Zitat von Florian im Beitrag #123Und das dauert (wegen Ausschreibung, Vergaberichtlinien, etc.) 2 Jahre.
Da scheinen mir die BW-Richtlinien extrem (und unnötig) kleinteilig zu sein.
Fast noch schlimmer ist übrigens die Schlussfolgerung, die die Bundeswehr aus diesem Fall zieht: Sinngemäß:Man müsse solche Fehler vermeiden, indem man den Materialeinsatz von Anfang an durchdenkt. Dazu müssten alle Beteiligten an einen Tisch. (Faktisch alos: Dafür brauchen wir eine Kommission). Ergebnis wäre dann im Optimalfall, dass die Einzel-Transportverpackungen schon bei der ursprünglichen Ausschreibung mit berücksichtigt werden.
Wobei ich als Unternehmer genau die gegenteilige Schlussfolgerung ziehen würde: Die Welt ändert sich. Es ist unmöglich, in Ausschreibungen schon Jahrzehnte vorab alle Eventualitäten zu berücksichtigen. (Im konkreten Fall: Als die Panzergläser geordert wurden, war vielleicht gar nicht absehbar, dass man die mal als Ersatzteile nach Afghanistan schicken muss um sie dort vor Ort einbauen zu können. Vielleicht hatte man eher vor Augen, dass die betroffenen Fahrzeuge der Landesverteidigung dienen und einfach in eine Bundeswehrwerkstatt in Deutschland gebracht werden.) Stattdessen wäre es besser, im operativen Tagesgeschäft mehr Flexibililität zu haben. Also Pipifax wie Holzverpckungen einfach kurzfristig ohne Ausschreibungen beim örtlichen Schreiner bestellen.
PS: Das ganze ist natürlich kein rein deutsches Problem Ein lustiger Film, der sich um die Pentagon-Internas bei Beschaffungs-Desastern dreht ist "The Pentagon Wars". Hier eine kleine Szene aus dem Film: https://www.youtube.com/watch?v=pyakI9GeYRs Wie gesagt: Sehr lustig. Und sicher mit mehr als nur einem Kern Wahrheit. (Und auch hier: man hat eher Mitleid mit den Mitarbeitern des Beschaffungsamts...)
Zitat von Florian im Beitrag #126PS: Das ganze ist natürlich kein rein deutsches Problem Ein lustiger Film, der sich um die Pentagon-Internas bei Beschaffungs-Desastern dreht ist "The Pentagon Wars". Hier eine kleine Szene aus dem Film: https://www.youtube.com/watch?v=pyakI9GeYRs Wie gesagt: Sehr lustig. Und sicher mit mehr als nur einem Kern Wahrheit. (Und auch hier: man hat eher Mitleid mit den Mitarbeitern des Beschaffungsamts...)
Die Änderung des Konzept vollzog sich von den ersten Ideen 1958 bis Ende der 1970er. https://en.wikipedia.org/wiki/Bradley_Fi...cle#Development Kein Wunder, dass sich da ein wenig was getan hat. Und sämtliche moderne Schützenpanzer folgen schließlich diesem Konzept. Dafür kann man die Army schlecht kritisieren. Im Irakkrieg haben Bradleys mehr irakische Fahrzeuge zerstört als die M1-Kampfpanzer.
Dagegen gab es durchaus sehr schnelle Entwicklungsprogramme, Ende 1990/ Anfang 1991 wurde mit der GBU-28 eine neue bunker-brechende Bombe innerhalb weniger Wochen konzipiert, entwickelt, gestest und schließlich gegen irakische Ziele eingesetzt. https://www.ausairpower.net/GBU-28.html
Zitat von Florian im Beitrag #126PS: Das ganze ist natürlich kein rein deutsches Problem Ein lustiger Film, der sich um die Pentagon-Internas bei Beschaffungs-Desastern dreht ist "The Pentagon Wars". Hier eine kleine Szene aus dem Film: https://www.youtube.com/watch?v=pyakI9GeYRs Wie gesagt: Sehr lustig. Und sicher mit mehr als nur einem Kern Wahrheit. (Und auch hier: man hat eher Mitleid mit den Mitarbeitern des Beschaffungsamts...)
