Zitat von C.Es gibt eine Prozedur, deren Ergebnis abzuwarten gilt.
Ich brauche kein abschließendes Bild. Das vorliegende Bild reicht mir vollkommen um nachdrücklich den Rücktritt von G zu fordern.
Die Prozedur ist schon recht weit gediehen. Zwischenergebnis: Plagiate auf 176 Seiten, das sind 44,8%. Vor fünf Stunden waren es nur gute 30%. Mir genügt das auch schon.
-- Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April
Zitat von Stefanie In Afghanistan starben heute deutsche Soldaten, in Bahrain starben Menschen und anstatt damit die Seiten zu füllen, hat die Welt z.B. als erste drei Artikel online zu Guttenberg gebracht. Ich finde das eine nicht nachvollziehbare Priorität.
Ja, ich bin auch ganz sicher, als die 20 Jahre alten Fotos von Josef Fischer auftauchten und diverse Titelbilder füllten, da war mit Sicherheit niemand in der Welt gestorben, es gab keine Unglücke, keine Unfälle und nicht einmal ein Sack Reis war in China geplatzt, da war ja einfach nix worüber man sonst berichten konnte.... ja, nee, ist klar.
Diese Argumentation ist so alt wie sie sinnfrei ist. Worüber eine Zeitung berichtet ist ihre Sache, man könnte durchaus sehr berechtigt argumentieren, dass die diversen Unglücksmeldungen, die sonst so tagein tagaus die Blödzeitung oder die Welt schmücken, eigentlich die wenigsten Menschen etwas angehen. Denn es ist für unser Leben ziemlich bedeutungslos, wo ein Flugzeug abgestürzt oder ein Zug entgleist ist. Ich finde die Frage was für einen Character ein potentieller zukünftiger Bundeskanzler, denn bei allem Rumgerede gehts genau darum, dass hier der Heilsbringer untergeht, durchaus sehr wichtig. Die Welt offensichtlich auch. Und irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ihnen das Thema durchaus auch wichtig erscheint, jedenfalls gemessen an dem, wieviel Sie dazu schreiben. So falsch kann die Welt da nicht liegen.
Zitat von Llarian Ja, ich bin auch ganz sicher, als die 20 Jahre alten Fotos von Josef Fischer auftauchten und diverse Titelbilder füllten, da war mit Sicherheit niemand in der Welt gestorben, es gab keine Unglücke, keine Unfälle und nicht einmal ein Sack Reis war in China geplatzt, da war ja einfach nix worüber man sonst berichten konnte.... ja, nee, ist klar.
Lieber Llarian,
ich schrieb bereits, dass ich auch die Befragung von Fischer und den Hype drum herum als reine Show empfand. Ferner schrieb ich, dass ich auch den Hype um Käßmann völlig überzogen fand etc.. Ich könnte hier weitere Beispiele aufführen, denke aber wegen Ihres Beitrages, dass ich mir das sparen kann, weil immer wieder der Vorwurf kommen wird, ich würde hier, weil es um Guttenberg geht, das Theater völlig überzogen finden. Ich schrieb ebenfalls bereits, warum ich das Theater außerhalb jeder Relation finde und diese Grundsätze sind nicht auf CDU Politiker beschränkbar.
Zitat von Llarian Diese Argumentation ist so alt wie sie sinnfrei ist.
Sie mögen meine Prioritäten sinnfrei finden und damit auch meine Feststellung diesbzgl., aber das ändert nichts daran, dass ich es nicht nachvollziehen kann, dass auch die Süddeutsche online an den ersten drei Positionen zu Guttenberg bringt. Sie mögen andere Prioritäten als ich haben, allerdings würde ich das nicht als sinnfrei bezeichnen, sondern nur, dass Sie andere Prioriäten als ich haben und ggf. diese für mich nicht nachvollziebar sind.
Zitat von Llarian Worüber eine Zeitung berichtet ist ihre Sache,
Ich habe an keiner Stelle anderes behauptet. Dass ich die Prioritäten in den Medien hier nicht nachvollziehen kann, sollte mir ebenso erlaubt sein zu schreiben, wie Sie erklärten, dass Sie die Berichterstattung über Westerwelle einseitig finden. Denn es ist genauso das gute Recht der Medien, einseitig zu berichten. - auch wenn man unter journalistischen Gesichtspunkten bei beiden Punkten die Frage aufwerfen darf, ob hier wirklich neutraler Journalismus oder doch eher der Versuch der Beeinflussung der öffentlichen Meinung vorliegt.
Zitat Sie mögen meine Prioritäten sinnfrei finden und damit auch meine Feststellung diesbzgl.,
Ich habe zu ihren Prioritäten gar nichts gesagt, sie noch weniger bewertet. Was ich bewertet habe ist ihre Argumentation. Denn das Argument ist alt wie es eben sinnlos ist. Prioritäten sind gänzlich unterschiedlich. Sie mögen es für wichtig halten, dass man über Tote in Bahrain berichtet. Andere halten die Berichterstattung über einen erschummelten Doktortitel für wichtig. Wieder andere würden es vielleicht für wichtig halten, darüber zu berichten, dass der Ifo-Geschäftsindex deutlich zugelegt hat (etwas was uns wohl insgesamt am meisten beeinflussen würde). Das der eine dem anderen seine Prioritäten vorwirft, und nichts anderes tun Sie, ist sinnlos. Denn es führt zu nix. Ich muss ja auch nicht nachvollziehen warum Sie Tote in Bahrain für so wichtig halten, genausowenig wie ich verstehen muss, warum ein Fährunglück in Brasilien für irgendeine Bedeutung für mich oder mein Leben haben sollte. Aber deswegen werfe ich das doch nicht dem anderen vor.
Und das die Medien über WW einseitig berichten ist keine Bewertung von Prioritäten sondern von fehlender Neutralität. Ich kritisiere nicht die Bravo dafür, dass sie es für bedeutend wichtiger hält darüber zu berichten wieviele Freunde eine Lena Meyer-Landshut bisher gehabt hat als die Frage wer demnächst in Hamburg regiert. Ist vollkommen in Ordnung. Ich meine nur, dass WENN eine Zeitung politische Themen für wichtig hält, dann sollte sie auch neutral darüber berichten. Das hat in der Tat was mit journalistischem Ethos zu tun. Simpel gesagt: Das sich eine Zeitung entscheidet lieber über den Character von Politikern zu berichten als über Aufstände im nahen Osten ist journalistisch nicht zu beanstanden. So lange sie dies neutral und für alle tut. Zu meinen die eigenen Prioritäten für Themen würden über die journalistische Qualität entscheiden ist ein Schuh, den ich mir nicht anziehe.
Zitat von Llarian Ich habe zu ihren Prioritäten gar nichts gesagt, sie noch weniger bewertet. Was ich bewertet habe ist ihre Argumentation. Denn das Argument ist alt wie es eben sinnlos ist.
Lieber Llarian,
nein es ist meine Meinung, dass ich die Prioritäten nicht nachvollziehen kann und auch die Schlüsse die ich daraus ziehe. Sie können doch nicht darauf beharren, dass man das nicht sagen kann und es eine sinnfreie Argumentation ist. Es ist meine Meinung und nur weil Sie das sinnfrei finden, kann es doch nicht sein, dass andere das nicht aussprechen dürfen.
