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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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PatrickFR Offline



Beiträge: 21

26.03.2011 16:24
#201 Widerspruch Antworten

tss, tss, @Kallias: Sie stimmen mir also in allen Punkten zu, denen Sie nicht widersprochen haben ;-)?

Ich will der typischen Dynamik von Diskussionsforen keinen Vorschub leisten, wo es immer mehr ein persönliches Klein-Klein zwischen ein paar Diskutanden gibt, die bald niemandem mehr was nutzen :-(

Popeye Offline



Beiträge: 207

26.03.2011 16:39
#202 RE: Widerspruch Antworten

Zitat von PatrickFR
Sind alle „Grünen“ Vollpfosten oder könnten auch in diesen Perspektiven zumindest nützliche Körnchen von Wahrheit liegen? ;-)



So einer Pauschalisierung würde ich niemals zustimmen. Schließlich gibt es wie bei jeder politischen/ideologischen Färbung viele Abstufungen, es gibt sogar überzeugte Grüne, die pro Atomkraft sind.

demosthenes Offline



Beiträge: 14

26.03.2011 17:00
#203 RE: Widerspruch Antworten

Sehr geehrter Popeye,
das mit den Grünen, die sogar pro Atomkraft sind, möchte ich so nicht im Raum stehen lassen, weil dies schlichtwegs nicht wahr ist: einer Partei, die außer Kampf gegen Atomkraft nahezu nichts anderes zu bieten hat, kann man ja wohl nicht angehören, wenn man noch bei gesundem Menschenverstand ist. Ihre Aussage mag korrekt sein für Grünen-Organisationen außerhalb Deutschlands (z.B. Großbritannien), aber erstens ist dort das Parteiprogramm wesentlich breiter gefächert und zweitens wird dort ein Atomkraftbefürworter mit seiner Meinung respektiert und nicht bekämpft, wie es bei unseren Grünen mit ihrer fanatischen Ideologiegläubigkeit der Fall ist: Meinungspluralismus gibt es bei dieser Partei in Deutschland keinesfalls - wir haben es hier mit einer absolut totalitären Vereinigung zu tun: s. Brockhaus, 21. Auflage, 2005, Band 17, S. 593 ff.) Def. von J.J. Linz (“Totalitäre und autoritäre Regime”, 2003).

Popeye Offline



Beiträge: 207

26.03.2011 17:13
#204 RE: Widerspruch Antworten

Lieber Demosthenes,

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, ich meinte damit Menschen mit grüner Grundhaltung, nicht Grüner als Mitglied der Partei oder einer Organisation.
Aber dank ihrem Beitrag stell ich mir gerade vor, wie ein Grüner (Mitglied der Partei), am besten noch prominent, bei einem Parteitag oder einer Demo aufsteht und sagt: "Ich bin für die Atomkraft, lasst uns die alten KKW abreißen und neue sichere bauen!" Das wäre ein Spaß!

PS: Interessanter Nick, da habe ich gleich was dazu gelernt!

edit: Bin heute nur am korrigieren meiner Texte, ich sollte mal schlafen...

demosthenes Offline



Beiträge: 14

26.03.2011 17:21
#205 RE: Widerspruch Antworten

Lieber Popeye, danke für die Klarstellung! In diesem Sinne bin ich "Grüner" (und zwar viel, viel mehr als all diese dumpfen Mitläufer!) und trotzdem für Kernkraft!

Harald ( gelöscht )
Beiträge:

26.03.2011 18:10
#206 RE: Widerspruch Antworten

Aktuell entfernt sich die Diskussion massiv vom eigentlichen Thema, der Situation im Kernkraftwerk Fukushima.

Und wissen Sie was:

Das ist toll, denn das bedeutet, die Lage dort stabilisiert sich.
No News are Good News.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

26.03.2011 19:09
#207 Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Ich werde gerade von Verwandten kirre gemacht.

- In Tokio darf Leitugnswasser nicht mehr detrunken werden
- 1000-fach eröhte Werte im Meer gemessen, was 1000-fach höher gewesen seien soll, weiß ich nicht
- Ob ich denn das einfach so hinnehmen würde, offenbar könne ich die Situation nicht einschätzen
- Ob denn unsere Medien nur lügen würden...
- Haben Tschernobyl miterlebt, im Garten sind die Äpfel damals verdurrt (war in Hessen)


Ich weiß bei einem solchen Vorwurfswust (Faktenbehauptungen als auch Herunterspielungs- und mitklingende moralische Vorwürfe) nicht, was ich spontan Antworten soll.

