt er aber das Signet "Weltreligion" und wir müssen uns dem stellen. Auch und gerade wegen des mittlerweile hohen Anteils von Moslems hierzulande.
Doch, wer sind die? Sind es Individuen, oder sind sie "die Muslime in Deutschland", vertreten von so sinistren Figuren wie Aiman Mazyek oder auch Kenan Kolat, die selbstverständlich meinen "ihre Schäfchen" mit allerlei Forderungen vertreten zu können? Immer als vermeintliches Sprachrohr aller geborenen Moslems in Deutschland, die damit einer religiösen Großgruppe untergeordnet werden, die wahlweise empört ist, irgendwas fordert, respektiert und geachtet werden will (wofür eigentlich?), Extrawürste ordert und besonders protegiert werden will?

Nö. Ich meine, dass jeder Mensch als solcher für sich allein beurteilt werden sollte, egal woran er glaubt. Und jeder, der unsere Werte achtet und unsere Regeln beherzigt, sollte von uns auch vor der Vereinnahmung durch seine religiöse Gemeinschaft geschützt werden. Genauso wie jeder, der meint, seinen religiösen Handlungsanweisungen folgen zu müssen, indem er zum Hass gegen "Ungläubige" aufruft, bestraft gehört. Ein arabischstämmiger Juden-raus-Rufer, gehört genauso weggefangen wie ein deutscher; ein Hassprediger gehört ausgewiesen, bestraft und/oder mit dem Entzug staatlicher Zuwendungen geahndet (und nicht zu Jauch auf den Talk-Sessel). Gleiches gilt für Dschihad-Rekrutierer, Schariah-Polizisten oder Hassvideo-Verbreiter.

Den Islam kann man nicht verbieten, aber wir können dafür Sorge tragen, dass seine archaischen Elemente hier nicht (weiter) Fuß fassen. Denn ich weiß nicht, wieviele Kulturmuslime hier leben, die sich der religiösen Engstirnigkeit ihrer Herkunftsländer eigentlich gern entziehen würden, das aber nicht können, weil wir ihrer vermeintlich sinnstiftenden Glaubensgemeinschaft ständig gutwillige Narrenfreiheit zugestehen. Und wir müssen auch darüber nachdenken, den Zuzug immer weiterer Menschen aus dem islamischen Kulturkreis zu begrenzen (mit der Ausnahme religiös Verfolgter selbstverständlich), um den schon hier ansässigen Moslems überhaupt die Chance zu geben dem religiösen Gruppendruck entgehen zu können.



So wie ich mich gegen den Rassismus-Generalverdacht gegenüber Deutschen wehre, hat auch jeder Moslem das Recht, sich gegenüber einem Generalverdacht als religiöser Extremist zu wehren. Und wir sollten einen solchen Verdacht auch nicht äußern. Aber, an ihren Taten sollten wir sie messen, nicht an ihren Worten. Und schon gar nicht an den Worten eines vermeintlichen "Gruppensprechers" wie Aiman Mazyek, der selbstverständlich nur versucht im rechten Moment das zu sagen, was gerade opportun ist.

Ich würde ja gerne sehen, wie die deutschen Muslime gegen den Terror im Namen Allahs aufstehen, auch gegen den Judenhass unlängst hätte ich gern Muslime aufbegehren sehen, aber ich sehe nur ein organisiertes "Wir sind ja auch dagegen" von politischen Dachorganisationen. Das ist mir zuwenig, aber ich kann es auch irgendwo verstehen, denn jeder öffentlich sichtbare, persönlich sich für ein friedliches Miteinander engagierende Moslem stünde damit abseits "seiner Community". Der Community, die wir sehenden Auges sich fundamentalisieren lassen.

Beste Grüße, Calimero

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

01.10.2014 17:08
#32 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1
Wir haben unterschiedliche Standpunkte ...

Ich kann diese Unterschiede so substanziell gar nicht erkennen.
Daß es auch beim Islam die unterschiedlichsten Ausprägungen gibt, dürfte Konsens sein. Es gibt halt die ganze Spanne vom IS-Fanatiker bis zum pro-forma-Muslim, der sich sein Feierabendbier gönnt und Zuckerfest feiert, weil das halt schöne Tradition ist in der Familie.

Und einig seid Ihr Euch wohl auch, daß die Distanzierung der deutschen Islam-Offiziellen (sofern man solche überhaupt definieren kann) von den Terroristen.

Llarian stellt dann halt noch die zusätzliche Frage, wie glaubhaft diese Distanzierung bei manchen dieser Vertreter sein kann. Und da kann man natürlich nicht ohne Grund darüber spekulieren, ob es nun echte innere Überzeugung ist, oder ob da nur öffentlicher Druck abgewendet werden soll.
Ich persönlich vermute das Letztere - halte das aber nicht für wirklich schädlich. Hauptsache sie tun es, die Motivation ist mir da zweitrangig.

