Zitat Nein, Zettel hat -wie meistens- Recht. Jedem der eine international verwertbare Ausbildung hat ist zu raten, über Auswanderung nachzudenken. Australien, Neuseeland, Chile, vielleicht Kanada, die USA, da wird man abwarten müssen, die könnten sich genauso in Richtung politkorrekt in den Konkurs entwickeln mit Obama und Krugman.
Als Baden-Würrtemberger mache ich mir wenig Sorgen. Die Politik hat auch ihre Grenzen und an Grünrot wird BaWÜ nicht untergehen.
Ich frag mich nur, welche Politik nun Grünrot machen wird. Das Wahlprogramm von SPD und Grünen ist den meisten Wählern unbekannt. Jenseits vom Thema Kernenergie bezweifel ich, dass es starke Übereinstimmungen mit der Beölkerungsmeinung gibt. Die Einheitsschule wird in BaWü nicht durchsetzbar sein. Das Schuldenmachen wir solange gut gehen, bis man im Finanzausgleich vom Geber zum Nehmer geworden ist. S21 ist nicht zu verhindern. Mit einer der EnBW-Beteiligung hätte BaWü die Möglichkeit alle Kernkraftwerke von heute auf morgen abzuschalten. Ich bin mir sicher, dass einige Gründe dafür sprechen, dass sie es nicht tun werden.
Eigentlich kann Grünrot nur scheitern. Ich bin auf deren Erklärungen gespannt. Der Fall wird wahrscheinlich größer sein, als der der FDP im vergangenen Jahr!
Kleine Anmerkung noch: Ein Punkt macht mir Sorgen. Im Wahlprogramm der Grünen steht ganz fett als Überschrift: Den Industriestandort BW ökologisch umgestalten! Darin wird explizit beschrieben, wie die Firmen in BW ihre Produkte gestalten sollen. Schöne neue Planwirtschaft...
Zum Glück gibt es noch Sachsen, dessen Industrie dann uns BWler ernährt, wenn wir keine mehr haben!
Zitat Als Baden-Würrtemberger mache ich mir wenig Sorgen. Die Politik hat auch ihre Grenzen und an Grünrot wird BaWÜ nicht untergehen.
Ich frag mich nur, welche Politik nun Grünrot machen wird. Das Wahlprogramm von SPD und Grünen ist den meisten Wählern unbekannt. Jenseits vom Thema Kernenergie bezweifel ich, dass es starke Übereinstimmungen mit der Beölkerungsmeinung gibt. Die Einheitsschule wird in BaWü nicht durchsetzbar sein. Das Schuldenmachen wir solange gut gehen, bis man im Finanzausgleich vom Geber zum Nehmer geworden ist. S21 ist nicht zu verhindern. Mit einer der EnBW-Beteiligung hätte BaWü die Möglichkeit alle Kernkraftwerke von heute auf morgen abzuschalten. Ich bin mir sicher, dass einige Gründe dafür sprechen, dass sie es nicht tun werden.
Eigentlich kann Grünrot nur scheitern. Ich bin auf deren Erklärungen gespannt. Der Fall wird wahrscheinlich größer sein, als der der FDP im vergangenen Jahr!
Hoffentlich haben Sie recht. Es wäre auf jeden Fall eine noch realistische Entwicklung.
Zitat von ZazazLest mal das Interwiew von dem BW-Spitzengrünen im Focus, der würde Mercedes und Porsche am liebsten per Gesetz vorschreiben kleine Elektroautos zu bauen. Sowas an der Macht im Bund wird Millionen von Arbeitsplätzen kosten.
Kretschmann: Ich benutze einen Daimler der E-Klasse, erdgasbetrieben. Auch da war es so: Als ich auf das neue Modell umsteigen wollte, gab es das noch nicht für Erdgas. Ich musste bundesweit nach einem gasbetriebenen Fahrzeug der alten E-Klasse suchen.
von Deiner Reaktion bin ich ernsthaft enttäuscht. Glücklicherweise habe ich diesmal keinen Tipp zur Wahl abgegeben, ich hätte die Verluste für die CDU noch höher erwartet, allerdings auch den Erfolg der Grünen.
