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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

19.10.2022 12:39
#426 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #425
Während ein Teil der Regierung darüber grübelt, wo der Strom herkommen soll, arbeitet der andere schon mal daran endlich den Verkehr zu elektrifizieren...

Wissing will mehr Tempo beim Ausbau des Ladenetzes für E-Autos


https://www.boerse.de/nachrichten/Wissin...-Autos/34230917

Es stellt sich schön langsam die Frage, ob diese Leute den Verstand verloren haben.

So viel übrigens zum Thema "FDP als Irrsinnsbremse"...


Jein. Dachte ich zuerst auch. Aber dann auch wiederum nicht. Die Verbreitung und Anzahl an Ladesäulen bestimmt ja nicht den Stromverbrauch, sondern die Anzahl an und Nutzung von E-Autos. Wenn diese an mehr Stellen Laden können, ist das nicht das gleiche, wie mehr Strom zu verbrauchen.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

19.10.2022 18:30
#427 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Ich am 6.10:

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #399
...in Murray Leinsters uralter SF-Story "The Power Planet" aus dem Jahr 1931 stoße ich gerade auf diese Passage. Die Geschichte ist ganz nach dem Strickmuster der alten Groschenheft-Schmäucher gestrickt. In Erinnerung ist sie im Genre nur deshalb geblieben, weil sich dort zum ersten Mal die Idee beschrieben findet, Energie im Weltraum per Satelliten/Raumstationen zu gewinnen (eben dem "power planet" des Titels) und zur Erde zu senden. Das Wort Mikrowellen kennt Leinster noch nicht; die späteren Konzepte von Gerard K. O'Neill bis zur chinesischen Akademie der Wissenschaften fokussieren sich immer auf Mikrowellen - und Solarzellen anstatt thermischer Unterschiede.


T-online am 14.10. über das "Solaris"-Projekt, an dem sich die ESA festgebissen hat:

Zitat
Außerirdischer Strom für die Erde

Nicht nur Milliardäre streben ins All. Demnächst sollen auch Sonnenkollektoren Flügel bekommen. Kann grüner Weltraum-Strom funktionieren?

Wer abends den Kopf in den Nacken legt, erwischt mit etwas Glück eine außerirdisch anmutende Lichterkette am Nachthimmel. Seit rund zwei Jahren lässt Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX leuchtende Satelliten um die Erde kreisen, um das Internet auch an entlegene Orte zu bringen. In Zukunft dürfte Musks "Starlink"-Netzwerk aber nicht mehr das einzige Großprojekt im All sein, das der Menschheit unten auf der Erde das Leben erleichtert.

Wenn Ende November die EU-Wissenschaftsministerinnen und -minister in Paris zusammenkommen, entscheidet sich, ob Europa die Grenzen des Machbaren im Weltraum verschieben wird. Der Plan steht bereits: Eine Satellitenflotte mit großen Solarzellen soll ins All geschossen werden, dort Sonnenlicht auffangen, in Strom umwandeln und zur Erde zurückstrahlen, wo es ins Stromnetz eingespeist wird.

Solaris" heißt das Projekt, von dem die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) die Ministerrunde überzeugen will. Bevor auch nur ein Versuch starten kann, muss von dort grünes Licht kommen. Es geht dabei um den Bau eines grünen Testkraftwerks, das die ESA in den Weltraum schießen möchte. Zuerst berichtete die britische Tageszeitung "The Guardian" über das Vorhaben.

Im November hofft die Raumfahrtagentur, nun eine Finanzierungszusage für eine dreijährige Machbarkeitsstudie für Solarstromsatelliten zu bekommen. Konkret soll untersucht werden, ob ein solches System kommerziell rentabel werden könnte. "Solaris ist ein Brückenprojekt, um zu prüfen, ob es wirklich machbar ist und ob es wirklich helfen würde, bevor wir um Milliarden von Euro bitten", sagt Sanjay Vijendran von der ESA.



https://www.t-online.de/nachhaltigkeit/e...-fliessen-.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

27.10.2022 18:39
#428 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Frankreich, Atomstrom. Das Wall Street Journal singt nur gegen Geld; deswegen gebe ich das mal aus 2. Hand weiter.

Zitat von 'Yesterday'
France Discovers Ominous Cracks in Dozens of Nuclear Reactors. And the timing couldn't be worse.

Europe's energy crisis may have just gotten worse.

The Wall Street Journal reports that dozens of France's nuclear reactors — which, amid Russia's devastating stranglehold on the continent's natural gas supply, are essential to the nation's energy security — remain offline following a series of troubling outages believed to be caused by stress-induced pipe corrosion. Fixes are reportedly taking longer than anticipated, but for a struggling continent on the brink of winter, those fixes can't come quickly enough. "It's important that this work restarts as soon as possible," Emmanuelle Wargon, head of France's energy regulator, told the WSJ. "If not, the risk of not having electricity rises."

High Pressure

The nuclear fleet in question, owned by the energy provider EDF, is comprised of 56 reactors, of which 26 are currently out for the count. According to the WSJ, the pipe problems trace back to late last year, when a crack was discovered in a high-pressure pipe close to the reactor's core at the nation's youngest nuclear plant. Other plants, which then launched their own investigations, discovered their own stress corrosion issues shortly thereafter. "It is only possible to identify [stress corrosion's] presence once cracking has begun," read a note from France's Institute for Radioprotection and Nuclear Safety, the WSJ reports. "Regular inspections of the pipes can only identify the phenomenon once a fault is present."

Importantly, these aren't simple fixes. Because the majority of the cracks are so close to the reactor core, radioactivity is a very real threat for technicians, whose exposure has to be limited. And given how complicated the repairs are, French power experts are reportedly quite pessimistic about the EDF's ability to get their reactors back online for the winter, especially given that, per the WSJ's sources, the timelines for several reactor fixes have already been pushed back by at least six weeks.

These outages are clearly terrible for France, but they're just as bad for the rest of Europe, too.


https://futurism.com/the-byte/france-cracks-dozens-reactors



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

27.10.2022 20:55
#429 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

"cracks in the pipes", wenn ich das schon lese... da wird impliziert dass die Dinger alle Ruinen sind, aber tatsächlich geht es um völlige Nebensächlichkeiten, die überhöht dargestellt werden, um Zeitungen und Ökopolitik zu verkaufen.

Das gab's in Deutschland auch schon mal, nach der Wende, als das KKW Greifswald von der schon ergrünten Bundesrepublik geerbt wurde, und man sich entschlossen hat die Reaktoren wegen Sicherheitsbedenken stillzulegen (obwohl sie relativ günstig zu ertüchtigen gewesen wären), während die selben Dinger (und wesentlich (!) gefährlichere) in den Nachbarländern weiterlaufen.

Frankreich wird die Reaktoren "fit bekommen" für den französischen Winter, so viel ist klar. Und das Knappheitsproblem politisch ausschlachten, so viel ist auch klar. Der deutsche Zahl-Depp steht bereit.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

28.10.2022 12:49
#430 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #429
"cracks in the pipes", wenn ich das schon lese... da wird impliziert dass die Dinger alle Ruinen sind, aber tatsächlich geht es um völlige Nebensächlichkeiten, die überhöht dargestellt werden, um Zeitungen und Ökopolitik zu verkaufen.

