Zitat von Christopher Booker, The Telegraph, 29 AugThe media were certainly caught out by the shock news that the Met Office has, after 93 years, lost its contract to supply the BBC with its weather forecasts. It should not have taken long to establish that this is because, under an EU directive on public service contracts (2004/18/EC), the BBC is obliged to put its contracts for weather services out to tender. The tender documents were there for all to see on the EU’s TED (Tender Electronic Documents) website.
One odd thing about this new arrangement is that the bulk of the data used by the winning bidder will still have to be supplied by the UK Met Office, derived from its unrivalled network of data sources, ranging from its 330 UK weather stations and 16 weather radars to information from 300 ships, airliners etc, providing 106 million weather observations a day.
Even the Met Office admitted that its global temperature predictions had been wrong in nine of the previous 10 years.
But the chief reason why the Met Office has been getting so many forecasts spectacularly wrong, as reported here ad nauseam, is that all its short, medium and long-term forecasts ultimately derive from the same huge computer model, which is programmed to believe in manmade global warming. Hence the fun we’ve all had with those “barbecue summers” when rain never stopped, and “warmer than average” winters, which promptly saw Britain freezing under piles of snow.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Zitat Die Umweltschutzorganisation hält wenig von Braunkohlekraftwerken. Damit andere das Geschäft nicht weiter ausbauen, will Greenpeace nun selbst für das deutsche Braunkohlegeschäft von Vattenfall bieten.
Zitat Die Umweltschutzorganisation hält wenig von Braunkohlekraftwerken. Damit andere das Geschäft nicht weiter ausbauen, will Greenpeace nun selbst für das deutsche Braunkohlegeschäft von Vattenfall bieten.
Ziemlich viel, über den Daumen auf jeden Fall eine zweistellige Prozentzahl der gesamten deutschen Stromerzeugung. Kolportierter Verkaufspreis 2 Mrd Euro.
Ich halte das ganze aber für einen PR-Gag, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Greenpeace es finanziell im Kreuz hat, im Falle des von ihnen selbst angestrebten Kohleausstieges auf stranded assets für 2 Mrd Euro sitzenzubleiben und die auch noch rückzubauen.
Und wenn sie es können, ist es überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen, dass es immer noch Leute gibt, die Greenpeace für einen NGO-Underdog halten und Teile ihres erarbeiteten Einkommens dafür spenden.
Zitat „Monstertrassen“ kommen als teure Erdkabel Die Stromtrassen „Südlink“ und „Südost“ kommen - unter der Erde. Das ist ein Sieg für Seehofer, dessen Bayern sich vehement gegen die hohen Masten wehren. Und es wird teuer.
edit: Mein Vorschlag in so einem Fall. Volksabstimmung, und wenn sich die teuerste Variante durchsetzen sollte, dürfen die das fordern die Zusatzkosten zahlen.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #578 Ich halte das ganze aber für einen PR-Gag, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Greenpeace es finanziell im Kreuz hat, im Falle des von ihnen selbst angestrebten Kohleausstieges auf stranded assets für 2 Mrd Euro sitzenzubleiben und die auch noch rückzubauen. Gruß Petz
Wenn das Ernst gemeint ist, dann gehe ich davon aus, dass Greenpeace lediglich die Eigentumsrechte bekommen möchte; die Kosten werden dann irgendwie auf den Staat abgewälzt.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von xanopos im Beitrag #579 edit: Mein Vorschlag in so einem Fall. Volksabstimmung, und wenn sich die teuerste Variante durchsetzen sollte, dürfen die das fordern die Zusatzkosten zahlen.