Zitat von LlarianUnd das die Medien über WW einseitig berichten ist keine Bewertung von Prioritäten sondern von fehlender Neutralität. Ich kritisiere nicht die Bravo dafür, dass sie es für bedeutend wichtiger hält darüber zu berichten wieviele Freunde eine Lena Meyer-Landshut bisher gehabt (...)
Und sie überbiegen hier die Banane, um meine Meinung als nicht zu lässig darzustellen und bemühen sogar die Bravo...Selbstverständich kann es es sein, dass durch die Themensetzung die Neutralität verletzt wird. Warum denken Sie, gibt es zig PR Agenturen, die Meldungen über ihre Kunden platziert sehen wollen? Weil Meldungen und insbesondere die Intensität und Länge in den Medien keine Wirkung auf die Öffentlichkeit haben?
Bleiben wir beim Westerwelle Beispiel. Wenn immer nur Merkel und die CDU erwähnt würde und Westerwelle und die FDP wenn überhaupt nur mal kleine Randmeldungen wären, würden auch Sie ganz sicher sagen, das sei nicht neutral. Das haben Sie, meine ich, auch schon, indem Sie sagten - vielleicht war es auch ein anderer - dass die FDP xy bereits gesagt hätte, die Medien aber kaum drauf eingingen und es nun so wirken würde, als käme es von Merkel, da deren Äußerung dazu überall gebracht würde und die FDP stünde blöd da.
Und ebenso ist es natürlich anders herum. Wenn eine Meldung überall nicht nur den ersten, sondern die ersten Plätze einnimmt und damit viel Raum, dann hat das selbstverständlich eine ganz andere Wirkung, als wenn es ab und an mal nebenbei erwähnt wird.
Ich kann nicht glaube, dass ich hier in diesem Form so etwas schreiben muss. Das liegt doch auf der Hand, dass auch durch die Intensität der Berichterstattung auf die öffentliche Meinung eingewirkt wird. Der Schuss kann auch nach hinten los gehen, wie bei Sarrazin, aber für gewöhnlich ist es doch anders. Dass so auch teilweise ganz gezielt Stimmung gemacht wird. Wenn Sie mit Journalisten sprechen, werden Sie keinen finden, der das abstreitet.
Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht wieder mit der Bravo um die Banane krumm zu biegen. Wir reden hier über die Berichterstattung eines Politikers in den den Tageszeitungen und Nachtrichtenmagazinen.
Sämtliche Parteien haben daher Teams, die genau die Medien beobachten und dazu gehört auch festzuhalten, an welcher Stelle wurde was gebracht. Bei der Opposition haben diese Teams gerade schöne Stunden, weil die berichten können, an allen ersten Plätze negative Zeilen und Berichterstattung über zu Guttenberg.
Wirklich Llarian, Sie können doch nicht abstreiten, dass die Platzierung und Intensität sehr wohl auch im täglichen Geschäft etwas mit Neutralität zu tun haben kann, indem Sie mit der Bravo um die Ecke kommen...
Zitat von Stefanie Es ist meine Meinung und nur weil Sie das sinnfrei finden, kann es doch nicht sein, dass andere das nicht aussprechen dürfen.
Sie dürfen aussprechen was Sie wollen, es führt nur in dem Fall zu nix. Und das macht das Argument sinnfrei. Es ist die Hoffnung das ein anderes Thema doch die derzeit stattfindende Hetzjagdt auf den grossen Hoffnungsträger der Konvervativen überdecken möge. Das passiert aber nicht und als Vorwurf dazu greift die Themenauswahl einer Zeitung schlicht ins Leere.
Zitat Und sie überbiegen hier die Banane, um meine Meinung als nicht zu lässig darzustellen und bemühen sogar die Bravo... [...] Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht wieder mit der Bravo um die Banane krumm zu biegen. [...] Wirklich Llarian, Sie können doch nicht abstreiten, dass die Platzierung und Intensität sehr wohl auch im täglichen Geschäft etwas mit Neutralität zu tun haben kann, indem Sie mit der Bravo um die Ecke kommen...
Das Argument muss ja ziemlich gesessen haben, liebe Stefanie, wenn Sie es durch dreimalige Wiederholung wiederlegen wollen. Das wird auch mit fünfmal nicht klappen. Ich kann genauso den Playboy, das neue Blatt, die Blitz-Illu (wenns die noch gibt), die Apothekenumschau oder National Geographic einsetzen. Und ich muss mich nicht auf Print Erzeugnisse beschränken. Selbst das schöne Log vom Zettel passt durchaus. Gleich mehrere Artikel zu Guttenberg und nicht einen zur internationalen Wirtschaft. Weil das die Prioritäten sind, die er für wichtig hält und man kann ihm wohl kaum besondere Vorlieben für linke Berichtserstattung vorwerfen. Wir können aber auch gerne den Aspekt von Neutralität danebenstellen. Zum Beispiel anhand der Blöd-Zeitung, die sich tagelang über die alten Fotos von Josef Fischer echauffieren kann, aber ziemlich leise ist in Bezug auf Guttenberg. Das ist in der Tat nicht so richtig neutral, man sollte wohl erwarten, dass wenn eine Zeitung die Characterfehler von Politikern für wichtig hält, sie das auf beiden Seiten tut. Umgekehrt mag es genauso Zeitungen geben, die das ganze Thema nicht kratzt. Von denen sollte man dann auch erwarten, dass sie es dann zu keiner Seite schreiben. Aber OB Sie das für wichtig halten, und für WIE wichtig sie es halten, das entscheide nicht ich und auch nicht sie. Und was die Welt angeht, so beobachten wir dochmal folgendes: Alleine hier in Zettels Raum ist in wenigen Tagen ein Rekordthread zusammengekommen wie man das selten erlebt. Und das nicht von einzelnen sondern von Dutzenden. Offensichtlich ist das Thema für die Leser sehr interessant. Was vielleicht auch damit zusammenhängt das die meisten Leser WEGEN der Prioritäten hier sind, die auch Zettel setzt. Wenn die Welt ihre Leser ähnlich einschätzt, dann tut sie genau das wirtschaftlich gebotene, sie berichtet darüber was ihre Leser interessiert. Genauso wie die Blöd-Zeitung in einer Woche wieder über den hundertsten Wohnungsbrand berichten wird und die dreihundertvierundzwanzigste Schönheits-OP eines B-Promis in völliger Ignoranz der Wirtschaftssituation in China oder der Gesetzgebung der EU. Wenn das nicht ihre Prioritäten sind, liebe Stefanie, dann gibts eine einfache Lösung: Kaufen Sie sie nicht. Ich habe in den letzten zehn Jahren vielleicht ein Dutzend Zeitungen gekauft (zusammen), meistens wenn ich mal mit der Bahn gefahren bin, ich habe meine Glotze vor Jahren abgeschafft und das einzige Radio, dass ich besitze (mein Autoradio) harrt seit vielleicht 4 oder 5 Jahren der Reparatur, seit es abgeraucht ist. Ich kritisiere nicht RTL2 für den Müll, der dort kommt, ich kaufs schlicht nicht.
