Volle Zustimmung! Ich sehe Angst allerdings als häufigste Ursache von Faulheit (sie lähmt ja bekanntlich, wie schon der Volksmund sagt). Die meisten Menschen schieben meiner Meinung nach gerade die wichtigsten Aufgaben immer wieder vor sich her, weil ihnen diese zu gewaltig und angsteinflössend vorkommen. Gerade deshalb ist ja das Arbeiten mit Trauma-Patienten in der Psychiatrie so schwierig. Um das Trauma zu verarbeiten, muss man sich mit ihm beschäftigen. Da aber ja gerade die erlebte Angst während des traumatischen Geschehens, das Trauma verursachte, haben die Patienten Angst sich damit erneut zu beschäftigen. Ein fast unlösbarer Zirkel, der nur von begabten Therapeuten und mutigen Trauma-Patienten gelöst werden kann. Wo das nicht gelingt, bleibt der Patient meistens in einer Welt der Apathie abgelöst von neurotischen Angstschüben mit unangepasstem Sozialverhalten gefangen. Wer Parallelen zur Deutschen Nachkriegsgeschichte findet, kann sie behalten...
---------------------------------------------------- "Those who would give up essential Liberty to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety." - Benjamin Franklin
Auswandern wegen zweier Landtagswahlen, die durchwachsen ausgefallen sind? Immerhin hat es die SED-Nachfolgepartei in keinen Landtag geschafft, ist doch auch was.
Und wenn man sich an Listen wie http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_cou...by_average_wage orientiert, dann jammert man in Deutschland noch immer auf höchstem Niveau. Besser geht es den Menschen kaum wo auf dem Planeten. Auch wenn man eine Menge Mist mitfinanzieren muß: wo läuft denn alles reibungslos?
Zitat von TechniknörglerWas hält man hier von den USA und Kanada als Auswanderungszielen?
anhand der obigen Liste scheinen die USA für gut ausgebildete, belastbare Arbeitnehmer und Unternehmer noch immer der beste Platz auf dem Planeten zu sein. Es bleibt nur wegen der größeren Zahl privat zu bezahlender Dienstleistungen auch nicht automatisch ein Vermögen übrig.
Auch die USA verschwenden eine Menge Steuergeld in pork barrel spending, teilweise ideologisch fundiert, meistens schlicht dem föderalen System geschuldet, wonach viele Bundespolitiker versuchen, Geld aus Washington "nach Hause" zu holen.
ca. 10* so viele wie in Japan, relativ zur Bevölkerungszahl. Teilweise ist die Gewalt in den USA tatsächlich höher, aber meist geht es um Taten, die nicht nur in den meisten Ländern nicht strafbar sind und die häufig so obskur sind, daß es schon an die Grenze der Willkür geht, ob jemand zB für den Import von Orchideen eingesperrt wird oder nicht: http://rightwingnews.com/barack-obama/tw...perwork-errors/ http://www.1035superx.com/cc-common/news...article=8185572
Irgendwas bei 4% der Menschen sind entweder gerade Insassen oder auf Bewährung draußen. Das kostet dem Staat ein Vermögen.
Und auch wenn ich grundsätzlich der Privatwirtschaft höhere Effizienz zuschreibe, so gibt es in den USA wegen der überbordenden Zahl von Anwälten und dem klägerfreundlichen Rechtssystem auch dort eine Menge an Filz, Bürokratie und Geldverschwendung. Was in Deutschland öffentliche Institutionen wie das Verbraucherministerium verschlingen, das tun dort private Anwälte, die sich die Taschen mit Klagen vermeintlich übervorteilter Konsumenten füllen.
Kanada ist dagegen in allem ein wenig europäischer, kann ich aber sonst wenig zu sagen, weil es mir vom Klima her schon zu kalt wäre;)
Dem Nachwuchs würde ich raten, Mandarin zu pauken. Weniger weil man in China so toll verdienen kann, das momentan vielleicht noch nicht, aber einfach weil dort Aufbruchstimmung herrscht. Wahrscheinlich werden dort bzw. in Asien alle wichtigen Erfindungen des 21. Jahrhunderts gemacht, die innovativsten Ideen ihren Ursprung haben und sich auch die Einkommen entsprechend entwickeln.