Nach dem Verursacherprinzip sind nicht die Bayern in der Pflicht. So weit ich weiß, war Bayern kein Treiber der Energiewende. Die Stromleitungen werden aus zwei Gründen gebaut:
- Aus ideologischen Gründen, damit die Linken ein weiteres Argument haben, um die sicheren, kostengünstigen, umweltfreundlichen, sozialverträglichen Kraftwerke abzuschalten zu Gunsten der politisch korrekten Luftquirls
- Aus lobbiistischen Gründen, den die Küstenländer Deutschlands haben wie wild ihre Landschaft mit diesen Luftquirls zerstört und erwarten natürlich jetzt, dass andere diesen Anschlag auf zukünftige Generationen mittels Zwangsabgaben versüßen. Schließlich wird der eratische Strom der Quirls oft genug nicht abgenommen; also zwingt man den Rest der Welt Stromleitungen zu bauen, damit man sie dann zwingen kann, den Quirlstrom auch abzunehmen.
___________________ Kommunismus mordet. Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.
Zitat von xanopos im Beitrag #579Toll, die teuerste Lösung!
. Da es sich um eine prinzipiell unpraktikable "Lösung" für ein frei erfundenes Problem als Antwort auf eine imaginäre Bedrohung handelt, wird erst das harte Zerschellen an den ökonomischen Realitäten zur Vertagung & damit de facto Einmottung des Projekts führen. Und das sinnlose Graben & Wiederzuschütten von Löchern gehört zu klassischen sanktionierten Varianten großformatiger Geldverbrennung (Militärexpeditionen & Kolonien sind weitere). Um das länger als 5 Minuten betreiben zu können, wird vorgegeben, entweder nach etwas zu graben (Uranerz, Nazigoldzüge, Leichen im Keller) oder etwas zu vergraben (Brennstäbe, Bahnhöfe, Erdkabel, Leichen im Keller).
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Zitat von Frank2000 im Beitrag #581Nach dem Verursacherprinzip sind nicht die Bayern in der Pflicht. So weit ich weiß, war Bayern kein Treiber der Energiewende.
Zitat von xanopos im Beitrag #583Ich denke die Bevölkerung Bayerns ist genauso Anti-Kernkraft und pro-Energiewende wie der Rest Deutschlands.
Die Bayern sind zuerst mal pro eigenem Geldbeutel. Die über das Land verstreuten Häuser haben meist große Dachflächen, da lässt man eine sich gut verzinste Investition nicht entgehen.
Zitat dass die Windparks in Deutschland bis Ende 2015 möglicherweise 80 Terawattstunden (TWh) ins Netz eingespeist haben könnten. Das käme einem Ertragssprung von locker 25 TWh oder annähernd 50 Prozent gleich. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr 2014 hatten die Windparks 57,4 Milliarden Kilowattstunden, also 57,4 TWh erzeugt. [...] Alleine in den ersten neun Monaten 2015 waren 59 TWh Windstrom durch die Adern der deutschen Netze geflossen.
Zitat von Meister Petz im Beitrag #578Ich halte das ganze aber für einen PR-Gag, da ich mir nicht vorstellen kann, dass Greenpeace es finanziell im Kreuz hat, im Falle des von ihnen selbst angestrebten Kohleausstieges auf stranded assets für 2 Mrd Euro sitzenzubleiben und die auch noch rückzubauen.
Greenpeace will wohl nicht selber agieren, sondern dafür eine Genossenschaft gründen. Und hält die 2 Milliarden für finanzierbar, da Genossenschaften dieser Art bundesweit schon für 5 Milliarden Windräder etc. gebaut hätten: http://blog.greenpeace-energy.de/magazin...erkaufsprozess/
Ich weiß nicht, wie dieser Bieterprozeß genau läuft. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Bieter den Zuschlag bekommen kann, der das nötige Geld erst nach Zuschlag bei potentiellen Genossenschafts-Mitgliedern einsammeln will.
Zitat von R.A. im Beitrag #586Ich weiß nicht, wie dieser Bieterprozeß genau läuft. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Bieter den Zuschlag bekommen kann, der das nötige Geld erst nach Zuschlag bei potentiellen Genossenschafts-Mitgliedern einsammeln will.
