"Meiner Erfahrung nach gibt es übrigens, solange die Berufsethik des Forschers gewahrt bleibt, keinen Zusammenhang zwischen schlechter Forschung und linker Gesinnung."
Also insbesondere von Islamwissenschaftlern und Orientalen höre ich immer wieder, dass linke Gesinnung absolut prägend sei für die Ergebnisse. Dass mit einer politischen Einstellung da ran gegangen würde, die dann auch zu den Ergebnissen führe, wie man sie gerne hätte.
Jetzt ein ganz anderer Bereich, aber heymat biegt auch die Banane krumm, um die Ergebnisse zu erzielen, die man gern hätte.
Dass Wissenschaft frei von persönlichen Ansichten sein sollte, ist das eine, ich bezweifle aber - in alle politischen Richtungen -, dass dies in der Praxis tatsächlich so gehandhabt wird. Daher gucke ich mir bei Studien immer ganz genau an, von wem die kommen.
Und das Thema Gutachten ist ein offenes Geheimnis. Lehrstühle werden beauftragt, solche im Sinne des Auftraggebers zu erstellen. Es kann ja kein Zufall sein, dass jeweilige Auftraggeber nie Gutachten vorlegen, die ihren Ansichten widersprechen. Das ist tägliches Geschäft.
Wir hatten hier dieser Tage gerade einen kuriosen Fall in einer Seminararbeit. Da hat ein Student zum Thema islamisches Spanien den text einer norwegischen touristischen Website kopiert und dann die handvoll Wörter, die sich unterscheiden der dänischen Orthographie angepasst. Auf die Schliche gekommen sind wir ihm, weil er vergessen hat, einen Satz über die vielen Sehenswürdigkeiten an der Costa del Sol zu streichen....
In den Geisteswissenschaften ist es meines Wissens in den meisten P-Ordnungen so, dass ein Drittgutachter herangezogen wird, wenn einer der Gutachter "summa" bewertet, einer die Annahme ablehnt, oder die Differenz mehr als eine Note beträgt.
Zitat von MarriexWir hatten hier dieser Tage gerade einen kuriosen Fall in einer Seminararbeit. Da hat ein Student zum Thema islamisches Spanien den text einer norwegischen touristischen Website kopiert und dann die handvoll Wörter, die sich unterscheiden der dänischen Orthographie angepasst. Auf die Schliche gekommen sind wir ihm, weil er vergessen hat, einen Satz über die vielen Sehenswürdigkeiten an der Costa del Sol zu streichen....
Ich halte die Sache mit den prügelnden, tötenden Kamelreitern für eine urban legend,. Würde man den arabischen Text verstehen, dann wüßte man vielleicht mehr.
Zitat von MarriexWir hatten hier dieser Tage gerade einen kuriosen Fall in einer Seminararbeit. Da hat ein Student zum Thema islamisches Spanien den text einer norwegischen touristischen Website kopiert und dann die handvoll Wörter, die sich unterscheiden der dänischen Orthographie angepasst. Auf die Schliche gekommen sind wir ihm, weil er vergessen hat, einen Satz über die vielen Sehenswürdigkeiten an der Costa del Sol zu streichen....
Der hatte wohl Zeitdruck.
In meinem Studiengang war nicht das Problem, dass von anderen abgeschrieben wurde, sondern dass die Arbeiten insgesamt von anderen verfasst wurden. Das habe ich auch bei anderen Studiengängen mitbekommen. Dass die Arbeiten teils Gemeinschaftswerke von fünf Leuten oder so waren. Ich denke, keiner hat ein so großes Interesse an meiner Arbeit, wie ich selbst. Deshalb hätte ich da nie einen Fremden rangelassen. Ich war aber so ziemlich die Ausnahme, die es wirklich alles immer allein gemacht hat. Und wie ich dann feststellte, ist das kein Problem nur in meinem Studiengang gewesen, sondern flächendeckend. Je nachdem wie die Kontakte aussahen, wurden von Mitstudenten geholfen, aber auch von "Fortgeschrittenen", sogar Professoren, wenn ein engerer Kontakt bestand.
