Zitat von Frode im Beitrag Blut, Schweiß und TränenEs wird denke ich langsam akut. Nach den Medienberichten zu urteilen sind grausame Kriegsverbrechen nahe Kiev geschehen. Die Forderungen nach einem Gasembargo werden sehr laut. Ich habe den Verdacht, dass wenigen in Deutschland bewusst ist, was eine Gasmangellage bedeutet. Nach den Notfallplänen wird eine Rationierung statt finden. Bei grossen Industriebetrieben wird die Produktion von Gütern ausfallen, für die sie essentiell sind. hierzu gehören auch z. B. im Bereich Chemie Komponenten von Düngemittel, Mastfutter oder Medikamenten. Ein Gasmangel führt direkt zu einem Versorgungsmangel. Der ist natürlich nicht direkt bei uns zu sehen sondern wieder mal zuerst an den Orten die es sich nicht leisten können. Hierzulande wird die nächste Phase der "Kurzarbeit" eingeläutet, begleitet von "Rettungen" von insolventen Firmen. Die Inflation wird explodieren. Der Sozialstaat wird einiges auffangen müssen. Aus "frieren für den Frieden" wird für viele dann ein "frieren weil ich die Wärme nicht bezahlen kann".
Ich glaube nicht, dass ein Gasembargo einen grösseren Einfluss auf das Kriegsgeschehen haben würde. Ich bin weiterhin gegen eine solche Verschärfung der Sanktionen.
Ob das (Er-)Frieren für den Frieden Putin aufhalten wird, das ist nicht 100% klar. Von meinen subjektiven Wissensstand aus gesehen, könnte es auch sein, dass wir Russland in die Abhängigkeit von China (und einigen anderen) treiben und uns damit al Industriestandort de facto erledigen.
Selbst wenn die Regierung ihre <selbstzensur> Ideologie komplett vergessen würde, würde der Umbau solche Flurschäden verursachen, dass bis dahin einfach viele Teile der Industrie weg sein werden.
Allein dass die Mainstreammedien das Gasboykott als Allheilmittel anpreisen lässt mich da zweifeln. Die Einschätzung dieser "Fachleute" ist nun nicht grade von Expertise getragen.
Ich halte das alles für sozialen Sprengstoff: Deutschland ist als Sozialstaat konzipiert. In den Augen vieler Leute ist das die primäre Aufgabe. Wenn es hier zu Einschnitten kommt, sehe ich ein Erodieren der Gesellschaft voraus. Möglicherweise irre ich mich auch und wir sehen eine neue Welle des Patriotismus und des Zusammenhalts. Halte ich aber eben für nicht wahrscheinlich, jedenfalls wenn es hart auf hart kommt.
Die für mich jetzt vorrangige Frage ist: Wie kann ich meine individuelle Verarmung verhindern?
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Nach der - von Ihnen oft und düster prognostizierten - ausgebliebenen wirtschaftlichen Katastrophe nach Corona nun also die heraufziehende Rohstoffkatastrophe. Mindestens schwer, wenn nicht vernichtend.
Natürlich war es ein kapitaler politischer Fehler, sich derart von einem Lieferanten abhängig zu machen. Noch schlimmer die übliche Begründung der moskautreuen Fraktion "die Russen haben immer die Verträge eingehalten". Dagegen habe ich jahrzehntelang argumentiert, aber das Argument "Abhängigkeit vom Ausland" wurde eigentlich nie als stichhaltig akzeptiert. Jetzt lernen wir es eben anhand der Praxis. Wie kapital die Fehlsteuerung war, sieht man beispielsweise an den immer noch aktuellen Heizungstauschförderprogrammen, die immer noch rund um Gas als Primärenergie aufgebaut sind. Und es gibt ja immer noch die ewigen Kernkraftfeinde, die nicht müde werden zu behaupten, dass - aus welchen vorgeschobenen Gründen auch immer - zumindest der Weiterbetrieb der sechs großen KKWs überhaupt gar keine Lösung für garnix sei. Und man stattdessen nun WKAs und PV bauen müsse ("Freiheitsenergie" hat ja schon die Runde gemacht - einer der dümmsten Begriffe aller Zeiten, und da ist die Konkurrenz groß). Die Dummheit der Menschen ist unendlich, das ist gerade wieder überall sichtbar.
Aber insgesamt sehe ich noch keine allzu große Katastrophe auf uns zukommen, sollte die Politik entschlossen handeln. Den größten Teil der Gas-Verstromung kann man mit KKWs und Kohlekraftwerken substituieren (und damit auch das bisher hauptsächlich verstromte Biogas für Wärmezwecke umwidmen). Einen Teil der Gas-Wärme kann man durch Substitution per Pellets, WP oder der Wiederauferweckung des Nachtspeicherprinzips (optimal zur Nutzung überschüssigen Zappelstroms) einsparen. Der große Rest wird durchs Ausland gestemmt werden (müssen) - UK, Niederland und Norwegen werden sich durch Einsatz von Fracking eine goldene Nase verdienen, der Rest wird durch LNG erledigt. Eine geringe Hoffnung gibt es natürlich auch für heimische Förderung, Deutschland sitzt ja auf nicht unerheblichen Gas-Ressourcen, die nur aufgrund amoklaufender Regulierung nicht angezapft werden dürfen (also im Prinzip Kernenergieausstieg reloaded).
Öl- und Kohle-Lieferungen aus Russland spielen aufgrund der freien Transportierbarkeit und Handelbarkeit weltweit sowieso keine Rolle, da wird es halt Lieferantenverschiebungen geben. China und Indien freuen sich schon über die günstigen Preise für Rohstoffe aus Russland. Das kann man auch schön am Ölpreis ablesen, der bei verhaltenen 100 US$ pro Barrel rumdümpelt.
Insgesamt habe ich natürlich wenig Hoffnung, dass die hiesige Politik tatsächlich jetzt rechtzeitig und entschlossen handelt - dazu ist die Ideologie und Verbohrtheit einfach zu tief im Denken eingegraben. Aber ich habe Resthoffnung bei unseren europäischen Nachbarn, die den Karren für uns aus dem Dreck ziehen werden. Die sind ja auch bezüglich Kernkraft deutlich pragmatischer als wir - siehe zuletzt Belgien.
