Es wird weder eine Hyperinflation geben, noch fällt der Euro auseinander, noch gehen mehrere Länder Pleite...
Da halte ich gegen,bei 1) bin ich unsicher 2) relative sicher das was passieren wird 3) das kommt unausweichlich
3-4 % Inflation halte ich für zu gering. Mal sehen ich habe auf mehr als 4 % getippt.
Was mir bei Harald auffällt ist die starke Berücksichtigung steuerlicher Aspekte. Was ja mal wieder zeigt wie staatliche Eingriffe auch das Investitionsverhalten ändern können. Ob seine Sache bei "angemessenen" Steuern genauso aussähen? Das werden wir wohl leider nicht so bald erfahren. Ich glaube auch, daß sich Harald über die Griechen seine Gedanken gemacht hat. Ich tippe auf einen teilweisen Verlust bei diesen Anleihen.
Aber passt natürlich zu Haralds obigen Einschätzungen....
Zitat von Friedrich“The people who are threatening not to pass the debt ceiling,” he said, “are our version of al-Qaeda terrorists. Really.” Es ist klar der Betrüger ist ein Opfer und kein Täter und derjenige der dem Betrüger entegentritt ist der "eigentliche" Bösewicht. Wenn so etwas so geäußert wird dann ist "normal sein" "Wahnsinn".
Zitat The avoidance of the obvious is an occupational hazard for intellectuals, because the obvious threatens them with redundancy. (...) Psychological realism is important in ordinary life as it is in political life. Not to possess it may lead to serious consequences. In my own country, for example, the motives for criminality have been so mystified for so long by proselytising academics that efforts at repression have been, if not abandoned entirely, so weakened as to have turned one of the best ordered western societies into one of the worst within the space of a few decades, while at the same time reducing many of its civic freedoms. The motives of criminologists are far harder (on the whole) to discern and understand than those of thieves.
Wieder mal Theodore Dalrymple. Mit anderen Worten: Es ist der völlig normale Wahnsinn.
Zitat Keine politische Klasse gibt sich aber mit dem zufrieden, was sie über Steuern eintreiben kann.
vielleicht meint der Autor da das Richtige, aber "Politik" ist irreführend: die direkt handelnden Personen haben vom hohen Steueraufkommen nicht viel. Vom Kanzler abwärts verdienen sie - im Vergleich zu Spitzenpositionen in der Wirtschaft - einen Bettel. Abgeordnete sind dann selbst im Vergleich mit hochqualifizierten Angestellten niedrig bezahlt. Zumindest wenn man nur die Diäten betrachtet und berücksichtigt, daß davon ca. 20% Mandatsträgerbeiträge abgehen. Kein Wunder, daß jeder guckt, gutbezahlte Nebentätigkeiten zu bekommen.
Wenn, dann muß der Autor den Teil der Gesellschaft meinen, der sich bei der Umverteilung auf der Gewinnerseite findet. Als "politische Klasse" würde ich die aber nicht bezeichnen.
Zitat Die Schuldenaufnahme des Staates führt auch zu einem Verdrängungseffekt, da auf dem Kapitalmarkt die hohe Nachfrage des Staates nach Kapital die Kreditzinsen steigen lässt und sich damit die Finanzierungskosten der Unternehmen erhöhen.
das ist meistens so, aber momentan nicht überall. Sicher nicht in den USA und Japan, aber auch noch nicht in Deutschland. Dank guter Konjunktur und schrumpfender Arbeitsmarktreserve könnten in Deutschland bald echte Kapazitätsprobleme auftreten, aber noch gibt es eine Menge Reserven nicht nur im Land sondern auch im verfügbaren Rest Europas.
Daß es volle Ricardianische Äquivalenz in der Praxis gibt, ist zumindest strittig und mE unwahrscheinlich. Angenommen der Staat gibt heuer eine Mrd. mehr aus und begibt zur Finanzierung Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Nach Ricardianischer Äquivalenz müssten die Haushalte ihren Konsum so einschränken, daß sie eine Steuererhöhung iH der Anleihekosten antizipieren. Wer macht das? In Wirklichkeit kommt die Steuererhöhung irgendwann (wenn überhaupt) und die Haushalte schränken ihren Konsum vielleicht ein, wenn ihnen bei der Lohnabrechnung das Geld fehlt. Oder sie senken ihre Sparquote. Ricardianische Äquivalenz unterstellt eine Rationalität der Haushalte, die in der Praxis einfach nicht zu finden ist. Ein Grund, warum Fiskalpolitik manchmal funktioniert. Bzw. gerade jetzt in den USA funktioneren würde, wenn man sich denn trauen würde.
