ich bitte um Entschuldigung, dass ich Ihnen zu Unrecht die Argumentation mit falschen Zahlen vorgeworfen habe. Ihre Quelle ist seriös. Die Zahlen überraschen mich trotzdem.
Zitat von TF im Beitrag #9Die "Flüchtlinge" kommen fast alle aus wirtschaftlichen Gründen. Deshalb ist das Wort "Flüchtlinge" bereits eine linke Propagandalüge. Wir haben keine moralische Verpflichtung Menschen gegenüber, die das Asylrecht missbrauchen, also mindestens 99%.
ich bitte um sachliche Diskussionsbeiträge. Dazu gehört, dass man nicht mit Zahlen um sich wirft, von denen man selber weiß, dass sie nicht stimmen (1% - 99%).
Herr
Ich denke mal, dass Herr TF sich auf die Zahlen aus der "Asylgeschäftsstatistik" (was für ein Wort allein schon ) bezieht, die das BAMF allmonatlich veröffentlicht. Die Zahlen für das Jahr 2015 (Stand 07/2015) sehen wie folgt aus (https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/D...en-zu-asyl.html):
Zitat Asylanträge insg. 218.221 ENTSCHEIDUNGEN ÜBER ASYLANTRÄGE insg. 136.418 darunter Anerkennung als Asylberechtigte (Art. 16a u.Fam.Asyl*) 1.319
Wir wollen fair bleiben und die Anzahl der Anerkennungen nur auf die finalen Entscheidungen beziehen, dann beträge die Quote 0,97 %.
Wer polemisch sein will, konzentriert sich auf die "Top 10", in denen der Missbrauch besonders massiv ausgeprägt ist. Er kommt dann auf 0,56 % Anerkennung als Asylberechtigte.
Zitat Summe Top 10 168.199 ENTSCHEIDUNGEN ÜBER ASYLANTRÄGE insg. 109.953 darunter Anerkennung als Asylberechtigte (Art. 16a u.Fam.Asyl*) 941
Das sind rein formal betrachtet die Zahlen zum Asyl nach GG, mithin das, wozu die BRD gemäß ihrer Verfassung verpflichtet ist. Alles "Andere" (um 3400 % höhere Anerkennung als "Flüchtling" insgesamt, um 4400 % höhere Anerkennung als "Flüchtling" in den Top 10) sind "Verpflichtungen", die sich aus der Unterzeichnung internationaler Flüchtlingskonventionen ergeben, aus denen man wohl jederzeit austreten könnte. Wobei, vielleicht würde dann ja das Bundesverfassungsgericht angerufen und könnte entscheiden, dass sich die Mitgliedschaft in Flüchtlingskonventionen zwingend aus Art 16 GG ableiten lässt und mithin deren Inhalt auch dann in Deutschland gelten muss, wenn man sie nicht unterzeichnet hat. Zuzutrauen wäre dem BVerfG bekanntlich alles. Es hat ja auch in der aktuellen Asylwelle eine katastrophale, in der öffentlichen Diskussion dramatisch unterbeleuchtete Rolle gespielt.
Zitat von AldiOn im Beitrag #25Die barbarische Herrschaft der Taliban in Afghanistan (im Kern eine Machenschaft des pakistanischen Geheimdienstes) beendet zu haben, war ja wohl ein gute Idee. Die Menschen fliehen aus Afgahnistan ja nicht weil es dort eine westliche Intervention gegeben hat, sondern weil die Intervention nicht ausreichend erfolgreich ist und möglicherweise scheitern wir. Dasselbe gilt für den Irak.
Richtig. Die NATO also in Afghanistan mindestens eine Billionen US-$ verschwendet, damit die Afghanen 14 Jahre später trotzdem fliehen. Afghanistan hat knapp 30 Mio. Einwohner. Macht 33.333 US-$ pro Afghane. Dafür hätte man die auch 15 Jahre im Flüchtlingslager durchfüttern können, und das wäre billiger gewesen.
Zitat von AldiOn im Beitrag #25Und hätte man den Spuk in Syrien rechtzeitig beendet, gäbe es Millionen Flüchtlinge weniger.
Nur wie beendet man den Spuk? Man kann ja das Land besetzen und eine Mehrheitsdemokratie einführen. Die Mehrheit sind sunnitische Araber. Die werden dann ihre Macht ausnutzen, um Schiiten, Christen und Kurden zu unterdrücken; so ähnlich wie im Irak. Und damit wäre der Spuk eben nicht beendet. Ich will jetzt nicht für oder gegen Militärinterventionen schreiben. Inzwischen, da der IS auch Gas einsetzt, kann man das Land sogar nur noch befrieden, wenn man Truppen einsetzt, die unter ABC-Schutz operieren können. Nur:
Zitat von AldiOn im Beitrag #25Es hat in diesen Ländern nicht zu viele sondern bei weitem zu wenige und zu kurze westliche Interventionen gegeben.
Es sind mal zu wenige (Ruanda), mal zu schlechte (Irak, Afghanistan, Kosovo, Libyen, Syrien). Halbwegs gelungen ist Opération Serval in Mali, und das war abzusehen, weil Savanne, Wüste und Halbwüste mit vertreuten und kleinen Ortschaften dem Feind kaum Deckung und Unterstützung boten. Der Rest war Quatsch. Speziell beim Kosovokrieg sieht man das ganz deutlich an den Meinungsverschiedenheiten der Länder und Generale. Die Kriegsziele waren schwammig, die Mittel deswegen nicht adäquat gewählt und mit wechselnden Lagebildern ist man erst recht nicht zurechtgekommen. Genauso im Irak und in Afghanistan. In Syrien und Libyen setzt man schon keinen Fuß auf den Boden, so daß ohnehin klar ist, daß man dort mit seinem Eingreifen nie die Initiative erringen wird. Wenn die US-Armee so 1944 in Europa eingegriffen hätte, wären die nie bis Aachen gekommen.
