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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 200 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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wflamme Offline



Beiträge: 187

17.01.2012 11:12
#51 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Was dennoch eine richtig schöne Milchmädchenrechnung darstellt, denn es wird unterstellt, daß jede eingespeiste kWh auch eine kWh Netzbezug ersetzt (100% Eigenverbrauch). Das ist bei weitem nicht der Fall.

Grüße,

Wolfgang Flamme

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

17.01.2012 11:28
#52 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von xanopos

Zitat
da man im Inselbetrieb kein Marktproduzent ist.


Sie sagen es. Daher ist es unzulässig den Inselstrom mit Netzstrom zu vergleichen. Inselsysteme gibt es dort wo es eben kein Netz gibt, z.B. auf einer Berghütte.



Unzulässig?
Nach meinem Marktverständnis, aber vielleicht ist das als solches in dieser Branche ja auch unzulässig, verkauft ein Marktteilnehmer die Menge eines Produktes welche er für den Eigenbedarf nicht benötigt. Ich habe deswegen ganz bewusst und mit voller Absicht eine Inselanlage als Vergleich herangezogen. Wenn ich mich unabhängig von der klimaschädlichen Energieerzeugung machen will und es ernst meine mit meinen hochtrabenden Ansprüchen an eine dezentrale Energieversorgung, nutze ich meinen PV-Strom natürlich erst einmal für den eigenen Verbrauch, anstatt ihn zu überhöhten Preisen ungefragt meinem Nachbarn aufzuzwingen. Und dafür brauche ich dezentrale Speicherkapazität. Das ist durchaus vergleichbar mit meiner Heizung oder der Bereitstellung meines Warmwassers.
Über eine autarke Energiequelle zu verfügen war auch mal der Grundgedanke der Nutzung der Solarenergie. Und es gibt auch Bürger in meiner Nachbarschaft die das immer noch so sehen und praktizieren. Ich selbst habe in den 90ern auf meinen Reisen für meinen Walkman, Aktivboxen, Radio und Taschenlampen keine Batterien benutzt, sondern Akkus die ich mit Solarladegeräten geladen habe. Dabei ist mir auch der Unterschied bei der Ladeleistung an einem wolkigen und an einem sonnigen Tag, sozusagen empirisch, bewusst geworden.

Viele Grüße, Erling Plaethe

wflamme Offline



Beiträge: 187

17.01.2012 12:15
#53 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Vorsicht bei der Interpretation der Prozentangaben der Prognosegüte (ca. 5% nRMSE für day-ahead). In Wahrheit sind die nämlich ziemlich mies.

Die Prognoseabweichungen (Soll - Ist) werden nämlich nicht relativ zur tatsächlichen Leistung (Soll) ermittelt (wie man intuitiv annehmen würde), sonden relativ zur gesamten installierten Leistung (daher: n(ominal) RMSE). Oder anders: Der Prognosefehler beträgt nicht 5% der tatsächlichen WEA-Leistung, sondern 5% der gesamten WEA-Kapazität...

Grüße,

Wolfgang Flamme

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2012 14:04
#54 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von Erling Plaethe

Zitat von xanopos

Zitat
da man im Inselbetrieb kein Marktproduzent ist.


Sie sagen es. Daher ist es unzulässig den Inselstrom mit Netzstrom zu vergleichen. Inselsysteme gibt es dort wo es eben kein Netz gibt, z.B. auf einer Berghütte.



Unzulässig?



Wenn man den die Stromentstehungskosten auf einer Berghütte mit den Netzkosten im Tal vergleicht, dann ja.
Wenn Sie im Eigenheim den eigenen Strom speichern wollen, dann natürlich nicht.

Zitat
Über eine autarke Energiequelle zu verfügen war auch mal der Grundgedanke der Nutzung der Solarenergie.


Das macht in Europa mit einem relativ gut ausgebautem Netz nicht wirklich Sinn, von einsamen Hütten am Berg mal abgesehen.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.01.2012 14:12
#55 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von strubbi77
Nach EEG 2012 ist das noch nicht so, die Übertragungsnetzanbieter müssen ihnen den Strom bezahlen egal ob sie ihn abnehmen können oder nicht. Das wird sich aber spätestens 2014 ändern müssen. Ansonsten wird monatelang für Strom bezahlt, der gar nicht benötigt wird.