PS: Das wir hier gefährdet wären, wurde allerdings nicht behauptet.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

26.03.2011 19:13
#208 Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Ich werde gerade von Verwandten kirre gemacht, aufbraußend und mit dem Vorwurf, ich würde das nicht ausreichend ernst nehmen.

- In Tokio darf Leitugnswasser nicht mehr getrunken werden
- 1000-fach eröhte Werte im Meer gemessen, was 1000-fach höher gewesen seien soll, weiß ich nicht
- Ob ich denn das einfach so hinnehmen würde, offenbar könne ich die Situation nicht einschätzen
- Ob denn unsere Medien nur lügen würden...
- Haben Tschernobyl miterlebt, im Garten sind die Äpfel damals verdurrt (war in Hessen)


Ich weiß bei einem solchen Vorwurfswust (Faktenbehauptungen als auch Herunterspielungs- und mitklingende moralische Vorwürfe) nicht, was ich spontan Antworten soll.

PS: Das wir hier gefährdet wären, wurde allerdings nicht behauptet.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

26.03.2011 19:32
#209 Es lebe das Internet... Antworten

... und cnn.com:

Zitat

This is below the 100 becquerel threshold authorities advise it not be given to infants under 1 year old -- and well under the 300-becquerel threshold for adults.

A day earlier, water samples from four sites in Ibaraki had levels between 119 becquerels of radioactive iodine to a high of 230 becquerels, all above the recommendations for babies.

A second batch of data released Friday from Tokyo's waterworks bureau showed levels remaining steady at 51 becquerels of radioactive iodine per kilogram of tap water.



Quelle: http://edition.cnn.com/2011/WORLD/asiapc...dex.html?hpt=T2

Der Unterschied zwischen SpOn und cnn ist doch erheblich in der Art und Genauigkeit der Berichterstattung, cnn wirkt weitaus sachlicher.

Was würde ich ohne Internet machen.

demosthenes Offline



Beiträge: 14

26.03.2011 19:59
#210 Re: Techniknörgler Antworten

Lieber Techniknörgler,
vielleicht hilft Ihnen nachfolgender Text weiter, den ich vor einigen Tagen unter "Fukushima Daichi" eingestellt hatte (ist leider etwas lang geraten):

Ich danke Zettel für den korrekten Artikel, der wieder mal durch Klarheit der Aussage besticht im Gegensatz zu dem was man in den herkömmlichen überregionalen Zeitungen liest oder im Fernsehen sieht! Das war schon zur Hochzeit des GAU/”Super-GAU” so und das ist jetzt wieder so mit der radioaktiven “Verseuchung”.

Natürlich gibt es radioaktive Kontamination, aber von einer “Verseuchung” ist diese wohl meilenweit weg!

Obwohl der Artikel bereits viele Details bringt, möchte ich ihn noch etwas ergänzen:

In Tokio hat man im Trinkwasser 1,5 Bq/l gefunden - eine Katastrophenmeldung für unsere Medien. Das entspricht, wenn wir davon ausgehen, dass der Mensch 1 l Wasser pro Tag trinkt, einer abgeschätzten “effektiven” Jahresdosis von 0,01 mSv.

Für die Strahlenexposition des Menschen verantwortlich sind: natürliche Strahlung (Höhenstrahlung, terrestrische Strahlung): mit ca. 1,8 mSv/a und künstliche Strahlung mit ca. 2 mSv/a. Zu Letzterem tragen allein medizinische Untersuchungen (Röntgendiagnostik, Nuklearmedizin: Computertomographien etc.): mit 1,9 mSv/a bei. Werte von 20 mSv oder mehr sind bei medizinischen Untersuchungen keine Ausnahmen! Damit beträgt die durchschnittliche effektive Jahres-Dosis durch natürliche Radioaktivität und Medizin für einen in Deutschland lebenden Menschen zwischen 3 und 5 mSv. .

Bereits ein einzelner Flug von Frankfurt nach San Francisco belastet während der Flugdauer von ca. 14 Stunden mit ca. 0,085 mSv - also mit dem ca. 4fachen der gesamten Jahresbelastung durch Kernkraftwerke und Tschernobyl zusammengenommen: welcher Flugreisende weiß das schon?


