Zitat von Llarian im Beitrag #227Noch nicht. :Ich warte erst einmal was hinten rauskommt, gebe aber gerne zu, dass die Regierung im Moment vieles richtig machen will. Ob sie das dann am Ende tut, wird sich noch zeigen müssen. Habeck kann in einem halben Jahr noch tausend Gründe finden die Atommeiler nicht weiter laufen zu lassen ("Was kann ich dafür, dass die Betreiber nicht wollen...."), Scholz kann die 100 Milliarden noch problemlos unter Finanzierungsvorbehalt stellen (sein Vorgänger Schröder war ja ein Meister in dieser Disziplin) und wenn Trump, Cruz oder DeSantis Präsident wird, dann wird es lustig zu sehen wie Scholz es ertragen muss wie Steingeier wieder den wichtigsten Alliierten beleidigt. Merkel "wollte" auch mal viel richtig machen. Und wir wissen was dabei raus kam. Aber, ich will wirklich nicht unken, der Wille ist trotzdem besser als ein Unwille. Ich werde auf jeden Fall die nächsten Monate abwarten, bevor ich mir ein Urteil bilde. Aber für Respekt und Anerkennung ist es zu früh.
Die zögerliche Vorsicht war gerechtfertigt. Scholz hat seinen Laden halt nicht wie Merkel im Griff. Wenn die sagte "Hü", sagte der rest getreu "Hott". Wenn Scholz "Hü" sagt, sagt seine eigene Partei "Hö, und uns fragst du nicht vorher...?". Und die Jusos sagen schlicht "Nein!". Die Grüne Jugend auch.https://www.welt.de/politik/deutschland/...berrumpelt.html
Ein Backlash war und ist unvermeidlich. Grüne Jugend und Jusos haben jedenfalls am Ende des Tages nichts zu melden. Kann sein, daß sich alles als Luftnummer erweist...oder auch nicht. Aus meiner Sicht ist es einfach zu früh, um das wirklich beurteilen zu können. Ich selbst präferiere hier: abwarten. Ich meine jetzt wirklich ein halbes Jahr oder so; vorher wird das nicht richtig zu beurteilen sein, schon gar nicht entlang tagesaktueller Berichterstattung. Hängt ja nun auch wirklich stark von den weiteren Entwicklungen ab.
Zitat von Llarian im Beitrag #266Das Problem war im Wesentlichen das man eindeutigen Hinweisen nicht nachgegangen ist, mit den Schultern zuckte und dann verlangt hat Trump müsse jetzt die smoking gun vorlegen.
Welche Hinweise meinen Sie konkret?
Zitat von LlarianAuch das ist so nicht richtig. Die amerikanischen Linken erzählen das gerne, aber wenn man die Ideen von Bernie Sanders oder ach AOC und ihrem "squad" sich ansieht, dann stellt man fest, dass das Vorbild eher in Venezuela oder Kuba zu suchen sein dürfte.
Kann sogar stimmen. Wir haben es hier meiner Meinung nach aber auch mit Extremfiguren zu tun, die unter normalen Umständen nicht diesen Auftrieb hätten. Zudem ich -- sorry Vorurteil -- mir vorstellen kann, dass viele Linke in den USA Europa zwar irgendwie als das soziale Land mit Kultur und so idealisieren, aber keine Ahnung haben, wie das alles wirklich läuft.
Zitat von LlarianMan soll nie nie sagen, aber die Demokraten kann eigentlich nur noch ein Wunder retten.
Wir haben grade einen Zustand wie wir ihn vielleicht zuletzt vor mehr als 30 Jahren erlebt haben. Während wir gleichzeitig Krisenherde rund um den Globus haben und neue Mächte, die ihren Platz in der Welt suchen, erleben wir die Neuauflage des Kalten Krieges.
Könnte schon sein, dass Biden davon massiv profitiert.
Zitat von LlarianFrankreich ist eine ganz andere Nummer, ich würde es nicht wagen hier eine feste Prognose abzugeben. Insbesondere nicht zuletzt davon, weil ich mir persönlich wünschen würde das Macron für seine Hasspolitik massiv abgestraft wird.
Ich persönlich muss sagen, dass mir die Aussicht auf die Zukunft nach der französischen Wahl nicht rosig erscheint.
Zitat von zwerg im Beitrag #270as Llarian mit dem Abbügeln wegen Nichtrelevanz meint, ist, dass die Klagen in Arizona pro Landkreis geführt werden müssen. In jedem Fallkreis hat Trump Stimmen gefunden, aber der eine Landkreis hat nicht genug Extra-Stimmen, um Arizona zu kippen.
Können Sie das, werte(r) @zwerg, mit einer Quelle belegen? Wäre für künftige Diskussionen wertvoll.
Zitat von Doeding im Beitrag #272Umgekehrt je gesünder Putin körperlich und geistig seinem Umfeld erscheint, desto wahrscheinlicher wird man ihm folgen.
Gibt es nicht Berichte, dass Putin sich mehr und mehr isoliert.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #274Chlebnikow hat mit diesen "Gesetzen der Zeit" die absolut schräge These aufgestellt,der Rhythmos historischer Ereignisse sei auf den Tag genau festgelegt, so alle 2436 Tage komme es irgendwo zu einem die Geschichte verändernden Ereignis (die genau Amplitude müßte ich nachschlagen). Der Clou ist: er hat diese Tabellen 1912 veröffentlicht und den Untergang des Zarenreichs für 1917 projektiert.
Wie heißt das Buch?
Zitat von Doeding im Beitrag #276Hängt ja nun auch wirklich stark von den weiteren Entwicklungen ab.
Wir sind grade in einer Zeit großer Ankündigungen und richtungsweisender Worte. Der normale politische Prozess scheint ausgesetzt.
Ich habe keine Ahnung, aber grade das mit der Bundeswehr glaube ich eher nicht.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von Johanes im Beitrag #277Wie heißt das Buch?