Erstaunlich, daß sich dann der Goldpreis für uns Europäer kaum änderte. Frage ist nun. Ist Gold die ultimative Blase oder ist es die gigantische Geldschöpfung der FED....
Erstaunlich, daß sich dann der Goldpreis für uns Europäer kaum änderte. Frage ist nun. Ist Gold die ultimative Blase oder ist es die gigantische Geldschöpfung der FED....
Als Soros von einer ultimativen Blase redete hat er seinerzeit zugekauft. Jetzt sagt er, dass Gold für ihn ein Schutz gegen eine drohende Deflation war. Nachdem diese nicht mehr drohe, hat er sein Investment in Gold wieder zurückgefahren. Da jeder Profi für seine Investitionen ein Denkmodell haben sollte, ist diese Aktion ja nur konsequent. Das muss nicht heissen, dass Gold für Soros eine Blase ist, sondern nur, dass er bessere Investitionen sieht.
Wie aber die Aussage von der ultimativen Blase nicht mit seinem Investmentverhalten übereingestimmt hat, wäre ich bei diesen öffentlichen Preisgaben der persönlichen Erwartungen und Denkmodelle vorsichtig.
Zitat Martin Als Soros von einer ultimativen Blase redete hat er seinerzeit zugekauft.
Das verstehe ich aber anders wenn ich den Link "lese", dort steht: "Einige andere große Investoren - etwa Eric Mindich und Paul Touradji - zogen sich ebenso wie Soros zurück. Dieser hat die Preisentwicklung beim Gold als die "ultimative Blase" bezeichnet."
Also mit "Dieser" ist ja wohl Soros gemeint und damit müsste das mit dem "nicht trauen" doch stimmen, oder?
Zitat Martin Als Soros von einer ultimativen Blase redete hat er seinerzeit zugekauft.
Das verstehe ich aber anders wenn ich den Link "lese", dort steht: "Einige andere große Investoren - etwa Eric Mindich und Paul Touradji - zogen sich ebenso wie Soros zurück. Dieser hat die Preisentwicklung beim Gold als die "ultimative Blase" bezeichnet."
Also mit "Dieser" ist ja wohl Soros gemeint und damit müsste das mit dem "nicht trauen" doch stimmen, oder?
Lieber Friedrich,
das mit der 'großen Blase' von Soros liegt schon einige Zeit zurück (schätzungsweise ein Jahr) und Soros hat damals anders gehandelt, als er angedeutet hat. Seither ist Soros eben der, der von der großen Blase geredet hat, auch wenn das mit einer aktuellen Nachricht nicht unmittelbar zu tun hat. So sind die Schreiberlinge eben.
hier die Gedanken eines Dr. Meyer zu Soros http://www.gold-super-markt.de/goldmarkt...tbericht-11kw20. Ich finde die Berichte von Dr. Meyer wegen der Rückgriffe in die Historie immer wieder eine gute Ergänzung zu dem, was es sonst zu lesen gibt.
Danke für den Link ich zitiere mal den Teil den ich am "bermerkenswertesten" finde: "Heute trifft sich George Soros mit Notenbankern und Ministern, er ist Teil der Oligarchie des Systems geworden. "
Gibt mir am meisten zu denken. Das sieht mir nach einem Wandlung von einem Paulus zu einem Saulus aus....
Fundamental kann ich nur sehen das sie Notenbanken (zumindest in EU und US) Geld wie blöd drucken. Und das mit ist klar auf was wir zusteuern auf Inflationsraten die vielleicht sogar höher als in den 70ern werden können. Man muß bedenken wie "wenig" Schulden es damals gab und wieviele heute. Irgendwo, irgendwann muß sich dieses Verwässern des Geldwertes bemerkbar machen. Das Spiel EUR/US-$ kann ich mir nur mit den jeweilig schlimmeren Entscheidungen erklären. Soweit mir bekannt wertet sowohl der EUR als auch der US-$ gegen NZD, AUD aber auch CHF ab. Wie es mit dem yan ist weiß ich nicht. Aber wenn die Chinesen und/oder anderen wachsenden Wirtschaften "schlau" sind dann fassen Sie EUR oder US-$ nur noch mit der Kneifzange an.