Und auch noch ein Widerspruch zu einem Detail des Blogposts: 15 Grad Raumtemperatur sind überhaupt kein Problem bezüglich Feuchtigkeit und Schimmel. Ganz im Gegenteil, je geringer das Delta zwischen Innen- und Außentemperatur desto unkritischer für die Feuchtigkeitsbildung an den Wänden. Die Profis empfehlen bei Leerstand 8-12 Grad Raumtemperatur (was natürlich nicht direkt vergleichbar ist, weil Bewohner natürlich Feuchtigkeit erzeugen). 15 Grad bei regelmäßigem Lüften funktioniert technisch auf jeden Fall. Und niedrige Raumtemperatur mit geplatzten Leitungen in Verbindung zu bringen...Panikmache funktioniert besser, wenn sie sich an Fakten orientiert.
Zitat von hubersn im Beitrag #4Insgesamt habe ich natürlich wenig Hoffnung, dass die hiesige Politik tatsächlich jetzt rechtzeitig und entschlossen handelt - dazu ist die Ideologie und Verbohrtheit einfach zu tief im Denken eingegraben.
Nachdem ja in der Klimapolitik so viel von Kipppunkten die Rede ist, müsste man hier von einem Kipppunkt der Politik reden: Wann geht den Leuten in Regierung und Medien ein Licht auf? Das gilt auch für die Landwirtschaft. Die gestrige Diskussion dieser Landwirte ist ein Hinweis, dass fehlendes Gas zwar den Wohlstand vernichten wird, mangelnde Lebensmittelversorgung aber ans Eingemachte geht: https://www.youtube.com/watch?v=Y5nr__pfO0o Auch wenn wir die Lebensmittel noch bezahlen können wird es im Rest der Welt zappenduster. Und selbst eine Aufhebung des Boykotts wird daran nicht so schnell etwas ändern. Wenn es aber nach meinem alten Motto Haut-Hemd-Jacke geht, könnte ich mir vorstellen, dass die Sanktionsfront bald zusammenbricht oder unterlaufen wird. Und die anderen EU-Staaten werden sich selbst die Nächsten sein. Wir überschauen m.E. momentan noch gar nicht alle Verwerfungen.
Zitat von Johanes im Beitrag #3Ob das (Er-)Frieren für den Frieden Putin aufhalten wird, das ist nicht 100% klar. Von meinen subjektiven Wissensstand aus gesehen, könnte es auch sein, dass wir Russland in die Abhängigkeit von China (und einigen anderen) treiben und uns damit al Industriestandort de facto erledigen.
Das sind ja nun gleich mehrere Dinge. Ob wir Putin damit aufhalten kann natürlich keiner garantieren. Aber die Wahrscheinlichkeit halte ich für über 50%. Russlands Börse zeigt ziemlich deutlich wie die Erwartungshaltung der Finanzwelt aussieht. "Wir" als Westen sind tatsächlich stark vom Gas abhängig, vergessen wird nur, dass Russland selber nicht weniger abhängig ist von den Einnahmen daraus. Natürlich kann Russland seine Rohstoffe auch nach China verkaufen, aber zum einen braucht das Zeit, zum anderen wird China dann die Bedingungen diktieren können. So oder so ist der wirtschaftliche Verlust in Russland gewaltig. Was nun unsere Industrie angeht, so muss man sagen: Mit der politischen Mannschaft ist die ohnehin Geschichte, völlig unabhängig von den russischen Gaslieferungen. Es gibt in Deutschland seit mehr als 20 Jahren kein Bekenntnis mehr zur Industrie, sie wird eher so als "lästiger Arbeitsplatzbeschaffer" betrachtet. Wenn man wirklich Industrie wollte, könnte man durchaus die Abhängigkeit vom Ausland runter drücken, aber das ist am Ende ja gar nicht gewollt. Die deutsche Industrie erstickt seit Jahren, eher Jahrzehnten, an Bürokratie, Auflagen, Energiesteuern und inzwischen einer zunehmenden politischen Unsicherheit. Das sind alles Dinge, gegen die man sehr schnell etwas tun könnte, wenn man denn wollte (genau das hat Trump übrigens in seinen ersten zwei Jahren getan und damit einen gewaltigen Boom ausgelöst). Der Anstieg der Energiekosten wäre für den allergrößten Teil der Industrie verschmerzbar, wenn die anderen Dinge wegfallen oder sich stark reduzieren würden. Aber das will hier ja niemand. Die Deutschen müssen erst vor die Wand laufen, bis sie merken, dass das weh tut.
Zitat Selbst wenn die Regierung ihre <selbstzensur> Ideologie komplett vergessen würde, würde der Umbau solche Flurschäden verursachen, dass bis dahin einfach viele Teile der Industrie weg sein werden.
Korrekt. Aber das passiert ja eben auch nicht erst seit gestern, die Gaskrise erhöht nur die Geschwindigkeit. Und ja, das würde ordentlich Flurschäden verursachen. Die Alternative dagegen noch mehr.
Zitat Ich halte das alles für sozialen Sprengstoff: Deutschland ist als Sozialstaat konzipiert. In den Augen vieler Leute ist das die primäre Aufgabe. Wenn es hier zu Einschnitten kommt, sehe ich ein Erodieren der Gesellschaft voraus. Möglicherweise irre ich mich auch und wir sehen eine neue Welle des Patriotismus und des Zusammenhalts. Halte ich aber eben für nicht wahrscheinlich, jedenfalls wenn es hart auf hart kommt.
Wunder geschehen immer wieder, aber ich bleibe bei meiner Haltung: Die deutsche Gesellschaftsordnung wurde 2020 nachhaltig durch die Coronagläubigen zerstört. Jetzt kommt die Rechnung und ich sehe eigentlich keinen so richtigen Grund, warum ausgerechnet durch eine weitere Krise die Leute, die vorher aufeinander gehetzt wurden, jetzt näher zusammen rücken sollten. Klar kann das passieren, zu Anfang von Corona haben wir auch Solidaritätseffekte gesehen, die einen staunen lassen, aber ob das wirklich trägt? Ich habe meine Zweifel.
Zitat Die für mich jetzt vorrangige Frage ist: Wie kann ich meine individuelle Verarmung verhindern?
Kurze Antwort: Gar nicht.
