Zitat Was empfindet eine Frau wenn kein Mann dies überhaupt und sei es nur durch einen Blick, zur Kenntnis nimmt?
Das gibt es nicht
Kriegen kannste mich zwar nicht. Doch wehe Dir, Du willst mich nicht.
Zitat von C. im Beitrag #174es gibt auch Männer, die Schlabberpullis, Ugg-Booots oder Kopftücher erotisch finden.
Ich glaube, das ist ein Missverständnis. Die gefährlichsten Frauen sind bekanntlich jene, die erst mal nicht alles geben. Die sich vor der Kamera zurückhalten und die sich alltäglich gekonnt lässig kleiden. Die zeigen, dass sie was zum Nachlegen haben, dass sie noch ordentlich Gas geben können. Es sind die nicht Klamotten, sondern die Art wie die Dame sie trägt.
Zitat von C. im Beitrag #174Wenn B das nicht kapiert, bekommt er eine geklebt.
So viel zur Frage, ob Frauen und Männer gleich sind. Wer von der Dame eine geklebt kriegt, steht da wie´n Drops. Wer der Dame eine klebt, erst recht.
Ich glaube eher, dass hier jemand Mangel an Fantasie hat, was andere mögen könnten. Kleidung kann viel schöner sein, als vermeintliche "Sexy-Kleidung" oder reine Nacktheit. Die konkreten Präferenzen hängen auch von ästhetischen Idealen der eigenen Peer Group ab.
Zitat von C. im Beitrag #174Wenn B das nicht kapiert, bekommt er eine geklebt.
So viel zur Frage, ob Frauen und Männer gleich sind. Wer von der Dame eine geklebt kriegt, steht da wie´n Drops. Wer der Dame eine klebt, erst recht.
Ich habe C. so verstanden, dass "B" schon mehr als nur eine kleine Bemerkung machen oder flirten müsste. Ich finde es - als Mann - übrigens vollkommen in Ordnung, wenn eine ungewünschte (und ja nahezu immer auch uneingeladene) Berührung von der Dame mit einer Ohrfeige quittiert wird. Ein solcher Übergriff steht ja allerdings auch gar nicht zur Diskussion - auch wenn die Schmierkampagne der Mainstream-Medien etwas ganz anderes vermuten läßt. Aber auch eine sexuelle Anspielung nach einem klaren Signal, dass die Dame nicht interessiert ist, kann meiner Ansicht nach völlig gerechtfertigter Weise mit einer Ohrfeige quittiert werden. Wer - ob Mann oder Frau - zu blöd ist, ein Stop-Signal wahrzunehmen, der kann dann schon mal wie ein Drops rumstehen.
Und natürlich ist es völlig undenkbar, eine Dame zu schlagen. Die einzige Ausnahme ist Selbstverteidigung ( z. B. im Falle häuslicher Gewalt, die von der Frau ausgeht). Natürlich kann ein Mann aber auch eine solche Selbstverteidigungssituation ganz anders als mit Schlagen/Treten lösen - aber Gewalt bleibt seine Reaktion leider trotzdem, nur halt gerechtfertigte Gewalt.
Zitat von WFI im Beitrag #163Besonders lustig ist es, wenn es von Leuten kommt, die es sonst nicht so mit gesellschaftlichen Zwängen haben. Das Dumme ist nur, man kann sich nicht immer die Rosinen herauspicken. Wenn ich gesellschaftliche Spielregeln - Religion, Anstand, Familie, das Rollenverhalten der Geschlechter - außer Kraft setze, dann kann ich mich nicht dreissig Jahre später auf sie berufen.
Es gibt natürlich Frauen, die je nach Situation auf Augenhöhe oder aber chevaleresk behandelt werden wollen. Aber da sollte man sich vor Verallgemeinerungen hüten: Nicht wenige Frauen wollen einfach nur, dass man mit ihnen einen Umfang pflegt, wie er - unabhängig vom Geschlecht - üblich ist bzw. sein sollte.
Zitat Es gehört zu dem überlieferten Wissen der Menschheit, dass Alkohol die Hemmschwelle abbaut.