Vielleicht ist es sogar so, daß die Chinesen start auf der Käuferseite von Gold stehen. Noch bekommen Sie ja etwas für die Dollar, aber wie lange noch?
Die Lösung wäre immer "gleich" einfach. Geld als Wert statt Geld als Schuld...
Dafür werde ich mir wahrscheinlich wieder einiges "anlesen" müssen. Ich könnte doch in Gold investieren oder abwer in irgendetwas anderes. Nur Staaten sind nun mal die "Geldmonopolisten" und somit wird es sich niemals ändern.
Erst kommen die Schulden dann die Entwertung der Währung und Sündenböcke finden sich "immer".
Im SPIEGEL von morgen gibt es auf S. 66/67 ein Interview mit Stefan Homburg, der mit 29 Jahren VWL-Professor war und nun seit 14 Jahren Finanzwissenschaft in Hannover lehrt. Er ist also sowohl fachlich sehr kompetent als auch gesellschaftlich voll etabliert, und das gibt seinen Aussagen schon eine enorme Sprengkraft. Wenn sich eine solche Figur in dieser Form öffentlich äußert, was wird dann wohl hinter den Kulissen schon gedacht oder vorbereitet?
(...)
SPIEGEL: Und worin besteht jetzt die Ansteckungsgefahr?
Homburg: Nachdem die griechischen Anleihen zum vollen Wert zurückgezahlt wurden, werden sich die Spieler dem nächsten Kandidaten zuwenden, etwa Portugal. Erlitten die Gläubiger bei Griechenland aber Verluste, dann würden sie dieses Geschäftsmodell aufgeben. Auch insofern wirken die Rettungsaktionen problemverschärfend.
SPIEGEL: Wenn es so ein Geschäftsmodell gäbe, müssten doch jetzt viele griechische Staatsanleihen kaufen.
Homburg: In den letzten Tagen habe ich selbst einen namhaften Betrag in griechische Anleihen gesteckt. Sie laufen noch ein Jahr und bringen im Erfolgsfall 25 Prozent Rendite. Damit schlafe ich wunderbar, weil ich an die grenzenlose Dummheit der Bundesregierung glaube. Sie wird zahlen.
SPIEGEL: Moralische Skrupel plagen Sie nicht?
Homburg: Weil ich die Rettungsmaßnahmen unfreiwillig durch meine Steuern mitfinanziere, ist es doch in Ordnung, wenn ich auch von den Gewinnen einen Teil erhalte. Warum sollten denn ausschließlich Banken und Hedgefonds profitieren?
SPIEGEL: Offenbar rechnen Sie fest damit, dass Griechenland auch dann gerettet wird, wenn es das geforderte neue Sparprogramm nicht oder nur unzureichend umsetzt?
Homburg: Auf jeden Fall. Griechenland hat weder ökonomisch noch politisch die Möglichkeit, sich zu sanieren. Es wird niemals in der Lage sein, die bisher aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen. Trotzdem wird die Bundesregierung zahlen.
SPIEGEL: Und wie geht’s dann weiter?
Homburg: Inzwischen ist auch vielen Politikern klar, dass der eingeschlagene Weg letztlich in Staatsbankrott und Währungsreform endet. Dieser Prozess ist schon jetzt unumkehrbar, doch will das niemand laut sagen und als derjenige ins Geschichtsbuch eingehen, der den Knall ausgelöst hat. Daher überlässt man den Offenbarungseid späteren Bundesregierungen und wirft einstweilen gutes Geld schlechtem hinterher. Irgendwann, das ist sicher, wird das System durch politische und ökonomische Faktoren gesprengt. Und leider besteht die große Gefahr, dass dann nicht nur der Euro
Zitat notQuite Wörtlich von Homburg: "Weil ich die Rettungsmaßnahmen unfreiwillig durch meine Steuern mitfinanziere, ist es doch in Ordnung, wenn ich auch von den Gewinnen einen Teil erhalte. Warum sollten denn ausschließlich Banken und Hedgefonds profitieren?"
