Zitat von Kallias im Beitrag #219Von den 60er bis zu den 80er Jahren wurden in Deutschland Kernkraftwerke gebaut. In dieser Zeit gab es eine gesellschaftliche Debatte auf allen Ebenen, die damals etabliert waren: Fernsehen, Bundestag, Radio, Zeitungen, Abendbrottische, Kantinen, Pausenhöfe, Klassenzimmer, Volkshochschulen. Eine Debatte mit Argumenten, Emotionen, Kurzschlüssen, Beleidigungen, wie das halt so läuft. Da war nicht nur der Krawall einer kleinen Minderheit.
Da stimme ich zu. Aber das war die "Friedensbewegung" auch nicht, und dennoch bekam Kohl 1983 ein klares Mandat.
Zitat von Kallias im Beitrag #219Diese Debatte haben die AKW-Gegner gewonnen, das war in den 80er-Jahren schon unübersehbar.
Bis Tschernobyl war das keinesfalls ausgemacht. Und auch danach hätte sich noch die - korrekte - Sichtweise durchsetzen können, dass sowohl Bauweise als auch Organisation in deutschen AKWs anders ist.
Zitat von Kallias im Beitrag #219Politisch abgeräumt wurde die Atomtechnik erst zwischen 1999 und 2011, das geschah erst, als alle Argumente längst ausgetauscht waren, die Debatte entschieden war und die Industrie kein Interesse mehr am Bau neuer KKW hatte. In dieser Lage kam der Staat und auch die Union einigermaßen aus der Sache raus.
Nicht unerheblich dafür war natürlich die erste Regierungsbeteiligung der "Grünen" auf Bundesebene. Und die Steinkohle-Sozis konnten damit leben.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Zitat von Frank2000 im Beitrag #225 Daneben hat der Vorfall noch eine ganze Reihe von Kollateralschäden, wie zum Beispiel die unsägliche Unsitte, sich zu Tode zu messen und wenn man dann endlich was messbares gefunden hat, dass völlig sinnfrei als "böse" zu deklarieren und verschärfte Grenzwerte zu fordern.
Ich weiss nicht, diese Unsitte gab es durchaus auch schon früher. Ich kann mich durchaus noch erinnern, dass es in meiner frühen Schulzeit schon die Unsitte gab, was alles neuerdings krebserregend sein sollte und das war noch knapp vor Tschernobyl.
Zitat Selbst der Untergang der Titanic scheint weniger geschichtliche Wirkung gehabt zu haben wie Tschernobyl.
Was ja auch berechtigt ist. Was war schon die Titanic? Etwas über 1000 Tote bei einem singulären Schiffsunglück. Das ist später noch deutlich übertroffen worden und kaum ein Mensch kennt noch die Namen der Schiffe. Was allerdings tatsächlich auffällt ist die gnadenlose Überschätzung von Tschernobyl und den tatsächlichen Schäden. Der typische Grüne kann Bhopal nicht mal buchstabieren, ist aber sicher das Tschernobyl die größte industrielle Katastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen ist mit gefühlt Millionen von Toten.
Zitat Ich meine sogar zu erkennen, dass Tschernobyl ein wenig an der deutschen Todessehnsucht mitgewirkt hat, die dazu führt, dass die Deutschen aussterben. So im Sinne von "Alles ist schlimm und wird jeden Tag schlimmer - wozu noch Kinder in die Welt setzen."
Auch dem würde ich widersprechen. Hier sogar deutlich. Ich bin ein Kind der 80er Jahre und die Angst vor dem Atomtod, die berühmte "No-Future-Generation" war schon durchaus vor Tschernobyl am Start. Ich sehe hier eher die logische Entwicklung aus den 68ern und ihrem Machtzuwachs durch die siebziger und achtiger Jahre. Die meisten 68er haben wirkliche Bedrohungen wie Krieg, Armut, Hunger & Epedemien nie erlebt und deshalb abstrakte Gefahren weit über ihr tatsächliches Potential eingeschätzt und sich dadurch so bedroht gefühlt, dass man irgendwann keine Zukunft mehr sehen wollte. Man erinnere sich an das Waldsterben oder den stillen Frühling. Dieses Denken ist in manchen Kreisen bis heute präsent.
xanopos
(
gelöscht
)
Beiträge:
21.07.2017 07:46
#228 RE: Moments bloguicaux: Der Mehltau schwindet - Hamburg als ein Köln der anderen Art
Zitat Selbst der Untergang der Titanic scheint weniger geschichtliche Wirkung gehabt zu haben wie Tschernobyl.
