Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #174 Ohne Scherz: Eine angehende Akademikerin, z.Zt. mit ihrer Diss. befaßt, erklärte mir vor 2 Tagen allen Ernstes, durch Berlusconi sei es jetzt in Italien um die Frauenrechte schlechter bestellt als in Saudi-Arabien.
Zitat von Erling PlaetheStereotype aus dem Geschlechterkampf auszutauschen mag ja mal als schwarz-humoriger Artikel ganz witzig sein, aber ich für meinen Teil nehme so etwas nicht ernst.
Ich auch nicht. Mir tut jeder Mann und jede Frau leid, die sich durch sowas von der Wahrnehmung individuell unterschiedlicher Realität abhalten lassen. Ich habe in meinem Berufsleben bisher nur eine Chefin gehabt, und die war gut: fachlich Spitze, zielbewusst, durchsetzungsstark, aber auch Gegenargumenten gegenüber aufgeschlossen. Und darüber hinaus humorvoll. Solche Ausgaben Chef hatte ich auch in der Darreichungsform "Mann", aber darüber hinaus von der auch unglaublich schlechte: schwach, eitel, intrigant, nur auf den eigenen Vorteil aus, unsicher.
Meine Lehre daraus: Ich unterscheide nicht zwischen weiblichen und männlichen Chefs, Kollegen und Mitarbeitern, sondern nur zwischen guten und schlechten. Alles andere wäre auch Luxus, den ein Unternehmen sich im Wettbewerb nicht leisten sollte. Capitalism rulez!
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Dazu noch eine Anmerkung in Form eines Beispiels. "Alter geh weg mit deinem kleinen Krüppelschwanz." - "Ey fick dich du beschissener Hurensohn." Will sagen, würde man die Kunst auf eine Beleidigung einfach mit einer Beleidigung zu reagieren auch den Frauen beibringen, hätten wir das Problem in der Form nicht. =)
Und ich finde es auch etwas merkwürdig, dass man sich desöfteren über veraltete Ehrbegriffe und dergleichen auslässt - wo doch eine sexuelle Belästigung im Grunde nichts anderes als eine Ehrverletzung ist, soweit es die rein verbalen Formen betrifft. So viel scheint sich da ja doch nicht geändert zu haben. Davon abgesehen, dass man das Problem früher noch unter sich austragen konnte. Nun, jedenfalls unter Männern. Insofern erklärt sich vielleicht, warum Frauen damit scheinbar nicht so gut zurechtkommen.
Zitat von Yago im Beitrag #165Ich habe eine Kollegin, mit der spreche ich nur in Gegenwart eines Zeugen. Das ist eben so. Manche südeuropäische Damen benetzen sich ihre Hände mit Vaginalsekret und sprechen später mit dem Beamten über ihre Not. Dabei halten sie ihn an seiner Hand fest. Im Anschluss beschweren sie sich über den sexuellen Übergriff. Das ist viel ungemütlicher.
Haben Sie dafür eine Quelle? Das klingt mir hochgradig konstruiert, und mit dem Hinweis auf "manche südeuropäische Frauen" auch sehr fremdenfeindlich.
Nein, einen Beleg kann ich nicht liefern. Die Passage sollte ignoriert werden.
mfG Yago
Verzichten Sie dann bitte künftig darauf, so etwas zu schreiben?
Sie sind jetzt ein Vierteljahr hier im Forum und haben, denke ich, doch einen Eindruck davon bekommen, wie hier argumentiert wirde: Erstens aufgrund von belegbaren Fakten und nicht Gerüchten oder Vermutungen; zweitens sachlich und ohne Vorurteile.
Was Sie da behauptet haben, verstößt gegen Beides.
Zitat von Rayson im Beitrag #177Meine Lehre daraus: Ich unterscheide nicht zwischen weiblichen und männlichen Chefs, Kollegen und Mitarbeitern, sondern nur zwischen guten und schlechten. Alles andere wäre auch Luxus, den ein Unternehmen sich im Wettbewerb nicht leisten sollte. Capitalism rulez!
