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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

07.09.2015 16:08
#76 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #74
Diese Wohnsiedlungen haben ihre eigene Kultur und ihre eigenen *Gesetze".


Ja. Das konnte man ja sehr eindrücklich bei den vielen Nicht-Charlies im Januar beobachten. Aber das konzentriert sich auf die Banlieus, auf gut 525 No-Go-Areas, die in diesem Zusammenhang mitunter Erwähnung fanden. Dürfen wir uns dagegen demnächst in jedem Kuhschnappel wie Bolle darüber freuen?



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

vivendi Offline



Beiträge: 663

07.09.2015 16:09
#77 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #63

Zitat
Polizei München
@PolizeiMuenchen
Da sich die Bettenkapazitäten in #München für die #Flüchtlinge dem Ende zuneigen, muss auf alle Bundesländer verteilt werden.


Man kann Menschen nicht einfach umverteilen. Diese Flüchtlinge befanden sich bereits Griechenland, Italien, Ungarn oder Österreich ausserhalb jeglicher Gefahrenzone; sie haben sich aber andere Ziele gesteckt.
Das selbe geschieht in Frankreich. Am Euro-Tunneleingang in Calais versuchen Tausende, auf jede nur mögliche Weise nach England zu kommen: zu Fuss durch den Tunnel, indem sie Ladepforten von LKWs aufbrechen, auf dem Dach der Euro-Bahn. Nachdem sie den "Gefahren" im ursprünglichen Kriegsgebiet entronnen sind, scheuen sie kein Risiko, um ihr Ziel zu erreichen.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

07.09.2015 16:11
#78 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat
Betrachtet man, wer in Deutschland den Staat, also auch und gerade die Gesellschaft, finanziert, so hat man einen typischen 80:20 Effekt. 80 Prozent der Steuern werden von 20 Prozent der Bürger bezahlt. Das ist nichts Dramatisches und in nahezu jeder freien Gesellschaft nicht viel anders. Simpel gesagt kann man folgern, dass der Durchschnittsverdiener immer noch ein deutlicher Nettobezieher ist, was staatliche Leistungen angeht. Wenn jemand also ein Gewinn für eine Gesellschaft sein soll, dann muss er deutlich überdurchschnittlich verdienen und das möglichst lange.



Lieber Llarian,
auch wenn ich Ihrem Beitrag im wesentlichen zustimme:
in dieser Überlegung steckt ein Denkfehler (den auch einige andere spüren, deshalb die Diskussion um diesen Punkt).

Im folgenden versuche ich, den Denkfehler zu erklären:
Für die Betrachtung, ob eine bestimmte Person der Gesellschaft Nutzen stiftet, kann man eine Gesamtkosten- oder eine Grenzkosten-Betrachtung machen. Sie haben erstere gemacht, letztere wäre aber ökonomisch und kaufmännisch richtig.

Es gibt nicht - wie Sie annehmen - nur die harte Unterscheidung zwischen "Nettozahler" und "Nettoempfänger" in das Sozialsystem.
Sondern auch einen Bereich dazwischen. Und die allermeisten Arbeitnehmer in Deutschland fallen genau in diesen Bereich dazwischen.

Nehmen wir mal den typischen Arbeitnehmer A.
A zahlt durchaus mehr in das System ein (über Steuern+Sozialausgaben), als er an personalisierten Leistungen für sich herauszieht (wie Rente und sonstige Sozialbezüge).
Dieser Überschuss kann dann verwendet werden, um all die anderen (nicht personalisierten) Leistungen des Staates zu erbringen (wie z.B. das Gehalt der Kanzlerin).
Allerdings ist der Überschuss, den A erwirtschaftet, so gering, dass es nicht ausreichen würde, wenn alle Deutschen im Durchschnitt so viel erwirtschaften würden.

In einer Durchschnittsbetrachtung (wie Sie sie implizit vornehmen) ist A somit ein "Netto-Empfänger". Denn wären alle Deutschen so wie A, dann hätten wir ein Defizit. Dieses Defizit muss von anderen Leuten als A ausgeglichen werden. Also profiziert A per Saldo mehr von anderen Leuten als diese von ihm profitieren. Also "Netto-Empfänger".

In einer Grenz-Betrachtung sieht das aber anders aus. Würde man - in einem Gedankenexperiment - A ersatzlos aus der deutschen Volkswirtschaft entfernen, dann wäre diese ohne ihn ärmer als heute. Denn er leistet einen (wenn auch vielleicht nur kleinen) Beitrag, der höher ist als das, was er persönlich entnimmt.

Von dieser Sorte Menschen gibt es in Deutschland sehr, sehr viele. Alle die durchschnittlich verdienen fallen darunter. Auch noch viele, die unterdurchschnittlich verdienen.

War das verständlich dargestellt?
Ich hoffe schon.

Allerdings soll das natürlich kein Blankoscheck für alle Flüchtlinge sein.
Denn selbstverständlich gibt es durchaus auch Menschen, die aufgrund ihrer sehr geringen Produktivität tatsächlich auch in der Grenzbetrachtung keinen gesellschaftlichen Nutzen stiften. Und es ist durchaus plausibel, dass gerade viele Flüchtlinge in diese Kategorie fallen dürften.

notquite Offline



Beiträge: 506

07.09.2015 16:28
#79 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #75
Die "Mutter aller Gläubigen" lädt alle Syrer (& Iraker) nach Berlin ein:

https://www.youtube.com/watch?v=cC5uwvQIBPg&feature=youtu.be



O-Ton ab 1:00

Zitat
Auch sein Bruder macht sich auf von Izmir nach Deutschland mit seiner Familie überzusetzen. Warum gehen diese Menschen jetzt aus einer relativ friedlichen Religion äh Region, Verzeihung, friedlich ist ja ja, aber sie ist weitgehend zerstört. Wir haben das beobachten können in Kobane. Da sind wir vor ziemlich genau drei Wochen aufgebrochen nach Kobane ...