Und was ich im Umfeld von Personen mitbekomme, die keinen Lehrstuhl haben, ist auch nicht sauber. Die schreiben alle regelmäßig was für ihre Profs und es ist nach meinem Empfinden eher die Ausnahme, dass dies dann auch gebührend erwähnt wird unter Verfasser. Ich kenne auch andere Zustände, wo die Profs nicht nur fair sondern, sondern auch ihre Mitarbeiter als wirkliche Zöglinge behandeln und dafür sorgen, dass die sich wissenschaftlich einen Namen machen können. Aber nach meinem persönlichen Hörensagen ist das leider alles andere als eine Selbstverständlichkeit zumindest in den Geisteswissenschaften. Ich kenne viele, die deshalb sehr frustriert sind.
Oh, Gott oh Gott, das ist breitester arabischer Dialekt, aber was ich verstanden habe: Der mann behauptet, geschlagen worden zu sein, und dass obwohl sie nur um die 20 gewesen sein, die anderen aber eine Million.
In höheren Abschlussarbeiten spielt bei uns allerdings die Frage des Plagiats kaum eine Rolle. In einem Bereich, wo ein enormer Korpus schriftlicher Überlieferung einer kleinen Zahl von Wissenschaftlern gegenübersteht, wird schon bei der Themenvergabe darauf geachtet, dass es möglichst wenig Überschneidungen gibt. Ein weit größeres Problem ist die Fußnote, hinter der sich Ungelesenes verbirgt: Hochstapelei.
Dass so getan wird, als seien Quellen im Original verwendet worden? Oder was meinst damit? Dass höre ich nämlich von Islamwissenschaftlern,die Arabisch und andere relevante Sprachen können, dass andere Wissenschaftler eben kein Arabisch beherrschen und dennoch so tun, als ob sie Originalquellen und keine Sekundärquellen genutzt hätten oder die Quellen durch Dritte im Auftrag übersetzt worden seien, ohne zu erwähnen, dass man sich der Übersetzungsleistung anderer Wissenschaftler bedient hat, um die Quellen analysieren zu können.
Zitat von MarriexOh, Gott oh Gott, das ist breitester arabischer Dialekt, aber was ich verstanden habe: Der mann behauptet, geschlagen worden zu sein, und dass obwohl sie nur um die 20 gewesen sein, die anderen aber eine Million.
Also deutet dieses Video jedenfalls darauf hin, daß das Fremdenführer waren, und keine Geheimpolizisten?
Zitat von energistErstens verwehre ich mich gegen die ständige Behauptung (...), die Plagiate wären absichtlich entstanden und aus niederen Beweggründen eingestellt. Nach Ockhams Rasiermesser ist der nächstliegende Grund zunächst anzunehmen. Hier wäre das m.E. schiere Schlampigkeit.
Volle Zustimmung! Genau das ist m. E. die naheliegendste und plausibelste Vermutung. Der Schlammschmeißer aus Bremen hat es geschafft die ganze Diskussion auf die Frage "Plagiat oder nicht" zu verengen. Und das "nicht" ist angesichts der klaren Textstellen natürlich auszuschließen - aber hier gibt es kein "tertium non datur", ein Plagiat ist noch überhaupt nicht erwiesen und ist eigentlich völlig unglaubhaft.
Denn wenn nun Guttenberg wirklich vorgehabt hätte, sich durch betrügerische Aneignung fremder Arbeit einen Titel zu erschleichen - dann hätte er doch nicht die Textstellen bewußt übernommen. Dann hätte er die Gedankenarbeit (das ist nämlich die eigentliche Arbeit) der anderen übernommen und dann halt umformuliert. Über 400 Seiten selber zu schreiben, um dann bei einigen Absätzen wörtlich zu kopieren - das ist doch völlig unwahrscheinlich. Den fraglichen Zeitungskommentar aus der NZZ hätte ich locker in einer halben Stunde mit eigenen Worten nacherzählt, selbst wirklich dumme Leute würden an dieser exponierten Stelle nicht zum Plagiat greifen.