Das ist wohl ein ganz guter Ansatz. Ich hatte zwei (US-amerikanische) Chefinnen, mit einer eher positiven und einer sehr negativen Erfahrung. Im Prinzip reihen sie sich ein in ähnliche Erfahrungen mit männlichen Chefs. Aus den paar Erfahrungen will ich keine Gesetzmäßigkeiten in Bezug auf Frauen im Management ableiten, derweil sich im Austausch mit Anderen zuweilen schon Gesetzmäßigkeiten herauszukristallisieren schienen. Man muss aber berücksichtigen, dass viele dieser Frauen im Rahmen von 'diversity'-Programmen in Management-Jobs kamen, wobei fachliche Qualifikation oder Führungsqualifikation nicht immer im Vordergrund stand. Manche Erfahrungen muss man dann unter 'Collateralschaden' verbuchen.
Frauen, die wirklich gut waren, haben jedenfalls bis in die obersten Konzernetagen Karriere gemacht und behaupten sich nach wie vor.
Zitat von Erling PlaetheZitat von Doeding im Beitrag #160 --------------------------------------------------------------------------------
Aber Ihr Beitrag, lieber Llarian, trifft den Nagel auf den Kopf, danke dafür. Wenn DAS Sexismus ist, dann bekenne ich mich gerne dazu. --------------------------------------------------------------------------------
Ja, das ist es exakt.
Ja, lieber Erling Plaethe, und es ist noch viel schlimmer als das. Ich diskriminiere (=unterscheide). Und zwar alles und jeden, den ganzen Tag. Ich unterscheide zwischen Menschen, Menschengruppen, Kaffeetassen und pol. Anschauungen. Ich schaffe es, bei Licht betrachtet, nicht mal, meinen Kindern vollkommen diskriminationsfrei zu begegnen. Ich unterscheide zwischen Männern und Frauen auf Basis von Geschlecht. Aber ich bewerte Männer und Frauen nicht unterschiedlich, und so habe ich auch Llarian nicht verstanden, sondern als Meinungsäußerung i. S. geäußerter Präferenzen. Im übrigen bin ich sehr für den Wandel der Geschlechterrollen, aber nicht für deren Abschaffung, das ganze gendergedöns ist mir bis heute fremd. Es reicht aus meiner Sicht vollkommen, wenn Diskriminiereung frei von Auf- und Abwertung der diskriminierten Menschen bleibt. Herzlichen Gruß, Andreas Döding
Lieber Doeding, ich werde nicht in der Chor derer einstimmen, die Diskriminierung und Unterscheidung gleichsetzen. Es geht beim Sexismus um die "soziale Konstruktion von sexuellen Unterschieden zwischen Menschen und die daraus abgeleiteten Normen und Handlungsweisen". Dazu gehört m.E. die Ansicht, Frauen wären aufgrund ihrer Präferenz für z.B. Konfliktvermeidung, als Führungspersonen ungeeignet. Daraus ergibt sich in letzter Konsequenz die Ableitung unterschiedlicher Rechte und Pflichten, allein wegen des Geschlechts. Gut möglich, dass wir uns missverstanden haben, aber so habe ich es gemeint, weshalb ich ja auch die Sexismus-Definition von Wikipedia zitiert habe.
Zitat von Llarian im Beitrag #158Wenn wir schon über etwas reden, was eigentlich im Auslöser gar nicht vorhanden war, dann möchte ich mal ein Beispiel von echtem Sexismus von mir geben:
Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer. Denn dieser darf jederzeit, überall, ungestraft und ohne Debatte betrieben werden. Den besten Artikel zur Causa Brüderle, die eigentlich eine Causa Himmelreich oder besser noch Causa deutscher Feminismus ist, hat Bernhard Lassan geschrieben. Hier ist der Nagel auf den Kopf getroffen.
Zitat von Llarian im Beitrag #158Wenn wir schon über etwas reden, was eigentlich im Auslöser gar nicht vorhanden war, dann möchte ich mal ein Beispiel von echtem Sexismus von mir geben:
Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer. Denn dieser darf jederzeit, überall, ungestraft und ohne Debatte betrieben werden. Den besten Artikel zur Causa Brüderle, die eigentlich eine Causa Himmelreich oder besser noch Causa deutscher Feminismus ist, hat Bernhard Lassan geschrieben. Hier ist der Nagel auf den Kopf getroffen.