Gar nicht. die 2 Mrd haben in der Milchmädchenrechnung von nämlich ein Minus davor. Greenpeace will für den Kauf kein Geld einsammeln, sondern für den statt dessen geplanten Betrieb von Ökostromanlagen. Also: PR-Gag. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/vattenfall-105.html
Zitat von Welt, 22.11.Die Herbststürme sorgen für einen neuen Windstrom-Rekord in Deutschland. Doch die Leitungen sind überlastet. Damit das Netz stabil bleibt, muss fossiler Strom aus Österreich her
"Mit rund 32.600 Megawatt hat die Windeinspeisung in Deutschland gestern einen neuen Rekordwert erreicht", berichtet der Übertragungsnetzbetreiber Tennet am Donnerstag: "Die Windeinspeisung hat damit noch den Wert von 2014 überstiegen, der deutschlandweit bei rund 29.000 Megawatt lag."
Diese Windstrom-Menge, die der Leistung von 30 Großkraftwerken entspricht, überfordert allerdings seit Tagen die Kapazität der Stromnetze.
Um eine Überlastung der wenigen deutschen Nord-Süd-Trassen zu verhindern, haben die Übertragungsnetzbetreiber jetzt erstmals in dieser Jahreshälfte auf die sogenannte "Winterreserve" zurückgreifen müssen. Dabei handelt es sich um Reservekraftwerke in Süddeutschland und Österreich, die ausschließlich für die Stabilisierung des Stromnetzes angemietet wurden.
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist diese Winterreserve bereits seit dem 9. November, also seit zehn Tagen im Dauerbetrieb. Damit handelt sich um den längsten kontinuierlichen Einsatz der Reservekraftwerke seit Beginn der Energiewende.
Nach Angaben der Netzbetreiber werden dabei täglich Leistungen zwischen 200 und 2200 Megawatt abgerufen.
Nach Angaben der Netzbetreiber wurden in den vergangenen Tagen alle drei Stufen genutzt: Nachdem die fossilen Kraftwerke im Norden bis auch ein technisches Minimum herunter gefahren wurde, kam die Winterreserve in Süddeutschland und Österreich zum Einsatz. Da aber auch diese Maßnahme nicht ausreichte, mussten zudem noch Windparks in Norddeutschland abgeschaltet werden.
Die Tennet musste sogar zusätzlich auf Höchstspannungsebene weitere große Windparks mit 300 Megawatt abschalten: "Dass es hier nicht mehr Maßnahmen gegeben hat, liegt unter anderem daran, dass es aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten zu Eigen-Abschaltungen von Windkraftanlagen gekommen ist", erklärte eine Tennet-Sprecherin.
"Sowohl die Eingriffe in die konventionelle als auch in die erneuerbare Erzeugung sind Notmaßnahmen", betonte Urban Keussen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Tennet TSO GmbH: "Sie sind nicht geeignet, die Versorgung auf Dauer zu sichern."
Zudem erzeugten die Netzeingriffe erhebliche Kosten, die auf die Stromkunden umgelegt werden, sagte Keussen weiter: "Im Netzgebiet von Tennet werden sich diese Kosten 2015 auf voraussichtlich knapp 500 Millionen Euro belaufen."
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Zitat von The American Interest, Nov 25, 2015Now, as Bloomberg reports, German energy traders are having so much trouble keeping up with the price swings caused by intermittent upstart suppliers that they’re turning to algorithms to do their jobs for them:
The price movements in the nine-year-old intraday German power market are “about 200 times that of financial markets,” said Karl Frauendorfer, a professor of operations research at University of St. Gallen in Switzerland who has worked with electricity traders for almost 20 years. “The volatility makes it impossible for humans to efficiently comply with risk limits.”