Lange Antwort: Sie können auswandern. Mit allen Kosten, die daran hängen. Oder sie können versuchen sich von der Entwicklung abzukoppeln (Aufs Land ziehen, Eigenheim mit Holz beheizen) mit all den Kosten, die daran hängen. Aber unterm Strich bleibt eine Wahrheit übrig: Sie sind schon längst verarmt, Sie haben es nur noch nicht gemerkt. Was wir erleben sind die Folgen der "Sause Merkel", die locker 10 Jahre nichts anderes getan hat als den Grundstock des Landes zerstören, für den Preis, dass sich die Leute gegenseitig auf die Schulter klopfen durften. Als "Energieweltmeister", als "Humanismusweltmeister" als "Retter von Europa", nur eben leider nicht als Denkweltmeister. Da reichts leider nur für die Eselsmütze.
Es ist die ganz perfide Erkenntnis: Statt ein Mehr an Substanz, hat die deutsche Gesellschaft die letzten 10-20 Jahre nur noch nach einem Maximum an "moralischer Überheblichkeit" gestrebt und dafür alles andere vernachlässigt. Jetzt kommt die Rechnung. Und sie ist nicht billig.
Zitat von hubersn im Beitrag #4Und auch noch ein Widerspruch zu einem Detail des Blogposts: 15 Grad Raumtemperatur sind überhaupt kein Problem bezüglich Feuchtigkeit und Schimmel. Ganz im Gegenteil, je geringer das Delta zwischen Innen- und Außentemperatur desto unkritischer für die Feuchtigkeitsbildung an den Wänden. Die Profis empfehlen bei Leerstand 8-12 Grad Raumtemperatur (was natürlich nicht direkt vergleichbar ist, weil Bewohner natürlich Feuchtigkeit erzeugen). 15 Grad bei regelmäßigem Lüften funktioniert technisch auf jeden Fall.
Ist zwar ein eher nebensächliches Thema, aber nachdem ich selbst damit zu kämpfen habe: Was Schimmel tatsächlich vermeidet / begünstigt, darüber streiten sich die Gelehrten. Bei mir hat jedenfalls bis dato noch gar nichts funktioniert. Hängt aber von vielen Parametern ab, bspw. davon, wie gut die Wände isoliert sind. Tendenziell habe ich mir (kürzlich erst von einer Baufirma, nach Begutachtung des Problems) aber sagen lassen, dass die ideale Strategie darin besteht, eher mehr zu heizen (damit die Innenwände im Winter gar nicht erst eine kritische Temperaturuntergrenze erreichen), und regelmäßig durchzulüften um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen. Das spricht dann - vor allem bei schlecht isolierten Häusern - eher für die Theorie von Llarian.
Nebenbei hat sich der Schimmel bei mir überhaupt erst in einer Zeit gebildet, als ich einige Jahre im Ausland und die Wohnung daher fast nie bewohnt war; ich hatte damals genau das gemacht, was ihre Profis empfohlen hatten (nur so weit geheizt, dass nicht alles einfriert), und mir das Problem damit offensichtlich erst ins Haus geholt.
Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall nicht bereit auf irgendwas zu verzichten, solange die Verantwortlichen, also Schröder, Merkel, Steinmeier und Konsorten weiterhin wie die Maden im Speck leben. Und ich vermute, viele andere auch nicht. Das kann zu enormen politischen Verwerfungen führen.
Zitat von Llarian im Beitrag #6Natürlich kann Russland seine Rohstoffe auch nach China verkaufen, aber zum einen braucht das Zeit, zum anderen wird China dann die Bedingungen diktieren können. So oder so ist der wirtschaftliche Verlust in Russland gewaltig.
Es kommt noch ein kleiner Faktor dazu. Ich bitte mal einen Blick auf diese Karte zu werfen:
Die russischen Ölfelder, auch die sibirischen, hängen an den Pipelines, die nach Jewropa bzw. durch Kleinasien/Malaja Asija führen. Die einzige direkte Verbindung nach China führt über Wladiwostok (Газопровод "Сахалин — Хабаровск — Владивосток"). Die Kapazität liegt bei 30 Milliarden m³ p.a. Und da läßt sich, Keystone läßt grüßen, die Durchleitkapazität nicht mal eben so erhöhen. Ein Abzweig von der geplanten Trasse vom Ölfeld in Tchajandinskoje/Чаяндинское nach Wladiwostok ist zwar geplant - aber eben noch Zukunftsmusik. Da bleibt also nur der Export per Dickschiff. Die größte Reederei dafür ist Sowkomflot, die über eine Flotte von isg. 158 Tankern verfügen, mit isg. 13 Mio. BRT.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von hubersn im Beitrag #4Und auch noch ein Widerspruch zu einem Detail des Blogposts: 15 Grad Raumtemperatur sind überhaupt kein Problem bezüglich Feuchtigkeit und Schimmel. Ganz im Gegenteil, je geringer das Delta zwischen Innen- und Außentemperatur desto unkritischer für die Feuchtigkeitsbildung an den Wänden. Die Profis empfehlen bei Leerstand 8-12 Grad Raumtemperatur (was natürlich nicht direkt vergleichbar ist, weil Bewohner natürlich Feuchtigkeit erzeugen). 15 Grad bei regelmäßigem Lüften funktioniert technisch auf jeden Fall.
Ist zwar ein eher nebensächliches Thema, aber nachdem ich selbst damit zu kämpfen habe: Was Schimmel tatsächlich vermeidet / begünstigt, darüber streiten sich die Gelehrten.
Nein, eigentlich nicht: kondensierende Feuchtigkeit an den Wänden ist zu 99,98% (geschätzt) die Ursache. Warum das passiert, ist auch klar. Was man tun sollte, um es zu vermeiden, ist auch klar. Es ist nur teilweise unbequem und/oder unbekannt. Z.B. sowas wie "den Schrank weiter von der Wand wegstellen" will keiner haben. Oder "keine Bilder an der Außenwand".
Zitat Bei mir hat jedenfalls bis dato noch gar nichts funktioniert. Hängt aber von vielen Parametern ab, bspw. davon, wie gut die Wände isoliert sind. Tendenziell habe ich mir (kürzlich erst von einer Baufirma, nach Begutachtung des Problems) aber sagen lassen, dass die ideale Strategie darin besteht, eher mehr zu heizen (damit die Innenwände im Winter gar nicht erst eine kritische Temperaturuntergrenze erreichen), und regelmäßig durchzulüften um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen.