Zitat von AldiOn im Beitrag #25[quote="TF"|p124883]Der Irak war unter Saddam ein einziges Massengrab. Es wurden - versteckt von der Weltöffentlichkeit - vermutlich mehr Leute umgebracht als heute in den diversen Kriegen dort. Man muß ja sehen, daß bei dem Attentat von Dudschail 148 Männer und ihre Söhne hingerichtet wurden, weil sie bei dem Besuch von Saddam ihn nicht herzlich genug begrüßt hatten und wohl auch mit faulen Früchten warfen (er hat das Dorf besucht, weil es besonders viele Opfer seines Iran-Krieges hatte). Unter Saddam wurden im gewaltigem Umfang Giftgas eingesetzt und es gab auch ein Atomwaffenprogramm, das die Israelis rechtzeitig (mit Hilfe der Iraner!) zerschlagen haben.
Lieber AldiOn,
ich weiß nicht, welchen Ihrer Punkte ich zuerst kommentieren müsste, aber das ist ja schon starker Tobak. Der Giftgaseinsatz des Irak geschah mit westlicher Hilfe, willkommen, um den Iran zu bekämpfen. Und wer sich wegen Hinrichtungen unter Saddam Gedanken macht, der sollte allein die Hinrichtungen in diesem Jahr in Saudi-Arabien (westlicher Verbündeter), oder meinetwegen in China listen. Diese Länder haben andere Maßstäbe, die anderen Maßstäbe sind aber kein Grund, das Völkerrecht auszuhebeln.
Im Gegenteil, man sieht aus diesen ganzen chaotischen Entwicklungen, dass Stabilität mindestens den gleichen, wenn nicht höheren Stellenwert für die Welt und für die eigene Bevölkerung hat als Demokratie (oder demokratischem Frühling).
Zitat von Emulgator im Beitrag #28Wenn die US-Armee so 1944 in Europa eingegriffen hätte, wären die nie bis Aachen gekommen.
Die generelle Regel für die Beteiligung an Kriegen lautet, daß es schwer ist wieder rauszukommen und das es so gut wie immer länger dauert und teurer wird als am Anfang gedacht.
Insofern ist es natürlich besser ganz auf Interventionen zu verzichten und heutzutage sehen das sogar die Militärs so, die immer Sorge haben, daß ihre teuren Spielzeuge dabei kaputtgehen könnten. Wenn man aber so was macht sollte man es richtig machen. Und da ist ihre - originär linke - Kritik wonach die westlichen Ordnungsmächte Schuld an den Flüchtlingsströmen sind. Und diese Meinung halte ich für falsch. Die allermeisten Flüchtlinge würden auch so kommen und die Kriege in Syrien und im Irak sind völlig ohne Zutun des Westens entstanden (Ausnahme: Libyen). Den Schlamassel in Afghanistan verdanken wir der Sowjetunion und dem pakistanischen Geheimdienst.
Und wo, warum und wie die anderen Flüchtlinge so herkommen habe ich mal in Russisches Roulette im Mittelmeer - #8 und Russisches Roulette im Mittelmeer - #67 formuliert. Kurz gesagt: Es sind Auswanderer bei denen ich gar keine illegitimen Gründe sehe. Allerdings auch keine Gründe sie um jeden Preis aufzunehmen oder sie gar durch das Asylverfahrenssystem zu schleusen.
Noch etwas: Zu den Flüchtlingszahlen: Am 7.8. (wird sich so viel nicht geändert haben) hat Kalias hier in Zettels Raum unter Kein ganz schlechter Eckpunkt geschrieben:
Zitat kommt ...die Hälfte der Asylbewerber aus dem Balkan, und damit aus Ländern, in die man die abgelehnten Bewerber leicht zurückschicken kann,
Zitat Von den 28.700 Anträgen im März 2015 stammen aus: - Kosovo 11.100 (im Februar waren das erst 6.900. In den ersten 3 Monaten 2014 nur 1.100. Die Zuwanderung aus dem Kosovo explodiert geradezu). - Albanien 3.000 - Serbien 1.700 - Mazedonien: 700 - Bosnien 400 BALKAN gesamt: 16.900 zum Vergleich: Syrien: 4.400 Afghanistan: 900 Irak: 1.000 NORDAFRIKA gesamt: unter 1.000
Interessieren würde mich nun wirklich, was diesen gewaltigen Schub vom Balkan ausgelöst hat. Über 11.000 Kosovaren in einem Monat! Wenn das so weiter geht, sind das in einem Jahr über 100.000. Und das aus einem Land mit nur 1,8 Mio. Einwohnern!
Wird sich leicht verschoben haben, aber die Zahl derjenigen, die aus Kriegsgebieten stammen dürfte nach wie vor in der Minderheit sein. Es kommen eben keine Ingenieure, Rechtsanwälte oder Ärzte aus Kriegsgebieten sondern unausgebildete Männer vom Balkan, die dort (wenn sie einen Arbeitsplatz finden) 1/4 dessen verdienen was man hier verdienen kann (bei etwas gleichen Lebenshaltungskosten).
Die ganze Flüchtlingsdiskussion in Deutschland beruht auf Lügen und diejenigen, die da "Pack" genannt werden, wissen das.
__________________________________________ Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren
Zitat von AldiOn im Beitrag #25[quote="TF"|p124883]Der Irak war unter Saddam ein einziges Massengrab. Es wurden - versteckt von der Weltöffentlichkeit - vermutlich mehr Leute umgebracht als heute in den diversen Kriegen dort. Man muß ja sehen, daß bei dem Attentat von Dudschail 148 Männer und ihre Söhne hingerichtet wurden, weil sie bei dem Besuch von Saddam ihn nicht herzlich genug begrüßt hatten und wohl auch mit faulen Früchten warfen (er hat das Dorf besucht, weil es besonders viele Opfer seines Iran-Krieges hatte). Unter Saddam wurden im gewaltigem Umfang Giftgas eingesetzt und es gab auch ein Atomwaffenprogramm, das die Israelis rechtzeitig (mit Hilfe der Iraner!) zerschlagen haben.
Lieber AldiOn,
ich weiß nicht, welchen Ihrer Punkte ich zuerst kommentieren müsste, aber das ist ja schon starker Tobak. Der Giftgaseinsatz des Irak geschah mit westlicher Hilfe,
Der Irak hat in Deutschland Fabriken zur Herstellung von Pestiziden gekauft. Die westliche Hilfe könnte darin gelegen haben, zu zeigen an welchen Schrauben gedreht werden muß damit da waffenfähiges Giftgas rauskommt. Aber selbst das glaube ich nicht. Im Irak wird es schon Ingenieure gegeben haben, die so was selber konnten.