Dagegen ist Schlamperei bei der Schlußredaktion völlig plausibel. Man hat bei so einer Arbeit viele hundert Textstellen in irgendwelchen Dokumenten abgespeichert und kopiert viele davon (eben als Zitate) in den Haupttext. Und meist kopiert man auch diverse Textteile hinein, die man selber in getrennten Dokumenten erstellt hat. Dazu noch Verwaltung der vielen Fußnoten und des Literaturverzeichnisses - da kann schon einiges schief gehen. Mal zum Vergleich: Ich habe schon Vorlagen erlebt für höchste Gremien (Vorstand und Aufsichtsrat einer DAX-Firma), da ging um Milliardengeschäfte und höchstbezahlte Berater haben Qualitätssicherung betrieben. Und trotzdem waren da Rechenfehler drin, veraltete Angaben und falsche Bezüge. Weil eben die Schlußredaktion unter Zeitdruck stattfand.
Natürlich hat Zettel recht: Solche Schlamperei sollte in wissenschaftlichen Arbeiten nicht sein. Es geht hier ja nicht um einen Einzelfall, sondern um locker ein Dutzend Fehler. Für den Wissenschaftler Guttenberg ist das ein fetter Minuspunkt.
Aber eben kein politisch relevanter Minuspunkt. Da sehe ich wie Florian, daß der Hauptaspekt die politische Arbeit ist, nicht Aspekte aus dem Privatleben. Guttenberg ist offensichtlich ein schlechterer Wissenschaftler als Zettel - aber das trifft ja für den Rest des Bundeskabinetts auch zu.
Relevant wäre nur das echte Plagiat, also der bewußte Betrug. Das ginge auch für mich nicht mehr unter "Privatleben", da ist die zentrale Glaubwürdigkeit getroffen. Und da interessiert es mich auch wenig, daß die Linken für sich niedrigere Maßstäbe ansetzen, ein Fischer war für mich nie ministrabel.
Wenn also die Untersuchung nachweisen kann, daß Guttenberg Betrug begangen hat, dann ist seine poltische Karriere beendet. Aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich.
"Wenn also die Untersuchung nachweisen kann, daß Guttenberg Betrug begangen hat, dann ist seine poltische Karriere beendet. Aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich."
@RA
Ich las heute irgendwo, dass jemand, der in die Diss involviert war oder zur Uni Bayreuth gehört, erklärte, dass die bisher vorliegenden Fakten allenfalls eine Rüge rechtfertigen.
Bei über 400 Seiten, fünf oder wie viele abgeschriebene Absätze, scheinen mir auch keine weiteren Konsequenzen zu rechtfertigen. Die Frage ist halt, kommt da noch mehr raus.
Die politischen Folgen werden aber unabhängig vom dem Ergebnis der Überprüfung sein. Wenn die Linken eine Chance sehen, dies als Grund für einen Rücktritt darzustellen, werden die laut schreien und das wird Wirkung haben, die Frage ist halt, wie weitreichend. Was zumindest als sicher gelten kann, die würden weiter in den Mülltonnen wühlen und es wäre eine Frage der Zeit, dass sie mit der nächsten Geschichte kommen. Vermutlich, dass er mal gekifft hat oder neben jemandem stand, der aus der rechtsradikalen Szene kommt etc. Die würden was Neues finden.
Zitat von StefanieBei über 400 Seiten, fünf oder wie viele abgeschriebene Absätze, scheinen mir auch keine weiteren Konsequenzen zu rechtfertigen. Die Frage ist halt, kommt da noch mehr raus.