Ich bin echt gespannt wie das dann eine rot-grüne Regierung verkauft.

Als Österreicher interessiert mich das EEG bei der Auslegung einer privaten Anlage herzlich wenig.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

17.01.2012 14:49
#56 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von xanopos

Zitat
Über eine autarke Energiequelle zu verfügen war auch mal der Grundgedanke der Nutzung der Solarenergie.


Das macht in Europa mit einem relativ gut ausgebautem Netz nicht wirklich Sinn, von einsamen Hütten am Berg mal abgesehen.



So ist es, darauf wollte ich hinaus. Die gesamte Nutzung der Solarenergie wie sie derzeit betrieben wird, macht nicht wirklich Sinn.
Nachtrag: Unter anderem weil das Netz eben für diese Art der Stromgewinnung gar nicht gut ausgebaut ist.

Viele Grüße, Erling Plaethe

H_W Offline



Beiträge: 456

17.01.2012 16:44
#57 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von Isildur
An dieser Stelle mal ein riesiges Dankeschön an Calimero und Meister Petz für die ausführlichen Beiträge und tollen Links!



Dem Dank schließe ich mich an!

Lieber Calimero, ich hoffe, Sie schreiben bald mal wieder auf Ihrem Blog etwas über Kraftwerkstechnik.

Gruß, H_W

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

17.01.2012 17:16
#58 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von wflamme
Vorsicht bei der Interpretation der Prozentangaben der Prognosegüte (ca. 5% nRMSE für day-ahead). In Wahrheit sind die nämlich ziemlich mies.

Die Prognoseabweichungen (Soll - Ist) werden nämlich nicht relativ zur tatsächlichen Leistung (Soll) ermittelt (wie man intuitiv annehmen würde), sonden relativ zur gesamten installierten Leistung (daher: n(ominal) RMSE). Oder anders: Der Prognosefehler beträgt nicht 5% der tatsächlichen WEA-Leistung, sondern 5% der gesamten WEA-Kapazität...

Klar, aber die Prozentzahl ist aus Netzbetreibersicht nicht so relevant, wichtig ist die Abweichung der tatsächlichen Leistung in MW, die man ausregeln muss.

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

wflamme Offline



Beiträge: 187

17.01.2012 19:09
#59 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Ja natürlich - weshalb das ja auch so bestimmt wird. Nur daß die meisten Leute sich unter 5% Fehler eben eine eher geringfügige, unbedeutende Abweichung vorstellen.

~5% von 28GW = ~1,4GW

Das ist die Leistung von zwei Steinkohleblöcken, um die wir uns da durchschnittlich verschätzen. Bei 5GW mittlerem Windenergiebeitrag.

Grüße,

Wolfgang Flamme

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

17.01.2012 21:47
#60 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Zitat von Zettel
Langsam beginnt der Kater nach der kollektiven Besoffenheit des "Ausstiegs". Wobei die gesetzlichen Grundlagen für den Wahnwitz der Förderung der Solarenenergie größtenteils schon vor dem "Ausstieg" geschaffen worden waren. Aber ohne diesen würde der solare Aberwitz uns wenigstens nur finanziell belasten; jetzt gefährdert er zusätzlich unsere Stromversorgung.



Atlas Shrugged lässt grüssen. Nach diesem Drehbuch läuft die Story gerade. Es wird die Schuld n i c h t bei der Regierung gesucht werden, sondern bei den profitgierigen netzbetreibern, die anstatt in die für die energiewende nötige netz-infrastruktur ("smart grids") in den shareholder value investieren. gerade weil diese probleme auftreten, muss das netz verstaatlicht oder zumindest ganz genau kontrolliert werden.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

23.01.2012 22:20
#61 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von Erling Plaethe

Zitat von xanopos

Zitat
Über eine autarke Energiequelle zu verfügen war auch mal der Grundgedanke der Nutzung der Solarenergie.