Der Mensch enthält nur aufgrund der natürlichen Expositionen im Körper eine Menge nuklearer Isotope mit einer Aktivität von etwa 8.000-11.000 Bq.

Aufgrund radioaktiven Fallouts (Atombombenversuche in den 1960er Jahren) und - wesentlich untergeordnet - aufgrund der Katastrophe von Tschernobyl hat man Grenzwerte für verschiedene Isotope in Nahrungsmitteln festgelegt. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf Cs-137 mit einer Halbwertszeit von ca. 30 Jahren, d.h. in ca. 30 Jahren klingt die ursprüngliche Aktivität auf die Hälfte ab (andere Nuklide sind entweder in ihrer Menge so untergeordnet oder haben so geringe Halbwertszeiten, dass sie nicht mehr in Betracht gezogen werden müssen: z.B. I-131).

Die von der EU vorgegebenen vorläufigen maximale Grenzwerte für Gesamtcäsium (Cs-134 und Cs-137) wurden zu 370 Bq/kg für Milch und Babynahrung und zu 600 Bq/kg für alle anderen Nahrungsmitteln festgelegt. Pilze aus dem Bayerischen Wald haben Belastungen im Bereich von 150 - 400 Bq/kg. Sie selbst benennen in Ihrem Artikel die gemessenen Werte bei Lebensmittel und Milch und setzen diese in korrekte Relation zu unseren Grenzwerten. Wer da von “Verstrahlung” redet ist entweder dumm oder unredlich.

Allerdings muss man auch die Strahlung um die Reaktorblöcke sehen. Wenn die für dort berichteten Strahlenwerte von 250 mSv/h stimmen, dann haben wir es schon mit einer enormen Strahlenbelastung zu tun, die den Einsatz von Personal vor Ort nahezu unmöglich macht. Aber diese Zahlen müssen keineswegs stimmen (dazu haben wir in den letzten Tagen zu viel Unterschiedliches gehört!).

Apropos: Die Belastung in Deutschland durch hiesige Kernkraftwerke (<0,01 mSv) oder auch durch den Kernkraftwerksunfall in Tschernobyl (<0,015 mSv) sind gegenüber dem natürlichen und medizinisch veranlassten Strahleneintrag vernachlässigbar!

Man könnte noch viel darüber schreiben und damit Relationen aufzeigen. Hier soll nur dargelegt werden, wie uninformierte Journalisten durch ihre Unkenntnis Panikmache allein mit Überschriften betreiben: auf dieser Welle reiten leider alle Publikationsorgane (“Süddeutsche Zeitung”, “Frankfurter Allgemeine Zeitung”: Nahrungsmittel radioaktiv belastet, “Welt”) sowie natürlich Funk und Fernsehen! Wo bleibt der Unterschied zum Boulevardniveau?

Ergänzung:
Becquerel (Bq) ist eine Einheit, die radioaktive Zerfälle beschreibt und ist damit vom entsprechenden Isotop abhängig. Diese Einheit ersetzt seit Jahren die früher übliche Einheit von μCi bzw. Ci (Mikrocurie bzw. Curie), weil inzwischen die Messmethoden verfeinert werden konnten und Becquerels überhaupt erst nachweisbar wurden. Dabei gilt, dass 37.000 Bq = 1 μCi ist und damit eine enorm kleine Kenngröße darstellt, die mit herkömmlichen Messgeräten gar nicht gemessen werden kann!
Millisievert (mSv) ist die sog. effektive Dosis, die aus den Zerfällen irgendwelcher Radionuklide errechnet werden kann und die die Schädlichkeit der radioaktiven Strahlung für den Menschen beschreibt.

C. Offline




Beiträge: 2.639

26.03.2011 20:53
#211 RE: Widerspruch Antworten

Zitat von PatrickFR
tss, tss, @Kallias: Sie stimmen mir also in allen Punkten zu, denen Sie nicht widersprochen haben ;-)?