Das gab's in Deutschland auch schon mal, nach der Wende, als das KKW Greifswald von der schon ergrünten Bundesrepublik geerbt wurde, und man sich entschlossen hat die Reaktoren wegen Sicherheitsbedenken stillzulegen (obwohl sie relativ günstig zu ertüchtigen gewesen wären), während die selben Dinger (und wesentlich (!) gefährlichere) in den Nachbarländern weiterlaufen.

Frankreich wird die Reaktoren "fit bekommen" für den französischen Winter, so viel ist klar. Und das Knappheitsproblem politisch ausschlachten, so viel ist auch klar. Der deutsche Zahl-Depp steht bereit.


Sicher ist das nicht. Zeitpläne werden heute sehr gerne gerissen und das ist auch nicht atomkraftspezifisch. Aber im Falle der Atomkraft wird es natürlich selektiv ausgeschlachtet werden. Wir können uns also schon auf den grünen Spin im Winter in unseren Medien gefasst machen.

Wenn der Zeitplan für die Wind- und Solarenergiewende in ein oder zwei Jahrzehnten komplett verfehlt sein wird bzgl. des Speicher- und Netzausbaus, der nötig ist, um die Unabhängigkeit von den fosilen und atomaren Kraftwerden zu erreichen, sind die heute Verantwortlichen nicht mehr zur Verantwortung zu ziehen. Deren Erben werden denjenigen die Schuld geben, die bzgl. Wind- und Solarenergiewende nicht fest genug im Glauben standen und heute nicht mal eben 10 mal mehr in den EE-Ansatz rein investiert haben...

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

28.10.2022 18:04
#431 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Wir sprechen hier in erster Linie von irgendwelchen Pseudo-Inspektionen, die durchgeführt werden, damit die Strahlenpaniker keinen Aufstand schieben.

Was glauben sie, wie schnell diese Anforderungen per Federstrich beerdigt werden, wenn die Franzosen ihre Elektroheizungen aufdrehen und der Strom zu teuer wird? So einen Quatsch lassen die Deutschen mit sich machen, in Frankreich würde der Präsident geteert und gefedert werden...

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

03.11.2022 09:50
#432 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

"„Da muss man auch sagen, jetzt ist Ende“ – Lindner hat keine Lust mehr auf Laufzeit-Diskussionen" lautet die Schalgzeile auf welt.de

Und selbst ich habe jetzt keine Lust mehr auf die FDP.

Echt unnütze.

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HR2 Offline



Beiträge: 1.008

03.11.2022 10:51
#433 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Herr Lindner und seine FDP eiert seit Monaten rum in dieser Frage.
Es ist also auch nicht auszuschliessen, dass man dort seine Meinung
in 4 Wochen wieder ein bisschen ändert. Unterm Strich ist auch die FDP hoffnungslos ergrünt.
Kann weg!

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

03.11.2022 15:33
#434 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Jürgen Trittin im Interview in der FAZ am 19. August 2022: "Wir erleben gerade global das Ende der Atomenergie."

Leserbrief 10. September:

Zitat
Stimmt so nicht

Leserbrief zum Interview mit Jürgen Trittin „Ich bin großer Fan Amerikas“ in der F.A.Z. vom 19. August: Im Interview sagt Jürgen Trittin: „Wir erleben gerade global das Ende der Atomenergie.“ Dieser scheinbar klare Satz bedarf der Einordnung: Weltweit sind heute 435 Kernkraftwerke in Betrieb. Dazu kommen 55 Kernkraftwerke, die gerade errichtet werden. 96 Kernkraftwerke werden zurzeit geplant. Vorplanungen erfolgen zur Zeit für weitere 359 (!) Kernkraftwerke. Weltweit dauerhaft abgeschaltet werden sollen 25 Kernkraftwerke. Quelle: world-nuclear.org, aus einem Vortrag von Professor Hans-Werner Sinn auf dem 4pi-Klima-Symposium im Mai 2022. Weltweit wird die Zahl der Kernkraftwerke also von heute 435 in den kommenden Jahren auf rund 920 zunehmen. Wenn Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von 1998 bis 2005, angesichts dieser belegbaren Zahlen behauptet, dass wir gerade „global das Ende der Kernkraft erleben“, dann sagt er die Unwahrheit. Maximilian Graf Haller von Hallerstein, Frankfurt am Main


https://www.faz.net/aktuell/politik/brie...2-18304668.html

Polen, gestern:

Zitat
Polnische Regierung beschließt Bau von Atomkraftwerken
In der EU schreitet die Planung neuer Atomkraftwerke voran: In Polen sollen bald die ersten zwei Reaktoren des Landes entstehen.
Der bevorzugte AKW-Standort Lubiatowo-Kopalino liegt an der Ostseeküste in der Woiwodschaft Pommern nordwestlich von Danzig (Gdansk). Vorgesehen sind drei Druckwasserreaktoren des Typs AP 1000.
Geplant ist zudem ein zweiter AKW-Standort. Der erste polnische Atomreaktor soll 2033 ans Netz gehen.


https://www.spiegel.de/wirtschaft/polen-...9d-d87e060248a1

Der Baubeginn soll 2028 sein. Was recht gut deutlich ist, warum es wichtig ist, die betriebsbereiten Meiler so lange laufen zu lassen, wie es möglich ist. Und nicht dieses elende "bis zum 31. März!" "Nein, bis zum 14. April!" Selbst wenn wir bis nächste Woche ein komplettes Umkippen unserer Koalition hätten & am Monatsende eine entsprechende Beschlußlage, dauert es immer noch ein gutes Jahrzehnt, bis ein neuer Kraftwerkspark ans Netz gehen kann.



Nachtrag: Und prompt wird mir von der FAZ das hier eingespielt:

Zitat
Japan steuert darauf zu, die maximale Laufzeit seiner Atomkraftwerke auf mehr als 60 Jahre zu verlängern. Entsprechende Pläne reifen heran, nachdem Ministerpräsident Fumio Kishida im August die Devise ausgegeben hatte, wieder mehr Atomkraft zu nutzen. Elf Jahre nach der dreifachen Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi reagiert die Regierung damit auf den starken Anstieg der Energiepreise. Der Drang zu mehr Atomkraft gründet zudem in dem Bemühen, zum Schutz des globalen Klimas den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern.

Nach einem jetzt vorgelegten Regulierungsvorschlag der nuklearen Aufsichtsbehörde NRA würden Kraftwerke, die 30 Jahre oder mehr erreicht haben, künftig alle zehn Jahre einer verschärften Sicherheitsprüfung unterliegen, um eine Betriebsgenehmigung für ein weiteres Jahrzehnt zu erhalten. Die pauschale Obergrenze für die Laufzeit entfiele so. Der Vorschlag, der französischen und britischen Regeln ähnelt, dürfte der endgültigen Lösung sehr nahekommen, weil die Atomaufsicht letztlich über die Betriebsdauer einzelner Kraftwerke entscheidet. Bis Jahresende will die Regierung die neue Laufzeitlinie fixieren.

