Zitat Der erste Satz in diesem Text, in dem der Name von K. L. vorkommt, sagt über ihn: „fühlt sich dazu berufen, alljährlich die Bayreuther Forensik-Tagung auszurichten“ – es ist also in irgendeiner Weise unangemessen oder anmaßend von einen Fachmann, eine Tagung auszurichten?
Warum verschweigen Sie den wirklichen ersten Satz, der da lautet:
Zitat Klaus Leipziger ist nicht irgendein Psychiater.
ohne diesen ersten Satz haben Sie nur Emotionales verbreitet( unangemessen/anmaßend) Wollten Sie (bewusst) falsch zitieren oder können Sie nicht richtig zitieren? Nach der Kommentierung von O. Garcia schreiben Sie dann (nach meinem Empfinden eher kleinlaut)
Zitat Je sorgfältiger ich Ihren Post #137 lese, umso deutlicher wird mir, dass Sie eigentlich gar keine Kritik an Dr. Leipziger äußern, zumindest nicht hier
Ich würde es schön finden zu versuchen, komplett (zumindest nicht sinnentstellend)zu zitieren und sorgfältiger zu lesen Ich bin sicher, dass Ihnen das gelingt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verfälschungen hier goutiert werden.
Zitat Sie beziehen sich also auf ein Dokument des BKH Bayreuth, indem ILLEGAL ein Telephonat Mollaths mit seiner Anwältin abgehört wird?
Aus welcher Formulierung im Dokument schließen Sie das?
Herzliche Grüße, Andreas Döding
schließe ich was? Daß es ein illegal abgehörtes Telephonat ist? Daraus, daß jedes Telephonat eines Psychiatrie- sowie Gefängnisinsassen mit seinem Rechtsbeistand vertraulich ist und so behandelt werden muß.
Woraus schließen Sie, daß das Dokument ein Telefontranskript ist? Hier wird sein Verhalten in der Klinik in indirekten Zitaten von Mitpatienten und Mitarbeitern beschrieben. Wo, steht, daß er das mit dem Neonazinetz in einem Telefonat mit seiner Anwältin gesagt und das belauscht wurde?
Das BVerFG hat gerade 2 Entscheidungen über die Fortdauer des MRV unter dem Vorsitz von Peter Müller, der auch den Fall Mollath als Berichterstatter bearbeitet, erlassen/veröffentlicht:
Zitat von tami im Beitrag #150Sehr geehrter Herr Döding,
es bedarf keiner Briefe an den Papst, an Kofi Annan und Heuss, um als paranoid von Leipziger eingestuft zu werden.
Zitat Neben dem angeblichen Schwarzgeldwahn Mollaths nennt Leipziger einen weiteren wesentlichen Punkt des “paranoiden Systems”. Es sei dessen “krankhaft überzogene Sorge um seine Gesundheit, die Ablehnung der meisten Körperpflegemittel”. Tatsächlich hatte Mollath in den ersten Tagen seines erzwungenen Aufenthalts in Bayreuth darauf hingewiesen, er wasche sich aufgrund diverser Allergien seit Jahren lediglich mit Kernseife. Als er eine solche nicht bekommt, weigert er sich aus Protest zunächst, sich zu waschen. Ende Februar 2005 folgt der Eintrag in den Klinikakten, Mollath führe “seine Körperhygiene nun selbst (mit Kernseife)” durch. Er zeige nun ein “äußerlich ordentliches Erscheinungsbild”, trinke viel Tee und Mineralwasser, habe “regen Kontakt mit einem Mitpatienten” und mache “Gesellschaftsspiele im Aufenthaltsraum”. Gefehlt hat ihm bis dahin offenbar: eine Kernseife. http://www.sueddeutsche.de/bayern/psychi...ferne-1.1557448
Somit werden alle Personen, die sich um ihre Gesundheit sorgen und z.B. nur naturbelassene, ökologisch einwandfreie Pflegemittel verwenden wollen ganz schnell zu Trägern eines paranoiden Systems. Für Bio-Öko-Kost Freunde gilt wahrscheinlich gleiches.
Ihre Ausführungen zu den leichten vs. schweren Störungen sind mir selbstredend geläufig.
Wobei ich mir anzumerken erlaube, dass auch der Begriff der Neurose veraltet ist. Dennoch gebrauche ich ihn auch noch, ganz nach dem sehr guten Buch von Hoffmann/Hochapfel "Einführung in die Neurosenlehre und psychosomatische Medizin"
Neue Begriffe sind meist nur "neue Papperln" ohne inhaltlich Neues zu vermitteln.
Freundliche Grüße tami
Lieber tami,
das Zitat, so für sich stehend, bildet natürlich überhaupt keinen Hinweis auf Wahn, da gebe ich Ihnen recht. Wenn er das, auch im Kontext seines Gutachtens, so begründet hat, dann halte auch ich das nicht für stichhaltig und nicht lege artis. Er scheint das als Rigidität und Halsstarrigkeit deuten zu wollen, die bei Paranoiden tatsächlich oft vorkommt, aber alleine natürlich keine Diagnose begründen darf. Zwei Einschränkungen möchte ich machen:
1. Der journalistische Filter der "Süddeutschen", der ich wenig traue 2. Wie gesagt, der Kontext, und die Frage wie "überzeugend" der Rest der Symptomatik beschrieben war. Ein Beispiel, abseits von Mollath. Bei Schizophrenen werden häufig auch Zwangssymptome beobachtet. Diese werden, bei Vorhandensein einer Schizophrenie, ebendieser Krankheit zugeschrieben; sie werden nicht gesondert als "Zwangserkrankung" diagnostiziert. Wenn man jetzt nur eine Gutachtenpassage vorliegen hat, in der die Zwangssymptomatik der Schizophrenie "zugeschlagen" wird, dann könnte man denken, ein harmloser Zwangspatient würde hier zum Schizophrenen gestempelt. Der Kontext im Original ist entscheidend. Gleichwohl kann es so sein, wie es in der Süddeutschen behauptet wird.