Время - мера мира ("Die Zeit - das Maß der Welt"). Ich muß mich da übrigens korrigieren. Fertiggestelllt hat er es 1912 (er hatte seit 1910 daran gearbeitet), und David Burljuk und Alexej Kruchenich daraus vorgelesen, die er aus dem Zirkel der Petersburger Kubofuturisten kannte. Die Druckfassung ist in Petrograd 1916 erschienen. Chlebnikow, Jahrgang 1885, war der abgefahrendste aus diesem Marinetti-Konkurrenzverein. Er hat unter anderem ein "absolutes" Idiom kreieren wollen, das allein durch Klang die Gesetze des Kosmos vermitteln sollte: Zaum, die "Sternensprache." Weil er in seinen Texten so mit allen nur greifbaren Assonanzen und Verballhornungen arbeitet, wirkt das fast wie eine Vorwegnahme von Arno Schmidts Etym-Theorie. Adäquat ist das kaum zu übersetzen. Florian Havemann hat Tabellen und Auflistungen, wo er darauf verzichtet, 1979 mal für Zweitausendeins als "Auszüge aus den Tafeln des Schicksals" übersetzt. Chlebnikow selbst ist in den Wirren des Bürgerkriegs 1921 an Typhus gestorben.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #277 Welche Hinweise meinen Sie konkret?
Etliche. Auschluss von Wahlbeobachtung. Massenhafte Stimmen mit 97%+ Stimmanteil. Haufenweise tote Wähler. Ich denke nicht, dass wir das alles neu aufkaufen müssen oder können, aber vieles findet sich hier und in der dazu gehörigen Diskussion: https://zettelsraum.blogspot.com/2020/11...-den-salat.html (Ich möchte übrigens in absolut unbescheidener Weise gerne dabei sagen, dass ich die Wahl korrekt vorhergesagt habe, inklusive Ergebnis, Ablauf des Abends und dem Wahlbetrug).
Zitat Zudem ich -- sorry Vorurteil -- mir vorstellen kann, dass viele Linke in den USA Europa zwar irgendwie als das soziale Land mit Kultur und so idealisieren, aber keine Ahnung haben, wie das alles wirklich läuft.
Das amerikanische Problem. :) Selbst die sich so kosmopolitisch empfindende amerikanische Linke hat von der restlichen Welt keine Ahnung. Aber ich glaube der amerikanischen Linken ist Europa in dem Sinne auch Wurst. Sie wollen schlicht ihre Politik durchsetzen und suchen Beispiele wo ihre sozialistischen Vorstellungen nicht völlig schief gelaufen sind. Dummerweise finden sie keine.
Zitat Wir haben grade einen Zustand wie wir ihn vielleicht zuletzt vor mehr als 30 Jahren erlebt haben. Während wir gleichzeitig Krisenherde rund um den Globus haben und neue Mächte, die ihren Platz in der Welt suchen, erleben wir die Neuauflage des Kalten Krieges. Könnte schon sein, dass Biden davon massiv profitiert.
Eher im Gegenteil. Biden ist mit schwach noch zu schwach beschrieben. Und in Zeiten der Krise scharen sich die Leute um geborene Führer. Biden ist das Gegenteil davon. Das ist auch das generelle Problem der Demokraten derzeit: Sie haben gar keine Führungsfiguren mehr sondern nur noch Schiessbudenfiguren. Das ist am Ende eine Folge der eigenen Ideale: Ein Alpha-Männchen mit Führungsanspruch dürfte bei den derzeitigen Demokraten nur schlechte Unterstützung finden.
Zitat Ich persönlich muss sagen, dass mir die Aussicht auf die Zukunft nach der französischen Wahl nicht rosig erscheint.
Abwarten. Ich würde einen Kandidaten des Front National immer noch als Verbesserung gegenüber Macron bezeichnen. Vielleicht wird Frankreich in Zukunft etwas schwieriger, aber umso besser wenn das die Achse Paris-Berlin endlich beendet. Für den deutschen Michel ist es eigentlich immer schlecht gelaufen, wenn sich Paris und Berlin einig waren.
Zitat von Johanes im Beitrag #277Wie heißt das Buch?
Время - мера мира ("Die Zeit - das Maß der Welt"). Ich muß mich da übrigens korrigieren. Fertiggestelllt hat er es 1912 (er hatte seit 1910 daran gearbeitet), und David Burljuk und Alexej Kruchenich daraus vorgelesen, die er aus dem Zirkel der Petersburger Kubofuturisten kannte. Die Druckfassung ist in Petrograd 1916 erschienen. Chlebnikow, Jahrgang 1885, war der abgefahrendste aus diesem Marinetti-Konkurrenzverein. Er hat unter anderem ein "absolutes" Idiom kreieren wollen, das allein durch Klang die Gesetze des Kosmos vermitteln sollte: Zaum, die "Sternensprache." Weil er in seinen Texten so mit allen nur greifbaren Assonanzen und Verballhornungen arbeitet, wirkt das fast wie eine Vorwegnahme von Arno Schmidts Etym-Theorie. Adäquat ist das kaum zu übersetzen. Florian Havemann hat Tabellen und Auflistungen, wo er darauf verzichtet, 1979 mal für Zweitausendeins als "Auszüge aus den Tafeln des Schicksals" übersetzt. Chlebnikow selbst ist in den Wirren des Bürgerkriegs 1921 an Typhus gestorben.
Danke, ich nehme an, dass es natürlich niemals auf Deutsch erschienen ist.
Zitat von Llarian im Beitrag #279Dummerweise finden sie keine.
Frankreich kommt dem aber wirklich recht nahe: Hohe Staatsquote, starke Sozialpolitik, hohe Wertschätzung von Intellektuellen und Künstlern (zumindest in der ausländische Wahrnehmung), Diversität usw.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass die amerikanische Linke dorthin will, von wo wir ironischerweise erst Mal weg wollen.
Zitat von Llarian im Beitrag #279Ein Alpha-Männchen mit Führungsanspruch dürfte bei den derzeitigen Demokraten nur schlechte Unterstützung finden.
Mag was dran sein.
Zitat von Llarian im Beitrag #279Ich würde einen Kandidaten des Front National immer noch als Verbesserung gegenüber Macron bezeichnen.
Da sind wir nicht einer Meinung. Ich traue dieser Partei nicht. Sie ist mir zu wenig demokratisch (vorsichtig formuliert), das Amt des französischen Präsidenten mir zu mächtig.
Zitat von Llarian im Beitrag #279Für den deutschen Michel ist es eigentlich immer schlecht gelaufen, wenn sich Paris und Berlin einig waren.