Und dann? Wollen Sie dann ein neues KKW bauen, und ein paar Jahre später, wenn sich die Meinung dreht, es wieder schließen? (hoppla, das gabs ja schon mal)
Nun dafür gäbe es eigentlich Vertäge. Wenn die eben auf 20 Jahre geschlossen wurden dürften sie von anderen Mehrheiten nicht ausgehebelt werden (eigentlich). Wir wissen aber auch das es solche und solche Gesetze und/oder Verträge gibt. Manche sind "zwingend" wie z.B, jeder muß Steuer zahlen andere sind verhandelbar wie z.B. §125 des Vertrags von Lissabon. Wir wissen ja daß die Rettungsschirme eben diese "no-bailout" Klause "ersetzen" sollen. Mit ganz "fürchterlichen" Strafen. Ach ja und Betrüger sollen von diesen Änderungen profitieren. Auch locker verhandelbar sind ja die Stabilitätskriterien. 3% neue Schulden und maximal 60% Schulden vom BIP. Aber dafür gilt wieder eine Formel: Nämlich der Euro ist "alternativlos"....
Zitat von GötzDie Atomkatastrophe in Japan, der Super-Hyper-Wahnsinns-Gau, ist auf Platz 4 abgerutscht. Sonntag früh war er noch führend
Das überrascht gar nicht. Gestern wurde tagsüber auf Spiegel Online einige Male nachgelegt - erst millionenfach überhöhte Strahlungswerte und dann ab Mittag "Mappus wieder auf Atomkurs" (sinngemäß), das sollte der letzte Appell an die Wähler sein, Mappus abzuwählen. Diese Kombination - Zufall??
Zur Ausschmückung der Idee: - Ein Rauchverbot und andere Verbote wären kategorisch ausgeschlossen. - Die Energie für die Kolonisten käme aus einem ausgewählten französischen AKW. - Jeden Morgen gäbe es die aktuelle Nachrichtenlage von Stratfor. - Schon bei der Aufnahme würden die wissenschaftlichen Abschlussarbeiten der Kandidaten penibel überprüft.
Zitat von StefanieZettel ist hier der Chef. Bedeutet, dieser Kolonie würde die größte aller Kanzlerinnen vorstehen. Wollen wir das wirklich? Ist doch vom Regen in die Traufe kommen.
Nein, das muss es nicht bedeuten. Wie Du schon sagst: Chef ist Zettel selbst. Aber Angela Merkel würde in der Kolonie jederzeit eine Zuflucht finden. Vielleicht braucht sie ja schon bald eine ;-)
Die Energie kaeme allerdings nur so lange aus einem franzoesischen AKW bis Fukushima wieder voll hergestellt ist - was laut Zettel ja sozusagen imminent ist. Dann kommt sie von dort.
A Merkel kann wohl leider keine Aufnahme in Zettelville finden denn wenn ich mich recht erinnere ist ihre Abschlussarbeit (Dissertation) mittlerweile verschollen? Das beantwortet dann auch Stefanie's Frage.
Zitat von john jDie hier aufkommende Auswanderungsdiskussion finde ich absolut erheiternd. Ich kann mir die neue Kolonie 'Zettelville' schon lebhaft vorstellen:
Ich mir nach dieser Schilderung auch. Hab sehr gegrinst. Und Glückwunsch zur Benutzung ihres Humors.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von ZettelEr hat einen Cäsarismus erwartet und richtig die Herrschaft der Nazis vorhergesagt.
Was seine Ansichten schon mal verifiziert.
Zitat von Er war ein Phantast, aber ein begeisternder. Dieser Mann konnte suggestiv schreiben wie wenige. Ich habe sein Buch verschlungen, als ich 13 oder 14 war.
Interesse für Geschiche hatte ich 13 oder 14, aber für Werke dieser Tiefe fehlte mir in diesem Alter das Verständnis.