Was ja auch berechtigt ist. Was war schon die Titanic? Etwas über 1000 Tote bei einem singulären Schiffsunglück. Das ist später noch deutlich übertroffen worden und kaum ein Mensch kennt noch die Namen der Schiffe. Was allerdings tatsächlich auffällt ist die gnadenlose Überschätzung von Tschernobyl und den tatsächlichen Schäden. Der typische Grüne kann Bhopal nicht mal buchstabieren, ist aber sicher das Tschernobyl die größte industrielle Katastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen ist mit gefühlt Millionen von Toten.
Zitat von R.A. im Beitrag #216Der verschärfte Ausstieg nach Fukushima (grundsätzlich war der ja schon vorher beschlossen worden) war nur ein Teilaspekt.
Was halt so (politisch) beschlossen heißt, wenn man die Umsetzung 20 Jahre in die Zukunft legt.
Ich persönlich hatte vor Fukushima die Einschätzung, dass man hier ein "Problemstellung" vor sich herschiebt, in dem man die zukünftige Lösung den Gegnern verspricht, aber die Segnungen in der Gegenwart noch nutzt. In 20 Jahren schauen wir dann mal. Wäre dieser "Fukushima Irrsinn" nicht passiert, hätte man dann wahrscheinlich Reaktoren der neuen Generation in Betrieb genommen.
Diese Vorgehen hielt ich persönlich in der Bundesrepublik für durchaus sinnvoll und ich habe das immer so verstanden und sogar für kluge Politik gehalten.
Wen etwas politisch von heute auf morgen umgesetzt ist, dann ist das fast schon ein singuläres Ereignis. Wenn die Poltik allerdings etwas in 20 Jahren verspricht, ist das statistisch gesehen heisse Luft. Es erstaunt mich daher, dass man eine "instantane Umsetzung" mit einem Versprechen in 20 Jahren teilbegründet.
Es gab immer eine Minderheit, die eine sehr heiße Debatte geführt hat, aber die Mehrheit der Deutschen schien mir doch ganz gut mit der Kernkraft leben zu können, mit dem Hinweis wir schaun mal in 20 Jahren. Auch nach Tschernobyl. Das hat nicht so stark gewirkt, wie die fast schon powepointeske Atomkatastrophen Fake News Inszenierung, der ökologisch besorgten Weltenretter Gemeinde, im Falle von Fukushima*.
Irgendwie passt dass für mich auch nicht so richtig zusammen. Auf der einen Seite ist man um jedes Promille Wkt besorgt, mit der ein Mensch Schaden nehmen könnte, auf der anderen Seite findet man aber auch nicht so richtig gut, wenn sich der Mensch so stark vermehrt.
Das sind eben so die Dissonanzen die entstehen, wenn man unabgestimmten Fetischen frönt.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
*Nachträglich klargestellt aufgrund mißverständlicher Formulierung.
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Llarian im Beitrag #227Man erinnere sich an das Waldsterben oder den stillen Frühling. Dieses Denken ist in manchen Kreisen bis heute präsent.
Wie erinnere ich mich daran auch noch!
Hoimars Apfelbäumchen, der wehende Wind, saurer Regen, Waldsterben, Ozonloch, vergiftetes Trinkwasser. Meine Generation wuchs wirklich in der Erwartung einer Apokalypse auf. Und das ist nicht sarkastisch gemeint, sondern meine lebhafte Erinnerung an die Besorgtheit meiner eigenen Jungendzeit. Depression als Volkskrankheit verwundert nicht, bei solch frühjugendlichen Erfahrungen.
