Zitat von Paul im Beitrag #174Seit ihrer Gründung ist die AfD das Schreckgespenst der etablierten Parteien, ganz besonders der CDU,...
Das kann ich nicht feststellen. Die meisten Parteien beschränken sich auf pflichtschuldige Kritik, und speziell die Union zeigt bisher eine ziemlich erstaunliche Ignoranz. Das war z. B. beim Aufkommen der Reps noch ganz anders - da hat die Union heftigst agiert, um die neue Konkurrenz klein zu kriegen. Abgesehen von Belanglosigkeiten wie die Erwähnung in der Neujahrsansprache scheint Merkel sich überhaupt nicht um die AfD zu kümmern. Manchmal habe ich im Gegenteil den Eindruck es wäre ihr ganz recht, wenn sich jemand rechts von ihr etabliert und damit den Linksrutsch der CDU unumkehrbar macht.
Zitat Da der gewünschten Erfolg sich nicht einstellte, hat man sich eine andere Strategie ausgedacht?
Welcher gewünschte Erfolg? Für die linken Parteien ist die Existenz der AfD sogar recht nützlich, um die eigenen Wähler zu mobilisieren. Die Union funktioniert ja als Feindbild nicht mehr.
Zitat Wer sagt uns, dass die Regierung im Fall der AfD nicht eine ähnliche Strategie angewendet hat? Führungspersonen sorgen zunächst für eine Spaltung der Partei und durch ein absurdes "Programm" für den Absturz in's Nirgendwo. Auch der Rest um Lucke wird dann in die Bedeutungslosigkeit verschwinden. Hat nicht Henkel, ein weiteres Zugpferd, schon das "Handtuch geworfen"?
Da kann ich nur mein Mantra wiederholen: "Versuche nie mit Verschwörungstheorien zu erklären, was genauso gut mit normaler Dummheit erklärt werden kann".
Die Ereignisse in der AfD sind angesichts des Personals, der verschiedenen politischen Positionen und der allgemeinen Rahmenbedingungen (daß z. B. zufällig zuerst die Landtagswahlen anstanden, in denen Lucke-Gegner sich profilieren konnten) sehr gut erklärbar. Da besteht überhaupt keine Notwendigkeit mehr für dubiose Hintermänner.
Zitat CDU/CSU und SPD stehen doch wegen ihrer derzeitigen Politik das "Wasser bis zum Hals". Oder etwa nicht?
Nicht. Die SPD schwächelt zwar in der Großen Koalition, hat aber jederzeit die Möglichkeit einer Öffnung nach Rot-Rot-Grün (siehe Thüringen). Was die CDU/CSU angeht: Mutti steht zwar ein gewisser Kohlscher Ermüdungseffekt bevor, aber insgesamt hält sie sich fest im Sattel. Ich würde sagen, den beiden Partien steht das Wasser nicht mal bis zu den Knieen.
Bravo, lieber Petz, Sie haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Zitat Ich würde sagen, den beiden Partien steht das Wasser nicht mal bis zu den Knieen.
Da ist was dran, wenn man bedenkt, mit wie wenig Wasser im Topf sie so viel Suppe kochen wollen. Oder habe ich was falsch verstanden?
Aber auf keinen Fall hat eine Petry-AfD eine Chance auf Politikgestaltung auf Bundesebene. Die Wähler, die schon bisher den Linksruck der Politik mitgetragen haben, werden nicht plötzlich wieder konservativ. Was für eine durchgeknallte Sichtweise steckt da eigentlich hinter? Ich beklage ja auch den Linksruck, die parteiischen Medien in Deutschland, die ineffiziente, selbstmörderische Politik. Aber eins wollen wir mal festhalten:
Deutschland ist eine Demokratie. Der Wähler hat das alles so gewollt.
Lieber Frank, natürlich gibt es politische Stimmungswandel! Diese entstehen nie plötzlich im Urknall sondern allmählich und dabei mal schneller oder langsamer.Allein die "Zuwanderungspolitik" der EU und Deutschlands konfrontiert den leicht selbstverliebten "Ich bin eher links-liberal"-Normalo-Städter mit Tatsachen, die ihm hinter der weltoffenen Fassade nicht schmecken. Das sind alles Egoisten,die mit ihrer Altruismus-Attitüde immer dem persönlichen Gewinn an Ansehen in ihrem sozialen Umfeld entgegenstreben. Die kippen schneller als sie sich das vielleicht vorstellen können. Wenn ungeklärte Sachfragen das eigene Leben betreffen, lösen sich die politischen Kategorien schnell auf und formieren sich neu. Die sinkende Wahlbeteiligung ist ein deutliches Indiz für einen politischen Stimmungswandel, dessen Richtung mir noch ein Rätsel ist.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #168 Damit komme ich zu meiner Eingangsfrage zurück. Warum wird Lucke, der sich doch als die bürgerliche Kraft in der AfD zeigt, so abgekanzelt und eine Petry, die ganz klar nationalistische, radikale und Phobie-artige Züge zeigt von der linken (!) Presse so gehätschelt??