Zitat von LlarianSie dürfen aussprechen was Sie wollen, es führt nur in dem Fall zu nix. Und das macht das Argument sinnfrei. Es ist die Hoffnung das ein anderes Thema doch die derzeit stattfindende Hetzjagdt auf den grossen Hoffnungsträger der Konvervativen überdecken möge. Das passiert aber nicht und als Vorwurf dazu greift die Themenauswahl einer Zeitung schlicht ins Leere.
Sie mögen nicht glauben, dass es mir nicht um zu Guttenberg geht und daher drehen wir uns. Auch mögen Sie nicht akzeptieren, dass ich die Intensität der Berichterstattung als bewusstes Einwirken auf die Öffentlichkeit sehe. Das kann man unterschiedlich sehen und darüber auch diskutieren. Man kann aber nicht darüber diskutieren, was ich denke und meine. Wenn Sie mir nicht glauben, dass ich hier die Wahrheit über meine Ansichten schreibe, bleibt Ihnen das selbstverständlich überlassen, aber die Diskussion macht keinen Sinn, da ich nur darauf verweisen kann, dass ich bei anderen ähnlich gewertet habe in diesem Thread und wenn Ihnen das nicht reicht, kann ich nicht mehr tun, um zu zeigen, dass ich hier nicht Motivationen vorgebe, die ich nicht habe oder angeblich Dinge verlange, während ich nur feststelle.
Zitat von Martinund was sagt diese eidesstattliche Erklärung genau? Irgendetwas wie "..nach bestem Wissen und Gewissen.."?
Sie können Sie, lieber Martin, hier lesen. [Nachtrag: Es ist aber nur eine ehrenwörtliche, keine eidesstattliche].
Zitat von MartinSie unterstellen Absicht, können sich offensichtlich nicht vorstellen, dass es sich um Fehler (z.B. im Zitieren) handeln könnte. Ich habe schon an anderer Stelle gefragt, welche Fehlerquote denn erlaubt sein darf. Haben Sie einen Vorschlag?
Wenn ich das zu beantworten versuchen darf: Null Fehler. Null.
Natürlich können Fehler vorkommen. Erlaubt sind sie dennoch nicht. Es gibt nichts Peinlicheres für einen Wissenschaftler - und eine Dissertation ist eine wissenschaftliche Arbeit -, als sich Fehler zu leisten.
Lieber Zettel,
erst mal vorneweg: Ich bin der Nachrichtenentwicklung und auch der Entwicklung hier in Ihrem Zimmer in den letzten Tagen nur sehr sporadisch gefolgt, und habe kein auf eigenen Eindrücken beruhendes Gesamtbild von Guttenbergs Diss. Ich sehe natürlich, dass sich der Eine oder Andere bereits ein solches gemacht hat. Ich habe ja selbst kürzlich gegenüber Gorgasal mit der Dynamik und Schnelligkeit des Internet und meiner Erwartung, wie sich gesellschaftliche Prozesse dadurch verändern, argumentiert. Die Diss Guttenberg ist ein gutes Beispiel für diese Dynamik, und ich begebe mich natürlich in Gefahr, dem Stand der Erkenntnisse hinterherzuargumentieren. Ich will mich deshalb lieber auf ein paar prinzipiellen Punkte beschränken:
Vielen Dank für die Klarstellung der Null-Fehler-Erwartung. Ich habe auch volles Verständnis dafür, nur ist es für mich exemplarisch für das, was man als wissenschaftlichen Elfenbeinturm bezeichnet. Der wissenschaftliche Betrieb versucht seine Qualität dadurch zu erreichen, dass er salopp und vereinfacht den Autor einer Arbeit mit Entzug der Anerkennung bedroht, falls er doch Fehler gemacht haben sollte. Sicher kontrollieren die Doktorväter (gibt es auch -mütter, oder väterInnen?) nach, aber es ist wohl kaum eine standardisierte Kontrolle, und die Sanktionen für Nicht-Kontrolle sind nicht gleich Entzug der Beamtenposition.
Darüber kann ich als Industrieerfahrener nur den Kopf schütteln. Sie sehen ja selbst, wie mit entsprechenden Interesse und Aufwand 'Abweichungen' nur so sprudeln, was deutlich macht, dass die universitäre Qualitätssicherungsmaßnahmen Ihrer Erwartung überhaupt nicht gerecht werden können. Was würden Sie sagen, wenn der Medikamentenhersteller seine Qualitätskontrolle darauf beschränkte, einzelne Mitarbeiter zu entlassen, nachdem unerwünschte Auswirkungen bei Patienten aufgetreten sind. Je manueller, desto wichtiger ist zusätzliche Kontrolle. Angewandte Prozesse und Software sind so oder so zu validieren, wenn Sie einen hohen Qualitätsstandard erreichen wollen. Da eine Universität mit für eine Dissertation geradesteht, müsste sie im Vergleich zur Industrie auch geeignete Methoden einsetzen. Beim Hersteller sorgen im Zweifel die Haftungsansprüche für den nötigen Druck, bei regulierten Betrieben (Kernkraftwerke, Nahrungsmittel, Pharma, Medizintechnik) kommen staatliche Kontrollmaßnahmen inklusive Meldepflichten hinzu.
Und wie ich hier in Zettels Raum an unterschiedlicher Stelle schon verfolgen konnte, scheinen wissenschaftliche Verlage, die auf ihr Renommee achten, auch deutlich bessere Kontrollmaßnahmen zu haben als deutsche Universitäten. Kann es sein, dass der deutsche wissenschaftliche Betrieb ein bisschen in der Vergangenheit stehen geblieben ist?
Zu meinem Eindruck über wissenschaftlichen Betrieb (nicht nur Prüfung von Dissertationen) im Allgemeinen zwei Beispiele, die letzten Endes sogar große ökonomische Folgen haben / hatten: 1. Als vor über 10? Jahren ein Klimawissenschaftler eindrucksvoll vor die Presse getreten ist und verkündete, dass der Klimawandel mit 95%iger Wahrscheinlichkeit menschengemacht sei, und auf Computersimulationen verwies, da habe ich die Frage vermisst, nach welchen Normen die Simulationssoftware erstellt und validiert worden war. Ich hätte locker gewettet, dass allein die Software mit 99,999% Wahrscheinlichkeit Fehler hatte, von der Validität der ganzen Simulation ganz zu schweigen. 2. Im letzten Jahr wurde für ca. 1 Woche aufgrund einer Computersimulation zu den Auswirkungen eines Vulkanausbruchs der europäische Flugverkehr eingestellt, ohne dass unabhängige Qualitätsprüfungen einer von möglicherweise qualitätsmäßig freilaufenden universitären Mitarbeitern und Studenten erstellten Simulation abverlangt wurden.
Zitat Das Dreistete ist aus meiner Sicht, daß in dem Artikel von Zehnpfennig, da er 1997 geschrieben wurde, "vor rund zweihundert Jahren" stand und daß der Autor das in "vor mehr als 215 Jahren" verändert hat; offenkundig, weil er die Dissertation eben rund 15 Jahre später schrieb. [Nachtrag: Naja, ganz so viele waren es nicht].
Das, lieber Martin, ist kein Fehler, sondern es ist das Indiz für ein dreistes Plagiat. Und es gibt ja offenbar etliche Stellen, wo solche Veränderungen vorgenommen wurden.