Zitat von maulwurf im Beitrag #145Sie müßten erstmal zeigen, daß diese (angeblich 129 [Lakotta]) zestochenen Reifen und die Plattfüße in einem Zusammenhang stehen.
Och jo. Muß man also explizit nachweisen, daß ein zerstochener Reifen zum Plattfuß führt ...
Zitat nehmen sie z.B. den Parkplatz der Autovermietung auf dem zig Reifen beschädigt worden sind. Welchen Zusammenhang gibt es da zu Mollath?
Wird im Urteil erläutert.
Zitat Lesen sie dieses Dokument ab Seite 24 aufmerksam durch:
Die Qualität des Strate-Antrags ist für mich ein Hauptgrund, am ganzen "Mollath-Skandal" zu zweifeln. Es mag ja wirklich im Hintergrund noch Fakten geben, die Mollaths Unschuld belegen und damit das Urteil in Frage stellen. Aber was Strate da zusammensucht überzeugt überhaupt nicht, da werden Mücken zu Elephanten gemacht und eine echte Relevanz zur Sachbeurteilung ist kaum gegeben. Was ja auch die höhere Instanz genau so gesehen hat.
Zitat was bleibt übrig von der Theorie, daß diese demolierten Reifen, (...) Mollath zuzuordnen sind?
Alles was schon bei Urteilsverkündung Grundlage war. Eigentlich läuft Strates "Argumentation" auf die Behauptung hinaus, die festgestellten Beschädigungen durch ein Taschenmesser o. ä. wären etwas anderes als die im Urteil festgestellte "Beschädigung durch einen feinen dünnen Gegenstand". Ansonsten tut er so, als müsse bei jeder Reifenbeschädigung das komplette Spurensicherungsteam der KriPo tätig werden, damit diese als Beweis verwendet werden kann. Völlig realitätsfern.
Zitat In diesem Fall hat man Mollath einfach jeden einzelnen Plattfuß in der Umgebung von 5 Lichtjahren angedichtet ...
Falsch. Opfer waren im wesentlichen genau die Leute, mit denen Mollath Streit hatte und die er in seinem Brief entsprechend aufgezählt hatte.
Das haben Sie mißverstanden. Wir gehen von 129 platten Reifen aus. Sie müßten ersteinmal nachweisen, daß diese 129 Fälle von einem Täter begangen wurden, damit Ihre vorige Argumentation Sinn macht. Die Überwiegende Mehrzahl von Plattfüßen entsteht übrigens nicht durch Reifenstechereien, sondern, durch defekte Ventile, sich mit der Zeit eingrabende Steinchen oder Scherben, etc., also auf natürlichem Wege. man hat aber nur auf einer verschwinden geringen Zahl von Reifen Einstiche gefunden! Obendrein wurden diese nicht genauer untersucht! Noch dazu waren die gefundenen Einstiche unterschiedlich, was ebenso nicht auf einen Einzeltäter hinweist.
Die Begründung im Urteil zu den Vorfällen bei der Autovermietung ist an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig?
Es ist übrigens nicht notwendig die Unschuld Mollaths zu belegen. Es reicht völlig aus, nachzuweisen, daß kein Schuldbeweis geführt wurde.
Angenommen Sie zerstechen Ihrer Ex einen Reifen (und werden dabei beobachtet) und der Polizei werden 100 weitere Fälle von Reifenschäden gemeldet, würden Sie es befürworten, wenn diese dann gar nicht mehr untersucht werden, weil der Schuldige ja schon fest steht?
Auch Ihre letzte Behauptung ist falsch. Der Zusammenhang mit den Adressaten von Mollaths Schreiben ist völlig konstruiert. Lesen Sie den Wie3deraufnahmeantrag genauer.
Lieber Herr Döding, es ist hoffentlich Ihrer Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass mein Text auch etwas ironisch war. Aber eben nicht nur ganz ironisch. Herzliche Grüße tami
Woraus schließen Sie, daß das Dokument ein Telefontranskript ist? Hier wird sein Verhalten in der Klinik in indirekten Zitaten von Mitpatienten und Mitarbeitern beschrieben. Wo, steht, daß er das mit dem Neonazinetz in einem Telefonat mit seiner Anwältin gesagt und das belauscht wurde?
Herzliche Grüße, Andreas Döding
Steht doch im ersten Absatz der Seite 3 der ergänzenden Stellungnahme des BKH (das von Ihnen referenzierte Dokument). Der Begriff "Nazinetzwerk" fällt in diesem Telephonat. Daß dieses T. mit seiner Anwältin geführt wurde, hat diese (Frau Lorenz-Löblein) bestätigt.
Zitat ein harmloser Zwangspatient würde hier zum Schizophrenen gestempelt.
Na, manch ein Zwangspatient ist schwerer zu behandeln als ein Schizophrener. Und manche Zwangssymptomatik ist sehr belastend. Interessant ist, dass heutzutage die Zwangskrankheit mit Antidepressiva und Verhaltenstherapie behandelt werden kann, nachdem insbesondere die Analytiker sich daran die Zähne ausgebissen haben.
Auch interessant ist, dass rationales argumentieren exakt das Gegenteil bewirkt. Falls der Zwangskranke sagt, man müsse doch beim Verlassen des Hauses wegen der Sicherheit nachprüfen ob der Gasherd aus ist, und sie stimmen ihm zu (was objektiv richtig wäre),dann sind sie verloren: "Sehen sie ,Herr Doktor, Sie sagen auch, man muss den Gasherd überprüfen"
Zitat von maulwurf im Beitrag #155Sie müßten erst einmal nachweisen, ...