Ich fürchte, dafür ist es schon ein wenig zu spät mit der Zusammenarbeit. Wir haben ja erst kürzlich einen Vertrag in Aachen unterschrieben.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von Johanes im Beitrag #280Danke, ich nehme an, dass es natürlich niemals auf Deutsch erschienen ist.
Dochdoch; die Angaben finden Sie ja oben. Der Band umfaßt eine Auslese aus Chlebnikows gesamtem Werk; die Tafeln bilden da einen Abschnitt von gut 70 Seiten. Eine erste zweibändige deutsche Übersetzung ist 1972, ebenfalls in der Übertragung von Peter Urban, bei Rowohlt als Taschenbuchausgabe erschienen; Band 2, "Prosa, Briefe, Schriften," umfaßt 630 Seiten, ISBN 3-499-25009-8. Ich nehme an, daß als Textgrundlage die 5-bändige Werkausgabe, Собрание произведений, gedient hat, die zwischen Jurij Tinjanow und Nikolai Stepanow ediert worden ist und von 1928 bis 1933 herauskam (oder wahlweise der auf 4 Bände verteilte Nachdruck, der zwischen 1968 und 1972 erschienen ist; dazu müßte ich einen Blick ins Impressum der Ausgabe werfen; unsere slawistische Abteilung hat die erste russische Gesamtausgabe und die Rowohlt-Ausgabe in ihren Beständen).
Eine große kritische Ausgabe mit allem philologischen Drumrum ist zwischen 2000 und 2006 von R. V. Duganov in 6 Bänden (mit 7 Teilbänden) in Moskau beim Verlag ИМЛИ РАН / IMLI RAS herausgekommen, mit jeweils rund 500-600 Seiten pro Band und einer Auflage von je 1500 Exemplaren; da findet sich das im letzten Band 6:2.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #281 Frankreich kommt dem aber wirklich recht nahe: Hohe Staatsquote, starke Sozialpolitik, hohe Wertschätzung von Intellektuellen und Künstlern (zumindest in der ausländische Wahrnehmung), Diversität usw.
Zum einen funktioniert Frankreich extrem schlecht (und lebt wie der europäische Süden vom deutschen Vermögen), zum anderen sind die Vorstellungen von AOC und Co. noch deutlich links von Frankreich anzusiedeln.
Zitat Da sind wir nicht einer Meinung. Ich traue dieser Partei nicht. Sie ist mir zu wenig demokratisch (vorsichtig formuliert), das Amt des französischen Präsidenten mir zu mächtig.
Macron ist auch nichts anderes als ein Diktator. Und ob der Front National so undemokratisch ist, weiß ich nicht. Ich traue jedenfalls der deutschen Presse noch weniger (vorsichtig formuliert) das zu beurteilen.
Zitat Wir haben ja erst kürzlich einen Vertrag in Aachen unterschrieben.
Zitat von Johanes im Beitrag #281 Frankreich kommt dem aber wirklich recht nahe: Hohe Staatsquote, starke Sozialpolitik, hohe Wertschätzung von Intellektuellen und Künstlern (zumindest in der ausländische Wahrnehmung), Diversität usw.
Zum einen funktioniert Frankreich extrem schlecht (und lebt wie der europäische Süden vom deutschen Vermögen), zum anderen sind die Vorstellungen von AOC und Co. noch deutlich links von Frankreich anzusiedeln.
Frage: Sollten wir das Thema in einen anderen Thread auslagern?
Abgesehen davon: Ich habe mich jetzt mit den Wunschvorstellungen dieser Leute nicht exakt befasst. Aber zwischen den Vorstellungen und der echten Umsetzung in der Realität liegen Welten.
Das mit dem deutschen Vermögen mag vielleicht stimmen -- Frankreich ist da das einzige Land aus der "Liga", dem ich eine selbstständige Wirtschaft zutraue, um ehrlich zu sein -- oder eben nicht. Das stört die Leute da doch nicht.
Zitat von Llarian
Zitat Wir haben ja erst kürzlich einen Vertrag in Aachen unterschrieben.
Schlimmer geht immer.
Ich sehe in Frankreich noch das Potenzial für Sprengstoff.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Das gehört seiner Natur nach in den Wippchen-Strang. Nicht daß es mich im Geringsten überrascht.
Zitat von 03.03.2022, 19.18 UhrBei der geplanten Lieferung von 2700 DDR-Flugabwehrraketen vom Typ »Strela« an die ukrainische Armee muss die Bundesregierung zurückrudern. Nach SPIEGEL-Informationen ist ein großer Teil der »Strela«-Raketen in den Beständen der Bundeswehr nicht nur völlig veraltet, sondern auch nicht mehr einsetzbar. Maximal 2000 der Raketen in den Lagern der Truppe sind demnach noch zu gebrauchen.
Die Bundeswehr hatte das DDR-System schon im Jahr 2014 aus dem laufenden Betrieb der Truppe genommen, da bereits erste »Strela«-Raketen »aus Sicherheitsgründen« gesperrt worden waren, heißt es in einem vertraulichen Vermerk über das Waffensystem. Seitdem seien die Holzkisten mit den Waffen, die nun an die Ukraine geliefert werden sollen, so stark verschimmelt, dass Soldaten die Lagerstätten für sie nur noch mit Schutzkleidung betreten dürfen.
Im Verteidigungsressort wurde Habecks Ankündigung mit großer Verwunderung aufgenommen. Zwar hatte das Haus von Christine Lambrecht (SPD) eine mögliche Lieferung der »Strela«-Waffen geprüft, da diese zuvor konkret von der Ukraine angefragt worden waren. Allerdings, so hieß es am Donnerstag aus dem Ministerium, müsse noch geprüft werden, ob und wie viele Raketen überhaupt geliefert werden könnten. Hintergrund der Zweifel sind Gutachten von Experten der Bundeswehr über den Zustand des Waffensystems. In einem internen Vermerk aus dem November 2021 finden sich dazu sehr eindeutige Aussagen. »Aufgrund der Überalterung des Raketenmotors ist der Flugkörper Strela nicht mehr handhabungssicher, kann also nicht mehr verschossen werden«, heißt es in dem als Verschlusssache eingestuften Papier. Deswegen sei »bereits im Jahre 2014« die Vernichtung angewiesen worden.