Schon dreist, wie der Reporter da einfach mal 1.300km in ein anderes Land springt, ohne dem Zuschauer dies überhaupt zu sagen, anschließend Bilder des (angeblich) "zu 80 % zerstörten Kobane" (wieder O-Ton - wie entstehend eigentlich derartige Zahlen?) zeigt und damit plausibel machen will, dass es praktisch keine Alternative dazu gibt, als Syrer nach Berlin zu wandern - wobei, hier geht es ja eher um das Zulassen, wenn nicht aktive Befördern dieser Wanderung. (Gegen Ende erwähnt er, das zur Ehrenrettung, das Verhalten der Anrainer-Staaten, u.a. des gemessen am BIP pro Kopf reichsten Staates der Erde, Katar. Die Hauptstadt Doha liegt - natürlich - 1.300km näher zu Kobane als Berlin.)

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

07.09.2015 16:28
#80 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #76
Aber das konzentriert sich auf die Banlieus, auf gut 525 No-Go-Areas, die in diesem Zusammenhang mitunter Erwähnung fanden.

Ist das der Grund, warum die Ansiedlung ausdrücklich nicht in der Peripherie, sondern möglichst in den Innenstädten stattfinden soll? Damit man diesen französischen Fehler vermeidet und das Zusammenleben mit der indigenen Bevölkerung intensiver gestaltet?

Llarian Offline



Beiträge: 6.920

07.09.2015 16:55
#81 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Lieber Florian,

ich will mich sicher nicht mit Ihnen messen was korrekte Vollkostenrechnungen angeht, aber erlauben Sie mir das Gesagte in meine Begriffe zu übertragen und die Überlegung etwas anders aufzufassen:

Es gibt in der BRD einen Anteil an Fixkosten und einen Anteil an dynamischen Kosten. Fixkosten sind beispielsweise das Gehalt der Kanzlerin (denn diese gibt es genau einmal und ihr Gehalt ist nicht abhängig von der Zahl der Bürger). Oder die Ausgaben für Forschung oder meinetwegen auch die Bundeswehr. Demgegenüber stehen dynamische Kosten, die mehr oder weniger proportional an der Zahl der Bürger hängen (Skaleneffekte mal aussen vor). Der Arbeitnehmer A trägt zu all dem einen Teil bei und umso mehr A's es gibt, umso leichter lassen sich die Fixkosten für alle tragen. Umhin ist A ein Gewinn, auch wenn die Volkswirtschaft nicht mehr funktioniert, wenn alle "nur" so viel verdienen wir A. Dem kann ich so weit folgen.

Nicht mehr folgen kann ich der Aussage, dass es so viele A's gibt, denn das Durchschnittseinkommen liegt doch einiges über dem Medianeinkommen. Sprich: Die Verteilung der Einkommen ist eben nicht gaussverteilt (dann würden beide Größen zusammenfallen), sondern es franst deutlich nach rechts aus. Und daher sind die meisten eben Nettoempfänger, die einiges von der Grenze entfernt sind, von der wir hier sprechen. Nach meiner Meinung muss sich das auch so ergeben, so lange wir ein progressives Steuersystem haben und die Fixkosten gegen die dynamischen Kosten vergleichsweise gering ausfallen.

Wobei ich gerne einräume, dass das schon recht theoretische Betrachtungen sind und ich niemandem wirklich auf die Füsse treten will. Mir gings an der Stelle nur darum aufzuzeigen, dass diese Zuwanderung, von der wir hier reden, dass Sozialgefüge massiv schwächen wird. Denn die wenigsten werden überhaupt auch nur in die Nähe des Medianeinkommens kommen.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

07.09.2015 17:19
#82 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #81
Nicht mehr folgen kann ich der Aussage, dass es so viele A's gibt, denn das Durchschnittseinkommen liegt doch einiges über dem Medianeinkommen.

Das ist richtig, aber m. E. nebensächlich.
Die Schwelle dafür, daß A "nützlich" für die Gesellschaft ist, liegt wahrscheinlich auch deutlich unter dem Median.
Im Prinzip reicht es wohl, wenn A keine direkten Transfers à la Wohngeld bekommt, sondern aus eigenem Einkommen seinen Lebensunterhalt bestreitet. Dann gibt es noch einen indirekten Umverteilungseffekt über die Krankenversicherung - aber umgekehrt zahlt er auch ein gutes Stück indirekte Steuern und trägt natürlich ganz allgemein zum Bruttosozialprodukt bei.

Ich wäre durchaus so optimistisch zu schätzen, daß über 80% der Bevölkerung "nützlich" sind (bzw. als Rentner: waren). Und dazu kommen noch viele, bei denen ist die staatliche Unterstützung unwichtig klein.

Umgekehrt können natürlich einige von den Empfängern richtig teuer sein und eine ganze Gruppe an produktiven Bürgern brauchen, um durchgeschleppt zu werden.

Zitat
Mir gings an der Stelle nur darum aufzuzeigen, dass diese Zuwanderung, von der wir hier reden, dass Sozialgefüge massiv schwächen wird. Denn die wenigsten werden überhaupt auch nur in die Nähe des Medianeinkommens kommen.