Ein Großteil der Argumentation des Artikels bricht wie ein Kartenhaus in sich zusammen, wenn man mal diesen weiteren Nebenkriegsschauplatz im Kampf der Geschlechter verlässt und sich die Gründe für die Aufhebung des Schuldprinzips bei Ehescheidungen ansieht. Die hat nichts, aber auch gar nichts mit einer feministischen Verschwörung zur Knechtung der Männer zu tun:
Zitat von http://www.juraforum.de/recht-gesetz/sei...prinzipa-170308Vor dem 1. Juli 1977 war eine Scheidung nur bei Feststellung der Schuld eines Ehepartners oder beider Ehepartner möglich. Wurde man schuldig geschieden, gab es keine Chance, die elterliche Sorge zu bekommen. Auch Unterhaltszahlungen blieben aus. Das hatte zur Folge, dass vor Gericht viel schmutzige Wäsche gewaschen wurde. Trennungswillige belogen den Richter. Wenn sich Eheleute „im Guten“ trennen wollten, wurde darüber verhandelt, wer die Schuld auf sich nimmt. Oder sie blieben verheiratet, obwohl sie seit Jahren getrennte Wege gingen.
Hier noch eine weitergehende Erklärung:
Zitat von http://www.jurawiki.de/SchuldPrinzipIn Deutschland war das Schuldprinzip vom Beginn des BGB's 1895 bis zur Scheidungsreform 1977 das vorherrschende Prinzip der EheScheidung. Dadurch war das Scheidungsverfahren ein ähnlich komplizierter Prozeß wie ein Prozeß über ein strittiges schuldrechtliches Verfahren (z.B. eine außerordentliche Kündingung eines Mietvertrages). Die Schwierigkeit in praxi ergibt sich dadurch, daß die Behauptungen über das schuldhafte Verhalten (im Scheidungsverfahren meist der EheBruch; im Mietverfahren die Störung des Hausfriedens) wie jede andere unerlaubten Handlungen bewiesen werden müssen. Solange die unerlaubten Handlungen keine strafbaren Handlungen darstellen, gilt überdies keine Offizialmaxime. Seit der Strafrechtsreform 1969 stellte der EheBruch keine strafbare Handlung mehr da; im Ehescheidungsprozess von 1969-1977 war dieser dann eine unerlaubte nichtstrafbare Handlung, die zwar entscheidend für den Prozeßausgang, aber mangels Offizialmaxime quasi nicht beweisfähig war.
Weil ich oben von Verschwörung sprach, fällt mir doch gleich noch eine zum Thema ein: Das Schuldprinzip wurde abgeschafft, weil der Sozialetat des Bundes durch die Verpflichtung zur Unterhaltszahlung entlastet wird. Wie wär's denn damit?
Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer. Denn dieser darf jederzeit, überall, ungestraft und ohne Debatte betrieben werden.
Das ist jetzt aber auch leicht übertrieben, nicht wahr? Werden jetzt schon die Männer hysterisch?
Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer. Denn dieser darf jederzeit, überall, ungestraft und ohne Debatte betrieben werden.
Das ist jetzt aber auch leicht übertrieben, nicht wahr? Werden jetzt schon die Männer hysterisch?
Zitat von Llarian im Beitrag #158Wenn wir schon über etwas reden, was eigentlich im Auslöser gar nicht vorhanden war, dann möchte ich mal ein Beispiel von echtem Sexismus von mir geben:
Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer. Denn dieser darf jederzeit, überall, ungestraft und ohne Debatte betrieben werden. Den besten Artikel zur Causa Brüderle, die eigentlich eine Causa Himmelreich oder besser noch Causa deutscher Feminismus ist, hat Bernhard Lassan geschrieben. Hier ist der Nagel auf den Kopf getroffen.
Ein Großteil der Argumentation des Artikels bricht wie ein Kartenhaus in sich zusammen, wenn man mal diesen weiteren Nebenkriegsschauplatz im Kampf der Geschlechter verlässt und sich die Gründe für die Aufhebung des Schuldprinzips bei Ehescheidungen ansieht.