Lieber Frank2000,
ihr Beitrag ist sehr durchdacht. In einem Punkt kann ich ihnen aber nicht zustimmen. Das ein Rechtsruck ausgeschlossen wird. Ausgeschlossen ist nur, dass er als "nationale Erweckung" bezeichnet wird. Ausgeschlossen ist, dass man ihn sich eingesteht. Da hat die 68-er poilitcal correctness einige Konditionierungsarbeit geleistet. Niemand will rechts sein. Niemand will als rechts gesehen werden.
Und doch erstaunt es manchmal, wie Linke ein Framing, eine Sichtweise oder eine Verschwörungstheorie huldigen, die man sonst eher im rechtsradikalen Lager vermutet hätte. Man hat teilweise das Gefühl, nicht nur die Rechtsradikalen bedienten sich bei den Linksradikalen, sondern auch umgekehrt. Linke gestehen es sich nur nicht ein. Insbesondere müssen daher ein paar, den Linken bisher sehr wichtige Punkte erhalten bleiben: Wer für ein Verbot homosexueller Handlunge wäre, der kann sich nicht mehr als links-progressiv sehen. Weil es das bisher immer hochgehaltene Selbstverständnis war, für dieses oder jenes tolerant zu sein und für zu bekämpfende Diskriminierung zu halten, geht es nicht mehr richtig unbewusst, davon jetzt abzuweichen.
Aber in anderen Punkten hat es eine erschreckende Annäherung gegeben. Und das läuft teilweise unbewusst ab. Da wird nicht reflektiert. Teilweise vergessen die Leute, dass sie früher mal anders gedacht hatten, vielleicht sogar Leute dafür verachtet haben so zu denken, wie sie jetzt selber denken. Und immer noch verachten, obwohl sie jetzt selber so denken. (In dem Zusammenhang sei nochmal auf meine Signatur am Ende des Beitrages verwiesen!) Denen ist ihr eigener Wandel nicht bewusst!
Das geht, gibt es auch Studien zu: Ursprüngliche Gegner eines Projektes (konkretes Beispiel: eine Innenstadt-Maut), die nach seiner Einführung ihre Meinung auf Grund der gesammelten Erfahrung geändert haben, wurden nicht nur zu Unterstützern des Projektes, sondern sie gaben in Umfragen zu großen Teilen auch plötzlich an, sie wären schon immer(!)für dieses Projekt gewesen.
Das muss man sich mal vorstellen: Da waren vor Einführung der Maut die meisten Bürger gegen das Projekt. Es kam trotzdem. Einige Zeit nach der Einführung gab aber eine sehr große Mehrheit nicht nur an für die Maut zu sein. Eine große Mehrheit gab auch an, schon vor der Einführung für die Maut gewesen zu sein. Nur waren damals halt nicht im entferntesten so viele dafür, wie nachträglich glaubten dafür gewesen zu sein. Nur ein Bruchteil war sich seines Gesinnungswechsels bewusst!
Muss mal den Link zum Vortrag heraussuchen. War sehr erhellend.
Zitat von HR im Beitrag #178Lieber Frank, natürlich gibt es politische Stimmungswandel! Diese entstehen nie plötzlich im Urknall sondern allmählich und dabei mal schneller oder langsamer.Allein die "Zuwanderungspolitik" der EU und Deutschlands konfrontiert den leicht selbstverliebten "Ich bin eher links-liberal"-Normalo-Städter mit Tatsachen, die ihm hinter der weltoffenen Fassade nicht schmecken. Das sind alles Egoisten,die mit ihrer Altruismus-Attitüde immer dem persönlichen Gewinn an Ansehen in ihrem sozialen Umfeld entgegenstreben. Die kippen schneller als sie sich das vielleicht vorstellen können. Wenn ungeklärte Sachfragen das eigene Leben betreffen, lösen sich die politischen Kategorien schnell auf und formieren sich neu.