Nach dem Unfall im Kraftwerk Fuku­shima Daiichi im Jahr 2011 hatte Japan im Prinzip eine maximale Laufzeit von 40 Jahren für seine Kernkraftwerke gesetzt. Bestehen die Reaktoren vor Ablauf der 40 Jahre eine besondere Sicherheitsprüfung, werden weitere 20 Jahre genehmigt. Schon nach den bestehenden Regeln können japanische Kernkraftwerke so erheblich länger Strom liefern als die verbliebenen drei deutschen Reaktoren, die nach dem Willen von Bundeskanzler Olaf Scholz noch bis April 2023 angeschaltet bleiben dürfen. Die drei Reaktoren werden im Frühjahr kommenden Jahres nur 35 und 34 Jahre am Netz gewesen sein.


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/j...n-18434587.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

04.11.2022 10:00
#435 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #434
Jürgen Trittin im Interview in der FAZ am 19. August 2022: "Wir erleben gerade global das Ende der Atomenergie."

Leserbrief 10. September:

Zitat
Stimmt so nicht

Leserbrief zum Interview mit Jürgen Trittin „Ich bin großer Fan Amerikas“ in der F.A.Z. vom 19. August: Im Interview sagt Jürgen Trittin: „Wir erleben gerade global das Ende der Atomenergie.“ Dieser scheinbar klare Satz bedarf der Einordnung: Weltweit sind heute 435 Kernkraftwerke in Betrieb. Dazu kommen 55 Kernkraftwerke, die gerade errichtet werden. 96 Kernkraftwerke werden zurzeit geplant. Vorplanungen erfolgen zur Zeit für weitere 359 (!) Kernkraftwerke. Weltweit dauerhaft abgeschaltet werden sollen 25 Kernkraftwerke. Quelle: world-nuclear.org, aus einem Vortrag von Professor Hans-Werner Sinn auf dem 4pi-Klima-Symposium im Mai 2022. Weltweit wird die Zahl der Kernkraftwerke also von heute 435 in den kommenden Jahren auf rund 920 zunehmen. Wenn Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von 1998 bis 2005, angesichts dieser belegbaren Zahlen behauptet, dass wir gerade „global das Ende der Kernkraft erleben“, dann sagt er die Unwahrheit. Maximilian Graf Haller von Hallerstein, Frankfurt am Main

https://www.faz.net/aktuell/politik/brie...2-18304668.html



Es ist echt erstaunlich, welche Parade an postfaktischen Behauptungen und schlicht schnell wiederlegbaren Lügen in den letzten Monaten aus grünen Mündern kamen.

Ich spüre gerade das Bedürfnis, mich doch noch einmal zu einem Artikel in ZR zusammenzuraufen und die Behauptungen mit Quellen und nachweißlichen Wiederlegungen in diesem zusammengefasst aufzulisten.

Nur spontan aus meinem Kopf:

1. "Wir haben keine Stromkrise, sondern eine Gaskrise !!11Elf!"
2. "Die Graftwerksbetreiber sagen uns, eine Verlängerung sei so spontan gar nicht praktikabel." (im März)
3. "... und Brenntstoff kriegen wir so auf die schnelle gar nicht. Sagen uns die Graftwerksbetreiber" (ebenfalls März)
4. "Aber jetzt wäre es wirklich zu knapp. Organisatorisch, administrativ sowie insbesondere von der Brennstoffbesorgung her" (im Sommer, nachdem die Kraftwerksbetreiber ihrer verfälschenden Widergabe durch die Grünen widersprochen haben)
5. "Wer jetzt für die Atomkraft ist, ist das nur, um den Grünen eines reinzuwürgen" (dieser Narzismus...)
6. "Streckbetrieb löst keine Probleme !!11Elf!"
7. "Wenn dann nur als Backup, zum Anfahren im Notfall, das ist der einzig vernünftige Weg" (ohne Absrpache mit den Betreibern, die darauf hinwiesen, dass Atomkraftwerke dazu nicht geeignet sind)
8. "Wir erleben das globale Ende der Atomkraft!"

Jede andere Partei oder Bewegung, wäre für eine solche BS-Kaskade medial durch die Mangel genommen wurden, anstatt nur beim Unbestreitbaren leise korrigiert zu werden. Bei einer Partei oder Bewegung mit dem Label "rechts" (tatsächlich oder angeblich) täten wir jetzt die Argumente hören, warum diese Postfaktizität ein Grund für ihre institutionelle Diskmriminierung auf dem Meinungs-, Ideen- und Äußerungsmarkt sei, samt der Notwendigkeit neuer Gatekepper und mehr Macht für bestehende Gatekeeper, um deren Falschinformation rauszufiltern, damit der Normalbürger nicht in die Irre geleitet wird.

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― Robert A. Heinlein

alpha_beta Offline



Beiträge: 143

04.11.2022 12:26
#436 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Es reflektiert aber eben auch nicht gut auf eine Gesellschaft in der solche Lügenkapriolen einfach hingenommen werden, abgesehen von ein paar gallischen Dörfern in Ostdeutschland.

___________________
Fiat iustitia, ne pereat mundus.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

04.11.2022 13:26
#437 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Warum konnten wir in Deutschland das nicht entwickeln?

Antwort: Hätten wir können, aber die Grünen waren zu stark in den Medien und meinungsbildenden Institutionen vertreten...

... und wir hatten Merkel, um das bürgerliche Lager auf Linie zu bringen.

Übrigens: Kein "könnte". Die Technik ist entwickelt, der neue Kernspaltungs-Reaktortyp getestet. Das ist keine Kernfusionsvorhersage basierende auf dem Prinzip Hoffnung (wobei hier auch umgekehrt Aussagen, Kernfusion würden wir in den nächsten 100 Jahren garantiert nicht haben mit Vorsicht zu genießen sind. Wir wissen es einfach nicht, da zu viele unvorhergesehene Probleme auftreten können oder alternativ ein technische Durchbruch auf einem Gebiet vorher technisch undenkbares möglich macht). Ich erwähne das nur, weil z.B. Harald Lesch GenIV-Reaktoren gerne mit Kernfusion gleichsetzt, da sie ja noch nicht erwiesener Maßen funktionsfähig da seien. Doch. Nur die Fabriken zur serienmäßigen Produktion sind noch nicht da. Die sind aber natürlich Teil des notwendigen Gesamtkonzeptes für die wirtschaftliche Rentabilität. Das ist aber ein grundsätzlich anderer Sachstand als bei der Kernfusion.

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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.257

04.11.2022 15:12
#438 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #435
Jede andere Partei oder Bewegung, wäre für eine solche BS-Kaskade medial durch die Mangel genommen wurden, anstatt nur beim Unbestreitbaren leise korrigiert zu werden.


Wie die Grünen medial hofiert werden ist inzwischen wirklich völlig absurd. Die werden abgefeiert als hätten sie die größte Kröte aller Zeiten geschluckt, weil sie nun schweren Herzens ertragen, drei (!) KKW drei Monate (!) später abzuschalten. Völlig irre. Die Frage, warum man die Kraftwerke diesen Winter unbedingt braucht und nächsten nicht mehr wird dann schon gar nicht mehr gestellt. Da hat man vollstes Vertrauen in den Robert, der wird's schon schaffen in den nächsten 10 Monaten Unmengen von Gas zum Spottpreis aus dem Hut zu zaubern. Energieversorgung machen ab sofort eben ad hoc, so nach Tageslaune. Planung braucht's nicht mehr.

Man darf gespannt sein welchen Sündenbock sich die Medien suchen werden, wenn die Republik mit diesem Quatsch krachend auf der Nase landet. Die Grünen werden's nicht sein, so viel steht jedenfalls fest...