Richtig. Ganz abgesehen davon, sind auch in Rechtsordnungen, in denen das Verschulden bei der Scheidung noch von Bedeutung ist, Verschulden und Unterhaltspflicht dogmatisch zu trennen. Das wird z.B. deutlich am § 68a Abs 2 des österreichischen Ehegesetzes:
Zitat von http://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Ab...=100&Suchworte=(2) Hat sich ein Ehegatte während der Ehe auf Grund der einvernehmlichen Gestaltung der ehelichen Lebensgemeinschaft der Haushaltsführung sowie gegebenenfalls der Pflege und Erziehung eines gemeinsamen Kindes oder der Betreuung eines Angehörigen eines der Ehegatten gewidmet und kann ihm auf Grund des dadurch bedingten Mangels an Erwerbsmöglichkeiten, etwa wegen mangelnder beruflicher Aus- oder Fortbildung, der Dauer der ehelichen Lebensgemeinschaft, seines Alters oder seiner Gesundheit, nicht zugemutet werden, sich ganz oder zum Teil selbst zu erhalten, so hat ihm insoweit der andere Ehegatte unabhängig vom Verschulden an der Scheidung den Unterhalt nach dessen Lebensbedarf zu gewähren. Wird der Unterhaltsanspruch gerichtlich festgesetzt, so hat ihn das Gericht jeweils auf längstens drei Jahre zu befristen, wenn erwartet werden kann, daß der geschiedene Ehegatte danach in der Lage sein wird, seinen Unterhalt, insbesondere durch eine zumutbare Erwerbstätigkeit, zu sichern.
[EDIT: Auch Abs 1 der zitierten Norm trennt die Unterhaltspflicht vom Verschulden.]
Im Übrigen gebe ich IsaWolke Recht, dass es doch ein bisschen arg weit hergeholt ist, Männer als Opfer des wahren Sexismus darzustellen.
Zitat von IsaWolke im Beitrag #187Lieber Erling Plaethe, I'm sorry, da ist mir wohl ein Zitierfehler unterlaufen
Ja, denn das stammt von mir, und ich habe Lassahn auch etwas gründlicher gelesen. Es geht darin nicht um Verschwörungen, auch nicht um eine Kritik an der Aufhebung des Schuldprinzips, sondern um eine Kritik an der einseitigen Verlagerung der Schuldzuweisung, die damit implizit einhergegangen ist. Und selbstverständlich hat das der Feminismus mit Begeisterung aufgenommen. Der Artikel zeigt das sehr schön. Hier fallen keine Kartenhäuser, so simpel ist es nämlich nicht. Er bringt auch zutreffende Beispiele für echten Sexismus. Der Beispiele gäbe es freilich noch viel mehr. Das Problem ist nur, daß Sexismus zwar stets geschlechtsoffen definiert wird, wenn dies überhaupt geschieht, daß die deutsche Frauenlobby es aber geschaft hat, daß in den Köpfen der meisten Menschen Sexismus gegen Männer nicht einmal der Möglichkeit nach existiert. Und damit, so meint man, sich nicht weiter anstrengend, müsse jeder, der dies anhand von Fakten widerlegt, wohl zwangsläufig an Kartenhäusern bauen. Indes ist das Rhetorik, und nur Rhetorik.
Zitat von Noricus im Beitrag #188 Im Übrigen gebe ich IsaWolke Recht, dass es doch ein bisschen arg weit hergeholt ist, Männer als Opfer des wahren Sexismus darzustellen.
Ich ebenfalls. Den Opferbegriff lehne ich schon aus Prinzip ab, solange ich noch mein Handeln bestimmen kann. Auch in der DDR-Opposition und später als politischer Häftling habe ich mich nicht als Opfer gesehen, sondern wenn, dann als Überzeugungstäter. Schließlich habe ich gewusst mit wem ich mich angelegt habe und ich tat es aus freiem Willen unter bewusster Inkaufnahme des Risikos. Abgesehen davon, bin ich der Ansicht, dass die Annahme des Versuchs einem eine Opferrolle aufzudrücken, ob nun durch Auslegung eines Gesetzes oder dem Opfer-Abo, unbedingt verweigert werden muss, da es einem den Widerstandswillen nimmt. Feministinnen vertreten ihre eigene politische Agenda, die kaum von der Mehrheit der Frauen in Deutschland, ebenso wie in anderen westlichen Ländern, geteilt wird. Solange es aber um die Selbstbestimmung und die Stärkung der Eigenverantwortung von Frauen geht, haben sie meine Stimme und meine Unterstützung, denn darum geht es mir auch - für mich, und meine Nächsten.