Es ist mir völlig unklar, wie der Prozeß funktioniete, dass ich mich von diesem Klammergriff befreien, emanzipieren konnte. Gleichzeitig gibt es mir Hoffnung, dass Argumente und Erfahrungen, wenn auch langsam, eben doch wirken.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von vielleichteinlinker im Beitrag #215Wer nicht wie ich denkt, ist dumm. Stimmt halt nicht. Kann man aber schreien.
Was Sie ja hier auf das Trefflichste demonstrieren.
Zitat von vielleichteinlinker im Beitrag #215Nö. War ich nicht. Ich habe niemanden als Idioten bezeichnet, weil er meine Ansicht nicht teilt.
Ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis. Die Achse des Guten steht auf der Liste der Blogempfehlungen dieses Blogs. Und wissen Sie warum? Sie werden es nicht für möglich halten: Weil die Autoren dieses Blogs die Achse für lesenswert halten. Die meisten, wenn nicht alle, hätten wahrscheinlich nicht einmal ein Problem damit, wenn man sie "Leser der AdG" nennen würde.
Zitat von vielleichteinlinker im Beitrag #205Zitat:Nö. Achgut ist schlechter Journalismus. Das ist ein schlechter Artikel. Wenige Menschen, die sowas lesen, kann ich ernstnehmen.
Nun fallen also mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit die Autoren dieses Blogs nicht unter die Menschen, die sie ernst nehmen können. Ist nicht weiter schlimm, jedem steht eine Wertung anderer zu. Man kann es ja sogar positiv sehen, dass Sie die Autoren dieses Blogs nicht abschreiben, sondern sogar die Diskussion mit ihnen suchen.
Erfrischend finde ich allerdings bei solcher Diskussionsführung, eine vom Mittautoren Llarian allgemein formulierte Sprachfigur explizit auf sich selbst zu beziehen. Eine Art der Sprachfigur übrigens, welche Sie in eigener Sache offensichtlich als exzellentes Stilmittel erachten. So zum Beispiel als Sie mir gerade erwiderten:
Zitat von vielleichteinlinker im Beitrag #215Wer glaubt, [...] ist halt nicht so gut im Sachen verstehen.
Diese aus Ihrer Sicht assymetrische Zulässigkeit von Sprachfiguren läßt nun eine einseitig ausgeprägte Nischensensibilität bei Ihnen vermuten, die zu haben ich Ihren Diskussionspartnern nicht empfehlen würde.
Vielleicht gehört aber auch zu Ihrem Debattenverständnis, dass man den Gegenüber diskeditieren und/oder mit zweierlei Maß messen muß. Durchaus kein unübliches Debattenverständnis in manchen Kreisen. Dass wir uns im Debattenverständnis unterscheiden, hatten wir ja aber bereits festgestellt.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von Llarian im Beitrag #227Der typische Grüne kann Bhopal nicht mal buchstabieren, ist aber sicher das Tschernobyl die größte industrielle Katastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen ist mit gefühlt Millionen von Toten.
Zitat von nocheiner im Beitrag #132Da diskutieren wir in einem anderen Thread über die korrekte Schulkleidung und auf diesem Bild haben wir sie doch schon, wenigstens für Mädchen/junge Frauen.[...]Es ist etwas Fremdes, das ich nicht leicht fassen kann und das mich - ich gebe es zu - etwas ängstigt. Man wird mir jetzt Xenophobie vorwerfen können. Sei es drum.
Sorry, ich muss hier den Finger in die Wunde legen: Wenn es um die eigenen Sittlichkeitsvorstellungen in Sachen Kleidung geht, dann bin ich hier der Einzige, der offen eine liberale Position ausspricht, geht es plötzlich um die Sittlichkeitsvorstellungen anderer Leute aus "fremden" Kulturen...
Man muss schon bei sich selbst anfangen können!