Der Kampf gegen die Kernkraftwerke ist das Kernstück der Grünen, dazu gehört die Aufrechterhaltung von Angstszenarien. Keiner Partei gelingt es besser dafür zu mobilisieren, keine Partei ist in ihren Kernanliegen authentischer wie die Grünen. Solange das Horrorszenario abstrakt war, wurden Grünen von den Profiteuren grüner Ideen gewählt, jetzt wurde es konkret, zumindest konnte jeder diesen Eindruck gewinnen, der den Fernsehapparat eingeschaltet oder die Zeitung aufgeschlagen hat. Es waren ja nicht nur die Grünen, sondern auch ihre Proxys in den Medien, die kräftig an der Hysterieschraube gedreht haben.
Desweiteren war die Ablösung von schwarz-gelb in Baden Württemberg ein langfristig geplantes strategisches Ziel der Grünen, der Protest gegen Stuttgart 21 hatte eine Ersatzsymbolik, solange die Katstrophe ausblieb. Dieser Protest war gemessen an der Sache sehr erfolgreich, medienwirksam und zeigte die Mobilisierungsfähigkeit der Grünen.
Der CDU hat sich als unfähig erwiesen etwas dagegenzusetzen, von der FDP schweigen wir jetzt einmal höflich. Hinzu kommt, dass die CDU gezielt und systematisch ihre Stammklientel verprellt, um koalitionsfähig mit SPD oder Grünen zu sein. Für mich ist die CDU in diesem Zustand nicht wählbar, es gibt kein Thema, bei dem die CDU authentisch wirkt, sondern alles ist eine zähe Schwabbelmasse.
Die CDU ist zu Recht nicht mehr in Baden-Württemberg an der Regierung, nicht etwa wegen einer schlechten Landespolitik, sondern weil sie als Partei versagt hat. Ähnliches gilt auch für die FDP, allerdings erscheint es mir dort leichter sich konzeptionell neu aufzustellen als bei der CDU. Es ist schade, dass sie in Rheinland-Pfalz nicht mehr dabei ist, da hat mein antizyklisches Wählen nichts geholfen.Aber auch das kann man positiv sehen, es erhöht den Erkenntnisgewinn. Der Niedergang der FDP ist hausgemacht, aber korrigierbar.
Die Wähler sind nicht dumm, sonst hätte die SPD nicht weitere Verluste erlitten und die Linke eine Absage erteilt bekommen, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in Rheinland-Pfalz. Es haben also nicht zwei, sondern vier Parteien ein Problem.
Für die Grünen steht viel auf dem Spiel, um ihre Glaubwürdigkeit beizubehalten, sie müssen Stuttgart 21 verhindern und den sofortigen Atomausstieg in Baden-Württemberg umsetzen. Alles andere wäre in Bruch der Wahlversprechen. Die Grünen müssen handeln, da nach ihrem Szenario stündlich Phillipsburg oder Neckarwestheim in die Luft fliegen könnten, ein Weiterbetrieb und wenn es nur ein Monat ist, dürfte einem großen Teil ihrer Wähler nicht zu vermitteln zu sein. Der Ausstieg bis 2017 wäre, wenn ich die Reden richtig verstanden habe, ein Spiel mit dem Leben von Millionen von Menschen. Schon morgen könnte eine Erdbeben von Stärke acht den Rheingraben erschüttern und die daraus entstehende Rheinwelle Philiipsburg II zur Explosion bringen. In Anbetracht dieser Gefahr können keine Ausreden mehr akzeptiert werden.
Allerdings hat mir diesmal Sigmar Gabriel am besten gefallen wie er backenplusternd zum wiederholten Mal die Niederlagen der SPD bejubelt hat. Ihm ist noch gar nicht bewusst, dass er auf lange Sicht der Steigbügelhalter der Grünen sein wird, beziehungsweise die SPD-Ministerpräsidenten von der Gnade der Grünen abhängig sind. Bei der SPD hält der Realitätsverlust weiter an. Mit Männchenmachen vor Claudia Roth gewinnt man keine Wähler.
Zitat von ZazazLest mal das Interwiew von dem BW-Spitzengrünen im Focus, der würde Mercedes und Porsche am liebsten per Gesetz vorschreiben kleine Elektroautos zu bauen. Sowas an der Macht im Bund wird Millionen von Arbeitsplätzen kosten.