Ich will der typischen Dynamik von Diskussionsforen keinen Vorschub leisten, wo es immer mehr ein persönliches Klein-Klein zwischen ein paar Diskutanden gibt, die bald niemandem mehr was nutzen :-(




Deswegen hatte ich Ihnen bereits den Vorschlag gemacht eigene threads unter "Pro und Contra" zu eröffnen. Je konkreter Sie sich fassen, desto einfacher ist es für mich damit auseinanderzusetzen. Bisher, allerdings liegt das sicherlich an mir, ist mir noch nicht deutlich geworden, was Sie mitteilen wollen.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

26.03.2011 22:13
#212 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Da demosthenes bereits die technischen Fragen aufgegriffen hat, möchte ich zwei andere aufgreifen:

Zitat von Techniknörgler
Ich werde gerade von Verwandten kirre gemacht.
- Ob ich denn das einfach so hinnehmen würde, offenbar könne ich die Situation nicht einschätzen


Die Frage darf man gerne zurückgeben und fragen, wie der Betreffende darauf kommt die Situation besser einschätzen zu können. Auch das Hinnehmen ist interessant, denn was soll denn implzit getan werden ? Aus einer Situation der Unklarheit heraus politische Entscheidungen treffen, die ganze Generationen (!) beeinflussen ? Wenn man genügend Zeit hat, dann kann man am Beispiel DDT zeigen wie verheerend solche Entscheidungen sind.

Zitat
- Ob denn unsere Medien nur lügen würden...


Zumindest die Frage kann man klar beantworten: Das tun sie. Und das ist nichtmal besonders schwer zu zeigen. Wir erinnern uns doch alle an die Brent Spar, zumindest die meisten werden das tun. Und es war eine gigantische Lüge. Oder an das Waldsterben. Genau der selbe Unsinn. Und dann vergleiche man mal das, was in Lexikas steht mit dem, was in den Medien steht. Da stehen einem die Haare zu Berge. Wenn jemand diese Frage wirklich diskutieren will und sie nicht rethorisch gemeint ist, dann müsste die Emfehlung sein die Angstmacher der letzten Jahrzehnte nachzuschlagen.

Zitat
Ich weiß bei einem solchen Vorwurfswust (Faktenbehauptungen als auch Herunterspielungs- und mitklingende moralische Vorwürfe) nicht, was ich spontan Antworten soll.


Ich erlebe das selbe wie Sie auf der Arbeit, wenn auch nicht so ausgeprägt. Und eine gute Antwort kann ich Ihnen auch nicht geben, denn gegen das geballte Indoktrinationsinstrument der deutschen Medien können sie nicht andiskutieren. Wer sich nicht darüber im Klaren ist, dass da fast nur noch Propaganda gemacht wird, den werden sie sachlich nicht überzeugen können. Das ist am Ende ein Mehrheitseffekt, die allermeisten Menschen sind kaum in der Lage sich auf Dauer gegen eine Mehrheit zu stellen.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

27.03.2011 08:14
#213 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Zitat
Ich erlebe das selbe wie Sie auf der Arbeit, wenn auch nicht so ausgeprägt. Und eine gute Antwort kann ich Ihnen auch nicht geben, denn gegen das geballte Indoktrinationsinstrument der deutschen Medien können sie nicht andiskutieren.



Als ich vor zwei, drei Jahren mich im Verwandtenkreis für Atomkraftwerke ausgesprochen habe oder zumindest nicht wie der Rest die sofortige Stilllegung verlangt habe, hieß es: "Die hast wohl nicht "Die Wolke" gelesen?! Dann lies das mal, damit Du weißt, welche Folgen die Atomkraft hat! Und so was kannst DU vor Deinem GEWISSEN VERANTWORTEN???"

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.424

27.03.2011 11:23
#214 RE: Teil 9: "Spiegel-Online" übertrifft sich selbst Antworten

Zitat von tobiwan2k

Und wenn ihre letzte Forderung wahr wird können Sie die Journalismus auch gleich abschaffen und nur noch Agentur- und Pressemeldungen lesen. Gerade der Quellenschutz ist doch das Einzige was ernsthaften investigativen Journalismus möglich macht.



Werter tobiwan2k,

ich -und ich denke die meisten anderen ebenfalls- begrüßen es außerordentlich, dass auch jemand mitdiskutiert, der ausgesprochen negativ zur Atomkraft eingestellt ist. Unterschiedliche Meinung erbringen den größten Kenntnisgewinn. Allerdings haben Sie sich bisher mit den meisten Teilnehmern dieses Forums nur auf folgende beiden Punkte geeinigt:

1. Quellen
- Alle Quellen, denen Sie vertrauen, empfinde ich als extrem aufgeregt, manipulativ und in vielen Fällen sachlich falsch - mit einem Wort: als unglaubwürdig.

- Alle Quellen, denen ich zum Beispiel (weitgehend) vetraue, halten Sie für unglaubwürdig, weil sie einfach zu positiv, zu wenig Atom-kritisch berichten würden.