Das Ganze sehe ich mit ähnlich mit den auf dem Dach installierten PVS Modulen... An die grenzenlose Dummheit der Regierung glaube ich gerne mit. Aber ich habe für mich entschieden, keine Staatsanleihen mehr zu kaufen. Wenn das alle machen ist es mit der Dummheit ratz-fatz vorbei. Es sei denn es kommt QENES (Quantitative Easing Never Ending Story).
Und vielleicht muß er "freiwillig" umschulden, das ist zumindest nicht unmöglich....
Einige haben mich ja wegen meiner Aversion von Fiat-Geld aufgezogen und als ich behauptete Inflation ist staatlich sanktionierte Diebstahl waren die Wiedersprüche nicht weit. Nun denn heute mal von einer anderen Seite: http://www.forum-ordnungspolitik.de/zur-...erall-ein-uebel
Bei dem Link wird auch mal wieder der Mythos der "schlechten" Deflation "behandelt"..
Zitat Und wenn das so einfach ist und wir "jedes Jahr durch den Staat bestohlen werden", dann werden das ja sicher viele Unternehmen machen. Die wollen schließlich auch nicht jedes Jahr bestohlen werden. Leider fällt mir auf die Schnelle keines ein, aber vielleicht haben Sie ja ein paar Beispiele parat?
Warum waren Goldklauseln eigentlich lange Zeit in der Bundesrepublik verboten?
Zitat Und wenn das so einfach ist und wir "jedes Jahr durch den Staat bestohlen werden", dann werden das ja sicher viele Unternehmen machen. Die wollen schließlich auch nicht jedes Jahr bestohlen werden. Leider fällt mir auf die Schnelle keines ein, aber vielleicht haben Sie ja ein paar Beispiele parat?
Warum waren Goldklauseln eigentlich lange Zeit in der Bundesrepublik verboten?
Sie sind es seit 01.01.2002 nicht mehr. Wenn es eine Änderung im Steuerrecht gibt, versuchen Unternehmen das sofort auszunutzen, wenn sie damit Steuern sparen können. Welche Unternehmen lassen sich seit 2002 mit Gold bezahlen?
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalEin CHF ist schon nur noch 1,4011 EUR wert. Bald haben wir die drei nach dem Komma.
Ich zittere auch gerade jeden Tag (habe gehofft, dass die Erholung vom letzten Freitag anhält, aber Pfiffkas, wie man bei uns sagt), weil ich in den nächsten Tagen ein größeres Transportgeschäft mit einer Schweizer Spedition abwickeln muss. Könnten Sie also mit der Parität noch warten, bis ich deren Rechnung bezahlt habe?
Ich hoffe, Sie haben Ihr großes Geschäft erledigt. Denn der Franken steht derzeit bei 1.2558 EUR. Und ich dachte, die drei nach dem Komma sei utopisch...
Und jetzt, da wir laut Google bei 1 EUR = 1.1669 CHF sind (oben habe ich natürlich immer konsequent die Währungen verwechselt), höre ich auf, mich über einen möglichen Stand von 1 EUR = 0.80 CHF lustig zu machen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir in drei Wochen genau dort angekommen sind. Die Kurve (besser: den Absturz) über das letzte Jahr sieht man hier.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von Gorgasal Und jetzt, da wir laut Google bei 1 EUR = 1.1669 CHF sind (oben habe ich natürlich immer konsequent die Währungen verwechselt), höre ich auf, mich über einen möglichen Stand von 1 EUR = 0.80 CHF lustig zu machen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir in drei Wochen genau dort angekommen sind. Die Kurve (besser: den Absturz) über das letzte Jahr sieht man hier.
Und ich wurde ja von vielen wegen meiner "Goldliebhaberei" verspottet. Nur Gold sieht gegen alle Währungen seit 2007 ziemlich gut aus.
Ach ja und CHF habe ich auch vor ca 1-2 Jahren erworben. Könnte mich heute über nette "Gewinne" freuen. Aber es wird garantiert noch schlechter (was den Euro und den Dollar angeht). Frei nach dem Motto "Kommt Zeit geht Rat"....