Das halte ich noch für ziemlich offen. Grundsätzlich erwarte ich bei sehr vielen Einwanderern, daß sie grundsätzlich in den produktiven Bereich kommen werden. Oder besser: kommen könnten.
Denn das hängt nicht nur von einzelnen Individuum ab, sondern vor allem von der allgemeinen Arbeitsmarktlage - gerade eben auch für Leute mit Qualifikationslücken.
Sprich: Eine gewisse Zahl Einwanderer kann sehr wohl nützen (wobei es neben den rein monetären Dingen auch noch andere Aspekte zu beachten gilt ...).
Aber ist die Zahl zu groß (und das ist sie m. E. aktuell), dann nützen Fleiß und Schlauheit der zusätzlichen Einwanderer wenig, weil es nicht genug entsprechende Jobs geben kann.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

07.09.2015 17:27
#83 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #73

Wie immer sagen Bilder mehr als tausend Worte.

Der Mann in der Mitte soll wohl beweisen, dass die Lage in Syrien inzwischen so katastrophal ist (und die Wäschereien zwischen Kobane und München so hervorragend sind), dass sich jetzt sogar die Cover Models der vom menschenverachtenden (ach ja, übrigens auch sozialistischen, Herr Ramelow) Regime gepäppelten syrischen GQ auf ihren "beschwerlichen Weg nach Deutschland" (O-Ton der Nachrichtenmeldungen im Radio letzte Woche) machen und in München dann aus dem Zug treten, als ob sie auf dem Weg zum nächsten photo shoot wären ?

Das kann doch alles nicht mehr wahr sein ...



Ich kann diesen Beitrag ehrlich gesagt nicht recht nachvollziehen.

Es ist doch so:
Es gibt:
1. "echte" Flüchtlinge
darunter:
1.a) Flüchtlinge, die aufgrund von Krieg oder Bürgerkrieg flüchten (d.h. weil es keine stabile staatliche Struktur gibt, die sie schützen würde)
1.b) Asylanten, die in ihrem Heimatland verfolgt werden (d.h. es gibt durchaus einen stabilen Staat, aber dieser verfolgt sie).

2. Wirtschaftsflüchtlinge
darunter:
2.a) Menschen, die gut qualifiziert sind und vorhaben, im deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen
2.b) Menschen mit geringer Qualifikation, deren Ziel das Abgreifen von Sozialleistungen ist.


Hier nun meine Meinung (die, so ist mein Eindruck) in diesem Forum durchaus mehrheitsfähig sein könnte:

2.b) ist ein großer Teil der "Flüchtlinge", insbesondere auch der Balkan-"Flüchtlinge" (und insbesondere des ANSTIEGS der Zuwanderung aus dieser Region). Diese Gruppe ist ein ein ernsthaftes Problem und ihre Einreise sollte möglichst verhindert werden.
2.a) ist leider nur ein relativ kleiner Teil. Diese Gruppe stellt aber kein Problem dar, vielleicht ist sie sogar eine Lösung für unser Demographie-Problem. Sie sollte auf jeden Fall der Hauptaugenmerk eines möglichen "Einwanderungsgesetzes" sein.

1.b) ist vermutlich die kleinste Teilgruppe. Es ist auch nicht plausibel, warum diese Gruppe in den letzten Jahren zugenommen haben sollte. So oder so: Genau diese Gruppe ist Adressat des Asylrechts-Artikels im Grundgesetz. Und das ist - meiner Meinung nach - auch weiterhin ok so.
1.a) hat in letzter Zeit sprunghaft zugenommen. Und für diese Gruppe ist m.E. bisher am wenigsten klar, wie wir mit ihr umgehen sollen und können. Sowohl aus moralischer, als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht. Die Gruppe hat gewaltig zugenommen und ein Konsens müsste gefunden werden, wie wir damit umgehen.

(Allerdings KANN sich unter Flüchtlingen der Kategorie 1a) und 1b) zugleich auch qualifizierte oder nicht-qualifizierte Personen befinden. Es wäre m.E. allerdings moralisch fragwürdig, wenn wir die "Meßlatte", die wir anlegen sollten, um zu entscheiden, ob Wirtschaftsflüchtlinge willkommen sind, auch für die Kategorie 1a) oder 1b) anlegen würden: wenn jemandem aus politischen Gründen in seiner Heimat der Tod droht, dann sollte man ihn nicht ablehnen, nur weil er kein Uni-Studium vorweisen kann).

Nun scheinen Sie sich darüber zu mokieren, dass die SZ jemanden abfotografiert hat, der vermutlich nicht in die Kategorie 2.b) fällt.
Wäre es denn aber nicht eigentlich in unser aller Sinne, wenn die syrischen Flüchtlinge möglichst NICHT in die Kategorie 2.b) fallen?

vivendi Offline



Beiträge: 663

07.09.2015 17:45
#84 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #83
Es gibt:
1. "echte" Flüchtlinge
darunter:
1.a) Flüchtlinge, die aufgrund von Krieg oder Bürgerkrieg flüchten (d.h. weil es keine stabile staatliche Struktur gibt, die sie schützen würde)
1.b) Asylanten, die in ihrem Heimatland verfolgt werden (d.h. es gibt durchaus einen stabilen Staat, aber dieser verfolgt sie).

