Zitat von Florian im Beitrag #73was ist eigentlich mit den "Sonstigen"? Fallen bei ARD+ZDF ja gerne unter den Tisch. Liegen aber in der BR-Prognose bei 8,5%.
In der BR-Prognose von 18 Uhr bei 5 %. Auf welche Prognose nehmen Sie Bezug?
Zitat von Noricus im Beitrag #67Bei einem Ergebnis nahe 40 Prozent dürfte man von einem blauen Auge sprechen. Alles unter 35 Prozent wäre zweifellos eine Katastrophe für die Partei.
Und Bingo: Mit 35,5% läge die CSU zwischen diesen klaren Bewertungen. Und der Kuddelmuddel beginnt ...
Zitat von Florian im Beitrag #73Die Bayernpartei könnte über der Linkspartei liegen, womöglich gar nicht so weit von der 5%-Hürde entfernt. Warum wird die eine ausgewiesen, die andere nicht?
Weil die Kommunisten a) im Bundestag sitzen und in vielen Ländern eine Rolle spielen und b) manche Umfragen sie schon im Parlament sahen. Bei der Bayernpartei war dagegen nie zu erwarten, daß sie irgendwo wichtig sein könnten.
Halte ich schon für journalistisch angebracht, die einen zu berichten und die anderen nur später im Gesamtergebnis.
Erste CSU-Reaktion: Ilse Aigner sieht die Schuld bei der Bundespolitik. Vermeidet also demonstrativ Schuldzuweisungen an ihren Konkurrenten Söder. Taktisch geschickt, wenn sie im weiteren Machtkampf gut abschneiden will.
Die erste Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen sieht fast identisch aus. FDP 5,0% - viel Spaß beim Zittern den Rest des Abends, wer auch immer es mit der bayrischen FDP hält...
auf der ZDF-Homepage: "Die CSU ist der große Wahlverlierer. Sie kommt nach der Prognose auf 35,5 Prozent - so wenig wie nie zuvor Die SPD ist der zweite große Verlierer dieser Landtagswahl. 9,5 Prozent, ein einstelliges Ergebnis in Bayern - auch das historisch"
Ist es wirklich zu viel verlangt, dass das ZDF die historischen bayerischen Wahlergebnisse mal anschaut, bevor sie so was behauptet. Fakt ist: 1950 hatte die CSU in Bayern nur 27,4%. Dass die CSU 2018 mit 35,5% "so wenig wie nie zuvor" geholt hätte, stimmt also schlicht nicht.
Zitat von Llarian im Beitrag #3 So lässt sich der vermeintliche Höhenflug der Grünen vergleichsweise simpel erklären: Mit der Schwäche der SPD. Wenn in Bayern nur noch 10 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei den Spezialdemokraten machen, dann bleiben da einfach eine Reihe von Wählern übrig die strukturell links wählen und damit die Wahl zwischen SED und Grünen haben.
Da ist schon was dran.
Die alten Lager-Eingruppierungen sind zwar etwas ins rutschen geraten. Aber wenn man das doch einmal probiert:
Das "linke Lager" (SPD+Grüne+Linkspartei) kommt in den Bayern-Umfragen zur Zeit auf rund 11%+18%+4% = ca. 33%
Zum Vergleich: 2013 hatte dieses "linke Lager" 31,3% 2008 waren es 32,4%. 2003 und 1998 waren es jeweils 34,4%.
Und jetzt 2018 lt. BR-Hochrechnung: SPD 9,9% + Grüne 18,5% + Linke 3,5% = 31,9%
Also ganz genau im Korridor der letzten 20 Jahre und auch fast punktgenau unverändert zu 2013. Die Stimmenverschiebung hat also praktisch ausschließlich innerhalb der Blöcke "links" und "bürgerlich-konservativ" stattgefunden. Eine Linksverschiebung gab es bei der Wahl genau so wenig wie eine Rechtsverschiebung.