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

08.11.2022 14:53
#439 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat
UK to announce U.S. gas deal after climate change summit -Telegraph

Reuters

Nov 7 (Reuters) - British Prime Minister Rishi Sunak is poised to announce a major natural gas deal with the United States after the COP27 climate change summit, the Telegraph newspaper reported on Monday.

Britain hopes the United States will promise about 10 billion cubic metres of liquefied natural gas (LNG) over the coming year, the report said, adding that discussions about the deal are in their final stages and an announcement could come in a week or two.

But it also said that wrangling over the exact amount continues and it was possible that a specific figure would not be given when the deal is publicised. It was also unclear how much of the gas - which will be sold by U.S. companies - will be in the UK energy system this winter, the Telegraph said.

Earlier this year, the United States agreed to supply 15 billion cubic metres of LNG to the European Union to help it cope with the energy crisis caused by Russia's invasion of Ukraine.

U.S. LNG producers' ability to supply more fuel will rise only modestly until 2025, when three new plants become fully operational, according to U.S. government estimates. The plants will add 5.7 billion cubic feet per day (bcfd) to the about 11.75 bcfd of exports expected this quarter.

Wholesale gas prices have soared in recent months as economies reopen from COVID-19 lockdowns while high demand for LNG in Asia has resulted in less supply to Europe.

Around 12 British energy suppliers have collapsed this year, affecting more than 2 million customers.


https://www.reuters.com/business/energy/...aph-2022-11-07/



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Ulrich Elkmann Online




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27.12.2022 22:00
#440 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #427
Ich am 6.10:

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #399
...Energie im Weltraum per Satelliten/Raumstationen zu gewinnen...




Zitat von December 22, 2022
Northrop Grumman has completed ground-based tests to demonstrate critical technology required for a 2025 demonstration of space-based solar power.

Northrop Grumman announced Dec. 15 the successful demonstration of a key element of SSPIDR, the ability to beam radio frequency energy toward various antennas by steering the beam. The testing was conducted in one of Northrop Grumman’s anechoic test chambers in Baltimore.

Next, Northrop Grumman will “take those findings and translate them into our prototype, which we anticipate launching in 2025 to actually show the capability of beaming RF energy down to the planet,” said Jay Patel, vice president of Northrop Grumman Remote Sensing Programs.

Beyond the prototype for the future objective system, Northrop Grumman will need to shrink electronic components and significantly scale up the quantity of “sandwich tiles,” or panels of photovoltaic cells to collect solar energy and provide power to another layer of components that enable solar-to-RF conversion and beamforming.

“We are currently busy manufacturing our flight hardware so that we can put together this system that we’re going to be launching on our Northrop Grumman ESPAStar platform,” Patel said. (ESPAStar, a satellite bus built around an Evolved Expendable Launch Vehicle Secondary Payload Adapter, provides propulsion, power, attitude control and communications for payloads.)

The U.S. Air Force Research Laboratory awarded Northrop Grumman a $100 million contract in 2018 to develop a payload to demonstrate key components of a prototype space solar power system. AFRL conceived of the flight experiment, called Arachne, to spur the development of technology needed for a prototype space-based system that could provide solar power to remote military bases.

In late 2021, Northrop Grumman showed its “sandwich tile” could convert solar energy to RF power. With the latest demonstration, the company is relying on phased array technology to control the RF beam and steer it toward multiple fixed rectifying antennas.

“It was a very exciting demonstration that allowed us to show the culmination of those different technology milestones that we’ve been developing since the beginning of this project,” Patel said.

Space-based solar power, long a feature of science fiction, is being investigated by government agencies around the world.

The Naval Research Laboratory launched an experiment in 2020 aboard the Air Force’s X-37B space plane that captured sunlight and converted it into direct current electrical energy. The China Academy of Space Technology announced plans for a 2028 space-based demonstration. The European Space Agency approved plans for a three-year research program called Solaris. And the United Kingdom is offering grants for space solar power studies and technology development.


https://spacenews.com/northrop-grumman-t...ce-solar-power/



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Johanes Offline




Beiträge: 2.606

05.01.2023 12:38
#441 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #440
[...]


Sie müssen jetzt stark sein @Ulrich Elkmann aber es scheint, dass wir soweit sind:
https://www.netzwelt.de/news/212170-sola...-gestartet.html

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

05.01.2023 18:22
#442 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Aus dem verlinkten Beitrag:

Zitat
Das rund 50 Kilogramm schwere SSPD wird im Orbit mehrere PV-Module arrangieren, die das Sonnenlicht einfangen, in elektrischen Strom umwandeln und gebündelt zur Erde schicken. Der Testaufbau enthält 32 verschiedene Zellen-Typen, um deren Wirkungsgrad und Haltbarkeit in der Schwerelosigkeit zu überprüfen.

Da die im All gewonnene Energie im Prinzip an jeden Ort der Erde transferiert werden kann, bieten sich vor allem entlegene Gegenden als Destination an, in denen es an herkömmlicher Infrastruktur mangelt. Die beteiligten Forschenden zeigen sich optimistisch:



Da geht es, ganz schlicht, um das Einwerben von Drittmitteln & Fördergeldern. Die ESA hat ja einen gar nicht so kleinen Beitrag für solche Konzepte in ihr Budget für 2023 eingestellt (irgendwie habe ich die Summe von 20 Mio € im Hinterkopf). Das funktioniert bei dem Konzept nur, solange sich die Geldgeber nicht mit den physikalischen Realitäten befassen, an denen die Maus keinen Faden abbeißt. Es ist eins, ob Sie irgendwelche Zellen, Röhren, Folien haben, die durch Photoneneinfall Strom produzieren (darum geht es hier); auf der ISS ist vor 3 Tagen das vierte der neuen hocheffizienten Sonnensegel ausgerollt worden, die die jetzt 20 Jahre alten bisherigen ersetzen sollen; die Internationale Raumstation hat 12 solcher Ausleger; sie erzeugen insgesamt 12 KWh. Das zweite und dritte ist: vor Ort nützt bei solchen Ideen der Strom nichts: er soll ja zu einer irdischen Empfangsstation gebeamt werden. Und hier geht es darum, KRAFT zu übertragen, nicht auf einer Trägerwelle ein Signal aufzumodulieren. Das funktioniert bei der Mikrowelle in der Küchenzelle ziemlich gut, weil hier die Wassermoleküle, auf deren Größe die Frequenz des Senders justiert ist, nur 20 cm entfernt sind. Bei einem Satelliten in der Umlaufbahn sind das mindestens 400-500 Kilometer; mit 100 km Atmosphäre darin, deren unterste 10 km reichlich Wasserdampf enthalten, die, sh. vorigen Satz, gerne die Energie absorbieren. Dann bekommt die Rektenna der Bodenstation nichts mit. Was zu Punkt 3, der Bahnmechanik führt: im LEO, dem niedrigen Erdorbit, befindet sich die Solarstation 55 von 90 Minuten entweder zu nah am Horizont oder darunter, so daß kein Kontakt möglich ist. Mutter Erde rotiert zudem, so daß von den täglich 16 Umrundungen nur eine über die Empfangsstation führt - und dann wieder tagelang nicht, so daß sie nicht mal für 5 bis 6 Minuten sichtbar ist.