Und, dürfte das in der Praxis irgendwelche Auswirkungen haben? Die BaWü-Landesregierung kann keine Vorgaben machen, wer welche Autos bauen oder zulassen darf. Außerdem stehen gegen zu weitreichende Pläne die IGM-Bataillone der SPD Gewehr bei Fuß. Die sägen eher eine grüne Regierung ab, als ihre Arbeitsplätze bei Daimler oder Porsche zu gefährden. Und ob der neue MP Smart oder Zwölfzylinder fährt, dürfte für BW noch die geringsten Probleme machen.
Zitat von stefanolixIch sage heute voraus und Ihr könnt mich in fünf Jahren darauf festnageln: die Baden-Württemberger werden bei der nächsten Wahl wieder anders abstimmen. Wenn Grün/Rot so regieren wie Rot/Grün im Bund ab 1998, dann fliegen sie in Stuttgart nach einer Legislaturperiode wieder aus der Regierung.
Die Mehrheit der beiden Parteien ist ziemlich knapp im Landtag. Ich habe mich jetzt nicht so sehr mit den Programmen der einzelnen Parteien beschäftigen können, aber sind SPD und Grüne hinreichend nahe beieinander, dass es da keine programmatischen Spannungen in den Programmen gibt? Dazu kommt, dass es für die SPD doch vom Selbstverständnis her verheerend sein muss, als Juniorpartner der Grünen in eine Koalition einzutreten. Ich bin gespannt, wie die beiden Parteien das meistern.
Nils Schmid hat sich mehrfach klar zu Gründrot bekannt, wenn es für Rotgrün nicht langt. Zentrales Wahlkampfthema war "Mappsu verhindern". Das ist zwar nicht kreativ (Merkel verhindern, Westerwelle verhüten,...), aber nun mal Fakt. Jetzt mit der CDU ins Bett zu srpinegn würde der SPD die letzte Glaubwürdigkeit nehmen. Die Wechselstimmung war eindeutig da in BW und wenn man diese verhindert aus taktischen Gründen, geht die ganze Partei baden...
Sollte man nicht statt an 1998 an 2005 denken? Wegen der (an und für sich richtigen) Wirtschafts- und Sozialpolitik der Schröder Regierung, die von ihrern Stammwählern nicht verstanden/nicht mitgetragen wurde, kam es nach einer Serie von Niederlagen zur Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen. Da hat Schröder die Reißleine gezogen.
Der Wahlsieg von CDU/FDP mit dem gewaltigen (Leih?)Stimmenzuwachs der FDP war doch eine Abwahl der großen Koalition - zum offensichtlichen Mißfallen von Frau Merkel. Auch wenn bei dieser Wahl die CDU Stimmen hinzugewinnen konnte ist sie doch meilenweit von ihrem Wählerpotential entfernt. Die konservativen Wähler, die unter Adenauer fleißige und treue Wähler waren haben es sich schlicht abgewöhnt zur Wahl zu gehen, weil sie auf den Stimmzetteln schlicht nichts finden was die Mühe lohnt. Frau Merkel sollte wie Schröder handeln und Neuwahlen ansetzen. Wir wären sie dann los und mit einem Schmunzeln muß ich dann daran denken, was Zettel wohl zu einer Bundeskanzlerin Künast sagen würde. Ansonsten Humor bewahren und Was anderes bleibt da? Die Japaner sind immer noch schlechter dran und werden mit den Ergebnissen des Erdbebens auch mindestens 5 Jahre zu kämpfen haben.
Zitat Die Grünen müssen handeln, da nach ihrem Szenario stündlich Phillipsburg oder Neckarwestheim in die Luft fliegen könnten, ein Weiterbetrieb und wenn es nur ein Monat ist, dürfte einem großen Teil ihrer Wähler nicht zu vermitteln zu sein. Der Ausstieg bis 2017 wäre, wenn ich die Reden richtig verstanden habe, ein Spiel mit dem Leben von Millionen von Menschen. Schon morgen könnte eine Erdbeben von Stärke acht den Rheingraben erschüttern und die daraus entstehende Rheinwelle Philiipsburg II zur Explosion bringen
Genau dafür stehen die Grünen. Und das zu glauben muß man ja wohl dumm nennen! Und daß als Folge dieses Glaubens die Grünen die Chance haben, ihre Kompetenz in Wirtschaft und Wissenschaft auszuleben, uiuiui... Daher hat Zettel im Kern seiner Aussage Recht
Wie so oft hat das mediale Trommelfeuer einseitig parteilicher Schmutz- und Hetzkampangnen, flankiert von hysterischer Panikmache, sein Ziel nicht verfehlt.