Die Änderung des Konzept vollzog sich von den ersten Ideen 1958 bis Ende der 1970er. https://en.wikipedia.org/wiki/Bradley_Fi...cle#Development Kein Wunder, dass sich da ein wenig was getan hat. Und sämtliche moderne Schützenpanzer folgen schließlich diesem Konzept. Dafür kann man die Army schlecht kritisieren. Im Irakkrieg haben Bradleys mehr irakische Fahrzeuge zerstört als die M1-Kampfpanzer.
Dagegen gab es durchaus sehr schnelle Entwicklungsprogramme, Ende 1990/ Anfang 1991 wurde mit der GBU-28 eine neue bunker-brechende Bombe innerhalb weniger Wochen konzipiert, entwickelt, gestest und schließlich gegen irakische Ziele eingesetzt. https://www.ausairpower.net/GBU-28.html
Der Krieg ist dem Militär was den Koofmichs der Kuckucksmann ist.
Zitat Dutzende Kampfjets der Bundeswehr müssen bis 2025 ausgemustert werden. Sie könnten durch den US-Kampfjet F-18 ersetzt werden – und nicht durch den europäischen Eurofighter. Das hängt mit in Deutschland stationierten Atombomben zusammen.
Der interessanteste Aspekt an der F-18 E/F Super Hornet wird im Artikel gar nicht erwähnt, es handelt sich dabei um ein Trägerflugzeug, oder gibt es die Idee des deutschen Flugzeugträgers nicht mehr?
Zitat von Xanopos im Beitrag #129Der interessanteste Aspekt an der F-18 E/F Super Hornet wird im Artikel gar nicht erwähnt, es handelt sich dabei um ein Trägerflugzeug, oder gibt es die Idee des deutschen Flugzeugträgers nicht mehr?
Die Schweiz betreibt auch die alte F-18, ebenfalls ein Trägerflugzeug. Pläne für einen eidgenössischen Flugzeugträger gibt es natürlich trotzdem nicht. Aber beim Vergleich mit den Britischen Flugzeugträgern kann man erkennen, daß die Bundesregierungen erst ein Thema lange verschleppt und dann völlig überflüssige und teure Eile entfaltet.
Die Royal Navy hat gegenwärtig überhaupt keinen einsatzfähigen Flugzeugträger. Der letzte (HMS Illustrious) wurde 2014 außer Dienst gestellt, der neue (HMS Queen Elisabeth) ist noch in der Erprobung. Man hat eine Fähigkeitslücke von mindestens fünf Jahren eingeplant. Das kann man machen, weil eine militärische Fähigkeit nicht schneller da sein muß als die feindliche Bedrohung, gegen die die Fähigkeit notwendig ist. Da kann man ein paar Jahre schon einkalkulieren. Ich muß zugeben, daß das UK da ziemlich optimistisch war, denn Flugzeugträger können auch für Interventionen bei Bürgerkriegen nützlich sein, die bekanntlich mit kürzerer Vorwarnzeit auftreten. Immerhin, es ist gut gegangen.
Bei der nuklearen Teilhabe sieht es anders aus. Da ist eine Fähigkeitslücke militärisch per definitionem nicht vorhanden, weil der andere Teil der Teilhabe --die USA-- die Fähigkeit* ja behält. Sie ist nur politisch und kommt nur dann zum Tragen, wenn man wirklich jemandem als Bündnis nuklear drohen will. Gerade gegenwärtig sieht man, daß die Wahrnehmung der Bündnisverpflichtungen auf dem Gebiet konventioneller Fähigkeiten politisch und militärisch deutlich sinnvoller gewesen wäre. Dann hätte man den Partner der Teilhabe nicht verprellt und hätte eigenen politischen Spielraum in mehr Konflikten (z.B. Syrien).