Zitat von Karl im Beitrag #189Es geht darin nicht um Verschwörungen, auch nicht um eine Kritik an der Aufhebung des Schuldprinzips, sondern um eine Kritik an der einseitigen Verlagerung der Schuldzuweisung, die damit implizit einhergegangen ist.
Und genau dies ist unrichtig, weil die Unterhaltspflicht a priori nichts mit dem Verschulden zu tun hat. Man kann die Unterhaltspflicht vielmehr auch an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit knüpfen. Dies erscheint mir in einem Scheidungsrecht ohne Verschuldensprinzip sogar eine ziemlich naheliegende Lösung zu sein.
Lieber Karl, wenn Sie meine Kommentare lesen würden, könnten Sie eine ganze Reihe von Übereinstimmungen mit dem Text von Bernhard Lassahn erkennen. Der Text ist polemisch und ich habe ihn polemisch beantwortet. Das heißt nicht, dass ich ihm in Teilen nicht zustimme. Nur baut er auf einem Druckfehler auf, das möchte ich jetzt mal wagen zu behaupten, um diesen dann so stark zu überdehnen, dass er ihm bei beim Scheidungsrecht glatt auf die Füsse fällt. Denn die geschiedenen Männer konnten durch die Aufhebung des Schuldprinzips das Sorgerecht für ihr Kind durchsetzen. Mal abgesehen davon, dass dies auch Praxis in alten Demokratien wie den USA und der Schweiz ist, führt der Autor als weitere der "zwei Bruchstellen, an denen durch Druck von feministischer Seite das Rechtssystem ausgehebelt und Frauen grundsätzlich straffrei gestellt und damit für „unschuldig“ erklärt wurden", die Abtreibung an. Wohlgemerkt um einen gegen Männer gerichteten Sexismus zu begründen. Weil es nun schuldige Männer und unschuldige Frauen gibt. Also wenn das kein Kartenhaus ist … Das es auch Sexismus gegen Männer gibt will ich gar nicht in Abrede stellen, nur ist jede individuelle Klärung solcher Fälle ein Gewinn für die Gesellschaft, oder für Deutschland von mir aus.
Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer. Denn dieser darf jederzeit, überall, ungestraft und ohne Debatte betrieben werden.
Das ist jetzt aber auch leicht übertrieben, nicht wahr? Werden jetzt schon die Männer hysterisch?
(Zitierfehler korrigiert)
Dagegen, daß auch Männer hysterisch werden, gibt es doch nichts einzuwenden? Die noch vor 100 Jahren verbreitete Mär (damals medizinisches Fachwissen), daß Hysterie eine Erkrankung des weiblichen Genitalsystems sei, ist doch seit langem widerlegt?
Nachtrag: Es scheint auch mir etwas abwegig, gegen Männer gerichteten Sexismus als den häufigsten Fall darzustellen. Das sind unsinnige Spekulationen, denn Sexismus ist unabhängig von der Richtung abzulehnen. Insofern muß ich Karl allerdings recht geben, daß mir auffällt, wie schnell und automatisch einem über den Schnabel gewischt wird, z. B. von einer gewissen IsaWolke, wenn man die bloße Existenz von Sexismus gegen Männer nur erwähnt.
Zitat von Fluminist im Beitrag #193 Dagegen, daß auch Männer hysterisch werden, gibt es doch nichts einzuwenden? Die noch vor 100 Jahren verbreitete Mär (damals medizinisches Fachwissen), daß Hysterie eine Erkrankung des weiblichen Genitalsystems sei, ist doch seit langem widerlegt?