Zitat von FTT_2.0 Dazu kommt, dass es für die SPD doch vom Selbstverständnis her verheerend sein muss, als Juniorpartner der Grünen in eine Koalition einzutreten. Ich bin gespannt, wie die beiden Parteien das meistern.
Wie es alle Parteien meistern, mit Gutsel für die Klientel, mit Schuldzuweisung an den Koalitionspartner. Jetzt kommt es darauf an, wer die bessere Lobby in den Medien hat.
Zitat von AldiOn Frau Merkel sollte wie Schröder handeln und Neuwahlen ansetzen. Wir wären sie dann los und mit einem Schmunzeln muß ich dann daran denken, was Zettel wohl zu einer Bundeskanzlerin Künast sagen würde. Ansonsten Humor bewahren und
Genau
Das Ergebnis in Rheinland-Pfalz kann man sich auch schön trinken, wenn Weinkönig Kurt von den Grünen vor sich hergetrieben wird und ein paar Windräder vor das Schlosshotel in Bad Bergzabern gestellt werden. Da hätte er es mit Julia Klöckner viel einfacher, die ist weinfest und saumagenerprobt. Kurt mit einem Veggieburger und Bionade, unvorstellbar.
Das Ergenis ist unschön, keine Frage. Aber ich würde noch Vorsicht bei der Intrepation walten lassen. Wirwissen nicht, ob die Zugewinne bei den Grünen tatsächlich etwas mit der Anti-Antom Kapagne und Fukushima zu tun haben.
Nahelieugend wäre es, aber andererseits sind haben sie nicht besser abgeschnitten als die Umfragen vor ein zwei Monaten prognostizierten! Vielleicht waren einige bis vor Fukushima wieder umgeschwenkt, so dass die Grünen um zwei drei Punkte fielen, haben sihc dann aber wieder von den Ereignissen mitreissen lassen.
Interessanter finde ich das schlechte Abschneiden der FDP. Ich denke das hat auch etwas mit den Rettunsgschirmen zu tun und wenn Westerwelle tatsählich gesagt haben soll, dass die FDP verstanden habe und nun ihre Haltung zur Atomenergie überdenken möchte, dass auch zurecht. Wie kann man, nur weil es 25% Grüne gibt die eigenen Klientel so vor den Kopf stoßen?
Ich habe scherzhaft mal gesagt "Keine Panik vor den AKWs, die sind sicherer als die Rente". Ich glaube angesichts der SChulden, die wir von anderen Euro Ländern übernehmen, ist das was wahres dran.
Fazit: Wir müssen abwarten und analysieren woher die Zustimmung zu den Grünen kommt. Ich halte es nicht für ausgemacht, dass Fukushima nur eine kleine Rolle spielte.
Im übrigen verkaufen sich unsere Maschinen halt auch wegen ihrer Nachhaltigkeit und der frühzeitigen und vergleichsweise konsequenten Integration des Ökothemas. Wer auf billigen Atomstrom glaubt, mag nach Frankreich auswandern. Überhaupt... kein anderes traditionelles Industrieland ist so gut durch die Finanzkrise gekommen wie wir. Die SED-Nach-Nachfolgepartei konnte deutlich unter 5% gedrückt werden.
Lieber Zettel, auch ich finde Ihren Artikel etwas Schade, allerdings nicht wegen des Inhalts (dem stimme ich zu), sondern weil ich Ihre sonst so ausführliche Berichterstattung und Kommentierung schmerzlich vermisst habe (gerade aufgrund des in den MSM fast völlig unverhohlenen Jubels der "Journalisten" bis tief in den BR hinein).