Herzlich, Zettel
Ich war zu meiner universitären Zeit (vor ca. 35 Jahren) nie über irgendwelche Regeln des Zitierens und 'Abschreibens' unterrichtet worden, also beispielsweise darüber, ob ich jede 'abgeschriebene' Textstelle einzeln markieren muss, oder ob ich einmal generell auf Quellen verweisen kann, wenn aus dieser Quelle häufig Angaben benutzt werden. Ich bin neugierig, erwarten Sie den Umgang mit Datenquellen als vorhandenes Know How, oder informieren Sie Ihre Diplomanden und Doktoranden proaktiv? Ich habe mich wegen der Guttenberg Diskussion über Wikipedia über die Definition von Plagiat etwas schlau zu machen versucht, und ich fühlte mich mit dieser Information auch nicht sicher genug für eine Publikation, habe nur den Eindruck, dass das ein Minenfeld ist. Die Guttenberg'schen 'Plagiate' werden in der öffentlichen Diskussion als verwerflich dargestellt (Sie schreiben ja 'dreist'), teilweise mit dem 'Abschreiben' in der Schule verglichen, als ob 'Abschreiben' in der Wissenschaft per se verwerflich sei.
Ich habe zwei 'Plagiate' von Guttenberg quergelesen. Guttenberg hat offensichtlich geschichtliches Material verwendet. Es ist auch offensichtlich, dass Guttenberg nicht persönlich überall dabeigewesen sein kann. Geschichtliches Material kann also nur aus fremden Quellen stammen. Wie es einen allgemein anerkannten Stand der Technik gibt, muss es einen anerkannten Stand der Geschichtsschreibung geben, den zu rezitieren selbstverständlich sein sollte. Der wissenschafliche Beitrag dahinter ist die Auslese des Materials, ein eventuell neuer Kontext, und die Schlussfolgerungen daraus. In dieser Welt etwas unbedarft würde ich argumentieren, dass das wörtliche Rezitieren des Standes der Geschichtsschreibung aus einer referenzierten Quelle das Vernünftigste der Welt ist. Wo ist aus wissenschaftlicher Sicht das Problem? Was ist der wissenschaftliche Gewinn, wenn Geschichte in eigenen Worten wiedergegeben wird?
Aus Sicht der Wissenschaft ist die Referenz der Quelle sicher wichtig, um den Kontext einer Arbeit nachvollziehen zu können. Wenn ich aber eine technische Dissertation vor mir hätte, wo das ohm'sche Gesetz mit Referenz auf ein Physikbuch versehen wäre, käme ich mir veralbert vor (Und nicht weil vielleichtein Schulbuch die Referenz ist). Das liest sich vielleicht etwas blöde, aber ich kann bei den vielen zitierten Stellen in Guttengergs Arbeit nicht beurteilen, was davon nur in meist fremden Worten wiedergegebenes (zumindest universitäres) Allgemeinwissen ist. Jedenfalls kann mir Wikipedia bei der Beurteilung solcher Fragen und der Entscheidungsspielräume nicht weiterhelfen.
Die Sicht der Autoren ist sicher die von Ehre und vielleicht auch monetärem Erfolg (copyright, Karriere), wenn sie in anderen Werken zitiert werden. Die Häufigkeit der Zitate scheint neben der Häufigkeit von Publikationen ein Qualitätskriterium der Wissenschaft zu sein (ein promovierter Kollege erzählte von einem Prof, der bei seinen Doktoranden aus diesem Grund auf das Zitieren seiner eigenen Arbeiten bestanden hat). Man siehlt ihnen den Erfolg. Ist es aber aus dieser Sicht wichtig, an jeder kopierten Stelle zu referenzieren (zitieren), oder ist dem Erfolg nicht dadurch Genüge getan, im Literaturverzeichnis aufgeführt zu sein?
Sicher, ich ersehe aus verschiedenen Beiträgen der Zimmerleute, dass es nun mal bestimmte Regeln gibt, und dass diese einzuhalten sind. Basta. Da aber das Einhalten von Regeln und Moral nicht unbedingt dasselbe sind, und hier deutlich oder unterschwellig Moral ins Spiel gebracht wurde, bin ich so frei diese Moral zu hinterfragen. Moral hat ja in der Regel sehr pragmatische Wurzeln, und root cause analysis' ist das was in der regulierten Herstellerwelt überall eingefordert wird.
In dieser marktwirtschaftlich orientierten Welt (ich kenne mehrere internationale Großbetriebe von innen) sieht die 'Moral' etwas anders aus: 'Erfinde das Rad nicht neu' ist eine wichtige Forderung. Ist das Rad bereits erfunden gilt nur noch, ob dieses patentrechtlich geschützt ist oder nicht. Ist eine Lösung irgendwo publiziert, aber nicht geschützt, dann steht sie der Allgemeinheit zur ökonomischen Verwertung frei. Die Quellen werden nicht in irgendwelchen Unterlagen referenziert, die Vordenker sind in der Regel unbekannt. Der Wert einer Lösung misst sich letztlich im Beitrag zum Gewinn. Ohne diesen Pragmatismus hätten wir heute den Stand von 1980.
Patente sind Schutz des geistigen Eigentums, aber auch Tauschware unter den Firmen. Sie sind wichtig, und Patentverletzungen u.U. so teuer, dass sich professionelle Teams und Anwaltskanzleien mit deren Qualität beschäftigen. Und: Es gibt anders als in der Wissenschaft sehr professionell organisierte Patentämter, die den technischen Beitrag prüfen. Das Prosa der Patentschriften ist meist gleichlautend, ohne dass je Plagiatvorwüfe zum Prosa erhoben worden wären: Fokus ist nur der Inhalt und die zu behauptende Neuerung.
Vielleicht sehen Sie, worauf ich hinaus will: Dank google und Guttenberg steht die Welt der Wissenschaft mit blanken Hosen da. Breite und zeitgemäße Qualitätskontrolle der wissenschaftlichen Arbeit gibt es nicht (Jagen Sie doch mal die Dissertationen der letzten Jahre durch den 'Guttenberg-internet-Prozess'). Und ich habe Zweifel an der Zweckmäßigkeit so mancher Regeln in der wissenschaftlichen Welt. Betrachte ich aber den Einfluß der wissenschaflichen Welt auf die Politik und über die Politik auf die Menschen (von der Klimadiskussion bis zur Vulkanaschenwolke über Deutschland), dann würde ich mal vorschlagen, nur noch wissenschaftliche Erkenntnisse für politische Entscheidungen zuzulassen, die eine etwas höhere Hürde genommen haben als die bestehende. Ich bin sicher nicht der Einzige, der vor der 'Wissenschaft' wenig Respekt hat, nicht erst seit Guttenberg.
Gruß, Martin
PS: Sollte ein Geisteswisenschaftler auf die Idee kommen, eine geisteswissenschaftliche Diss genau über diesen 'Guttenberg-internet-Prozess' zu schreiben und aus Zettels Raum zu zitieren oder gar abzuschreiben, so ist zu hoffen, dass die Wissenschaftlichkeit seiner Arbeit nicht deswegen angezweifelt wird, weil er NUR aus einem Internetblog zitiert hat .
Zitat von Martin(ein promovierter Kollege erzählte von einem Prof, der bei seinen Doktoranden aus diesem Grund auf das Zitieren seiner eigenen Arbeiten bestanden hat).