Die Frage ist doch aber: Formieren sie sich in neuen Parteien, oder erst dann, wenn die "alten" diese Stimmung sozusagen "salonfähig" gemacht haben?
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von R.A. im Beitrag #173Im Kern ist Lucke unpolitisch und hat kein Gefühl dafür, wie man führt. Er hatte m. E. einen deutlichen Sympathie-Bonus bei der großen Mehrheit in der AfD. Hat das aber politisch nicht wirksam umsetzen können.
Na ja, das ist ja auch ein wenig das Dilemma der AfD - die Gründer wollten vor allem vieles anders machen als die "Altparteien", aber vieles von dem, was diese "Altparteien" so machen, ist eben in diesem gegebenen politischen System auch sehr effizient. Was auch sonst. Und wer zu sehr von diesen Praktiken abweicht, wird von den herrschenden Mechanismen bestraft. "Anders" kann eben auch "schlechter" bedeuten. Aber ich glaube, dass Lucke bei denen, die seine Ziele vertreten, noch nicht verloren hat - nur den Beistand derer, die ihn vor allem als Gegner dessen begrüßten, was so alles ist.
Zitat von R.A. im Beitrag #173Direkt würde eine Petry-Partei nichts reißen können - alleine schon weil sie isoliert bliebe. Indirekt würde sie sehr viel bewirken, in alle möglichen Richtigen, kaum zu prognostizieren.
Wie soll das funktionieren?
Zitat von R.A. im Beitrag #173Ich fand seinen Text auch recht oberflächlich.
Ja, sehr enttäuschend.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #179 Das geht, gibt es auch Studien zu: Ursprüngliche Gegner eines Projektes (konkretes Beispiel: eine Innenstadt-Maut), die nach seiner Einführung ihre Meinung auf Grund der gesammelten Erfahrung geändert haben, wurden nicht nur zu Unterstützern des Projektes, sondern sie gaben in Umfragen zu großen Teilen auch plötzlich schon immer (!) für dieses Projekt gewesen zu sein.
Das muss man sich mal vorstellen: Da waren vor Einführung der Maut die meisten Bürger gegen das Projekt. Es kam trotzdem. Einige Zeit nach der Einführung gab aber eine sehr große Mehrheit nicht nur an für die Maut zu sein. Eine große Mehrheit gab auch an, schon vor der Einführung für die Maut gewesen zu sein. Nur waren damals halt nicht im entferntesten so viele dafür, wie nachträglich glaubten dafür gewesen zu sein. Nur ein Bruchteil war sich seines Gesinnungswechsels bewusst!
Muss mal den Link zum Vortrag heraussuchen. War sehr erhellend.
Au ja, der Vortrag interessiert mich auch.
Political Correctness ist nichts anderes als betreutes Denken.
Und im Politischen (und sonstwo vielleicht auch) an der Tagesordnung. Wolf Biermann vermerkte 1990, dass selbst der Staatsratsvorsitzende die letzten Jahre im Widerstand gegen sich selbst verbracht habe. Umberto Eco berichtet von einem Fernsehinterview mit dem stellvertretenden Marinaminister unter Mussolini, der in den 70ern zu seiner damaligen Einstellung befragt wurde: Heute sähe er das anders, aber damals sei er überzeugter Faschist gewesen. Was er nur nicht verstehe: Wie er als Einziger so viel Schaden haben anrichten können.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat von Werwohlf im Beitrag #181Na ja, das ist ja auch ein wenig das Dilemma der AfD - die Gründer wollten vor allem vieles anders machen als die "Altparteien", aber vieles von dem, was diese "Altparteien" so machen, ist eben in diesem gegebenen politischen System auch sehr effizient. Was auch sonst. Und wer zu sehr von diesen Praktiken abweicht, wird von den herrschenden Mechanismen bestraft.
Richtig. Das ist eben die Konsequenz, wenn man etwas "innerhalb des Systems" ändern will. Also eine Partei gründet und sich in Parlamente wählen läßt. Ab einer gewissen Distanz zum "System" ist das ein recht sinnloses Vorgehen, weil man bis zur Erreichung der absoluten Mehrheit nicht wirklich sagen kann, wozu die Parlamentspräsenz eigentlich gut sein soll. Außer dazu, diversen Leuten Einnahmen zu verschaffen - was natürlich zu Folgeproblemen führt.
Zitat Aber ich glaube, dass Lucke bei denen, die seine Ziele vertreten, noch nicht verloren hat - nur den Beistand derer, die ihn vor allem als Gegner dessen begrüßten, was so alles ist.
