Zitat von HaraldSie wollen also, dass Ihr Geld immer genau gleich viel wert ist. Oder am besten noch etwas mehr wert wird (Deflation)?
Klar, warum nicht? Bei Elektronik funktioniert es ja auch. Die Konsumenten haben dadurch mehr Geld für Konsum übrig, und irgendwer wird dieses Konsumbedürfnis befriedigen und das den Bürgern übriggebliebene Geld in seine Kassen lenken.
Zitat von HaraldAber genau gleich viel Wert bezüglich was? Welchen Bezugspunkt wählen Sie?
Gar keinen. Das macht der Markt von selbst, wenn man ihn lässt. Wir müssen ja feststellen, dass nicht der Staat, oder irgendwelche Zentralbanken das Geld erfunden haben. Das haben nunmal Menschen getan. Einfach so, weil es praktisch war. Das Geldmonopol haben ja erst später die Herrscher an sich gerissen.
Vorher ging es ohne sie, und als sie das Monpol dann hatten, sich aber noch an Gold- und Silberdeckung hielten ging auch alles noch recht gut (wenn die Monopolisten das Geld nicht verschlechtert haben). Erst seitdem die Golddeckung vollständig aufgegeben, und die Geldmenge damit quasi beliebig vermehrbar wurde, gibts die ständigen Booms und Busts.
Wenn das Geld fiat money ist und der Zins nicht mehr durch Marktkräfte entsteht, sondern sich dort irgendwelche Institutionen an steuernden Eingriffen versuchen, dann ist das Planwirtschaft, also Sozialismus. Geldsozialismus halt. Und das geht nicht ewig gut. Kann es nicht gehen.
Beste Grüße, Calimero
P.S. Dass Bismarck und die Gewerkschaften quasi am Anfang der Misere standen, weiß ich erst seit Kurzem. Aber es ist logisch. Wie man aus dem Drama wieder rauskommen kann, weiß ich aber auch nicht.
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
WEnn Y steigt, M konstant ist (und U als 'Umlaufgeschwindigkeit')), dann fällt das Preisniveau.
Ja und wenn ich die Umlaufgeschwindigkeit erhöhe bleibt es beim gleichen Preis und es wird mehr produziert. Sie haben behauptet mit konstanter Geldmenge muß es zu eine Preissenkung kommen und das habe ich unproblematisch wiederlegen können. Also ist Ihre Aussage schlicht und einfach falsch.
Und nach Ihrer Aussage dürfte es die Hardware Industrie überhaupt nicht geben. Den die arbeiten seit nahezu Anbeginn Ihrer Zeit immer in einem Markt mit sinkenden Preisen. Die Mietpreise in vielen Städten sind seit mehr als 10 Jahren unverändert oder sogar fallend. Natürlich gibt es auch "Städte" wo es anders ist, ich schlage nur einfach mal vor sich ein wenig "umzuschauen". Auch Ihre mobiles Telefon ist "günstiger" geworden, auch die Telefontarife. Komischerweise ist alles wo der Staat starken Einfluss nimmt hier nicht eingeschlossen. Abwasser, Müll, Benzin, Öl, Tabak, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, KV, Strompreise.
Ich habe Ihnen auch zugestanden, Ihr Papiergeld behalten zu dürfen. Ich verlange aber das gleiche Recht für mich und einer "Gold"-gedeckten Währung, die es "nicht" gibt. Also Ihre Zwangsgeld muss ich annehmen aber Sie mein Gold nicht, es sei denn wir stimmen freiwillig darin überein in Gold abzurechnen.
Diese Wahl verlange ich für Papiergeld auch. Ich kann muß aber Papiergeld nicht "annehmen". Somit ändert sich für Sie nichts für mich änderte sich da "alles". Also wieso ist Ihre "Ansicht" besser als meine?
Zitat von FriedrichJa und wenn ich die Umlaufgeschwindigkeit erhöhe bleibt es beim gleichen Preis und es wird mehr produziert. Sie haben behauptet mit konstanter Geldmenge muß es zu eine Preissenkung kommen und das habe ich unproblematisch wiederlegen können. Also ist Ihre Aussage schlicht und einfach falsch.
Vor ihrem Triumphgeschrei sollten Sie besser einmal nachdenken, was eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit heisst und das überhaupt möglich ist. Es gibt verschiedene Interpretationen von diesem ominösen 'U', so wie es verschiedene Interpretationen der Geldmenge 'M' (M1, M2, M3 und alles mögliche) gibt, aber alle fallen im wesentlichen auf zwei zurück.
Einmal - auf der Nachfrageseite, also da wo man das Geld ausgeben möchte - ein Maß für eine Art 'physikalische' Umlaufgeschwindkeit, also wie schnell sich jemand der Geld hält von diesem wieder trennt. Aber die können Sie nicht erhöhen, die ist bestimmt durch Technik und Verhaltensweisen (trivial durch die Zeit, die ich brauche um von der Bank in den Laden zu gehen). Und ein weiteres mal - eher auf der Geldangebotsseite angesiedelt - als ein Kreditmultiplikator, der das Verhältnis der um kurzfristige Einlagen/Kredite erweiterten Geldmenge M2 oder M3 zur von der Zentralbank ausgegebenen Geldmenge M1 angibt. Aber dass es so etwas wie Kreditgeld überhaupt gibt, wollen sie ja nicht. Sie wollen ja M1=M2=M3
Zitat Und nach Ihrer Aussage dürfte es die Hardware Industrie überhaupt nicht geben. Den die arbeiten seit nahezu Anbeginn Ihrer Zeit immer in einem Markt mit sinkenden Preisen.