»Alles, was die Bundeswehr abgibt, ist geprüft« Dass die weitgehend unbrauchbaren Waffen noch nicht vernichtet wurden, liegt nur am Schneckentempo in der Truppe. So konnte man sich seit 2014 nicht auf entsprechende Verträge mit Spezialunternehmen einigen. Eine Sprengung auf Geländen der Bundeswehr indes hätte sehr lange gedauert und starke Umweltbelastungen nach sich gezogen. Folglich verschimmelten die Kisten in den Lagern der Truppe.
Abgesehen vom Alter der Raketen gibt es aber noch ein weiteres Problem. Da die Bundeswehr das »Strela«-System bereits 2014 aus dem Verkehr gezogen hat, verfügt man zwar noch über die Raketen, aber nicht mehr über die nötigen Handstücke zum Abfeuern. Nun hofft man, dass die ukrainische Armee, die das System noch aktiv nutzt, solche Abschussvorrichtungen auf Lager hat.
Der Lenkflugkörper »Strela« wurde in der Sowjetunion als Pendant des US-Systems »Stinger« entwickelt. Mit der leicht zu bedienenden Waffe lassen sich niedrig fliegende Helikopter, aber auch Flugzeuge bekämpfen. Dazu sind die Raketen mit einem Wärmesensor ausgestattet und steuern automatisch ins Ziel.
Zitat von Johanes im Beitrag #285 Frage: Sollten wir das Thema in einen anderen Thread auslagern?
Der Thread ist eh ziemlich tot. Und selbst wenn: Nach sechs Seiten darf man auch mal OT Diskussionen anfangen, ich mag das nur nicht, wenn das schon nach drei Beiträgen passiert.
Zitat Das mit dem deutschen Vermögen mag vielleicht stimmen -- Frankreich ist da das einzige Land aus der "Liga", dem ich eine selbstständige Wirtschaft zutraue, um ehrlich zu sein -- oder eben nicht. Das stört die Leute da doch nicht.
Ich bin mit nicht einmal mehr sicher ob Deutschland noch selbstständig funktioniert, denn aus der Portokasse leben wir auch schon länger. Auch Frankreich wird ohne die deutsche Kohle überleben, nur vielleicht auf einem anderen Niveau. Man muss sich einfach darüber klar sein, dass Europa seit etlichen Jahren aus der Substanz heraus lebt. Die Infrastruktur wie auch die industrielle Basis liegt bei weitem nicht mehr auf dem Niveau von beispielsweise 1990. Wir haben zwar ein paar neue Netzleitungen vergraben, aber Straßen, Brücken und Industrieanlagen sind seitdem massiv gealtert. Das wird irgendwann seinen Tribut fordern.
Ich traue Frankreich selbstredend eine selbstständige Wirtschaft zu. Griechenland, Spanien oder Italien auch. Aber nicht auf dem Niveau von heute.
Zitat Ich sehe in Frankreich noch das Potenzial für Sprengstoff.
Ich für meinen Teil bin gar nicht sicher, ob das so schlecht sein muss. Aber ich lehne ja auch die existierende EU nur noch ab und hoffe dass sie ohne noch größeren Schaden implodieren wird (was natürlich eine fromme Hoffnung ist, denn natürlich wird das irre weh tun). Aber wenn Frankreich sich weiter von der EU distanziert, dann kann das durchaus ein Schritt in die richtige Richtung sein. Wir brauchen nicht mehr sondern ganz dringend weniger EU. Der Front National könnte da durchaus sinnvoller sein als Macrons Mafia.
Zitat Das mit dem deutschen Vermögen mag vielleicht stimmen -- Frankreich ist da das einzige Land aus der "Liga", dem ich eine selbstständige Wirtschaft zutraue, um ehrlich zu sein -- oder eben nicht. Das stört die Leute da doch nicht.
Ich bin mit nicht einmal mehr sicher ob Deutschland noch selbstständig funktioniert, denn aus der Portokasse leben wir auch schon länger.
Der Staat vielleicht, aber nicht die Privatwirtschaft. Die Staatsquote ist bei uns noch nicht 50%+.
Zitat Das wird irgendwann seinen Tribut fordern.
Das ließe sich mit ein paar Maßnahmen ändern. Noch sind kompente Leute usw. da.
Zitat Ich für meinen Teil bin gar nicht sicher, ob das so schlecht sein muss. Aber ich lehne ja auch die existierende EU nur noch ab und hoffe dass sie ohne noch größeren Schaden implodieren wird (was natürlich eine fromme Hoffnung ist, denn natürlich wird das irre weh tun). Aber wenn Frankreich sich weiter von der EU distanziert, dann kann das durchaus ein Schritt in die richtige Richtung sein. Wir brauchen nicht mehr sondern ganz dringend weniger EU. Der Front National könnte da durchaus sinnvoller sein als Macrons Mafia.
Sorry, daran glaube ich nicht.
Erstens ist das mit der EU weitaus schwerer als man denkt, siehe Brexit oder die Schweiz mit ihren "autonomen Nachvollzug". Zweitens ist die FN für mich mehr als eine Anti-Euro-Partei. Das sind wirklich Gestalten, die man lieber nicht an der Macht haben will.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von Johanes im Beitrag #288 Zweitens ist die FN für mich mehr als eine Anti-Euro-Partei. Das sind wirklich Gestalten, die man lieber nicht an der Macht haben will.
Dieses Argument wird ja auch permament in Bezug auf die AfD wiederholt und ich für meinen Teil finde das Argument nur noch lächerlich. Wir haben inzwischen linksEXTREMISTISCHE (nicht mal mehr linksRADIKALE) Kräfte in der Regierung, es wird ganz offen und schamlos über eine Transformation Deutschlands nach dem Vorbild der menschenfeindlichen massenmordenden Diktatur Chinas gefaselt. Auf dem linken Auge sind wir nicht nur blind - sondern da liegt eine komplette Camera obscura vor, die die Realität ins Gegenteil verdreht.