*Nur die USA hängen überhaupt noch nukleare Freifallbomben wie die B-61 an ihre Flugzeuge. Die Franzosen benutzen modernere Marschflugkörper und Raketen an Bord ihrer U-Boote, die Briten nur letzteres.
Außerdem sind einige Schweizer Piloten tatsächlich als Trägerpilot qualifiziert:
Zitat The opportunity for these pilots to embark and train aboard Enterprise provides them with the chance to gain valuable experience and insight into carrier operations.
"I'm here in the U.S. as part of a pilot exchange program between the Swiss Air Force and the U.S. Navy," said Capt. Ralph Iseli, a native of Beringen, Kt. Schaffhausen, Switzerland. "When I heard I was coming here, I was really excited.
Zitat von Emulgator im Beitrag #130Die Royal Navy hat gegenwärtig überhaupt keinen einsatzfähigen Flugzeugträger. Der letzte (HMS Illustrious) wurde 2014 außer Dienst gestellt, der neue (HMS Queen Elisabeth) ist noch in der Erprobung.
Zum Teil liegt es daran. dass die britischen F-35B Staffeln erst in ein paar Jahren völlig einsatzbereit ist. Diese Lücke wird zum Teil durch eine Staffel der US Marines geschlossen:
Zitat A US Marine F-35 Squadron Will Deploy on a British Aircraft Carrier in 2021
Zitat von Emulgator im Beitrag #130*Nur die USA hängen überhaupt noch nukleare Freifallbomben wie die B-61 an ihre Flugzeuge. Die Franzosen benutzen modernere Marschflugkörper und Raketen an Bord ihrer U-Boote, die Briten nur letzteres.
Jedenfalls wird von der B61 Bombe gerade eine neue Version entwickelt. Die USA scheinen darin noch genug Sinn zu sehen.
Zitat Rechnungshof rügt Raketenkauf der Bundeswehr für 420 Mio. Euro Die Bundeswehr hat 680 Lenkflugkörper vom Typ PARS 3LR bestellt. Doch bei einem Einsatztest ist die neu entwickelte Panzerabwehrrakete durchgefallen. Daher empfiehlt der Rechnungshof nun, die nagelneuen Waffen zu verschrotten
Zitat Viele Raketen hätten „nach dem Abschuss ihr zugewiesenes Ziel verloren und ein neues Ziel gewählt“. Dadurch würden die eigenen Truppen sowie verbündete Kräfte und Zivilisten im Zielgebiet gefährdet. Insgesamt lag die Trefferquote der PARS-3-Raketen in White Sands bei lediglich 16 Prozent. In den zwölf getesteten Einsatzszenarien hat der Flugkörper nur in einem einzigen die Anforderungen bestanden.
Kostet Daumen mal Pi 8 mal so viel wie ein etwa vergleichbarer Hellfire-Flugkörper (den andere Nutzerstaaten am Tiger einsetzen), hat aber dafür 1/8 dessen Treffergenauigkeit.
Es wird von der Bundeswehr unterschieden zwischen "im Bestand", "Verfügbar" und "Einsatzbereit". Was genau die Definition der Zwischenstufe "verfügbar" ist, ist mir nicht so ganz klar.
Für die einzelnen Waffensysteme ergeben sich z.T. dramatische Ausfall-Raten:
Helikopter H90: Bestand 75 / Verfügbar 44 / Einsatzbereit 17 Kampfhubschrauber Tiger: Bestand 53 / Verfügbar 36 / Einsatzbereit 12 Transporthubschrauber CH53: Bestand 71 / Verfügbar 48 / Einsatzbereit 18 Tornado-Jets: Bestand 93 / Verfügbar 57 / Einsatzbereit 20 Transportflugzeuge A400M: Bestand 31 / Verfügbar 19 / Einsatzbereit 8 Schützenpanzer Puma: Bestand 284 / Verfügbar 191 / Einsatzbereit 67
So über den groben Daumen ist also jeweils ungefähr nur jedes Vierte dieser Systeme tatsächlich Einsatzbereit.