Das macht in Europa mit einem relativ gut ausgebautem Netz nicht wirklich Sinn, von einsamen Hütten am Berg mal abgesehen.



So ist es, darauf wollte ich hinaus. Die gesamte Nutzung der Solarenergie wie sie derzeit betrieben wird, macht nicht wirklich Sinn.
Nachtrag: Unter anderem weil das Netz eben für diese Art der Stromgewinnung gar nicht gut ausgebaut ist.



http://www.stern.de/wirtschaft/news/umst...de-1776428.html

Zitat
Wenn die Energiewende auf tragfähige Beine gestellt werden soll, reicht es also nicht aus, Subventionen zu senken. Investitionen in Netzausbau und Speichertechnologien sind nötig. "Das System von Erzeugung und Verbrauch muss intelligenter gemacht werden", sagt Dena-Chef Kohler. "Wir müssen stärker Lasten in die Zeit legen, wo viel Windenergie und Photovoltaik zur Verfügung steht." Das wäre möglich, wenn Strom dort verbraucht wird, wo er produziert wird.

Mittlerweile ist die Vergütung für Solarstrom auf 24,43 Cent je Kilowattstunde gesunken. Für den Endverbraucher kostet der Strom aus der Steckdose mehr als 25 Cent. Damit wäre es theoretisch für manchen Hausbesitzer günstiger, den Strom aus seiner Dachanlage selbst zu nutzen. Das Problem daran: Dafür sind die Anlagen auf deutschen Dächern nicht ausgelegt. Investitionen in dafür nötige Stromspeicher zu fördern, wurde jahrelang versäumt.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

23.01.2012 23:15
#62 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von Erling Plaethe
http://www.stern.de/wirtschaft/news/umstrittene-solarfoerderung-sonnen-wende-1776428.html

Zitat
Wenn die Energiewende auf tragfähige Beine gestellt werden soll, reicht es also nicht aus, Subventionen zu senken. Investitionen in Netzausbau und Speichertechnologien sind nötig. "Das System von Erzeugung und Verbrauch muss intelligenter gemacht werden", sagt Dena-Chef Kohler. "Wir müssen stärker Lasten in die Zeit legen, wo viel Windenergie und Photovoltaik zur Verfügung steht." Das wäre möglich, wenn Strom dort verbraucht wird, wo er produziert wird.

Mittlerweile ist die Vergütung für Solarstrom auf 24,43 Cent je Kilowattstunde gesunken. Für den Endverbraucher kostet der Strom aus der Steckdose mehr als 25 Cent. Damit wäre es theoretisch für manchen Hausbesitzer günstiger, den Strom aus seiner Dachanlage selbst zu nutzen. Das Problem daran: Dafür sind die Anlagen auf deutschen Dächern nicht ausgelegt. Investitionen in dafür nötige Stromspeicher zu fördern, wurde jahrelang versäumt.


Offensichtlich scheint es auf Strom keine Journalistenvergünstigung zu geben.. ich zahle 21,7 ct und das ist nicht mal ein Discounter, sondern stinknormale Stadtwerke. Aber zum Thema: die Frage darf schon erlaubt sein, ob es sooo rentabel ist, Tante Erna auf ihrem klein Häuschen nicht nur die Solarzellen, sondern auch noch den Akku zu spendieren.

Gruß Petz

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Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

23.01.2012 23:25
#63 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Zitat von Dagny
Nach diesem Drehbuch läuft die Story gerade. Es wird die Schuld n i c h t bei der Regierung gesucht werden, sondern bei den profitgierigen netzbetreibern, die anstatt in die für die energiewende nötige netz-infrastruktur ("smart grids") in den shareholder value investieren. gerade weil diese probleme auftreten, muss das netz verstaatlicht oder zumindest ganz genau kontrolliert werden.