Zitat von Ich weiß heute, daß er nicht nur ein Phantast war, sondern auch ein Großmaul vor dem Herrn.
Na prächtig: "Frau Merkel machte deutlich, dass sie nicht mehr zu den Anhängern der Kernenergie zu zählen sei. Mit Blick auf die Nuklearkatastrophe in Japan sagte sie: „Meine Sicht hat sich verändert.“ Der stellvertretende CDU-Vorsitzende, Bundesumweltminister Röttgen, hatte in der Sitzung des Präsidiums den Verlust der Regierungsmacht in Stuttgart auf die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke zurückgeführt.
Niemand habe ihm widersprochen, hieß es danach."
Frau Merkel plant schon einmal ihre nächste Koalition mit den Grünen.
Zitat von cetedeFrau Merkel plant schon einmal ihre nächste Koalition mit den Grünen.
Ja, die CDU geht nun mit weit geöffneten Armen auf die Grünen zu. In Rheinland-Pfalz hat ja Frau Klöckner den Grünen auch schon ein Angebot gemacht - zu Schwarz-Grün wird es dort zwar nicht kommen, aber Angebot ist erst einmal Angebot.
Ich hoffe darauf, dass die CDU endlich wach wird und sich besinnt. Wenn Frau Merkel nicht vom Parteivorsitz entfernt werden kann, MUSS sich der rechte Flügel abspalten. Ansonsten ist die Partei für viele wie mich nicht mehr wählbar (viele wenden sich ja schon seit Jahren ab). Keine der fünf Parteien ist es dann mehr, leider (zumindest auf Bundesebene). Und von den Kleinen kommt auch (noch) keine in Frage.
Ich glaube, dass die Auswirkungen auf das Baden-Württembergische Bildungssystem weniger dramatisch sein werden, als viele hier befürchten. Auch wenn die SPD die Einheitsschule will, haben die Grünen in weiser Voraussicht sich in ihrem Wahlprogramm mit Aussagen zurück gehalten. In der grünen Parteizentrale in Stuttgart ist man sicher klug genug um zu erkennen, dass die neue Regierung schnell neue Feinde und enttäuschte Wähler bekommen wird, weil sie gewisse Versprechen nicht durchsetzen können wird. Deswegen wird man sich erstmal nicht an eine grundlegende Reform des Baden-Württembergischen Bildungssystems wagen, weil man auch dort weiß, dass die neue Regierung nicht für ihre Bildungspolitik gewählt worden ist, und man sich das Probleme nicht auch noch aufhalsen will. Ich vermute, dass es bis auf einige öffentlichkeitswirksame, aber vergleichsweise unbedeutende Veränderungen (Abschaffung der Studiengebühren, Wiedereinführung der verfassten Studentenschaft, etc.) erst einmal bei einigen Schulversuchen bleiben wird.
Dazu kommt auch noch die besonderen Strukturen des baden-württembergischen Kultusministeriums. Selbst die CDU hat es kaum geschafft, gegenüber diesem Beamten-Betonbunker irgendwelche politischen Inhalte durchzusetzen. Den Grünen oder der SPD wird es dabei nicht leichter fallen. Im Gegenteil, schließlich hatte die CDU in den 57 Jahren, in denen sie dieses Ministerium geführt hat, genug Zeit es von oben bis unten mit ihren Leuten zu besetzen. .
Wenn die CDU grün werden will, dann muss sich eben die SPD besinnen, dass sie die Arbeitsplätze ihrer Stammwähler nicht dem Ökologismus opfern will. Damit liessen sich eventuell sogar enttäuschte Konservative gewinnen...
Zitat von lukasWenn die CDU grün werden will, dann muss sich eben die SPD besinnen, dass sie die Arbeitsplätze ihrer Stammwähler nicht dem Ökologismus opfern will. Damit liessen sich eventuell sogar enttäuschte Konservative gewinnen...
Können Sie irgendwelche Anzeichen für eine solche Entwicklung erkennen?
Zitat von lukasWenn die CDU grün werden will, dann muss sich eben die SPD besinnen, dass sie die Arbeitsplätze ihrer Stammwähler nicht dem Ökologismus opfern will. Damit liessen sich eventuell sogar enttäuschte Konservative gewinnen...