Mir wurde von unterschiedlichen Doktoranden der Rechtswissenschaften erzählt, dass bestimmte Punkte ihrer Arbeiten überhaupt nicht ergebnisoffen behandelt werden können. In den Rechtswissenschaften gibt es über alles Meinungsstreitigkeiten. Die herrschende Meinung, die Mindermeinung, eine im Vormarsch befindliche Meinung, etc. Je nachdem welche Meinung der Prof vertritt, muss diese selbstverständlich auch der Doktorrand vertreten, auch wenn er anderer Auffassung ist. Der Doktorvater schießt sich doch nicht selbst ins Bein, indem er jemanden darüber schreiben lässt, warum seine eigene Meinung abzulehnen ist. Ich habe bisher von keinem Fall gehört, dass ein Doktorvater zugelassen hat, dass jemand in einer Arbeit die von ihm vertretene Meinung ablehnt bzw. dass auch überhaupt nur darüber nachgedacht wurde vom Doktoranden, dies zu tun. Das sieht man auch in Lehrbüchern, Kommentaren etc. , wenn man mal so guckt, wer welche Meinung vertritt und dann schaut, wer hat wo promoviert und seine Habil geschrieben. Ich möchte hier jetzt nicht behaupten, dass dies immer so sein muss. Aber die Fälle, wo ich mal nachgeschaut habe, traf es zu, dass die Zöglinge stets im Fahrwasser ihrer Profs argumentierten, so dass ich wage zu vermuten, dass dies keine Ausnahme ist.
Zitat von MartinVielleicht sehen Sie, worauf ich hinaus will: Dank google und Guttenberg steht die Welt der Wissenschaft mit blanken Hosen da. Breite und zeitgemäße Qualitätskontrolle der wissenschaftlichen Arbeit gibt es nicht (Jagen Sie doch mal die Dissertationen der letzten Jahre durch den 'Guttenberg-internet-Prozess'). Und ich habe Zweifel an der Zweckmäßigkeit so mancher Regeln in der wissenschaftlichen Welt. Betrachte ich aber den Einfluß der wissenschaflichen Welt auf die Politik und über die Politik auf die Menschen (von der Klimadiskussion bis zur Vulkanaschenwolke über Deutschland), dann würde ich mal vorschlagen, nur noch wissenschaftliche Erkenntnisse für politische Entscheidungen zuzulassen, die eine etwas höhere Hürde genommen haben als die bestehende. Ich bin sicher nicht der Einzige, der vor der 'Wissenschaft' wenig Respekt hat, nicht erst seit Guttenberg.
Ich glaube, Sie vermischen da einige Problempunkte. Die öffentliche Wahrnehmung von Wissenschaft und das, was tatsächlich die Wissenschaft tatsächlich ausmacht und produziert, divergieren sehr stark.
Bitte lesen Sie sich Zettels Artikel über die Grüne Expertin für Kernkraft, Oda Becker. Er führt dort sehr gut auf, worauf es tatsächlich ankommt und wie wenig davon im öffentlichen Bewußtsein verankert ist.
Zitat von energistIch glaube, Sie vermischen da einige Problempunkte. Die öffentliche Wahrnehmung von Wissenschaft und das, was tatsächlich die Wissenschaft tatsächlich ausmacht und produziert, divergieren sehr stark.
Bitte lesen Sie sich Zettels Artikel über die Grüne Expertin für Kernkraft, Oda Becker. Er führt dort sehr gut auf, worauf es tatsächlich ankommt und wie wenig davon im öffentlichen Bewußtsein verankert ist.
Lieber energist,
ich hatte auf die Qualitätskontrolle im wissenschaflichen Bereich abgezielt, und mit der Diss von Guttenberg bekommen meine Zweifel weitere Nahrung. Dies erst mal ohne Wertung dessen was Guttenberg im Detail gemacht hat, es reicht wenn genügend Leute aus dem Umfeld der Wissenschaft sagen, dass die Guttenberg Diss nicht den Regeln entspricht (nehmen Sie Qualität erst mal als die Differenz von dem was sein soll und dem was ist).
Der verlinkte Artikel verweist auf ein Gutachten. Das ist ein anderes Feld. Meines Wissens ist die Qualität von Gutachten weit schlechter geregelt wie die von Dissertationen.
Vielleicht sollte der Fall Gutenberg nicht nur dazu genutzt werden, den Qualitätsanspruch wissenschaftlicher Arbeiten zu hinterfragen, sondern auch den Sinn und Zweck von Originalität: Den Stand der in der unendlichen Weite des Internets und der Bibliotheken liegenden Technik in eigenen Worten wiedergegeben hat etwas von rückständigem Ritual. Vielleicht sollte für Dissertationen eine Behauptung (claim) zur Pflicht werden, in der die Originalität und der wissenschaftlichen Beitrag erklärt wird (etwas anders als die Zusammenfassung), und die Prüfung und der wissenschaftliche Grad beschränkt sich auf die Bewertung und Erfüllung dieser Behauptung.
Vielleicht sollte der Fall Gutenberg nicht nur dazu genutzt werden, den Qualitätsanspruch wissenschaftlicher Arbeiten zu hinterfragen, sondern auch den Sinn und Zweck von Originalität: Den Stand der in der unendlichen Weite des Internets und der Bibliotheken liegenden Technik in eigenen Worten wiedergegeben hat etwas von rückständigem Ritual. Vielleicht sollte für Dissertationen eine Behauptung (claim) zur Pflicht werden, in der die Originalität und der wissenschaftlichen Beitrag erklärt wird (etwas anders als die Zusammenfassung), und die Prüfung und der wissenschaftliche Grad beschränkt sich auf die Bewertung und Erfüllung dieser Behauptung.
Gruß, Martin
Hallo Martin, hier auch eine "gute" Arbeit, die höchste Ansprüche erfüllt:
Doktorarbeit von Wolpertinger Puzzler
Fach: Zamonistik
Thema: Philophysikalische Phänomene und ihre Auswirkungen auf den Kontinent Zamonien
Durch diese Themenwahl ist meine Arbeit natürlich mindestens genau so eng mit der Eydeetischen Philophysik verknüpft wie mit der Zamonistik - ich musste mich halt für ein Fachgebiet von beiden entscheiden. Zamonistik kapiere ich grundsätzlich. Eydeetische Philophysik kapiere ich nicht, aber das ist auch kein Fach zum Kapieren, sondern eine Waffe oder zumindest eine Art von Gesellschaftsspiel. Sehen wir es doch einmal realistisch: Da gibt es das Volk der Eydeeten, deren Gehirne nachgewiesenermaßen leistungsfähiger, besser verdrahtet, anfälliger für Intelligenzbazillen und überhaupt mehr sind als bei anderen Daseinsformen. Sie nehmen Wissen auf wie ein Schwamm, während andere tagelang über Büchern brüten; sie kapieren schneller und kommen in Sekundenbruchteilen auf Lösungen zu physikalischen und philosophischen Fragestellungen, zu denen andere nach jahrelanger Meditation gelangen. So weit klar: Die Eydeeten sind einfach die besseren Denker. Dieser Ruf reicht ihnen aber noch nicht: Sie kreieren ein neues Fachgebiet, die Eydeetische Philophysik, das sie nicht nur schneller und besser, sondern überhaupt als einzige verstehen können. Man sagte mir, für Eydeetische Philophysik bräuchte es schon mehr als ein Gehirn, und ich solle die Finger davon lassen. Aber ich sage: Wer will jetzt noch kontrollieren, ob dieses Fachgebiet, deren eifrigsten Vorreiter einer ein gewisser Prof. Dr. Abdul Nachtigaller ist, wirklich einen mutigen Schritt in Richtung der fundamentalen Wahrheit und der Entschlüsselung der Rätsel des Kosmos darstellt oder schlicht einen dummen Streich, den die Eydeeten ausgeheckt haben, um mal einfach nur vergeistigt klingenden Schwachsinn zu labern und Außenstehenden das Gefühl zu geben, aufgrund mangelnder Gehirneffizienz den Sinn der Philophysik nicht verstehen zu können, der aber in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist? Schon Hildegunst von Mythenmetz hat eine ähnliche Technik erfolgreich angewandt: Er schrieb ein 400seitiges episches Gedicht, das so in etwa aus wahllos aneinandergereihten Wörtern bestand, und hielt ganze Heerscharen von Kritikern und Literaturexperten ein Jahr lang damit in Atem, an der meisterhaften Lyrik des Dichters herumzuanalysieren, zu deuten und zu deuteln, bis sie zu dem Schluss kamen, es mit einer ganz neuen Dimension der Literatur zu tun zu haben, der kein sterbliches Wesen auf Erden gewachsen sei. Erst als diese Ansicht publik wurde, gestand Mythenmetz der entsetzten Fachwelt, dass sie es mit gebündeltem verkappten Schwachsinn zu tun hatte.(...)