Ein Punkt allerdings geht mir ein bisschen unter in der ganzen Beurteilung der Grünen, den ich für höchst skandalös halte. Um es einmal polemisch zu formulieren, selbst eine grüne Weltherrschaft würde nicht das Ende der Atomkraft bedeuten, denn:
Zitat von Beschluss der Bundesdelegiertenkonferenz 2007 in Nürnbergerkennen wir das Recht des Iran auf friedliche Nutzung der Atomenergie im Rahmen des NVV an.
Meines Wissens hat das bis heute Bestand, und dass da nie ein schwarzgelber Wahlkampfstratege draufgekommen ist, ist echt schade.
Zitat verurteilen wir die Provokationen und die unnachgiebige Haltung der iranischen Regierung in der Atomfrage und fordern, dass Iran die Urananreicherung und sein militärisches Atomprogramm stoppt, mit der IAEO zusammenarbeitet, damit sie den Hinweisen auf eine mögliche militärische Dimension des Atomprogramms nachgehen kann und fordern, dass Iran das IAEO Zusatzprotokoll zum Safeguardabkommen anwendet, damit IAEO-Inspektionen uneingeschränkt und unangemeldet durchgeführt werden können
Das klingt immer noch so, als ob der Iran zivil weiterbasteln darf, gleichzeitig heißt es aber im nächsten Punkt
Zitat fordern wir alle offiziellen wie auch inoffiziellen Atommächte und die Staatengemeinschaft insgesamt auf, ernsthafte Schritte zur Reduzierung ihres Atomwaffenarsenals zu unternehmen und schließlich sie abzuschaffen. Dazu gehört der Verzicht auf die Kernenergie bei ihren zukünftigen Energieplanungen.
Aber klar ist zumindest, ein AKW an der Isar oder am Neckar ist jedenfalls deutlich schlimmer als eins Im Iran, oder hat man Claudia Roth mal in Teheran "Ab-schal-ten" plärren hören?
Zitat Sollte man nicht statt an 1998 an 2005 denken? Wegen der (an und für sich richtigen) Wirtschafts- und Sozialpolitik der Schröder Regierung, die von ihrern Stammwählern nicht verstanden/nicht mitgetragen wurde, kam es nach einer Serie von Niederlagen zur Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen. Da hat Schröder die Reißleine gezogen.
Das ist Legende weiter nichts. Tatsächlich war die Wirtschaftspolitik der Regierung Schröder verheerend bis vernichtend und mit aller Sicherheit die Schlechteste seit 60 Jahren. Das fing an mit Oskar Lafontaine als Minister, ging über das Betriebsverfassungsgesetz bis zum "Erneuerbare Energien"-Gesetz und dem Atomausstieg. Das ganze wurde nur dadurch ganz gut maskiert, dass die Weltwirtschaft im Zusammenhang mit dem Dot.Com Boom ganz gut lief. Als der vorbei war wurden die vernichtenden Folgen der Regierung Schröder sichtbarer. Und als es gar nicht mehr anders ging versuchte Schröder im Hau-Ruck Verfahren zu reformieren. Da war es aber lange zu spät und dann ist er eben voll vor die Wand gefahren. Da wat seine Regierung aber schon lange auf dem absteigenden Ast. Sie war es bereits 2002, weswegen Schröder einen massiven anti-amerikanischen Wahlkampf geführt hat, weil er wusste, dass er innenpolitisch bereits total versagt hatte. Das hat funktioniert, änderte aber nichts an der maroden Regierungsarbeit. Heute versucht die SPD per Legendenbildung die Wirtschaftspolitik der Jahre 98-05 als wichtige Reform zu verbrämen, zumindest bei den Wählern die sich von Wieselwörtern wie sozialer Gerechtigkeit nicht völlig den Verstand vernebeln lassen. Tatsächlich waren sie verheerend mit einem Reförmchen am Ende. Das hats nicht rausgerissen. Nicht mal im Ansatz.
Die grünen haben uns in den ersten Auslandseinsatz geführt, die SPD hat die Sozialleistungen gekürzt und die CDU wird vermutlich defacto den Atomausstieg besiegeln wenn nicht beschleunigen. Wenn das so weiter geht sollte man vielleicht Die Linke wählen, vielleicht kommt da ja liberale Politik bei raus.