Richtig. Und daraus kann man ein sehr starkes Argument gegen die Skandalisierung dieses Vorfalls ableiten. Wenn sich die Geschichte so zugetragen hat, wie von Frau Himmelreich geschildert, dann ist davon auszugehen, dass Brüderle relativ gut angeheitert war.
Es ist nun sehr gewagt, aus dem Verhalten eines Menschen in alkoholisiertem Zustand auf dessen (nüchterne) Grundeinstellungen zu schließen. Aber genau dies wird von den Brüderle-Kritikern fast flächendeckend getan. Ich für meinen Teil schätze Margot Käßmann ganz und gar nicht. Dennoch fände ich es infam, wenn man ihr in Anbetracht ihrer hinlänglich bekannten Trunkenheitsfahrt unterstellte, dass sie einen eher sorglosen Umgang mit der körperlichen Integrität und der Unversehrtheit des Eigentums ihrer Mitmenschen pflege.
Zitat Ich behaupte weiterhin, dass viele Frauen sich nur deswegen über Brüderle ereifern, weil er ein "Beta-Male" ist. Betas darf man hassen. [...] Lieber fünf Minuten mit Attila dem Hunnen als ein Leben mit einem langweiligen treudoofen Durchschnitts-Beta.
Sie sagten zwar, dass Sie zeitgeistig überzeichnen, aber dennoch möchte ich hierzu etwas anmerken: Die meisten (Durchschnitts-)Menschen lernen ihre (Durchschnitts-)PartnerInnen bei so unspektakulären Gelegenheiten wie der Arbeit oder in einem Verein kennen. Und führen dann eine ebenso wenig aufregende Beziehung. Dies tun sie vermutlich deshalb, weil sie es so wollen. Diese Alpha-Beta-Hypothese scheint mir nichts anderes zu sein als eine populärkulturelle Mystifikation, die so substanzlos ist, dass sie sich noch nicht einmal für eine Überzeichnung eignet.
Zitat von C. im Beitrag #174 Wer sich für A aufbrezelt, möchte nicht B an sich kleben haben. Wenn B das nicht kapiert, bekommt er eine geklebt.
Ich glaube in diesem Satz steckt eine tiefe Wahrheit über die ganze Debatte. Frau bretzelt sich für A auf (beispielsweise ein Mann vom Schlage George Clooney), dummerweise sehen das aber A und B. Wer jetzt allerdings A oder B ist, das steht dooferweise nirgendwo geschrieben. Wenn Frau einen Ring trägt, dann weiss B wenigstens dass er nicht A ist. Wenn Frau aber keinen Ring trägt ist es bisweilen recht schwer zu wissen, wer A und wer B ist (so lange wir nicht vorher bei einer "Liga-Beauftragten" die eigene Klasse haben abschätzen lassen). Nun soll aber B dafür bestraft werden, dass er gefragt hat, ob er A ist. A dagegen dürfte problemlos fragen, für ihn wurde ja gebretzelt. Doof für B.
Wenn nun die Frau auf das Bretzeln verzichtete, dann müsste auch A damit rechnen, dass er zu B gehört. Doof für die Frau.
Also im Zweifelsfall lieber auf B eingedroschen, er ist halt schuld ! Vor allem wenn er in der FDP ist.
Zitat von Noricus im Beitrag #179 Es ist nun sehr gewagt, aus dem Verhalten eines Menschen in alkoholisiertem Zustand auf dessen (nüchterne) Grundeinstellungen zu schließen. Aber genau dies wird von den Brüderle-Kritikern fast flächendeckend getan. Ich für meinen Teil schätze Margot Käßmann ganz und gar nicht. Dennoch fände ich es infam, wenn man ihr in Anbetracht ihrer hinlänglich bekannten Trunkenheitsfahrt unterstellte, dass sie einen eher sorglosen Umgang mit der körperlichen Integrität und der Unversehrtheit des Eigentums ihrer Mitmenschen pflege.