Wo habe ich das behauptet? Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass der Ertrag für verspäteten Konsum (Zins) in jeder Branche klein sein muss. Ich habe behauptet, dass er im Durchschnitt eher klein ist und dass es zu Problemen kommt, wenn er kleiner ist als die Durchschnittliche Preissenkung, weil man durch Horten einen höheren Ertrag erzielt als auf dem Kreditmarkt.
Sollte sagen 'glaubt einen höheren Ertrag zu erzielen'. Gut, für Anhänger der Theorie perfekt flexibler Märkte ist das kein Problem. Dann würde halt die Preise und Löhne instantan drastisch fallen, so dass sie danach trotz 'fixer Geldmenge' wieder steigen können und die dadurch entstehende Preissteigerung sorgt dann dafür, dass der auf dem Markt entstehende reale (also um Preissteigerungen verminderte ) Zins dem niedrigen Gleichgewichtszins entspricht. Sprich gerade bei einer fixen Geldmenge wird das Problem, dass der nominalzins durch null nach unten beschränkt ist, durch hohe Preisschwankungen (erst Deflation dann Inflation) umgangen. Aber warum dann nicht die schmerzhafte Deflation vermeiden und nur die Inflation haben? (sofern das überhaupt möglich ist; niemand weiss, wie die Zentralbank selbst bei 'Papiergeld' Inflation in einer Situation bei der der Gleichgewichtszins negativ istl, erzeugen kann. Japan und die USA würden das liebend gerne tun)
Zitat Ich habe Ihnen auch zugestanden, Ihr Papiergeld behalten zu dürfen. Ich verlange aber das gleiche Recht für mich und einer "Gold"-gedeckten Währung, die es "nicht" gibt. Also Ihre Zwangsgeld muss ich annehmen aber Sie mein Gold nicht, es sei denn wir stimmen freiwillig darin überein in Gold abzurechnen.
Um welche Situationen kann es sich denn überhaupt handeln, in denen diese Restriktion bindet? Das sind ein paar wenigte; wenn wir in einem Rechtsstreit sind und mir Schadenersatz zugesprochen wird,oder ähnliche Fälle. Dann bin ich dafür, dass sie mir den Schaden ersetzen, in welcher Währung ist mir egal, Dollar, Gold, Euro. Und wenn es es Schweinehälften sind, die haben einen Marktpreis. Ja, sollen sie wegen mir tun dürfen (wenn es SChweinehälften sind, dann zahlen sie aber noch die Transport und Distributionskosten oben drauf; aber ihre Währung ist ja liquide mit dauerhaften WErt, für die gibt es die ja nicht.).
Aber wo ist da ihr Problem? Gold und jede andere Währung auch, hat einen Marktpreis und es ist quasi gehupft wie gesprungen, was sie mir aushändigen. Selbst wenn diese Restriktion in wenigen theoretischen Fällen bindet, praktisch tut sie es nicht.
Vor ihrem Triumphgeschrei sollten Sie besser einmal nachdenken, was eine Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit heisst und das überhaupt möglich ist. Es gibt verschiedene Interpretationen von diesem ominösen 'U', so wie es verschiedene Interpretationen der Geldmenge 'M' (M1, M2, M3 und alles mögliche) gibt, aber alle fallen im wesentlichen auf zwei zurück.
Triumphgeschei hören Sie von mir genau dann wenn: 1) die Zentralbanken weg sind 2) die Papiergeldberge weg sind.
Sie wurden widerlegt und das reicht mir. Sie behauptete es kann kein Wirtschaftswachstum mit fester Geldmenge geben und das ist schlicht und einfach falsch.
Die "schmerzhaften" Deflation kann man nur sagen so extrem kommt es nur wenn Zentralbanken den Zins künstlich "verbilligen" Somit ist es kein Argument gegen Golddeckung sondern gegen Papiergeld. Da ich keine Zentralbank haben will kann auch niemand den Zins künstlich "tief" halten und damit ist eine "schmerzhafter" Deflation weitaus unwahrscheinlicher und "wird" auch schneller überwunden.
Die derzeitige Kreditschwemme wird erst einmal Inflation auslösen und dann kommt Ihre "schmerzhafter" Deflation wenn nämlich das Kartenhaus zusammenfällt. Und ich denke, dann werde ich mich mehrfach über meine Goldbarren freuen. Neben diversen anderen Sachen und einer "sicheren" Versorgung mit Lebensmitteln .
Ich bin auch nicht mehr bereit auf Ihr Argument bzgl. Papiergeld einzugehen. Papiergeld ist staatliches Monopolgeld mit Zwangscharakter, damit lehne ich es ab. Ich kann mich der Annahme nicht entziehen solange es der Fall ist bleibt jeder Wertverlust eine staatlich alimentierte Verringerung meines Vermögens. Die Fähigkeit von Papiergeld als Wertaufbewarhung ist schlicht und einfach nicht gegeben. Wenn mein Geldvermögen jedes Jahr um x % abnimmt dann werde ich gezwungen wirtschaftlich tätig zu sein um diesen Vermögensverlust abzuwenden. Wenn ich dann noch auf Nominalverzinsung und nominal Werte Steuern bezahlen muß, dann ist Inflation eine sehr gewollte und "praktische" Art des Vermögenstransfers an den Staat. a) ich muß auf Nominalwerte Zinsen bezahlen b) durch nominalen Vermögenszuwachs komme ich in der Progession höher und darf dann auch noch mehr "Steuern" bezahlen
Auch das sind Fakten, die Sie nicht wiederlegen können und das ist mit ein "Merkmal" eines Papiergeldsystems mit Monopol und dieses Monopol hat der Staat somit ist Diebstahl der einzig treffende Begriff.