Können Sie irgendwelche Anzeichen für eine solche Entwicklung erkennen?
An der SPD-Basis schon... Ob das dann irgendwann bei den Parteioberen ankommt, weiss ich nicht, aber ich kenne einige aus der BaWü-SPD, die sich über Grünrot gar nicht freuen mögen und auch sonst, was z.B. Umwelt, Europa und Bildung angeht, bemerkenswert liberale und un-grüne Töne anschlagen.
Hoffentlich wird das was, es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich die SPD neu erfindet.
ich sehe die Lage eigentlich genauso wie sie. Grüne und SPD sind mit einem Wahlprogramm angetreten, dass klar darauf ausgerichtet war, wieder fünf Jahre Opposition zu machen. An einen Wahlsieg von Grün-Rot/Rot-Grün hat man weder im eigenen noch im sogenannten "bürgerlichen" Lager geglaubt. Und wenn man sich anschaut, wie knapp trotzt aller Vorkommnisse und Fehler von Schwarz-Gelb die Wahl ausgegangen ist, wäre es ohne Fukushima auch so nicht gekommen.
Dort weiß man genau, dass man zwar für die nächsten fünf Jahre an der Regierung sein kann, aber weiterhin und auf lange Sicht Grün-Rot in Baden-Württemberg keine strukturelle Mehrheit haben wird. Den Grünen wird es genauso ergehen wie der FDP nach der Bundestagswahl. Der Absturz wird zwar in BW nicht gar so tief sein, da die Grünen dort sehr stark in der Kommunalpolitik verwurzelt sind, aber die Erwartungen ihrer Wähler können sie nicht erfüllen. Dazu sind diese nicht nur zu übertrieben sondern auch zu unterschiedlich.
Ich gehe davon aus, dass in fünf Jahren (falls die nächste Wahl nicht früher kommt) die Grünen einen Großteil ihrer enttäuschten Wähler zu Nichtwähler gemacht haben, nachdem Stuttgart 21 gebaut ist, der Schlossgarten mit Gewalt geräumt ist und das dreigliedrige Schulsystem weiter besteht. Auf der anderen Seite werden diejenigen, die nur wegen der Atompolitik oder Stuttgart 21 die scheinbar bürgerlichen Grünen gewählt haben, verschämt zur CDU zurück kehren, sobald die Grünen versuchen andere Teile ihres Wahlprogramms umzusetzen.
Zitat von lukasAn der SPD-Basis schon... Ob das dann irgendwann bei den Parteioberen ankommt, weiss ich nicht, aber ich kenne einige aus der BaWü-SPD, die sich über Grünrot gar nicht freuen mögen und auch sonst, was z.B. Umwelt, Europa und Bildung angeht, bemerkenswert liberale und un-grüne Töne anschlagen.
Das ist ja das fatale - sowohl an der Basis von CDU und SPD gärt es. Ganz besonders deutlich wurde das an Sarrazin. (BTW: Hat man vom Parteiausschlussverfahren noch mal was gehört?) Die Parteispitzen von SPD und CDU haben sich von ihrer Basis entfernt. Da helfen auch keine Regionalkonferenzen. Daher auch die wachsende Entfremdung zwischen Bürger und Politik.
Auch die SPD hat ihren Markenkern verloren. Die CDU wird nun wieder um ihren ringen.
Zitat von SängerDas ist ja das fatale - sowohl an der Basis von CDU und SPD gärt es. Ganz besonders deutlich wurde das an Sarrazin. (BTW: Hat man vom Parteiausschlussverfahren noch mal was gehört?) Die Parteispitzen von SPD und CDU haben sich von ihrer Basis entfernt.
Beobachtungen zu dieser Entfremdung im Rheinland habe ich neulich in diesem Artikel darzustellen versucht. In Baden-Württemberg mögen einige Aspekte anders gewichtet sein; unter meinen Kollegen spielten die von mir angeführten Punkte heute wieder eine Rolle.