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen, lieber Noricus, allenfalls dann wenn Brüderle oder Frau Käßmann 18 Jahre wären und keine Erfahrung mit Alkohol aufweisen würden, was ich bei beiden nicht unter ferner liefen glauben würde. Da ich das Verhalten von Brüderle nicht kritikwürdig empfinde bleibe ich bei Frau Käßmann: Ich habe nicht nur Zweifel daran, dass das die erste Trunkenheitsfahrt von Frau Käßmann war, denn sowas passiert nicht "mal eben so" und nach allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit werden auch die wenigsten bei der ersten Trunkenheitsfahrt erwischt. Wer im späteren erwachsenen Alter, und da ist Frau Käßmann, so wenig über das eigene Verhalten unter Alkohol weiss wie Sie vorgibt, der ist entweder vollkommen merkbefreit oder ignorant was die Folgen des eigenen Handelns für andere bedeutet. Ganz simpel: Wer mit Alkohol nicht umgehen kann, der darf ihn nicht trinken. Und wer, wenn er davon weiss, dass er damit nicht umgehen kann, ihn dennoch trinkt, der handelt schon beim Trinken derart verantwortungslos mit der körperlichen Integriertät und Unversehrtheit anderer, dass der Vorwurf schon zu diesem Zeitpunkt ins Schwarze trifft. Es gibt keine Notwendigkeit Alkohol zu trinken und wer damit nicht umgehen kann, der MUSS das eben lassen. Das gilt auch für selbsternannte moralische Instanzen vom Schlage Käßmann.
Zitat von R.A. im Beitrag #170 Wer die komplett verbieten will, will letztlich eine inhumane Gesellschaft.
Exakt, wobei ich vermuten würde dass die meisten, die jetzt so argumentieren sich über die Folgen ihrer Forderung gar nicht bewusst sind. Das war schon beim Antidiskriminierungsgesetz so, wo es danach auch keiner gewesen sein wollte.
Zitat Wobei es ja heute schon eine gewisse Abstufung gibt, welche Form von Annäherung an welchen Orten zulässig ist. Am Weinfest geht deutlich mehr als im Büro. Und wenn man an heute übliche "Belästigungszonen" denkt, dann wären das in erster Linie Diskos und Hotelbars.
Wenn ich Stefanie richtig verstanden habe, dann soll es ja gar keine "Belästigungszonen" geben, wo Leute, die ausserhalb der Liga sind, "belästigen" dürfen. SCNR. Aber richtig, es gibt natürlich eine Abstufung was irgendwo geht oder nicht. Wobei ich eine "Anmache" im Büro eher unter schlechtem Benehmen oder Unprofessionalität sehen würde als unter dem Kriterium, dass es grundsätzlich verboten wäre. Ich sehe eher als Problem des Arbeitgebers, der ein maximales Ergebnis seiner Leute sehen will und nicht, dass die ihren sozialen Interessen nachgehen.
Zitat Ob ein Anmachversuch eine Belästigung ist oder hochwillkommen - das ist alleine eine persönliche Entscheidung der Adressatin. Das hängt in erster Linie wohl davon ab, wie sie persönlich aktuell drauf ist. Das hängt in zweiter Linie davon ab, wer konkret anmacht und ob der in ihr Beuteschema paßt. Während es ziemlich nebensächlich ist, was er nun genau sagt.
Die traurige Wahrheit. :( Wobei: Ich glaube es ist eine 95% Wahrheit. Ich habe es durchaus erlebt, dass Männer, denen man das eher nicht zutrauen würde, einen nicht unerheblichen Erfolg beim anderen Geschlecht aufwiesen, weil sie mit ihrem Charme gut umgehen konnten. Nur ist das eben sehr selten und die wenigsten beherschen diese Kunst (ein Glück !).
Zitat von Llariannur Zweifel daran, dass das die erste Trunkenheitsfahrt von Frau Käßmann war, denn sowas passiert nicht "mal eben so" und nach allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit werden auch die wenigsten bei der ersten Trunkenheitsfahrt erwischt.
Zustimmung, lieber Llarian. Statistisch wird jede 600. Trunkenheitsfahrt aktenkundig. http://www.motorvision.de/service-ratgeb...eckt-32203.html Wegen C2 den Lappen zu verlieren, gilt bei Verkehrsmedizinern als genau so sicherer Hinweis für Alkoholismus (und nicht nur als einzelner Fehltritt, den die meisten zunächst für sich reklamieren) wie ein Leberwert (Gamma GT) von 600 oder drüber. Ich will die politisch korrekten Einlassungen von Frau Käßmann natürlich nicht als besoffenes Gequatsche diskreditieren...aber... Lieben Gruss, Andreas Döding
Zitat von Llarian im Beitrag #181Ich habe nicht nur Zweifel daran, dass das die erste Trunkenheitsfahrt von Frau Käßmann war, denn sowas passiert nicht "mal eben so" und nach allen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit werden auch die wenigsten bei der ersten Trunkenheitsfahrt erwischt.