Nein. Ich muß überhaupt nichts nachweisen. Das machen die Fachleute, die ich von meinen Steuergeldern dafür bezahle, Tage und Wochen an Arbeit in solche Arbeiten zu stecken. Es wäre mir auch gar nicht möglich, einen solchen Nachweis zu führen. Dazu braucht es die polizeiliche Vorarbeit und die ausführliche Beweiserhebung vor Gericht - bei der ist keiner von uns dabei gewesen und es fehlen uns daher alle für echte Nachweise nötigen Details.
Ich kann lediglich das Urteil und die Kritik daran durchlesen und feststellen, daß das Urteil nicht offensichtlich falsch ist, die Kritik aber offensichtlich dünn und nur auf nebensächliche Themen bezogen.
Zitat man hat aber nur auf einer verschwinden geringen Zahl von Reifen Einstiche gefunden!
Falsch. Selbst Strate zählt deutlich mehr - obwohl er sehr fragwürdig wertet.
Zitat Obendrein wurden diese nicht genauer untersucht!
Das ist beim ersten Auftreten solcher Beschädigungen auch nicht üblich.
Zitat Noch dazu waren die gefundenen Einstiche unterschiedlich
Nein. Hatte ich in meinem Beitrag geschrieben.
Zitat Lesen Sie den Wie3deraufnahmeantrag genauer.
Ich habe ihn genau gelesen und insgesamt für schwach befunden. Weitere Lesungen werde ich mir nicht antun, ich sehe keinen Anlaß dazu. Über den Antrag wurde juristisch entschieden und er wurde abgelehnt - was ich völlig nachvollziehbar finde.
Es gibt jetzt ein neues Verfahren und das Ergebnis werde ich in Ruhe abwarten.
mit Interesse habe ich Ihre "Anmerkungen zum Fall Gustl Mollath" gelesen. Bei Ihrer Beschreibung einer wahnhaften Störung sind mir etliche religiöse Menschen in den Sinn gekommen, auf welche die Beschreibung passt. Diese Menschen "reden" mit Gott und manche bekommen dabei sogar Antwort, sie "spüren" Gottes Anwesenheit oder die des Heiligen Geistes; sie haben ein ausgefeiltes System der Lebens- und Weltdeutung, usw. Streng genommen müssten diese doch auch als "wahnsinnig" bezeichnet werden. Könnte es sein, dass dieser Wahn nicht als solcher gesehen wird, weil er von vielen geteilt wird? Oder ist so gesehen manche psychiatrische Diagnose gar keine Aussage über ein Individuum, sondern eine Aussage über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft? Und es gibt doch etliche irrationale Auffassungen in unserer Gesellschaft. Ich weiß natürlich nicht, wie es um Herrn Mollath bestellt ist. Aber ich habe erhebliche Zweifel an der Gültigkeit psychiatrischer Diagnosen im allgemeinen. Diesen Diagnosen haftet etwas Willkürliches an. Dieser Psychiater etwa http://www.woidpresse.de/Aktuelles_Theme...ssenschaft.aspx will "ein paar Auffälligkeiten" festgestellt haben, "die im Wesentlichen mit Mollaths Persönlichkeit zu tun haben." Was ist eine "Auffälligkeit"? Womit sollten diese zu tun haben außer mit der Persönlichkeit. Das sind doch leere Formeln ohne Inhalt. Psychiatrische Diagnosen sollten als falsifizierbare Hypothesen formuliert und nicht als Wissen verkauft werden.
Zitat ein harmloser Zwangspatient würde hier zum Schizophrenen gestempelt.
Na, manch ein Zwangspatient ist schwerer zu behandeln als ein Schizophrener. Und manche Zwangssymptomatik ist sehr belastend. Interessant ist, dass heutzutage die Zwangskrankheit mit Antidepressiva und Verhaltenstherapie behandelt werden kann, nachdem insbesondere die Analytiker sich daran die Zähne ausgebissen haben.
Das ist richtig, lieber tami; ich persönlich schätze eine ausgeprägte Zwangsstörung als die am meisten leiden verursachende "Neurose" ein. Wobei die Prognose, zumindest beim produktiv-symptomatischen Bleuler, sogar oft günstiger (auf 1/3 Vollremission kommt man bei Zwängen oft nicht) ist. Das ist eh komisch. Je "psychotischer", desto besser die Prognose: am besten Schizoaffektive Störung, gefolgt von Paranoider Schizophrenie; weit abgeschlagen dahinter isolierte Wahnphänomene. Für mich, abgesehen vom Wirkmechanismus hochpotenter Neuroleptika, schwer zu verstehen.
Zitat Auch interessant ist, dass rationales argumentieren exakt das Gegenteil bewirkt. Falls der Zwangskranke sagt, man müsse doch beim Verlassen des Hauses wegen der Sicherheit nachprüfen ob der Gasherd aus ist, und sie stimmen ihm zu (was objektiv richtig wäre),dann sind sie verloren: "Sehen sie ,Herr Doktor, Sie sagen auch, man muss den Gasherd überprüfen"
Das kommt auf das rationale Argumentieren an. So wie Sie schreiben völlig richtig. Aber einmal die Katastrophenphantasien zuende denken, bis in die absurdeste Konsequenz und dann immer wieder die Wahrscheinlichkeiten durchdeklinieren lassen, kann schonmal "Wunder" vollbringen, wenngleich Zwangspatienten natürlich immer 100% Sicherheit garantiert haben wollen.