Die ISS etwa ist von meinem Schreibtisch heute ausnahmsweise zu sehen: sie steigt um 19:46 und 56 Sekunden direkt im Süden über den Horizont, zieht durch das Sternbild des südlichen Fisches, Piscis australis, und verschwindet um 19:49 und 51 Sekunden in einer Höhe von 13 Grad über dem Horizont im Erdschatten. Morgen wiederholt sich das, mit Aufgang um 19:03 und 27 Sekunden und Verschwinden 36 Sekunden (!) später. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Entfernung ISS - Schreibtisch 1320 Kilometer. Ab dem 14. Januar ist sie für die nächsten 10 Tage überhaupt nicht sichtbar.

Und in dieser Zeit müssen Sie die Energie, die sie auf einer solchen Station gewonnen haben (12 KWh...), zur Bodenstation beamen. Heißt schlicht: Sie brauchen einen Sender, mit dem Sie den Todesstern antreiben können. Und hierbei kommt der Effekt ins Spiel, den wir alle von irdischen Solarfeldern samt dem natürlichen Fusionsgenerator in 150 Millionen km Entfernung kennen kennen: je schräger der Strahl auftrifft, desto weniger Energie entfällt auf die gleiche Fläche. Und es heißt: Sie müssen die Energie erst mal speichern. Und solche Batterien wiegen zwar nicht, haben aber immer noch die gleiche Masse von diversen Tonnen. Hinzu kommt, daß der Satellit nur während 45 von 90 Minuten Strom erzeugt, weil er nicht im Erdschatten fliegt. Im Klartext: dieser Murks scheitert an genau dem, was auch die rein-irdische Variante scheitern läßt.

Und wir reden hier nicht vom Format ISS (die neuen Ausleger sind 3 m breit & 13 m lang), sondern von Entwürfen, bei denen die Solarfelder mehrere Hektar groß ausfallen sollen. Wenn Sie die Station in einen geostationären Orbit hängen, haben Sie 12 Stunden Licht & 12 Stunden Funkstille; außerdem den Vorteil, daß sich der Sender aus der Sicht der Bodenstation am Äquator nicht bewegt. Der Nachteil ist: sie brauchen, um jedes Gramm - Solarzellen, Haltestruktur & Sender - dorthin zu bringen, die 5-fache Menge an Treibstoff. Und hier gibt es keinerlei Hoffnung auf Effizienzsteigerung. Hier läßt sich die Physik nicht betrügen. Und das wirklich Entscheidende: Letztlich müssen Sie den so gewonnenen Strom BILLIGER anbieten können als die rein irdische Konkurrenz, die einfach ein paar Felder mit Folien bepflastert und Subventionsgelder abgreift. Bei solchen Projekten muß ich tatsächlich stets ziemlich stark sein. Allerdings aus etwas anderen Gründen als vermutet.



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Morn Offline




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05.01.2023 19:17
#443 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #442
Wenn Sie die Station in einen geostationären Orbit hängen...

Und bei der Variante kämen zum LEO noch ein paar Meter hinzu, so um die +35.000 km.
Trotzdem finde ich es Klasse, dass man sowas ausprobiert.

Gruß
Morn <><
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Dieses ganze "nachhaltig" Lebenwollen ist purer und realitätsferner Kitsch, Dekadenzerscheinung einer übersättigten und risikolos lebenden städtischen Elite.
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Ulrich Elkmann Online




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05.01.2023 20:00
#444 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Sie müssen übrigens auch im geostationären Orbit beständig nachkorrigieren. Die Störeffekte von Sonne & Mond erfordern pro Jahr ein Delta-v von 50 m/s, weil sonst der Satelit um 0,85 Grad aus seiner Position wandert. Bei den heutigen Wetter- und Kommunikationsatelliten wird das über Halleffekt-Antrieb besorgt; für eine fußballgroße Sonnenfarm funktioniert das aber nicht mehr.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag Ein Anruf von ET? - Das mysteriöse Signal von Proxima Centauri
Hermann Oberth, der das erfunden (bzw. als erster ausgerechnet) hat, hat das ja den "Sonnentagorbit" genannt; Wernher von Braun hat da als allererster eine kleine Erzählung drumrum gestrickt ("Lunetta", hat er als Beitrag für seine Abiturzeitung abgeliefert); Oberth wollte da Riesenspiegel in die Umlaufbahn hängen, um Sibirien zu erwärmen und nachts die Straßenbeleuchtung zu sparen. Der Witz ist, daß auch geostationäre Satelliten in der Position um 5° versetzt stehen müssen, wenn sie die gleiche Frequenz zum Senden der Signale verwenden; weil sie durch die Einflüsse von Sonne und Mond leicht gestört werden und deshalb vom Boden aus gesehen in einer Ellipse kreisen.

Die Idee, da stattdessen Radio-Router zu plazieren, geht ja auf Arthur C. Clarke zurück, auf dessen kleines Paper "Extra-Terrestrial Relays" vom Oktober 1945 (Clarke meinte, daß drei davon, jeweils um 120° versetzt, völlig ausreichen würden).


Zitat
Das rund 50 Kilogramm schwere SSPD...



Wobei mir natürlich beim Stichwort SPD sofort "Brüder zur Sonne, zur Freiheit" einfällt. Die allwissende Müllhalde vermerkt dazu:

Zitat
Brüder, zur Sonne, zur Freiheit ist der Titel der deutschen Nachdichtung des russischen Arbeiterliedes Смело, товарищи, в ногу! (Smelo, towarischtschi, w nogu; „Tapfer, Genossen, im Gleichschritt“) ... Die Nationalsozialisten verwendeten das beliebte Lied einerseits mit einer eigens angepassten vierten Strophe,[5] dichteten es andererseits 1927 um in Brüder in Zechen und Gruben, eines der bekanntesten Propagandalieder der NSDAP im Dritten Reich ... Brüder, zur Sonne, zur Freiheit entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zum wohl meistgesungenen Lied der Arbeiterbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg. Es gilt neben Wann wir schreiten Seit’ an Seit’ als Parteihymne der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und wird jeweils zum Abschluss der SPD-Parteitage gesungen, hatte aber auch seinen Platz auf den Parteiversammlungen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).


https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCde...e,_zur_Freiheit

Zitat
A Momentus Vigoride spacecraft carried aboard a SpaceX rocket on the Transporter-6 mission will carry the 50-kilogram SSPD to space. It consists of three main experiments, each tasked with testing a different key technology of the project:
DOLCE (Deployable on-Orbit ultraLight Composite Experiment): A structure measuring 6 feet by 6 feet that demonstrates the architecture, packaging scheme and deployment mechanisms of the modular spacecraft that would eventually make up a kilometer-scale constellation forming a power station;
ALBA: A collection of 32 different types of photovoltaic (PV) cells, to enable an assessment of the types of cells that are the most effective in the punishing environment of space;
MAPLE (Microwave Array for Power-transfer Low-orbit Experiment): An array of flexible lightweight microwave power transmitters with precise timing control focusing the power selectively on two different receivers to demonstrate wireless power transmission at distance in space.

Some elements of the test will be conducted quickly. "We plan to command the deployment of DOLCE within days of getting access to SSPD from Momentus. We should know right away if DOLCE works," says Sergio Pellegrino, Caltech's Joyce and Kent Kresa Professor of Aerospace and Professor of Civil Engineering and co-director of SSPP. Pellegrino is also a senior research scientist at JPL, which Caltech manages for NASA.