Das mag durchaus richtig sein, aber niemand außer ihr selbst kann wissen, ob das ihre erste oder eine weitere Trunkenheitsfahrt war. Das Teuflische an Wahrscheinlichkeiten ist ja, dass man ihre konkrete Verwirklichung nicht vorhersagen kann.
Wie dem auch sei: Damals wurde Käßmann von der veröffentlichten Meinung nicht der habituellen Gefährdung fremden Leibes und Eigentums geziehen; und das macht - neben dem Umstand, dass eine Trunkenheitsfahrt angesichts der möglichen Folgen deutlich schwerer wiegt - den Unterschied zu der zum Elefanten aufgeblasenen Mücken-Causa Brüderle/Himmelreich aus.
Zitat von NoricusDas mag durchaus richtig sein, aber niemand außer ihr selbst kann wissen, ob das ihre erste oder eine weitere Trunkenheitsfahrt war. Das Teuflische an Wahrscheinlichkeiten ist ja, dass man ihre konkrete Verwirklichung nicht vorhersagen kann.
Das stimmt. Sie ahnen gar nicht, wie vielen "Lottogewinnern" ich in dieser Frage schon begegnet bin. Ich bin dann wohl sowas wie ein Meta-Lottogewinner. Die Wahrscheinlichkeit, drei Pechvögeln hintereinander zu begegnen, liegt bei 0,0000000048. Gott, kann ich den Gewinn bitte ausgezahlt bekommen? Herzlichen Gruss, Andreas Döding
Zitat von Noricus im Beitrag #184 Das mag durchaus richtig sein, aber niemand außer ihr selbst kann wissen, ob das ihre erste oder eine weitere Trunkenheitsfahrt war. Das Teuflische an Wahrscheinlichkeiten ist ja, dass man ihre konkrete Verwirklichung nicht vorhersagen kann.
In der klassischen Statistik haben Sie damit recht, ein Bayesianer (und zu denen zähle ich mich) wird Ihnen da eher nicht recht geben. Man kann nicht mit Sicherheit sagen, dass das nicht Frau Käßmanns erste Trunkenheitsfahrt war. Deswegen kann man sie auch juristisch kaum für eventuelle andere Trunkenheitsfahrten belangen. Dennoch kann man ebenso konstatieren, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass es ihre erste solche war. Wenn eine Wahrscheinlichkeit mindestens 300:1 ist neige ich dazu Menschen, die ich nicht besser kenne, eher nicht zu glauben. Verurteilen kann man sie nicht, aber glauben muss man es auch nicht.
Zitat von C. im Beitrag #174 Dazu gibt es so viele Antworten wie es Frauen gibt.
Liebe C., vielen Dank. Ihre Antworten überzeugen mich. ALLE. Aus dem Dummen ist ein weniger dummer geworden. "Man wir alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu." Herzlich Paul
Zitat von R.A. im Beitrag #170 Wer die komplett verbieten will, will letztlich eine inhumane Gesellschaft.
Exakt, wobei ich vermuten würde dass die meisten, die jetzt so argumentieren sich über die Folgen ihrer Forderung gar nicht bewusst sind. Das war schon beim Antidiskriminierungsgesetz so, wo es danach auch keiner gewesen sein wollte.
Zitat Wobei es ja heute schon eine gewisse Abstufung gibt, welche Form von Annäherung an welchen Orten zulässig ist. Am Weinfest geht deutlich mehr als im Büro. Und wenn man an heute übliche "Belästigungszonen" denkt, dann wären das in erster Linie Diskos und Hotelbars.
Wenn ich Stefanie richtig verstanden habe, dann soll es ja gar keine "Belästigungszonen" geben, wo Leute, die ausserhalb der Liga sind, "belästigen" dürfen. SCNR.