Der Bundespräsident hat heute eine Grußwort veröffentlicht für die linksradikale Produzentin Margarethe von Trotta. Das allein ist schon absurd, denn einem bürgerlichen oder gar konservativen Produzenten würde Steinmeier IM LEBEN NICHT gratulieren. In diesem einschleimenden Grußwort hat Steinmeier mal so einen Querschnitt durch Trottas Propagandafilme gezogen - und dann ausdrücklich all diese durch Trotta porträtierten Frauen auch noch geadelt. Unter anderem die Radikalkommunistin und explizite Demokratiefeindin Rosa von Luxemburg. Und als ob das nicht alles schon genug wäer für einen Skandal wurde explizit auch noch Gudrun Ensslin gewürdigt - die Begründerin der RAF.
Kein Witz.
Als dann ein paar Blogger doch mal nervös wurden, ob das noch mit dem Amtseid vereinbar sei, dass der Bundespräsident eine verurteilte Mörderin und Terroristin wie folgt lobhudelt:
"...große Frauen der Weltgeschichte, die sich den Brüchen und Zumutungen ihrer jeweiligen Zeit mit großer Intelligenz, persönlicher Stärke und einem ausgeprägten Willen zur Veränderung der gesellschaftlichen als auch politischen Verhältnisse stellen. "
Ich kann nicht mal mehr kotzen. Für mich ist das ein Alptraum - auf der einen Seite wird eine Hetzjagd angestoßen gegenüber Menschen, die einen falschen "Like" gesetzt haben (Kontaktschuld über zwei Ebenen) - aber mal eben eine mehrfache Mörderin lobhudeln, dass geht OK und fällt keinem auf. Inzwischen wurde das Grußschreiben entfernt und es gibt eine halbseidene Entschudligung durch die Pressesprecherin. Aber der Offenbarungseid ist schon vollzogen: der Punkt ist, dass es überhaupt keinerlei Schmerzgrenze mehr nach links gibt, dass es keinerlei Abgrenzung mehr gibt. Nicht mal mehr formale Versuche, sich nach Links gegen Verbrecher, Mörder und Sadisten abzugrenzen. Wenn man den Bogen überspannt hat, dann kommt halt ein fröhliches "OK, in DIESEM Fall war´s vielleicht nicht OK" - und damit ist erledigt. Keine Rücktritte, keine mediale Verurteilung, keine sozialer Mob, keine demonstrierenden Aktivisten, kein gar nichts.
[Edit] Ich habe jetzt noch mal explizit nachgeschaut. Von den großen Medien hat das mal gerade die BILD aufgegriffen und dann in einer kurzen Notiz, die auch schon wieder verschwunden ist, die Welt. ANSONSTEN OHRENBETÄUBENDES SCHWEIGEN DER MEDIEN. Dabei müsste es gemäß den supermoralischen Standards dieser Zeit (Spaziergang zum falschen Zeitpunkt, unglückliches Kompliment an der Bar oder falscher Like = Hetze und Mobbing einschließlich sozialer Vernichtung, Anklagen, Hausdurchsuchungen, manchmal auch Gealt gegen die person oder die Familie) - gemäß SOLCHEN Standards müsste es doch gerade Rücktrittsforderungen hageln!
___________________ Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg "Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad
Zitat von Frank2000 im Beitrag #289Dieses Argument wird ja auch permament in Bezug auf die AfD wiederholt
...und hat dort leider eine zunehmende Berechtigung.
Das gilt allerdings nicht für die historische AfD, die als kleine Euroskeptikerpartei angefangen hat.
Zitat und ich für meinen Teil finde das Argument nur noch lächerlich.
Ich erinnere an die alte Fabel mit dem Hirtenjungen und den Wolf. Er hat zum Spaß Wolf gerufen, irgendwann kam der Wolf und niemand nahm es mehr ernst.
Aus diesen alten Geschichten kann man erstaunlich viel lernen, wie ich finde.
Ich verstehe aber natürlich, worauf Sie hinauswollen, werter Herr Frank2000.
Zitat Wir haben inzwischen linksEXTREMISTISCHE (nicht mal mehr linksRADIKALE) Kräfte in der Regierung, es wird ganz offen und schamlos über eine Transformation Deutschlands nach dem Vorbild der menschenfeindlichen massenmordenden Diktatur Chinas gefaselt.
Aber es macht es doch nicht besser, ins andere Extrem umzuschlagen.
Zitat Ich kann nicht mal mehr kotzen. Für mich ist das ein Alptraum - auf der einen Seite wird eine Hetzjagd angestoßen gegenüber Menschen, die einen falschen "Like" gesetzt haben (Kontaktschuld über zwei Ebenen) - aber mal eben eine mehrfache Mörderin lobhudeln, dass geht OK und fällt keinem auf.
Es ist jemanden aufgefallen und bis hinein in den Mainstream thematisiert worden.
Zitat gemäß SOLCHEN Standards müsste es doch gerade Rücktrittsforderungen hageln!
Das ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen. Es herrscht ein Doppelstandard.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von Johanes im Beitrag #288 Der Staat vielleicht, aber nicht die Privatwirtschaft. Die Staatsquote ist bei uns noch nicht 50%+.
Aber die Versorgungsquote ist es schon lange.
Das Problem das viele nicht auf den ersten Blick erkennen ist: Auch Schulden und Inflation sind am Ende eine Form von staatlicher Enteignung. Und damit hat der Staat jahrelang eine Versorgungsquote für sich und die von ihm abhängigen geschaffen, die sich real in einer Quote für die immer weniger werdenden Leistungsträger von deutlich über 50% niederschlägt. Man kann es simplifiziert so betrachten: Der Leistungsträger zahlt sowohl direkte wie direkte Steuern in Höhe von fast 50%. Dann aber zahlt er auf alle Barvermögen, die er besitzt, weitere "Inflationssteuern". Und damit sind wir weit drüber.
Das schlimmste daran ist aber nicht einmal das moralische Argument dass der Staat seine Leistungsträger ausplündert. Das schlimmste ist, dass der Staat und die von ihm bezahlten inzwischen von der Kohle völlig abhängig sind. Wenn irgendwo Einbrüche kommen, kann der Staat den von ihm verschafften Konsum nicht mal eben zurück fahren. Und das ist das furchtbare: Die deutschen Sparvermögen sind irgendwann geplündert. Und dann kann der Staat noch so viel Geld drucken, die Inflation kann er nicht einholen. Und dann kann der Konsum, an den sich die ganze Sozialindustrie gewöhnt hat, nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Zitat Das ließe sich mit ein paar Maßnahmen ändern. Noch sind kompente Leute usw. da.