Lieber Herr Döding, ich bin erschüttert, wie leicht Sie es sich machen jemanden zu pathologisieren.
Was genau soll denn daran wahnhaft sein, wenn jemand vom „völlig wahnsinnigen Ausmaß“ eines Steuerskandals spricht? Ist Übertreibung oder gar maßlose Übertreibung ein Indiz für wahnhaftes Erleben? Was machen wir dann nur mit den Redakteuren des Boulevardjournalismus? Und ab wann kann man denn von „peanuts“ sprechen? Ist Ihr Einkommen dafür ein Maßstab? Oder ist das Einkommen von Herrn Mollath der Maßstab? Sind 20 Millionen DM peanuts? Wird ein Ausmaß erst in Milliarden Höhe wahnsinnig? Oder gibt es gar kein wahnsinniges Ausmaß von Steuerskandalen?
Wie kann seine Korrespondenz für einen Größenwahn sprechen? Ich habe diese Deutung in meinem Beitrag ebenfalls angeboten, habe aber gleichzeitig versucht aufzuzeigen, dass normales Verhalten nicht pathologisiert werden kann, jedenfalls nicht ohne den entsprechenden konstruierenden Eifer. Mollath hat den Papst angeschrieben, um aus der Institution katholische Kirche auszutreten, nicht um irgendetwas anzuzeigen. Was soll daran nicht legitim sein? Wissen Sie denn, ob Herr Mollath überhaupt davon ausgegangen ist, dass der Brief dem Papst zugestellt wird, oder hat er den Papst als symbolischen Empfänger eingesetzt. Und selbst wenn er tatsächlich wollte, dass der Brief dem Papst zugestellt wird, ist Hoffnung wahnhaft? Ist die Unkenntnis von tatsächlichen administrativen Abläufen im Vatikan oder der katholischen Kirche ein Indiz für eine Wahnerkrankung? Ist der Versuch einer Person zu schreiben, denen andere Menschen nie schreiben krank?
Sie möchten sicherlich nicht behaupten, dass die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den deutschen Botschafter im Vatikan, wahnhaft ist?
Es ist absurd, lediglich anhand des Schreibens an den Papst von Größenwahn auszugehen.
Die Korrespondenz mit „dem Kanzler“ und „Kofi Annan“ kenne ich nicht. Aber hier gilt selbiges: wie kann ein Schreiben an wen auch immer auf „ausgeprägten (!) Größenwahn“ hindeuten?
Zitat „Er wird ja geglaubt haben, daß diese Personen tatsächlich auf seine Schreiben reagieren, was auf einen weitgehenden Realitätsverlust schließen läßt.“
Woher rührt Ihre Annahme? Und woher wissen Sie, dass Kofi Annan nicht auf Briefe antwortet? Oder der Papst? Wie können Sie annehmen es handele sich um „weitgehenden Realitätsverlust?“ Existiert Kofi Annan nicht? Ist der Papst in irgendwelche Verschwörungen verstrickt? Sie müssten schon genauer herleiten, warum der Brief an eine berühmte Persönlichkeit wahnhaft sein soll. Offensichtlich haben Sie, wie so viele, das Gefühl in der Gesamtschau sei Mollath wahnhaft. Nur; wenn Sie schon solche Behauptungen aufstellen, sollten Sie diese auch belegen können. Der Brief an den Papst hat einen völlig anderen Zusammenhang als den von Ihnen implizierten, die Briefe an den Kanzler und Kofi Annan kenne ich nicht, kennen Sie diese?
Zitat „Auch die Beschreibung seiner 106-Seitenschrift läßt an Größenwahn denken; er scheint ja geglaubt zu haben, mit seinen "Erkenntnissen" die Welt erschüttern zu können. Gerade aus der Tatsache, daß die "Welt" sich aber wenig erschüttert gezeigt und ganz anders reagiert hat als er wohl gedacht hat, mag sich dann die paranoide Wahnform durchgesetzt haben.“
Wie führt denn Ihr stetiger Konjunktiv, der „Schein“ und die Abtönung „wohl“ zu der fundamentalen Erkenntnis. dass „nahezu eindeutig auf eine schwere Störung des Realitätsbezugs zum damaligen Zeitpunkt“ schließen lasse?
Ihr eindeutiger Standpunkt, lässt eine gewisse Sorgfaltspflicht Ihrer Äußerungen vermissen. Es mag ja Ihre Meinung sein, doch belegt ist hier gar nichts. Insofern kann man wohl davon ausgehen, dass Sie vom Ergebnis her argumentieren.
Der Verweis auf das Nazinetzwerk, der ebenfalls sinnenstellt hier verwendet wird, ebenso wie die Behauptung, dass Mollath mit Harald Schmidt kommuniziert habe, scheinen mir ebenfalls Ausdruck das Anliegens zu sein.
Ich verstehe den Eifer nicht mit dem versucht wird Mollath zu psychiatrisieren. Hier und in anderen Foren wird permanent in Extremen geurteilt. Ob nun seitens der „Pro oder Contra Mollath Fraktion“. Es wurde ja bereits erwähnt, dass der Fall viel Raum für Projektionen bietet, nur, warum nimmt man sich selbst da immer raus? Weil man es besser als alle anderen weiß? Weil man ja Akademiker ist?
Ich fürchte es geht hier schon lange nicht mehr um Gustl Mollath. M.E. wird hier ein allgemeiner politischer Konflikt (konfligierende Einstellungen, Werte, Normen, Ideologien) auf dem Rücken eines spezifischen Falles ausgetragen.
Mit den besten Grüßen Sascha Pommrenke
P.S.: Nachdem ich mich hier nun ein wenig umgeschaut habe, können Sie meine Befürchtung als Tatsache nehmen. Hier geht es ausschließlich um Ideologien.