Ich wünsche ein schönes Wochenende und der FDP in BW weniger als 5%
Was nur wieder zeigt. Der Staat hat ein Geldmonopol und damit hat niemand einer "Alternative". Also der Diebstahl ist "hieb" und stickfest in Gesetze verpasst (die natürlich eingehalten werden müssen). End Edit
auch Keynes wusste: "By a continuing process of inflation, governments can confiscate, secretly and unobserved, an important part of the wealth of their citizens. There is no subtler, no surer means of overturning the existing basis of society than to debauch the currency. The process engages all the hidden forces of economic law on the side of destruction, and does it in a manner which not one man in a million is able to diagnose."
Zitat von HaraldAußerdem sehen die griechischen Finanzen vielleicht gar nicht so schlecht aus. Aber dazu mehr an anderer Stelle, genauso wie zu den restlichen Fragen.
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Zitat Die USA leben nicht nur auf Pump, sie finden keinen mehr der ihre Schuldscheine abkauft,
Nicht nur die FED hat Staatsanleihen der USA im Portfolio (1.3 Billionen sind nur ein Bruchteil der amerikanischenS chulden), sondern jede Menge andere Leute. [url="http://www.onvista.de/suche.html?TARGET=...ELECTED_ID=NSIN"]Hier eine Liste[/url] der Marktpreise von US Staatsanleihen. Die Rendite für 20 Jährige Anleihen beträgt ca. 4,3 Prozent. Von Panik absolut keine Spur.
Nun ich zitiere von eben dem gruseligen Link: "Hier sieht man was sie wahrscheinlich gemacht hat. Der Bestand an US Treasury Notes ist von 800 Milliarden auf 1,3 Billionen gestiegen, also genau um die 500 Milliarden. Die Fed schafft Geld aus Luft und kauft damit die Schuldscheine des Staates auf. "
Das wird mit Sicherheit nicht klappen und "Blödsinn" zeigt eigentlich nur Ihnen gehen wohl die Argumente aus... Das wiederum wundert mich überhaupt nicht.
Somit ist QE genau das was ich behauptete was es ist Snake oil. Oder schlimmer sogar es wird die Inflation anzeizen und da haben wir wieder den staatliche sanktionierten Diebstahl . Auch lesenswert dazu: http://www.mises.de/public_home/article/294
Zitat von Friedrich "Hier sieht man was sie wahrscheinlich gemacht hat. Der Bestand an US Treasury Notes ist von 800 Milliarden auf 1,3 Billionen gestiegen, also genau um die 500 Milliarden. Die Fed schafft Geld aus Luft und kauft damit die Schuldscheine des Staates auf. "
ist so. Damit versucht die FED aber nur die zurückgegangene Geldschöpfung der Geschäftsbanken auszugleichen und in 2010 hat sie nicht mal das geschafft: http://www.shadowstats.com/alternate_dat...y-supply-charts QE(2) war noch immer zu zaghaft, aber das liegt auch am fehlenden Willen der Regierung, richtig Geld auszugeben. Zu tun gäbe es ja an der alternden US-Infrastruktur genug, aber die Regierung ist zu feige gewesen, ein großes Programm aufzulegen.
Es hat sich noch kein Staat aus einer Krise herausgespart, aber mit Investition in Forschung und Infrastruktur haben schon viele den Boden für zukünftigen Wohlstand gelegt. Die Asiaten tun das. Die USA hätten die Chance jetzt auch gehabt. So viele arbeitslose Arbeitskräfte gab es seit 30 Jahren nicht, die man produktiv hätte einsetzen können. Schade drum.
Zitat Nilfisk Es hat sich noch kein Staat aus einer Krise herausgespart, aber mit Investition in Forschung und Infrastruktur haben schon viele den Boden für zukünftigen Wohlstand gelegt. Die Asiaten tun das. Die USA hätten die Chance jetzt auch gehabt. So viele arbeitslose Arbeitskräfte gab es seit 30 Jahren nicht, die man produktiv hätte einsetzen können. Schade drum.
Das ist ziemlich einfach zu wiederlegen. Japan versucht sich seit den 90 aus Ihren Problemen rauszudrucken und es hat immer noch nicht geklapp dafür ist aber die Verschuldung.
von http://www.staatsverschuldung.de/japan.htm " Dabei wurde auf die Staatsverschuldung wenig Rücksicht genommen. Unter den großen Volkswirtschaften ist die Verschuldung des japanischen Staats ohne Beispiel. Sie lag Ende 2009 bei 192% des Bruttoinlandsprodukts (Quelle 24)! Das ist nach Zimbabwe der zweithöchste Stand auf der Welt und fast dreimal so hoch wie in der EU und den USA."
Und die haben mit Sicherheit investiert nur leider das ganze auf Kredit versucht und das funktioniert halt nicht.
Kein Land ist bisher durch Kredit reich geworden. Aber vielleicht haben Sie ja etwas anderes im Kopf. Dann bitte her mit den Links, Büchern etc. wo es stringent ist das man sich durch Kredit "reich" machte.
Schweden 1993: http://krugman.blogs.nytimes.com/2011/03...o-faced-sweden/ auf die schwere Krise 1992/1993 (-1-2% Wirtschaftswachstum) wurde mit einer massiven Ausweitung der Staatsausgaben von 60 auf 70% des BSP reagiert. Zusätzlich zu einer Abwertung der Krone. Die Folgejahre waren von rapidem Wachstum getrieben und der Staatsanteil konnte wieder zurückgefahren werden.
Deutschland 2009/2010: http://krugman.blogs.nytimes.com/2010/09...ing-government/ Ziemlich unbemerkt von seinen Wählern hat Deutschland keynesianische Fiskalpolitik nach Lehrbuch betrieben. Die Staatsausgaben wurden weit stärker ausgeweitet als in den USA, und das ganz ohne "Stimulus-Package". Der Einbruch 2008 war aber auch stärker: http://krugman.blogs.nytimes.com/2010/09/02/kurzarbeit/ die Investition in Kurzarbeit hat sich aber wie man an den Arbeitslosenraten sieht, ausgezahlt.