Okay, genug des Dampf ablassens. Was an dem Foto vielleicht emotianl beunruhigend ist, dass ist die streng-konservative Verhüllung einiger der Damen. Das ist einfach ein starker Kontrast zu dem, was wir von unseren Schulbesuch gewohnt waren. Selbst wer in seiner Jugend nicht W. Reich gelesen hat, fragt sich unwillkürlich, wie man sich wohl gefühlt hätte, wenn man in dieser Schule die Pubertät erlebt hätte.
Schade, dass ich solche Moslems weder kenne noch glaube, dass mehr als eine verschwindende Anzahl davon existiert.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Johanes im Beitrag #233Wenn es um die eigenen Sittlichkeitsvorstellungen in Sachen Kleidung geht, dann bin ich hier der Einzige, der offen eine liberale Position ausspricht, geht es plötzlich um die Sittlichkeitsvorstellungen anderer Leute aus "fremden" Kulturen...
Mit Verlaub: Es geht im anderen Thread weniger um Sittlichkeitsvorstellungen, sondern um non-verbale Aussagen. Letztere haben die Eigenart, einen Interpretationsrahmen zu benötigen, und der ist in unseren Breiten nunmal zu einem gegebenen Zeitpunkt vorgegeben. Das heißt, wenn ich bewusst in abgerissenen Klamotten zu Schule gehe, dann gebe ich damit meiner Verachtung für diese Institution Ausdruck[1]. Und wenn ich mit Kopftuch erscheine, dann gebe ich Überzeugungen Ausdruck, dass a) Religionen über Kleidung bestimmen sollen, b) die Frau ein im Vergleich zum Mann minderwertiges Wesen ist und c) die eigene Religion im Zweifel auch über den Konventionen der Gesellschaft steht, in der ich lebe.
Nun kann ich es - mit einem für meinen Geschmack etwas zu sehr in Richtung Beliebigkeit gehenden Verständnis des Begriffs - "liberal" finden, wenn solche Meinungen geäußert werden. Ich könnte als Liberaler aber auch Position dagegen beziehen. Eigentlich müsste ich, wenn es mir um die Freiheit geht.
[1] Und mir sage keiner, gerade junge Menschen gäben nichts auf Kleidungscodes.
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Wie liberal jemand tatsächlich beim Thema Kleidung ist zeigt sich erst, wenn es um Springerstiefel, Wehrmachts-Adler auf dem T-Shirt und Thor Steiner-Springerjacke geht.
So schnell kann man gar nicht "Doppelmoral" sagen, wie da Kleidungsverbote gefordert werden oder zumindest der Stab über diese Leute gebrochen wird.
Oder wie ist das mit den "Femen" die bevorzugt nackt in Kindergottesdienste spazieren? Sollte das dann nicht auch zulässig sein?
Mir fallen noch mehr Möglichkeiten ein. Zum Beispiel angezogen an einen Nacktbadestrand setzen. Warum ist das verboten?
Oder nackt in die Oper. Tatsächlich würde es mich schon stören, wenn eine größere Anzahl von Besuchern mit Blaumann oder Hauskittel in der Oper erscheinen würde (oder im 3*-Restaurant).
Selbstverständlich ist Kleidung auch eine Meinungsäußerung und eine solche kann wohlwollend oder ablehnend sein.
Speziell beim Burka ist das ja so. Denn in den entsprechenden Kreisen ist eine Burke oder auch schon ein Kopftuch kein Kleidungsstück unter vielen. Niemand, absolut niemand würde sich an der Burka stören, wenn es wie ein Dirndl einfach eine zu speziellen Gelegenheiten getragene Tracht wäre.
Aber so ist es nicht. Eine Burka ist eine Aussage, eine Meinungsäußerung so deutlich, als würden die Frauen ein Schild um den Hals tragen.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Keineswegs nur Blabla. Satte 49 Strafanzeugen gegen Polizisten werden zur Zeit bearbeitet. Damit den pösen rechtsradikalen Bu...schwe... mal gezeigt wird, wer in der Bundesrepublik das Gewaltmonopol hat.
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Zitat von Frank2000 im Beitrag #238Keineswegs nur Blabla. Satte 49 Strafanzeugen gegen Polizisten werden zur Zeit bearbeitet.