Das Drehbuch läuft aber vorrangig in SPON-Foren und ähnlich informativen Medien, selbst die Journalisten wissen mittlerweile, dass die Netzbetreiber jetzt schon extrem reguliert werden. Ich sehe das Problem unausgewogener Berichterstattung vor allem beim Thema Netzausbau vor Ort, da wird der Standpunkt der BIs ziemlich 1:1 wiedergegeben - ein recht krasses Beispiel hier: http://mediathek.daserste.de/sendungen_a...as-loch-im-netz

Gruß Petz

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Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

24.01.2012 00:02
#64 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von Meister Petz
Offensichtlich scheint es auf Strom keine Journalistenvergünstigung zu geben.. ich zahle 21,7 ct und das ist nicht mal ein Discounter, sondern stinknormale Stadtwerke. Aber zum Thema: die Frage darf schon erlaubt sein, ob es sooo rentabel ist, Tante Erna auf ihrem klein Häuschen nicht nur die Solarzellen, sondern auch noch den Akku zu spendieren.


Na ja, die 25 ct sind ein Durchschnittswert (Wikipedia). Zur Frage: Natürlich nicht. Ich wollte nur noch einmal die Sinnhaftigkeit meines Beispiels einer Inselanlage verdeutlichen.
Manchmal bin ich hartnäckig.

Viele Grüße, Erling Plaethe

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

24.01.2012 16:52
#65 RE: Zitat des Tages: Lesetipp Antworten

Zitat von stern

Investitionen in dafür nötige Stromspeicher zu fördern, wurde jahrelang versäumt.

Das ich nicht lache. Es gibt derzeit kein finanzierbares Konzept für Saisonspeicher. Geforscht und gehirnt wird genug.

Investition in Tagesspeicher (>75% Wirkungsgrad, 10 GWh Füllmenge) über Pumpspeicher werden gemacht. Siehe Atdorf II. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen dauert es halt etwas bis die Speicher stehen.

Investitionen in Versuchs-Saisonspeicher werden auch versucht. Siehe Windgas, Druckluftspeicherkraftwerke ... sicher mehrere Millionen EUR im Jahr.
Windgas (Strom + Wasser -> H2, H2 + CO2 -> CH4 (Erdgas)) wird bei < 1000 Vollaststunden Gaserzeugung im Jahr schwer kostendeckend (Nur Anlage ohne Stromkosten) zu betreiben sein. Das ist das Problem, nachdem man das eine Subventioniert hat muss man zusätzlich noch etwas anderes Subventionieren. Die Forscher freuts.

Wobei es noch ein realistisches Konzept für den kommenden Windspitzenstrom braucht. < 50-100h im Jahr ~10-20 GW Leistung.
1 TWh entspricht:
einem Ringwallspeicher: http://www.ringwallspeicher.de/ oder Wasserbecken mit 6000*5400m über 230m Höhendifferenz speichern.
~310.000 Tonnen Steinkohle in einem Kohle-Kraftwerk zu nutzen (Würfel mit 60m Kantenlänge)
1/8 der Kraftwerksjahresleistung von einem konventionellem Kraftwerk mit 1GW Leistung
6 Mio Tonnen Sand (Silicium) von 20 auf 1520 °C zu erwärmen (Würfel mit 133m Kantenlänge)
von Hohlkugelspeichern bzw. Lageenergiespeichern will ich mal nicht reden.

H_W Offline



Beiträge: 456

24.01.2012 17:23
#66 Ringwallspeicher realistisch? Eher nicht! Antworten

Lieber strubbi77,

lesen Sie doch mal bei Eike den Kommentar #4!

Ausführliche Darstellung des Ringwallspeichers

Ich schätze mal, es wird für noch für etliche Jahrzehnte heißen: in einigen Jahren wenn es bessere Stromspeichertechnologien geben wird...

Gruß, H_W

strubbi77 Offline



Beiträge: 337

24.01.2012 19:19
#67 RE: Ringwallspeicher realistisch? Eher nicht! Antworten

Zitat von H_W
Lieber strubbi77,

lesen Sie doch mal bei Eike den Kommentar #4!

Ausführliche Darstellung des Ringwallspeichers

Ich schätze mal, es wird für noch für etliche Jahrzehnte heißen: in einigen Jahren wenn es bessere Stromspeichertechnologien geben wird...