Apropos SPD: 10,0 % oder 9,9 % ist zwar faktisch egal, aber psychologisch halt doch ein Unterschied (man kennt ja die berühmten x,99-Euro-Preise). Jedenfalls ein Debakel für die SPD.
Andrea Nahles hat das schlechte Abschneiden der SPD auf Gegenwind aus Berlin zurückgeführt, weil sich die SPD nicht von den Streitereien zwischen CDU und CSU freimachen konnte. Interessante Idee - alle sind schuld, außer die SPD selbst natürlich. Naja, kurz davor hat AKK im Prinzip schon vorauseilend der CSU die Schuld für das schlechte Abschneiden der CDU in Hessen gegeben.
und noch eine Interpretation des Ergebnisses, speziell der AfD:
Die AfD kommt auf 10,9%.
Zum Vergleich: - im Bund liegt sie in den Umfragen aktuell bei rund 17% - Bei der letzten Bundestagswahl waren es 12,6%. (Das AfD-Ergebnis bei der BTW 2013 in Bayern war 12,4%)
Soweit man sehen kann, hat die AfD bei der Landtagswahl in Bayern entgegen dem deutlich positiven Bundestrend seit der BTW Stimmen verloren. Irgendwelche Vermutungen, dass die konfrontative CSU-Strategie "nur der AfD nutzen" würde, lassen sich aus diesen Zahlen auf jeden Fall nicht bestätigen.
(Die CSU hat gegenüber der Bundestagswahl übrigens rund 3,5% verloren. Auch dies ist weniger als die rund 6%, die CDU/CSU seit der Bundestagswahl lt. Wahlumfragen seit der Bundestagwahl verloren haben. Die CSU war in Bayern also besser als der Bundestrend. Das ist zwar alles für die CSU sicher nur ein schwacher Trost. Aus den Zahlen lässt sich aber auf jeden Fall sicher NICHT ableiten, dass die CSU-Strategie grundfalsch gewesen wäre.)
Und nur ein Nebenproblem: das ZDF schafft es regelmäßig, Teile ihrer Großbildschirmgrafik so groß mit der Kamera heranzuzoomen, dass das "Hochrechnungslaufband" relevante Informationen der Grafik überdeckt. Echter Anfängerfehler.
Zitat von Florian im Beitrag #91und noch eine Interpretation des Ergebnisses, speziell der AfD:
Die AfD kommt auf 10,9%.
Zum Vergleich: - im Bund liegt sie in den Umfragen aktuell bei rund 17% - Bei der letzten Bundestagswahl waren es 12,6%. (Das AfD-Ergebnis bei der BTW 2013 in Bayern war 12,4%)
Soweit man sehen kann, hat die AfD bei der Landtagswahl in Bayern entgegen dem deutlich positiven Bundestrend seit der BTW Stimmen verloren. Irgendwelche Vermutungen, dass die konfrontative CSU-Strategie "nur der AfD nutzen" würde, lassen sich aus diesen Zahlen auf jeden Fall nicht bestätigen.
(Die CSU hat gegenüber der Bundestagswahl übrigens rund 3,5% verloren. Auch dies ist weniger als die rund 6%, die CDU/CSU seit der Bundestagswahl lt. Wahlumfragen seit der Bundestagwahl verloren haben. Die CSU war in Bayern also besser als der Bundestrend. Das ist zwar alles für die CSU sicher nur ein schwacher Trost. Aus den Zahlen lässt sich aber auf jeden Fall sicher NICHT ableiten, dass die CSU-Strategie grundfalsch gewesen wäre.)
Interessant, eine solche Beobachtung wird man in den Qualitätsmedien sicher nicht lesen.
Zitat Irgendwelche Vermutungen, dass die konfrontative CSU-Strategie "nur der AfD nutzen" würde, lassen sich aus diesen Zahlen auf jeden Fall nicht bestätigen.
Ich glaube, dass auch die eigene spezielle Unfähigkeit der bayerischen AfD dazu beiträgt. Die haben es nicht mal geschafft, sich auf einen Spitzenkandidaten zu einigen.