Die Bundeswehr rechnet hier allerdings anders. Erstens wird die Quote der "Einsatzbereitschaft" berechnet aus "Einsatzbereit geteilt durch Verfügbarkeit". Und nicht - wie ich das plausibler finden würde als "Einsatzbereit geteilt durch Bestand". Und zweitens wird für die Berechnung nicht nur das miliärische Großgerät herangezogen. Sondern z.B. auch nicht-militärisches Gerät der Bundeswehr, wie z.B. PCs und Server.
Jenseits solcher Taschenspieler-Tricks: Selbst die theoretischen Bestands-Zahlen sind ja nicht sehr hoch. 284 Schützenpanzer: Das wäre bei einer Maximalbesetzung mit 9 Personen gerade mal Platz für 2500 Soldaten. Erscheint mir nicht unbedingt üppig. Aber nachdem auch hier nur ein Bruchteil einsatzbereit ist, können effektiv gerade einmal 500 Soldaten transportiert werden. Jetzt mal abgesehen davon, dass mit so kleinen verfügbaren Zahlen für alle Systeme eine effektive Landesverteidigung kaum gesichert erscheint, ist das selbst für kleine Auslandseinsätze bedenklich wenig. (Wo die oben genannten Systeme durchgängig sinnvoll und notwendig wären).
Zitat von Florian im Beitrag #133Es wird von der Bundeswehr unterschieden zwischen "im Bestand", "Verfügbar" und "Einsatzbereit". Was genau die Definition der Zwischenstufe "verfügbar" ist, ist mir nicht so ganz klar.
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die nicht-einsatzbereit System durchaus einsatzbereit sind, aber halt nicht nach der strengen Bundeswehrdefinition. Da sollen so Sachen dabei sein, wie ein defektes Rücklicht.
Zitat von Florian im Beitrag #133Es wird von der Bundeswehr unterschieden zwischen "im Bestand", "Verfügbar" und "Einsatzbereit". Was genau die Definition der Zwischenstufe "verfügbar" ist, ist mir nicht so ganz klar.
"Im Bestand" ist auch Gerät, das zerlegt eingelagert ist, beispielsweise für inaktive Truppenteile. Korrekt heißt es "Buchbestand"
Zitat von Florian im Beitrag #133Selbst die theoretischen Bestands-Zahlen sind ja nicht sehr hoch. 284 Schützenpanzer: Das wäre bei einer Maximalbesetzung mit 9 Personen gerade mal Platz für 2500 Soldaten. Erscheint mir nicht unbedingt üppig.
Daß die 350 bestellten SPz nicht alle zugleich übernommen werden, war geplant. Während der Umstellung sind noch SPz Marder in Betrieb.
Zitat von Florian im Beitrag #133Jetzt mal abgesehen davon, dass mit so kleinen verfügbaren Zahlen für alle Systeme eine effektive Landesverteidigung kaum gesichert erscheint, ist das selbst für kleine Auslandseinsätze bedenklich wenig.
Daß eine Landesverteidigung notwendig wäre, befand die Weizsäcker-Kommission als "unwahrscheinlich". Die Ausstattung der Bundeswehr sei auf "wahrscheinliche" Anforderungen auszulegen. Natürlich hat man dabei übersehen, daß ein militärischer Konflikt wahrscheinlicher wird, wenn ein Gegner weiß, daß man schwach ist: "Si vis pacem, para bellum."