Zitat von The American Interest, Nov 25, 2015Now, as Bloomberg reports, German energy traders are having so much trouble keeping up with the price swings caused by intermittent upstart suppliers that they’re turning to algorithms to do their jobs for them:
The price movements in the nine-year-old intraday German power market are “about 200 times that of financial markets,” said Karl Frauendorfer, a professor of operations research at University of St. Gallen in Switzerland who has worked with electricity traders for almost 20 years. “The volatility makes it impossible for humans to efficiently comply with risk limits.”
Zitat Billig wäre das Projekt allerdings mit rund einer Milliarde Euro nicht. [...] 14 Stunden sind die Turbinen täglich in Betrieb. Anlagenleistung: 240 bis 320 Megawatt. [...] Die Lebensdauer einer Gezeitenlagune beträgt rund 120 Jahre und übertrifft damit deutlich die eines Kernkraftwerks.
Wobei England als Keimzelle der Industriellen R-Evolution damit gut bestückt ist & Walisien aufgrund sener besonderen Lage zumal. Ökonomisch im Abseits, geographisch eine Kombination aus Streusandbüchse & Harzhochlage, Kleinstädte/Dörfer (außer Cardiff): so daß keine großräumigen Industriekomplexe hochgezogen werden konnten, Fischerei-Orientierung (zur ökonomischen Entwicklung brauchts Großhäfen) (Schmuggler/Strandpiraten gehören zur eisernen Folklore der Gegend), ansonsten DIE klassische Bergbaugegend im UK. Alte Mühlen, Schmalspurbahnen, völlig unmögliche Gußeisen-Klapparaturen: 1 Paradies für Oldtimer-Fans (was immer 1 Zeichen dafür ist, daß das jeder Investor vergessen hat & kann).
Gezeitenkraft ist einer jener Nachhaltigkeitsspleens, die 1 typisches Kind der Zwischenkriegszeit darstellen - als v.a. Verkehr & weltweite Elektrifizierung Fahrt aufnahmen & das Ende der Kohle mal wieder auf dem Plan stand (das Ende des Öls war ja zu der Zeit immer "jetzt + 10 Jahre") & Atomenergie noch nicht im Arsenal war. Zum 1. Mal, wenn ich das richtig sehe, vom Earl of Birkenhead 1930 in seiner tour d'avenir "The World in 2030" (1930) als Hauptenergiequelle-in-100-Jahren ausgemalt. Die Vorschläge laufen dann in den 30ern ein; die Planungsumsetzungen bleiben wg. andrer Dringlichkeiten liegen bis id 50er: Das einzig andere größere Projekt, auf der anderen Seite des Ärmelkanals, La Rance, brauchte dann die üblichen ~10 Jahre Hickhack bis zum Bau 1960/66. Die Schwierigkeit bei der Idee ist a) daß es fast nirgendwo ad Welt einen lohnenden Tidenhub gibt (deswegen die Konzentration um den Channel; alle andern angedachten Projekte liegen an tiefen Buchten, wo sich die Tide aufstaut: Bay of Fundy, das Severn River Project Passamquoddy (USA) Golf v. San Matías (Argentinien)). Zudem läuft das intermittierend. Ein Ausweg (in "" zu denken), ist die Erweiterung zum Pumpspeicherkraftwerk, wenn ein Teil des einströmenden Wassers sich über Montgolfiervenitle selbst in ein höher plaziertes Staubecken pumpt. Wie in Rance. Nachteil: Küsten liegen eher nicht in gebirgigen Regionen, also bleibt der Gewinn, verglichen mit den Ausmaßen, bescheiden. Die Energiedichte ist auch so ein Bocksfuß. Fällt wohl id Kategorie "...schickt uns keine Rechnung".