Das hat sich aber nicht durch diese spezifische Ätiologie der Hysterie erledigt, sondern durch das Außermodekommen der Diagnose "Hysterie". (War ein Opfer der "shell shocks" der Geländeübung von 1914-18.) Die Medizin ist nun mal die modebewußteste Untergattung der Wissenschaft, mit schönen Epochenmerkmalen. Lange Zeit war gesicherter Stand der Erkenntnis, daß Erkrankungen auf böse Dämonen zurückgingen , mit der Therapie des richtigen Zauberspruchs dirch den Schamanen. Dann war die Verteilung der falschen Körpersäften in den falschen Organen schuld , geheilt durch Blutegel & Purgieren. Anfang des 20. Jhdt. kam die Autointoxikation in Mode , der dann zahllose Blinddärme, Backenzähne & Mandeln geopfert wurden. Danach war die Gesellschaft Schuld am allem, mit der Schulmedizin bei Unwohlsein voran, plus sozialer Kälte. Bachblüten, Gurus & all-you-need-is . Ab 1950 verursachten Umweltgifte jedweden morbus . Also Feinstaubverbot pp. (Die Zyniker sagten dann: "Ich rauche, um mir die verpestete luft vom Leib zu halten.") Seit 30 Jahren ist alles von den schlechten Genen bedingt. Kann man nix machen. (Zu bedenken ist, daß jede vorige Modewelle trotzdem subkutan weiterwürgt...)
Es wird langsam Zeit, daß die bösen Dämonen wieder 1 Runde drehen.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #162 Wirklich nur Kulturell? Zum Teil bestimmt, ja. Aber welche Kultur soll es denn hier besser machen als die westliche?
Die deutsche Kultur ist nicht automatisch die westliche, im Gegenteil, ich meine inzwischen dass sich die deutsche Kultur von selbiger abzutrennen sucht. Unabhängig davon wird in den USA beispielsweise deutlich anders erzogen, was sich durchaus auch in einer anderen Führungszusammensetzung niederschlägt.
Zitat Und sind die Hormone wirklich so unbedeutend, dass alleine eine andere Beziehung ausreichen würde jegliche statistische Unterschiede weg zu wischen? Es geht mir hier nicht um den Einzelfall, sondern um die Frage, ob wirklich durch "gleiche Erziehung" hier eine statistische Gleichverteilung möglich sei.
Möglich vielleicht. Frage ist eher ob man eine Gleichverteilung erreichen will und warum. Männer und Frauen sind auch nicht gleich kräftig, warum sollte man eine Gleichverteilung anstreben ? Ich denke man sollte Frauen nicht daran hindern sich so zu entfalten wie Männer das tun (wie ich ja am Beispiel der Schulhofklopperei beschrieb), aber abgesehen davon halte ich Gleichverteilungen für nicht wirklich sinnvoll. Männer und Frauen sind nicht gleich. Erstaunlich das man das sagen muss.
Und um den Randaspekt aufzugreifen: Ich glaube das ein entsprechender Testosteronspiegel dabei hilft sich in eine entsprechende Richtung zu entwickeln und insofern schon eine Gleichverteilung nicht zustande kommt. Aber er ist weder hinreichend noch notwendig. Aber hilfreich.
Zitat von Llarian im Beitrag #195 Männer und Frauen sind nicht gleich. Erstaunlich das man das sagen muss.
Mhm, vielleicht, weil ihr Beitrag selber so klang, als würden Sie das anders sehen
Zitat
Und um den Randaspekt aufzugreifen: Ich glaube das ein entsprechender Testosteronspiegel dabei hilft sich in eine entsprechende Richtung zu entwickeln und insofern schon eine Gleichverteilung nicht zustande kommt. Aber er ist weder hinreichend noch notwendig. Aber hilfreich.
Zustimmung.
Auch zum Rest den Sie schreiben. Zur anderen Erziehung würde ich allerdings ergänzen, dass in den USA vermutlich Jungen und Mädchen etwas anders erzogen werden, als in Deutschland.
Nachtrag: Ich frug übrigens nicht, ob man vielleicht eine statistische Gleichverteilung durch unterschiedliche, quasi "kompensierende" Erziehung erreichen könnte, sondern ob sie durch "gleiche Erziehung" erreicht würde. Wenn es eine Tendenz in der persönlichen Entwicklung auf Grund der Hormone gibt, ist letzteres nämlich sehr unwahrscheinlich!
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von Karl im Beitrag #183 Echten Sexismus gibt es auch. Laufend. Und in Deutschland. In der weit übverwiegenden Zahl der Fälle ist es Sexismus gegen Männer.