1.4 Abschweifiges
(...)Noch ein Hinweis: Ich sehe Hildegunst von Mythenmetz und sein Werk durchaus nicht verklärt, aber doch mit einer gewissen Begeisterung. Mythenmetz hat nicht nur einen tiefen Eindruck, sondern auch ein großartiges Werk hinterlassen und den zamonischen Dichtern und Denkern damit viele, vor ihm unerhörte Mittel in die Hand gegeben, wie zum Beispiel die Mythenmetzsche Abschweifung.(...)
(...)3.3 Das beste Mittel wider den gesunden Menschenverstand
(...) Ich habe solche kreativen Depressionen mit vernunftbetonten Anwandlungen öfter, dann hilft eine ordentliche Portion rotierender Schwärze immer, mich wieder komplett durchdrehen zu lassen. Ich laufe danach ein paar Runden unter manischem Gelächter im Zimmer umher, setze mich anschließend an den Schreibtisch und fülle ein Stück Pergament mit dreizehneinhalb sinnlosen Geboten. Hier, diese habe ich zum Beispiel gerade niedergeschrieben:
1. Ehre den Kaviar!
2. Du sollst nicht an Pinguine denken!
3. Du sollst deinen Namen nicht schreiben, schreibst du ihn doch, so musst du ihn zum Ausgleich fünfmal rückwärts schreiben!
4. Legst du dich in deinem Bette zur Ruhe, so sollst du mit dem Kopf gen Nord-Nordwest liegen.
5. Ferner sollst du im Schlafe nicht Kanu fahren!
6. Du sollst nicht die Wurzel aus 972 ziehen!
7. Du sollst nicht auf Nebel hoffen!
8. Du sollst finkeln!
9. Du sollst täglich deine Augen zählen, denn im Haus ist es wärmer als mit Briefkopf!
10. Du sollst deinen Nächsten nicht auf sein Geonym ansprechen!
11. Du sollst niemals unreine Früchte essen, sei auf der Hut vor Ameisen und bewahre die Phagocytose!
12. Du sollst insbesondere die zwölfte Regel befolgen!
13. Du sollst mindestens einmal im Leben die Pilgerfahrt nach Valentinsbourgh unternehmen und dort mit einem örtlichen Nahverkehrsmittel sechs Haltestellen weit fahren, auf dass deine Seele gereinigt und bestärkt werde vor dem Antlitz der Welt!
13 ½. Du sollst nach der Stadt mit dem Namen (unleserlich) gehen, und wenn du sie gefunden hast, sollst du sie (unleserlich) und (unleserlich) machen für immerdar!
Anschließend wird das Pergament zusammengerollt und in eine der zahllosen leeren Multivitaminsaftflaschen gesteckt, die bei mir herumstehen. Sodann tritt die Flasche die Reise durch die Tornadowand an, und mein geistiges Ungleichgewicht ist wiederhergestellt. Dann kann ich mit Feuereifer zurück an die Arbeit.(...)
(...)6. Schlusswort
(...)Angesichts der Tatsache, dass Zamonien und alles was dort geschieht nur Ergebnis schriftstellerischer Willkür ist, fragt sich, ob es überhaupt sinnvoll war, philophysikalisch-zamonistische Zusammenhänge aufzudröseln und ungeklärte Fragen mit neuen Trugschlüssen zu beantworten. Aber letztlich geht es mir ja auch nicht um die Klärung wissenschaftlicher Zusammenhänge und das Gefügigmachen naturwissenschaftlicher Gedankengänge, sondern um einen affigen Doktorhut, eine idiotische Urkunde und ein T-Shirt, das aufgrund seiner aufgedruckten Logos, Slogans und Internetadressen noch nicht einmal gesellschaftsfähig ist.(...)
♥lich Nola
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky
„Die Soziologie kann sich nicht mit dem bloßen Registrieren menschlicher Handlungsweisen begnügen, sondern muß auch versuchen, die ihnen zugrundeliegenden subjektiven Prozesse aufzudecken und zu beschreiben.“ – THEODOR GEIGER
Meine private Meinung zum Thema:
Hartnäckig und alles andere auf ein Minimum verdrängende Thema Nr. 1 – Guttenbergs Doktorarbeit!
Und dann gibt es noch eine Analyse und noch einen Fund der Verdammnis, noch eine Passage, die nicht vom Schlagzeilengeber verfasst ist. Gleichzeitig stellt man fest, man hat es ja schon immer gewusst. Dieses und Jenes aus der Vergangenheit erscheint nun plötzlich „im richtigen Licht“.
Guttenbergs Erklärungsversuch, minutiös auseinandergenommen, seine Rhetorik durch alle Raster des Gutmenschensieb gepresst. Die Einen beteiligen sich unter dem Anspruch der Wahrheit, die Anderen zur Verteidigung eines angekratzten Wertekonsens, alles gebündelt unter dem Anspruch einer „ehrlichen Wissenschaft“, die es zu verteidigen gilt. Einen „ehrlich“ erworbenen akademischen Grad, den man durch wohlwollendes Kopfnicken also auch erreichen kann? - die Welt steht Kopf, mit der Befürchtung derjenigen, man könne ihnen am Ende gar unterstellen, dass der selbst erworbene Titel gekauft, getürkt und abgekupfert sein könnte.
Je mehr „die Intelligenzija“ unter wissenschaftlichen Aspekten recherchiert und damit Guttenbergs „Doktorarbeit“ noch aufwertet nachdem der „Humbug eh festgestellt ist“ - je mehr tritt auch ein peinlicher Dünkel von Akademikern zutage, das sich im Rudelverhalten der jetzigen „Hetzjagd“ wiederfindet.