Zitat von max im Beitrag #110Was allerdings der Gipfel der Unverfrorenheit ist, dass sich genau diese Journalistin, die jetzt sich jetzt laut über angeblichen Sexismus aufregt, sich für die Quote stark macht. Frauenquoten sind Sexismus in Reinkultur, im wahrsten Sinne des Wortes.
"Auch die Bundesbürger wollen eine Reaktion. 90 Prozent erwarten von Brüderle eine Entschuldigung bei der Journalistin, sollten die Vorwürfe stimmen. Das ergab eine Emnid-Umfrage für BILD am SONNTAG. Nur 6 Prozent halten das nicht für notwendig. Eine Mehrheit von 57 Prozent bewertet den beschriebenen Vorfall als skandalös, für 25 Prozent ist es ein verzeihlicher Ausrutscher. 45 Prozent halten sogar einen Rücktritt Brüderles vom Amt des Fraktionsvorsitzenden für angemessen (45 Prozent nicht)."
Zitat von Stefanie im Beitrag #190 "Auch die Bundesbürger wollen eine Reaktion. 90 Prozent erwarten von Brüderle eine Entschuldigung bei der Journalistin, sollten die Vorwürfe stimmen. Das ergab eine Emnid-Umfrage für BILD am SONNTAG. Nur 6 Prozent halten das nicht für notwendig. Eine Mehrheit von 57 Prozent bewertet den beschriebenen Vorfall als skandalös, für 25 Prozent ist es ein verzeihlicher Ausrutscher. 45 Prozent halten sogar einen Rücktritt Brüderles vom Amt des Fraktionsvorsitzenden für angemessen (45 Prozent nicht)."
Andere haben es schon vorher befürchtet: Deutschland hat die Medien und die Regierung die es verdient. Ich sehe Schwarz für Deutschland. Ja sogar noch (Alice) Schwarzer für Deutschland.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von Stefanie im Beitrag #190 "Auch die Bundesbürger wollen eine Reaktion. 90 Prozent erwarten von Brüderle eine Entschuldigung bei der Journalistin, sollten die Vorwürfe stimmen. Das ergab eine Emnid-Umfrage für BILD am SONNTAG. Nur 6 Prozent halten das nicht für notwendig. Eine Mehrheit von 57 Prozent bewertet den beschriebenen Vorfall als skandalös, für 25 Prozent ist es ein verzeihlicher Ausrutscher. 45 Prozent halten sogar einen Rücktritt Brüderles vom Amt des Fraktionsvorsitzenden für angemessen (45 Prozent nicht)."
Das einzige "Argument" was diesem ansonsten inhaltsleeren Beitrag zu entnehmen ist, ist das eine Mehrheit wohl recht haben muss. Wobei relativ offensichtlich ist, dass von dieser "Mehrheit" keine 10 Prozent überhaupt weiss, worum es eigentlich geht und so lange es gegen eine Minderheit geht (in diesem Fall die FDP) findet sich ohnehin immer und ohne jedes Ansehen eines Sachverhaltes eine ordentliche Menge die den Rücktritt von irgendjemandem fordert. Dafür braucht man keine Umfrage.
Am Ende wird es Brüderle nicht anders ergehen als Shell bei der Brant Spar, es kommt nicht drauf an, wer recht hat, so lange der Medienmob tobt sind Fakten irrelevant und die tumbe Mehrheit von ahnungslosen Meinungshabern plättet noch den letzten Ansatz von Richtigstellung. Was wird Brüderle schon machen ? Sich entschuldigen. Was sonst ? Shell blieb auch nix anderes übrig, hat mit richtig oder falsch nix zu tun.
Und unterm Strich werden drei Sachen rauskommen: Die FDP wird bluten, so wie es das Ziel des Stern war, Brüderles Karriere wird weitgehend beendet sein, das ist dann das für den Stern weniger bedauerlich Nebenprodukt und eine 29 jährige Journalistin wird für immer verbrannt sein, das ist dann eben der Kollateralschaden. Eins davon finde ich nicht allzu bedauerlich.
Cora Stephan hat auf Welt-Online eine wie immer sehr präzise Analyse geschrieben.