Zitat von Martin im Beitrag #29willkommen, um den Iran zu bekämpfen.
Linke Propaganda für die es nie einen Anhaltspunkt gegeben hat. In der Wikipedia-Seite zum Irak-Iran Krieg gibt es umfangreiche Aufschlüsselungen welche Waffen der Iran und der Irak bezogen haben. Überwiegend waren es welche aus der Sowjetunion und China. Aber sogar aus Israel und den USA sind Waffen in den Iran gelangt. Beide Seiten waren halt Unsympathen mit Geld. Vor dem Krieg mit dem Iran war der Irak ein Feind des Westens, der an der Seite der Sowjetunion stand. Kein westlicher Politiker hat Saddam aufgefordert den Iran anzugreifen und er hätte auf Ratschläge von dieser Seite nicht gehört. Saddam hielt den Iran nach der Revolution für schwach und das war der Hauptgrund.
Zitat von Martin im Beitrag #29Und wer sich wegen Hinrichtungen unter Saddam Gedanken macht, der sollte allein die Hinrichtungen in diesem Jahr in Saudi-Arabien (westlicher Verbündeter), oder meinetwegen in China listen. Diese Länder haben andere Maßstäbe, die anderen Maßstäbe sind aber kein Grund, das Völkerrecht auszuhebeln.
Das Land mit dem meisten Hinrichtungen/Einwohner ist der Iran. Weit vor China und Saudi-Arabien. Wobei ich nicht sehe wofür das in dieser Diskussion überhaupt ein Argument ist - allenfalls ein Grund warum niemand aus Syrien in diese Richtung flieht. Tatsache ist nun mal, daß Saddam ein Massenmörder war. Und das nicht nur weil er mit Giftgas iranische Truppen bekämpft hatte (unschön aber halbwegs verständlich) oder massenweise innenpolitische Feinde umgebracht hat (unschön aber halbwegs nachvollziehbar) sondern weil er mit Giftgas auf die Zivilbevölkerung des Irak losgegangen ist. Über den einen international bekannten gewordenen Fall gab es eine ganze Reihe dieser Maßnahmen deren Zweck letztendlich in der Dezimierung der Kurden lag. Und das ging weit über das hinaus, was wir für harten Tobak im Fall China, Saudi-Arabien und Iran schon kennen.
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http://blogs.faz.net/deus/2015/08/26/wir-sind-das-pack-2846/ Die Antwort der Angesprochenen wurde heute in Heidenau deutlich: „Wir sind das Pack“, skandierten Demonstranten, als die Bundeskanzlerin kam, in Anspielung auf die Aussagen von Vizekanzler Gabriel. Da wird die Definitionsmacht von Politik und Netz nicht nur abgelehnt, sondern ins Gegenteil verkehrt. Die Wortwahl tut ihnen offensichtlich nicht weh, sie hat keinerlei erzieherischen Zweck und definiert keine Grenze. Leute, die so etwas tun, kämpfen nicht mehr um die Bedeutung von Worten, sie debattieren nicht mehr über Verhaltensmuster: Sie zeigen offen, dass die Zeiten der Verständigung vorbei sind. Wie viele das nicht rufen, aber denken, werden die nächsten Wochen zeigen. Sich die Finger in die Ohren stecken und „Nazi“ rufen, das möchte ich nach meinen Erfahrungen in Österreich und Italien anmerken, ist da kein probates Mittel.
Da man keine Probleme hat, wird man auch dieses nicht lösen können.
Bleibt für mich quo vadis, was vielleicht doch mal meine Waden meinen könnte:-(
Zitat von Herr im Beitrag #1Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder mit einem Blog-Beitrag zu Wort. Vielleicht ja demnächst wieder öfter.
Heute etwas, was mich an der gegenwärtigen Flüchtlings-Debatte maßlos stört: Dass die gutmenschlichen Ja- und Willkommens-Sager, das Aber und die Probleme verschweigen und beschönigen...
Freundliche Grüße! Herr
Mit Ihrem Beitrag laufen Sie bei mir offene Türen ein. Menschen sind menschlich zu behandeln. Leider weckt der Zwang zu etwas meist Reaktanz. Das ginge noch. In der Schule lernen die Kinder nicht mehr nach dem "Warum" zu fragen, sondern erhalten die Losung des Tages. In der Bild vom Donnerstag wird Frau Merkel zitiert, daß sie nicht tolerieren werde, wenn menschlich gebotene Hilfe nicht gewährt werde. Eine Unipolare Welt, ohne Zentrum, wird nur noch rumeiern. Damit sind die asylsuchenden Opfer von Übergriffen eigentlich Opfer der Führung.
Würde die unten von AldiOn wieder zitierten Statistiken so veröffentlicht und Arbeitsgrundlage, d.h., die Regierung und Eu hielten sich wieder an ihre eigenen Regeln ud Gesetze, wäre das Drama schneller vom Tisch.
Hinzu kommt ja, daß die Situation ja nicht wirklich neu ist. Vor über 10 Jahren hat ein Bekannter vor dem Eurotunnel die Palettenboxen seines LKW kontrolliert, damit er in UK nicht als Schleuser verhaftet wird.
Wen ich lese, daß alle rund 5 Sekunden ein Kind unter 5 Jahren verhungert (was keine Sau interessiert, so ein Video sehe https://www.youtube.com/watch?v=W_3--oH7CIw und dann die Regierenden höre, hinterläßt mich das völlig ratlos.
Zitat von Emulgator im Beitrag #28 Nur wie beendet man den Spuk?
Das ist ein weithin vernachlässigter Aspekt. Die aufziehende Katastrophe hat ja auch damit zu tun, dass Deutschland sich weigert, eine kulturelle Bewertung vorzunehmen. Im Grunde wäre doch die einzig richtige Reaktion zu sagen: "Wenn diese Länder und die dort vorherrschende Gesellschaft und Kultur Millionen Menschen dazu bringt, das Land zu verlassen und zu uns zu kommen, dass müsste doch unsere Gesellschaft und Kultur ÜBERLEGEN sein".
Aber diese Weigerung solche Schlüsse zu ziehen, haben wir ja schon beim Konflikt westliche Demokratie <> Kommunismus gesehen. Da fliehen Millionen Menschen aus dem Kommunismus, aber selbstverständlich heisst das nicht, dass unsere Gesellschaft und Kultur, unsere Politik, Gesetzgebung, Zivilgesellschaft und alles, was dazu gehört, dem Kommunismus überlegen wäre. Aha, alles klar.