2. Wirtschaftsflüchtlinge

Zu 1.a) gehören sicher auch Flüchtlinge, deren Wohnung oder gar deren Stadt völlig in Trümmern liegt, keine Elektrizität, keine Trinkwasser, keine Lebensmittel, keine Verdienstmöglichkeiten; das wären dann aber wohl auch Wirtschaftsflüchtlinge. Das ist sicher ein nachvollziehbarer Grund für Migration, aber muss es gerade Deutschland sein? Falls es jemals zu einem Kriegsende käme, wäre jede Hand willkommen, um den Wiederaufbau zu bewältigen. Wenn die Hände aber in Deutschland sind, fehlen sie vor Ort.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

07.09.2015 18:07
#85 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #84
Falls es jemals zu einem Kriegsende käme, wäre jede Hand willkommen, um den Wiederaufbau zu bewältigen.


Nein. Auch wenn das jetzt nach Oswald Spengler o.ä. schmeckt: aber die Akkulturationsmuster zwischen dem Vorderen Orient (Nordafrika eingeschlossen) bis hin zum Osten Indiens sind andere. Es ist sicher fahrlässig, hier locker einen Bogen über mehrere Jahrtausende zu schlagen, aber trotzdem. Wir im Westen sinds gewohnt, daß auch nach Verheerungen alles wiederaufgebaut wird (der Westen umfasst hier Russland); die letzten Wüstungen gehen auf den 30jährigen Krieg zurück (& das betraf nur Weiler von weniger als 1000 Bewohnern); die letzte größere Siedlung. die nach der Zerstörung unbesiedelt blieb, war Haithabu, ausgangs des 11. Jhdt.s. Von Karthago hin über Babylon, Ninive, Ugarit, Troja, die Residenzstädte der Perser & Nachfolger, bis hin zu Harappa & Mohenjo-daro sind die größeren Städte, die Ballungszentren, nach der Zerstörung immer aufgegeben worden. Was im Nahen Osten seit Auftakt der Arabellion abläuft, ist nichts als der Normalzustand, der diesen Weltstrich Jahrtausende lang geprägt hat; auch dieses Muster kommt zur Neuauflage.

Der Staat Israel, seit den ersten Kibbuzim, ist ein Staat europäischer Prägung.



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R.A. Offline



Beiträge: 8.171

07.09.2015 18:11
#86 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #83
Es gibt: ...

Völlig richtig. Es ist entsetzlich, wie bei der aktuellen "Diskussion" in den Medien jegliche Differenzierung zwischen den sehr verschiedenen Gruppen an Neulingen entfällt.

Zitat
2.b) ist ein großer Teil der "Flüchtlinge", insbesondere auch der Balkan-"Flüchtlinge" (und insbesondere des ANSTIEGS der Zuwanderung aus dieser Region). Diese Gruppe ist ein ein ernsthaftes Problem und ihre Einreise sollte möglichst verhindert werden.


Richtig. Auch vor dem Hintergrund, daß ihre Abwanderung inzwischen ein Ausmaß angenommen hat, die den Herkunftsländern schwer schadet.

Zitat
2.a) ist leider nur ein relativ kleiner Teil. Diese Gruppe stellt aber kein Problem dar, vielleicht ist sie sogar eine Lösung für unser Demographie-Problem. Sie sollte auf jeden Fall der Hauptaugenmerk eines möglichen "Einwanderungsgesetzes" sein.


So klein ist sie gar nicht. Und die gegenwärtigen Regeln sind zwar suboptimal und intransparent, entsprechen aber de facto einem Einwanderungsgesetz und es kommen jährlich auch viele zehntausend sehr produktive Leute. Die kommen aber nicht medienwirksam und werden nicht mit Beifall und Geschenken am Bahnhof begrüßt.


Zitat
1.b) ist vermutlich die kleinste Teilgruppe. Es ist auch nicht plausibel, warum diese Gruppe in den letzten Jahren zugenommen haben sollte. So oder so: Genau diese Gruppe ist Adressat des Asylrechts-Artikels im Grundgesetz. Und das ist - meiner Meinung nach - auch weiterhin ok so.


Richtig. Wobei das mit der kleinsten Teilgruppe auch daran liegt, daß Verfolgte oft nicht die Möglichkeit haben, ihren Asylanspruch in Deutschland geltend zu machen.

Zitat
1.a) hat in letzter Zeit sprunghaft zugenommen. Und für diese Gruppe ist m.E. bisher am wenigsten klar, wie wir mit ihr umgehen sollen und können. Sowohl aus moralischer, als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht. Die Gruppe hat gewaltig zugenommen und ein Konsens müsste gefunden werden, wie wir damit umgehen.


In der Tat.
Meine Position wäre, daß man diese Leute möglichst heimatnah in Nachbarländern unterbringen sollte. Weil da meistens ähnliche Verhältnisse herrschen und daher wenig Probleme beim Zusammenleben entstehen. Und weil dann auch die Rückkehr leichter möglich ist. Momentan besteht ja die Gefahr, daß wir durch Aufnahme verfolgter Gruppen die "ethnische Säuberung" in diversen Diktaturen unterstützen.
Dabei wäre es natürlich nötig, daß man die aufnehmenden Nachbarländer massiv unterstützt, damit sie das auch leisten können. Das kann dann auch mal ein paar Milliarden kosten ...
In der Regel ist aber die gute Versorgung eines Flüchtlings in der Region immer noch um Größenordnungen preiswerter als der Transport und die Unterbringung in Deutschland.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

07.09.2015 18:18
#87 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #85
aber die Akkulturationsmuster zwischen dem Vorderen Orient (Nordafrika eingeschlossen) bis hin zum Osten Indiens sind andere.