Richtig. Sein Problem ist aber wohl, daß die erstere Gruppe nicht unbedingt für 5% reicht. Für die Wahlerfolge war die zweite Gruppe wichtig, vielleicht sogar entscheidend. Es lag in der Logik der Parteigründung, daß er anschließend inhaltlich offener werden mußte, um seine Wahlziele zu schaffen. Und das fällt ihm jetzt vor die Füße.
Zitat
Zitat von R.A. im Beitrag #173Direkt würde eine Petry-Partei nichts reißen können - alleine schon weil sie isoliert bliebe. Indirekt würde sie sehr viel bewirken, in alle möglichen Richtigen, kaum zu prognostizieren.
Wie soll das funktionieren?
Schwer zu sagen. Aber die Existenz einer relativ zu den anderen Parlamentsparteien radikal anderen Partei verändert die Situation meist deutlich. Bei manchen Themen kann es dazu führen, daß die anderen Parteien sich inhaltlich an die Außenseiterpartei annähern, um Stimmen zurückzugewinnen. Bei anderen Themen kann es den gegenteiligen Effekt haben - daß die Themen "verbrannt" sind, weil sie von der Außenseiterpartei vertreten werden. Und dann führt natürlich die reine Arithmetik oft dazu, daß die Existenz der Außenseiterpartei zu ungewünschten Koalitionen führt bzw. die taktische Basis der Wahlkämpfe verändert.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #179 Und doch erstaunt es manchmal, wie Linke ein Framing, eine Sichtweise oder eine Verschwörungstheorie huldigen, die man sonst eher im rechtsradikalen Lager vermutet hätte.
Das bestreite ich nicht. Ich habe ja einige Beispiele gebracht, bei denen eine furchtbare Allianz der Extreme möglich ist: Anti-Amerikanismus, Antisemitismus, pathologische Fortschrittsfurcht, Anti-Marktwirtschaft, Anti-Liberal. Aber das ändert ja nichts daran, dass ein Gefühl des dagegen-sein, ein Gefühl des Früher-war-alles-besser keine gestalterische Politik leisten kann. Mag sein, dass Lucke bei manchen Themen nicht dicht genug am tumben Herz des Proletariats ist. Merkel, zum Beispiel, scheint genau dafür ein Händchen zu haben, zukunftsgerichtete Politik aufzugeben zu Gunsten einer Politik, die dumpfe Gefühle aufgreift.
Trotzdem glaube ich unverändert daran, dass Luckes Idee zu einer tatsächlichen Politikverbesserung hätte führen können. Während eine Petry-AfD nichts positives bewirken kann, weil sie nicht Themen interessiert, sondern eben Gefühle. Und im Bereich der dumpfen Gefühle ist eine CDU, eine Die Linke und zeitweise auch eine SPD viel besser aufgestellt. Auch die Piraten haben ja eine zeitlang ganz perfekt die Gefühle einer gesellschaftlichen Subkultur abgedeckt.
Aber welche Subkultur will eine Petry-AfD bedienen - mit politischen Genossen wie den Reps oder der NPD im Schlepptau? Ich versuche jetzt mal meine Verachtung und Ablehnung dieses Millieus im Zaum zu halten und schlicht festzuhalten: ich sehe da keine 5%. Die paar tausend Stiefelträger hat die NPD schon abgegrast; die biodeutschen HARTZ 4-Empfänger machen auch keine 5% aus. In ein paar Tagen wissen wir, wie es bei der AfD weitergeht.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat Trotzdem glaube ich unverändert daran, dass Luckes Idee zu einer tatsächlichen Politikverbesserung hätte führen können. Während eine Petry-AfD nichts positives bewirken kann, weil sie nicht Themen interessiert, sondern eben Gefühle. Und im Bereich der dumpfen Gefühle ist eine CDU, eine Die Linke und zeitweise auch eine SPD viel besser aufgestellt. Auch die Piraten haben ja eine zeitlang ganz perfekt die Gefühle einer gesellschaftlichen Subkultur abgedeckt.