Japan hat Probleme? Japan gehört zu den wohlhabensten Ländern der Welt, ungefähr auf Augenhöhe mit Frankreich: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_GDP_(PPP)_per_capita es könnte immer besser gehen, aber dafür, daß die fast keine Rohstoffe haben, in einer außergewöhnlich feindlichen Umgebung leben und eine alternde Gesellschaft sind, geht es dem Durchschnittsjapaner hervorragend.
Die Staatsverschuldung ist ein nicht-Thema, völlig uninteressant. Die umlaufenden JGBs sind eine Rechengröße, mehr nicht. Genauso könnte die Regierung Rentenversprechen abgeben, es käme auf das selbe hinaus. Die jap. Regierung hat keine Wahl: wenn die Konsumenten nicht mehr konsumieren wollen, die Firmen nicht mehr investieren wollen, dann muß eben der Staat was tun. Daß die Investitionen oftmals sinnlos waren (die berühmten "Brücken ins Nichts"), ändert nichts an der Notwendigkeit, irgendwas zu tun. Die Konsumenten kaufen meist ja auch nicht wirklich sinnvolles Zeug.
Aber Japan ist ein gutes Beispiel dafür, was quantitative easing bewirken kann: im Extremfall einer Liquiditätsfalle gar nichts: http://krugman.blogs.nytimes.com/2010/10...edman-on-japan/ Die BOJ finanziert seit Jahren das Defizit mit dem Aufkauf von Staatsanleihen und es gibt ... Deflation und steigenden Yen. Und vor dem gleichen Problem steht die FED: sie weitet ebenso ihre Bilanz aus, um Treasuries zu kaufen und kommt trotzdem nicht gegen die dezentrale Kreditkontraktion an. Daher wird selbst ein QE3 weder die Inflation anheizen noch den Dollar schwächen. Bei >10% realer Arbeitslosigkeit wird es in den USA noch in 5 Jahren keine nennenswerte Inflation geben.
Und ja, ich kenne die Arbeiten der Austrian Economic School- Mises, Schumpeter, Rothbard - das sind alles kritische Denker, die, wären alle Menschen so gestrickt, eine gut geölte Volkswirtschaft führen könnten. Aber die Menschen sind in der Praxis nicht so. Sie sind ängstlich, leiden unter Geldillusion und sind risikoscheu. Daher funktionieren die Rezepte der Austrians in der Praxis nicht, auch wenn sie wertvolle Einblicke vor allem in der Mikroökonomik erarbeitet haben. In der Praxis haben wir es damit zu tun, daß selbst Egomanen wie Ackermann bei der kleinsten Krise sofort nach dem Staat rufen. Von mündigem Bürger, Leitbild der Libertarians, keine Spur. Und deshalb gibt es Institutionen wie die FED, die - ich muß es neidlos anerkennen- die Welt in der Finanzkrise 2008/09 vor dem Abgrund bewahrt haben. Unsere angeblich so tollen Wirtschaftskapitäne haben dagegen ausgesehen wie Grundschüler.
Gibt es Institutionen wie die FED, die - ich muß es neidlos anerkennen- die Welt in der Finanzkrise 2008/09 vor dem Abgrund bewahrt
Sie können anerkennen was Sie wollen, die FED ist der Verursacher der Krise und deren Verstärker und, daß Sie die Welt vor dem "Abgrund" bewahrt haben soll, wäre sarkastisch gemeint anerkennenswert aber in Realität ... Da Sie offenbar dem Fiat-Geld und dessen Hütern alles zutrauen, schlage ich vor Sie behalten Ihre Fiat-Geld und Ihre Zentralbanken und ich möchte goldgedeckte Währung und keine Zentralbanken. Sie sind mir offensichtlich im Vorteil aber nun ja nichts währt ewig und Zentralbanken schon mal gar nicht. Da es hier diametral unterschiedliche Auffassungen bzgl der FED gibt, werden wir diskutieren können bis zum Sank-Nimmmerleins Tags. Sie sind sich Sicher die FED ist gut ich behaupte Zentralbanken mit das Übel schlecht hin.
Ich habe aber ein Argument auf meiner Seite was Sie nicht haben. Dank Zentralbanken und deren Politik verliert Geld jedes Jahr an Wert und damit ist gilt für mich folgendes: Währungsreform?
Die Zentralbanken sind die zentralen Umverteiler und zwar von Privat an Staat und damit lehne ich Sie ab.
Das Japan keine Probleme hat ist "wishful" thinking denn die Schulden sind ein Problem und die USA und EU etc haben ein massives Schuldenproblem was nur auf eine zurückzuführen ist "unstabiles" Geld.
Wie gesagt ich verlange nur Waffengleichheit. Sie bezahlten mit was Sie wollen ich mit dem was ich will und dann bin ich zufrieden. Wenn Sie mir aber Ihr Fiat-Geld und das derzeitige Währungssystem auf's Auge drücken wollen, sozusagen "alternativlost" lehne ich das einfach ab.
Zitat Nilfs Die Staatsverschuldung ist ein nicht-Thema, völlig uninteressant. Die umlaufenden JGBs sind eine Rechengröße, mehr nicht. Genauso könnte die Regierung Rentenversprechen abgeben, es käme auf das selbe hinaus. Die jap. Regierung hat keine Wahl: wenn die Konsumenten nicht mehr konsumieren wollen, die Firmen nicht mehr investieren wollen, dann muß eben der Staat was tun.