Ohne eine solche kulturelle Bewertung und das daraus erwachsende Selbstbewusstsein, kann man aber auch nicht die Einwanderer (ob nun legal oder illegal) zwingen oder überreden, unsere Kultur zu übernehmen.
Der radikale gesellschaftliche Wandel in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg war nur möglich, weil eine solche BEWERTUNG vorgenommen wurde. Da wurde nicht einzeln rumdiskutiert, was jetzt genau am Faschimusmus nur "falsch verstanden" war, dass es einen "wahren echten Kern des Faschismus" gäbe, der "lediglich falsch verstanden und schlecht gelebt" wurde. Nein, statt dessen kam die klare Ansage: Faschismus = Scheisse. Demokratie = gut. Keine Sophistik, keine Täter-vestehen-Artikel, keine Beim-nächsten-Mal-wirds-besser-Rhetorik und keine Wir-müssen-uns-nur-mehr-bemühen-die-zu-verstehen-Künstler.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Emulgator im Beitrag #28 Nur wie beendet man den Spuk?
Das ist ein weithin vernachlässigter Aspekt. Die aufziehende Katastrophe hat ja auch damit zu tun, dass Deutschland sich weigert, eine kulturelle Bewertung vorzunehmen. Im Grunde wäre doch die einzig richtige Reaktion zu sagen: "Wenn diese Länder und die dort vorherrschende Gesellschaft und Kultur Millionen Menschen dazu bringt, das Land zu verlassen und zu uns zu kommen, dass müsste doch unsere Gesellschaft und Kultur ÜBERLEGEN sein".
Aber diese Weigerung solche Schlüsse zu ziehen, haben wir ja schon beim Konflikt westliche Demokratie <> Kommunismus gesehen. Da fliehen Millionen Menschen aus dem Kommunismus, aber selbstverständlich heisst das nicht, dass unsere Gesellschaft und Kultur, unsere Politik, Gesetzgebung, Zivilgesellschaft und alles, was dazu gehört, dem Kommunismus überlegen wäre. Aha, alles klar.
Ohne eine solche kulturelle Bewertung und das daraus erwachsende Selbstbewusstsein, kann man aber auch nicht die Einwanderer (ob nun legal oder illegal) zwingen oder überreden, unsere Kultur zu übernehmen.
Der radikale gesellschaftliche Wandel in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg war nur möglich, weil eine solche BEWERTUNG vorgenommen wurde. Da wurde nicht einzeln rumdiskutiert, was jetzt genau am Faschimusmus nur "falsch verstanden" war, dass es einen "wahren echten Kern des Faschismus" gäbe, der "lediglich falsch verstanden und schlecht gelebt" wurde. Nein, statt dessen kam die klare Ansage: Faschismus = Scheisse. Demokratie = gut. Keine Sophistik, keine Täter-vestehen-Artikel, keine Beim-nächsten-Mal-wirds-besser-Rhetorik und keine Wir-müssen-uns-nur-mehr-bemühen-die-zu-verstehen-Künstler.
Verstehe ich richtig: Wir erklären unsere Kultur für überlegen (Merkel in einer Sonntagsrede?), und der Spuk ist vorbei?
Zitat von AldiOn im Beitrag #30Insofern ist es natürlich besser ganz auf Interventionen zu verzichten und heutzutage sehen das sogar die Militärs so, die immer Sorge haben, daß ihre teuren Spielzeuge dabei kaputtgehen könnten. Wenn man aber so was macht sollte man es richtig machen. Und da ist ihre - originär linke - Kritik wonach die westlichen Ordnungsmächte Schuld an den Flüchtlingsströmen sind.
Entgegen Ihnen und den linken KritikerInnen wissen unsere Soldaten, daß die NATO Streitkräfte STAN-mäßig nie darauf ausgelegt waren, fremde Gebiete zu besetzen und dort eine neue Ordnungsmacht zu etablieren. Dafür braucht man nämlich so etwas wie Polizei oder Infanterie. Es heißt ja, für 2*24h Streifendienst brauche man mindestens 20 Mann. Will man eine etablierte Macht ersetzen, braucht man sehr viele Streifen, um die Machtausübung der alten Polizei oder ihre Mutation in eine Mafia wirksam zu unterbinden. Hätten die Aliierten 1945 diesen Aufwand betreiben müssen, wären auch sie für die Besetzung Deutschlands zu schwach gewesen. Mußten sie nicht, weil ja mit dem verlorengegangenen "Kampf ums Dasein" die ideologische und organisatorische Basis für Sabotage, Hinterhalte und Sprengfallen verschwunden war. In Polen hingegen hatten die Kommunisten noch erhebliche Probleme mit Widerstand.
Es ist also gar kein Wunder, daß all die Interventionen keine Strukturen entstehen ließen, die zu Wohlstand und Sicherheit führen.
Zitat von AldiOn im Beitrag #30Kurz gesagt: Es sind Auswanderer bei denen ich gar keine illegitimen Gründe sehe. Allerdings auch keine Gründe sie um jeden Preis aufzunehmen oder sie gar durch das Asylverfahrenssystem zu schleusen.
Andere Länder nehmen ja "Eintritt", d.h. für die Bearbeitungskosten der Visa, Einreisegenehmigungen etc. Das könnte man hier auch machen, sogar von Asylbewerbern, denn durch die kostspieligen Reisen hierher beweisen sie ja, daß sie nicht mittellos sind.
Zitat von Emulgator im Beitrag #28 Nur wie beendet man den Spuk?
Das ist ein weithin vernachlässigter Aspekt. Die aufziehende Katastrophe hat ja auch damit zu tun, dass Deutschland sich weigert, eine kulturelle Bewertung vorzunehmen. Im Grunde wäre doch die einzig richtige Reaktion zu sagen: "Wenn diese Länder und die dort vorherrschende Gesellschaft und Kultur Millionen Menschen dazu bringt, das Land zu verlassen und zu uns zu kommen, dass müsste doch unsere Gesellschaft und Kultur ÜBERLEGEN sein".
die üblichen Verdächtigen werden Ihnen entgegenhalten, daß von Mitteleuropa im letzten Jahrhundert 2 Weltkriege ausgegangen sind, 30jähriger Krieg, Kreuzzüge, Homosexuelle bis vor kurzem noch geknechtet wurden, Frauen kein Bankkonto aufmachen durften, Auschwitz, Hiroschima, Seveso... all dieser ganze Scheiß... Und das die Menschen alle hierherkommen wird auf die Fernsehwerbungspropaganda zurückgeführt. Und außerdem machen "WIR" mit billigen Hähnchen und Fischfangflotten die dortigen Erwerbsmöglichkeiten kaputte.