♥lich Nola
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky
Zitat von Reader[Bei dieser Gelegenheit möchte ich dir und den Zimmerleuten herzlich für ihren Einsatz hier danken. Dieser Guttenberg-Thread ist wieder einmal ein Highlight! Darf ich bei dieser Gelegenheit fragen, wo man eine Biographie Guttenbergs finden könnte? Es täte mich interessieren, was er geleistet hat, bevor er zum Minister ernannt wurde. So eine Chance würden die meisten jungen Menschen gerne haben, nicht wahr? What does it take?
Zitat von Droemer"Eine Karriere scheinbar aus dem Nichts. Der erste deutsche Spitzenpolitiker der Twitter- und Facebook-Generation. Diese sehr gut geschriebene, lesenswerte Biographie macht einen klüger, was das Rätsel Guttenberg betrifft." Joschka Fischer
Er hat alles, was ein Held braucht: Charisma, Stammbaum, Reichtum, eine schöne Frau und ein großes Amt. Der Verteidigungsminister ist beliebter als Angela Merkel, viele sehen in ihm schon ihren Nachfolger. Aber ist Karl-Theodor zu Guttenberg überhaupt ein guter Politiker? Als Wirtschaftsminister ließ er markigen Worten, etwa in der Opel-Krise, keine Taten folgen. Kaum war er Verteidigungsminister, vollzog er in der Kundus-Affäre einen atemberaubenden Meinungswechsel. Hat er auch nur den leisesten Verdacht, dass ein anderer hinter seinem Rücken Fäden spinnt, reagiert er hochempfindlich. Muss ein Politiker mit höchsten Ambitionen, einer, der als Hoffnungsträger gilt, nicht mehr leisten, mehr aushalten? Eckart Lohse und Markus Wehner zeichnen das Bild eines talentierten Blitzaufsteigers, der mit der Aussetzung der Wehrpflicht ein erstes Meisterstück geliefert, aber seine Bewährungsproben noch vor sich hat. Sie schildern, woher Guttenberg stammt, wie er in die Politik kam, wo seine Stärken, aber auch wo seine Schwächen liegen. Sie zeigen das wahre Gesicht hinter der Maske des Helden
Nachdem ich an anderer Stelle den Qualitätsjournalisten sicherlich unrecht getan habe, werden wir hier die ganze, ungeschminkte Wahrheit von den Rechercheprofis erfahren. Und es kostet noch nicht einmal 20,00 €, sondern ehrliche 19,99 €.
Zitat von FAZGuttenberg hat es mit der Wahrheit nicht so genau genommen Bartels, im Übrigen einer der Wenigen im Untersuchungsausschuss, der den Minister mit einer gewissen Konsequenz und Zielgerichtetheit ins Gebet nimmt, will wissen, woher der „Spiegel“ seine Informationen und ob der Minister mit Mitarbeitern des Blattes gesprochen habe. Nach einer rhetorischen Slalomfahrt bringt Guttenberg den Satz über die Lippen: „Ich habe in diesen Tagen mit Sicherheit auch mal mit ,Spiegel‘-Journalisten gesprochen.“
Da ist die Katze also aus dem Sack. Erst weist Guttenberg darauf hin, dass die Darstellung des „Spiegel“ mit seiner übereinstimmt, dann gibt er zu, mit Journalisten, auch solchen vom „Spiegel“, gesprochen zu haben. Vergleicht man diese Version mit dem, was der Minister im Dezember seinem von ihm gefeuerten Staatssekretär mehrfach schriftlich zusicherte, nämlich strikte Vertraulichkeit über das Gespräch am 25. November zu wahren, dann wird klar: Guttenberg hat es mit der Wahrheit nicht so genau genommen.
Zitat von Thomas SchmidNun hat er mit dem Verzicht auf seinen Doktorhut so plötzlich doch noch einen Schlussstrich gezogen, dass die Fußnotenjäger arbeitslos zu werden drohen. Jetzt, wo er die Bürde des Heilsbringers endlich los ist, wäre es klug und angemessen, ihn jetzt seine Arbeit machen zu lassen. Nun erst wird er zeigen können, was er wirklich kann
Zitat von Thomas SchmidNun hat er mit dem Verzicht auf seinen Doktorhut so plötzlich doch noch einen Schlussstrich gezogen, dass die Fußnotenjäger arbeitslos zu werden drohen. Jetzt, wo er die Bürde des Heilsbringers endlich los ist, wäre es klug und angemessen, ihn jetzt seine Arbeit machen zu lassen. Nun erst wird er zeigen können, was er wirklich kann
und dann entscheidet der Wähler.
Hallo C.
leider habe ich wenig Zeit um alle möglichen Blogs oder gar das Facebook "abzugrasen", ich bin dort auch kein Mitglied und eigentlich vermisse ich das auch nicht. Deshalb Danke für den Link. Dennoch bin ich kein Fan von kollektiven Daumenrichtungen. Aber genauso klar bin ich auch absolut gegen Betrug in dieser Form, wie Guttenberg es versucht hat. Nun, der Vorgang ist öffentlich, das Vergehen nachgewiesen, sein Image ramponiert. Ende, Aus und Tschüss. Wenn jetzt weiter politisch rumgeiert wird, ist das nicht mehr vom Wähler zu verantworten.
Mich wundert übrigens, das nicht plötzlich irgendwelche Bettgeschichten zum Vorschein kommen, schließlich muß das Wild gründlich ausgenommen werden.
Was die Wahlen angeht, da hat Frau Merkel in Guttenberg ja nun einen schwarzen Peter, den sie aus dem Ärmel ziehen kann, wenn Ergebnisse um 20 % herumdümpeln.
♥lich Nola
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist als der, der ihn gemacht hat." - Carl von Ossietzky
Zitat Nachdem ich an anderer Stelle den Qualitätsjournalisten sicherlich unrecht getan habe, werden wir hier die ganze, ungeschminkte Wahrheit von den Rechercheprofis erfahren.
Ich will ja kein Wasser in Ihren Wein giessen und muss auch zugeben, dass ich den verlinkten Artikel in der FAS sehr gelungen fand. Man sollte bei dieser Gelegenheit aber nicht unterschlagen, dass es die "Profis" im Rahmen der Recherchen zu einem sicher schon länger geplanten Buch von 416 Seiten eben wie so viele andere auch nicht geschafft haben, die Dissertation auch nur anzutasten. Wenn man sich überlegt, dass sie den Gegenstand ihrer Betrachtung sicher nicht unkritisch sehen, ist das schon ein Offenbarungseid.
Zitat Mag man von Joschka Fischer halten, was man will, aber er IST kein Gewalttäter sondern WAR einmal einer. Begin WAR auch mal Terrorist!
Dieser Form von Neusprech muss man sich glücklicherweise nicht anschliessen. Ein Mörder bleibt ein Mörder, ein Dieb bleibt ein Dieb. Es gibt weder Ex-Diebe noch Ex-Mörder. Und es gibt auch keine Ex-Gewalttäter. Wer einmal Steine auf andere Menschen geschmissen hat, bekommt das nicht mehr ungeschehen gemacht. Es ist passiert. Da kann er sich hundertmal von distanzieren, das macht es nicht ungeschehen.
Man kann seinen Fehler einsehen, man kann bereuen. Aber man kann es nie ungeschehen machen.
Das ist kein Neusprech sondern nur humane Verhaltens- und Ausdrucksweise.