Nicht in der Politik. Und das meine ich nicht geflachst. Wir haben in Deutschland eine so negative Auswahl an Politiker zusammen gestellt, dass ich mir keinen vorstellen kann, der den Kurs noch ernsthaft ändern könnte, selbst wenn er wollte. Und ich glaube auch die Schäden sind schon viel zu groß um mal eben gegen zu steuern.
Zitat Erstens ist das mit der EU weitaus schwerer als man denkt, siehe Brexit oder die Schweiz mit ihren "autonomen Nachvollzug". Zweitens ist die FN für mich mehr als eine Anti-Euro-Partei. Das sind wirklich Gestalten, die man lieber nicht an der Macht haben will.
Siehe Frank: Wenn man im Ausland die Presse verfolgen würde, die ja auch nur die heimische abschreibt, dann würde man die AfD für des Teufels Vertretung auf Erden halten. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass mir von der deutschen Presse wirklich viel richtiges über den Front National berichtet wird. Und Marine Le Pen scheint mir jetzt nicht Adolfs Reinkarnation zu sein. Ich teile einige ihrer Positionen nicht, ich kann aber wenig erkennen, was mich dazu bewegen würde zu sagen, dies sei jemand, "den man lieber nicht an der Macht haben will". Ich will Macron nicht an der Macht haben. Das kann ich feststellen.
Zitat von Llarian im Beitrag #291Auch Schulden und Inflation sind am Ende eine Form von staatlicher Enteignung.
Wäre es eine andere Regierung, die wirklich in Infrastruktur, Förderung von Unternehmen, Ausbildung usw. investiert, dann wäre ich vielleicht sogar dafür, einen Schuldenschnitt oder eine höhere Inflation zumindest ergebnisoffen zu diskutieren.
Aber Inflation, damit der Industriestandort schneller abgebaut wird? Gut, da erübrigt es sich.
Zitat Und dann kann der Konsum, an den sich die ganze Sozialindustrie gewöhnt hat, nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Kleiner Einschub: Die gesamte Keynesianische Theorie geht ja davon aus, dass der Konsum irgendwie der Binnenwirtschaft nützt. Soweit ich das aber sehe verkauft Deutschland hauptsächlich Investitions- und Luxusgebrauchsgüter. Das ist grade das, was nicht mal eben durch Nachfrageankurbelung funktioniert.
Zitat Und ich glaube auch die Schäden sind schon viel zu groß um mal eben gegen zu steuern.
Es wird Abschreibungen geben, das scheint mir klar.
Aber wir haben ja noch Wohlstand und ein bisschen was auf der Habenseite. Grade der Mittelstand und viele technische Sachen funktionieren meines Wissens noch oder könnten theoretisch hier aufgebaut werden.
Zitat Ich teile einige ihrer Positionen nicht, ich kann aber wenig erkennen, was mich dazu bewegen würde zu sagen, dies sei jemand, "den man lieber nicht an der Macht haben will". Ich will Macron nicht an der Macht haben. Das kann ich feststellen.
Ich schließe gar nicht aus, dass ich einer Fehleinschätzung unterliege und unsere Presse extrem gebiased ist.
Man darf aber nicht vergessen, welche enorme Machtfülle der Präsident in Frankreich haben kann.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von Llarian im Beitrag #291Aber die Versorgungsquote ist es schon lange.
Nein, es ist schon die Staatsquote. Man darf die Staatsquote nur nicht über Steuern definieren, denn so schlau sind selbst grüne Politiker (erstens weil sie nicht als Kommunisten gelten wollen, zweitens weil sie keine Verantwortung tragen wollen), dass sie nicht jeden Cent, der staatlich gezielt eingesetzt wird durch den Staatshaushalt jagen.
Die 50 Milliarden Windmühlensubventionen pro Jahr erhöhen z.B. nicht die Staatsquote, weil sie direkt von Haushalten an Unternehmen gezahlt werden, gesetzlich angeordnet. Das ist ein ziemlich massiver Batzen im deutschen BIP (Energiewende kostet die Leute ziemlich exakt genauso viel wie die Bundeswehr), taucht aber in keinem Haushalt auf.
Zitat von Llarian im Beitrag #291Auch Schulden und Inflation sind am Ende eine Form von staatlicher Enteignung.
Auch das nicht. Inflation ja, Schulden machen und Geld in den Markt rausbuttern wären im aktuellen Format des Euroraums allerdings eine Politik, die der deutschen Bevölkerung dienen würde.
Man sollte sich bei politischen Entscheidungen nicht an den Maximen der Bonner Republik orientieren, die ist vorbei und tot.
Neues von Prof. Rieck: Im Grunde argumentiert Rieck so, wie ich es schon gesehen habe: Die Sanktionen sind an ihrem Anschlag angekommen. Mehr Eskalation geht nur durch Kriegseintritt der NATO, was aber ausgeschlossen wurde (und momentan von allen geglaubt wird). Schlimmer kann es für Putin daher nicht werden, wenn er noch andere Länder überfällt. Der "Eroberungsgewinn" anderer Länder kann allerdings für die Verluste aus den Sanktionen kompensieren. Also wird Putin weitere Länder überfallen, wenn er nicht vorher militärisch verliert oder weggeputscht wird. Eine Brücke zum Ausstieg baut man ihm ja auch nicht.
Zitat von Emulgator im Beitrag #294Neues von Prof. Rieck: Im Grunde argumentiert Rieck so, wie ich es schon gesehen habe: Die Sanktionen sind an ihrem Anschlag angekommen. Mehr Eskalation geht nur durch Kriegseintritt der NATO, was aber ausgeschlossen wurde (und momentan von allen geglaubt wird). Schlimmer kann es für Putin daher nicht werden, wenn er noch andere Länder überfällt. Der "Eroberungsgewinn" anderer Länder kann allerdings für die Verluste aus den Sanktionen kompensieren. Also wird Putin weitere Länder überfallen, wenn er nicht vorher militärisch verliert oder weggeputscht wird.