Ein interessanter Blogbeitrag (auch die Kommentare dazu). Demonstriert recht gut die fast schon paranoide Weltsicht vieler Mollarth-Anhänger.
Wenn nicht einige Diskussionsteilnehmer hier (insbesondere Llarian und O. Garcia) den Beweis des Gegenteils angetreten hätten, müßte man inzwischen meinen, pro Mollath zu sein wäre fast gleichbedeutend mit "nicht ernst zu nehmen".
Ich bin nun wirklich niemand, der SpOn wertschätzt. Aber die marginale Datumsverwechslung (die nach Hinweis auch korrigiert wurde) im Lakotta-Artikel ist eben KEIN Beleg dafür, daß der Rest falsch ist.
Hallo R.A.,
da ich möglicherweise in Ihre Kategorie "nicht ernst zu nehmen" aus diesem Beitrag gehöre, möchte ich um eine konkrete Aussage bitten, die meine "fast schon paranoide Weltsicht" belegt. Falls ich, obwohl ich in diesem Beitrag recht viel kommentiert habe, nicht gemeint sein sollte - schade!
Trotzdem möchte ich auf ein paar Aussagen aus dieser sehr interessanten Diskussion eingehen.
1) Lakotta Berichte - wer diese als "neutral" oder an Fakten orientiert bewertet, dem sei gesagt, dass F. Fischer im Dialog mit Frau Lakotta zig andere Stellen diskutiert, diese mails aber auf Wunsch von BL nicht (mehr) veröffentlicht werden. In beiden Berichten sind sehr viele falsche Darstelungen und das kann man auch belegen. Als Diskusionsgrundlage würde ich mich gerne selbst zitieren und würde mich über echte Diskussionen freuen. Zitat aus dem opablog: Neben so feinen Lügen wie “Beate Klarsfeld”, kleinen verfälschten Tatsachen wie “Luftgewehr” ohne “erlaubnisfreies” davor oder auch weiteren Zeitverfälschungen wie “Man kommt auf Mollath als Täter, nachdem er einem Betroffenen einen Brief schreibt” Insgesamt sind BLs Beiträge deutlich faktenverdrehender als die der SZ. Ob sie einfach die Fakten nicht kennt oder sie bewusst verdreht?
2) Reifenstechereien Aus dem Urteil 8.8.82006: a) "Eine Serie von insgesamt 20 Fällen von Sachbeschädigung, von denen nur ein Teil angeklagt wurde"
Man sollte sich mal fragen, warum die anderen 11 Fälle nicht angeklagt wurden. Könnte es sein, dass diese nicht in die Begründung gepasst haben? (Kein Zusammenhang zu GM konnte konstruiert werden) Wenn 129 Reifen in der Polizeiakte zu den 20 Fällen gehören - wer hat die fehlenden 50 Reifen (im Urteil sind 79 Reifen angeklagt) zerstochen? Wenn da neben Gustl Mollath noch jemand unterwegs war - hatte der vielleicht auch Motive für die 79 Reifen die man GM angehängt hat? Davon alleine 56 Reifen bei einem Geschädigten - wenn "Der Andere" auch ein Motiv für den gahabt hätte, dann bleiben plötzlich "nur" 23 Reifen übrig.
Das der 9te Fall "weggefallen" ist und somit die 56 Reifen in 2 Fälle gesplittet wurde, ist noch eine weitere Merkwürdigkeit.
b) "Da weitere Sachbeschädigungen an dem Fahrzeug des am häufigsten Geschädigten, Rechtsanwalt Greger, wohnhaft [...] in Nürnberg zu befürchten waren, überwachte die Polizei die Örtlichkeit ab dem 16.01.2005 während der Nachtzeit von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr mittels einer Videoaufzeichnungsanlage von einem gegenüberliegenden Wohnanwesen aus."
RA Greger war bis zum 16.01 genaugenommen gar nicht geschädigt gewesen. Seine völlig unbeteiligte Frau (sie wird zwar fälschlicherweise als Anwältin von P3M bezeichnet, war aber gar keine Anwältin) wurde in der Sylvesternacht 2004/2005 mindestens 1 (man wusste nicht einmal mehr wieviele!) Reifen zerstochen. Sonst war dort nichts...
c) S.19 "sämtliche Autoreifen wurden auf die selbe Weise mit einem dünnen Gegenstand in die Flanke gestochen, sodaß die Beschädigung nicht oder nicht leicht sichtbar waren und meist erst auf der Fahrt entdeckt wurden."
Wenn man im Urteil zählt, dann kommt man auf ca. 79 Reifen. 1 Reifen steht im Urteil als "bemerkte den Schaden [...] erst auf der Fahrt" Bei 78 Reifen steht davon nichts! Alleine 56 Reifen wurden auf einem Autohof zerstochen - würde das jemand machen, der möchte, dass dies erst auf der Fahrt auffällt? Ich halte fest - "meist" ist 1 von 79 und wieviele davon "sämtliche" sind, wo man z.B. im Fall Greger gar nicht wusste wieviele Reifen zerstochen waren und es weder Schadensbilder noch genaue Aussagen gab? In vielen Fällen steht nur ein Schadensbetrag - ich glaube kaum, dass hier die Stiche näher untersucht und protokoliert wurden.
d) "Doch dann übermittelte Rechtsanwalt Woertge der Polizei ein an ihn gerichtetes Schreiben des Angeklagten vom 04.08.2004 in dem sämtliche oben aufgeführte Geschädigte aufgeführt [...] werden."