Für Auslandseinsätze gilt, daß sowieso höchstens ein Viertel des Buchbestandes gebraucht wird, weil man nicht alle Soldaten gleichzeitig im Auslandseinsatz haben kann, sondern das Personal zwischen Ausbildung, Vorbereitung, Einsatz und Nachbereitung rotieren läßt. Außerdem macht die Bundeswehr Auslandseinsätze nie ohne NATO- oder EU-Partner.
In der aktuellen "Welt am Sonntag" ist ein lohnender Artikel (offenbar nicht online verfügbar) über den Vergleich der israelischen Streitkräft mit der Bundeswehr.
Beide Armeen sind zahlenmäßig etwa gleich groß. Aber die Kampfkraft der IDF ist um ein Mehrfaches höher. Aber was mich wirklich überrascht hat: Das Budget der IDF ist nur ein Drittel (!) des deutschen Etats.
Manches von der Differenz ist erklärbar (insbesondere Wehrpflicht und Motivation in Israel), aber insgesamt ist der Vergleich sehr blamabel.
Zitat L’objectif affiché sera d’atteindre une portée de 150 à 300 km, annonce un représentant de KMW sous couvert d’anonymat. Soit une capacité équivalente au missile ATACMS conçu par Lockheed Martin pour les systèmes M270 et M142 HIMARS de l’armée américaine. Mais côté européen, les industriels espèrent pouvoir porter le rayon d’action du futur missile à 500 km, « un objectif non exigé mais ‘souhaité’ ». Avec une telle portée, « ce ne sera plus une roquette mais réellement un missile, » note KMW.
Zitat von Florian im Beitrag #126 PS: Das ganze ist natürlich kein rein deutsches Problem Ein lustiger Film, der sich um die Pentagon-Internas bei Beschaffungs-Desastern dreht ist "The Pentagon Wars". Hier eine kleine Szene aus dem Film: https://www.youtube.com/watch?v=pyakI9GeYRs Wie gesagt: Sehr lustig. Und sicher mit mehr als nur einem Kern Wahrheit. (Und auch hier: man hat eher Mitleid mit den Mitarbeitern des Beschaffungsamts...)
Zitat von R.A. im Beitrag #136Manches von der Differenz ist erklärbar (insbesondere Wehrpflicht und Motivation in Israel), aber insgesamt ist der Vergleich sehr blamabel.
Es ist systemisch - und exemplarisch (weil die beiden Beispiele an den Extrempunkten des Spekturms liegen dürften; für andere Armeen dürfte da eine Gemengelage vorliegen). in Israel weiß man, daß der Fortbestand des eigenen Staates und der eigenen Lebensweise auf unbedingter Funktionsfähigkeit und Einsatzbereitschaft des Militärs beruht; man muß jederzeit mit dem Ernstfall rechnen. In DE haben wir, spätestens seit den 80ern, latent aber mindestens seit den frühen 70ern (die 68er haben ja einen militant antimilitaristischen Ton in die Öffentlichkeit getragen) - und das Ganze ist auch noch aus dem "Nie wieder Waffen!" der Nachrüstungsdebatte grundiert (plus dem Eindurck, es handele gar nicht um "richtiges Militär", sondern nur so eine Art vorgelagerter Panzersperre "bis richtiges Militär kommt"). Der Einsatz fürs-Große-Ganze war nie ernstlich ins Auge gefaßt. Wer dort als Offizier oder Zeitsoldat Dienst schob, hatte einen Job, aber keinen geliebten; für die Wehrpflichtigen (als es die noch gab), war das zumeist Langeweile und Zeitverschwendung; die Verwaltung und Materialbeschaffung ist ein Paradebeispiel für Planwirtschaft, mit allen Konsequenzen. Wenn dann noch das Ministerium die Truppe nur als Puppenstube für die Selbstverwirklichung der Chefdarstellerin ansieht, ist das Desaster komplett.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
1. Deutschland hat der NATO zugesagt, bis 2031 eine dritte Heeresdivision aufzustellen. (Aktuell hat Deutschland zwei). Nun erscheint mir das ja ohnehin nicht allzu ambitioniert. Dass Deutschland nur 2 Divisionen hat, ist ja ohnehin schon bedenklich wenig. Und sich über ein Jahrzehnt Zeit zu lassen, um das Problem anzugehen ist wahrlich nicht ambitioniert. Nun ist man aber wohl selbst von diesem Minimal-Ziel abgerückt. Die dritte Division wird nämlich nun nur "auf dem Papier" entstehen und nur im Bedarfsfall dann mit Reservisten aufgefüllt werden. Schon wieder ein gebrochenes Versprechen an die NATO.