Apropos "keine Rechnung schicken": die erste weitausgreifende Zukunftsprojektion mit Tidal Power! als Antrieb stammt von J.B.S. Haldane, in seinem Zukunfts/Weltende-Aufsatz "The Last Judgement" (zuerst in Harper`s Magazine, Mai 1927) - der das selbstgezimmerte Ende der Erde ausmalt: Ende von Kohle & Öl: 20./21.22. Jhdt; die Menschheit baut fleissig Dämme an allen Küsten, gräbt Kanäle ins Inland, der Ärmelkanal ist ein einziges Rückhaltebecken ppp. Nu: die Gezeiten erzeugt der Mond. Mond + Erde sind ein gebundenes System; die Bewegungsenergie kann nicht verloren gehen & muss irgendwo bleiben: die vermehrte Tidenenergie führt zu einer stärkeren Abbremsung der Erdrotation & der Mond entfernt sich x mal schneller vom Mutterplaneten, als das jetzt (mit ~1 cm pro Jahr) der Fall ist. Die Erde bremst sich ab & in 40 Millionen Jahren sind sie "tidally locked": der Lune steht unverrückbar über derselben Stelle, 800.000 Kilometer entfernt; das Ganze rotiert 1x in 48 heutigen Tagen. Nun kommt aber die Sonne ins Spiel, die Erde & Mond beide bremst, die Erde wg. den Ozeanen aber stärker. Der Mond nähert sich der Erde wieder an, erst langsam, dann immer rasanter; & 42 Mio. Jahre nach der Huxleyschen Energiewende zerbirst er an der Roche'schen Grenze & geht danach als endloser Bolidenhagel auf die Trümmerwüste nieder, die die Wahnsinnsgezeiten des Endphase hinterlassen haben: 2 km neue Sedimentschicht, hauptsächlich am Äquator, vermerkt der Chronist, dessen Vorfahren rechtzeitig zur Venus umgezogen sind.
Ain't No Such Thing As A Free Lunch.
Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire
Ich halte einige seiner Prognosen insbesondere zur baldigen Rückkehr des ökonomischen Sachverstands für sehr optimistisch, meine Gedanken dazu habe ich in meinem Blog dokumentiert.
Zitat von hubersn im Beitrag #593 Ich halte einige seiner Prognosen insbesondere zur baldigen Rückkehr des ökonomischen Sachverstands für sehr optimistisch, meine Gedanken dazu habe ich in meinem Blog dokumentiert.
Gruß hubersn
20 Jahre sind für ein Umdenken zurück in die Atomenergie sicher eine zu kurze Zeit. Für mich wäre die Frage, wie sich die Welt um uns herum bewegt. China hat den Bau von über 100 AKWs angekündigt. Interessant wäre dabei: Gibt es beispielsweise in China Ansätze AKWs mit höherer inhärenter Sicherheit und weniger Abfallprodukten zu bauen? Ich lese darüber nicht viel. Für eine weltweite Verbreitung wäre ja auch wichtig, dass möglichst wenig atomwaffenfähige Nebenprodukte entstehen. Gibt es dazu Ansätze?
Wenn bestimmte kritische Punkte an der Kerntechnik beseitigt werden könnten wäre das m.E. durchaus ein beschleunigender Faktor, auch wenn bis dahin eine Windrad- und Solarzellenlobby in den Parlamenten wie ein Korken auf der Flasche sitzen wird.
Zitat von Martin im Beitrag #594Für eine weltweite Verbreitung wäre ja auch wichtig, dass möglichst wenig atomwaffenfähige Nebenprodukte entstehen.