Dieses gegenseitige nicht-anerkennen der Quellen werden wir so schnell kaum auflösen.

2. Bewertung von Energieträgern
- Alle Energiequellen, die Sie bevorzugen, empfinde ich als überteuert und in der ökologischen Bilanz für Desaströs.

- Alle Energiequellen, die ich im Kosten-Nutzen-Verhältnis für tragbar halte, halten Sie für ein Verbrechen gegenüber heutigen und künftigen Generationen.

Am ehesten wäre hier noch etwas zu holen, oder was meinen Sie? Wollen Sie uns nicht einfach mal Ihre alternative Energiewelt vorstellen? Und keine Angst vor Fakten und Zahlen; ich garantiere Ihnen, dass hier genug Teilnehmer sind, die auch einer extrem faktenlastigen Diskussion folgen können.
MfG Frank

demosthenes Offline



Beiträge: 14

27.03.2011 12:09
#215 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

A

Zitat
Als ich vor zwei, drei Jahren mich im Verwandtenkreis für Atomkraftwerke ausgesprochen habe oder zumindest nicht wie der Rest die sofortige Stilllegung verlangt habe, hieß es: "Die hast wohl nicht "Die Wolke" gelesen?! Dann lies das mal, damit Du weißt, welche Folgen die Atomkraft hat! Und so was kannst DU vor Deinem GEWISSEN VERANTWORTEN???"


Sicherlich spricht "Die Wolke" einige Aspekte an, aber diese sind natürlich - interessenbedingt und aufgrund schriftstellerischer Freiheit sowie entsprechendem "Thrillpotential" - ganz schön überzogen, denn nur damit kann man seine Auflagen steigern. Der Autorin spreche ich als Wissenschaftler ganz einfach ein Verständnis des Sachverhaltes ab - im Endeffekt macht sie nämlich nichts anderes als unsere Presse: sie leistet einen Beitrag zur Volkshysterie!

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

27.03.2011 12:24
#216 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Natürlich ist die "Wolke" überzogen etc., was aber meine Verwandtschaft nicht gehindert hat, dies für eine realistische Schilderung zu halten und damit gegen Kernkraft zu argumentieren - und das Ganze auch noch mit dem Gestus des moralisch Überlegenen (Appell an das Gewissen, nicht an die Ratio).

demosthenes Offline



Beiträge: 14

27.03.2011 12:35
#217 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Ich sehe in einer Situation, bei der eine rationale Diskussion nicht möglich ist, einfach nur die Chance diese Diskussion abzubrechen (oder gleich erst gar nicht zu führen), denn Ängste irgendwelcher Art kann man nicht durch rationale und logische Einwände egalisieren. Diese Probleme - auch bei politischer Meinungsbildung - gibt es ja bekanntlich in vielen Familien. Ich bin froh, dass meine Familie davon verschont ist: vielleicht auch dadurch, dass wir versuchen, die Aspekte (Pro und Contra) von allen Seiten zu beleuchten.
Aber in unserem Bekanntenkreis haben wir auch oft das Problem des Aneinander Vorbeiredens. Toleranz gegenüber der Meinung des Anderen muss in solchen Situationen von beiden Seiten gefordert werden können: wir leben ja schließlich in einer offenen Gesellschaft, in der wohl die Gedanken, aber auch die Anschauungen frei sein sollten!

demosthenes Offline



Beiträge: 14

27.03.2011 13:10
#218 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Lieber Gansquoter,
lassen Sie mich noch einen Nachtrag hinzufügen: ich habe schon vor längerer Zeit versucht alle wesentlichen Aspekte der Stromgewinnung zu beleuchten, um nicht immer wieder Diskussionen bei Adam und Eva anfangen zu müssen ("Du kennst Dich doch da aus.....") beginnt das meistens. Aber das ist ein Fass ohne Boden... Dennoch ist eine solche Zusammenfassung durchaus hilfreich: man übergibt sie einfach, wenn mal wieder die Diskussion aufflammt. Dann kann sich der Diskussionspartner erst mal informieren und wenn dann noch Interpretationsbedarf besteht, kann man ja Details besprechen. Dieses Vorgehen nimmt vielfach auch die Aggressivität aus solchen Diskussionen!