2.Jedes Land meldet der NATO Truppen für die "NRI". Das sind Truppen, die im Ernstfall in 30 Tagen einsatzbereit sein müssen. Deutschland hat zugesagt, ab Anfang 2020 zwei Kampftruppenbataillone, 40 Kampfflugzeuge und drei Kampfschiffe für die NRI bereitzuhalten. Allerdins sind das alles durchgängig Phantasiegebilde. Laut Eingeständnis des Verteidigungsministeriums handelt es sich dabei "überwiegend um noch nicht voll ausgestattete und einsatzbereite Verbände“. Es ist zum Haareraufen. Verbände, deren schnelle Verfügbarkeit Deutschland seinen Partnern eigentlich zugesagt hat, existieren bisher nur auf dem Papier. Dass sie im Ernstfall innerhalb von 30 Tagen aufgestellt und ausgebildet werden könnten ist natürlich komplett unmöglich.
Kann man den USA wirklich böse sein, wenn sie irgendwann keine Lust mehr haben, die Landesverteidigung für Deutschland zu übernehmen? (Wenn zudem gleichzeitig der künftige Gottkanzler Habeck die USA als "Feind" bezeichnet?)
Völlig abstrus wird es dann, wenn man die traurige Bundeswehr-Realität sieht und das vergleicht mit den hochfliegenden Plänen der Verteidigungsministerin. Die hätte gerne einen schicken Flugzeugträger - ist aber nicht mal in der Lage, ganz elementare Bündnis-Anforderungen zu erfüllen.
Zitat von Florian im Beitrag #140einen schicken Flugzeugträger
Wobei hier ja exemplarisch das Problem zu sehen ist. Bei dieser Luftblase handelte es sich ja, von vornherein ersichtlich, um eine publizistische Eintagsfliege. Weltraumbahnhof & Co. Etwas völlig folgenlos Dahersagtes, um ein paar Headlines in den Medien zu erzeugen. Es gibt keine Notwendigkeiten, keine Planungen, keine Ansätze, dem irgendetwas Konkretes folgen zu lassen. Es ist schlicht Geschwätz - und da es sich nur um einen Silbenfall mit 4 Silben handelt, nicht einmal das. Es interessiert weder das zuständige Ministerium, noch das Parlament als Kontrollgremium, ob hier die Fähigkeit der Landesverteidigung und der Einhaltung der Bündnisverpflichtungen vor die Hunde gehen - der Trend begann ja schon lange, bevor UvdL 2013 den Trümmerhaufen beerbte. Sie ist damals in diesem Forum dafür belobt worden, daß sie die Ruinosität der Truppe aufs Tapet brachte. Nur hat sie nur immer weiter draufgesattelt, anstatt Remedur zumindest zu versuchen. Der gesamte Beraterplunder scheint sich - neben der Lizenz zum Taschenvollmachen - einzig auf "Zeitgeistiges" beschränkt zu haben.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Florian im Beitrag #140 Völlig abstrus wird es dann, wenn man die traurige Bundeswehr-Realität sieht und das vergleicht mit den hochfliegenden Plänen der Verteidigungsministerin. Die hätte gerne einen schicken Flugzeugträger - ist aber nicht mal in der Lage, ganz elementare Bündnis-Anforderungen zu erfüllen.