Völlig uninteressant nun dann ist ja alles in Butter und wir drucken einfach weiter Geld. Dieses Argument ist keins. Oder zumindest eins was keinerlei wirtschaftliches Fundament hat. Wenn Sie das so sehen dann kaufen Sie doch weiterhin Staatsanleihen... Ich hindere Sie nicht,
Durch die Geldschwemme werden wird Geld wertloser und damit wird geklaut. Also ist Diebstahl gut. Das der Staat mehr nachfragen muß ist doch einfach zu wiederlegen. Das Militär kostet die USA ein Heidengeld und das was da nachgefragt sind kostet ein Heidengeld was wirklich für nichts ist. Denn es ist dazu entwickelt worden nur zerstört zu werden und zu zerstören damit werden Werte "vernichtet" und damit werden die USA und diejenigen denen was vernichtet wird ärmer das ist alles Staatsnachfrage also zerstört diese Art der Staatsnachfrage Werte und damit Wohlstand.
Also steht dem Geld nichts mehr Werthaltiges entgegen (noch nicht einmal abstrakt) und somit bleibt nur ein Die Schulden die wiederum Zinsen verlangen. Und wo das endet kann man sich einfach ausrechnen (wenn man denn die Zinseszinsrechnung beherrscht).
Sicher haben Sie auch eine schlüssige Erklärung was mit Deutschland nach den beiden Weltkriegen passierte. Und nach vielen anderen Kriegen auch. Wenn nicht stehen Sie wie der Kaiser in seinen neueen Kleider da. Und stellen Sie sich vor ich bin das Kind das sagt. Der Mann hat ja gar nichts an....
Zitat Nilfs Die Konsumenten kaufen meist ja auch nicht wirklich sinnvolles Zeug.
Und Sie sind der, der das entscheidet? Danke nein ich brauche mir nicht das kaufen, was Sie meinen was sinnvoll wäre. Das ist kein Argument sondern übelste Polemik. Nämlich Sie wissen besser als jeder andere was für den Anderen gut ist.
Zitat Nilfs In der Praxis haben wir es damit zu tun, daß selbst Egomanen wie Ackermann bei der kleinsten Krise sofort nach dem Staat rufen. Von mündigem Bürger, Leitbild der Libertarians,
Na und ein starker Staat würde sagen, "Sie haben sich da reingeritten,schauen Sie wie Die das wieder raus kommen". Ein schwacher und bestechlicher Staat nimmt lieber alle Menschen in Geiselhaft. Das mit mündigen Bürgern verbinden ist unzulässig. Mündige Bürger würden dafür genau 0.0 cent raustun, das wir aber wie Unmündige behandelt werde, macht der Staat das genaue Gegenteil.
Ihr ganze Kette hat mehr als genug Löcher und leider wenig Substanz. Etwa genauso viel wie unser Fiat-Geld System mit den von Ihnen so "geschätzten" Zentralbanken. Leider haben Ihresgleichen die Oberhand und dafür dürfen wir alle bezahlen. Aber im Endeffekt wird sich zeigen. Alle Ihre Argumente sind nur "Schall und Rauch" und ohne Substanz.
wer sein Vermögen in Gold anlegen will, der kann das ja jederzeit tun. Man kann ein Goldkonto führen oder sich Gold in Barren kaufen und verstauen. Ich rate nicht dazu und habe in meinem Leben auch noch nie auch nur eine Unze von irgendeinem Industriemetall gehortet, aber da ist ja jeder frei über sein Geld zu verfügen. Als Währung taugt eine derart rigide Währung aber nicht, das haben die Erfahrungen mit der großen Depression der 1930er gezeigt, aber auch die Vorgeschichte war wenig ruhmreich. Es sind ja alle, ausnahmslos alle Volkswirtschften von der Golddeckung abgegangen. Das war vor 60 Jahren noch Konsens. Krugman hat leider recht, daß die Erkenntnisse die damals gewonnen wurden, nach einigen Jahrzehnten wirtschaftlichen Erfolgs wieder in Vergessenheit geraten sind.
die Verknüpfung eines Edelmetallbestands mit der Geldmenge hat ja vor allem überhaupt keinen logischen Zusammenhang. Die USA haben eine steigende, Japan eine schrumpfende Bevölkerung - da braucht es doch eine jeweils angepasste Geldpolitik. Eine fixe Geldmenge brächte ja auch keinen Vorteil, wenn sie funktionieren würde. Bei einer Schrumpfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft würde es zu Lohnkürzungen kommen müssen. Das ist das Spiegelbild zur Inflation ohne Lohnausgleich. Für die Menschen ist das im Ergebnis das gleiche. Nur funktioniert Lohnsenkung in der Praxis nicht so einfach wie die Theorie vorgibt. So gut wie gar nicht. Hätten wir heute noch das System von 1929, dann hätte die Finanzkrise 10 Jahre Depression bedeutet und in der Spitze 20% Arbeitslosigkeit. So wie aktuell in Griechenland et al zu sehen ist.
Die PIGS sind dazu ja ein gutes Stichwort: die haben ja das Äquivalent zum Goldstandard. Letzteres bedeutet ja die Aufgabe der Währungshoheit zugunsten einer künstlich fixierten Geldmenge. Das kann der Goldbestand des Staates sein, aber auch der Euro-Bestand. Aus der Sicht von zB Griechenland ist das egal: sie können selbst weder ihren Goldbestand manipulieren noch ihren Euro-Bestand. Damit sind sie im straightjacket gefangen, wie Krugman immer sagt. Die Konsequenzen sind verheerend: sie können den Außenwert ihrer Währung nicht abwerten, Lohnsenkungen sind im Inland aber auch kaum durchzusetzen. Es wird Jahre oder gar Jahrzehnte an mühsamer Deflation dauern, wenn ihnen nicht finanziell unter die Arme gegriffen wird oder die Währungsunion aufgelöst wird. Im alten EWS hatten wir die Situation schon mal, nur damals waren die Wechselkurse noch anpassbar.