Es gibt dazu ja historische Erfahrungen: Die christlichen Kirchenfürsten haben ihre Macht auch nicht aus innerer Überzeugung aufgegeben - da mußte man schon ziemlich politischen Druck ausüben. Aber das Ergebnis war ok, und das zählt.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

01.10.2014 17:19
#33 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #30
Das ist nicht besserwisserisch. Dieses Wort habe ich im Zusammenhang benutzt wie "wir" den Islam interpretieren und ob das Köpfen und andere Barbareien zwingend dazugehören müssen, um überhaupt vom Islam zu reden.
Und dass Herr Kramer vom Zentralrat der Juden in Deutschland ihm traut, stimmt Sie nicht nachdenklich, lieber n_s_n? Die beiden duzen sich und bezeichnen sich als Freunde.
Ehrlich, das verstehe ich nicht.
Ich weiß zu wenig über Herrn Mayek, über Herrn Kramer, deren beider Motive und auch ihre Beziehung zueinander, um daraus einen Schluß ziehen zu können und möchte keinen Schluß aus Ämtern ziehen und dem Verhalten der sie begleitenden Personen. Mehr nicht.
Ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher was ich glauben soll und was ich hoffen darf, bin aber aus der eigenen Interpretation der Vergangenheit heraus skeptisch und verstehe daher, wenn dies auch andere Menschen sind. Dies wollte ich zum Ausdruck bringen und sehe darin ein grundsätzliches Problem in der Verständigung der beiden „Lager“.

Ich kann dabei nicht beurteilen was zum Islam gehört und was nicht und ich will und kann ihm gar nicht unterstellen, was dazu gehört und was nicht. Absolut richtig: Das ist die Entscheidung derer, die ihre Religion leben.

Dass es im Zuge von Westergaard oder Rushdie allerdings keine solche Besorgnis gab, kein Distanzieren, obwohl dies auch (zumindest in meinen Augen) Babarische Akte eines Kollektivs waren, welche man mit dem Islam zumindest in Verbindung bringen hätte können, hinterlässt bei mir persönliche ungeklärte Fragezeichen bezüglich der Motivation.

Als ich von der Distanzierung Mayeks hörte, war ich offen gestanden froh dass es so kam und war/bin der Meinung dass es ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Aber ein erster Schritt in die richtige Richtung ist eben ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich weiß nicht, ob ich mich wirklich verständlich machen konnte.

p.s.:
Das mit dem „besserwisserisch“ war als Scherz gemeint. Wohl mißglückt.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

01.10.2014 17:24
#34 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #31
Und wir müssen auch darüber nachdenken, den Zuzug immer weiterer Menschen aus dem islamischen Kulturkreis zu begrenzen (mit der Ausnahme religiös Verfolgter selbstverständlich), um den schon hier ansässigen Moslems überhaupt die Chance zu geben dem religiösen Gruppendruck entgehen zu können.

Du meinst Du tätest damit den hier schon Lebenden einen Gefallen? Einen Bärendienst vielleicht.
Solch eine Stigmatisierung hat eine unmissverständliche Botschaft: Ihr Muslime seit in Deutschland unerwünscht. Damit hat sich dann alles erledigt, worüber ich mir Gedanken gemacht habe.
Ich bin für eine Zuwanderungsregelung die diejenigen ins Land lässt, die einen wirtschaftlichen Nutzen darstellen, abgesehen vom Asyl.
Eine Zuwanderungsbegrenzung aus religiösen Gründen finde ich dermaßen abwegig, dass ich mir über den Zustand des ganzen Landes ernsthafte Sorgen machen würde, wäre dies mehrheitsfähig.
Das würde mich nachhaltig entfremden. Es wäre das Ende der deutschen Mitgliedschaft in der westlichen Wertegemeinschaft, verstieße es doch gegen das den Menschenrechten übergeordnete Prinzip der Ächtung von Diskriminierung.
Mit solch einem "Nachdenken" werden vielleicht weniger Extremisten nach Syrien gehen, aber ihre Unterstützung für Anschläge hier in Deutschland könnte durchaus steigen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

01.10.2014 17:28
#35 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #33

Als ich von der Distanzierung Mayeks hörte, war ich offen gestanden froh dass es so kam und war/bin der Meinung dass es ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Aber ein erster Schritt in die richtige Richtung ist eben ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nicht mehr und nicht weniger.

Mehr ist es auch für mich nicht. Auch ich bin nach wie vor skeptisch. Nur lässt sich eben darauf aufbauen und man kann endlich mal einen Muslim der was zu sagen hat, beim Wort nehmen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

01.10.2014 18:20
#36 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #31
Dieser Generalverdacht fußt auf 12 beschämenden Jahren in der jüngeren deutschen Geschichte,...

... denn ich wurde weder im Sinne dieser Ideologie erzogen, noch wurde sie in meinem Umfeld gepflegt.