Zitat von GorgasalEin CHF ist schon nur noch 1,4011 EUR wert. Bald haben wir die drei nach dem Komma.
Ich zittere auch gerade jeden Tag (habe gehofft, dass die Erholung vom letzten Freitag anhält, aber Pfiffkas, wie man bei uns sagt), weil ich in den nächsten Tagen ein größeres Transportgeschäft mit einer Schweizer Spedition abwickeln muss. Könnten Sie also mit der Parität noch warten, bis ich deren Rechnung bezahlt habe?
Ich hoffe, Sie haben Ihr großes Geschäft erledigt. Denn der Franken steht derzeit bei 1.2558 EUR. Und ich dachte, die drei nach dem Komma sei utopisch...
Und jetzt, da wir laut Google bei 1 EUR = 1.1669 CHF sind (oben habe ich natürlich immer konsequent die Währungen verwechselt), höre ich auf, mich über einen möglichen Stand von 1 EUR = 0.80 CHF lustig zu machen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir in drei Wochen genau dort angekommen sind. Die Kurve (besser: den Absturz) über das letzte Jahr sieht man hier.
Hm, habe ich da heute einen Kurs unterhalb der 1,11 CHF gesehen? Da kann man in der Eurofestung bestimmt schon gut einkaufen. Mal gucken, wann die Parität kommt.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat Und wenn das so einfach ist und wir "jedes Jahr durch den Staat bestohlen werden", dann werden das ja sicher viele Unternehmen machen. Die wollen schließlich auch nicht jedes Jahr bestohlen werden. Leider fällt mir auf die Schnelle keines ein, aber vielleicht haben Sie ja ein paar Beispiele parat?
Warum waren Goldklauseln eigentlich lange Zeit in der Bundesrepublik verboten?
Sie sind es seit 01.01.2002 nicht mehr. Wenn es eine Änderung im Steuerrecht gibt, versuchen Unternehmen das sofort auszunutzen, wenn sie damit Steuern sparen können. Welche Unternehmen lassen sich seit 2002 mit Gold bezahlen?
Hä? Wer redet vom Steuern sparen? Nein, mit alternativen Währungen kann man keine Steuern sparen, eher im Gegenteil.
Wenn ich im Laden etwas einkaufe, muss darauf Mehrwertssteuer bezahlt werden. Soweit so in Ordnung. Der Ladenbesitzer kann dann sofort das eingenommene Geld in Gold umtauschen, worauf aber wieder Mehrwertssteuer erhoben wird (wenn auch evt. nur ein reduzierter Mehrwertssteuersatz), da Gold eben nicht als Währung gilt, sondern als (Spekulations- und Anlage-)Ware. Verkaufe ich das Gold und ist die Fiat-Währung im Wert gegenüber dem Gold gesunken, dann habe ich in Fiat-Währung gemessen nominell Gewinn gemacht und muss diesen versteuern, auch wenn die Kaufkraft des Goldes eventuell nicht größer, sondern gleich geblieben ist. Die Fiat-Währung hat an Kaufkraft verloren. Aber die brauche ich um Schulden gegenüber dem Staat zu begleichen und das Goldes zu staatlichem Geld umzutauschen würde, aus oben genanntem Grund, ab einem den Grundfreibetrag übersteigenden (nicht unbedingt realen, aber nominellen) "Gewinn" zusätzlich besteuert werden. Eventuell ist der Rückumtausch auch wieder mit Mehrwertssteuer belegt.
Kurzum, der Staat arbeitet mit seinem Steuersystem gegen die Verwendung alternativer Zahlungsmittel, aber nicht alleine dadurch das er überhaupt Steuern erhebt und diese in seiner staatlichen Währung bezahlt haben möchte, sondern dadurch, dass Umtauschaktionen zwischen verschiedenen (nicht anerkannten) Zahlungsmitteln besteuert werden!