Man kann dann schließlich doch den Währungen der Industriestaaten nicht absprechen, daß sie funktionieren. Wir haben seit über 60 Jahren eine prosperierende Wirschaft mit einem in der Geschichte noch nie erreichten Wohlstand. Inflation ist doch da auch nur eine Rechengröße: ob mein Geld mit 3% bei 2% Inflation verzinst wird oder mit 1% bei 0 Inflation ist genauso egal, wie der Wert von Anlagen sich mit der Inflation bewegt: gibt es keine Inflation, dann bleiben die Assets gleich teuer, bei Inflation steigen auch die Assetpreise mit. Inflation schafft nur den Spielraum für Wirtschafts- und Währungspolitik, weil man mit dem Zins nicht vernünftig unter Null gehen kann, auch wenn es die wirtschaftliche Lage erfordern würde - so wie momentan in den USA und ggfs. in einigen der PIGS.
Die FED hat an dann Finanzkrise möglicherweise eine Mitschuld, weil sie vielleicht die Zinsen früher hätte erhöhen können. Die Ursachen sind aber nicht so eindimensional. zB hat das Ende der Gewährträgerhaftung bei den deutschen Landesbanken dazu geführt, daß sie sich übermäßig auf dem letzten Drücker billig refinanziert haben und dann verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten gesucht haben und dann jeden Müll gekauft haben. 2/3 der Verluste sind ja auch bei den staatlichen und halbstaatlichen Instituten angefallen. Das war ein perfect storm.
Und Spekulation gab es schon immer: http://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie Treiber dafür sind irrationale Erwartungen und da ist es egal, ob man 2% oder 5% für den Kreditkauf von Aktien, Immobilien oder Tulpenzwiebeln zahlen muß: man erwartet ja weit darüberliegende Erträge. Und es gab eine Immo-Blase ja auch in einigen Regionen Europas wie Spanien und Irland, aber nicht zB in Deutschland - trotz ein und derselben Währung und Zentralbank. Dafür gab es vor 20 Jahren im kleinen Österreich eine Aktienhausse, die regional sehr beschränkt war und nach knapp 2 Jahren war der Spuk auch wieder vorbei, aber kein vernünftiger Zinssatz der Welt hätte die Menschen davon abhalten können, Aktien zu kaufen um reich zu werden.
Zum Zentralbankensystem wird man ähnliches sagen können wie über die Demokratie: das System hat seine Schwächen, aber wir haben nix besseres.
zu Japan dann noch das hier: http://www.project-syndicate.org/commentary/gros18/English es ist ja irreführend, GDP von Ländern mit starken Bevölkerungswachstum wie den USA und schrumpfenden Volkswirtschaften wie Japan zu vergleichen. Wichtig ist ja, was pro Kopf ankommt. Und wenn man wie Gros es richtig macht, pro Arbeiter vergleicht, dann hat Japan eine sehr hohe und wachsende Produktivität. Mehr kann man nicht erwarten. Die Japaner machen auch nicht den Fehler, Einwanderung zu forcieren. Das würde zwar die Wirtschaftsleistung erhöhen, aber da wieder alles auf alle Köpfe aufgeteilt werden muß, hat der Einzelne am Ende nichts davon. Im Gegenteil: das würde die beengte Wohnsituation nicht entspannen helfen. Und eines vor allem hat Japan gut hinbekommen: Arbeitslosigkeit ist noch immer eine Randerscheinung. Halb so hoch wie in Deutschland, ein Drittel so hoch wie in den USA.
Sehr schön wir haben also eine Inflation wenn es Krieg gab und Deflation danach. Seit dem letzten Weltkrieg haben wir nur noch Inflation, bis auf ein Episödchen in 2009. somit kann sich ja jeder einen Reim darauf machen wie disziplinierend der Goldstandard ist. Jeder Übertreibung wird massiv eingefangen. Somit danke ich für die überzeugende Darlegung der Vorteile einer Goldwährung.
wer sein Vermögen in Gold anlegen will, der kann das ja jederzeit tun. Man kann ein Goldkonto führen oder sich Gold in Barren kaufen und verstauen. Ich rate nicht dazu und habe in meinem Leben auch noch nie auch nur eine Unze von irgendeinem Industriemetall gehortet, aber da ist ja jeder frei über sein Geld zu verfügen.
Wer etwas nicht mit Geld bezahlen will kann das nur unter erschwerten Bedingungen nämlich der Umwandlung von Gut in Geld und andersherum angehen.
Und nein die Inflation ist nicht egal. Sie benachteiligt jeden der Geld halten muß.
Natürlich gibt es zum Zentralbanksystem eine Alternative. Nämlich keine Zentralbank zu haben. Es hat Jahrhunderte gut ohne diese geklappt und auf einmal solle es ohne diese nicht mehr gehen.
Zitat Nilfsk
Die FED hat an dann Finanzkrise möglicherweise eine Mitschuld, weil sie vielleicht die Zinsen früher hätte erhöhen können. Die Ursachen sind aber nicht so eindimensional. zB hat das Ende der Gewährträgerhaftung bei den deutschen Landesbanken dazu geführt, daß sie sich übermäßig auf dem letzten Drücker billig refinanziert haben und dann verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten gesucht haben und dann jeden Müll gekauft haben. 2/3 der Verluste sind ja auch bei den staatlichen und halbstaatlichen Instituten angefallen. Das war ein perfect storm.