Sie werden mit diesem Argument nicht sehr weit kommen.
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Das Problem sind ja nicht die Asylbewerber, selbst jene nicht, die aus eigenen pekuniären Motiven offen betrügen (und das ist ein erheblicher Teil), das Problem ist die deutsche Politik, die sich weigert, diese Probleme zu lösen (oder sich durch diverse Entscheidungen, deren Kern in jedem Fall darin bestanden hat, Rechte und Funktionen eines autonomen Rechtsstaats ab- und aufzugeben, dieser Möglichkeit grundsätzlich enthoben hat). Ich habe auch den grundsätzlichen Verdacht, dass nur Frau Göring-Eckardt so dämlich ist, das offen auszusprechen, was die Mehrheit der deutschen Politiker offenbar auch denkt: Keiner wird jemals wieder gehen, also sollte man schon jene, die gestern ihren Antrag gestellt haben, heute als "Neubürger"*) betrachten (hat bekanntlich bei den Türken hervorragend funktioniert). Wenn also das rechte "Pack" gegen Asylanten demonstriert (auch hier würde ich davon ausgehen, dass die meisten nicht gegen Asylanten demonstrieren, sondern gegen das Versagen der deutschen Politik, aber geschenkt ...), dann demonstrieren Bürger gegen Bürger bzw. das "Pack" gegen "Atomphysiker aus dem Tschad, die es über das Mittelmeer geschafft"**) haben. Die Unterscheidung zwischen "innen" und "außen" scheint hier völlig verloren zu sein (und wenn man sie doch treffen soll, erklärt man einfach "außen" als "innen"). Das kann man z.B. auch daran beobachten, dass parallel zu der Explosion von Asylbewerberzahlen aus Albanien zufällig massenweise Zeitungsartikel Artikel und "wissenschaftliche Studien" (Friedrich-Ebert-Stiftung) erscheinen, die die grundsätzliche Legitimität der massenweisen Abwanderung betonen und durch politische Forderungen ergänzt werden, wenn schon das Asylrecht nicht greife (hier könnte die Diskussion doch eigentlich schon beendet sein), dann müsse man eben andere Möglichkeiten schaffen (ob das im Interesse des deutschen Steuerzahlers ist und was es ihn kostet, interessiert schon nicht mehr).
Zitat von notquite im Beitrag #39Das Problem sind ja nicht die Asylbewerber, selbst jene nicht, die aus eigenen pekuniären Motiven offen betrügen (und das ist ein erheblicher Teil), das Problem ist die deutsche Politik, die sich weigert, diese Probleme zu lösen (oder sich durch diverse Entscheidungen, deren Kern in jedem Fall darin bestanden hat, Rechte und Funktionen eines autonomen Rechtsstaats ab- und aufzugeben, dieser Möglichkeit grundsätzlich enthoben hat). , interessiert schon nicht mehr).
Aber, aber, das gibt es doch gar nicht (Antwort auf den von mir hervorgehobenen Textteil). Lassen Sie sich von Dunja Hajali belehren, die auf (zweifellos) tumbe Kommentare keineswegs pauschal, sondern äußerst differenziert antwortet. http://www.focus.de/kultur/kino_tv/deutl...id_4911277.html Daraus: "Was mich jedoch im Innersten erschreckt, sind die Ja-Aber-Kommentare", erklärte die Moderatorin. "'Ich hab ja nichts gegen Flüchtlinge, aber...' ABER WAS???" Damit sollen offenbar Flüchtlinge angesprochen werden, so Hayali, "die alles hinter sich gelassen haben, Haus, Job, Leben, Würde, Zukunft... Die Flüchtlinge, die im Meer versinken, in Lastwagen ersticken, vergewaltigt werden, weil sie von uns ein Taschengeld wollten? Asylschmarotzer?" Die Moderatorin weiter: "Es gibt KEINE Asylschmarotzer. Das Asylrecht ist ein Menschenrecht."
da habe ich dort einen Kommentar dazu geschrieben:
Zitat Der von Jesus als Beispiel genannte Samariter hat dem Verletzten auf die Beine geholfen, so daß er am Ende wieder selber laufen kann. Was er nicht gemacht hat: Er hat ihn nicht zu sich nach Hause genommen und ihn bis auf weiteres verköstigt. Der Samariter hatte die richtige Vermutung, daß seine Familienangehörigen und seine Mitarbeiter diese zusätzliche Belastung nicht gut finden würden. Er wollte diese seine Gruppe auch nicht als Pack, Rassisten und Nazis beschimpfen und von der Antifa verprügeln lassen.
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Zitat von notquite im Beitrag #39Das Problem sind ja nicht die Asylbewerber, selbst jene nicht, die aus eigenen pekuniären Motiven offen betrügen (und das ist ein erheblicher Teil), das Problem ist die deutsche Politik, die sich weigert, diese Probleme zu lösen (oder sich durch diverse Entscheidungen, deren Kern in jedem Fall darin bestanden hat, Rechte und Funktionen eines autonomen Rechtsstaats ab- und aufzugeben, dieser Möglichkeit grundsätzlich enthoben hat). , interessiert schon nicht mehr).
Aber, aber, das gibt es doch gar nicht (Antwort auf den von mir hervorgehobenen Textteil). Lassen Sie sich von Dunja Hajali belehren, die auf (zweifellos) tumbe Kommentare keineswegs pauschal, sondern äußerst differenziert antwortet. http://www.focus.de/kultur/kino_tv/deutl...id_4911277.html Daraus: "Was mich jedoch im Innersten erschreckt, sind die Ja-Aber-Kommentare", erklärte die Moderatorin. "'Ich hab ja nichts gegen Flüchtlinge, aber...' ABER WAS???" Damit sollen offenbar Flüchtlinge angesprochen werden, so Hayali, "die alles hinter sich gelassen haben, Haus, Job, Leben, Würde, Zukunft... Die Flüchtlinge, die im Meer versinken, in Lastwagen ersticken, vergewaltigt werden, weil sie von uns ein Taschengeld wollten? Asylschmarotzer?" Die Moderatorin weiter: "Es gibt KEINE Asylschmarotzer. Das Asylrecht ist ein Menschenrecht."