Nachtrag: Im Kollegenkreis wurde das Wahlergebnis als wenig überraschende Folge des Kurses der Kanzlerin und des Außenministers gesehen, als "Klatsche für Mutti".
Zitat Warum haben diese Bürger nicht unter der Regierung gegen die Budgetdefizite demonstriert, die sie verursachte? Und das dahingestellt: was für eine Strategie soll dieses mantrenhafte Beschwören von "freedom" sein? Das ist doch ein völlig diffuser Begriff, hinter dem sich keinerlei konkrete Ansätze – außer der des ungebremsten Kapitalismus – verbergen.
Gute Frage: Wollen wir wirklich unsere Sicherheit für so einen diffusen Begriff wie Freiheit opfern?
Ein Volk, dass sich durch so etwas überzeugen lässt, dass so tickt, ist gefährlich für die Individuen die ihm angehören und manchmal auch für alle anderen.
Da weiß ich auch nicht mehr was man darauf erwiedern soll.
Hören Sie schon wie es tickt?
Tick, tack, tick, tack...
Auswandern ist da ein guter Rat.
Ein grüner MP ist keine Gefahr, aber ein grüner MP in Baden-Württenberg, durch pure emotion an die Macht gebracht, wonach sich Merkel noch weiter Richtung Grün treiben lässte, diese ideologische durchmarsch Mentalität, die sollte Sorgen machen!
Zitat von LDdie Erwartungen ihrer Wähler können sie nicht erfüllen. Dazu sind diese nicht nur zu übertrieben sondern auch zu unterschiedlich.
Ich gehe davon aus, dass in fünf Jahren (falls die nächste Wahl nicht früher kommt) die Grünen einen Großteil ihrer enttäuschten Wähler zu Nichtwähler gemacht haben, nachdem Stuttgart 21 gebaut ist, der Schlossgarten mit Gewalt geräumt ist und das dreigliedrige Schulsystem weiter besteht. Auf der anderen Seite werden diejenigen, die nur wegen der Atompolitik oder Stuttgart 21 die scheinbar bürgerlichen Grünen gewählt haben, verschämt zur CDU zurück kehren, sobald die Grünen versuchen andere Teile ihres Wahlprogramms umzusetzen.
Die Grünen werden die fünf Jahre ganz anders nutzen als es sich die jetzt kurzfristig dazugekommenen Wähler vorstellen können. Die grünen Abgeordneten sind der parlamentarische Arm einer außerparlamentarischen Opposition.
Wie schon im Bund wird die üppige Wahlkampfkostenerstattung dazu benutzt werden, die außerparlamentarischen Kräfte und NGO zu stärken und die Vernetzung weiter voranzutreiben. Der Wahlerfolg ist zwar schön, aber Parlamentsarbeit ist nicht der Schwerpunkt grüner Tätigkeit. Wer etwas bewegen will, muss Bewegungungen schaffen, sie pflegen, finanzieren und kontrollieren.
Die CDU hatte ihren außerparlamentarischen Flügel in den katholischen Gemeinden, die SPD in den Gewerkschaften, die FDP in verschiedenen Verbänden. Lediglich die Gewerkschaften weisen noch mobilisierungsfähige Masse auf, aber politisch nennenswert sehe ich nur Verdi, die immer mehr von Grünen und der Linke dominiert werden. Das gleiche gilt auch für die Evangelische Kirche, die mir mittlerweile ebenfalls grün-links dominiert scheint. Die Parlamente werden so mehr und mehr an Bedeutung verlieren, wenn außerparlamentarisch Druck ausgeübt wird, Entscheidungen zu revidieren. Bedenklich wird dieser außerparlamentarische Druck, wenn Gewalt im Spiel ist, auch wenn man sich davon offiziell distanziert, aber klammheimlich in Kauf nimmt.
"...persönlich habe mich bei den letzten Aufenthalten in Ontario, Kanada in das Land und seine Einwohner verliebt..."
Ich hoffe dass die Einwohner von Ontario sich auch in sie verliebt haben - und CIC auch, denn sonst wird das mit der Einwanderung nix.