Zitat von FAZNeben der abgeschriebenen Einleitung aus einem F.A.Z.-Artikel der Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig (siehe auch: Guttenberg-Dissertation: Anfang bei F.A.Z. abgeschrieben) und den zuvor durch den Bremer Wissenschaftler Andreas Fischer-Lescano angeführten Passagen führt der Blog mittlerweile mindestens zehn weitere Stellen auf, bei denen Guttenberg sich mit fremden Federn schmückt.
-- Margot Käßmann erhält für ihren Rücktritt nach einer betrunkenen Autofahrt den Europäischen Kulturpreis für Zivilcourage. - Der Spiegel, nicht am 1. April
Zitat von StefanieBei über 400 Seiten, fünf oder wie viele abgeschriebene Absätze, scheinen mir auch keine weiteren Konsequenzen zu rechtfertigen. Die Frage ist halt, kommt da noch mehr raus.
Zitat von FAZNeben der abgeschriebenen Einleitung aus einem F.A.Z.-Artikel der Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig (siehe auch: Guttenberg-Dissertation: Anfang bei F.A.Z. abgeschrieben) und den zuvor durch den Bremer Wissenschaftler Andreas Fischer-Lescano angeführten Passagen führt der Blog mittlerweile mindestens zehn weitere Stellen auf, bei denen Guttenberg sich mit fremden Federn schmückt.
Also nicht, dass ich der Auffassung wäre, dass man nicht überprüfen muss, inwieweit er tatsächlich abgeschrieben hat, da ja ein Anfangsverdacht besteht, aber ich finde es irgendwie abstoßend, dass sich da jetzt eine Community bildet, die versucht alles zusammen zu tragen. Denn das klingt mir nicht nach, Aufklärung im Dienste der Wissenschaft.
Zitat von StefanieBei über 400 Seiten, fünf oder wie viele abgeschriebene Absätze, scheinen mir auch keine weiteren Konsequenzen zu rechtfertigen. Die Frage ist halt, kommt da noch mehr raus.
Zitat von FAZNeben der abgeschriebenen Einleitung aus einem F.A.Z.-Artikel der Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig (siehe auch: Guttenberg-Dissertation: Anfang bei F.A.Z. abgeschrieben) und den zuvor durch den Bremer Wissenschaftler Andreas Fischer-Lescano angeführten Passagen führt der Blog mittlerweile mindestens zehn weitere Stellen auf, bei denen Guttenberg sich mit fremden Federn schmückt.
Also nicht, dass ich der Auffassung wäre, dass man nicht überprüfen muss, inwieweit er tatsächlich abgeschrieben hat, da ja ein Anfangsverdacht besteht, aber ich finde es irgendwie abstoßend, dass sich da jetzt eine Community bildet, die versucht alles zusammen zu tragen. Denn das klingt mir nicht nach, Aufklärung im Dienste der Wissenschaft.
Wenn es beispielsweise um diese Klimamenschen geht, ist bei den Skeptikern normalerweise auch jedes Mittel recht, um die Seriosität bestimmter Klimatheorien in Frage zu stellen (Verwendung grauer Literatur, Vernichtung von Forschungsdaten etc.). Falls es dort okay ist, wenn man gezielt nach "Trüffeln" sucht, muss es im Fall des Verteidigungsministers genauso sein. Die Motivation desjenigen, der dort sucht, ist doch dabei völlig zweitrangig. Abgesehen davon, wer soll denn nach Fehlern in einer wissenschaftlichen Arbeit suchen, wenn nicht ein irgendwie gearteter Konkurrent? Wenn es einem Jurastudenten aus dem CSU-Ortsverband-Kulmbach-Nord aufgefallen wäre, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass solche Ungereimtheiten öffentlich gemacht werden, in meinen Augen weit geringer. Es ist aber doch gerade dieser (wie auch immer motivierte) Kontrollprozess, den zum Beispielsweise Zettel hier immer wieder als Grundlage für eine saubere Wissenschaft predigt.