Sie sagen zwar, man könnte seine Fehler einsehen, bereuen, sich ändern, aber nutzen tut es jemandem nicht, denn derjenige bleibt ein Mörder, Dieb etc. ganz ob er weitermachen würde.
Ungeschehen kann natürlich keiner etwas, aber jemanden in alle Ewigkeit auf Taten festzunageln, von denen man sich abgewandt hat, ist weder korrekt noch human.
"Ansonsten ärgere ich mich über die weitere Beschädigung der Koalition."
Haette Fischer-Lescano sich sagen sollen "uh hier beschaedige ich die Koalition also behalte ich meine Erkenntnisse bessser fuer mich?"? Die Koalition beschaedigt sich selbst indem sie ungeeignete Politiker/Personen rein aus Gruenden des Parteienproporz in Ministeraemter und andere Funktionen (Chef der Bundesbank etwa) beruft.
Inwiefern stellen Sie hier die fehlende Eignung fest? Zum Verteidigungsministersein braucht es keinen Dr. Ein großer Vorgänger des jetzigen, auch er schon von Pressehatz verfolgt, hatte auch Zeit seines Lebens nur Dr. h.c.
Zitat von ZettelWenn es jemandem bei ein, zwei Zitaten auf 400 Seiten passiert, daß er eine Quellenangabe vergißt, dann zeigt das Schlamperei, aber man wird ihm deshalb nicht den Doktorgrad entziehen.
Aber bei Guttenberg wimmelt es ja von derlei.
Da stimme ich Ihnen zu, Zettel. Das Ausmaß der "Fehlerstellen" ist schon edrückend.
Zitat Und es geht es ja nicht nur um diese Quantität, die dank der Wiki-Gruppe jetzt allmählich sichtbar wird, sondern auch um die Qualität: Es wurden Zitate nicht nur nicht gekennzeichnet, sondern auch noch verändert.
Das Dreistete ist aus meiner Sicht, daß in dem Artikel von Zehnpfennig, da er 1997 geschrieben wurde, "vor rund zweihundert Jahren" stand und daß der Autor das in "vor mehr als 215 Jahren" verändert hat; offenkundig, weil er die Dissertation eben rund 15 Jahre später schrieb. [Nachtrag: Naja, ganz so viele waren es nicht].
Das, lieber Martin, ist kein Fehler, sondern es ist das Indiz für ein dreistes Plagiat. Und es gibt ja offenbar etliche Stellen, wo solche Veränderungen vorgenommen wurden.
Nein, das genau ist eben nicht "Indiz für ein dreistes Plagiat", denn wo es kein Zitat ist, kann man ihm auch nicht vorwerfen, daß "Zitat" zu verändern.
Wenn kein Zitat, dann handelt es sich um eine Paraphrase. Das Problem ist die fehlende Quellenangabe, die sowohl für Zitate wie paraphrasierte Übernahmen nötig ist. Hier liegt das Problem, nicht in den 215 Jahren. (Übrigens eine dämliche Anpassung - wenn ich schon "über ..." schreibe, dann sollte es eine runde Zahl sein.)
Zitat von dtsDie überwiegende Mehrheit der Deutschen hält Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) trotz der Plagiats-Vorwürfe gegen ihn die Stange. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag von "RTL Aktuell" sprachen sich 68 Prozent der Befragten gegen einen Rücktritt des Ministers von seinem Amt aus. Von den Anhängern der CDU/CSU sprachen sich sogar 74 Prozent dagegen aus.
Ich gebe jetzt ganz offen zu, dass meine Reaktion darauf ist, dass dieses Umfrageergebnis hauptsächlich etwas über die Deutschen und deren DSDS-geprägtes Unrechtsbewusstsein aussagt Aber dass in diesem Forum teilweise nicht ganz mehrheitsfähige Meinungen vertreten werden, ist ja nichts Neues.
Vielleicht. Aber vielleicht haben die Beumfragten auch begriffen, was ein Leserbriefschreiber in der FAZ neulich als Skandal empfand: es gibt eine Trennung von Staat und Wissenschaft. Den Herrn sollte man doch mal auf die Grenzen der Wissenschaftsfreiheit aufmerksam machen. Verfassungstreue sind nämlich anders aus.
Zitat von LeibnizIch brauche kein abschließendes Bild. Das vorliegende Bild reicht mir vollkommen um nachdrücklich den Rücktritt von G zu fordern. Ich halte ihn mittlerweile für eine Spielernatur, wie ich sie nicht in entscheidender Position sehen will.
"Eine Prozedur, deren Ergebnis abzuwarten gilt." In welchem Sinne denn? Ich muss noch nicht einmal abwarten ob ich ihn dann eventuell wieder 'Dr.' nennen muss. Das Ergebnis dieser Prozedur ist einzig relevant bezüglich des akademischen Grades von G. Und der interessiert mich einen Tineff. Interessant ist das Ergebnis vielleicht noch inwieweit die CSU auch akademische Positionen in Bayern 'im Griff' hat.
Wenn sie G's Charakter so einschätzen, ist es logisch, ihn nicht als Minister haben zu wollen. Wenn man seine Entscheidungen kritisch sieht, ebenso.
Aber wenn Sie die Frage nach seinem akademischen Grad einen Tineff interessiert, dann interessiert die ganze Affäre Sie ebensoviel.
Für Ministerposten braucht man keinen Doktortitel.
Zitat von Stefanie In Afghanistan starben heute deutsche Soldaten, in Bahrain starben Menschen und anstatt damit die Seiten zu füllen, hat die Welt z.B. als erste drei Artikel online zu Guttenberg gebracht. Ich finde das eine nicht nachvollziehbare Priorität.
Ja, ich bin auch ganz sicher, als die 20 Jahre alten Fotos von Josef Fischer auftauchten und diverse Titelbilder füllten, da war mit Sicherheit niemand in der Welt gestorben, es gab keine Unglücke, keine Unfälle und nicht einmal ein Sack Reis war in China geplatzt, da war ja einfach nix worüber man sonst berichten konnte.... ja, nee, ist klar.
Diese Argumentation ist so alt wie sie sinnfrei ist. Worüber eine Zeitung berichtet ist ihre Sache, man könnte durchaus sehr berechtigt argumentieren, dass die diversen Unglücksmeldungen, die sonst so tagein tagaus die Blödzeitung oder die Welt schmücken, eigentlich die wenigsten Menschen etwas angehen. Denn es ist für unser Leben ziemlich bedeutungslos, wo ein Flugzeug abgestürzt oder ein Zug entgleist ist. Ich finde die Frage was für einen Character ein potentieller zukünftiger Bundeskanzler, denn bei allem Rumgerede gehts genau darum, dass hier der Heilsbringer untergeht, durchaus sehr wichtig. Die Welt offensichtlich auch. Und irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ihnen das Thema durchaus auch wichtig erscheint, jedenfalls gemessen an dem, wieviel Sie dazu schreiben. So falsch kann die Welt da nicht liegen.
Als die Bilder mit Herrn Fischer thematisiert wurden, war das genauso jenseits von aller Verhältnismäßigkeit.
Sogar noch mehr, denn Fischer hatte sich ja von seiner Gewalttätigkeit distanziert. Aber das ist ja egal, denn einmal Gewalttäter, immer Gewalttäter. Kein Wunder, daß mit Fischer Belgrad bombardiert wurde.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.