Wobei es sich um einen jener Trugschlüsse handeln dürfte, den auch 40 Jahre Dauerwiederholung nicht plausibler gemacht, aber der mentalen DNA eingeschrieben haben. Bei den "üblichen" AKWs entsteht ja kein U-235 (d.h., entstehen tuts eh' nicht; es wird nur die Konzentration, also die Isotopenverhältnise vrändert): die Konzentration wird durch die Flüssigkeits- oder Gaszentrifugen bewerkstelligt, die das Uran auf das für den Reaktorbetrieb nötige Verhältnis anreichern. (Als Nebenprodukt bleibt das "abgereicherte" Uran, das es seit dem Einsatz als Geschoßummantelung im Kuwaiteinsatz 1991 ins Horrorkabinett aller Edelseelen geschafft hat. Sprachlich ironisch ist daran, daß dort der Anteil des schwereren Isotops erhöht ist; & das nur höchst geringfügig; um maximal 0,7% ). Bei Brutreaktoren wird immer durch Neutroneneinfang Plutonium erzeugt, also pöser Sprengstoff (& unabdingbarer Treibstoff für Herzschrittmacher). Es kommt nur darauf an, ob dergleichen weiterverbeitet wird, damit sich eher skrupellose Zeitgenossen, die so etwas nicht als Druckmittel, sondern als Waffe ansehen, das ganze Riesenprozedere des Bastelns sparen können. Die bisherigen Sorgenkinder waren die GUS-Staaten, einschließlich Russland, nach 1991 & der Irak: Bei China darf man wohl einen starken Staat unterstellen & die Bereitschaft, den in Sachen Nuklearsicherherit im eigenen Interesse zum Einatz zu bringen. Knackpunkt wäre der Bau/Export der Reaktortechnik (falls Brüetertechnik das Ziel sein sollte). Ansonsten ist das wohl eher als Beitrag zur Vollindustrialisierung Chinas zu sehen: der steigende Wohlstand führt dazum, daß sich Bitterfelder Verhältnisse nicht mehr ignorieren lassen; der immens steigende Energiebedarf wird dadurch in sicherem Modus gedeckt & der Umwelt ist es das beste, was passieren kann. Daß unsere Grünen sich Stein+Bein ärgern werden, interessiert in China zum Glück niemanden, ist aber ein hübscher Mitnahmeeffekt.
Die Grauniad tanzt schon mal das Rumpelstilzchen.
Zitat von The Guardian, Oct 21, 2015"The Queen and all her family – good grief, even the Duke of York – are rolled out as the golden words flow. Britain always risks being a figure of fun as it grasps at the coat-tails of the great powers...Red carpets for tyrants, dictators, feudal sheikhs and torturers of every hue...Today is the big sign-up, as Mont Blanc pens are put to one of the maddest deals ever struck by any government...On the one hand, the government needs four new Trident subs to protect us from unknown – Chinese? – future nuclear foes in a dangerous world. But on the other hand Cameron and Osborne are nonchalant about the blatant risk of the Chinese planting undetectable devices that could, say, blow up the plants, with which to blackmail us if they chose....These nuclear power plans are bizarre in every way"
Was sind das nur für Zeiten, wenn den Deutschen nicht mal das Monopol auf die durchgeknallteste Hysterie bleibt?
Big Bad Bill steckt natürlich mit dahinter.
Zitat von Forbes, Oct. 22, 2015The plan is to install about 150 GW by 2030. China National Nuclear Corporation recently signed an agreement with Bill Gates’ new nuclear power company, TerraPower, to bring the world’s most advanced nuclear reactor to market before 2030. In fact, China wants its nuclear fleet in general to be the most advanced technologically.
Zitat von ForbesThis year has been a major one for Chinese nuclear. China General Nuclear’s Yangjiang Unit 3 in western Guangdong province fired up this year, after less than five years of construction. Yangjiang Unit 2 was connected to the grid earlier this year and is now in commercial operation. Six Chinese-designed 1000 MW reactors at Yangjiang will be a huge nuclear power base for China General Nuclear, and will cost only US$11.5 billion for over 6000 MWe, a third of the cost in western countries.
Changjang Unit 1, on Hainan Island, has also achieved criticality this year, and is expected to be delivering power by December, again just five years after construction began. A second unit will be completed next year.
Last week, Fangchenggang Unit 1 achieved criticality five years after construction began in Guangxi province, close to the Vietnam border, the first nuclear reactor in that province. Six reactors are planned at this site at a total cost of about US$12 billion.