Nachtrag: Zu hilfreichen Anreizen für eine korrekt ausgeführte Wissenschaft gehört sicher auch der Abschreckungseffekt, den so eine mögliche öffentliche Ächtung mit sich bringt. So gesehen könnte die Guttenberg-Episode je nach Ausgang vielleicht doch noch einen Effekt auf den einen oder anderen Doktoranden hierzulande haben.
"Falls es dort okay ist, wenn man gezielt nach "Trüffeln" sucht, muss es im Fall des Verteidigungsministers genauso sein."
@FFT_
Ich sage doch gar nicht, dass ich es un-o.k. finde.
Bei Ihrem Beispiel geht es nicht darum, bestimmte Personen los zu werden, sondern um den Nachweis, dass wissenschaftliche Ergebnisse nicht haltbar sind. Und wenn wissenschaftliche Ergebnisse gefälscht sind, sollte ein Interesse daran bestehen, das aufzuklären.
Dies im Grundsatz, was da im Einzelnen abgeht, weiß ich nicht. Ich verfolge das nicht und habe daher auch an keiner Stelle gesagt, was da passiert sei o.k..
Bei zu Guttenberg geht es aber nicht darum, wissenschaftliche Ergebnisse als nicht haltbar zu beweisen, sondern darum, ihm nachzuweisen, dass er betrogen hat, um ihm abszuschießen.
Das ist für mich eine völlig andere Motivation als in Ihrem Beispiel. Diese Motivation finde ich schäbig. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich der Auffassung bin, dass dies nicht verfolgt werden müsste. Wenn nun die Uni Bayreuth dies überprüft, hat das ein ganz anderes Geschmäckle. Das muss sich auch nicht auf die Uni Bayreuth beschränken. Aber wir erleben gerade wieder den mittelalterlichen Marktplatz. Alle Medien berichten fett und aufgeregt drüber, es findet sich eine Gruppe die Guttenberg überführen will etc....ich fand es auch bei Käßmann abstoßend, wie sich alle drauf stürzten. Da hätte eine Meldung gereicht, aber die Schadenfreude der Gesellschaft verlangte nach mehr Futter. Ebenso ist es jetzt. Die Leute fallen fast vom Stuhl vor Geifer, dass man Guttenberg vor das Bein treten kann.
Nachtrag 1:
Und hinzu kommt bei Guttenberg, dass seine Verfehlung nicht unmittelbar mit seiner Amtsführung zusammen hängt. Da wird sich also auf etwas gestürzt, um ihn so in der Politik Schach matt zu setzen. Und hierbei geht es um das Schmach matt setzten und nur in zweiter Linie darum, mit was. ein Großteil derer, die jetzt empört unterwegs sind, würde es nicht die Bohne interessieren, ob jemand in wissenschaftlichen Arbeiten abschreibt oder nicht, wenn es nicht um einen Gegner ginge oder es auch nur ein weniger Prominenter wäre.
Nachtrag 2:
Und die Medien schreiben ständig alle von einander ab. Tun so, als ob sie bei irgend etwas anwesend waren, haben sich aber nur zutragen lassen oder eben von anderen abgeschrieben. Aufgabe der Medien ist es, den Bürger neutral zu informieren. Wenn aber mal wieder alle von einander abschrieben, ist das nicht das Liefern von zuverlässigen Informationen. Das erlebte ich vor einigen Wochen wieder, als alle Medien das gleiche brachten, obwohl die Veranstaltung das nicht hergab. Im übrigen sah man auf der Veranstaltung fünf Minuten nach Beginn auch keinen Medienvertreter mehr. Alle berichteten aber so, als seien sie dabei gewesen. Das ist auch nicht redlich und mit den Grundsätzen des Journalismus vereinbar.