Gruß, H_W

Nur zur Vollständigkeit. Ich habe nirgends geschrieben, dass ich einen Ringwallspeicher sinnvoll finde. Es geht nur um die Dimension. Und rein technisch ist es nicht das richtige Konzept für einen Saisonalspeicher.

H_W Offline



Beiträge: 456

24.01.2012 19:34
#68 RE: Ringwallspeicher realistisch? Eher nicht! Antworten

Zitat
Ich habe nirgends geschrieben, dass ich einen Ringwallspeicher sinnvoll finde



Sorry, hatte ich falsch aufgefaßt.

Gruß, H_W

isildur Offline



Beiträge: 366

24.01.2012 20:22
#69 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Zitat von H_W
Lieber strubbi77,

lesen Sie doch mal bei Eike den Kommentar #4!

Ausführliche Darstellung des Ringwallspeichers

Ich schätze mal, es wird für noch für etliche Jahrzehnte heißen: in einigen Jahren wenn es bessere Stromspeichertechnologien geben wird...

Gruß, H_W


Ich wusste gar nicht, dass Märchen als Promotion zum Dr.Ing taugen. Ich glaub ich lass das mit Mathe und Mechanik stört anscheinend eh nur...

Gruß,
Isildur

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

25.01.2012 10:47
#70 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Was mich bei diesem "Ringwallspeicher" fasziniert: Da wird nicht nur die praktische Machbarkeit weitgehend ausgeblendet.
Da wird auch ein ganz merkwürdiges Konzept empfohlen, bei dem die beiden Speicherbecken nicht nebeneinander, sondern ineinander gebaut werden. Was m. E. deutlich aufwendiger ist - offenbar aber aus rein ästhetischen Gründen gewählt wurde.

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

25.01.2012 11:30
#71 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Zitat von R.A.
Was m. E. deutlich aufwendiger ist - offenbar aber aus rein ästhetischen Gründen gewählt wurde.

Ich dachte immer der Grund ist, dass man im Gegensatz zum klassischen PSW keinen Höhenunterschied braucht?

Gruß PEtz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

25.01.2012 11:34
#72 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Zitat von Meister Petz
Ich dachte immer der Grund ist, dass man im Gegensatz zum klassischen PSW keinen Höhenunterschied braucht?


Wenn ich das richtig verstanden habe, braucht man sehr wohl einen Höhenunterschied - und zwar zwischen dem inneren und dem äußeren Becken. Das innere ist erhöht, mit dem Bodenaushub aus dem äußeren. Letztlich ist es ein klassisches Pumpspeicherwerk, nur daß man eben keine natürlichen Seen verwendet, sondern künstliche Becken.

Und da erhöht es m. E. den Aufwand deutlich, wenn man die Becken ineinander baut.

C. Offline




Beiträge: 2.639

25.01.2012 11:43
#73 RE: Ringwallspeicher realistisch? Eher nicht! Antworten

Zitat von H_W
Lieber strubbi77, lesen Sie doch mal bei Eike den Kommentar #4! Ausführliche Darstellung des Ringwallspeichers Ich schätze mal, es wird für noch für etliche Jahrzehnte heißen: in einigen Jahren wenn es bessere Stromspeichertechnologien geben wird... Gruß, H_W



Den Ringwallspeicher gab es schon vor 5000 Jahren, nur an der Wasserzufuhr wird noch getüftelt, kann aber nicht mehr lange dauern, die Zufahrtsstraße ist bereits genehmigt und gebaut.: Silbury Hill

Und schön grün ist es auch. Wir sollten das Projekt Silly Bury Hill nennen.

http://iceagenow.info

isildur Offline



Beiträge: 366

25.01.2012 11:44
#74 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

In welcher Energieform will man ohne Höhenunterschied Energie speichern? Es muss einen Höhenunterschied geben, sonst macht das System selbst mit allem Schönwetterrechnen keinen Sinn.

wahlberliner Offline



Beiträge: 4

25.01.2012 12:36
#75 RE: Zitat des Tages: Verblendet Antworten

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich mit einem Freund auf fb über diesen Beitrag diskutiert und möchte mein Statement und meine Bedenken auch hier Einigen zum Besten geben.
Der Einfachheit halber werde ich die Konversation hier einfügen:

Zitat

Ich:
[... etwas ungehaltene Äußerungen über die Qualität des Beitrags...]