Das ist natürlich richtig. Ich stimme auch Deinen übrigen Ausführungen zu.

Trotzdem will ich hier etwas relativieren.
Gewisse problematische in Deutschland verbreitete Denkweisen sind nicht erst in den besagten 12 Jahren entstanden, und vieles was in diesen 12 Jahren entstanden ist, wird heute durchaus noch tradiert. Oft sogar gerade von Leuten, die sich für Antifaschisten halten.

Nach meinen Erfahrungen haben Ausländer selten Probleme mit deutschen Einstellungen, die bei PC-mäßig als problematisch etikettiert werden. Stört eigentlich keinen dort, wenn man sich eine deutsche Fahne vors Haus hängt oder patriotisch eingestellt ist.

Aber diese "typisch deutsche" Mischung aus Kleingeistigkeit, Arroganz und Aggressivität - das wird nach wie vor nicht gerne gesehen. Das Auftreten gegenüber kleinen Nachbarstaaten (und noch schlimmer die verbreitete Ansicht, große Staaten wie Polen als unwichtig abzutun), der Anspruch, an deutschem Wesen würde sich die Zukunft orientieren. Der kriecherische Antiamerikanismus.
Das hat alles historische Wurzeln, durchaus auch in der NS-Zeit.

Ein anständiger Ausländer wird deswegen kein pauschales Vorurteil gegen Deutsche allgemein haben. Aber doch sehr wachsam sein, ob sich bei einem konkreten Deutschen solche Ansichten zeigen. Denn da das oft Mehrheitsansichten sind, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht groß.

Ähnlich halte ich das dann umgekehrt mit dem Islam. Erst einmal möglich unvoreingenommen gegenüber jedem Individuum. Aber doch mit der Warnung im Hinterkopf, daß unangenehme Überraschungen nicht unwahrscheinlich sind.

Döblinger Offline



Beiträge: 9

01.10.2014 21:01
#37 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Mir wurde vor ein paar Jahren das Vergnügen zuteil, Herrn M. mit einem Vortrag zum Thema „Gehört der Islam zu Deutschland?“ zu hören. Ein wilder Ritt durch die Geschichte und was sonst auch alles ihm einfiel, in dem eine steile These nach der anderen abgefeuert wurde. Artikel 4 GG, so habe ich gelernt, ist ein nicht einschränkbares Supergrundrecht, vor allem, wenn es um muslimische Befindlichkeiten geht, der Islam habe nicht nur die Sklaverei abgeschafft, sondern sei auch die Religion der Wissenschaft und Vernunft, während das Christentum, da wiegte Herr M. traurig sein schweres Haupt hin und her, na ja, sagen wir mal, glucks, nicht immer. Ein hübsches Beispiel für die alte Weisheit, dass diejenigen, die uns unsere Vorurteile rauben, doch bloß ihre eigenen aufhalsen wollen.

Er erwähnte auch immer wieder die Namen Averroes und Avicenna, meist mit dramatischer Gestik untermalt, ohne dass sich mir so recht der Sinn erschloss, wie ein Kenner oder Liebhaber mittelalterlicher Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte wirkte er eher nicht. Am Schluss dieser parodistischen Ansprache reckte der Vorsitzende seinen Körper spitz in die Höhe, zeigte mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger an die Saaldecke und rief, spürbar ergriffen von der Größe des Augenblicks: „Diversität!“

Das ist wirklich passiert, wie es meine Tochter ausdrücken würde, „voll in echt und ungelogen“, das war ein sagenhafter Auftritt.

Der Saal teilte diese Ergriffenheit nicht. Übrig blieb ein peinlich berührter Gastgeber und ein recht rat- und fassungsloses Publikum, man möchte sagen, wenige Redner haben in so wenig Zeit so viel ohne es zu wollen für die Schaffung islamophober Ressentiments in einer eigentlich wohlmeinenden Zuhörerschaft getan wie Herr M. Aber immerhin, wie gesagt, es war lehrreich, mindestens im Hinblick auf das, was so Parteilinie ist, aber auch in Bezug auf die Reaktionen im Publikum. Man ging irritiert und z.T. auch leicht zornesrötig auseinander, es fielen – unter vorgehaltener Hand – einige Bemerkungen in der Richtung, wer kam denn auf die glorreiche Idee, den einzuladen, aber ansonsten war man ja höflich gegenüber dem Redner. Mit Fundamentalisten diskutiert man eh ungern, vor allem wenn es um heikle Themen wie „dem“ Islam geht, ein hoher Funktionär dieser Religion Kontrahent und der eigene Arbeitgeber als Veranstalter dadurch ins schiefe Licht gerückt wäre. Letztlich haben wir alle den Quark geschluckt.

Persönlich bin ich fassungslos, dass dieser Mann auf seine Art zum Führungspersonal der deutschen Gesellschaft gehört und vor allem so gute Connections zur Presse hat. Ich denke immer, da muss doch einer mal was gegen sagen, aber da passiert einfach nichts. So was gehört ja auch zu den Gründen für meinen Radikalisierungsprozess, was ich diesem Herrn auch ganz schön übel nehme. Und in Foren wollte ich früher und vorher auch nie schreiben, verdammt.