In vielen Punkten schon - aber nicht beim Wiederaufbau nach Zerstörungen.

Zitat
Wir im Westen sinds gewohnt, daß auch nach Verheerungen alles wiederaufgebaut wird ...


Und das ist weltweit so. WENN die Voraussetzungen stimmen. D.h. es sind noch genügend Leute da und der Siedlungsplatz ist immer noch attraktiv. Oft verändern Kriege/Zerstörungen ja auch andere Rahmenbedingungen, z. B. Handelswege oder ökonomische Grundlagen.

Zitat
die letzten Wüstungen gehen auf den 30jährigen Krieg zurück


Das stimmt auch für Deutschland nicht ganz. Und im übrigen Europa gab es auch nach 1648 Kriegsschäden, die nicht mehr aufgebaut wurden.
Ansonsten ist es halt im Europa der Neuzeit meistens so gewesen, daß die Rahmenbedingungen für den Wiederaufbau gegeben waren. Insbesondere durch eine wachsende Bevölkerung und immer mehr Reichtum.

Zitat
Von Karthago hin über Babylon, Ninive, Ugarit, Troja, die Residenzstädte der Perser & Nachfolger, bis hin zu Harappa & Mohenjo-daro sind die größeren Städte, die Ballungszentren, nach der Zerstörung immer aufgegeben worden.


Das sind Beispiele, aber keine repräsentativen. Es betrifft in erster Linie Städte, deren Existenzgrund an die Hauptstadtfunktion geknüpft war und nach Untergang des jeweiligen Reichs obsolet wurde.
Sehr viele andere Städte sind sehr oft wieder aufgebaut worden, weil sie eben attraktive Standorte waren - aktuell siehe Damaskus.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

07.09.2015 18:20
#88 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #86
Momentan besteht ja die Gefahr, daß wir durch Aufnahme verfolgter Gruppen die "ethnische Säuberung" in diversen Diktaturen unterstützen.


Wobei mir einfällt, daß die Zustimmung (& logistische Unterstützung) der deutschen Regierung zur Bombardierung der Donaubrücken & Belgrads im Sommer 1999 durch die NATO ja auf der Befürchtung beruhte, daß andernfalls die serbischen Tschetniks die gesamten 2 Millionen Kosovoalbaner aus dem Amselfeld vertreiben würden & die, mangels anderer Möglichkeiten, alle in Deutschland unterkommen müssten. Genau das scheint jetzt nachgeholt zu werden. Quelle ironie.



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

07.09.2015 18:41
#89 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Focus Online
Flüchtlinge dürfen im Oktober außerdem kostenlos die Frankfurter Buchmesse besuchen. „Damit möchten wir auch mögliche Berührungsängste auflösen“, sagte der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos. Die kostenlosen Eintrittskarten gelten für den letzten Tag der Buchmesse (14.-18. Oktober). Dort wird für die Flüchtlinge auch ein „Welcome Place“ eingerichtet



http://www.focus.de/kultur/buecher/migra...id_4929132.html

Au fein. Was heißt "Boko Haram" noch mal auf Deutsch?



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alteseuropa Offline



Beiträge: 259

07.09.2015 19:10
#90 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #3
Wenn man sich die Bilder aus Ungarn anschaut [img]http://wirtschaftsblatt.at/images/uploads/9/2/a/4811050/Migrants-gesture-as-they-stand-in-the-main-Eastern-Railway-station-in-Budapest_1441105909709328_v0_l.jpg[/img], fällt auf, dass es sich zum grössten Teil um junge Männer handelt.

Werden diese Menschen, mit dem was sie besitzen oder mit dem was sie verdienen können, unsere Wirtschaft bereichern, zu einem gewichtigen Konsumfaktor werden? Es ist anzunehmen, dass die meisten dieser Flüchtlinge Familien zurücklassen, denen ein Teil des Verdienten überwiesen wird. Man kann das als eine Art von Entwicklungshilfe für das Herkunftsland betrachten. Unserer Volkswirtschaft wird das kaum zugute kommen und es wird kaum die sozialen Kosten aufwiegen, die uns entstehen. Soviel zu Merkels Enthusiasmus.

Entwicklungsminister Müller scheint das anders zu sehen. Er sagte, daß anerkannte Asylbewerber ihre Familien nachholen würden, wozu sie auch ein Recht hätten, und weswegen noch einmal Hunderttausende kämen.
Nun frage ich mich: Ist das eine Drohung oder eine Verheißung?

Tristram Shandy Offline



Beiträge: 46

07.09.2015 19:12
#91 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #65

Bei den Flüchtlingen hat man beim Thema IQ die volle Gaußverteilung [...]



Nur leider um ein bis zwei Standardabweichungen nach links verschoben.
Durchschnitts-IQ diverser Länder:

Eritrea 85
Albanien 90
Syrien 83
Afghanistan 84

Deutschland 99 (bis vor ein paar Jahren 102)

Also selbst mit voller Gaußverteilung wird der deutsche Durschnitt weiter abgesenkt.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

07.09.2015 19:25
#92 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #87

Zitat
die letzten Wüstungen gehen auf den 30jährigen Krieg zurück

Das stimmt auch für Deutschland nicht ganz. Und im übrigen Europa gab es auch nach 1648 Kriegsschäden, die nicht mehr aufgebaut wurden.