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.424

27.03.2011 14:33
#219 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Zitat von demosthenes
Lieber Gansquoter,
lassen Sie mich noch einen Nachtrag hinzufügen: ich habe schon vor längerer Zeit versucht alle wesentlichen Aspekte der Stromgewinnung zu beleuchten, um nicht immer wieder Diskussionen bei Adam und Eva anfangen zu müssen ("Du kennst Dich doch da aus.....") beginnt das meistens. Aber das ist ein Fass ohne Boden... Dennoch ist eine solche Zusammenfassung durchaus hilfreich: man übergibt sie einfach, wenn mal wieder die Diskussion aufflammt. Dann kann sich der Diskussionspartner erst mal informieren und wenn dann noch Interpretationsbedarf besteht, kann man ja Details besprechen. Dieses Vorgehen nimmt vielfach auch die Aggressivität aus solchen Diskussionen!



Eine ähnliche Idee habe ich auch mal erwogen, aber die Umsetzung scheitert leider:
- Eine solche Zusammenfassung selbst zu schreiben, übersteigt sowohl mein Wissen als auch mein Zeitkonto.
- Verweise ich dagegen auf Experten aus dem Umfeld der Reaktortechnik, dann werden solche Darstellungen rundweg abgelehnt, da die Autoren nach Ansicht meiner Diskussionsgegner a) mit Sicherheit gekauft b) moralisch verkommen und c) sofort erschossen gehören. Der Hass und die Verachtung, die solchen Experten entgegenschlägt, lässt düstere Parallelen zum Mittelalter zu.
- Verweise ich dagegen auf prominente Unterstützer aus dem journalistischen Umfeld, dann wird denen die Kompetenz abgesprochen, da sie ja "nicht vom Fach" wären.

Ich habe es aufgegeben. Wenn ich merke, dass mein Gegenüber ein überzeugter Atomkraftgegner ist, beende ich das Thema.
MfG Frank

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

27.03.2011 15:45
#220 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Das finde ich immer so erstaunlich: Der Realitätsgewinn einer Geschicht die aufgeschrieben ist, noch schlimmer von Dingen, die verfilmt sind. Leute entwickeln Angst vor Gentechnik weil sie Jurassic Park gesehen, bzw. Dino Park gelesen haben. Sie haben eine latente Angst vor den Ozeanen weil sie den Schwarm gelesen haben. Verhältnisse in den Südstaaten vor 100 Jahren werden mit Onkel Toms Hütte oder North and South erklärt. Allzuvielen Menschen scheint überhaupt nicht klar zu sein, dass das Geschichten sind, oftmals von Leuten geschrieben, die nicht einen blassen Schimmer von der Thematik haben. Und Faktenbildung aufgrund von Büchern wie der Wolke zu betreiben ist ähnlich sinnvoll wie Angst vor einem Dschinn zu entwickeln, weil man gerade Tausendundeinenacht gelesen hat.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

27.03.2011 16:38
#221 RE: Was soll man auf einen Vorwurfswust antworten? Antworten

Man könnte sagen: Ein Grundprinzip von LIteratur nicht beachtet. - Aus Geschichtslehrersicht ganz schlimm: Überzeugungen über "die Kirche" im Mittelalter und "die Inquisition" auf Grundlage der Lektüre von Brechts "Galilei". Da graust's einen. Aber die dort gewonnenen Überzeugungen (oder besser: nachdem die Lektüre die bereits vorhandenen Vorurteile bestätigt hat) ist dagegen fast nicht mehr anzukommen. "Ja, aber die Kirche ..." und "Die Kirche hat den Galilei ..." und "Die Kirche hat das Wissen unterdrückt ..." - wenn ich das schon höre!

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

01.04.2011 22:54
#222 Informationen zu Fukushima Antworten

Nachdem uns Zettel so schmählich im Stich gelassen hat mit zuverlässigen Informationen rund um Fukushima, war ich auf der Suche nach weiteren Quellen, die sich nicht schon im ersten Absatz disqualifizieren.

Eine sehr gute Zusammenfassung des Standes der Dinge mit Beleuchtung der wahren Probleme findet sich hier: http://atomicinsights.com/2011/04/fukush...ay-e-miles.html

Immer aktuelle Infos bei Idaho Samizdat Nuke Notes: http://djysrv.blogspot.com/

Friedrich ( gelöscht )
Beiträge:

04.04.2011 08:53
#223 Der Wahnsinn hat Methode Antworten

http://www.freiewelt.net/nachricht-6925/...bensmittel.html

Ganz ehrlich da fällt mir wirklich nichts mehr ein.