Ich gehe davon aus, dass diese Einstufung sarkastisch gemeint war. Leider gehen Sie hier in Ihrem Urteil davon aus, einem deutschen Presseorgan im Jahr 2015 trauen zu dürfen. Das können Sie leider nicht mehr. Ich habe mich schon beim Scrollen über den FOCUS-Artikel gefragt, wieso der entsprechende Facebook-Post nicht direkt eingebunden worden ist (EDIT: man setzt zwar oben einen Textlink, nutzt unten aber - BEWUSST - nur Screenshots des Posts) und habe ihn zum Glück selbst auf Facebook gesucht. Und siehe da, Frau Hayali differenziert tatsächlich, glasklar, hart und unmissverständlich.
Der FOCUS zitiert sie wie folgt:
Zitat Es gibt KEINE Asylschmarotzer. Das Asylrecht ist ein Menschenrecht.
und macht damit - wer hat da "Lügenpresse" gesagt? - den Cut genau dort, wo es interessant wird:
Zitat Ach ja, ich weiß, Sie meinen ja nicht die richtigen (Kriegs-), sondern die falschen (Wirtschafts-) Flüchtlinge. Die aus den Balkanstaaten oder aus Afrika. Ja, es stimmt und gehört zur Wahrheit dazu: wer aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommt, hat kein Anrecht auf Asyl und muss so schnell wie möglich in sein Land zurückgeführt werden. Auch das gehört dazu, wenn man das Asylrecht schützen möchte. Nicht schön, dennoch unvermeidbar.
Wer diesen Teil nicht liest, nicht lesen kann, da er dem FOCUS-Leser BEWUSST vorenthalten wird, der hält Frau Hayala für deutlich naiver und gutmenschlicher, als sie wirklich ist. Eigentlich steht sie damit ja sogar rechts von der CSU - ich meine das positiv -, die den Fokus in der öffentlichen Missbrauchs-Debatte immer auf den Balkan richtet, von Afrika dagegen völlig schweigt. Und was macht der FOCUS daraus? "Promi xy kämpft wacker und mutig gegen Rechts". Einfach nur widerlich.
Zitat von Dunja HayaliDie Flüchtlinge, die alles hinter sich gelassen haben, Haus, Job, Leben, Würde, Zukunft…
Das ist es ja gerade, was mir die größten Sorgen macht: daß es sich, sollte Dunja Hayali hier recht haben, um nihilistische Desperados handelt, die nichts mehr zu verlieren haben, sich nichts von der Zukunft erwarten und ihren Platz nicht nur in der ihnen fremden, sondern in jeglicher menschlichen Gesellschaft schon abgeschrieben haben. Diese Art von Zuwanderung unterscheidet sich qualitativ ganz radikal von der bisherigen. Das ist nicht mehr bloß eine Last auf dem Buckel der Gesellschaft.
Leider gehen Sie hier in Ihrem Urteil davon aus, einem deutschen Presseorgan im Jahr 2015 trauen zu dürfen. Das können Sie leider nicht mehr. Ich habe mich schon beim Scrollen über den FOCUS-Artikel gefragt, wieso der entsprechende Facebook-Post nicht direkt eingebunden worden ist (EDIT: man setzt zwar oben einen Textlink, nutzt unten aber - BEWUSST - nur Screenshots des Posts) und habe ihn zum Glück selbst auf Facebook gesucht. Und siehe da, Frau Hayali differenziert tatsächlich, glasklar, hart und unmissverständlich.
... Wer diesen Teil nicht liest, nicht lesen kann, da er dem FOCUS-Leser BEWUSST vorenthalten wird, der hält Frau Hayala für deutlich naiver und gutmenschlicher, als sie wirklich ist. Eigentlich steht sie damit ja sogar rechts von der CSU - ich meine das positiv -, die den Fokus in der öffentlichen Missbrauchs-Debatte immer auf den Balkan richtet, von Afrika dagegen völlig schweigt. Und was macht der FOCUS daraus? "Promi xy kämpft wacker und mutig gegen Rechts". Einfach nur widerlich.
Ja, ich bin wirklich voll und ganz darauf hereingefallen. Und eigentlich erweist der Focus Frau Hayali damit einen Bärendienst. Ich hatte nämlich schon einen rechten Ärger auf so ein naives "Gesülze", ganz zu Unrecht, wie Sie zeigen. ("recht" im Sinne von "richtig". Man kann ja gar nicht vorsichtig genug sein ...)
Die Predigt ist auch insofern gut, dass sie nicht über die Menschen richtet, die zu Pack und Fremdenhassern gestempelt wurden. Das ist das, was ich mal im Religionsunterricht gelernt habe. Interessant wäre gewesen, was die Gedanken zu denen sind, die die Menschen in eine solche Ecke stellen. Für mich ist das das Böse.
Zitat von Martin im Beitrag #46Für mich ist das das Böse.
Natürlich ist es das. Und sogar mehr: Es ist Rhetorik derer, die man verachtet. Die Faschisten/Nazionalsozialisten waren/sind in der Mehrzahl höchstwahrscheinlich davon überzeugt das Richtige zu tun - zumindest ist das meine Vermutung. Das bewahrte die Menschheit nun aber leider nicht vor ihrer Barbarei.
Bei diese ganzen Flüchtlingsdebatte, ganz allgemein gesprochen, widert mich an wieviele sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnen. Wahrheit, die zum Beispiel einem Vizekanzler ausreicht, die Menschen in seinem Land in Teilen als Pack zu beschimpfen. Das hat, in der Qualität der Attributierung, etwas von Lügenpresse...