Siehe z.B. diese krassen Fotostrecke zu (nach dem 1. Weltkrieg) in Frankreich nicht wieder aufgebauten Dörfern:

http://www.zeit.de/wissen/geschichte/201...ltkrieg/seite-3

notquite Offline



Beiträge: 506

07.09.2015 19:27
#93 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #83
Zitat von notquite im Beitrag #73

Wie immer sagen Bilder mehr als tausend Worte.

Der Mann in der Mitte soll wohl beweisen, dass die Lage in Syrien inzwischen so katastrophal ist (und die Wäschereien zwischen Kobane und München so hervorragend sind), dass sich jetzt sogar die Cover Models der vom menschenverachtenden (ach ja, übrigens auch sozialistischen, Herr Ramelow) Regime gepäppelten syrischen GQ auf ihren "beschwerlichen Weg nach Deutschland" (O-Ton der Nachrichtenmeldungen im Radio letzte Woche) machen und in München dann aus dem Zug treten, als ob sie auf dem Weg zum nächsten photo shoot wären ?

Das kann doch alles nicht mehr wahr sein ...



Ich kann diesen Beitrag ehrlich gesagt nicht recht nachvollziehen.

Es ist doch so:
Es gibt:
1. "echte" Flüchtlinge
darunter:
1.a) Flüchtlinge, die aufgrund von Krieg oder Bürgerkrieg flüchten (d.h. weil es keine stabile staatliche Struktur gibt, die sie schützen würde)
1.b) Asylanten, die in ihrem Heimatland verfolgt werden (d.h. es gibt durchaus einen stabilen Staat, aber dieser verfolgt sie).

2. Wirtschaftsflüchtlinge
darunter:
2.a) Menschen, die gut qualifiziert sind und vorhaben, im deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen
2.b) Menschen mit geringer Qualifikation, deren Ziel das Abgreifen von Sozialleistungen ist.


Hier nun meine Meinung (die, so ist mein Eindruck) in diesem Forum durchaus mehrheitsfähig sein könnte:

2.b) ist ein großer Teil der "Flüchtlinge", insbesondere auch der Balkan-"Flüchtlinge" (und insbesondere des ANSTIEGS der Zuwanderung aus dieser Region). Diese Gruppe ist ein ein ernsthaftes Problem und ihre Einreise sollte möglichst verhindert werden.
2.a) ist leider nur ein relativ kleiner Teil. Diese Gruppe stellt aber kein Problem dar, vielleicht ist sie sogar eine Lösung für unser Demographie-Problem. Sie sollte auf jeden Fall der Hauptaugenmerk eines möglichen "Einwanderungsgesetzes" sein.

1.b) ist vermutlich die kleinste Teilgruppe. Es ist auch nicht plausibel, warum diese Gruppe in den letzten Jahren zugenommen haben sollte. So oder so: Genau diese Gruppe ist Adressat des Asylrechts-Artikels im Grundgesetz. Und das ist - meiner Meinung nach - auch weiterhin ok so.
1.a) hat in letzter Zeit sprunghaft zugenommen. Und für diese Gruppe ist m.E. bisher am wenigsten klar, wie wir mit ihr umgehen sollen und können. Sowohl aus moralischer, als auch aus volkswirtschaftlicher Sicht. Die Gruppe hat gewaltig zugenommen und ein Konsens müsste gefunden werden, wie wir damit umgehen.

(Allerdings KANN sich unter Flüchtlingen der Kategorie 1a) und 1b) zugleich auch qualifizierte oder nicht-qualifizierte Personen befinden. Es wäre m.E. allerdings moralisch fragwürdig, wenn wir die "Meßlatte", die wir anlegen sollten, um zu entscheiden, ob Wirtschaftsflüchtlinge willkommen sind, auch für die Kategorie 1a) oder 1b) anlegen würden: wenn jemandem aus politischen Gründen in seiner Heimat der Tod droht, dann sollte man ihn nicht ablehnen, nur weil er kein Uni-Studium vorweisen kann).

Nun scheinen Sie sich darüber zu mokieren, dass die SZ jemanden abfotografiert hat, der vermutlich nicht in die Kategorie 2.b) fällt.
Wäre es denn aber nicht eigentlich in unser aller Sinne, wenn die syrischen Flüchtlinge möglichst NICHT in die Kategorie 2.b) fallen?



Ich mache mich darüber lustig, dass dieses eine dpa-Foto, das es übrigens auch auf die Startseite von faz.net geschafft hat (http://media1.faz.net/ppmedia/medien/bil...deutschland.jpg) alles konterkariert, was uns über die "Flüchtlinge" aus "Syrien" erzählt wird. Der "Flüchtling" in der Mitte - gepflegt, gut gewandet in sauberer Kleidung, braun gebrannt, manikürte Hände, breites Gewinnerlächeln etc. - sieht aus, als ob er dem Cover der GQ entsprungen wäre und würde selbst im wohlhabenden München keine Sekunde auffallen, und so soll er also "müde" und "abgekämpft" "nach langer Flucht" aus dem Zug gestiegen sein? Das Bild löst jedenfalls bei mir instinktiv Widerspruch zur staatlichen Propaganda aus, insofern ist es schon erstaunlich, dass es in dieser Form publiziert wird. Sie haben allerdings auch einen relevanten Teil meines Posts einfach ausgelassen, der meine erste instinktive Reaktion deutlich relativiert (und eine plausible Erklärung klar benannt) hat. Dennoch, das Bild bleibt surreal, und das GQ-Model in der Mitte passt so gar nicht in seine Umgebung. Es sieht schon fast nach Photoshop aus.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

07.09.2015 19:33
#94 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Tristram Shandy im Beitrag #91
Deutschland 99 (bis vor ein paar Jahren 102)


Das ist der Wert von 2002. 1990 lag er bei 106.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

07.09.2015 19:55
#95 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #86
Zitat von Florian im Beitrag #83
Es gibt: ...