Am besten: "Eine Ironie der Geschichte macht die Aussteigernation jetzt zum großen Förderer gefährlicher und umweltschädlicher Formen der Stromerzeugung." Genau, eine negative Randerscheinung (für die weder Ausmaße noch Quellen genannt werden) führt zur Schelte des Ganzen Konzepts.
Schon mal überlegt, warum unter anderem Strom aus Tschechien importiert werden muss? Weil der Ausbau der Stromtrassen von Nord nach Süd zum Transport der Windenergie sträflichst vernachlässigt wurde. Schon mal darüber nachgedacht, dass gerade der Stromhandel über die Grenzen hinweg die Nachteile regionaler Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie kompensieren kann?

Daneben kurze Info: Die Stromaußenhandelsbilanz von Deutschland ist weiter deutlich positiv, das heißt es wird deutlich mehr Strom exportiert als importiert (vgl. Statistik der AG Energiebilanzen http://www.ag-energiebilanzen.de/compone...plication%2Fpdf). Und das obwohl 2010 bereits die Hälfte der AKWs ohnehin nicht lief!

Die restlichen geistigen Höchstleistungen des Artikels zu widerlegen spare ich mir jetzt mal. Nur eins noch zu Folgendem:
"Unser Land lief mit seinem Neudenk nachgerade zur Höchstform auf; die alte deutsche Eigenschaft, alles besser zu wissen als der Rest der Welt und sich der Welt als Vorbild zu präsentieren, war wieder aufs Schönste zu besichtigen."
Stimmt, die Förderung von Erneuerbaren Energien ist auch wirklich ein dämliche Idee, auf die nur Deutschland kommen kann! (Sry aber anders kann ich darauf wirklich nicht reagieren.)
Zur Info: Es gibt eine EU-Richtlinie zur Nutzung Erneuerbare Energien. Unter http://www.res-legal.de/ kann man z.B. sehen, wie viele Mitgliedstaaten EE fördern und wie. Von einem Deutschen Sonderweg kann hier keinesfalls gesprochen werden.

Mein Freund:
Warum ist der Artikel zynisch? Weil er nicht deiner Meinung entspricht?

Man muss kein Zyniker sein, um die Energiepolitik in diesem Land zu kritisieren. [...]

Zu deinen Argumenten:

1. Ist es wohl kaum eine "Randerscheinung", wenn ich hierzulande KKWs abschalte, um in direkter Folge aus Tschechien und Frankreich riesige Mengen Atomstrom importieren zu müssen.

2. Windenergie ist nicht geeignet, um eine sichere Grundlastversorgung bereitzustellen. Der Wind weht nunmal nicht gleichmäßig.

3. Die Gesamtbilanz ist immer noch leicht positiv, trotzdem werden große Mengen aus Frankreich und Tschechien importiert und wie die zustande kommen, wissen wir beide.

4. Der "deutsche Sonderweg" bezieht sich nicht auf die regenerativen Energien sondern auf den kopflosen Ausstieg aus der Kernenergie, die sog. "Energiewende". Und diesen Blödsinn macht uns so schnell keiner nach. Zumindest würde ich es keinem empfehlen.


Ich:
Zynisch ist der Artikel für mich, weil er die Energiepolitik im Hinblick auf die Erneuerbaren und den Atomausstieg mit beißendem Spott belegt und dabei selbst - wie oben erwähnt - nicht mit inhaltlichen Unvollständigkeiten zur Verzerrung der tatsächlichen Situation geizt.