Zitat Man kann dumme Sprüche ignorieren. Man kann sie ironisch kontern. Man kann die biedere Anmache lächerlich machen. Man kann das alles souverän an sich abperlen lassen. Man muss auch nicht beleidigt flüchten, es sind ja noch andere in der Bar. Vielleicht Jüngere und Hübschere. Und schließlich, sollte wirklich alles nichts nützen und man vor der verdienten Ohrfeige zurückschrecken: Ein wohlplatziertes Glas Wein, Bier oder Wasser ins Gesicht macht spitze Männer schlagartig stumpf. Und dann lächelnd sagen: "Dieses Glas geht auf meine Rechnung." Aber das ist offenbar zu praktisch gedacht. Es ist womöglich gar zu männlich gedacht. Denn viele Frauen wollen Probleme keineswegs lösen. Sie wollen sie behalten, schon um der Welt zu zeigen, wie unendlich verbesserungswürdig sie ist. Mann soll sich ändern. Die Welt soll sich ändern. Nur sie selbst nicht. Sie sind ja Opfer. Das ist das Hinterhältige am Opfer-Diskurs: Er schließt aus, dass man etwas dagegen tun könnte, ein Opfer zu sein. Denn dann wäre man ja auch den Opfer-Bonus los – oder darf man das jetzt wieder nicht sagen, wegen "Opfer-Abo"? Ach was. Man muss es sagen.
Frau müsste blind sein, um nicht zu sehen, dass es beides gibt: Frauen, die sich als Opfer geben, ohne es zu sein, und eine Öffentlichkeit, die es nicht wagt, Frauen zuzutrauen, dass sie selbstbewusste Subjekte mit keineswegs ausschließlich nur gutem Willen sein könnten. Und damit auch Täterinnen. Ja, doch, es gibt einen Opfer-Bonus. Er bedeutet Entmündigung auf samtweichen Pfoten.
Zitat von Stefanie im Beitrag #190 "Auch die Bundesbürger wollen eine Reaktion. 90 Prozent erwarten von Brüderle eine Entschuldigung bei der Journalistin, sollten die Vorwürfe stimmen. Das ergab eine Emnid-Umfrage für BILD am SONNTAG. Nur 6 Prozent halten das nicht für notwendig."
Wenn diese Umfrage stimmen würde, hätte Brüderle einen Bekanntheitsgrad von 96%. Dies entspräche dem von "Heino" zu seinen besten Zeiten. Aber wenn eine so seriöse Zeitung wie die "Bild" das behauptet....
Zitat von adder im Beitrag #193Cora Stephan hat auf Welt-Online eine wie immer sehr präzise Analyse geschrieben. (...) was soll ich sagen: sie hat recht.
Zitat von Stefanie im Beitrag #190 "Auch die Bundesbürger wollen eine Reaktion. 90 Prozent erwarten von Brüderle eine Entschuldigung bei der Journalistin, sollten die Vorwürfe stimmen. Das ergab eine Emnid-Umfrage für BILD am SONNTAG. Nur 6 Prozent halten das nicht für notwendig. Eine Mehrheit von 57 Prozent bewertet den beschriebenen Vorfall als skandalös, für 25 Prozent ist es ein verzeihlicher Ausrutscher. 45 Prozent halten sogar einen Rücktritt Brüderles vom Amt des Fraktionsvorsitzenden für angemessen (45 Prozent nicht)."
Darauf hatte ich gewartet. Wie lauteten die Fragen im Original? Welche Befragungsmethodik wurde gewählt? Solche Umfragen sind zwar unterhaltsam, aber die von der Bild am Sonntag angebotene Interpretation ist nicht seriös. Das beginnt schon bei der Beauftragung der Umfrage, die mittlerweile fester Bestandteil einer gelungenen Kampagne sind.
Es gibt zwar die Einschränkungen "sollten die Vorwürfe stimmen" und "den beschriebenen Vorfall", aber ist das überhaupt noch relevant und wird wahrgenommen? Soll das Volk jetzt in privaten Angelegenheiten gleichzeitig Ankläger und Richter sein und Buße fordern dürfen?