Weder wurden sämtliche Geschädigte aufgeführt (Hösl, Frau Greger, Lippert), noch klingt das Schreiben wie eine Drohnung. Vor allem stehen weiter Leute im Schreiben, die aber nicht geschädigt wurden.
e) Zum Video auf dem selbst P3M nicht aussagen konnte - "Ja, dass ist mein Ex" braucht man nicht viel zu sagen - wen es interessiert, dem könnte ich eine längere Abhandlung dazu geben, warum ich nichtmal daran glaube, dass das Video von der Polizei gemacht wurde. Warum wurde die Tat vom Aufnahmezeitpunkt nicht angeklagt? Ich finde darauf keinen Hinweis.
Fazit - Ich möchte aufgrund solche "Beweise" auch nicht verurteilt werden. Hieraus eine Gefahr für die Allgemeinheit zu machen ist schon eine hohe Kunst. Anmerkung am Rande: Es gibt Behörden die setzen Ventilwächter ein, um gezielt Schuldner am Wegfahren zu hindern. Fahren sie doch, so entweicht die Luft während der Fahrt.
3) Es wird hier behauptet, es wären X Gerichte mit X Richtern gewesen. Es waren 2 Richter und 2 Schöffen am LG NbG - davon ein Schöffe der das Urteil inzwischen hart angreift. (Die 2te Schöffin will nicht aussagen - warum auch immer) Ein weitere Berufungsinstanz gab es nicht!
Danach gab es nur noch eine BGH Revision ohne Beweiswürdigung. (Wie man jetzt weiß, könnte das nur ein Richter gewesen sein, der auch nur noch auf Verfahrensfehlern schaut.)
Lieber Herr Döding, huch, jetzt habe ich schon Ihren post mitunterschrieben.
Ich bin froh, dass ich in meiner ärztlichen Praxis eher mit psychosomatischen Patienten zu tun gehabt habe. Aber menschlich am spannendsten waren sie. Es war nur schwer, Psychosomatiker von den seelischen Ursachen ihrer Beschwerden zu überzeugen.
Kennen Sie das Buch von B. Bandelow "Celebrities: vom schwierigen Glück, berühmt zu sein" ?
Für die stillen Mitleser: eine Empfehlung. Zumal da beschrieben wird, wie Borderliner (also das "Zwischending" zwischen Neurose und Psychose) durchaus (falsch: fast als Voraussetzung erforderlich) Stars werden können und warum wir sie lieben, aber auch verachten. Herzliche Grüße tami
ich habe gerade den Kommentar von Sascha Pommrenke gelesen. Wenn Sie sich erinnern, gingen unsere häufigen Posts letzendlich um dieses Problem: schnelle und einfache Pathologisierung.
Ich kann Herrn Pommrenke gut verstehen und stimme ihm, cum grano salis, zu.
Ich hoffe, Sie sind mir nicht gram und verbleibe mit freundlichen Grüßen tami
Zitat von Kierkegaard im Beitrag #160Sehr geehrter Herr Döding,
mit Interesse habe ich Ihre "Anmerkungen zum Fall Gustl Mollath" gelesen. Bei Ihrer Beschreibung einer wahnhaften Störung sind mir etliche religiöse Menschen in den Sinn gekommen, auf welche die Beschreibung passt. Diese Menschen "reden" mit Gott und manche bekommen dabei sogar Antwort, sie "spüren" Gottes Anwesenheit oder die des Heiligen Geistes; sie haben ein ausgefeiltes System der Lebens- und Weltdeutung, usw. Streng genommen müssten diese doch auch als "wahnsinnig" bezeichnet werden. Könnte es sein, dass dieser Wahn nicht als solcher gesehen wird, weil er von vielen geteilt wird? Oder ist so gesehen manche psychiatrische Diagnose gar keine Aussage über ein Individuum, sondern eine Aussage über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft? Und es gibt doch etliche irrationale Auffassungen in unserer Gesellschaft. Ich weiß natürlich nicht, wie es um Herrn Mollath bestellt ist. Aber ich habe erhebliche Zweifel an der Gültigkeit psychiatrischer Diagnosen im allgemeinen. Diesen Diagnosen haftet etwas Willkürliches an. Dieser Psychiater etwa http://www.woidpresse.de/Aktuelles_Theme...ssenschaft.aspx will "ein paar Auffälligkeiten" festgestellt haben, "die im Wesentlichen mit Mollaths Persönlichkeit zu tun haben." Was ist eine "Auffälligkeit"? Womit sollten diese zu tun haben außer mit der Persönlichkeit. Das sind doch leere Formeln ohne Inhalt. Psychiatrische Diagnosen sollten als falsifizierbare Hypothesen formuliert und nicht als Wissen verkauft werden.
Lieber Kierkegaard,
vielen Dank für Ihre, wie ich finde, sehr interessante Frage. Ich will gerne versuchen, sie zu beantworten. Ein Glaube bleibt ein Glaube bleibt ein Glaube. Menschen, die glauben, kennen den Zweifel. Das gilt für alle Theologen in meinem Bekanntenkreis und für alles Gläubigen, die ich kenne. Ein Wahnkranker glaubt nicht, er weiß; unkorrigierbar und unwiderlegbar; aus sich selbst heraus. Kennzeichnend ist das Konzept der Überstiegsfähigkeit. Gesunde können zwischen einer gedachten Haupt- und Nebenrealität hin- und herspringen. Wenn Sie im Zug sitzen der im Bahnhof hält und dann losfährt, dann können Sie innerlich mühelos zwischen der Vorstellung hin- und herspringen, der Zug fahre los und der Bahnhof stehe oder aber der Bahnhof fahre los, während der Zug weiterhin stehe. Diese Überstiegsfähigkeit ist beim Wahnkranken verloren und damit der Zweifel. Für ihn fährt der Bahnhof.