Lieber Herr,
ich Verstehe die Intention Ihres Artikels, vor allem aus christlicher Sicht, kann aber der Assoziation zum Samariter nicht allzuviel abgewinnen. Wie Aldi on schon schrieb: Der Samariter nahm den Hilfsbedürftigen nicht mit zu sich nach hause und das ist ein ganz entscheidender Unterschied. Diesen Unterschied macht man sich allerdings nur dann bewußt, wenn man sich mit der entscheidenden Komponenten dieser aktuellen Flüchtlingsdebatte auseinandersetzt - was in der öffentlichen Debatte, meines Ermessens, leider nicht geschieht.
Es geht nicht ums Geld, es geht nicht um Arbeitsplätze oder importierte Folklore, auch nicht um mangelde Hilfsbereitschaft. Es geht um etwas, das schon frank2000 weiter oben in meinen Augen thematisiert hat: Es kommen massenweise Menschen zu uns, die unseren Rechtsstaat ablehen, die unserer Werte verachten - von individueller Freiheit bis Gleichberechtigung. Dies führt auf Dauer zu einer Uterminierung unseres Rechtsstaates und unserer Ethik.
Diesen Menschen zu helfen, sie hier im Land aufzunehmen, heißt also nicht ausschließlich Menschlichkeit an ihnen zu verüben. Es heißt auch "unmenschlich" (oder besser sage ich schlecht) gegen andere Teile der Gesellschaft zu handeln, diejenigen die sich unseren Rechtsstaat und unserer Ethik wünschen, die ihn bewahrt sehen wollen.
An finanzieller Belastung und Existenzängsten entzünden sich die ganzen Streitereien und wegen ihnen enstehen auch die dumpfen Gefühle. Das wirkliche Problem ist aber die Uterminierung der Grnudlagen unserer Gesellschaft so wie wir sie kennen. Und das ist auch der einzige aber sehr wesentliche Grund, warum man den Flüchtlingsstrom sehr dezidiert steuern muss und unbegrenzte Zuwanderung eine Katastrophe ist. Diese Steuerung führt aber natürlich zu "unmenschlichen Schicksalen". Das ist das Dilemma.
Was tun mit dem, den man hereinbittet und der dann das Familienporzellan zerdeppert, weil ihm dies oder das nicht passt? Seinen Wünschen entsprechen oder ihn rausschmeißen? Die öffentliche Meinung besteht darauf, dass ich ihm die Wünsche zu erfüllen habe, privat betroffen würde ich ihn aber eher hinausschmeißen und mir vor allem belehrende Reden anderer, unbeiteiligter über Menschlichkeit eher verbitten wollen - gleich ob sie richtig sind oder falsch.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #47Es kommen massenweise Menschen zu uns, die unseren Rechtsstaat ablehen, die unserer Werte verachten - von individueller Freiheit bis Gleichberechtigung.
Das wissen wir gar nicht und es wird überwiegend gar nicht der Fall sein. Trotzdem haben Sie mit
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #47Dies führt auf Dauer zu einer Uterminierung unseres Rechtsstaates und unserer Ethik.
Recht. Allerdings aus einem anderem Grund. Nämlich weil in erster Linie
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #47 Diesen Menschen zu helfen, sie hier im Land aufzunehmen, heißt also nicht ausschließlich Menschlichkeit an ihnen zu verüben. Es heißt auch "unmenschlich" (oder besser sage ich schlecht) gegen andere Teile der Gesellschaft zu handeln,
stimmt.
In ihrer quantitativen Bedeutung unbekannte Teile der Gesellschaft vermuten (zu Recht) oder glauben zu wissen, daß der weit überwiegende Teil der sog. Flüchtlinge weder asylberechtigt sind noch zu ihrem eigenen oder allgemeinem wirtschaftlichen Erfolg beitragen können. Jederman weiß das bei der Erfassung der Daten der Ankömmlinge deren bildungsmäßige Vorausetzungen gar nicht erfaßt werden. Und das verstimmt genau so wie diese durchsichtige Propaganda wie angebliche Flüchtlingen die eine irre Menge Geld finden und stracks zurückgeben oder den vielen Zahnärzten, Rechtsanwälten und Ingenieuren. Niemand glaubt diese Märchen und dies umsomehr als gar keine Statistik dazu existiert. Darüber hinaus sind diese Tatsachen zu den Reisekosten nach Europa bekannt: Das schnelle Geld auf der Balkanroute: Die hochorganisierte Reiseinfrastruktur
Zitat Die Migranten ziehen nicht mit einem großen Stapel Geld los, der bis ans Ziel reichen soll. Die Gefahr, bei einem Überfall alles zu verlieren, wäre viel zu groß. Sie holen sich immer neues Geld aus Bankautomaten, kleine Beträge, deren Verlust zur Not zu verschmerzen ist. Dieses System sichert sie nicht nur gegen Räuber, sondern auch gegen die ausufernden Forderungen der Schleuser ab. ... „Nach Europa reisen“, heißt beispielsweise eine arabische Facebook-Seite, die offensichtlich Syrer ansprechen will. Auf einer Karte ist die Route eingezeichnet: Damaskus, Istanbul, Mersin, dann weiter nach Sizilien. Die Überfahrt über das Mittelmeer kostet hier 5500 Dollar. Beinahe jede Woche gebe es ein Boot. Dauer: vier bis fünf Tage. Telefonnummern sind aufgelistet, auch gibt es Anweisungen, wohin die Zahlungen zu entrichten sind. Von solchen Websites, die über Fluchtwege nach Europa informieren, gibt es unzählige. Es werden Erfahrungen ausgetauscht, ganze Reiseberichte sind zu lesen. Wohnungen für unterwegs werden angeboten, auch bewerben Schlepper ihre Dienste, und Flüchtlinge warnen wiederum vor gewissen Schleppern. Es ist ein Markt, ein großer offensichtlich, in dem zum Teil horrende Preise für Schleusungen verlangt werden. Weil dieser Markt aber so gut funktioniert, sind viele Migranten auf Schlepper nicht mehr angewiesen.
Nach ihrer Ankunft im jeweiligen Land kaufen sich die Flüchtlinge Sim-Karten. Im Zug, etwa über den Brenner, nehmen sie die Telefone immer wieder zur Hand. Beim Umsteigen werden Ladestationen gesucht. Und immer wieder die Frage: „Funktioniert die italienische Sim-Karte auch in Österreich?“
All dies ist mittlerweile gesichertes Wissen. In einer vernünftigen Meinungsdiktatur würden solche Informationen unter Verschluß gehalten. In Deutschland werden aber diese Infos den Menschen auf die Nase gebunden und wenn sie dann Schlüsse daraus ziehen werden sie als Pack, Rassisten und Nazis bezeichnet.