Die FEd flutet den Markt mit Geld und das funktioniert nicht, wenn das Problem schon ein zuviel an Geld ist. Das zuviel an Geld manifestiert sich in der steigenden Inflation und da kommen Sie nicht drum herum. Somit wird jeder der "Geld" hält bestohlen, er hat eben keine Alternative, nämlich anderes Geld zu nehmen es gibt ein Monopol auf Geld und Staaten reagieren ganz hektisch wenn Ihnen jemand diese Monopol streitig machen will. http://blog.mises.org/16399/the-crime-of-private-money/
Der Monopolist bestiehlt somit jeden der sein Vermögen in "Geld" hält. Und wer da nicht will muß wirtschaftlich aktive werden und damit "Risiko" eingehen, was vielleicht gar nicht dessen Absicht war ist.
Ich habe Ihnen doch zugestanden Ihr Fiat-Geld zu behalten. Dann stehen Sie mir doch auch meine Goldgeld zu. Es tut Ihnen doch nicht weh? Mir Ihr Fiat-Geld schon. Also wer wird "systematisch" benachteiligt. Leute wie ich die kein Fiat-Geld haben wollen. Was ist daran in Ordnung?
Also ganz einfach. Sie bieten mir als alternatives Zahlungsmittel eine goldgedeckte Währung an. Jeder von uns kann sich das aussuchen was er bevorzugt. Solange ich diese Wahl nicht habe, steht klar fest ich werde jedes Jahr durch den Staat bestohlen.
diese Kurve sagt doch allein erstmal gar nichts aus, oder? Als Nichtökonom sehe ich dort anscheinend eine zu regelnde Größe, und bis ca 1939 funktioniert die Regelung auch einigermaßen (Schwankung um die NULL-Linie). Aber ab da läuft der Wert weg. Ich schätze per Auge über Daumen so ca 1,5% positive Regelabweichung über einen Zeitraum von 70 Jahren. Für mich sieht das sehr ungesund aus. Aber der Fairness halber könnte man ja sagen, dass der SOLL-Wert einer Bezugsgröße folgt. Die Geldmenge müsste ja eigentlich den dahinter stehenden Realwerten folgen, oder? Also als Nichtökonom würde ich davon ausgehen, dass die NULL-Linie diese Realwertbasis markiert. Ist das so?
Wenn nicht, müsste man diese Kurve noch dazustellen. Dabei hätte ich auch gern eine bereinigte Kurve. Beim bloßen BIP gehen ja, wenn ich recht informiert bin, auch Beamtengehälter und sowas mit rein. Und, werden Ausgaben die durch Schulden finanziert sind dort auch mit hineingerechnet?
Worauf ich hinaus will: Steht der permanenten Ausweitung der Geldmenge ab den 30-er Jahren, auch eine entsprechende Realgütermenge entgegen, oder wird durch die permanente Inflation frei flottierendes Investmentkapital gebildet, welches dann immer wieder in immer größere Blasen strömt?
Ich frage wirklich als interessierter Laie.
Beste Grüße, Calimero
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Es gibt dort keine Kurve. Sondern eine 0 Inflationslinie und egal wieviel Geld da ist in den Goldzeiten ging es "rauf und runter" und dürfte nicht als "konstanter" Inflationsdruck zu interpretieren sein. Nur nach dem Fall von Bretton Woods (1971) gibt es nur noch Inflation bis auf ein kurzen Schwenker in 2009.
Vorher kann man m.E. schön erkennnen wie jedes Notlage die Inflation rauf trieb mit entsprechender Gegenreaktion wenn die Notlage vorbei ging. Oder meinen Sie eine andere Grafik?
Zitat von Calimerodiese Kurve sagt doch allein erstmal gar nichts aus, oder? Als Nichtökonom sehe ich dort anscheinend eine zu regelnde Größe, und bis ca 1939 funktioniert die Regelung auch einigermaßen (Schwankung um die NULL-Linie). Aber ab da läuft der Wert weg. Ich schätze per Auge über Daumen so ca 1,5% positive Regelabweichung über einen Zeitraum von 70 Jahren. Für mich sieht das sehr ungesund aus. Aber der Fairness halber könnte man ja sagen, dass der SOLL-Wert einer Bezugsgröße folgt. Die Geldmenge müsste ja eigentlich den dahinter stehenden Realwerten folgen, oder? Also als Nichtökonom würde ich davon ausgehen, dass die NULL-Linie diese Realwertbasis markiert. Ist das so?
Nein. Sie sind Anleger (oder Kreditnehmer, völlig egal). Was Sie wollen, ist erst einmal nicht unbedingt eine Inflation von 0%, sondern Klarheit, wie hoch die Inflation sein wird, mit möglichst niedriger Schwankung. Das können Sie dann nämlich in Ihre Anlageentscheidungen einbauen. Ob das eine dauernde Inflation von 2% oder eine dauernde Deflation von -3% ist, ist erst einmal egal. Mit beiden Erwartungen können Sie rechnen, wenn Sie Geld anlegen oder aufnehmen (und abzahlen müssen). Wenn man seine Versorgungslücke im Alter berechnet, setzt man ja auch 2% an.
Problematisch wird es, wenn die Inflation deutlich schwankt. Wenn Sie mit 2% Inflation gerechnet haben, aber plötzlich 10% bekommen, dann sind Sie gelackmeiert, wenn Sie eine feste Anlage zu 5% gezeichnet haben. Und wenn Sie umgekehrt eine Deflation von -3% abbekommen, sind Sie auch dumm dran - dann nämlich, wenn Sie Geld zu 5% aufgenommen haben (und tilgen müssen), um eine Maschine zu kaufen, deren Produkte Sie jetzt nicht mehr zu Preisen verkaufen können, die jährlich um 2% steigen. Statt dessen müssen Sie nämlich (Deflation!) Ihre Preise jedes Jahr um 3% senken, aber trotzdem die Zinsen von 5% auf Ihren Kredit bedienen. Und schon geht Ihre ganze RoI-Rechnung den Bach runter. Im Extremfall gehen Sie pleite, und sogar derjenige, der Ihnen eine 5%-Anleihe abgenommen hat und sich jetzt über eine reale Rendite von 8% (5% auf die Anleihe plus 3% Deflation) freut, hat das Problem, dass er sein Geld nicht komplett zurückbekommt.