Ein interessanter Fall sind natürlich fundamentalistisch-fanatisierte Selbstmordattentäter aus dem Bereich des radikalen Islamismus. Hier mögen die Grenzen fließend sein.
Natürlich richtet sich das was als krank und was als gesund definiert wird auch nach gesellschaftlichen Trends. Überhaupt kann man das alles kritisieren und ablehnen. Das ändert sich meistens, sollte man selber einmal schwer erkranken; und man soll auch nicht vergessen: Fälle wie der Mollaths bilden bei Millionen jährlich in ambulanter und/oder stationärer Behandlung sich befindenden Menschen die absolute Ausnahme; Psychiatrie und Psychotherapie nutzen sehr viel mehr als sie schaden, aber auch das muß man natürlich nicht glauben in einem freien Land.
ich habe gerade den Kommentar von Sascha Pommrenke gelesen. Wenn Sie sich erinnern, gingen unsere häufigen Posts letzendlich um dieses Problem: schnelle und einfache Pathologisierung.
Ich kann Herrn Pommrenke gut verstehen und stimme ihm, cum grano salis, zu.
Ich hoffe, Sie sind mir nicht gram und verbleibe mit freundlichen Grüßen tami
Kein Problem, lieber tami; ich bin aber langsam nach nunmehr drei Tagen müde, das immer gleiche zu argumentieren. Ich respektiere jede hier höflich formulierte Meinung, aber ich muß nicht zu allem Stellung beziehen. Da gefällt mir unsere gegenwärtige Diskussion und die beginnende mit Kiergegaard deutlich besser.
Zitat von tami im Beitrag #164Lieber Herr Döding, huch, jetzt habe ich schon Ihren post mitunterschrieben.
Ich bin froh, dass ich in meiner ärztlichen Praxis eher mit psychosomatischen Patienten zu tun gehabt habe. Aber menschlich am spannendsten waren sie. Es war nur schwer, Psychosomatiker von den seelischen Ursachen ihrer Beschwerden zu überzeugen.
Kennen Sie das Buch von B. Bandelow "Celebrities: vom schwierigen Glück, berühmt zu sein" ?
Für die stillen Mitleser: eine Empfehlung. Zumal da beschrieben wird, wie Borderliner (also das "Zwischending" zwischen Neurose und Psychose) durchaus (falsch: fast als Voraussetzung erforderlich) Stars werden können und warum wir sie lieben, aber auch verachten. Herzliche Grüße tami
Ja, die "Psychosomatischen Pat". Ihnen eine seelische Ursache zu vermitteln ist, glaube ich, auch deshalb schwierig, weil ein monokausales Modell auch in der Regel zu kurz greift und verschiedene moderierende Variablen eine oft zentrale Rolle spielen. Ich habe mir angewöhnt, den Pat. ihre (nicht unkorrigierbar aber überwertig geglaubte ) Somatogenese zu lassen und über die "Bewältigung der Krankheitsfolgen" (denen sie oft offener gegenüber stehen) etwas zu bewirken, was ganz gut klappt.
Da habe ich noch eine kleine Geschichte, die Ihnen gefallen könnte. Pat., Ende 30, kommt zu mir mit der Überweisungdiagnose "Hysterische Konversion". Geht am Rollator, feinschlägiger Tremor, kleinschrittiger Gang, schwerste Dysarthrie, kurz: ein herrliches extrapyramidalmotorisches Bild. Ich hab die Diagnose nicht geglaubt und durfte mit dem überweisenden Arzt rumdiskutieren, weil er sich von einem Psycho nicht sagen lassen wollte, wann er in die Radiologie zu überweisen hätte. Ich empfahl dem Pat., den Facharzt zu wechseln, der schickte ihn ins 1,5 Tesla-MRT, und siehe da: ein winz`ger Stammhirntumor. Inzwischen bestrahlt; Pat. remittiert. Der überweisende Arzt war übrigens Neurologe.
So, lieber Tami, meine Frau meint, ich hätte mich in den letzten Tagen wieder mal "verzettelt" , so daß ich mich für heute verabschieden darf.
Lieber Herr Döding, auch ich wollte Ihnen den Tipp geben, sich für heute zurückzuziehen, nachdem Sie Müdigkeit beschreiben haben.
Hab mich aber dann nicht getraut. Die MRT-Geschichte ist gut. Da könnten wir viele "Stories" erzählen. Boah, gerade lese ich,der Patient war Ende 30. Da war wirklich ein MRT dringend indiziert. Alles Gute und herzliche Grüße tami
Zitat von Arne im Beitrag #163... obwohl ich in diesem Beitrag recht viel kommentiert habe, ...
Ich zähle hier exakt einen Eintrag. Unter wievielen Pseudonymen schreiben Sie?
Zitat dass F. Fischer im Dialog mit Frau Lakotta zig andere Stellen diskutiert, diese mails aber auf Wunsch von BL nicht (mehr) veröffentlicht werden.
Irgendwelche Leute diskutieren nichtöffentlich zig Stellen. Davon kann ich mir jetzt einen Keks kaufen.
Zu den Messerstechereien habe ich ausführlich Stellung genommen, dazu werde ich nichts mehr wiederholen.
Zitat wen es interessiert, dem könnte ich eine längere Abhandlung dazu geben, warum ich nichtmal daran glaube, dass das Video von der Polizei gemacht wurde.
Danke, die Abhandlung brauchen wir wohl nicht. Wenn jetzt also auch die tätigen Polizeikräfte zur Verschwörung gehören, muß man nicht weiter diskutierne.
Hallo, Herr Pommrenke, auch wenn nicht ich der Adressat Ihres Beitrags bin, gestatten Sie mir bitte ein paar Anmerkungen:
Zitat ich bin erschüttert, wie leicht Sie es sich machen jemanden zu pathologisieren.