Other elements will require more time. The collection of photovoltaics will need up to six months of testing to give new insights into what types of photovoltaic technology will be best for this application. MAPLE involves a series of experiments, from an initial function verification to an evaluation of the performance of the system under different environments over time. Meanwhile, two cameras on deployable booms mounted on DOLCE and additional cameras on the electronics box will monitor the experiment's progress, and stream a feed back down to Earth. The SSPP team hopes that they will have a full assessment of the SSPD's performance within a few months of the launch.


https://www.caltech.edu/about/news/calte...rbit-in-january



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Ulrich Elkmann Online




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10.01.2023 17:31
#445 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Stichwort "Energie beamen".

Zitat
China claims to have mastered laser-powered drones

Optics-driven drones can be recharged while in flight and have AI-driven potential to replace costly and vulnerable military satellites
by Gabriel Honrada January 10, 2023

Chinese researchers have invented a way to keep drones airborne indefinitely by recharging them with laser beams, which may one day enable drones to complement or replace military satellites in some scenarios.

This week, South China Morning Post (SCMP) reported that scientists from Northwestern Polytechnic University (NPU) fitted drones with photoelectric conversion modules that could convert light into electricity, enabling high-powered laser beams to power the drones remotely while in flight.

The report notes that the team from NPU’s school of artificial intelligence conducted a drone experiment that combined autonomous charging with intelligent signal transmission and processing technology.

Highlights of the research are 24-hour intelligent vision tracking system and the autonomous long-range energy replenishment for optics-driven drones (ODD),” the team said in their official WeChat account, as cited by SCMP.

SCMP noted that the researchers mentioned that the first challenge they encountered was tracking the drones in the air. The source notes that the team was able to develop an algorithm based on intelligent visuals that could accurately track ODDs in the air.

The team also overcame the challenges of laser distortion and weakening due to atmospheric conditions and distance by using adaptive beam shaping technology that reportedly can autonomously adjust laser intensity, SCMP says.

Regarding safety features, the SCMP report says that the team added a protection algorithm that automatically adjusts laser intensity to safe levels once an obstacle is detected in its path.

The research team did not disclose specifics of their experiment due to its sensitive military applications, though it did say it had successfully conducted indoor follow-up, outdoor daytime and outdoor night flights.


https://asiatimes.com/2023/01/china-clai...powered-drones/

Meine Hervorhebung. Mir fällt dabei nämlich sofort das Projekt ein, mit dem die amerikanische Firma Raytheon vor mehr als 60 Jahren um die Häuser (bzw. durch die Medien) gezogen ist.

Zitat von 'Schwebende Untertassen' 07.07.1959, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 28/1959
Die Direktion der Raytheon, Manufacturing Company, einer Spezialfirma für Radar-Einrichtungen, behauptet nämlich, daß es ihr gelungen sei, »das alte Traumprojekt aller Ingenieure« (so »Time") zu realisieren - die Übermittlung elektrischer Kraft durch Radiowellen oder, wie es die Erfinderrats-Broschüre in der Techniker-Sprache verzeichnete: »die Übertragung eines beträchtlichen Energiebetrages ohne Verwendung von Kabeln« auf größere Entfernung.

Mit Hilfe des neuen Übertragungssystems wäre es gleichzeitig möglich, auch dem Wunsch der US-Streitkräfte nach einer »in der Luft schwebenden Plattform« zu entsprechen - was die Raytheon-Erfinder demnächst an einem buchstäblich leuchtenden Beispiel zu demonstrieren gedenken.

Die Firmenleitung beschrieb ihr 'Vorhaben mit dem Vokabular eines Autors von Zukunftsromanen: »Über Chicago hängt ein helles blaues Licht am Nachthimmel, sichtbar noch in 600 Kilometer Entfernung. Bei Anbruch der Dämmerung verblaßt der künstliche Stern im Sonnenlicht, und eine Himmelsstation wird sichtbar. Sie hat die Form einer Fliegenden Untertasse und wird von einem Hubschrauber-Rotor in der dünnen Höhenluft gehalten ... Die Station schwebt Monat um Monat am Himmel; sie besitzt keine Treibstofftanks, die leer werden könnten, denn ihre Antriebsenergie wird vom Boden aus hinaufgestrahlt.«

Nach den Plänen der Raytheon-Company ist die Kraftstation am Boden mit einer Batterie schüsselförmiger ' Richtantennen bestückt. Die von ihnen ausgesandten Energiestrahlen kreuzen sich in 15 Kilometer Höhe genau in dem Punkt, an dem die Himmelsstation schwebt. Jede Antenne soll mit 'einem sogenannten Amplitron verbunden sein, einer von den Raytheon-Erfindern eigens für die drahtlose Energie-Übertragung entwickelten riesigen Spezialröhre. Nach Angaben der Firma vermag sie »25 PS auf der 10-Zentimeter-Welle zu übertragen«.

Die Konstrukteure haben einkalkuliert, daß ein beträchtlicher Teil der vom Boden ausgestrahlten Energie die Himmelsstation nicht erreichen und in den Weltraum entweichen wird. Aufgrund ihrer Berechnungen glauben sie jedoch annehmen zu dürfen, daß die Empfangsantennen an Bord der Untertasse immerhin 35 bis 50 Prozent der ausgesandten Energie einfangen können.

Amerikanische Hubschrauber-Fabrikanten, die an den Entwürfen für die Himmelsstation mitarbeiteten, sind überzeugt, daß die Konstruktion des Flugmechanismus keine nennenswerten Schwierigkeiten mehr bereitet. Die. Untertasse müsse mit Hilfe eines herkömmlichen Benzinmotors starten und in den Brennpunkt der Energiestrahlen gesteuert werden; dann könne das Antriebsaggregat auf die von Raytheon entwickelte Fernversorgung umgeschaltet werden.

Die ersten Versuchsmuster sollten noch bemannt sein, später würden unbemannte Stationen gestartet, die dann - von einer Automatik gesteuert - monate- und jahrelang an dem vorausbestimmten Punkt in der Luft verharren.

Nach Ansicht der Konstrukteure könnte eine derartige Himmelsstation in 15 bis 20 Kilometer Höhe sowohl kommerziell als auch militärisch genutzt werden. Sie könnte beispielsweise als eine Art Leuchtturm für die über den Wolken kreuzenden Verkehrsflugzeuge dienen; Radargeräte an Bord der Untertasse würden den Luftverkehr über riesigen Gebieten überwachen, aber auch in das Warnsystem gegen feindliche Raketen-Attacken einbezogen werden. Durch den Einsatz ganzer Staffeln von Raytheon-Untertassen, die als schwebende Relaisstationen wirken, wäre es schließlich möglich, Fernsehprogramme über Kontinente und Ozeane hinweg zu übertragen.


https://www.spiegel.de/wissenschaft/schw...00-000042626018

Bericht der SCMP: https://www.scmp.com/news/china/science/...y-aloft-forever
Etwas detailarme Projektzeichnung des RAMP von 1959: https://coldwar-c4i.net/RAMP/index.html

Das Stichwort ist SHARP.