Dieser Umstand ist doch sehr beruhigend. Stellen Sie sich mal kurz vor, was wäre, wenn Strafanzeigen gegen "übergriffige" Polizisten nicht bearbeitet würden. Würden Sie solche Verhältnisse begrüßen? Ich nicht!
Ergänzung: Der eigentliche Skandal ist doch, dass so wenige Gesetzesbrecher dingfest gemacht worden sind!
-- „Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.“ ―Ludwig von Mises
Zitat von FOCUS, 23.08.2017Für die Schausteller ist der Hamburger Hafengeburtstag zum Teil mit sehr hohen Standgebühren verbunden. Auf der anderen Seite der Hafenstraße, direkt vor den Wohnhäusern, sieht das anders aus.
Hier werden Bier, Cocktails, Gegrilltes und vegane Döner verkauft. Auch Musik gibt es. Standgebühren zahlen die Verkäufer, die vorwiegend aus der linksautonomen Szene kommen, jedoch nicht. Eine Ungerechtigkeit, finden vor allem die Schausteller, die bei der Veranstaltung, die jährlich im Mai stattfindet, viel Geld für ihre Stände zahlen müssen. Doch die Stadt Hamburg duldet die illegalen Verkaufsstände, wie eine Antwort des Bezirksamts Mitte auf Anfrage der CDU ergab.
Die Begründung des Bezirksamts verärgert die CDU: Das Amt wolle mit der Duldung, „den Frieden mit der Szene vor Ort wahren“.
Unglaublich. Kann man gegen so was nicht Anzeige erstatten? Ist das legal? Auch nach Monaten trifft es mich immer wieder, wenn ich neue Beispiele lese, in welch unglaublichem Ausmaß der Rechtsstaat links schon demontiert ist. Mich ziehen solche Nachrichten immer runter.
Was kommt als nächstes? Revolutionsgerichte in der Hafenstraße mit eigener Unrechtsprechung?
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Zitat von Frank2000 im Beitrag #241Unglaublich. Kann man gegen so was nicht Anzeige erstatten? Ist das legal? Auch nach Monaten trifft es mich immer wieder, wenn ich neue Beispiele lese, in welch unglaublichem Ausmaß der Rechtsstaat links schon demontiert ist. Mich ziehen solche Nachrichten immer runter.
Was kommt als nächstes? Revolutionsgerichte in der Hafenstraße mit eigener Unrechtsprechung?
Das gibt es sicher. Was aber, wenn der Kläger fürchtet, seinen Standplatz in Zukunft zu verlieren. Verwaltungen können ganz schön kreativ werden, wenn sie etwas verhindern wollen. Die AfD kennt das, wenn sie Versammlungsräume braucht.
Heute laufen viele junge Menschen mit Löchern in der Hose herum. Sowas war um das Jahr 2002 herum noch deutlich seltener. Daran nimmt aber niemand anstoß, denn die Hosen sind teuer und gelten nicht als herabwürdigung.
Die Non-Verbale Aussage, die interpretieren sie ein Stück weit hinein. In England tragen die Richter immer noch traditionelle weiße Perrücken. Heißt das, dass man damit die Rechtspflege ernster nimmt als in unserer Gesellschaft?
Dass man über das Kopftuch noch mal separat streiten kann, ist richtig
Zitat von Johanes im Beitrag #244Heute laufen viele junge Menschen mit Löchern in der Hose herum. Sowas war um das Jahr 2002 herum noch deutlich seltener. Daran nimmt aber niemand anstoß, denn die Hosen sind teuer und gelten nicht als herabwürdigung.
Ich glaube nicht, dass man das verallgemeinern kann. Sicher ist unsere Gesellschaft insgesamt weniger einheitlich geworden: Es haben sich mehr Untergruppen und Milieus gebildet als vorher. Da konnte sich dann auch ein materialistisch-hedonistisches herausbilden, in dem löchrige Hosen als chic gelten, wenn sie teuer sind. Das wird aber ganz sicher nicht von allen so gesehen. Und auch teure Kleidung garantiert keine Angemessenheit und Seriosität. Die Codes, die das signalisieren, sind immer noch andere.