Völlig richtig. Es ist entsetzlich, wie bei der aktuellen "Diskussion" in den Medien jegliche Differenzierung zwischen den sehr verschiedenen Gruppen an Neulingen entfällt.

Statistisch mag diese Aufschlüsselung von Interesse sein, aber hat sie irgendeinen praktischen Zweck? Wäre eine Unterscheidung zwischen erwünschten und unerwünschten Flüchtlingen nicht elitär, möglicherweise indirekt rassistisch und überhaupt Autobahn - jedenfalls völlig fehl am Platze in einer Situation, in der es längst nicht mehr um rationale Steuerung von Zuwanderung oder auch nur um eine Anwendung der bisher geltenden Regeln geht, sondern um das Ausleben eines rein mitleidsgetriebenen Helfersyndroms.
Darum, sich selbst zu beweisen, wie großzügig und unnationalistisch man doch ist - letzteres schon in der Selbstverständlichkeit, mit der diese Flüchtlinge mit denen aus den deutschen Ostgebieten seinerzeit identifiziert werden.
Da können wir doch nicht damit anfangen, ausgerechnet den Ärmsten und Unqualifiziertesten unsere Hilfe zu verweigern, die diese am nötigsten haben.

Bei den ganz aussichtslosen Fällen, die bestürzt feststellen, daß der Arbeitsmarkt für Ziegenhirten in Deutschland sehr überschaubar ist, ist die Einwanderung in die Sozialhilfe übrigens noch der beste Fall; schlimmer wäre die Einwanderung in die Kriminalität. Daß müßige Männer ihre heiße Liebe für religiöse Fragen entdecken, wäre auch keine große Überraschung.

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

07.09.2015 19:59
#96 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #4
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Die Frage impliziert, dass diese Menschen alle hierher kommen und bleiben. Soll das denn so sein, oder bin ich schon realitätsfremd, daran zu zweifeln?

Gruß, Martin


Bin denn nur ich so naiv, daß ich nicht verstehe, wieso nur noch von Integration, Geld von hier nach da verteilen, Schulbesuch, Wohnungsbau etc. gesprochen wird, und wie sehr sich das Land verändern wird (Jubel allerseits), aber kein einziger Politiker davon spricht, daß nun intensiv geprüft werden müßte, wer nun wirklich asylberechtigt ist? Und verantwortungsvoll wäre es ja auch, nachdem schon zu lesen ist, wie die Zahl der "Syrer" anschwillt, anzukündigen, daß auch dies genau geprüft werden müßte. Und eine Obergrenze auch für die echten Syrer könnte man doch diskutieren. Stattdessen scheint es nur noch den kollektiven Rausch und freudige Erregtheit zu geben. Und von Grenzschutz ist auch keine Rede. Stehe nur ich fassungslos davor?

alteseuropa Offline



Beiträge: 259

07.09.2015 20:11
#97 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #95

Zitat:Darum, sich selbst zu beweisen, wie großzügig und unnationalistisch man doch ist - letzteres schon in der Selbstverständlichkeit, mit der diese Flüchtlinge mit denen aus den deutschen Ostgebieten seinerzeit identifiziert werden.



Das ärgert mich schon seit Monaten. Die meisten Deutschen sind damals INNERHALB Deutschlands geflüchtet.

notquite Offline



Beiträge: 506

07.09.2015 20:32
#98 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #96
Zitat von Martin im Beitrag #4
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Die Frage impliziert, dass diese Menschen alle hierher kommen und bleiben. Soll das denn so sein, oder bin ich schon realitätsfremd, daran zu zweifeln?

Gruß, Martin


Bin denn nur ich so naiv, daß ich nicht verstehe, wieso nur noch von Integration, Geld von hier nach da verteilen, Schulbesuch, Wohnungsbau etc. gesprochen wird, und wie sehr sich das Land verändern wird (Jubel allerseits), aber kein einziger Politiker davon spricht, daß nun intensiv geprüft werden müßte, wer nun wirklich asylberechtigt ist? Und verantwortungsvoll wäre es ja auch, nachdem schon zu lesen ist, wie die Zahl der "Syrer" anschwillt, anzukündigen, daß auch dies genau geprüft werden müßte. Und eine Obergrenze auch für die echten Syrer könnte man doch diskutieren. Stattdessen scheint es nur noch den kollektiven Rausch und freudige Erregtheit zu geben. Und von Grenzschutz ist auch keine Rede. Stehe nur ich fassungslos davor?