Und deswegen ist eine Inflation von 0-4%, die um 2% schwankt, deutlich besser als eine von -7 bis 10%, selbst wenn die um 0% schwankt, und da habe ich einfach mal per Augenmaß die Zahlen von 1950 bis heute bzw. die von 1872 bis 1950 im Schaubild genommen. Varianzen in Zeitreihen machen etwas aus, und eben manchmal mehr als die Mittelwerte. Wenn man eine solch starke Varianz abpuffern will, dann muss man seine Assetallokation zum Teil auch auf das Inflations-Hedging ausrichten statt darauf, was man eigentlich will, und das sind volkswirtschaftliche Reibungsverluste.
Und dazu kommen natürlich noch die sticky wages, die nilfisk ja schon angesprochen hat.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von FriedrichSie bieten mir als alternatives Zahlungsmittel eine goldgedeckte Währung an. Jeder von uns kann sich das aussuchen was er bevorzugt. Solange ich diese Wahl nicht habe, steht klar fest ich werde jedes Jahr durch den Staat bestohlen.
Es gibt überhaupt kein Problem mit einer goldgedeckten Währung. Sie vereinbaren einfach mit Ihren Kunden oder Lieferanten eine Zahlung in x Feinunzen Gold zum Rechnungszeitpunkt. Ob das dann in Form von Barren oder von Euro zum jeweiligen Tages-Goldkurs ist, ist dann ja egal - wenn Sie lieber Gold im Keller haben, können Sie ja eingehende Rechnungen sofort in Gold umwandeln beziehungsweise Gold horten und erst zur Begleichung von Rechnungen in Euro umwandeln. Oder man spart sich das physische Gold und rechnet einfach überall den Goldpreis ein.
Und wenn das so einfach ist und wir "jedes Jahr durch den Staat bestohlen werden", dann werden das ja sicher viele Unternehmen machen. Die wollen schließlich auch nicht jedes Jahr bestohlen werden. Leider fällt mir auf die Schnelle keines ein, aber vielleicht haben Sie ja ein paar Beispiele parat?
Oder vielleicht ist mit Ihrer Argumentation ja doch irgendwas nicht ganz richtig, wenn sich kein Beispiel findet?
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Sie wollen es nicht einsehen. Ich will nicht einen Extra Vertrag sondern einfach nur "goldmünzen" oder mit Gold gedeckte Scheine. Und nein ich WILL nicht ein Extrageschäft machen müssen um Gold gegen Geld zu tauschen. Was Sie mir antragen ist. "Mach doch Geschäfte". Nein es geht um einfach nur was ich als Geld benutzen möchte. Sie behalten Ihr Fiat-Geld ich bekomme eine Goldgedeckte Währung ohne Zentralbank.
Gestehen Sie mir das zu, ansonsten bleibt es beim staatliche sanktionierten Diebstahl.
Im Extremfall gehen Sie pleite, und sogar derjenige, der Ihnen eine 5%-Anleihe abgenommen hat und sich jetzt über eine reale Rendite von 8% (5% auf die Anleihe plus 3% Deflation) freut, hat das Problem, dass er sein Geld nicht komplett zurückbekommt.
Sie haben da zwei Sachen in einen Topf geworfen. a) Geld und b) ein Geschäft (Kredit oder Geldverleih)
Das ist nicht ok. Es geht nur um's Geld halten. Und das ist eine 0 er Inflation besser als eine irgendwie geartete permanente Inflation dir NUR einseitig den Schuldner bevorzugt. Und da haben wir genau das Problem schlechthin. http://www.freiewelt.net/nachricht-6987/...FCckzahlen.html
Und genau hier ist das Problem. Immer nur Schulden, mehr Schulden und Schulden für Zinseszins. Und dem Sparer am Besten noch jedes Jahr was wegnehmen. So wie z.b. im Augenblick Inflation 2.5 % und bei den meisten Banken gibt es weniger als 2 % Zinsen. Also klar die Sparer sollen es "richten".... und werden durch die permanente Inflation jedes Jahr "ärmer"...
Zitat von FriedrichSie wollen es nicht einsehen. Ich will nicht einen Extra Vertrag sondern einfach nur "goldmünzen" oder mit Gold gedeckte Scheine. Und nein ich WILL nicht ein Extrageschäft machen müssen um Gold gegen Geld zu tauschen. Was Sie mir antragen ist. "Mach doch Geschäfte". Nein es geht um einfach nur was ich als Geld benutzen möchte. Sie behalten Ihr Fiat-Geld ich bekomme eine Goldgedeckte Währung ohne Zentralbank.
Gestehen Sie mir das zu, ansonsten bleibt es beim staatliche sanktionierten Diebstahl.
Das gestehe ich Ihnen ja gerne zu. Sie können ja problemlos dem Kioskbesitzer und dem Bäcker Ihres Vertrauens Goldmünzen als Zahlungsmittel anbieten, und er ist frei darin, sie anzunehmen. Oder Sie bezahlen in einer der sogenannten "Regional-" oder "Tauschwährungen" oder auch in lebenden Hühnern, das können Sie mit jedem Geschäftspartner ausmachen, wie Sie beide es wollen. Der Euro muss zur Tilgung von Geldschulden angenommen werden, jedes andere Zahlungsmittel kann. Und wie gesagt: wenn das mit dem staatlich sanktionierten Diebstahl so offensichtlich ist, dann sollten Sie keine Probleme damit haben, sich so eine goldbasierte Parallelwirtschaft aufzubauen.
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