Da Italien mehr Küste hat als Landgrenzen, ist die italienische Marinestärke kein Vorbild für Deutschland, bei dem das Verhältnis genau andersherum ist. Aber dann haben Sie wieder Recht: Italien hat 11 Kampfbrigaden (bis auf eine Fallschirmjägerbrigade alle mit Brigadeartillerie), Deutschland 8 (alle bis auf die deutsch-französische OHNE eigene Artillerie).
Zitat von Emulgator im Beitrag #143Da Italien mehr Küste hat als Landgrenzen, ist die italienische Marinestärke kein Vorbild für Deutschland, bei dem das Verhältnis genau andersherum ist. Aber dann haben Sie wieder Recht: Italien hat 11 Kampfbrigaden (bis auf eine Fallschirmjägerbrigade alle mit Brigadeartillerie), Deutschland 8 (alle bis auf die deutsch-französische OHNE eigene Artillerie).
Die Geschichte eines Mannes, der die größte private Luftwaffe der Welt besitzt. Unter anderem mit 46 voll funktionsfähigen und einsatzbereiten F/A-18 Hornet Jagdbombern. Diese hat er der Royal Australian Air Force abgekauft. Diese hatte die F/A-18 zwischen 1985 und 1990 gekauft und seither einige Male technisch nachgerüstet:
Zitat These are not Hornets in some dated configuration, either. The RAAF spent a lot of money keeping its legacy Hornet fleet relevant until replacements arrived. One of the most important capabilities the jets come with is the bolt-on Elta EL-L/8222 (license-built in the U.S. under the L3Harris Advanced Capability Pod name) electronic warfare pod. These Israeli-designed pods are pretty much the world standard in modular self-protection jamming systems and are used on the Pentagon's own aggressor fleet, as well as by various nations around the globe on frontline aircraft.
Daneben hat er noch einige weitere Kampfflugzeuge, u.a. auch einige MiG-29.
Die Bundeswehr wäre womöglich froh, wenn sie aktuell 46 einsatzbereite moderne Jagdbomber hätte. Falls dieser Mr. Kirlin der Bundesrepublik den Krieg erklärt, hätte er wahrscheinlich gute Chancen...
[Für was Mr. Kirlins Firma diese Luftwaffe einsetzt ist übrigens recht interessant. Lesenswerter Artikel]
Zitat von Florian im Beitrag #145Die Bundeswehr wäre womöglich froh, wenn sie aktuell 46 einsatzbereite moderne Jagdbomber hätte. Falls dieser Mr. Kirlin der Bundesrepublik den Krieg erklärt, hätte er wahrscheinlich gute Chancen...
Die Flugzeuge wurden bei einer regulären Luftwaffe ausgemustert, ich denke nicht, dass man damit gegen eine der größten Nato-Luftwaffen Krieg führen könnte.
Zitat von Auge des Re im Beitrag #146Die Flugzeuge wurden bei einer regulären Luftwaffe ausgemustert, ich denke nicht, dass man damit gegen eine der größten Nato-Luftwaffen Krieg führen könnte.
Zumindest eine der größten Papier-Luftwaffen der Nato. Von den 140 regulären Eurofighter hat die Bundeswehr, je nachdem wem man glaubt derzeit zwischen 10 und 40 einsatzbereit, dazu kommen noch einmal ein paar ältere Tornados, auf dem Papier 90, real vermutlich auch keine 20. Und die F18 ist zwar nicht der letzte Schrei, aber auch kein Spielzeug und die Maschinen sind gepflegt.
Simpel gesagt: Die könnten tatsächlich einen solchen Krieg führen. Sie müssen ihn nicht zwangsweise gewinnen, aber die Chancen sind alles andere als lächerlich. Das sollte schwer zu denken geben.
Zitat von Auge des Re im Beitrag #146Die Flugzeuge wurden bei einer regulären Luftwaffe ausgemustert, ich denke nicht, dass man damit gegen eine der größten Nato-Luftwaffen Krieg führen könnte.