Das Thema "Asylmissbrauch" ist in Bezug auf die Syrer und "Syrer" aktuell wieder von der politischen Agenda verschwunden, obwohl ja schon letzte Woche der Chef von FRONTEXT gewarnt hat, dass in der Türkei ein reger Markt für syrische Pässe entstanden ist und - wenn ich mich recht entsinne - auch in Deutschland schon stapelweise syrische Blankopässe gefunden wurden. Vielleicht gibt es irgendwann eine Reaktion nach dem schon jetzt absehbaren zehntausendfachem Missbrauch, vielleicht auch nicht. Die Asylberechtigung wird wohl nicht mehr geprüft, da "alle" "Syrer" bekanntlich "Flüchtlinge" sind und die Verfahren entsprechend geändert wurden (Die Anerkennungsquote nach Art 16 GG lag im Juni bei leicht unter 2 %, fast jeder "Syrer" wurde als "Flüchtling" anerkannt). Es wird ja in Deutschland momentan auf praktisch jede europäische Regierung eingeprügelt. Die Briten haben sich entschieden, nur Syrer aus Flüchtlingscamps direkt an der syrischen Grenze aufzunehmen (da wird doch nicht etwa jemand den potentiellen Betrug antizipiert haben?) und die Zahl auf 20.000 über 5 Jahre zu begrenzen. "Wir" "schaffen" dagegen allein heute in München 13.000. Ts, ts, diese Briten, könnten sich echt mal eine Scheibe von "uns" abschneiden

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.568

07.09.2015 22:41
#99 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von alteseuropa im Beitrag #62
Aber wenn es eine große Zahl von Enttäuschten gibt ...


Zitat von FAZ, 7.9.
Aus Damaskus, wo er Freunde und Verwandte hat, hört er, wie sich die Menschen auf den Straßen mit ihrem Bild von Deutschland überbieten. In Deutschland sei die medizinische Behandlung kostenlos, gebe es überhaupt alles umsonst, sagten sie sich einander. Schließlich hätten sie bei den arabischen Nachrichtensendern Al Dschazira und Al Arabiya ja gesehen, dass Deutschland ein Paradies sei.

Eine Sogwirkung entfaltete auch das Gerücht, jeder, der bei der deutschen Botschaft in Beirut ein Zeugnis mit einem akademischen Abschluss vorlege, bekomme umgehend ein Visum, und jeder Arzt erhalte in Deutschland rasch eine Approbation. Lang sind seither die Warteschlangen vor der Botschaft. Wer entgegne, man müsse in Deutschland hart arbeiten, viele seien eben nicht reich, es flössen nicht Milch und Honig, der müsse sich nur anhören, er gönne jenen das Leben nicht, das die hätten, die bereits in Deutschland lebten, schildert der Ingenieur Lutfi kopfschüttelnd die Erfahrungen mit seinen Landsleuten.


http://www.faz.net/aktuell/politik/fluec...rue#pageIndex_2

Dunkeldeutschland, im Jahr 2015. Wir schreiben die erste Septemberwoche.

Zitat von hna, 7.9.
Überhaupt können sich die Männer keinen rechten Reim auf ihren Aufenthalt in dem Lager machen. Es sei so kalt, klagen sie immer wieder. Andere Flüchtlinge kämen nach zwei, drei Tagen in einer Erstaufnahme in irgendeine Behausung. Sie aber hier hätten den Eindruck, dass sie auf unbestimmte Zeit zu bleiben hätten. Man gestatte ihnen nicht einmal, Bekannte zu besuchen - dann werde man sie nicht mehr hereinlassen, heiße es seitens der Security.

Der 40-jährige Wesam aus Syrien spricht gut Englisch. Musiker ist er, trägt einen langen grauen Zopf. „Wie lange müssen wir noch hier bleiben“, fragt er, „das ist doch ein Exil hier bei scheußlichem Wetter“. „Eat and sleep, sleep and eat“ - essen und schlafen - mehr könnten sie nicht tun, aber alle fragten sich, ob sie nicht irgendetwas unternehmen könnten, um ihre Situation zu ändern. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie man hier friert“, sagt Aladin (30). In Syrien hat er Bankwesen studiert. Wenn in diesem Teil Deutschlands einfach kein Platz sei für sie, dann solle man sie doch in andere Bundesländer überstellen, schlagen sie vor. Anderswo, in Saarbrücken, Ellwangen und sonstwo, wo Bekannte und Verwandte untergekommen sind, hätten sie wenigstens ein Dach überm Kopf.


http://www.hna.de/lokales/schwalmstadt/s...er-5503109.html



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

07.09.2015 22:43
#100 RE: Können wir das schaffen ? Antworten

Zitat von Tristram Shandy im Beitrag #91

Nur leider um ein bis zwei Standardabweichungen nach links verschoben.
Durchschnitts-IQ diverser Länder:

Eritrea 85
Albanien 90
Syrien 83
Afghanistan 84

Deutschland 99 (bis vor ein paar Jahren 102)

Also selbst mit voller Gaußverteilung wird der deutsche Durschnitt weiter abgesenkt.
Pardon, das ist statistischer Blödsinn. Der durchschnittliche IQ ist in jedem Land immer 100. Das ist nämlich die Definition des IQ: Wieviel Prozent der Intelligenztestaufgaben eines Tests, die in einer Grundgesamtheit durchschnittlich gelöst werden, hat eine bestimmte Person bewältigt? Der IQ dient also nur dem Vergleich zwischen Individuen desselben Sprachraumes. Die Grundgesamtheiten kann man nicht miteinander vergleichen. Sie werden bei einem eritreischen IQ-Test nämlich denkbar schlecht abschneiden, weil Sie die Sprache vermutlich nicht beherrschen. Umgekehrt natürlich auch. Andererseits kann man die Testaufgaben nicht einfach übersetzen und denken, man hätte dann denselben Test bloß in einer anderen Sprache, weil die Sprachen alle unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten haben. Beispielsweise gibt es in diversen Sprachen keine Tempi (Arabisch, Türkisch, Chinesisch), dafür aber Aspekte oder noch mehr Modi.

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