Ist diese unerhörte Begebenheit überhaupt noch mit einer Entschuldigung aus dem Weg zu schaffen? Fordert Frau Himmelreich überhaupt eine Entschuldigung und ist sie bereit zu verzeihen? Oder sind Entschuldigungen auch nicht mehr zeitgemäß? Darf Rainer Brüderle mit der Entschuldigung auch einen Strauß Blumen überreichen oder wäre das nur eine Bestätigung seiner ewiggestrigen Haltung? Soll das auch durch eine Umfrage geklärt werden oder wissen wir bereits was dabei heraus kommen würde.
Ich nehme Frau Himmelreich ab, dass sie sich aus mehreren Gründen gekränkt fühlt, mir mangelt es allerdings am Verständnis dafür, dass diese Kränkung abhängig von der Relevanz des Täters ist und es dann keine andere Möglichkeit der Verarbeitung gab als einen vernichtenden Artikel zu schreiben. aber das gehört ebenso zur Pressefreiheit wie das seit Jahren erlebte Einprügeln auf die FDP. So wie ich ein Rainer Brüderle einschätze hätte er sich sofort entschuldigt, wenn er zeitgleich erfahren hätte welch tiefen Schmerz er durch seine Worte und den Handkuss hervorgerufen hat. Er weiß es jetzt, aber es ist weder meine Aufgabe noch die des deutschen Volkes ihm Ratschläge für richtiges Benehmen zu geben.
Zitat Das braucht die auch gar nicht, notfalls geht Brüderle, die alte Weinnase, noch schnell ins Dschungelcamp und holt die paar fehlenden Prozent beim Nacktbaden im Kakerlaken-Trog. Einen Faible für leichtbekleidete Damen sagt man dem Herrenwitz-Rainer ja schon länger nach* - spätestens seit seinem berüchtigten Foto mit den vier „Weingöttinnen“, mit dem sich dann der Frauenausschuss des Mainzer Landtages beschäftigte. Aber da sitzen ja lauter „verklemmte Fenchelteetrinker mit grauen Strickpullis“. Nuschelt fröhlich das Gesicht der FDP, dessen Weinseligkeit auch kein STERN-Bericht über peinliche Journalistinnen-Anbaggereien an der Hotelbar was anhaben kann.
Meine Nachbarin Barscheck wird wohl im Herbst wieder nicht gelb wählen. Soviel Prognose trau ich mir nun doch zu.
* Dazu wäre die Rede von Rainer Brüderles Festrede zum 55. Ordenstag der Weinbruderschaft zu empfehlen, aus der auch Frau Himmelreich einen Teil ihres Wissens bezieht.
Zitat von WeinbruderGerne erinnere ich mich auch an die Auslobung des Wein-Marketing-Preises. Die erste Prämierung fand im Kloster Machern an der Mosel statt. Der Trierer Design-Professor Meurer hat damals Wein-Mode inszeniert. Er wollte doch, dass die Weinköniginnen neben dem traditionellen Outfit mal was Modernes tragen, mit kurzem Rock und wenn es den Absatz fördert, sollen die ruhig das Knie zeigen. Das schadet ja nichts. Es war dort sehr schön. Eine Tageszeitung mit vier großen Buchstaben brachte am nächsten Tag ein Bild von mir mit vier etwas spärlich bekleideten jungen Damen. Es waren quasi Weingöttinnen. Die Opposition im Mainzer Landtag fand das nicht göttlich, war sehr verklemmt. Allen Ernstes musste damals der Frauenausschuss des Landtags sich damit beschäftigen. Dabei fühlte ich mich von den jungen leicht bekleideten Damen gar nicht belästigt. Eher im Gegenteil, hoch motiviert, für den Wein zu werben. Aber durch den Frauenausschuss wurde es dann intensiv diskutiert. Es ist halt so. Das Empfinden, dass Wein Lebensfreude bringt, haben diese Fenchel-Teetrinker nicht mit ihren grauen Strickpullis. Für die ist Bacchus wahrscheinlich ein Schwerenöter. Aber immerhin für das Marketing war es gut. Diese prüden Bettdeckenträger haben unseren Marketing-Preis praktisch über das Land hinaus bekannt gemacht. Den Preis kannte dann jeder in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus.