Nilfisk Offline



Beiträge: 69

04.04.2011 13:08
#224 Plutonium Antworten

* ein Interview mit Robert Gale, MD auf ABC: http://abcnews.go.com/GMA/video/japan-nu...section=1206828
war schon 1986 als Berater der Sovietregierung in Tschnobyl und unterstützt jetzt Japan. Er hielt sich einen ganzen Tag in der Sperrzone rund um das Kraftwerk ohne Schutzmaßnahmen irgendwelcher Art auf. Für eine Gesundheitsgefahr wäre die Strahlung dort viel zu niedrig.

* die Arbeiter, die wegen Verbrennungen durch radioaktives Wasser ins Krankenhaus eingeliefert wurden, sind wieder entlassen:

Zitat

Two of them were wearing short rubber boots and received an estimated dose of 2,000 to 6,000 millisieverts of radiation below the ankles. Luckily, the exposure was localized and the two men did not develop radiation burns on their feet and required no special treatment, according to officials.
“Tests have shown evidence of internal radiation,” the official said. “But the readings are not high enough to affect human health.” He added that their conditions were not expected to deteriorate.
The third man wore long boots and did not have direct contact with the radioactive water.


http://www.majiroxnews.com/2011/03/28/bo...ukushima-plant/

Auch Dr. Gale (http://www.robertgalemd.com/) erwartet keine Langzeitschäden für die Arbeiter. Aber woher kommen die riesigen Werte (6 Sievert!!)? Bisher war nur von "three workers were inadvertently exposed to radiation from the pools and may have suffered radiation burns to the skin of their legs. They were exposed to over 170 millisieverts" die Rede (http://www.world-nuclear-news.org/RS_Con...ed_2703111.html).

* ausführliche Risikoanalyse von Radioaktivität: http://www.marklynas.org/2011/03/the-dan...t-of-fukushima/

* zeitlicher Verlauf der Meßwerte in ausgewählten Städten im Umkreis bis zu 100km von Fukushima: http://www.jaif.or.jp/english/news_image...1301893784P.pdf

meine aktuellen Quellen:
http://bravenewclimate.com/
http://www.jaif.or.jp/english/
http://www3.nhk.or.jp/nhkworld/

Nilfisk Offline



Beiträge: 69

04.04.2011 13:21
#225 Grenzwerte Antworten

Zitat von Friedrich
http://www.freiewelt.net/nachricht-6925/eu-erh%F6ht-grenzwerte-f%FCr-radioaktiv-belastete-lebensmittel.html

Ganz ehrlich da fällt mir wirklich nichts mehr ein.


weil die Nachricht auch fast informationslos ist. Keine Angabe über die Höhe vorher und nachher und über die Ermittlungsmethode. Ich nehme an, daß die Grenzwerte ähnlich fragwürdig ermittelt wurden wie so ziemlich alle, die in Zusammenhang mit Radioaktivität heute verwendet werden: mit der LNT-Methode. Die führt zu so absurd niedrigen Werten, daß man etwa in einigen Gegenden Englands kein KKW bauen dürfte, weil dort die natürliche Strahlung höher ist, als die durch ein KKW zugelassene.
Oder: von dem Trinkwasser in Tokio, das die 300 Bq/l Jod-131 einmal überschritten hatte, müsste man 90.000 Liter auf ex trinken, um in die Nähe einer Gefährdung zu kommen, irgendwann in seinem Leben um 4% eher an Krebs zu erkranken.

Wenn 5 Liter Blutverlust 1000 von 1000 Menschen töten, dann müssen 5ml Blutverlust einen aus 1000 Menschen töten. Wenn 5h Sonnenbad bei 1000 Menschen jeweils einen Sonnenbrand verursachen, dann müssen 5 min. Sonnenbad bei 17 Menschen einen Sonnenbrand verursachen. Oder: wenn ein Mensch einen Sonnenbrand bekommt, wenn er 5h in der Sonne liegt, dann bekommt er auch einen Sonnenbrand, wenn er über 2 Monate lang jeweils 5 min. pro Tag in der Sonne liegt. Wer das alles glaubt, der glaubt auch daran, daß man bei einer Belastung von 20mSv/d nach einem Jahr tot ist.

Die bestehenden Grenzwerte für die biologisch wirksame Strahlenbelastung könnte man locker um das 10fache erhöhen und wäre immer noch weit von einer beweisbaren Gesundheitsgefährdung entfernt.

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