It seems as though 5 years and about $2 billion per reactor has become routine for China.
Hoffentlich liest das kein Grünfink mit, sonst bin ich noch regreßpflichtig für zerlegte Wohnzimmer...
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Zitat von hubersn im Beitrag #593 Ich halte einige seiner Prognosen insbesondere zur baldigen Rückkehr des ökonomischen Sachverstands für sehr optimistisch, meine Gedanken dazu habe ich in meinem Blog dokumentiert.
20 Jahre sind für ein Umdenken zurück in die Atomenergie sicher eine zu kurze Zeit. Für mich wäre die Frage, wie sich die Welt um uns herum bewegt. China hat den Bau von über 100 AKWs angekündigt. Interessant wäre dabei: Gibt es beispielsweise in China Ansätze AKWs mit höherer inhärenter Sicherheit und weniger Abfallprodukten zu bauen? Ich lese darüber nicht viel. Für eine weltweite Verbreitung wäre ja auch wichtig, dass möglichst wenig atomwaffenfähige Nebenprodukte entstehen. Gibt es dazu Ansätze?
Ansätze gibt es reichlich, in Russland, China, den USA, Südkorea.
Russland hat gerade den BN-800 ans Netz gebracht, einen schnellen Reaktor, der grundsätzlich zur Vernichtung der Kernenergie-Abfälle geeignet ist. Dazu arbeiten sie an diversen Konzepten wie Kleinreaktoren auf einer floßartigen Konstruktion oder auch die Fortführung von Reaktortechnologien aus dem Atom-U-Boot-Bau (z.B. mit flüssigem Blei gekühlte Reaktoren). China arbeitet im Prinzip an jeder Technologie - Hochtemperaturreaktor, schnelle Reaktoren aller Art, klassische GenII/GenIII(+)-Reaktoren. Die USA bieten mit dem AP1000 und dem ESBWR zwei Reaktoren an, die das Zeug zum Megaseller haben. Dazu die interessanten Entwicklungen bei den kleinen modularen Reaktoren von NuScale oder dem GE PRISM, der möglicherweise in UK zum Einsatz kommen wird, um vor allem die militärischen Atomabfälle in den Griff zu bekommen.
Das Problem dabei: in den USA stranguliert die Regulierung nachhaltig den Fortschritt. Absichtserklärungen der Politik, diese Problematik zu reduzieren, gab es schon genug, aber Taten sind keine zu erkennen. Den Russen scheint weiterhin keiner über den Weg zu trauen, auch ihre klassischen Druckwasserreaktoren sind selbst unter massiver staatlicher Mithilfe (Kredite, Garantien, Subventionen, komplettes Brennstoffmanagement ...) international nicht gerade der Renner. Die Chinesen sind eher daran interessiert, so schnell wie möglich Erzeugungskapazität aufzubauen, und das gelingt natürlich besser mit wohlbekannter Reaktortechnik als mit modernen GenIV-Reaktoren, die noch nicht die Forschungsphase verlassen haben.
Zitat von Martin im Beitrag #594 Wenn bestimmte kritische Punkte an der Kerntechnik beseitigt werden könnten wäre das m.E. durchaus ein beschleunigender Faktor, auch wenn bis dahin eine Windrad- und Solarzellenlobby in den Parlamenten wie ein Korken auf der Flasche sitzen wird.
Wie ich in meinem Blog auch schon geschrieben habe: ich glaube nicht, dass Fakten die Einstellung der Kernenergiegegner ändern kann. Zumindest nicht hierzulande. Die Proliferationsgeschichte war z.B. noch niemals ein vernünftiges Argument - die Separation von Plutonium aus Brennstäben eines Leichtwasserreaktors ist viel zu kompliziert für den "Hausgebrauch". Und für die Uranbombe braucht man nur Zentrifugen zur Anreicherung und keinen Reaktor. Siehe Indien, siehe Pakistan.