Und zum Abschluss nochmal ein obiter dictum (mit Entschuldigung, das geht über das Thema ja weit hinaus): Wenn jemand mit diesen Albernheiten so unwidersprochen in der Öffentlichkeit durchkommt, liegt das eben auch in dem absurden Selbsthass, der herrschende Ideologie in westlichen Gesellschaften spätestens in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts geworden ist. Dann passt das auch wieder ins Weltbild. Und dann wundert man sich über die IS und all die anderen traurigen Truppen mit ihren Konvertiten und Kriegstouristen. Wer sich selber erniedrigt und den anderen erhöht, der erntet weder Freundschaft noch Frieden und eben auch keine gelungene Integration. Insofern zum Abschluss: Der Islam ist mir als Problem ziemlich egal, was mir nicht egal und viel bedrohlicher ist, ist dieser alles zerdampfende Selbsthass in der westlichen Welt mit seinen Aussteiger- und Bestrafungsfantasien. Vielleicht ein wenig zu groß, diese Worte, für einen kleine Beitrag, wahrscheinlich muss ich die Tage selber schmunzeln, wenn ich dran zurückdenke. Na ja, gute Nacht.

Yossarian Offline




Beiträge: 99

01.10.2014 21:32
#38 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Interssante Diskussion auch unter den Zimmerleuten zu diesem Thema.

Zwei Dinge fallen mir auf:

Sofort entsteht eine Metadiskussion über den Katholizismus und die evangelische Kirche. Ein Nebenschauplatz, der eigentlich nur vom Thema ablenkt. Deswegen gehe ich auch nicht näher in diesem Post darauf ein. Ob die Inquisition vor hunderten Jahren Unrecht war, das ist doch gar nicht das Thema. Ob die katholische Kirche keine Frauen als Priester duldet auch nicht. Eine wunderbare Nebelkerze, die wir uns, konditioniert durch all die unsäglichen Diskurse der letzten Jahre zu eigen gemacht haben.

Es geht doch gar nicht um die Religion des Islam. Es geht um die Kultur des Nahen Ostens. Wollen wir im Westen mit einer Kultur leben, die sich aus dem Islam speißt, aber eben auch aus den jahrhunderte alten Stammestraditionen? Ist der Islam nicht eine Erweiterung der arabischen Kultur? Eine Überspitzung der arabischen Kultur? So wie der Buddhismus eine Folge der KULTUR des fernen Ostens ist und die kath. Kirche des Westens.

Der Nahe Osten ist ein Kulturkreis. Die Frage ist, ob wir diese Kultur integrieren wollen oder nicht. Schaue ich durchs oberbayerische Land, dann sehe ich eine Landschaft, Menschen, eine Lebensweise, die durch Kultur geprägt ist, geboren schon aus einer vorchristlichen Zeit. Wir haben hier (vorchristlich: Maibaum etc. pp.) alte Traditionen und die Religion einen Teil unserer Kultur werden lassen. In mancher Zeit war der christliche Teil bestimmend, dann nahm die Bedeutung der Religion als Teil der Kultur ab. Die Kultur des Nahen Ostens ist mir fremd. Ich kann sie genießen, wenn ich mich entscheide dorthin zu fahren, wenn ich den Widerspruch zu meiner Kultur erleben will. Das kann mich bereichern. Wenn allerdings diese Kultur mein Leben hier bestimmen will, dann fühle ich mich unwohl, denn dann muss ich diesen Teil zwangsläufig auch zu meiner Kultur machen. Dieses verträumte Verständnis vom problemfreien Zusammenleben von Kulturen ist eine Fatamorgana (sic).

Es geht nicht um den Islam, denn den Islam gibt es tatsächlich nicht. Jeder Mensch muss sein Verhältnis zu Gott oder seinen Glauben an einen Gott mit sich selbst ausmachen. Das ist etwas zutiefst (und per se) persönliches. Das Politische im Islam ist nur die Ausgeburt des Wunsches eine Kultur zu transportieren und zur allgemein gültigen Kultur zu machen.

Es ist für mich mittlerweile klar, dass es sich um einen reinen Kampf der Kulturen handelt. Wo sich früher Kulturen berührt haben, sollen sie heute ineinander aufgehen. Was nicht funktionieren kann, da man einen Teil seiner Kultur dafür opfern müsste. Sicherlich wurden Teile einer fremden Kultur manchmal übernommen, aber die Grundlage der eigenen Kultur blieb unangetastet, musste unangetastet bleiben, damit ein Zusammenhalt in der Gruppe über die Kultur erhalten bleibt. Wenn sich Kulturen fundamentale ausschließen, dann gibt es Reibung und Konflikte.