Die Frage ist eigentlich warum die Grünen bislang nicht so stark waren, wo doch die Ideologie schon weit verbreitet war(Klimawandel,Atomkraft,"Sozial") und wer eigentlich die SPD noch braucht, wenn der Wählerkreis eh der gleiche ist. Ich glaube allerdings auch nicht, dass die Grünen dieses Ergebnis halten können bei der nächsten Wahl. Im Moment fange ich mich langsam an über schwarz-gelbe Niederlagen zu freuen, weil es anscheinend die einzige Möglichkeit ist Merkel und Westerwelle zu stoppen bevor sie das bürgerliche Lager noch weiter schädigen.
Ich kann Ihren Pessimismus verstehen, teilen möchte ich ihn aber nicht, vielleicht ist das jugendlicher Idealismus...
Zitat von EveIch stimme vielleichteinlinker zu, hier haben sie unangenehm übertrieben, wie ich hoffe aus einem momentanen Schrecken heraus.
Vielleicht, liebe Eve.
Was mich erschreckt hat, ist ja nicht, daß diese Partei von Ideologen gewonnen hat. Erschreckt hat mich, warum sie gewonnnen hat; nämlich weil es in Japan Probleme bei einem KKW gibt und Deutschland darob in Schockstarre fällt. Das ist nun mal dumm, ich kann's nicht ändern
Ich lese gerade Tieck, den ich sehr mag; "Das Alte Buch oder die Reise ins Blaue hinein". Erschienen ungefähr 1835; da schrieb Balzac schon seine realistischen Romane. Ich glaube, ich habe es schon erwähnt.
Bei Tieck gibt es Feen und Geister. Er fand das toll, diese Poesie, und er konnte es (er könnte heute als Fantasy-Autor reüssieren). Aber so war Deutschland im Biedermeier eben.
Wir haben diese Tradition der Romantik; Safranski hat das sehr schön dargelegt.
Aber Deutschland war auch das Land der Ingenieure und Naturwissenschaftler. Ich habe als Kind begeistert erst "Der gute Kamerad" gelesen, dann "Das neue Universum". Das hat den Zehnjährigen darauf vorbereitet, Naturwissenschaftler zu werden.
Diese Tradition geht verloren. Ich erwarte nichts mehr von Deutschland.
Zitat von MuyserinIch habe gerade keine Zeit, mich durch das Archiv von Zettels Raum zu lesen, aber gab es von Ihnen je ähnlich heftige Reaktionen, wenn es in den neuen Bundesländern die NPD ins Parlament geschafft hatte? Ja, sie stellte nie eine Mehrheit, aber mich hat das jedes Mal viel mehr beunruhigt. Vielleicht bin ich aber auch nur auf dem linken Auge blind und vermag in einem rot-grünen Wahlsieg nicht gleich den Untergang Deutschlands zu sehen?
Wenn die NPD einen Ministerpräsidenten stellen würde, dann würde ich so laut schreien wie ich nur kann, liebe Muyserin. Das wäre Red Alert.
Jetzt ist ein Signal gesetzt, daß Deutschland sanft seinem Niedergang entgegen geht.
Naja. Ich habe eine Lebenserwartung von vielleicht noch fünf, vielleicht zehn, wenn es sehr gut wird fünfzehn Jahren.
Sollen sie dieses Land ruinieren; ich kann es eh nicht ändern. Ein Land, in dem die Leute an Erdstrahlen und Homöopathie glauben, hat es nicht anders verdient.
Zitat Sollen sie dieses Land ruinieren; ich kann es eh nicht ändern. Ein Land, in dem die Leute an Erdstrahlen und Homöopathie glauben, hat es nicht anders verdient.
Das stimmt mich traurig, besonders so etwas von ihnen zu lesen, geehrter Zettel. Kann es sein das sie früher hofnungsvoller über die Zukunft Deutschlands gedacht haben, als Sie es jetzt tun?
Zitat Sollen sie dieses Land ruinieren; ich kann es eh nicht ändern. Ein Land, in dem die Leute an Erdstrahlen und Homöopathie glauben, hat es nicht anders verdient.
Das stimmt mich traurig, besonders so etwas von ihnen zu lesen, geehrter Zettel. Kann es sein das sie früher hofnungsvoller über die Zukunft Deutschlands gedacht haben, als Sie es jetzt tun?
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