Ich bezweifle, dass es einen "Eroberungsgewinn" überhaupt gibt. Ganz im Gegenteil, die Satellitenstaaten sowjetischer Prägung waren ja eher Verlustbringer als gewinnträchtig. Und da hatte man es mit einer Bevölkerung zu tun, die seit Jahrzehnten in Unfreiheit lebte - das wird für Putin schon beim Versuch einer dauerhaften Besetzung der Ukraine schwierig, siehe Afghanistan und Tschetschenien. Wenn er dieses Problem nun multipliziert...es gibt ja nun kein Land auf der Welt, das dringend russische Besatzung sucht und Putins Panzer mit offenen Armen empfängt. Nicht mal der Osten der Ukraine. Glaubt jemand ernsthaft, die russischsprachige Minderheit in den baltischen Staaten hoffen auf baldige russische Herrschaft?
Putin hat einfach gar nichts anzubieten, was die Zugehörigkeit zu seinem "Reich" attraktiv machen würde. Das ist langfristig sein Hauptproblem: die Wirtschaft läuft nicht, die Lebensbedingungen sind beschissen, die Lebenserwartung kurz, die persönliche Freiheit stark eingeschränkt. Nicht gerade attraktiv.
Übrigens sind die Sanktionen zwar möglicherweise am Anschlag, aber die weitere Eskalation besteht ja darin, sie möglichst lange in dieser Schärfe aufrechtzuerhalten - es ist ein dramatischer Unterschied, ob man die Wirkung einen Monat ertragen muss oder zehn Jahre.
Und noch etwas anderes spricht gegen die Idee, Putin könne nun andere Länder überfallen: er tut sich schon mit der Ukraine extrem schwer, wie will er das rein ressourcentechnisch mehrmals hintereinander machen? Allein das Zurücklassen einer Besatzungsarmee in der Ukraine bindet irrsinnig viele Kräfte, das ist ein wirtschaftlicher Alptraum.
Zitat von Emulgator im Beitrag #294 Eine Brücke zum Ausstieg baut man ihm ja auch nicht.
Wenn er seine Truppen zurückzieht und in Verhandlungen realistische Forderungen erhebt, kann er auf eine Rücknahme der Sanktionen hoffen.
Mehr Brückenbau ist spieltheoretisch auf keinen Fall sinnvoll, denn man will ja Aggression bestrafen und nicht belohnen.
Zitat von Emulgator im Beitrag #294Neues von Prof. Rieck: Im Grunde argumentiert Rieck so, wie ich es schon gesehen habe: Die Sanktionen sind an ihrem Anschlag angekommen. Mehr Eskalation geht nur durch Kriegseintritt der NATO, was aber ausgeschlossen wurde (und momentan von allen geglaubt wird). Schlimmer kann es für Putin daher nicht werden, wenn er noch andere Länder überfällt. Der "Eroberungsgewinn" anderer Länder kann allerdings für die Verluste aus den Sanktionen kompensieren. Also wird Putin weitere Länder überfallen, wenn er nicht vorher militärisch verliert oder weggeputscht wird. Eine Brücke zum Ausstieg baut man ihm ja auch nicht.
Aus meiner Sicht das schwächste Video, das ich bisher auf dem Kanal gesehen habe. Das dritte Schaubild berücksichtigt nicht im geringsten, daß die Sanktionen erst über die Zeit ihr Wirkungsmaximum entfalten und, wichtiger noch: es berücksichtigt nicht die Wechselwirkung zwischen der Sanktionswirkung und Putins Kompensationsmöglichkeiten bzw. seinen Möglichkeiten, überhaupt noch Krieg zu führen.
Rubel im freien Fall, Staatseinnahmen brechen ein, die Hälfte seiner sog. "Kriegskasse" im Ausland festgesetzt (wie zum Geier konnte ihm das passieren!?), Kapitalabwanderung sowie zunehmendes braindrain mit Blick auf Hochqualifizierte. In ein paar Monaten ist das Land sehr wahrscheinlich zahlungsunfähig. Eine über der Ukraine abgeschossene russische Drohne hat gezeigt, daß sie voller westlicher Bauteile steckt. Kein rankommen mehr, weil jedes Land, das die Sanktionen unterläuft, selbst unter das Sanktionsregime gestellt wird.
Wie soll Putin also den "break-even-point" jemals erreichen? Rieck geht in seinem Modell davon aus, daß die Zeit gegen die Sanktionen und für Putin arbeitet. Das krasse Gegenteil ist der Fall! Die Zeit arbeitet völlig gegen Putin, und v. a. wie sollen Gebietsnahmen wie Moldawien oder Transnistrien die Bilanz je wieder ins positive verschieben können bei den Verlusten? Auch seine Verhandlungsposition bezüglich Ukraine wird mit jedem Tag, mit jedem beschossenen Krankenhaus, schwächer. Man wird ihm so immer weniger anbieten (brauchen).
Nein, Putin hat fertig und wird auf absehbare Zeit, wahrscheinlich zu seinen Lebzeiten, keinen einzigen Krieg mehr führen.
Zitat von Emulgator im Beitrag #294Neues von Prof. Rieck: Im Grunde argumentiert Rieck so, wie ich es schon gesehen habe: Die Sanktionen sind an ihrem Anschlag angekommen. Mehr Eskalation geht nur durch Kriegseintritt der NATO, was aber ausgeschlossen wurde (und momentan von allen geglaubt wird). Schlimmer kann es für Putin daher nicht werden, wenn er noch andere Länder überfällt. Der "Eroberungsgewinn" anderer Länder kann allerdings für die Verluste aus den Sanktionen kompensieren. Also wird Putin weitere Länder überfallen, wenn er nicht vorher militärisch verliert oder weggeputscht wird. Eine Brücke zum Ausstieg baut man ihm ja auch nicht.
Natürlich gibt es noch Steigerungspotential, z. B. bei der Schiffahrt. Für den Energiebereich wird das ja breit diskutiert, aber von der EU wegen der schweren Folgen nicht umgesetzt.
Mit rein ökonomischen Erklärungen ist der Verhalten von Putin und der Ukraine sowieso nicht zu erklären. Danach müssten z. B. die Ukrainer ja sofort kapitulieren, wollen sie aber offensichtlich nicht.