Zitat von C. im Beitrag #196 Das beginnt schon bei der Beauftragung der Umfrage, die mittlerweile fester Bestandteil einer gelungenen Kampagne sind.[qu
Natürlich hat Deutschland ein Sexismusproblem, aber das ist nicht so leicht lösbar, wie Avancen durch Rainer Brüderle, sondern klingt so und nicht nur im Video, sondern auch in der Straßenbahn. Dagegen kann man sich als Frau nicht wehren.
Zitat von C. im Beitrag #197[quote="C."|p88402]Natürlich hat Deutschland ein Sexismusproblem, aber das ist nicht so leicht lösbar, wie Avancen durch Rainer Brüderle, sondern klingt so und nicht nur im Video, sondern auch in der Straßenbahn. Dagegen kann man sich als Frau nicht wehren.
Das ist überaus unappetitlich - und ja, das ist sexistisch. Nein, eigentlich nicht nur sexistisch, das ist Misogynität in ihrer Reinform. Leider, leider wird diese Art von Belästigung (liebe C., nicht nur Frauen, auch Männer fühlen sich durch diese Zeilen belästigt) durch die miserable Diskussion in den Medien über einen Rainer Brüderle und seinen Flirtversuch verharmlost. Was soll man aber dagegen machen? Dem "Künstler" eine scheuern geht nicht - weghören? Persönlich ja, aber leider sind auch Kinder und Jugendliche dieser Spielart des Sexismus ausgeliefert.
Ich glaube, es geht um zwei Themen: Die Himmelreich-Brüderle-Affäre - die ich nicht nach Sexismus Kriterien beurteilen möchte, denn nach Zettels heutigem Artikel zum Thema, der den gedruckten Stern Artikel als Ausgangspunkt hat, ging es der Frau Himmelreich nicht darum. Und deswegen werde ich des weitern auch nicht die als Übergriffe bezeichneten Aktionen Brüderles als solche verwenden. Oder, um so richtig auf Provo zu machen: Ich finde das Verhalten Brüderles im geschilderten Kontext akzeptabel.
Und zum anderen um sexuelle Belästigung von Frauen. Gegen die man sich oft nicht wehren kann, ohne selbst dumm da zu stehen. Man kann als junge Frau hin und her überlegen, solange man im Rahmen bleiben möchte, kann man sich dagegen nicht wehren. Ein Glas Wasser ins Gesicht schütten, laut losschimpfen, Ohrfeige oder was da so alles vorgeschlagen wird, bedeutet ja immer, daß man sich selbst mit einer gesellschaftlich unakzeptablen Handlung, teilweise sogar einer strafbaren Handlung, ins Rampenlicht stellt.
Und diese Verletzungen, daß man selbst als die Dumme dasteht, ganz gleich was man macht, wenn man nichts macht, nämlich vor sich selbst, weil man sich nicht wehren konnte, und dieses schmierige Gefühl bleiben viele Jahre lang. Das kann man nicht vergessen. Und dann wird der Typ der das macht, noch von der Tante in Schutz genommen "ach, der ist immer so, wenn er getrunken hat, der meint das nicht so. Seine Frau war ja dabei" - man selbst fühlt sich dann auch noch dumm, daß man das nicht locker sehen kann. Man hat es aber richtig gesehen. Man wird als Mensch nicht ernstgenommen, sondern auf seinen Nutzen als Sexualpartner reduziert, selbst wenn nicht geplant ist, die Tat auszuführen. Es ist wiederlich.
Der einfachere Weg da raus ist eine gesellschaftliche, unpersönliche Kampagne. Der Wandel im öffentlichen Bewußtsein hat die letzten Jahrzehnte über stattgefunden. Dennoch kann es auch heute jedem einzelnen Menschen passieren, daß er aufs Sexuelle reduziert wird und das ganze als "nicht so ernst gemeint" kaschiert wird, "sei doch nicht so empfindlich", "du verstehst aber auch überhaupt keinen Spaß". Die Verlagerung des Konflikts ins Gesellschaftliche hilft auch teilweise gegen die persönlichen Kränkungen.
Aber heute sind wir nicht mehr jung, ich wenigstens nicht, und ich präferiere das persönliche Ausfechten. Ich kanns aber nicht bestätigen, daß das funktioniert, weil das passiert mir heute nicht mehr. Ich kenn mich aber gut genug, um zu wissen, daß ich schon bei kleineren Sachen recht giftig werden kann.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
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