Überwiegend ist eine Quantifizierung die schwer zu belegen sein dürfte. Die Grundaussage ist allerdings richtig und wird vermutlich jeder bestätigen können, der mal einen Sorgerechtsstreit um kleine Kinder vor Gericht erlebt hat. Das ist purer Sexismus. Und, jetzt mache ich mich wieder unbeliebt, durchaus berechtigt. Kinder brauchen (!) einen Vater und Kinder die ohne Vater großwerden haben in aller Regel dadurch deutlich Nachteile. Aber die Idee ein Kind ohne Mutter aufzuziehen ist schlicht absurd. Natürlich ist das sexistisch. Und trotzdem korrekt.
Ich denke man muss das alles nicht unbedingt unter dem ewig nervigen Label "Geschlechterkampf" ablegen und alles auf einen Konflikt zwischen Männer und Frauen als Gesamtheit zurückführen. Männer und Frauen sind unterschiedlich. Und es gibt Dinge die die eine Gruppe statistisch besser kann und es gibt das Gegenteil. Nur weil ich ein Mann bin komme ich nicht auf die Idee zu meinen, dass die Dinge, die Frauen besser können als Männer, müssten unbedingt gleich verteilt sein. Und ich denke es täte uns allen mal ganz gut nicht jedes Mal zusammenzuzucken wenn das böse Wort "Sexismus" fällt.
Zitat von Llarian im Beitrag #195Die deutsche Kultur ist nicht automatisch die westliche, im Gegenteil, ich meine inzwischen dass sich die deutsche Kultur von selbiger abzutrennen sucht.
Die "westliche Kultur" geht nicht ohne den deutschen Anteil. Ich würde eher vermuten, daß sich die verschiedenen westlichen Kulturen in manchen Bereichen derzeit wieder etwas stärker differenzieren (während sie parallel in anderen sich noch mehr angleichen). Die deutsche Variante der Differenzierung scheint sich leider auf die Aspekte zu konzentrieren, die historisch nicht zu schönen Ergebnissen führten.
Zitat Unabhängig davon wird in den USA beispielsweise deutlich anders erzogen, was sich durchaus auch in einer anderen Führungszusammensetzung niederschlägt.
Das scheint mir auch so (wobei ich das US-Erziehungssystem nur begrenzt beurteilen kann). In den USA werden die Kinder wohl allgemein mehr zu Wettbewerb und Siegen-wollen erzogen. Und das kommt dann eher den Mädchen zugute, weil die "von Natur aus" da zurückhaltender sind. Bei uns wird ja versucht, in der Schule möglichst alle der Karriere nützlichen Charaktereigenschaften niederzubügeln. Bei einigen Jungs sind die aber so stark angelegt, daß die diese Schulversuche überleben und entsprechend sehen dann die Vorstandsetagen aus.
Ähnlich läuft das ja allgemein im Bildungswesen. Die Schlicht-Pädagogik nach GEW hilft eben gerade nicht den Schwächeren. Sondern im Gegenteil setzen sich bei leistungsfeindlicher Schule noch stärker die durch, die entsprechend begabt sind.
Trotz "Tanzkarte": was hängen geblieben ist, ob nun zurecht oder nicht, sind die Stichworte "Nachtbar" & "späte Stunde". Es kommt doch bei der Grenze des Schicklichen auf die Art von Nachtbar an - & welche Art von Musik der Mann-am-Klavier bietet. Beispiel aus dem klassischen Great American Song Book: Cole Porter, "You're the Top", Anything Goes [1934] (weil's hier ja um o-lá-lá Komplimente geht): http://www.youtube.com/watch?v=njzqv5gWt6k
"You're the Louver Museum, You're a melody from a symphony by Strauss ...You're Mickey Mouse. You're the top! You're a Waldorf salad. You're the top! You're a Berlin ballad. You're the boats that glide On the sleepy Zuider Zee, You're an old Dutch master, You're Lady Astor, You're broccoli! You're romance, You're the steppes of Russia, You're the pants on a Roxy usher, I'm a broken doll, a fol-de-rol, a blop, But if, baby, I'm the bottom, You're the top!"
Man sieht: die Züchtigkeit selbst. Aber wenn der Meister Pianiste an der alten Jammerkiste die ebenso klassische Variante von Irving Berlin (jawohl: der "God Bless America" geschrieben hat) darbietet...