Schimmelentfernung ist ein etwas anderes Thema als Schimmelvermeidung, da muss man ggf. schon stärkere Geschütze auffahren (je nach Parameter, wie Sie richtig sagen). Z.B. aktive Entfeuchtung. Bis hin zum großen Bautrockner. Tapete und Putz runter. Chemische Keule. Spezielle Baustoffe auf die Wand. Meistens hilft aber regelmäßiges und häufiges Querlüften mit verstärktem Heizungseinsatz, um das Problem in den Griff zu kriegen. Ist jedenfalls billiger und/oder gesünder als die stärkeren Geschütze.
Zitat Das spricht dann - vor allem bei schlecht isolierten Häusern - eher für die Theorie von Llarian.
Gleichmäßig schlecht isolierte Häuser sind schimmeltechnisch abseits von feuchten Kellern und Bädern ohne Fenster/Lüften selten ein Problem, weil durch die schlechten Fenster reichlich Luftaustausch stattfindet.
Schimmeltechnisch der Albtraum hingegen sind Altbauten, die teilsaniert sind, und wo die Fenster besser isoliert sind als die Fassade (und das ist fast der Normalfall, wenn man nicht aufpasst und sich des Problems bewusst ist - ein altes Mauerwerk wirklich gut zu dämmen ist eine Kunst, ein gut gedämmtes Fenster einzubauen ist leider kinderleicht). Das führt nämlich unweigerlich zu feuchten Innenwänden.
Zitat Nebenbei hat sich der Schimmel bei mir überhaupt erst in einer Zeit gebildet, als ich einige Jahre im Ausland und die Wohnung daher fast nie bewohnt war; ich hatte damals genau das gemacht, was ihre Profis empfohlen hatten (nur so weit geheizt, dass nicht alles einfriert), und mir das Problem damit offensichtlich erst ins Haus geholt.
Kann ich mir nicht vorstellen. Was soll daran "offensichtlich" sein? Rohrbruch an ganz anderer Stelle im Gebäude ist z.B. häufige Ursache, je nach Putz kann sich das über scheinbar unbeteiligte Stockwerke hinziehen. Ebenso kaputte Dächer und Dachrinnen. Es gibt unglaublich viele potenzielle Fehlerquellen. "Abwesenheit" gehört normalerweise nicht dazu.
Die russischen Ölfelder, auch die sibirischen, hängen an den Pipelines, die nach Jewropa bzw. durch Kleinasien/Malaja Asija führen. Die einzige direkte Verbindung nach China führt über Wladiwostok (Газопровод "Сахалин — Хабаровск — Владивосток"). Die Kapazität liegt bei 30 Milliarden m³ p.a. Und da läßt sich, Keystone läßt grüßen, die Durchleitkapazität nicht mal eben so erhöhen. Ein Abzweig von der geplanten Trasse vom Ölfeld in Tchajandinskoje/Чаяндинское nach Wladiwostok ist zwar geplant - aber eben noch Zukunftsmusik. Da bleibt also nur der Export per Dickschiff. Die größte Reederei dafür ist Sowkomflot, die über eine Flotte von isg. 158 Tankern verfügen, mit isg. 13 Mio. BRT.
Es ist unwirtschaftlich, Rohöl auf Langstreckenreisen mit Aframax-Frachtern zu transportieren. China wird mehr VLCC-Frachter(Very Large Crude Carriers) brauchen, um Öl aus Primorsk und Ust Luga zu bekommen.
Zitat Etwa 1,3 Millionen Barrel Öl werden von Primorsk und Ust Luga auf Aframax-Frachtern nach Europa verschifft, und diese Transporte dauern ein bis zwei Wochen. Wenn Russland jetzt die gleiche Menge Öl nicht nach Europa, sondern nach China transportieren muss, besteht das erste logistische Problem darin, dass es Ural nicht auf VLCCs in Primorsk oder Ust Luga laden kann, weil diese Häfen nicht tief genug sind, um VLCCs anzudocken. Russland muss zunächst Aframax-Schiffe zu einem Hafen für den STS-Rohöltransfer (Schiff-zu-Schiff-Rohöltransfer) auf VLCCs fahren. Der STS-Rohöltransfer dauert Wochen, und nachdem der Transfer abgeschlossen ist, wird die VLCC zwei Monate nach Osten segeln, entladen und ins Baltikum zurückkehren, was ebenfalls zwei Monate dauern wird. Konservativ betrachtet reiste russisches Rohöl etwa ein oder zwei Wochen, bevor es die Wirtschaftstätigkeit ankurbelte (die Zeit, die es gedauert hat, kleinere Aframax-Carrier von Primorsk nach Hamburg zu segeln) und muss nun mindestens vier Monate reisen, bevor es die Wirtschaftstätigkeit ankurbelt.
Schlimmer noch, es verschlechtert sich nicht nur die Time-to-Market, sondern wir haben auch eine Schiffsknappheit und einen entsprechenden Anstieg der Schiffsfrachtraten: Bedenken Sie, dass wir immer noch die gleiche Anzahl von Aframax-Schiffen wie zuvor einsetzen, aber jetzt wie Glieder einer längeren Zwischenkette (das STS Crude Transfer Bit), und wir brauchen jetzt auch 80 VLCCs, um das Öl zum Endverbraucher in China zu bringen. 80 VLCCs sind im Grunde das Produkt der neuen, längeren Schifffahrtsrouten nach China: Die Logik ist, dass das Öl jetzt nicht mehr etwa eine Woche braucht, um das Öl zu den Verbrauchern zu transportieren, sondern mindestens 120 Tage (zwei Monate plus zwei Monate = vier Monate) zu transportieren, also 1,3 Millionen Barrel pro Tag (das sind 75 % der Ladung eines VLCC) mal 120 Tage über 2 Millionen Barrel Schiffsgröße sind 78 VLCCs im Dauereinsatz!
Die 80 VLCCs, an denen die Welt bald knapp sein wird, stellen etwa 10 % der weltweiten VLCC-Kapazität dar, zu der auch 50 VLCCs gehören, bei denen es sich um Schiffe unter iranischer Flagge (NIOC) handelt, die derzeit für die schwimmende Lagerung, also die Umleitung von russischem Rohöl , verwendet werden Öl wird mehr als 10 % der globalen VLCC-Kapazität belasten.