Zitat
The concept of using beamed power for aircraft propulsion was invented almost single-handedly by William C. Brown.[1] After joining Raytheon in the 1940s, Brown started work on improving their magnetron products. This led to the development of the crossed-field amplifier, a simple, reliable and highly efficient microwave amplifier. He later worked with colleagues to develop the rectenna, which receives microwaves (the (an)"tenna") and converts them directly to DC power (the "rect"ifier).[2]

Brown now had a system that could convert input power to microwaves with up to 70% efficiency and convert it back to electric power with 70% efficiency, resulting in an overall efficiency of about 50%. Brown looked for applications of the technology, working on both solar power satellites (SPS) and the High Altitude Powered Platform (HAPP) concept. This research went as far as flying a model helicopter using beamed power in 1965.[3]



https://en.wikipedia.org/wiki/Stationary..._Relay_Platform

Zitat
William C. Brown (May 22, 1916 – February 3, 1999) was an American electrical engineer who helped to invent the crossed-field amplifier in the 1950s and also pioneered microwave power transmission in the 1960s.

In 1961 Brown published the first paper proposing microwave energy for power transmission, and in 1964 he demonstrated on Walter Cronkite's CBS Evening News a microwave-powered model helicopter that received all the power needed for flight from a microwave beam.[1]

Between 1969 and 1975 Brown was technical director of a JPL-Raytheon program that beamed 30 kilowatts over a distance of 1-mile (1.6 km) at 84% efficiency.


https://en.wikipedia.org/wiki/William_C._Brown

Zitat von Popular Science, January 1988, Arthur Fisher, 'Secret of Perpetual Flight? Beam-Powered Plane'
Nikola Tesla, the wildly eccentric inventive genius who convinced the world that alternate-current power systems were practical, had a dream. He was convinced that electricity could be transmitted without wires,, and devoted decades of fruitless experiments to that end. In a 1928 POPULAR SCIENCE article, he predicted that some day, airplanes would be "powered by wireless."

Last fall, in a series of tests over a muddy fall outside Ottawa, Canada, that dream became a reality: a fragile 15-foot featherweight aircraft, pilotless and fuelless, became the first plane to achieve flight on microwave power beamed from the ground. The one-eighth-scale experimental model could be the forerunner of full-size craft that would some day stay aloft for as long as a year, circling at an altitude of 70,000 feet, as depicted in our cover illustration. The goal is to provide a permanent unmanned platform for one or more of a variety of missions: telecommunications, including direct broadcast TV and mobile telephone service; military radar warning networks; surveillance of drug smugglers, illegal immigrants, and fishing marauders, and monitoring of atmospheric pollutants and carbon dioxide levels - all at much less than the cost of a satellite.
...
"There are actually four hundred little rectennas in the thin-film etched circuits underneath these planes," Schlesak said. "Each antenna is a dipole, like a T-shaped FM antenna, made of flat copper wire. Each of these elements is connected to four diodes. It would be nice to use the gallium-arsende diodes Bill Brown uses in his rectennas, because they can rectify four watts of power instead of the quarter watt we get with silicon. But they cost forty dollars compared with just one dollar, and they are noisy."
...
"The one we use is an off-the-shelf item capable of 300 watts. We use 150 watts to fly the plane. And the propeller is a highly-efficient slow-speed design, about 1,400 rpm,, similar to that used by MIT for the Daedalus man-powered aircraft. Maximum design speed for the 6B is about 22 mph."

The ultimate SHARP will have a design speed of about 120 mph to enable it to keep station in the winds that are anticipated at 70,000 feet. It will have a wingspan of 130 feet, a disc of about 30 feet in diameter, and about 10,000 rectennas. It will be computer controlled by an on-board autopilot and carry 200 pounds of payload. Its power requirements: 500 kilowatts of generated microwave beam, which eventually becomes 30 kilowatts delivered to a motor. The power flux density at the underside of the plane at 70,000 feet would be 500 watts per square meter.



https://books.google.ca/books?id=dQEAAAA...epage&q&f=false

Solche Leute entwerfen schon mal die Speisekarten für ihr fliegendes Restaurant, bevor der erste Prototyp die erste Windbö heil überstanden hat. Faustregel: wenn in solchen Zusammenhängen der Name Tesla fällt, darf man das ungelesen in der Tonne versenken.



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Ulrich Elkmann Online




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10.01.2023 18:46
#446 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Nikola Tesla, Modern Mechanics, July 1934:

Zitat
The world will soon enjoy the benefits of electricity transmitted by radio. Huge and expensive transmission lines will be unnecessary. Bulky and unsightly distribution systems will be done away with. A little receiving device in your home will give you all the power you can use — and for only a fraction of present-day costs (*).

We will soon be communicating with other planets, where it is entirely possible that there is civilization far ahead of ours.

Tomorrow we will see rocket planes flying through stratosphere at a speed of a mile a second or 3000 miles an hour.

Fanciful dreams? No! Just conclusions based upon knowledge of what has been done, what is being done and what can be done in the future. I speak along practical lines and with a practical knowledge of what I am talking about.

Power transmission by radio is going to change our present civilization materially. The transmission of energy to another planet is now only a matter of engineering. I have solved the problem so well I no longer regard it as doubtful. I am also certain there are creatures on other planets whose ways are like ours. The new era will see amazing developments in interplanetary relations.

Every other planet has to pass through the same phase of existence this earth did, and life is started on them during that favorable phase by the rays of some sun. It develops in the presence of moisture, heat and light in much the same manner as life does here. We know that light propagates in straight lines, and consequently our perceptions of the forms through the images projected on the retina must be true.

Therefore, it should not be hard to establish intelligent exchange of ideas between two planets. The earth we inhabit might be the beneficiary. It is conceivable that there is civilization on other planets far ahead of ours. If communication could be established by the earth the benefits to human beings would he incalculable.


http://www.teslasociety.ch/info/mechanic...li_1934_6MB.pdf

* Keine Ahnung, warum ich gerade an eine Kugel Eis denken muß...

Wobei - und dann stolpert man über so etwas. Aus demselben Artikel:

Zitat
A great development can be expected in rocket propelled machines for purposes of peace and war. With such machines it will be practicable to attain speeds of nearly a mile a second (3600 miles per hour), through the rarefied medium above the stratosphere.

I anticipate that such machines will be of tremendous importance in international conflicts of the future. I foresee that in times not too distant, wars between various countries will be carried on without a single combatant passing over the border.

At this very time it is possible to construct infernal machines which will carry any desired quantity of poison gases and explosives, launch them against a target thousands of miles away and destroy a whole city or community.

If wars are not done away with, we are bound to come eventually to this kind of warfare, because it is the most economical means of inflicting injury and striking terror in the hearts of the enemy that has ever been imagined.



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Ulrich Elkmann Online




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15.01.2023 19:23
#447 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Geniestreich Energiewende, die 1234ste.

Zitat
Strompreisbremse: Bayerns größte Elektrolyseanlage vor dem Aus

Im September wurde in Wunsiedel Bayerns bisher größte Elektrolyseanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff eingeweiht. Nun könnte ausgerechnet die Strompreisbremse die privatwirtschaftliche Investition unrentabel machen.

"Was hier passiert ist Champions League", hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Einweihung der Wunsiedler Elektrolyseanlage Mitte September 2022 gesagt. Das dortige dezentrale Energiekonzept, der sogenannte "Wunsiedler Weg", ist bisher bundesweit einmalig.