Nur als Beispiel: man gehe nach Hamburg und versuche bei einem Händler "wie auf dem Basar" zu handeln. Das ist uns Mitteleuropäern fremd. Diese Kultur ist uns fremd. Müssen wir uns für andere Kulturen öffnen? Der Libanense (nur ein Beispiel) versucht nicht wegen des Islams mit uns zu handeln, sondern weil es Teil seiner sehr alten Kultur ist.

Soviel zu meinen unzusammenhängenden Gedanken dazu. Man möge mir verzeihen, wenn es unverständlich ist.

Yossarian

Llarian Offline



Beiträge: 6.919

01.10.2014 21:50
#39 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Yossarian im Beitrag #38
Nur als Beispiel: man gehe nach Hamburg und versuche bei einem Händler "wie auf dem Basar" zu handeln. Das ist uns Mitteleuropäern fremd. Diese Kultur ist uns fremd. Müssen wir uns für andere Kulturen öffnen? Der Libanense (nur ein Beispiel) versucht nicht wegen des Islams mit uns zu handeln, sondern weil es Teil seiner sehr alten Kultur ist.
Soviel zu meinen unzusammenhängenden Gedanken dazu. Man möge mir verzeihen, wenn es unverständlich ist.

Ich finde es ganz und gar nicht unverständlich, was Sie schreiben, lieber Yossarian, das meiste davon teile ich. Nur den Schluss nicht. :)
Das Handeln mag uns (typisch deutsch) wirklich oftmals fremd sein, aber es macht Spass, wenn man sich einmal überwunden hat. Bei größeren Dingen (Häusern, Autos) handelt ja selbst Otto Normalbürger. Aber man kann durchaus auch auf einem Flohmarkt gut handeln. Und sogar im Aldi, wenn man, wie erwähnt, so ein bischen die eigene Komfortzone verlässt. Wer zum Beispiel bei Aldi auch mal gerne den Ladenhüter mitnimmt (den letzten Bürostuhl, den keiner haben wollte oder den Aktenschrank), dann kann man es einfach mal probieren. Ich habe damit schon öfter Erfolg gehabt. Insofern lasse ich mich von diesem Aspekt der Kultur wirklich bereichern. Wenns denn nur das wäre....

notquite Offline



Beiträge: 506

02.10.2014 01:43
#40 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #31
Nö. Ich meine, dass jeder Mensch als solcher für sich allein beurteilt werden sollte, egal woran er glaubt. Und jeder, der unsere Werte achtet und unsere Regeln beherzigt, sollte von uns auch vor der Vereinnahmung durch seine religiöse Gemeinschaft geschützt werden. Genauso wie jeder, der meint, seinen religiösen Handlungsanweisungen folgen zu müssen, indem er zum Hass gegen "Ungläubige" aufruft, bestraft gehört. Ein arabischstämmiger Juden-raus-Rufer, gehört genauso weggefangen wie ein deutscher; ein Hassprediger gehört ausgewiesen, bestraft und/oder mit dem Entzug staatlicher Zuwendungen geahndet (und nicht zu Jauch auf den Talk-Sessel). Gleiches gilt für Dschihad-Rekrutierer, Schariah-Polizisten oder Hassvideo-Verbreiter.

Den Islam kann man nicht verbieten, aber wir können dafür Sorge tragen, dass seine archaischen Elemente hier nicht (weiter) Fuß fassen. Denn ich weiß nicht, wieviele Kulturmuslime hier leben, die sich der religiösen Engstirnigkeit ihrer Herkunftsländer eigentlich gern entziehen würden, das aber nicht können, weil wir ihrer vermeintlich sinnstiftenden Glaubensgemeinschaft ständig gutwillige Narrenfreiheit zugestehen. Und wir müssen auch darüber nachdenken, den Zuzug immer weiterer Menschen aus dem islamischen Kulturkreis zu begrenzen (mit der Ausnahme religiös Verfolgter selbstverständlich), um den schon hier ansässigen Moslems überhaupt die Chance zu geben dem religiösen Gruppendruck entgehen zu können.



Beste Grüße, Calimero


Das sind sie halt, die Paradoxien der "Freiheit". Wieviel freier wären wohl die hiesigen muslimischen Frauen, wenn das Kopftuch in öffentlichen Gebäuden völlig verboten wäre?. Unser Staat gibt ihnen dagegen die Freiheit, sich selbst in gewisse religiöse Formen pressen zu lassen und damit andere belästigen zu dürfen. Die grundsätzliche Haltung der Deutschen zum Thema Islam wäre wohl eine andere, wenn man nicht Tag für Tag völlig ungefiltert und rücksichtslos mit einer zutiefst fremden Religion belästigt würde. In Bezug auf das islamische Kopftuch ist die islamische Türkei wohl weniger islamisiert als die angeblich so freie Bundesrepublik.