Es wird komplizierter.
Bedenken Sie, dass China weniger Öl aus dem Nahen Osten kaufen wird, wenn billiges russisches Öl nach China umgeleitet wird, und dann Öl aus dem Nahen Osten nun mit dem gleichen Effizienzverlust nach Europa verschifft werden muss wie die Verschiffung von baltischem Öl nach China.
Denken Sie daran, dass ein Suezmax-Schiff Suezmax-Schiff genannt wird, weil es mit einer vollen Ladung Ölladung durch den Suezkanal fahren kann. VLCCs können das nicht, weil sie 1 Million Barrel mehr transportieren als ein Suezmax-Schiff, was bedeutet, dass sie schwerer sind und tiefer fahren und der Suezkanal nicht tief genug für sie ist. Aber Ingenieure in Ägypten haben einen Ausweg gefunden: Sie schöpfen die Ladung über Rohre in Speicheranlagen entlang des Kanals, damit VLCCs hindurchfahren können, und pumpen das Öl dann wieder auf die VLCCs, sobald sie durch den Kanal sind. Aber genauso wie das Rollen von baltischem Rohöl auf Aframax-Schiffen für STS-Transfers oben, wird das Verringern der Ladung der VLCCs in Suez und das erneute Aufladen der Ladung einige Zeit dauern. Zeit ist Geld, und mehr Geld für längere Laufzeiten zu verleihen bedeutet dasDa Rohstoffhändler mehr Finanzierung benötigen, wird auch der Liquiditätsbedarf der Banken im Laufe der Zeit steigen. Wenn nicht sofort, dann doch zwangsläufig.
Zitat von hubersn im Beitrag #11Schimmelentfernung ist ein etwas anderes Thema als Schimmelvermeidung, da muss man ggf. schon stärkere Geschütze auffahren (je nach Parameter, wie Sie richtig sagen).
Der Zug ist in meinem Fall eh abgefahren, da geht nur noch Vollrenovierung, wenn man das Zeug zumindest mittelfristig loswerden will...
Zitat von hubersn im Beitrag #11Gleichmäßig schlecht isolierte Häuser sind schimmeltechnisch abseits von feuchten Kellern und Bädern ohne Fenster/Lüften selten ein Problem, weil durch die schlechten Fenster reichlich Luftaustausch stattfindet.
Schimmeltechnisch der Albtraum hingegen sind Altbauten, die teilsaniert sind, und wo die Fenster besser isoliert sind als die Fassade (und das ist fast der Normalfall, wenn man nicht aufpasst und sich des Problems bewusst ist - ein altes Mauerwerk wirklich gut zu dämmen ist eine Kunst, ein gut gedämmtes Fenster einzubauen ist leider kinderleicht). Das führt nämlich unweigerlich zu feuchten Innenwänden.
Nun, das ist genau mein Haus. Und nebenbei, geschätzt 50% der Stadthäuser in Deutschland, die in den 60ern / 70ern gebaut wurden. Tendenziell also durchaus ein Problem, das man im Auge behalten sollte. Ich weiss nicht in wie fern eine Fassadendämmung da hilfreich sein kann (an meinem Haus gibt es (noch) keine); das Problem ist aber definitiv die Bausubstanz; der Schimmel ist in den Ecken der Innenseite der Aussenwände, die nach Norden rausgehen. Und, wie ich mir habe sagen lassen, nicht nur in meiner Wohnung, sondern in jeder Wohnung an der Nord-Seite, die nicht wegen Mieterfluktuation sowieso alle paar Jahre renoviert wird.
Zitat von hubersn im Beitrag #11Kann ich mir nicht vorstellen. Was soll daran "offensichtlich" sein?
Ist aber so. Und das ist das "Offensichtliche" , ich kann nur bewerten, was ich erlebt habe. Warum sollte ich mir sowas ausdenken? Möglicherweise war das zeitlich auch nur Zufall, dass ich in der Schimmelbildungsperiode nicht in der Wohnung gelebt habe, und er wäre so oder so (und möglicherweise schon früher) entstanden, k.A....
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #7 ,Ist zwar ein eher nebensächliches Thema, aber nachdem ich selbst damit zu kämpfen habe: Was Schimmel tatsächlich vermeidet / begünstigt, darüber streiten sich die Gelehrten.
Eigentlich nicht, das ist schon ziemlich gut erforscht. Schimmel entsteht schlicht durch stehende Feuchtigkeit und Feuchtigkeit wiederum entsteht in Wohngebäuden, wenn der Dampfdruck des Wassers in der Luft einen bestimmten Level überschreitet. Und zwar lokal. Deswegen sind auch Aussagen wie "pauschale 15° sind kein Problem" maximal sinnfrei. Das Problem sind Kältebrücken, die man zwar in modernen Gebäuden vermeiden kann (nicht muss), aber gerade im halbrenovierten Baubestand (was die breite Mehrheit der Immobilien in Deutschland sein dürfte) fast überall vorkommen. Ich habe bei Mietbesichtigungen so unendlich viel Schimmel gesehen, das ist nicht mehr feierlich, irgendwann bekommen sie einen Blick dafür, wo sie suchen müssen.
Zitat Tendenziell habe ich mir (kürzlich erst von einer Baufirma, nach Begutachtung des Problems) aber sagen lassen, dass die ideale Strategie darin besteht, eher mehr zu heizen (damit die Innenwände im Winter gar nicht erst eine kritische Temperaturuntergrenze erreichen), und regelmäßig durchzulüften um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen. Das spricht dann - vor allem bei schlecht isolierten Häusern - eher für die Theorie von Llarian.