"...es gibt auch in der kanadischen Politik so einiges, was mir nicht gefällt (das vollkommen verstaatlichte Gesundheitssystem zum Beispiel), worüber ich für mich aber hinwegsehen kann."
Das ist sehr grosszuegig von ihnen. Wie oben angemerkt ist CIC hoffentlich auch in der Lage ueber einiges hinwegzusehen das ihm evtl an ihnen nicht gefaellt - and you are in business! Wenn sie dann in Ontario angekommen sind sagen sie bitte allen die sie dort treffen ganz genau was ihnen "in der kanadischen Politik [...] nicht gefällt". Das kommt immer gut an - vor allem wenn man gerade selber erst angekommen ist.
Kleiner Tipp fuer ihr zukuenftiges citizenship exam falls sie ihre neuentdeckte Liebe doch verwirklichen: Wenn sie in Canada "Bill of Rights" sagen dann outen sie sich als ewig gestriger John Diefenbaker-Fan. Richtig heisst es (seit 1982) "Canadian Charter of Rights and Freedoms"...
Zitat Auswandern wegen zweier Landtagswahlen, die durchwachsen ausgefallen sind? Immerhin hat es die SED-Nachfolgepartei in keinen Landtag geschafft, ist doch auch was.
Sicher ist das kein Grund auszuwandern! Aber behauptet das jemand? So ein Wunsch ist wahrscheinlich schon vorher, durch viele Aspekte und Beweggründe getragen, gewachsen. Die Landtagswahlen sind höchstens der Auslöser, die Idee noch mehr ins Auge zu fassen.
Desweiteren sind es nicht nur zwei Landtagswahlen. Es ist der schon vorher betriebene Kurs Deutschlands, der hierdurch noch einmal auftrieb erhält. Nicht zwei verlorene Landtagswahlen machen mir persönlich Sorgen, sondern der Hintergrund. Das was diese Wahlen aufzeigen und symbolisieren, das sollte unruhig machen.
Zitat Dem Nachwuchs würde ich raten, Mandarin zu pauken. Weniger weil man in China so toll verdienen kann, das momentan vielleicht noch nicht, aber einfach weil dort Aufbruchstimmung herrscht. Wahrscheinlich werden dort bzw. in Asien alle wichtigen Erfindungen des 21. Jahrhunderts gemacht, die innovativsten Ideen ihren Ursprung haben und sich auch die Einkommen entsprechend entwickeln.
Ich weiß nicht, ob das so stimmen wird. Japan und auch Südkorea waren und sind zwar durchaus innovativ, können mit dem Westen mithalten, sind auf einer Augenhöhe, aber stehen demographisch noch weit (!) schlechter da, als der Durchschnitt im Westen (das tut Deutschland allerdings auch, was mir sorgen macht). Ich weiß nicht ob die ihre Innovationskraft ausbauen können (wenn wir natürlich unsere abbauen...).
Was China anginge, wäre ich ebenfalls skeptisch. Ob da Innovationskraft entstehet, die den Westen überholt... ich habe meine Zweifel, ausschliesen kann ich es freilich nicht!
Zitat von C.Wie schon im Bund wird die üppige Wahlkampfkostenerstattung dazu benutzt werden, die außerparlamentarischen Kräfte und NGO zu stärken und die Vernetzung weiter voranzutreiben. Der Wahlerfolg ist zwar schön, aber Parlamentsarbeit ist nicht der Schwerpunkt grüner Tätigkeit. Wer etwas bewegen will, muss Bewegungungen schaffen, sie pflegen, finanzieren und kontrollieren.
Lieber C.,
wie hoch ist diese Wahlkampfkostenerstattung absolut? Bei 0,7€ / Stimme und ca. 750.000 Stimmen der Grünen in BW ist die Größenordnung eine halbe Mio.. Damit werden die Grünen keine großen Sprünge machen können.
Ich denke, viel mehr zählt die Kontrolle / Steuerung von Haushaltsmitteln während der Regierungszeit: Hier ein Gutachten, dort ein Auftrag: Das 'läppert' sich, wie man in Schwaben sagt.
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