Zitat
Die Erdogansche AKP gab einen neuen Dresscode für Schulen heraus. Das Kopftuch ist jetzt ab der fünften Klasse erlaubt. Hingegen enthält das Gesetz auch Verschärfungen. So müssen Schüler an den Schulen jederzeit ihr Gesicht zeigen, dürfen keine Schals, Mützen oder Taschen mit politischem Aufdruck tragen, dürfen ihr Haar nicht färben, keine Tattoos und kein Make-Up tragen und auch Piercings oder Bärte sind untersagt. Berichtet das Deutsch Türkische Journal! Die Opposition sieht einen Schritt zur weiteren Islamisierung.



http://dtj-online.de/schule-tuerkei-dres...h-tattoos-38075

Was die Aufnahme "religiös verfolgter" Muslime in der Realität bedeutet, kann man an allerlei aktuellen oder früheren Extremisten durchdeklinieren. Der "Kalif von Köln"? "Relgiös verfolgt". Ibrahim Abou Nagie, der Initiator, wenn auch sicher nicht der Finanzier (er bezieht seit Jahren Hartz IV) der Verteilung kostenloser Korane? "Religiös verfolgt". Die Schläger von vor einigen Wochen, die hiesige Jeziden massivst bedroht und mit Messern angegriffen haben? "Religiös verfolgt", und aus Tschetschenien. Man wird, um den aktuellen Bezug nicht zu vernachlässigen, sicher auch die ägyptischen "Muslimbrüder" als "religiös verfolgt" ansehen dürfen, und so Einzelfall für Einzelfall weiteren sozialen Sprengstoff nach Deutschland importieren.

Die gleichen Gestalten, für deren Bekämpfung deutsche Soldaten in Afghanistan ihr Leben lassen, werden hier als "religiös verfolgt" bis ans Lebensende dabei alimentiert, ihren religiösen Hass in diese Gesellschaft zu tragen. Ein Zustand, der an Obszönität nicht zu übertreffen ist.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

02.10.2014 03:01
#41 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Habe den Artikel von Plaethe gelesen und die Kommentare überflogen. Den Artikel von Llarian habe ich noch nicht gelesen.

Wenn ich was übersehen habe, bitte ich es mir nachzusehen.

Stellung genommen hat der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek.
Meine Recherche hat ergeben, dass der Zentralrat eine hochtrabende Bezeichnung ist.

Lt. Wiki sind im ZMD mehrheitlich nichttürkische Muslime organisiert. Derzeit haben die dem ZMD angeschlossenen Organisationen etwa 15.000 bis 20.000 Mitglieder.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralrat_..._in_Deutschland)
>>Eine Reihe von Organisationen arabischer, deutscher und multi-ethnischer Herkunft sind am Zentralrat beteiligt.<<(ebd.)

>>Nach Einschätzung privater Organisationen leben 3,3 bis 4,3 Millionen Muslime in Deutschland.<<
(http://de.wikipedia.org/wiki/Islam_in_Deutschland)

Selbst wenn Herr Mazyek nicht nur seine eigene Meinung gäußert hat, sondern die Meinung aller Mitglieder, spricht er nur für 0,5% der Muslime in Deutschland.
Durch die assoziierten Mitglieder dürfte sich das nicht wesentlich verändern, zumal mir nicht klar ist, ob er in deren Namen sprechen kann.

Da ich über diese geringe Zahl selbst erschrocken bin, wäre ich dankbar, wenn jemand feststellen würde, dass ich mich geirrt habe.

Solange dies nicht der Fall ist, stelle ich die Frage: Worüber wird hier diskutiert?

Herzlich, Paul

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In dubio, pro reo.

Paul Offline




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02.10.2014 03:40
#42 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Lieber Llarian,
habe jetzt Ihren Artikel gelesen.
Mit einer Ausnahme kann ich Ihren Ausführungen zustimmen.

Nicht folgen kann ich dieser Feststellung:

Zitat
Für den Vorsitzenden des, zwar selbsternannten, aber durchaus nicht völlig unrepräsentativen, Zentralrates der Muslime in Deutschland



Wie kann er mit 0,5% "nicht völlig unrepresentativ" sein?

In seiner Selbstdarstellung nennt der Zentralrat keine Zahlen, sondern führt nur sehr allgemein aus:

Zitat
Der ZMD, vormals als "Islamischer Arbeitskreis" wurde 1987 gegründet und umfasst heute neben Zivilorgansiationen rund 300 Moscheegemeinden. Die Zusammensetzung des ZMD bildet die ganze Vielfalt der Muslime in Deutschland ab. So sind im ZMD Türken, Araber, Deutsche, Albaner, Iraner, Bosnier u. v. a. m. sowie Sunniten und Schiiten integriert, was sich auch im theologischen Sinne niederschlägt.


http://zentralrat.de/2594

Auch Wiki...(http://de.wikipedia.org/wiki/Zentralrat_..._in_Deutschland)

Zitat
Die Bedeutung des Zentralrats als Dachverband in Deutschland ergibt sich aus dem Umstand, dass er als Verband mit multiethnischen Einzelorganisationen als Mitgliedern ein Gegengewicht zum mehr durch den türkischen Islam geprägten deutschen Islamrat bildet.