Die Wasserstoff-Elektrolyse ist hier kein Laborversuch mit staatlichen Fördergeldern, sondern eine privatwirtschaftliche Investition. Genau das aber scheint nun zum Problem zu werden: Die Strompreisbremse droht laut den Verantwortlichen vor Ort, die Produktion von grünem Wasserstoff im Fichtelgebirge in hohem Maße unwirtschaftlich zu machen und damit lahmzulegen. Der Siemens-Konzern, eine von drei Betreiberfirmen der Elektrolyseanlage, hat bereits reagiert und den geplanten Ausbau von 8,75 Megawatt auf 17,5 Megawatt auf Eis gelegt.
Finanzierungsmodell verhindert Stromlieferungsverträge

Der Grund liegt in den selbst für Experten nur schwer zu durchschauenden Regelungen der Strompreisbremse: Das Problem entsteht durch die Art, wie das Bundeswirtschaftsministerium die Maßnahme mitfinanzieren will. Vereinfacht gesagt, will der Bund Übergewinne der Energieerzeuger kassieren. Diese entstehen daraus, dass der Strom an der Börse deutlich teurer als vor der Energiekrise gehandelt wird. Gleichzeitig ist es für bestehende Windkraft- oder Fotovoltaikanlagen aber nicht teurer geworden, den Strom zu produzieren. Für die Elektrolyseanlage in Wunsiedel ist das ein Problem, weil sie deshalb keine günstigen Direktverträge mit den umliegenden Wind- und Solarparks abschließen kann.

Stromerzeuger würden mit Liefervertrag Verlust machen
Warum das so ist, erklärt das folgende fiktive Rechenbeispiel: Die Betreibergesellschaft der Elektrolyseanlage schließt mit einem Windpark einen Direktvertrag zur Stromlieferung für 13 Cent pro Kilowattstunde (KWh) ab. Der Bund geht aber für die Strompreisbremse davon aus, dass der Windpark den aktuellen Börsenpreis von zum Beispiel 30 Cent pro KWh eingenommen hat. Nach den Regelungen der Strompreisbremse behält der Windpark seine Erzeugungskosten - zuzüglich einer üblichen Gewinnmarge und einiger Toleranzen: Für unser Beispiel seien dafür eben diese 13 Cent angesetzt. Die restliche Differenz zum Börsenpreis – der Übergewinn – wird zu 90 Prozent abgeschöpft. Das würde in diesem Fall bedeuten: Der Windpark muss rund 15 Cent an den Staat abgegeben für eine Kilowattstunde Strom, für die er aber nur 13 Cent eingenommen hat. Die logische Folge: Der Vertrag mit der Elektrolyseanlage kommt nicht zustande.

Wasserstoffproduktion zum Strombörsenpreis unwirtschaftlich
Die Elektrolyseanlage aber ist auf einen günstigen Strompreis angewiesen. Zum einen, weil sie sich zu einem erheblichen Teil aus Überproduktionen der Solar- und Windparks speisen soll. Also aus regenerativem Strom, der ohne die Elektrolyseanlage gar nicht erzeugt werden würde. Zum anderen, weil eine Elektrolyse mit Strom zum aktuellen Börsenpreis den erzeugten Wasserstoff derart teuer machen würde, dass ihn niemand kauft.


https://www.br.de/nachrichten/bayern/gru...das-aus,TSeV2BF



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Frank2000 Offline




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16.01.2023 08:09
#448 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Ich verstehe das beim Besten Willen nicht. Die Liefermengen des Direktvertrags müssten doch nur und logisch zwingend herausgerechnet werden, weil die ja nun nachweisbar nicht zu diesem Marktpreis verkauft wurden.

Das ist so offensichtlich - das KANN eigentlich gar nicht anders sein. Ich kann nicht glauben, dass beim Gesetz für die Übergewinnsteuer auch Liefermengen berücksichtigt werden, die nie die Strombörse erreicht haben.

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske".
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Florian Offline



Beiträge: 3.171

16.01.2023 22:00
#449 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Diese Staatseingriffe in den Markt sind halt fast zwangsläufig unheimlich komplex. Und weil die Marktteilnehmer praktisch immer in einer nicht vorhergesehenen Weise auf den Staatsengriff reagieren, braucht es dann immer weitere Staatseingriffe.

Konkret für die Strompreisbremse:
ich habe mich für mein Unternehmen sehr intensiv damit beschäftigt, was die Strompreisbremse nun wirklich genau bedeutet (für mein Unternehmen als Stromverbraucher).
Und was soll ich sagen: im Detail ist mir vieles immer noch nicht klar.*
Mein Stromanbieter konnte mir meine Detail-Fragen auch nicht beantworten. Die Dame, die mich betreut (und die mir ansonsten über die Jahre eigentlich noch jede Frage beantworten konnte), klang am Telefon auch recht verzweifelt. Auch dem Stromanbieter ist Stand heute noch nicht klar, wie die Rechnung genau berechnet wird, die er mir Anfang Februar für den Januar stellen wird.
Es gibt zwar auf der Internetseite des Wirtschaftsministeriums eine FAQ zur Strompreisbremse. Aber wenn es wirklich um die Details der Berechnung geht, steht da halt auch nichts.

Was aber für mich durchaus wichtig wäre.
Je nachdem, wie Berechnung im Detail erfolgen wird, geht es für mein kleines Unternehmen um eine 6-stellige Summe Unterschied.
Und davon hängt dann auch ab, ob gewisse sehr extreme Stromsparmaßnahmen sich für mein Unternehmen rechnen würden oder nicht.


* ein Detail:
es gibt für ein gewisses Kontingent eine Deckelung des Arbeitspreises auf 13 Cent.
für den Rest muss ich den vollen Marktpreiszahlen.
Ich habe einen Stromvertrag mit stündlich schwankenden Preisen, die sich am aktuellen Spotpreis an der Strombörse Leipzig orientieren.
Für welchen Strom genau gilt aber nun die Deckelung?
Einmal angenommen, 50% meines Stromverbrauchs würde gedeckelt.
Und einmal angenommen, die Hälfte des Jahres habe ich einen Strompreis von 10 Cent, die andere Hälfte vom Jahr von 50 Cent.
Wird dann die "Spitze" gedeckelt (ich zahle also für die Hälfte 10 Cent, für die andere Hälfte 13 Cent).
Oder wird der "Grundpreis" gedeckelt (ich zahle also für die Hälfte des Jahres 10 Cent - theoretisch gedeckelt auf 13 Cent - und für die andere Hälfte 50 Cent).
NIEMAND weiß das. Wird auch soweit ich sehe nirgendwo von der Regierung erklärt.
Bedeutet aber logischerweise riesige Unterschiede für die betroffenen Unternehmen.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

16.01.2023 23:53
#450 Damit wir guut durch den Winter kommen ... Antworten

... So tönt es seit Wochen aus Oma Emmis Mund ins Ohr der Volksgenossen.
Was wir Volksgenossen jetzt noch brauchen, ist der Eintopfsonntag.
Den kennt zwar heute kaum noch einer, weil schon tausend Jahre her,
sollte aber immer noch in "den Genen" verankert sein.

Das Gesparte geht dann ans ... hilfswerk.
http://denengelse.nl/blogt/eintopf-sonntag/


LG

--
Nicht jeder, der Schauer- und Lügenmärchen verbreitet, ist ein Jounalist ...

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