Ganz und gar nicht bin ich kritischen Fragestellungen oder Zuspitzungen abgeneigt. Ich habe jedoch etwas gegen eindeutig einseitige Darstellungen, die wichtige Tatsachen unterdrücken und dem Leser so keine ernsthafte Einschätzung der Situation erlauben. Diese Anforderung stelle ich übrigens an alle Artikel, egal ob sie meiner Meinung entsprechen oder nicht.

zu 1. Klar, es ist eine Randerscheinung des Atomausstiegs, die in der Art und Weise des Atomausstiegs begründet liegt. Mit der Entscheidung im Jahr 2011, aus Sicherheitsgründen gleich eine ganze Reihe von AKWs endgültig und nahezu gleichzeitig vom Netz zu nehmen fiel - wie richtig im Artikel erwähnt - eine ganze Menge Kapazität weg, die etwa 7% der Kapazität 2010 ausmachten. Unerwähnt bleibt im Artikel, dass die nächste Frist zur Abschaltung eines AKWs dagegen erst Ende 2015 ausläuft, sodass bis dahin zum Ausbau der Erneuerbaren Energien 4 Jahre Zeit bleibt.
In den Raum gestellt wird dagegen nur die dem Leser immens erscheinende Summe von 42.111 Gigawattstunden wegfallender Stromerzeugung.

Zum Vergleich: Die Stromerzeugung aus EE betrug 2010 104.300 GWh und 2011 bereits 121.800 GWh (2011). Knapp die Hälfte der genannten Summe wird also bereits mit dem Zuwachs der EE ausgeglichen.

zu 2.: Windenergie und Solarenergie sind nun einmal fluktuierend, das ist unstreitig und macht die Organisation schwieriger als mit konventionellen Kraftwerken. Neben dem europäischen Energiehandel kann auch die Verteilung des Stroms aus EE in ganz Deutschland bereits für erheblichen Ausgleich sorgen. Daneben lässt sich unter anderem die Stromabnahme an die Stromverfügbarkeit anpassen. Sowohl in Industrie als auch in Privathaushalten kann Energieverbrauch dann erfolgen, wenn ohnehin viel bereitsteht (bei Sonne, bei Wind; Stichwort: intelligente Netze).

zu 3.: Genau, die Gesamtbilanz ist trotz des Wegfalles von etlichen AKW noch positiv. Das Außenhandelssaldo von Deutschland hat sich trotz des Wegfalls von mehr als 42.111 GWh nur um 10.185 GWh verschlechtert. Unerwähnt bleibt im Artikel auch, dass der Stromexport nach Tschechien 2011 um 140% gestiegen ist, der Import dagegen nur um 2,5% (absolut: Import 2011: 8506, Export 2011: 1311; Import 2010: 8299, Export 2010: 545; damit als Saldo +559 GWh ggü 2010).
Plötzlich ergibt sich ein völlig anderes Bild, nicht wahr?
Wenn man bedenkt, dass weitere AKW Kapazitäten erst 2016 wegfallen, dürfte das angesichts der Zahlen kein Problem darstellen.

zu 4.: Ich hoffe es, dass der Autor sich damit nur auf den erneuten Atomausstieg bezog. Andererseits kritisierte er im Artikel ja beides abwechselnd, Atomausstieg und die Erneuerbaren an sich (insbes. Kritik an Photovoltaik). Auch bezieht sich der Autor wie eingangs auch am Ende des Artikels ausdrücklich auf die Energiewende insgesamt. Die Energiewende meint jedoch allgememein die Abkehr von nicht regenerativen Energien. Um diese ging es letztlich auch im Rahmen der Entscheidungen im "Frühsommer 2011" (z.B. Netzausbaubeschleunigungsgesetz). Damit entsteht deutlich der Anschein als würde der Autor die Energiewende insgesamt für einen abwegigen deutschen Sonderweg halten.

Letztlich bleibt der Artikel damit ein atompopulistischer Beitrag, der wichtige Tatsachen unterdrückt und so den Leser manipuliert. Die Atomkraft wird als unentbehrlich dargestellt und die Ängste des Lesers willkürlich geschürt, es könne zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung führen.



Viel Spaß beim Lesen, ich bin gespannt auf eure Antworten,
mfG wahlberliner

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