...kann mich nicht überzeugen, dass der ZMD die Muslime in Deutschland repräsentiert. Schon garnicht, dass er deren Meinung zur IS wiedergibt.

Herzlich, Paul

___________________________
In dubio, pro reo.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

02.10.2014 07:30
#43 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #41
Worüber wird hier diskutiert?

Über zwei Artikel in ZR.
Und nicht über die Repräsentativität des ZMD. Der Autor des besagten Artikels sprach von einem Anfang.
Im Übrigen ist die Teilnahme an der Diskussion freiwillig. Das trifft auch zu, wenn ich mir beim nächsten Mal Gedanken über einen chinesischen Bauern mache, dem nicht mal ein Sack Reis umgefallen ist.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

02.10.2014 10:30
#44 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von 123 im Beitrag #5
Anschläge im Westen, speziell gegen Einzelpersonen die für die Wahrung der Menschenrechte eintreten, erzielen zugleich einen Einschüchterungseffekt.

Dies gilt natürlich auch für die islamische Welt.

Ich weiß nicht, inwieweit es da Statistiken gibt, aber nach meiner Wahrnehmung sterben bei islamisch begründeten Terroranschlägen deutlich mehr Muslime als Nichtmuslime.

Gerade die Anschläge im Orient gehen im Westen immer ein bisschen unter, weil die hiesigen Berichte in der Regel nur dann attraktiver platziert werden, wenn irgendwie ein Zusammenhang zum Westen zu ziehen ist.

Erinnert sei beispielhaft an den Anschlag auf einen belebten Marktplatz in Peschawar/Pakistan Ende Oktober 2009, der es prominent bis unsere Medien geschafft hat, weil zur gleichen Zeit die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton in Pakistan auf Amtsbesuch war. Über 100 Tote, darunter viele Frauen und Kinder - und Motivation der Terroristen war vermutlich Folgendes, O-Ton Clinton: "Extremisten vor Ort hatten zuvor gefordert, Frauen den Einkauf auf dem Markt zu verbieten; der Anschlag richtete sich also vermutlich gegen die Menschen, die sich nicht hatten einschüchtern lassen."

EDIT:
a) Ein damaliger Artikel als Beispiel - http://www.zeit.de/politik/ausland/2009-...kistan-anschlag
b) Das Clinton-Zitat stammt aus ihrer aktuellen Autobiografie, Seite 285

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2014 10:44
#45 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Bzgl. des Islams scheint ja etwas zu gehen: http://zettelsraum.blogspot.de/2011/01/i...ine-andere.html Die Voraussetzung dazu ist aber Bildung, vor allem die Fähigkeit zur angemessenen Reflektion und sicher Faktenwissen. Die Zunahme der verfügbaren Analogien, an denen man sich entlang hangeln kann, ist nur möglich, wenn die bisher -öffenbar ist es so - begrenzende Kultur aufgegeben wird oder die westliche Ergänzung als Bereicherung gesehen wird. Hier beißt sich aber die Katze in den Schwanz. Das Problem sind auch nicht die Moslems. Auch Mazyek weiß mittlerweile die Vorzuüge des Westens zu schätzen. Der pakistanische moslemische Bauer will auch nur seine Ruhe.

Um die intoleranten , verdrehten Moslems muss man sich aber kümmern.

Im Grunde müsste für Deutschland die Einwanderung so gestaltet sein, dass der Einreisende anklopft und der Hausherr fragt: "Was kannst Du für mich tun?" Das wäre für den Zuwanderer aus der Problemwelt ein Motiv, zu lernen und sich dabei von seiner Kultur zu lösen. Freundlichkeit und Toleranz sind nutzlos.

Tiefseetaucher Offline




Beiträge: 342

02.10.2014 11:09
#46 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #44

Über 100 Tote, darunter viele Frauen und Kinder

Mal ein paar kurze Zwischenfragen an alle, eventuell etwas OT:

Warum werden eigentlich Frauen und Kinder als Opfer immer hervorgehoben?
Sind Männer als Opfer nicht so viel wert?
Oder ist es legitim, sie zu ermorden?

Männer können sich schließlich auch nicht besser gegen einen Bombenanschlag schützen als Frauen und Kinder.

Political Correctness ist nichts anderes als betreutes Denken.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

02.10.2014 11:35
#47 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #46
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #44

Über 100 Tote, darunter viele Frauen und Kinder

Mal ein paar kurze Zwischenfragen an alle, eventuell etwas OT:

Warum werden eigentlich Frauen und Kinder als Opfer immer hervorgehoben?