Zitat von Johanes im Beitrag #244Heißt das, dass man damit die Rechtspflege ernster nimmt als in unserer Gesellschaft?
Keine Frage: Ja.
-- Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau, verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau. (Reinhard Mey)
Nachschlag zu den G20-Feierlichkeiten der linken Szene:
19.12.2017 – Datenschützer tadelt Hamburger Polizei für massenhafte Internetfahndung nach G20-Randalierung
Die Polizei Hamburg sei mit ihrer seit Montag laufenden großflächigen öffentlichen Online-Fahndung nach Randalierern während des G20-Treffens Anfang Juli weit übers Ziel hinausgeschossen. Davon geht der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar aus. "Die Gewalt beim G20-Gipfel ist schockierend. Das zeigen die nun veröffentlichten Bilder erneut", erklärte er gegenüber heise online. "Die Öffentlichkeitsfahndung stellt gleichwohl ein massiv-eingriffsintensives Instrument dar, das hier in einem bislang kaum vergleichbaren Ausmaß eingesetzt wird." Caspar gibt zu bedenken, dass Personen, nach denen mit Hilfe öffentlicher Medien gefahndet werde, "in ihrem persönlichen Umfeld vor der Allgemeinheit bloßgestellt werden". Insoweit komme "begleitend auch ein sanktionierender Charakter zu". Gerade im Internetzeitalter sei eine Öffentlichkeitsfahndung nach mehr als 100 Personen durchaus fragwürdig, "auch wenn die strafprozessuale Legalität jedes einzelnen Falles durch die individuelle richterliche Anordnung jeweils verbürgt sein mag". Quelle: heise online https://www.heise.de/newsticker/meldung/...rn-3923618.html
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #246 19.12.2017 – Datenschützer tadelt Hamburger Polizei für massenhafte Internetfahndung nach G20-Randalierung
Vollkommen zu Recht natürlich. Wie man die Daten von gesuchten Verbrechern besser schützt, macht hingegen die Berliner Polizei wieder einmal vorbildlich vor:
Ist auch nicht notwendig, da die Ausbrecher ungefährlich sind, sagt der Justizsenator.
Allerdings stellte sich mittlerweile heraus, dass einer der Ausbrecher seiner nach moslemischem Recht angeheirateten Ehefrau die Augen ausstechen wollte. Ob die auch so begeistert ist, dass den "Persönlichkeitsrechten" ihres Peinigers (der sein Vorhaben ja womöglich noch einmal probieren will) höheres Gewicht eingeräumt wird als ihrer Sicherheit, ist nicht bekannt. http://www.tagesspiegel.de/berlin/fahndu...t/20801820.html
Zitat von Florian im Beitrag #138Dies als Mahnmal für alle, die auf einen "Euro-Islam" oder eine "islamische Aufklärung" hoffen. Diese Aufklärung gab es in der Türkei und im nahen Osten nämlich durchaus: von ca. 1960-1990. Was wir jetzt erleben ist die islamische Gegenreformation. Die dazu führt, dass moslemische Mädchen in Duisburg 2017 konservativer sind als ihre Glaubensgenossinnen in Kairo vor 40 Jahren. (Was wohl im Kopf der damaligen Absolventinnen vorgeht, wen sie sehen, wie sich ihre Töchter und Enkelinnen heute kleiden?)
Dort werden Fotos veröffentlicht mit dem Schwerpunkt "islamische Welt 1950-1990". Bei vielen Fotos denke ich mir: "da wäre ich gerne dabei gewesen": Aus den Bildern spricht so viel Lebensfreude. Es ist wirklich herzzereißend: hunderte von Fotos von lebenslustigen, fröhlichen, westlich gekleideten Menschen. Bei jedem Foto fragt man sich unwillkürlich, wie die (damals jungen) abgebildeten Frauen wohl heutzutage gekleidet sind. Und was sie sich denken, wenn sie ihre vollverschleierten Töchter und Enkelinnen heute sehen.