Zitat von Florian im Beitrag #91und noch eine Interpretation des Ergebnisses, speziell der AfD:
Die AfD kommt auf 10,9%.
Zum Vergleich: - im Bund liegt sie in den Umfragen aktuell bei rund 17% - Bei der letzten Bundestagswahl waren es 12,6%. (Das AfD-Ergebnis bei der BTW 2013 in Bayern war 12,4%)
Soweit man sehen kann, hat die AfD bei der Landtagswahl in Bayern entgegen dem deutlich positiven Bundestrend seit der BTW Stimmen verloren. Irgendwelche Vermutungen, dass die konfrontative CSU-Strategie "nur der AfD nutzen" würde, lassen sich aus diesen Zahlen auf jeden Fall nicht bestätigen.
(Die CSU hat gegenüber der Bundestagswahl übrigens rund 3,5% verloren. Auch dies ist weniger als die rund 6%, die CDU/CSU seit der Bundestagswahl lt. Wahlumfragen seit der Bundestagwahl verloren haben. Die CSU war in Bayern also besser als der Bundestrend. Das ist zwar alles für die CSU sicher nur ein schwacher Trost. Aus den Zahlen lässt sich aber auf jeden Fall sicher NICHT ableiten, dass die CSU-Strategie grundfalsch gewesen wäre.)
Interessant, eine solche Beobachtung wird man in den Qualitätsmedien sicher nicht lesen.
Immerhin konnte man gerade von Söder im Interview mit Schausten eine ähnliche Idee hören. Schausten hat direkt das Thema gewechselt, vielleicht hat sie es nicht verstanden oder es ist dem schnellen Takt der Berichterstattung geschuldet.
Kleiner Koalitionsrechner basierend auf der BR-Hochrechnung von 18:24 Uhr: (mit Unsicherheit behaftet, zumal das bayerische Wahlrecht noch zu diversen Überhang- und Ausgleichsmandaten führen wird).
ANNAHME: FDP über 5%
CSU+SPD = 100 von 200 Sitzen => to close to call CSU+FW = 104 von 200 Stizen => Mehrheit wäre knapp vorhanden CSU+Grüne = 119 von 200 Sitzen => deutliche Mehrheit CSU+FDP = 90 von 200 Sitzen => keine Mehrheit
Grüne+SPD+FW+FDP (=Medien-Wunsch-Koalition) = 97 von 200 Sitzen => vermutlich keine Mehrheit.
Letztlich wird sich also die CSU ihren Partner unter FW, Grünen (und evtl. SPD) aussuchen können. Eine Mehrheit gegen die CSU wird es nicht geben. Wahrscheinlich wird wohl CSU+FW das Rennen machen.
Zitat von Florian im Beitrag #86Eine Linksverschiebung gab es bei der Wahl genau so wenig wie eine Rechtsverschiebung.
In der Summe nicht. Und natürlich muß man die genauen Wählerwanderungen noch abwarten.
Aber meine Vermutung ist, daß es durchaus Bewegungen auch zwischen den Lagern gab. Einerseits SPD-Wähler zur AfD, andererseits CSU-Wähler zu den (sich ziemlich konservativ gebenden) Grünen. Das wäre dann nicht bei der Mandatsverteilung, aber bei der politischen Gesamtlage durchaus eine Bewegung nach rechts.
Zitat von R.A. im Beitrag #98andererseits CSU-Wähler zu den (sich ziemlich konservativ gebenden) Grünen.
Inwiefern geben sich die bayrischen Grünen denn konservativ? Ich habe den Wahlkampf nicht im Detail verfolgt, aber was ich heute abend von Habeck und Schulze gehört habe, sind die üblichen grünen Sprechblasen. Konservativ geht anders. In der Tat wurden teilweise aber die Grünen in den Medien als "bürgerlich" dargestellt, was sich wohl immer weiter von "konservativ" entfernt wie mir scheint. Aber auch die BaWü-Grünen werden so dargestellt, und nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
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