"You're the burning heat of a bridal suite in use, You're the breasts of Venus, You're King Kong's penis, You're self-abuse! You're an arch from the Rome collection. You're the starch in a groom's erection. I'm a eunuch who has undergone an 'op', But if, baby, I'm the bottom, you're the top."
Zitat von Yago im Beitrag #165 Wenn nun aber Frauen „von männlichen Arbeitskollegen usw. permanent sexuell belästigt werden, weil diesen die Machtausübung schlicht Spaß macht“ hat es noch einen weiteren Grund außer der Machtausübung: Die Frau erkennt an, dass der Betreffende Macht über sie ausüben kann. Z.B. durch die Annahme, sie könne nichts dagegen tun. Genauso wie im Rahmen einer sozialen Koabhängigkeit der Partner anerkennt, er habe für den saufenden Partner die Verantwortung oder gar die Schuld für dessen Verhalten. Genauso wie die verprügelte Ehefrau anerkennt, dass sie die Prügel provoziert, verdient habe oder was auch immer als Rechtfertigung dient. Genauso erkämpft sich ein Dominierender nicht die Dominanz. Sie entsteht durch Anerkennung des Dominierten – einfach so.
Hierbei ist der Knackpunkt m.M.n. das hängenbleiben bei der Schuldfrage. Darum geht es nicht. Die Suche nach dem Schuldigen manifestiert den Zustand, da man aus der (dualen) Denkschleife nicht raus kommt.
Ein Bekannter von mir sagt, damit solche Probleme gelöst würden, müsse man bereit sein, zu sterben. Davor scheuen die meisten zurück.
Ich hoffe, meinen Standpunkt nun besser vertreten zu haben. Auch bitte ich mir nachzusehen, dass ich nicht vom Fach bin.
Ja, Sie haben Ihren Standpunkt rübergebracht.
Es ist eine Frage der Freiheit. Und Ihre vorgeschlagene Lösung ist Stärkung des Individuums. Für die Freiheit muß man bereit sein zu sterben. Das heißt nicht, daß es auch nur wahrscheinlich ist, daß man am Ende tot, doch man muß mit vollem Einsatz kämpfen, damit man siegt. Je länger die Freiheit eine Errungenschaft ist, desto öfter erwarten wir, daß sie uns staatlich garantiert wird.
Und es sind genau die, die sich als schwach deklarieren, die diese Fürsorge und Selbstbeschränkung des Gegenübers einfordern. Es hat seine Berechtigung in Abhängigkeitsverhältnissen und auf dem Arbeitsmarkt strikte einklagbare Grenzen zu ziehen, und das war auch der Urspung dieser Forderung: Frauen sollten in allen Bereichen arbeiten können, wie Männer auch. Für die Freiheit der Frauen auf dem Arbeitsmarkt brauchte es gesetzliche Regelungen. Und diese sind immer noch wichtig, heute natürlich gleichberechtigt, auch Männer müßen vor betrieblichen Übergriffen und Belästigungen gesetzlich geschützt werden.
Es sind genau die, die sich als schwach deklarieren, die diese Fürsorge und Selbstbeschränkung des Gegenübers einfordern. Das sollte man nicht aufs Gesellschaftliche, Private ausweiten. Man kann nicht sagen, die Menschen, die gerne in ihrer Schwäche beschützt werden wollen, ihre Schwäche also aufrecht erhalten wollen, tun sich damit keinen Gefallen. Es ist ihre Freiheit, sich in ihrer Schwäche einzurichten, vielleicht wohlzufühlen. Eine freiheitliche Gesellschaft kann aber nicht den Schutz vor Unhöflichkeit und Belästigung übernehmen.
Wir sind immer weniger bereit für die Freiheit zu kämpfen. Friede Freude Eierkuchen, alle haben sich lieb, das wäre der Naturzustand des Menschen. Nein, das ist der Naturzustand des Babies. Kampf ist nicht toll, für Frauen schon gar nicht, weil wir nicht (so leicht) in einen KampfHormonrausch rutschen. Kampf ist hauptsächlich Stress. Siegen ist toll.
Ja, Herr Yago, Sie haben Ihren Standpunkt sehr gut rübergebracht. Danke dafür.
Kaa
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
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