Zitat von Stefanie Bei Ihrem Beispiel geht es nicht darum, bestimmte Personen los zu werden, sondern um den Nachweis, dass wissenschaftliche Ergebnisse nicht haltbar sind. Und wenn wissenschaftliche Ergebnisse gefälscht sind, sollte ein Interesse daran bestehen, das aufzuklären. [...] Bei zu Guttenberg geht es aber nicht darum, wissenschaftliche Ergebnisse als nicht haltbar zu beweisen, sondern darum, ihm nachzuweisen, dass er betrogen hat, um ihm abszuschießen.
Ich fürchte fast, daß sich das nicht so klar trennen läßt. Zum jetztigen Zeitpunkt ist jede Suche nach fehlerhaft zitierten Stellen ein Angriff auf die Person.
Überhaupt sind die Befindlichkeiten oft sehr groß, wenn eigene Erzeignisse einer Überprüfung unterzogen werden. Mir wurde schon mehrfach berichtet, daß im angloamerikanischen Raum Angriffe auf fremde Arbeiten eine starke Tradition haben und im Normalfall auch nicht als Affront angesehen werden, sondern als Maßnahme zur Verbesserung der eigenen Werke oder Verteidigung des eigenen Standpunktes gesehen werden. Ähnliches würde ich mir hier auch öfter wünschen.
"Ich fürchte fast, daß sich das nicht so klar trennen läßt. Zum jetztigen Zeitpunkt ist jede Suche nach fehlerhaft zitierten Stellen ein Angriff auf die Person."
Ich bekomme nicht mit, dass sich Gruppierungen im Internet zusammen schließen, die nun insgesamt wissenschaftliche Arbeiten untersuchen wollen, um so der Wissenschaft zu dienen, sondern nur die von Guttenberg. Von daher, was ist es anderes als ein Angriff auf seine Person.
Siehe auch meinen Nachtrag 2 im vorherigen Kommentar. Ich lese auch nirgendwo, dass künftige drauf geachtet werden soll, dass Medien nicht mehr von einander abschreiben.
Zitat In den Geisteswissenschaften ist es meines Wissens in den meisten P-Ordnungen so, dass ein Drittgutachter herangezogen wird, wenn einer der Gutachter "summa" bewertet
Ich kenne es so dass das "summa" - selbst wenn es von beiden Gutachtern gegeben wird, noch einmal von einem Drittgutachter bestätigt werden muss. Aber das scheint unterschiedlich zu sein von Uni zu Uni zu Fachbereich zu Fach.
Zitat Überhaupt sind die Befindlichkeiten oft sehr groß, wenn eigene Erzeignisse einer Überprüfung unterzogen werden. Mir wurde schon mehrfach berichtet, daß im angloamerikanischen Raum Angriffe auf fremde Arbeiten eine starke Tradition haben und im Normalfall auch nicht als Affront angesehen werden, sondern als Maßnahme zur Verbesserung der eigenen Werke oder Verteidigung des eigenen Standpunktes gesehen werden.
Definitiv. Gerade in den USA ist wissenschaftliche Kritik sehr oft sehr hart. Allerdings bedingt das, dass sie auch sehr präzise, fundiert und gut formiliert sein muss. Das ist dann auch der Stil in dem wissenschaftliche Auseinandersetzungen geführt werden sollten und müssen, damit sie ein Ergebnis haben. (Zettel wird hier vermutlich mehr sagen können oder wollen)
Zitat von C.Zur Vollständigkeit etwas Dokumentation. Die NZZ hat die Rezension durch Andreas Fischer-Lescano veröffentlicht: ttp://static.nzz.ch/files/9/1/1/Rezensio...1_1.9556911.pdf Bei Archivilia findet eine angeregte und sachliche Diskussion zu weiteren Fundstellen statt [...]
Danke für die Links. Es ist schon erstaunlich wieviel da in den letzten 20 Stunden noch gefunden wurde. Wie die FAZ eben zusammengefasst hat: "Die Zahl der verdächtigen Stellen steigt so fast stündlich an." Dank den Bloggern!
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.