Da gebe ich ihnen vollkommen recht. Ich sage ja nicht, dass ich diese rechtskonservative AfD als eine positive Kraft betrachten würde. Aber Sie könnte eine Kraft werden. Eine die ich nicht mag. Aber nur weil ich es nicht mag, ist es nicht unmöglich. Deshalb aht ja beispielsweise Erling Plaethe so viele Sorge beim blick auf die AfD. (Bestimmt nicht wegen ihnen! )
Anders ausgedrückt, ich wiederspreche ihnen nur in Punkt a, nicht in Punkt b:
Zitat Der Wunsch von Petry, Gauland, von Storch et al. , die AfD zu einer nationalen Erweckungsbewegung umzubauen a) kann in Deutschland nicht funktionieren und b) sollte es doch funktionieren, dann wäre es Zeit zu rennen (denn die letzte nationalsozialistische Erweckungsbewegung hat Leute wie mich in den Knast gesteckt).
Zitat von Fluminist im Beitrag #169Es wird jetzt ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen: wer fällt zuerst auseinander, der Euro oder die AfD?
Jetzt sieht es so aus als hätte doch die AfD die Nase vorn:
Zitat von FAZPetry gewinnt Machtkampf bei der AfD Schlappe für Bernd Lucke und den liberalen Flügel seiner Partei: Im Machtkampf bei der AfD hat sich seine Rivalin durchgesetzt. Beim Parteitag in Essen wählten die Delegierten Frauke Petry zur alleinigen Vorsitzenden. Was wird nun aus Lucke?
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Danke für diesen Bericht. Ihre Konsequenz des Parteiaustrittes halte ich für falsch. Ich hoffe, Lucke und der Weckruf zieht nicht dieselbe. Diese Zuspitzung der politischen Positionen in zwei Lager war strategisch sehr unklug. Es ist ein Jammer. Anstatt für seine Positionen zu kämpfen, zieht man sich zurück. So wird alles nichts.
Ich habe meine Position dazu auf werwohlfs Seite geschrieben und das ist wohl auch besser so. Denn bereits Ihre wenigen Sätze, HR, reizen mich derart zu einer scharfen Antwort, dass ich hier in ZR besser nichts mehr dazu sage.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #192Ich habe meine Position dazu auf werwohlfs Seite geschrieben und das ist wohl auch besser so. Denn bereits Ihre wenigen Sätze, HR, reizen mich derart zu einer scharfen Antwort, dass ich hier in ZR besser nichts mehr dazu sage.
Lieber Frank, das sehe ich auch so. Mir hat es auch gerade die Sprache verschlagen oder besser ausgedrückt: die Tastatur zum klemmen gebracht.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #192Ich habe meine Position dazu auf werwohlfs Seite geschrieben und das ist wohl auch besser so. Denn bereits Ihre wenigen Sätze, HR, reizen mich derart zu einer scharfen Antwort, dass ich hier in ZR besser nichts mehr dazu sage.
Ich würde mich beruhigen und dann eine "scharfe" Antwort schreiben, aber nicht "austreten" und mir zugleich eine ZR-Zensur selbst auferlegen.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #192Ich habe meine Position dazu auf werwohlfs Seite geschrieben und das ist wohl auch besser so. Denn bereits Ihre wenigen Sätze, HR, reizen mich derart zu einer scharfen Antwort, dass ich hier in ZR besser nichts mehr dazu sage.
Ich würde die Sache erst dann beurteilen, wenn sich die Aufregung gelegt hat. Wie schon zuvor bei einem Vergleich mit Le Pen: Es wird für Petry nicht einfach sein, sich gegen NPD-Niveau abzugrenzen, aber so ist das nun mal, wenn eine Partei den rechten Part besetzt, die Linken haben es da leichter.
Wenn Lucke aber davon spricht, nicht alle Muslime auszugrenzen, oder an das Leiden der Flüchtlinge erinnert, so nehme ich ihm das nur als taktischen Kommentar ab. Das spüren auch Wähler. Das sind Botschaften an den Mainstream, bei dem Lucke Anerkennung sucht.
Zitat von Werwohlf im Beitrag #189Wer mag, kann sich gerne den Bericht eines in Essen Anwesenden durchlesen
Danke für den Bericht. Schon eine deprimierende Lektüre - und ein weiterer Beleg dafür, daß man keine bundesweite Organisation ohne Delegiertensystem aufbauen darf.
Die Entwicklung kommt für mich nicht überraschend, höchstens in der Geschwindigkeit des Umschwungs. Letztlich sind das die Konsequenzen diverser taktischer Fehler, die Lucke und Co. in der Anfangsphase gemacht haben. Darüber hatten wir ja auch diverse Diskussionen. Deprimierend ist natürlich, wie viel ehrenamtliches Engagement dadurch verbrannt wurde. Da haben so viele gute Leute Geld und Zeit investiert - und Deutschland hätte genau diese Investitionen wirklich brauchen können.