Zumindest eine der größten Papier-Luftwaffen der Nato. Von den 140 regulären Eurofighter hat die Bundeswehr, je nachdem wem man glaubt derzeit zwischen 10 und 40 einsatzbereit, dazu kommen noch einmal ein paar ältere Tornados, auf dem Papier 90, real vermutlich auch keine 20. Und die F18 ist zwar nicht der letzte Schrei, aber auch kein Spielzeug und die Maschinen sind gepflegt.
Simpel gesagt: Die könnten tatsächlich einen solchen Krieg führen. Sie müssen ihn nicht zwangsweise gewinnen, aber die Chancen sind alles andere als lächerlich. Das sollte schwer zu denken geben.
Eine F-18 mit modernen Lenkwaffen wäre nicht zu verachten, die privaten F-18 haben aber gar keine. Die Luftwaffe dagegen hat mit IRIS-T und Meteor sehr moderne Luft-Luft-Lenkwaffen im Inventar.
Zitat Deutschland Vermisster Sprengstoff bei Bundeswehr auch wegen Buchungsfehlers
Ein großer Teil des vermissten Sprengstoffs und der Munition bei der deutschen Militär-Elitetruppe KSK sei auf einen Buchungsfehler zurückzuführen
3. November 2020, 08:21
Berlin – Ein großer Teil des bei der deutschen Militär-Elitetruppe KSK vermissten Sprengstoffs und Munition geht einen Bericht zufolge auf einen Fehler in der Buchführung zurück. "Als Zwischenergebnis kann festgehalten werden, dass ein hoher Anteil der Abweichungen nachvollzogen werden konnte", heißt es in dem Papier von Generalinspekteur Eberhard Zorn für das Parlament, das die Nachrichtenagentur Reuters am Montag einsehen konnte.
Diese ließen sich vornehmlich auf eine unsachgemäße Buchführung zurückführen. Allerdings gebe es "Unterbestände in Höhe von 13.000 Munitionsartikeln und 62 Kilogramm Sprengmitteln, deren Verbleib sich nicht mehr mit absoluter Sicherheit bestimmen lassen wird." Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Zorn hatten sich Anfang Juli besorgt über das Verschwinden von 62 Kilogramm Sprengstoff und 48.000 Schuss Munition gezeigt.
Wasserstandsmeldungen von der Heimatfront hatten wir ja einige Zeit nicht mehr. Hier die neueste:
Zitat Joker zieht nicht mehr: Kein Seefernaufklärer der Marine einsatzbereit Veröffentlicht am 21.01.2021 von T.Wiegold
Die Bundeswehr hat ihre Beteiligung an der EU-Überwachungsmission Irini im Mittelmeer vorerst einstellen müssen, weil der dafür eingesetzte Seefernaufklärer defekt ist. Der Ausfall der Maschine vom Typ P-3C Orion war allerdings nur der letzte Schlag für die betagte Flotte dieser Flugzeuge der Deutschen Marine: Von den insgesamt acht gebraucht gekauften Maschinen sind inzwischen vier ausgemustert, drei in verschiedenen Stadien der Instandsetzung – und die letzte noch flugfähige Maschine steht seit nunmehr zwei Wochen am Boden.
Offiziell teilte das Einsatzführungskommando den Ausfall des Flugzeugs in der EU-Mission am (gestrigen) Mittwoch via Twitter mit:
Bundeswehr im Einsatz @Bw_Einsatz
Am 08.01.21 ist der Seefernaufklärer P3-C ORION der #Bundeswehrim Einsatz bei EUNAVfOR MED #Irini mit echnischem Defekt ausgefallen. Derzeit wird an den Fehleranalyse und Instandsetzung gearbeitet. Ein genaues Datum der Wiederaufnahme der Flüge steht derzeit noch nicht fest.
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