Das ist weniger Theorie als gelebte Praxis. Ihre Baufirma hat selbstredend recht, der Trick besteht darin den Taupunkt nicht vor der Wand sondern in der Wand zu haben, wobei das heizen eben hilft. Alternativ kann man versuchen die Feuchtigkeit selbst zu minimieren, was den Taupunkt in der Praxis ebenso verlegt. Das dumme ist nur, und da ist es, wo die Theorie leider mit der Praxis nicht mitkommt, dass Menschen eben sehr viel Feuchtigkeit von sich geben (bis zu einem Liter pro Nacht). Wenn sie Wäsche aufhängen noch erheblich mehr. Kochen tun sie auch. Duschen tun sie ebenso und manche Baden sogar. Das kann ich aber, wenn ich kein Gas habe, weder raus lüften noch rausheizen. Ich kenne so Sprüche vonwegen "bei mir gibts keinen Schimmel" von Eigenheimbesitzern, die dann in ihrem 160 Quadratmeter Häuschen mit zwei Leuten hocken und ihre Wäsche dem Trockner überlassen. Aber das ist eben nicht die deutsche Realität. Die Realität entspricht vielmehr einer drei oder vierköpfigen Familie in einer Drei-Zimmer-Wohnung zu 80qm, ohne Trockner und ohne die Möglichkeit die Wäsche in den Garten zu hängen. Und da hat man Feuchtigkeit, da kann man sich auf den Kopf stellen. Und die einzige Möglichkeit diese Feuchtigkeit eben nicht zu Schimmel werden zu lassen ist häufiges Lüften (mit einmal am Tag ist das nicht getan) und eben heizen. Mit 15 Grad klappt das nicht, schlicht und einfach.
Und das fiese am Schimmel, diese Erfahrung werden gerade Sie jetzt auch gemacht haben, wenn der einmal da ist, ist es verdammt aufwendig ihn wieder los zu werden.
Zitat Nebenbei hat sich der Schimmel bei mir überhaupt erst in einer Zeit gebildet, als ich einige Jahre im Ausland und die Wohnung daher fast nie bewohnt war; ich hatte damals genau das gemacht, was ihre Profis empfohlen hatten (nur so weit geheizt, dass nicht alles einfriert), und mir das Problem damit offensichtlich erst ins Haus geholt.
Dann haben Sie aber wirklich eine feuchte, sprich duchlässige, Wand. Normalerweise sollte ein Gebäude in dem Sinne dicht sein, d.h. das kein Regen von außen das Gebäude einfeuchtet. Dann sollte auch die Luftfeuchtigkeit nie so hoch werden, dass es zum Tau kommt, zumindest wenn sie im ersten Winter einmal richtig durchgelüftet haben. Insofern haben die Profis auch hier recht: Hier genügen die 6-8 Grad völlig und sind im Wesentlichen ein Schutz gegen geplatzte Leitungen (von der reinen Schimmel Theorie her können es auch weniger als 10 Grad sein). Wenn Sie wirklich ein Schimmelproblem in einem verlassenen, aber minimal beheizten Gebäude haben, werden Sie die Wände machen müssen, bzw. die Stelle finden müssen, wo die Nässe reinkommt.
Zitat von Eloman im Beitrag #9Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall nicht bereit auf irgendwas zu verzichten, solange die Verantwortlichen, also Schröder, Merkel, Steinmeier und Konsorten weiterhin wie die Maden im Speck leben. Und ich vermute, viele andere auch nicht. Das kann zu enormen politischen Verwerfungen führen.
Das kann man so sehen und ist auch in Ordnung. Es geht nur ein bischen am eigentlichen Opfer vorbei. Man hilft sozusagen den Menschen in der Ukraine nicht, so lange Merkel wie die Made im Speck lebt. Was können die Menschen in der Ukraine dafür? Dazu kommt noch, dass die Verantwortlichen wie eben Merkel, Steingeier und Schröder vom deutschen Volk gewählt wurden. Nicht vom ukrainischen.
Ich habe die nicht gewählt und möchte eigentlich nicht in Kollektivschuld genommen werden. Gibt es überhaupt ein "deutsches Volk"? Merkel und Co sowie die linke Herrscherklasse behauptet nein.
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Llarian im Beitrag #14Und da hat man Feuchtigkeit, da kann man sich auf den Kopf stellen. Und die einzige Möglichkeit diese Feuchtigkeit eben nicht zu Schimmel werden zu lassen ist häufiges Lüften (mit einmal am Tag ist das nicht getan) und eben heizen.
Grundsätzlich Zustimmung, vielleicht noch ein Nachtrag: "Lüften" klingt auch trivialer, als es ist. Die meisten Menschen haben in ihrem Lebensalltag halt auch noch was anderes zu tun, als in ihrer Wohnung zu sitzen und sie vor dem Vergammeln zu bewahren. Wenn man morgens um 7 aufwacht, im Schlafzimmer einen Liter Wasser in die Luft ausgedünstet hat, dann duschen geht und im Bad ein Feuchtigkeitslevel erzeugt, dass nochmal um den Faktor 10 höher ist, dann kann man die Wohnung nicht sturmlüften bis die Feuchtigkeit raus ist, weil man i.d.R auch pünktlich in der Arbeit auftauchen muss.
Da hat man dann als Ottonormalverbraucher zwei Möglichkeiten:
- Entweder die Fenster im Winter den ganzen Tag auflassen; dann ist die Feuchtigkeit raus, dafür kommt die 10.000 Euro Gasrechnung, und man hat den Bonus dass genau die kritischen Kältebrücken so durchgekühlt werden, dass sich erst recht Schimmel bildet wenn die Feuchtigkeit sich wieder aufbaut, oder - Nur kurz lüften, die Fenster wieder schließen bevor man die Wohnung verlässt; dann bleibt die Wandtemperatur im optimalen Bereich, dafür ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch.
Gut, man kann natürlich auch jeden Tag eine Stunde früher aufstehen und der Wohnungspflege widmen, aber wer macht das schon... ich persönlich versuche mich dann lieber an einer Symbiose mit dem Schimmel
Zitat von Frank2000 im Beitrag #16Ich habe die nicht gewählt und möchte eigentlich nicht in Kollektivschuld genommen werden.
Das schreib ich das nächste mal in den obligatorischen Widerspruch gegen den Steuerbescheid rein. Mal sehen ob es Erfolg hat.
Ganz ehrlich, wenn Ihnen Deutschland so auf den Keks geht (was ich durchaus nachvollziehen kann) und sie keinerlei Möglichkeit mehr sehen, selbst irgendeinen positiven Einfluss auszuüben (was ich ebenso nachvollziehen kann), sollten Sie vielleicht ernsthaft die Option "Auswandern" ins Auge fassen. Kenne niemanden, der die Entscheidung jemals bereut hätte. Ich persönlich bin aktuell auch nur deshalb in Deutschland, weil's nicht anders geht, und lote schon alle Optionen aus.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #16Ich habe die nicht gewählt und möchte eigentlich nicht in Kollektivschuld genommen werden. Gibt es überhaupt ein "deutsches Volk"? Merkel und Co sowie die linke Herrscherklasse behauptet nein.