Es geht darum das einem durch diese staatlichen Maßnahmen das staatliche Geld aufgezwängt werden soll. Der Wirtschaft und dem Handel soll es dadurch aufgedrängt werden. Und das klappt ja. Die Nachteile der Fiat-Währung sind doch nicht steuerrechtlicher Natur, wer hat die Diskussion überhaupt auf diesen abwegigen Strohmann gelenkt? Im Gegenteil versucht der Staat mit Steuerrecht und Regulierung die Bürger zur Verwendung seines Geldes (und damit auch psychologische Akzeptanz durch dauerhafte Verwendung) zu drängen. Der Staat schreckt nicht durch sein Steuersystem von seinem Geld ab und ermunter nicht dadurch die Bürger alternative Zahlungsmittel zu verwenden. Im Gegenteil versucht er damit die abschreckenden Elemente des Fiat-Geldes auszugleichen, in dem er Transaktionen mit alternativen Zahlungsmitteln zusätzlich belastet bzw. Fiat-Money-Transaktionen entlastet (je nach Sichtweise).
Kein Wunder, das sich das nicht durchsetzt, zusammen mit der psychologischen Prägung der Bevölkerung auf staatliches Geld als angeblich einziges vernünftiges und richtiges Geld und dem Damoklesschwert der Wegregulierung alternativer Währungssysteme, würden sie aufgebaut werden und eine nennenswerte Relevanz erhalten (bisherige Regio-Währungen sind an den Euro gekoppelt und haben einen in Euro gemmessenen Umfang im 5-stelligen Bereich, sind also nicht volkswirtschaftlich relevant).
WasIstLiberal?
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.10.2011 07:06
#199 RE: Warum wird der eigentlichen Frage ausgewichen? Woher kam dieser Strohmann?
Zitat von Techniknörgler Wenn ich im Laden etwas einkaufe, muss darauf Mehrwertssteuer bezahlt werden. Soweit so in Ordnung. Der Ladenbesitzer kann dann sofort das eingenommene Geld in Gold umtauschen, worauf aber wieder Mehrwertssteuer erhoben wird (wenn auch evt. nur ein reduzierter Mehrwertssteuersatz), da Gold eben nicht als Währung gilt, sondern als (Spekulations- und Anlage-)Ware. Verkaufe ich das Gold und ist die Fiat-Währung im Wert gegenüber dem Gold gesunken, dann habe ich in Fiat-Währung gemessen nominell Gewinn gemacht und muss diesen versteuern, auch wenn die Kaufkraft des Goldes eventuell nicht größer, sondern gleich geblieben ist. Die Fiat-Währung hat an Kaufkraft verloren. Aber die brauche ich um Schulden gegenüber dem Staat zu begleichen und das Goldes zu staatlichem Geld umzutauschen würde, aus oben genanntem Grund, ab einem den Grundfreibetrag übersteigenden (nicht unbedingt realen, aber nominellen) "Gewinn" zusätzlich besteuert werden. Eventuell ist der Rückumtausch auch wieder mit Mehrwertssteuer belegt.
Stimmt in dieser Form nicht. a) auf Goldkauf/Goldverkauf fällt (derzeit) keine Mehrwertsteur an (physisches Gold) b) Gold fällt nur unter die Spekulationssteur (mit dem persönlichen Steuersatz) wenn Sie innerhalb eines Jahres verkaufen. Danach gilt Brutto = Netto
Ihre Argumente stimmen kurioserrweise für Silber dort fällt der reduzierte MwSt Satz an. Bei Platin gilt dagegen volle Mehrwertsteuerpflicht.
Schimpfen Sie bitte nicht mit mir, ich habe mir diesen Wahnsinn nicht ausgedacht.
Zitat Stimmt in dieser Form nicht. a) auf Goldkauf/Goldverkauf fällt (derzeit) keine Mehrwertsteur an (physisches Gold) b) Gold fällt nur unter die Spekulationssteur (mit dem persönlichen Steuersatz) wenn Sie innerhalb eines Jahres verkaufen. Danach gilt Brutto = Netto
So wird man eine Besteuerung des Goldes rechtferitgen, wenn sich Transaktionen in Gold durchsetzen würden: Bisher hat es sich nicht durchgesetzt, daran erkennt ihr, die Goldfans reden heiße Luft. Also können wir es jetzt auch besteuern (wer nun sagt, dies behindere eine Veränderung des Handelns der Marktteilnehmer, will damit nur sein sinnloses, goldenes Hobby vor Besteuerung bewahren).
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