Ein Angriff auf ein NATO-Mitglied wird Putin wahrscheinlich nicht wagen, schon gar nicht, solange er noch in der Ukraine beschäftigt ist. Ein Angriff auf EU-Mitglied Finnland würde wohl sicher neue Sanktionen nach sich ziehen und wahrscheinlich ein Eingreifen der NATO. Bei Kasachstan (und anderen ehemaligen asiatischen Sowjetrepubliken an Pekings Seidenstraße) wäre das Problem, dass er chinesischen Interessen in die Quere kommt, und noch einen bedeutenden Gegner kann sich Putin schlecht leisten. Bleiben von den Nachbarländern noch Nordkorea, Mongolei und Weißrussland übrig, an die Ukraine grenzt noch Moldawien. Von diesen vier Ländern wäre sicher keines ein ökonomischer Gewinn, die beiden erstgenannten Länder kann man sowieso praktisch ausschließen.
Das Video an sich ist interessant, die Modelle dahinter wohl auch nicht falsch, aber... ...mir kommt es so vor als ob da jemand rein theoretisch ein einfaches physikalisches Modell ohne Berücksichtigung von Luftwiderstand usw. einsetzt.
In Wahrheit muss man folgendes Berücksichtigen: 1.) Putin ist ein Spieler. Theoretisch ist jeder (!) Mitarbeiter von Putin ebenfalls ein Spieler. Hier ist die Frage, mit welcher Kernmannschaft er sich umgibt. Sind das alles Ja-Sager, die schon psychologisch gar keinen Widerstand aufbauen oder Karrieristen oder haben die wirklich Patriotismus oder eine Ideologie, der sie folgen? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass selbst ein Herrscher wie Putin sein Blatt irgendwann überreizt hat. Wir alle dürften in der Schulzeit die Geschichten von den römischen Cäsaren gehört haben. Die hatte zwar sehr viel Macht, aber konnten auch durch die Senatoren/Prätorianer/Legionäre/sonstige Leibwachen erledigt werden, wenn sie es zu doll trieben. Insofern stellt sich die Frage, ab wann die negativen Auswirkungen von Putins Politik so groß werden, dass die eigene Mannschaft schon aus puren Eigeninteresse rebelliert. 2.) Riecks Modell hat den "emotionalen Anteil" überhaupt nicht eingepreist. Was nützt mir der Gewinn aus Eroberungen, wenn ich dafür Nachts nicht mehr gut schlafen kann und der Rest der Menschheit mich für einen Teufel hält? (Und ja, um die Präferenzmatrix/-ordnung einer Person zu kennen oder zu erstellen müsste man die inividuelle Psychologie sehr gut kennen.) 3.) Auch der Westen ist ja kein einheitlicher Block. Es wird Kriminelle und einzelne Staaten geben, die die schlechte Lage Russlands zum eigenen Vorteil nutzen wollen. Rohstoffschmuggel usw. Falls jemand denkt, dass das unmöglich ist, auch der Norden der koreanischen Halbinsel lebt seit sehr langer Zeit so. 4.) Putin scheint auf jeden Fall Vorbreitungen getroffen zu haben. Wie es heißt, hat Russland unter ihn bewusst Goldreserven usw. aufgebaut zu haben. Anscheinend hat man aber nicht weiter gedacht.
Abgesehen davon gibt es neben der Spieltheorie noch andere Ansätze. Was von uns Westlern überhaupt nicht wahrgenommen würde: Wenn ich mir die Liste der Länder so anschaue, die Russland sanktioniert haben, dann erkenne ich darin irgendwie "den Westen". Länder, die sich direkt oder indirekt für Russland ausgesprochen haben gehören solche Fraktionen wie Iran, Venezuela usw. Neutral verhalten sich China und Indien. Die vertreten zwar alle ganz unterschiedliche Ideologien, aber es könnte gefährlich werden Darauf schein niemand Schlussfolgerungen gezogen zu haben und falls doch, so hat die Öffentlichkeit das nicht zur Kenntnis genommen. Ich fühle mich unwohl damit.
Eventuell hat Putin damit wissendlich oder unwillentlich, entweder einen raffinierten Schachzug gemacht oder eie Kausalkette in Gang gesetzt...
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von hubersn im Beitrag #295Ich bezweifle, dass es einen "Eroberungsgewinn" überhaupt gibt. Ganz im Gegenteil, die Satellitenstaaten sowjetischer Prägung waren ja eher Verlustbringer als gewinnträchtig. Und da hatte man es mit einer Bevölkerung zu tun, die seit Jahrzehnten in Unfreiheit lebte - das wird für Putin schon beim Versuch einer dauerhaften Besetzung der Ukraine schwierig, siehe Afghanistan und Tschetschenien.
Ich versuche gerade die Frage nach dem Eroberungsgewinn auf Die USA im Fall von Afghanistan, Libyen, Irak anzuwenden, und auf die Frage, ob deren Truppen dort willkommen sind. vielleicht setzt Rieck die falschen Maßstäbe an. Oder es ist die Frage, wie der Wert eines Hegemonialanspruchs und eventuell dessen Verhinderung anzusetzen ist.
Zitat von hubersn im Beitrag #295Ich bezweifle, dass es einen "Eroberungsgewinn" überhaupt gibt. Ganz im Gegenteil, die Satellitenstaaten sowjetischer Prägung waren ja eher Verlustbringer als gewinnträchtig. Und da hatte man es mit einer Bevölkerung zu tun, die seit Jahrzehnten in Unfreiheit lebte - das wird für Putin schon beim Versuch einer dauerhaften Besetzung der Ukraine schwierig, siehe Afghanistan und Tschetschenien.
Ich versuche gerade die Frage nach dem Eroberungsgewinn auf Die USA im Fall von Afghanistan, Libyen, Irak anzuwenden, und auf die Frage, ob deren Truppen dort willkommen sind. vielleicht setzt Rieck die falschen Maßstäbe an. Oder es ist die Frage, wie der Wert eines Hegemonialanspruchs und eventuell dessen Verhinderung anzusetzen ist.
Gruß Martin
Ich verstehe Ihren Punkt nicht. Es mag gravierende Fehleinschätzungen gegeben zu haben, was die Möglichkeit der Stabilisierung/Demokratisierung dieser Länder und ihrer Region angeht, aber die Absicht, diese Länder zu erobern, bestand zu keinem Zeitpunkt.
Der Angriff/Überfall auf die dem westlichem Wertekanon zugeneigte Ukraine ist eine völlig andere Baustelle als die militärischen Interventionen in diversen Failed States der arabischen Welt.
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