Ich habe die auch nicht gewählt. Dennoch gibt es so etwas wie demokratische Realität. Ob schuld oder nicht, wir sitzen alle in einem Boot und als Volk sind wir auch für das verantwortlich, was mehrheitlich beschlossen wird. Ist ja auch nicht so, dass wenn man dagegen ist, man deshalb von der einen oder anderen richtigen Entscheidung (so es die denn gibt) und deren Folgen ausgeschlossen werden kann.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #17 Grundsätzlich Zustimmung, vielleicht noch ein Nachtrag: "Lüften" klingt auch trivialer, als es ist. Die meisten Menschen haben in ihrem Lebensalltag halt auch noch was anderes zu tun, als in ihrer Wohnung zu sitzen und sie vor dem Vergammeln zu bewahren. Wenn man morgens um 7 aufwacht, im Schlafzimmer einen Liter Wasser in die Luft ausgedünstet hat, dann duschen geht und im Bad ein Feuchtigkeitslevel erzeugt, dass nochmal um den Faktor 10 höher ist, dann kann man die Wohnung nicht sturmlüften bis die Feuchtigkeit raus ist, weil man i.d.R auch pünktlich in der Arbeit auftauchen muss.
Es ist sogar noch deutlich schlimmer. Berliner Verwaltungsrichter haben vor einigen Jahren festgestellt, dass es einem Arbeitnehmer auch durchaus zuzumuten ist die Fenster mehrfach am Tag zu öffnen um zu lüften und das eine Arbeitsunterbrechung dafür in Kauf zu nehmen sei. Das ist ganz offizielles Recht in Deutschland.
Zitat - Entweder die Fenster im Winter den ganzen Tag auflassen; dann ist die Feuchtigkeit raus, dafür kommt die 10.000 Euro Gasrechnung,
Und die Ablehnung von jeder Diebstahl oder Gebäudeversicherung den eventuellen Schaden zu begleichen, wenn aufgrund des offenen Fensters eingebrochen wurde.
Zitat Gut, man kann natürlich auch jeden Tag eine Stunde früher aufstehen und der Wohnungspflege widmen, aber wer macht das schon... ich persönlich versuche mich dann lieber an einer Symbiose mit dem Schimmel
So gehts mir auch. Wobei ich ein bischen schummele: Ich lüfte morgens richtig durch, wische die Scheiben unten ab und drehe dann die Heizung nochmal hoch. Das ist zwar idiotisch, weil tagsüber ja keiner da ist, aber es trocknet die feuchten Stellen ganz gut ab. Natürlich werden die auch wieder feucht, aber die zwischenzeitliche Trocknung hilft deutlich besser als keine. Wenn ich die Wohnung bei 15 Grad halten müsste, wäre die Wohnung vermutlich nach einer Saison kaum noch zu bewohnen.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #18 Ganz ehrlich, wenn Ihnen Deutschland so auf den Keks geht (was ich durchaus nachvollziehen kann) und sie keinerlei Möglichkeit mehr sehen, selbst irgendeinen positiven Einfluss auszuüben (was ich ebenso nachvollziehen kann), sollten Sie vielleicht ernsthaft die Option "Auswandern" ins Auge fassen. Kenne niemanden, der die Entscheidung jemals bereut hätte. Ich persönlich bin aktuell auch nur deshalb in Deutschland, weil's nicht anders geht, und lote schon alle Optionen aus.
Das Thema ist ja ein Dauerbrenner aber man sage mir erst einmal wohin. Kanada, Australien und Neuseeland haben ihre Lust am Totalitarismus gerade so richtig ausgepackt, das europäische Ausland ist nicht so viel anders als Deutschland, und Amerika wankt noch zwischen Vernuft und Wahnsinn hin und her. Da bleibt am Ende nicht mehr so viel. Wenn Sie mir ein überzeugendes Ziel nennen, komme ich mit.
Zitat von Llarian im Beitrag #21Das Thema ist ja ein Dauerbrenner aber man sage mir erst einmal wohin. Kanada, Australien und Neuseeland haben ihre Lust am Totalitarismus gerade so richtig ausgepackt, das europäische Ausland ist nicht so viel anders als Deutschland, und Amerika wankt noch zwischen Vernuft und Wahnsinn hin und her. Da bleibt am Ende nicht mehr so viel. Wenn Sie mir ein überzeugendes Ziel nennen, komme ich mit.
Sie sind wie der Typ, der auf der Party alle Frauen mustert, für zu schlecht befindet, und dann am Ende alleine mit seinem Bier nach Hause geht. Oder, um aus dem Bild zurück in die Realität zu kommen, mit Angela Merkel ins Bett steigt, weil er keine perfekte Regierungschefin auf dem Planeten Erde gefunden hat.
Jedes Land hat Vor- und Nachteile, mit denen man sich arrangieren muss; aber so gut wie kein Land hat in Summe so viele Nachteile und so wenige Vorteile wie Deutschland. Ist schon interessant, wenn ich mich an meinen engeren Freundeskreis aus dem Abi-Jahrgang (2001) erinnere: Von denen wohnt bis auf einen niemand mehr in Deutschland. Die anderen sind in Schweiz, Griechenland, Costa Rica, USA (das sind nur die, die mir auf Anhieb einfallen).
Hängt natürlich immer davon ab, was man beruflich machen kann und ob die Family - falls vorhanden - mitspielt, aber mich würde es immer nach Südostasien verschlagen. Thailand ist gut, Kambodscha (zumindest Phnom Penh) ist eigentlich noch besser und wäre aktuell mein Haupt-Ziel, selbst das nominell kommunistische Vietnam ist effizienter und innovativer als Deutschland. Man kann auch problemlos in den Shariah-Ländern Malaysia und Indonesien leben, jedenfalls als Westler.
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #17Grundsätzlich Zustimmung, vielleicht noch ein Nachtrag: "Lüften" klingt auch trivialer, als es ist. Die meisten Menschen haben in ihrem Lebensalltag halt auch noch was anderes zu tun, als in ihrer Wohnung zu sitzen und sie vor dem Vergammeln zu bewahren. Wenn man morgens um 7 aufwacht, im Schlafzimmer einen Liter Wasser in die Luft ausgedünstet hat, dann duschen geht und im Bad ein Feuchtigkeitslevel erzeugt, dass nochmal um den Faktor 10 höher ist, dann kann man die Wohnung nicht sturmlüften bis die Feuchtigkeit raus ist, weil man i.d.R auch pünktlich in der Arbeit auftauchen muss.