Ich will ja nicht nachtreten, aber das ist von einigen Ex-Mitgliedern auch schon vor Wochen bis Monaten gesagt worden. Und - wie schon jemand auf Ihrem Blog feststellte - R.A. hat dieses schon weit früher als wir anderen vorhergesagt.
Schade, dass sich eine dem ersten Anschein nach konservative Partei dem Extremismus öffnet.
Schade, dass sich eine dem ersten Anschein nach konservative Partei dem Extremismus öffnet.
In dem neu gewählten Vorstand kann ich keine Extremisten finden. Und welche Themen und Ansichten sind es, wenn man der AFD-Basis Extremismus vorwirft? Da kann es sich nur um die Islamkritik, EU/Euro und die Einwanderungspolitik handeln, also um von den anderen Parteien rechts liegen gelassene Themen. Hier kann die AFD auch weiterhin erfolgreich sein, denn diese Themen werden längst von der bürgerlichen Mitte sorgenvoll diskutiert.
Zitat von HR im Beitrag #198 In dem neu gewählten Vorstand kann ich keine Extremisten finden.
Franz Schönhuber war auch kein Extremist, lieber HR, aber er hat diesen durchaus den Weg bereitet. Frau Petry mag nicht zu den Geistern gehören, die ihr jetzt so hilfreich sind, aber sie wird sie auch nicht mehr los werden.
Zitat Und welche Themen und Ansichten sind es, wenn man der AFD-Basis Extremismus vorwirft?
Pegida ist inzwischen durch und durch extremistisch ausgerichtet (ich hatte das ja in einem Blogbeitrag vor langer Zeit prophezeit und so kam es dann auch). Wenn es in der AfD hoffähig ist eine Pegida-Partei zu sein, dann hat man sich dem Extremismus nicht nur geöffnet. Die Methoden auf dem Parteitag sprechen da auch eine mehr als deutliche Sprache, denn das ist nicht die Art wie sich Demokraten auseinandersetzen.
Zitat Da kann es sich nur um die Islamkritik, EU/Euro und die Einwanderungspolitik handeln, also um von den anderen Parteien rechts liegen gelassene Themen.
Die Themen werden nicht "rechts liegengelassen" sondern schlicht anders gesehen. Das ist in einer Demokratie so normal wie der geplatze Sack Reis in China. Ich würde es aber gar nicht so sehr an der Wahl der Themen festmachen als an den Folgerungen und den Ursachen. Man kann Islamkritik äussern weil der Islam unsere freiheitlich demokratische Grundordnung bedroht. Wenn das aber in einem Atemzug kommt von Leuten die "die Systemfrage stellen", dann ist das nicht so richtig die selbe Stoßrichtung.
Zitat Hier kann die AFD auch weiterhin erfolgreich sein, denn diese Themen werden längst von der bürgerlichen Mitte sorgenvoll diskutiert.
Das werden sie tatsächlich, aber ohne sich deswegen mit Extremisten zusammen zu tun. Und wenn ich mir das Urteil erlauben darf: Die AfD wird untergehen. Und zwar rasend schnell und noch deutlich schneller als sie aufgestiegen ist. Der Mob, der sich da auf dem Parteitag durchgesetzt hat mit seinen roten Karten und seinen vereinbarten Buhrufen mag eine Partei mit wenigen tausend Mitgliedern kapern können, aber die Wähler wird man damit nicht bekommen. Tritt der Weckruf morgen aus (und danach sieht es ja aus), dann bleibt da am Ende eine Sammlung aus "Systemkritikern" und Karrieristen übrig, die keine 3% der Wähler mehr ansprechen wird. Dem wirklich rechten Rand ist die AfD nicht braun genug und für bürgerliche Wähler ist eine Frau Petry oder noch schlimmer ein Herr Adam, schlicht unwählbar.
Sehen Sie sich unseren kleinen Mikrokosmos an, lieber HR, das kleine Zimmer: Alleine zwei der Anwesenden waren nicht nur Wähler der AfD sondern sogar Mitglieder. Sie sind ausgetreten. Gar nicht so wenige haben sicher auch die AfD gewählt. Und entgegen meiner Angewohnheit wenig persönliches zu sagen: Ich auch. Aber was glauben Sie wieviele das jetzt noch tun werden ? "Wir" hier sind nahezu alle bürgerliche Wähler.
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