Ich benutze diese Formulierung normalerweise nicht - aus ähnlichen Gedanken heraus, wie Sie sie äußern. Hier schien es mir aber geboten, weil es die zitierte Interpretation des Anschlags stützt.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

02.10.2014 11:54
#48 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Reisender im Beitrag #45
Bzgl. des Islams scheint ja etwas zu gehen: http://zettelsraum.blogspot.de/2011/01/i...ine-andere.html Die Voraussetzung dazu ist aber Bildung, vor allem die Fähigkeit zur angemessenen Reflektion und sicher Faktenwissen. Die Zunahme der verfügbaren Analogien, an denen man sich entlang hangeln kann, ist nur möglich, wenn die bisher -öffenbar ist es so - begrenzende Kultur aufgegeben wird oder die westliche Ergänzung als Bereicherung gesehen wird. Hier beißt sich aber die Katze in den Schwanz. Das Problem sind auch nicht die Moslems. Auch Mazyek weiß mittlerweile die Vorzuüge des Westens zu schätzen. Der pakistanische moslemische Bauer will auch nur seine Ruhe.

Um die intoleranten , verdrehten Moslems muss man sich aber kümmern.

Im Grunde müsste für Deutschland die Einwanderung so gestaltet sein, dass der Einreisende anklopft und der Hausherr fragt: "Was kannst Du für mich tun?" Das wäre für den Zuwanderer aus der Problemwelt ein Motiv, zu lernen und sich dabei von seiner Kultur zu lösen. Freundlichkeit und Toleranz sind nutzlos.

Vielen Dank für den Link! Und den Beitrag dem ich voll zustimme. Ich hatte ja schon 123 geantwortet, dass die klassischen Einwandererländer m.E. die diskutierte Problematik besser in den Griff bekommen. Sie, lieber Reisender haben einen ganz wesentlichen Grund geliefert. Aber auch 123, in dem er auf die mangelnde Wertschätzung weiter Kreise in der deutschen Bevölkerung hinwies die diese der westlichen "Kultur" und ihrer Werte entgegenbringen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Paul Offline




Beiträge: 1.285

02.10.2014 12:14
#49 RE: Vom Versuch zu verstehen, dass der Islam nicht der Islam ist und einem Kommentar zu Distanzierungen Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #43
Zitat von Paul im Beitrag #41
Worüber wird hier diskutiert?

Über zwei Artikel in ZR.
Und nicht über die Repräsentativität des ZMD. Der Autor des besagten Artikels sprach von einem Anfang.
Im Übrigen ist die Teilnahme an der Diskussion freiwillig. Das trifft auch zu, wenn ich mir beim nächsten Mal Gedanken über einen chinesischen Bauern mache, dem nicht mal ein Sack Reis umgefallen ist.


Gut, lieber Erling Plaethe,
ich ziehe diese zugegeben überflüssige rhetorische Frage zurück.
Habe keine besondere Absicht damit verbunden. War einfach nur stilistischer Übermut. Keinesfalls wollte ich Ihnen zu nahe treten.
Natürlich habe ich die Quittung bekommen.
Sie sind auf meine inhaltliche Anmerkung nicht eingegangen.
Sie geben dieser islamischen Einzelmeinung eine Bedeutung, die ihr nicht zukommt. Es ist keine Fatwa. Erst die hätte eine Bedeutung im von Ihnen gemeintem Sinn.
Den von mir verlinkten Veröffentlichungen konnte ich nicht entnehmen welchen Rang der Vorsitzende innerhalb der Religionsgemeinschaft hat. Selbst wenn er ein Imam wäre, wäre das immer noch eine Einzelmeinung. Ob er vom Zentralrat autorisiert wurde, diese Meinung im Namen des Zentralrats abzugeben, ist nicht ersichtlich.
Für mich ist das ein Zeitungsartikel des Vorsitzenden und solange ich nichts über seine Autorisierung erfahre, ist sie bedeutungslos und für mich kein Grund anzunehmen, dass der Islam die Handlungen der IS verurteilt.
Es ist der sprichwörtliche "Sack Reis", den Sie hier eingeführt haben.


LG, Paul

PS: Ein Beispiel aus einem anderen Bereich:
Wenn ein katholischer Geistlicher für die Abtreibung ist oder die Prieterweihe von Frauen befürwortet oder gegen das Zölibat ist und dies in einem Zeitungsartikel schreibt, dann kann daraus nicht abgeleitet werden, dass die Katholische Kirche in dieser Frage eine andere Haltung eingenommen hat. Nicht mal ansatzweise.

___________________________
In dubio, pro reo.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

02.10.2014 12:32
#50 A World of Terror Antworten

Am Rande und ohne direkten Bezug zur laufenden Diskussion - es gibt eine beeindruckende neue (englischsprachige) Infoseite mit Datenmaterial zum weltweiten Terrorismus, und hier scheint sie mir am besten hinzupassen:
http://terror.periscopic.com/

(Gefunden über die NZZ)

Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | ... 20
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