Da hat man dann als Ottonormalverbraucher zwei Möglichkeiten:
Auf jeden Fall ist ein Luftfeuchtemessgerät im Wohnraum ein guter Anfang, und dann etwas Disziplin. Es reicht schon, wenn man zum Duschen oder Kochen (Spaghetti ist der worst case) die Türen zu den Hauptwohnräumen schließt und gleich schon das Fenster in Bad oder Küche zumindest schräg stellt und vor dem Verlassen der Wohnung wieder schließt. Das bringt schon eine ganze Menge. Vielleicht war zu Zeiten, als der Altbau gebaut wurde auch nicht üblich, dass die ganze Familie am Morgen zum Duschen angetreten ist.
hubersn hat Vieles geschrieben, das mir auch bekannt vorkommt: Schränke nicht dicht an der Nordwand, usw..
Was aber die niedrigen Temperaturen in der Wohnung angeht, da sehe ich auch ein Problem, ohne es letztlich mit Taupunkten (an den Wänden) erklären zu können. Ich weiß von Leuten, die ihr Häuschen in der Toskana haben, das im Winter schon mal - üblicherweise ungeheizt - leer steht. Wenn die im Frühjahr zurückkommen ist wohl das ganze Inventar angeschimmelt. Die Luftfeuchte ist dort im Winter hoch, und ohne Heizung bekommt man die nicht aus der Wohnung.
Konrad Fischer hat viel zu diesem Thema geschrieben http://www.konrad-fischer-info.de/ Irgendwo meinte er, dass es bei Wärmestrahlen statt Konvektionsheizkörpern keinen Schimmel gäbe (ob das hinterm Schrank hilft?)
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #22 Sie sind wie der Typ, der auf der Party alle Frauen mustert, für zu schlecht befindet, und dann am Ende alleine mit seinem Bier nach Hause geht.
Ist der Typ, der auf der Party alle Frauen anbaggert, um bloß nicht alleine nach Hause zu gehen, am Ende besser?
Zitat Oder, um aus dem Bild zurück in die Realität zu kommen, mit Angela Merkel ins Bett steigt, weil er keine perfekte Regierungschefin auf dem Planeten Erde gefunden hat.
Dat is ein Tiefschlag. Kurz vor der Moderation. :)
Zitat Jedes Land hat Vor- und Nachteile, mit denen man sich arrangieren muss; aber so gut wie kein Land hat in Summe so viele Nachteile und so wenige Vorteile wie Deutschland.
Das ist, bei all dem üblichen Geschimpfe über das Land, schlicht falsch. Die Perspektive in Deutschland ist sch...., da müssen wir nicht drüber streiten. Aber das Bruttosozialprodukt ist nach wie vor hoch, die Kriminalität niedrig, das Schulsystem unteres Mittelmaß und klimatisch wie landschaftlich wunderschön. Da gibt es eine Menge Länder, die dagegen schwer abstinken. Und frei nach dem Motto "Ach wie schön ist Panama" sollte man sich durchaus auch bewusst sein, dass die Perspektive von außen durchaus öfter trügt. Meine halbe Familie lebt auch nicht mehr in Deutschland, d.h. noch lange nicht, dass die sich alle da so super wohl fühlen, wo sie gelandet sind. Das schöne Beispiel Neuseeland hatte ich genannt. Wunderschön, frei, liberal, hastenichtgesehen. Und hat sich letztes Jahr in eine totalitäre Diktatur verwandelt. Mal eben so. Nicht dass es in Deutschland gut gelaufen ist, aber es geht schlimmer.
Zitat Hängt natürlich immer davon ab, was man beruflich machen kann und ob die Family - falls vorhanden - mitspielt, aber mich würde es immer nach Südostasien verschlagen. Thailand ist gut, Kambodscha (zumindest Phnom Penh) ist eigentlich noch besser und wäre aktuell mein Haupt-Ziel, selbst das nominell kommunistische Vietnam ist effizienter und innovativer als Deutschland. Man kann auch problemlos in den Shariah-Ländern Malaysia und Indonesien leben, jedenfalls als Westler.
Und als Mann. Ich tippe mal schwer auf: Keine Familie. Denn wie man es als Mann seiner Frau oder seinen eventuellen Töchtern zumuten möchte dort zu leben, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Nun bin ich auch kein Kenner von asiatischen Ländern, ich war gerade einmal in China und einmal in Taiwan, aber ich würde jeden davor warnen zu meinen man würde als Westler ohne weiteres in einem Land glücklich, dass ein Bruttosozialprodukt (pro Person) aufweist, dass unter einem Viertel des Deutschen liegt. Denn so oder so schlägt sich das aufs Gehalt und den Lebensstandard durch. Ich persönlich liebäugel immer gerne mit Osteuropa, weil mir die Mentalität deutlich näher liegt und diese Länder einfach auch schön sind. Aber ich mache mir keine Illusion darüber, dass das meinen kurzfristigen Lebensstandard erst einmal senken würde.
Zitat von Eloman im Beitrag #9Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall nicht bereit auf irgendwas zu verzichten, solange die Verantwortlichen, also Schröder, Merkel, Steinmeier und Konsorten weiterhin wie die Maden im Speck leben. Und ich vermute, viele andere auch nicht. Das kann zu enormen politischen Verwerfungen führen.
Das kann man so sehen und ist auch in Ordnung. Es geht nur ein bischen am eigentlichen Opfer vorbei. Man hilft sozusagen den Menschen in der Ukraine nicht, so lange Merkel wie die Made im Speck lebt. Was können die Menschen in der Ukraine dafür? Dazu kommt noch, dass die Verantwortlichen wie eben Merkel, Steingeier und Schröder vom deutschen Volk gewählt wurden. Nicht vom ukrainischen.
Ich hatte mich da eher auf die aktuellen Bestrebungen zur Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen und autofreie Sonntage bezogen. Der Ukraine hilft man am meisten, wenn man ihrem Militär vernünftige Ausrüstung zur Verfügung stellt, wie das andere Länder machen.
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