Der Gründer der Gruppe macht übrigens in einem Beitrag eine Distinktion, die ich sehr gut und sehr wichtig finde:
"Before Sharia Spoiled Everything ist eine islamkritische Gruppe, wie es der Titel bereits sagt. (...) Islamkritik hat in dieser Gruppe daher durchaus Platz und dabei handelt es sich sicher nicht Rassismus. (...) Eine ganz andere Haltung habe ich aber bei der sog. Muslimfeindlichkeit. Das ist jene rassistische Haltung, die jemand haben kann, wenn die blosse Tatsache, dass jemand muslimisch ist, dafür ausreicht, um diesen Menschen zu hassen. Hier sprechen wir von Rassismus und das hat in der Tat keinen Platz in der Gruppe. Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die in dieser Gruppe gezeigt werden, sind übrigens Muslime."
Diese Unterscheidung zwischen Islam (der Ideologie) und Muslimen (den Menschen, die oft am meisten unter dieser Ideologie leiden) finden auch ich sehr wichtig. "Before Sharia Spoiled Everything" zeigt sehr schön, dass es auch anders geht: dass auch Muslime tolerante, westlich gesinnte Menschen sein können. Und dass man ihnen gerade keinen Gefallen tut, wenn man die menschenfeindlichen Auswüchse der islamischen Ideologie im Sinne falsch verstandener Toleranz auch noch verteidigt.
vielen Dank für den Link zu der Facebookgruppe Before Sharia spoiled everything. Es ist wirklich atemberaubend. Es lässt mich fassungslos zurück. Es ist gleichzeitig wunderschön anzusehen und macht mich trotzdem traurig und betroffen. Es zeigt mir wie jung und unwissend ich eigentlich bin. Mir war überhaupt nicht bewusst wie säkular die arabische Welt war. Die Türkei vor Erdogan ja, Ägypten bis Marokko und Syrien vvbiserbinde ich noch mit dem arabischen Sotialismus, aber Saudi-ARABIEN und Irak, Iran und die restlichen arabischen Staaten? Das wusste ich nicht.
In meiner Schulzeit hatte ich mehrere türkische Mitschüler, die meisten waren (heute auch noch) Muslime. Zwei Mädchen mit dem gleichen Namen Yasemin waren beste Freundinnen, die in komplett verschiedenen Familien aufwuchsen.
Yasemin1 kam aus einer sehr konservativen Familie. Ihr Vater kam ursprünglich als Gastarbeiter und holte seine türkische Frau aus der anatolischen Provinz nach. Die Familie sprach untereinander nur türkisch. Die Eltern habe ich nie deutsch sprechen gehört. Überall wo sie war, waren auch ihre Brüder (einer älter, einer jünger). Sie spielten sich immerzu als ihre Beschützer auf und machten eigentlich überall nur Ärger. Mit Übergang in die weiterführende Schule trug sie ein Kopftuch. Obwohl sie eine Gymnasialempfehlung bekam, schickten ihre Eltern sie auf die Realschule. Die Kinder mussten jeden Freitag Nachmittag in die Koranschule in der ortsansässigen Moschee.
Yasemin2 ist in Istanbul geboren. Ihr Vater war Ingenieur. Ihre Mutter war/ist? eine moderne emanzipierte und selbstbewusste Frau (ohne Kopftuch) und arbeitete in der Kaufhalle. Obwohl die Familie muslimischen Glaubens war, hat man das eigentlich nie bemerkt. Beide Eltern konnten trotz ihrer noch relativ kurzen Aufenthaltsdauer fließend deutsch. Zum Kindergeburtstag war ich selbstverständlich wie alle anderen Freunde auch eingeladen. Yasemin2 ging mit mir aufs Gymnasium. Yasemin1 habe ich aus den Augen verloren. Ich kann nur hoffen, dass sie aus ihrer Familie irgendwann ausbrechen konnte. Ich vermute das allerdings nicht.