Was sind das nur für Zeiten, wenn den Deutschen nicht mal das Monopol auf die durchgeknallteste Hysterie bleibt?
Naja, der Guardian halt. Von der Märchendichte her sogar weit vor der Prantl-Prawda. Ich empfehle diverse Guardian-Artikel zum Klimawandel. Das ist gruseliger wie wenn die Zeugen Jehovas vom Weltuntergang erzählen.
Nachtrag Böser Bill. Und latürnich sinds 1ens vielviel mehr Kreatoren & 2ens die böse Brut.
Zitat von Forbes, Oct 2China’s plan to build 400 new nuclear reactors by mid-century means a huge market for any company dedicated to design and build next-generation reactors.
What is needed for the next thousand years are new-generation nuclear fast-reactors, a design that gets ten times more energy out of the same amount of fuel as a traditional reactor. The waste is much easier to handle, cannot be used to make weapons, and is only hot for a few hundred years – not thousands.
TerraPower’s version of this reactor is called the Traveling Wave Reactor (TWR), a liquid sodium-cooled fast reactor that uses depleted or natural uranium as fuel, and can even burn spent fuel from our old reactors.
Zitat Gilleland's aim is to run a nuclear reactor on what is now waste. Conventional reactors use uranium-235, which splits easily to carry on a chain reaction but is scarce and expensive; it must be separated from the more common, nonfissile uranium-238 in special enrichment plants. Every 18 to 24 months, the reactor must be opened, hundreds of fuel bundles removed, hundreds added, and the remainder reshuffled to supply all the fissile uranium needed for the next run. This raises proliferation concerns, since an enrichment plant designed to make low-enriched uranium for a power reactor differs trivially from one that makes highly enriched material for a bomb.
But the traveling-wave reactor needs only a thin layer of enriched U-235. Most of the core is U-238, millions of pounds of which are stockpiled around the world as leftovers from natural uranium after the U-235 has been scavenged. The design provides "the simplest possible fuel cycle," says Charles W. Forsberg, executive director of the Nuclear Fuel Cycle Project at MIT, "and it requires only one uranium enrichment plant per planet.
A-a-a-ndrerseits: im selben Bericht der MIT/TR über die Technologischen Durchbrüche des Jahres 2009 gibts gleich daneben: "Liquid Battery": "Donald Sadoway conceived of a novel battery that could allow cities to run on solar power at night." Warum fällt mir bei "technologischer Durchbruch" bloß immer das hier ein?
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Zitat von hubersn im Beitrag #596Wie ich in meinem Blog auch schon geschrieben habe: ich glaube nicht, dass Fakten die Einstellung der Kernenergiegegner ändern kann. Zumindest nicht hierzulande. Die Proliferationsgeschichte war z.B. noch niemals ein vernünftiges Argument - die Separation von Plutonium aus Brennstäben eines Leichtwasserreaktors ist viel zu kompliziert für den "Hausgebrauch". Und für die Uranbombe braucht man nur Zentrifugen zur Anreicherung und keinen Reaktor. Siehe Indien, siehe Pakistan.
Gruß hubersn
Bei uns Deutschen ist ja manchmal der Weg zum Katzenjammer nicht weit: Schon wieder haben wir eine Entwicklung verschlafen, und dabei waren wir führend in der Technologie. Wie konnte das nur passieren.. usw. In dem Moment, wenn eine überzeugende und vielleicht noch Abfall-verwertende und wenig neuen produzierende Technologie im Einsatz ist, sind wir manchmal auch in der Lage von einem Extrem ins andere zu fallen.
Mal sehen. Jedenfalls vielen Dank - auch an U.E. - für die Kurzzusammenfassung.
Über die letzten Wochen ist das ein wenig aus dem Blick geraten - aber das Projekt Energiewende war ja auf die zunehmende Verknappung & entsprechende Verteuerung des Ölpreises hin gebaut.
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