Man mag es gar nicht glauben wie dumm die politische Klasse dieses Landes ist. Ich glaube nicht das irgend jemand diese "Unterminierung des Rechtsstaates" aktiv betreibt. Und das - diese groben Dummheiten - sollte eigentlich das wirklich beunruhigende sein.
__________________________________________ Wegen der aktuellen Krise werde ich fortan Krimsekt, russischen Kaviar, russische Puppen, russische Eier und Boeuf Stroganoff boykottieren
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #47Es kommen massenweise Menschen zu uns, die unseren Rechtsstaat ablehen, die unserer Werte verachten - von individueller Freiheit bis Gleichberechtigung.
Das wissen wir gar nicht und es wird überwiegend gar nicht der Fall sein. Trotzdem haben Sie mit
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #47Dies führt auf Dauer zu einer Uterminierung unseres Rechtsstaates und unserer Ethik.
Recht. Allerdings aus einem anderem Grund. Nämlich weil in erster Linie
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #47 Diesen Menschen zu helfen, sie hier im Land aufzunehmen, heißt also nicht ausschließlich Menschlichkeit an ihnen zu verüben. Es heißt auch "unmenschlich" (oder besser sage ich schlecht) gegen andere Teile der Gesellschaft zu handeln,
stimmt.
In ihrer quantitativen Bedeutung unbekannte Teile der Gesellschaft vermuten (zu Recht) oder glauben zu wissen, daß der weit überwiegende Teil der sog. Flüchtlinge weder asylberechtigt sind noch zu ihrem eigenen oder allgemeinem wirtschaftlichen Erfolg beitragen können. Jederman weiß das bei der Erfassung der Daten der Ankömmlinge deren bildungsmäßige Vorausetzungen gar nicht erfaßt werden. Und das verstimmt genau so wie diese durchsichtige Propaganda wie angebliche Flüchtlingen die eine irre Menge Geld finden und stracks zurückgeben oder den vielen Zahnärzten, Rechtsanwälten und Ingenieuren. Niemand glaubt diese Märchen und dies umsomehr als gar keine Statistik dazu existiert. Darüber hinaus sind diese Tatsachen zu den Reisekosten nach Europa bekannt: Das schnelle Geld auf der Balkanroute: Die hochorganisierte Reiseinfrastruktur
Zitat Die Migranten ziehen nicht mit einem großen Stapel Geld los, der bis ans Ziel reichen soll. Die Gefahr, bei einem Überfall alles zu verlieren, wäre viel zu groß. Sie holen sich immer neues Geld aus Bankautomaten, kleine Beträge, deren Verlust zur Not zu verschmerzen ist. Dieses System sichert sie nicht nur gegen Räuber, sondern auch gegen die ausufernden Forderungen der Schleuser ab. ... „Nach Europa reisen“, heißt beispielsweise eine arabische Facebook-Seite, die offensichtlich Syrer ansprechen will. Auf einer Karte ist die Route eingezeichnet: Damaskus, Istanbul, Mersin, dann weiter nach Sizilien. Die Überfahrt über das Mittelmeer kostet hier 5500 Dollar. Beinahe jede Woche gebe es ein Boot. Dauer: vier bis fünf Tage. Telefonnummern sind aufgelistet, auch gibt es Anweisungen, wohin die Zahlungen zu entrichten sind. Von solchen Websites, die über Fluchtwege nach Europa informieren, gibt es unzählige. Es werden Erfahrungen ausgetauscht, ganze Reiseberichte sind zu lesen. Wohnungen für unterwegs werden angeboten, auch bewerben Schlepper ihre Dienste, und Flüchtlinge warnen wiederum vor gewissen Schleppern. Es ist ein Markt, ein großer offensichtlich, in dem zum Teil horrende Preise für Schleusungen verlangt werden. Weil dieser Markt aber so gut funktioniert, sind viele Migranten auf Schlepper nicht mehr angewiesen.
Nach ihrer Ankunft im jeweiligen Land kaufen sich die Flüchtlinge Sim-Karten. Im Zug, etwa über den Brenner, nehmen sie die Telefone immer wieder zur Hand. Beim Umsteigen werden Ladestationen gesucht. Und immer wieder die Frage: „Funktioniert die italienische Sim-Karte auch in Österreich?“
All dies ist mittlerweile gesichertes Wissen. In einer vernünftigen Meinungsdiktatur würden solche Informationen unter Verschluß gehalten. In Deutschland werden aber diese Infos den Menschen auf die Nase gebunden und wenn sie dann Schlüsse daraus ziehen werden sie als Pack, Rassisten und Nazis bezeichnet.
Man mag es gar nicht glauben wie dumm die politische Klasse dieses Landes ist. Ich glaube nicht das irgend jemand diese "Unterminierung des Rechtsstaates" aktiv betreibt. Und das - diese groben Dummheiten - sollte eigentlich das wirklich beunruhigende sein.
Ich glaube nicht, dass das eine Frage der Dummheit ist. Man wird die Hintergründe kennen und wird auch wissen, dass man den Spuk mit einigen harten Maßnahmen sehr schnell beenden könnte. Wenn sich die Bilder vom Schlaraffenland über Smartphones in Sekundenschnelle auf Facebook verbreiten lassen, dann gilt das ja auch für die gegenteiligen Bilder. Dazu müsste man aber unter anderem Schengen aussetzen (das hätte man in Richtung Osten eigentlich aus Gründen der Inneren Sicherheit schon lange tun müssen, aber geschenkt) und hierzu fehlt es an (leider) (noch?) an dem nötigen politischen Mut.
Wenn die Politiker nicht dumm sind und wissen, was vorgeht (meine Meinung), dabei aber gern geringschätzig auf das Gegenüber herabschauen, dann handelt es sich offenbar um eine Übersprungshandlung zur eigenen Entlastung, wie bei einem Hund z.B. Das Mülltrennen ist dann ein gezielt gesuchter Nebenkriegsschauplatz, um die Hauptschlacht zu vermeiden.
Vllt. ist die geringere Neigung, Macht wie z.B. Hussein despotisch nutzen zu wollen, der Preis für unsere gemäßigte Demokratie?
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