Yasemin2 hat eine kaufmännische Lehre gemacht und einen jungen Türken, den sie in einem Türkeiurlaub kennengelernt hatte geheiratet. Seit sie Kinder hat trägt sie ein Kopftuch und gibt sich total konservativ. Ich habe den Zugang zu ihr verloren. Man kennt sich, mehr aber auch nicht mehr. Jedes mal wenn ich ihr begegne, frage ich mich was wohl ihre Eltern dazu sagen. Es macht mich jedes Mal sauer, obwohl es mich ja nichts angeht.
Freundliche Grüße, ffreiberger
"Wie reziprok die Freundlichkeit ist, das sagt somit etwas aus über die Offenheit einer Gesellschaft; über die Freiheit, die in ihr herrscht." Zettel
Zitat Zitat von Florian im Beitrag #138Dies als Mahnmal für alle, die auf einen "Euro-Islam" oder eine "islamische Aufklärung" hoffen. Diese Aufklärung gab es in der Türkei und im nahen Osten nämlich durchaus: von ca. 1960-1990. Was wir jetzt erleben ist die islamische Gegenreformation. Die dazu führt, dass moslemische Mädchen in Duisburg 2017 konservativer sind als ihre Glaubensgenossinnen in Kairo vor 40 Jahren. (Was wohl im Kopf der damaligen Absolventinnen vorgeht, wen sie sehen, wie sich ihre Töchter und Enkelinnen heute kleiden?)
Dort werden Fotos veröffentlicht mit dem Schwerpunkt "islamische Welt 1950-1990". Bei vielen Fotos denke ich mir: "da wäre ich gerne dabei gewesen": Aus den Bildern spricht so viel Lebensfreude. Es ist wirklich herzzereißend: hunderte von Fotos von lebenslustigen, fröhlichen, westlich gekleideten Menschen. Bei jedem Foto fragt man sich unwillkürlich, wie die (damals jungen) abgebildeten Frauen wohl heutzutage gekleidet sind. Und was sie sich denken, wenn sie ihre vollverschleierten Töchter und Enkelinnen heute sehen.
Der Gründer der Gruppe macht übrigens in einem Beitrag eine Distinktion, die ich sehr gut und sehr wichtig finde:
"Before Sharia Spoiled Everything ist eine islamkritische Gruppe, wie es der Titel bereits sagt. (...) Islamkritik hat in dieser Gruppe daher durchaus Platz und dabei handelt es sich sicher nicht Rassismus. (...) Eine ganz andere Haltung habe ich aber bei der sog. Muslimfeindlichkeit. Das ist jene rassistische Haltung, die jemand haben kann, wenn die blosse Tatsache, dass jemand muslimisch ist, dafür ausreicht, um diesen Menschen zu hassen. Hier sprechen wir von Rassismus und das hat in der Tat keinen Platz in der Gruppe. Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die in dieser Gruppe gezeigt werden, sind übrigens Muslime."
Diese Unterscheidung zwischen Islam (der Ideologie) und Muslimen (den Menschen, die oft am meisten unter dieser Ideologie leiden) finden auch ich sehr wichtig. "Before Sharia Spoiled Everything" zeigt sehr schön, dass es auch anders geht: dass auch Muslime tolerante, westlich gesinnte Menschen sein können. Und dass man ihnen gerade keinen Gefallen tut, wenn man die menschenfeindlichen Auswüchse der islamischen Ideologie im Sinne falsch verstandener Toleranz auch noch verteidigt.
Schah Mohammed Reza Pahlavi wollte den Iran nach westlichen Vorstellungen umgestalten. Am 11. Januar 1963 stellte er dafür ein umfassendes Reformprogramm vor, welches er die "Weiße Revolution" nannte. Das Programm verschärfte allerdings die Gegensätze im Land noch.
"Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, den Iran in den nächsten 20 Jahren auf den Stand der Zivilisation der fortschrittlichsten Länder der Welt zu heben. In den vergangenen zehn Jahren haben wir die Hälfte unseres Rückstands aufgeholt. Aber der schwierigste Teil des Weges liegt noch vor uns."
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
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