Da Herr Döding die genannten Diagnosen/Differenzialdiagnosen nicht als Novum wie ein diagnostisches Kaninchen aus dem Hut gezaubert hat, sondern sich nur bestätigend auf die Einschätzungen der offiziellen Mollath-Gutachter bezieht - und dies im Sinne einer persönlichen Meinung -, sollte Ihre vorwurfsvolle Anmerkung doch besser jenen Sachverständigen direkt gelten.
In Ihren weiteren Ausführungen erliegen Sie m.E. dem Irrtum, die von Ihnen zu Illustrationszwecken aufgezählten Beispiele aus ihrem Zusammenhang zu isolieren.
Zitat Ist Übertreibung oder gar maßlose Übertreibung ein Indiz für wahnhaftes Erleben?
Natürlich nicht. Aber in der Menge der beobachtbaren Phänomene und gemessen am Kontext, in den Mollath seine Bemerkungen/ Briefe stellt ("Was mich prägte" - Verteidigungsschrift), kann man - so finde ich - deutlich erkennen, dass (mögen seine Erörterungen auch grundsätzlich nachvollziehbar sein)diese Auslassungen in Bezug zum Anlass (Verteidigung in einer Strafsache - gefährliche Körperverletzung) "inadäquat", ja deplaziert sind. Sie wirken im Kontext einer Verteidigungsschrift wie ein Schulaufsatz, bei dem das Thema verfehlt wurde. Und nur deshalb wird dies als Ausdruck eines Realitätsverlusts gewertet. Ähnliches gilt - auch wenn hier nicht aufgezählt - für den misslungenen Kontakt zum Pflichtverteidiger an einem Freitagabend ohne Anmeldung und mit anschließendem impulsiven Durchbruch oder für das gezielte aktive Aufsuchen daheim (Stalking) von Menschen, die Mollath mit seinen Schwarzgeld-Gedanken in Verbindung brachte (immerhin Kunden seiner damaligen Frau, die ihn eigentlich nichts angingen...)
Zitat Offensichtlich haben Sie, wie so viele, das Gefühl in der Gesamtschau sei Mollath wahnhaft. Nur; wenn Sie schon solche Behauptungen aufstellen, sollten Sie diese auch belegen können.
Da muss Herr Döding nichts "belegen", sondern es reicht völlig aus, sich am gängigen Diagnoseschlüssel ICD 10 und an den Vorgaben zur Erstellung eines psychopathologischen Befundes zu orientieren. Dort findet man i.A. recht klare standardisierte Kriterien, an denen sich auch die sachverständigen Gutachter orientiert haben - wenn auch in diesem speziellen Fall wegen fehlender Mitwirkungsbereitschaft differenzialdiagnostisch das eine oder andere offen bleiben musste.
Im Übrigen unterscheiden sich hier ja die Blickwinkel der Klinischen Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater von dem der Soziologen und nichtklinischen Psychologen, die - mit großer Berechtigung - z.B. die gesellschaftlichen Einflüsse auf die seelische Gesundheit untersuchen und anmahnen.
Zitat Wie führt denn Ihr stetiger Konjunktiv, der „Schein“ und die Abtönung „wohl“ zu der fundamentalen Erkenntnis. dass „nahezu eindeutig auf eine schwere Störung des Realitätsbezugs zum damaligen Zeitpunkt“ schließen lasse?
Ich hoffe, ich konnte etwas andeuten, warum und auf welcher Basis einem klinischen Fachmenschen das eben möglich ist.
Zitat Ihr eindeutiger Standpunkt, lässt eine gewisse Sorgfaltspflicht Ihrer Äußerungen vermissen. Es mag ja Ihre Meinung sein, doch belegt ist hier gar nichts. Insofern kann man wohl davon ausgehen, dass Sie vom Ergebnis her argumentieren.
Siehe oben: Ihr Vorwurf trifft hier Herrn Döding stellvertretend für die sachverständigen Gutachter, die Sie nicht direkt angreifen können. Aber da das Stichwort "Sorgfaltspflicht" gefallen ist: ich habe mit Befremden festgestellt, dass Sie in Ihrem Artikel Dokumente verwenden und analysieren, die - nicht zuletzt zum Schutz des Patienten - nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind, nämlich die ausführlichen patientenbezogenen Berichte der Forensik Bayreuth aus diesem Frühjahr. Für mein Empfinden stellt das eine schwere Verletzung der Sorgfaltspflicht dar (sogar für den Fall, dass Herr Mollath in seinem jetzigen Zustand der Verteidigung dafür eine Genehmigung erteilt haben sollte). Diese Berichte lassen m.E. nach Herrn Mollath vor allem in Bezug auf sein Verhalten den anderen Patienten gegenüber in einem ausgesprochen ungünstigen, zumindest hochgradig egozentrischen Licht erscheinen. Aber das ist Ihre Verantwortung, und Sie werden sich bestimmt etwas dabei gedacht haben.
Zitat Ich fürchte es geht hier schon lange nicht mehr um Gustl Mollath. M.E. wird hier ein allgemeiner politischer Konflikt (konfligierende Einstellungen, Werte, Normen, Ideologien) auf dem Rücken eines spezifischen Falles ausgetragen.
Interessanter Beitrag. Erstaunlich dass dieser Fall die Gemüter so erregt. Der einzige Grund hierfür dürfte aber sein, dass der Fall in den Narrative von den bösen Banken und der neoliberalen Regierung passt. Da wird ein Whistleblower einfach so für verrückt erklärt und weggesperrt! Skandal!
Tatsächlich liegt hier nichts Skandalöses vor. Richtig ist lediglich, dass das ursprüngliche Urteil des Landgerichts ein paar Unsauberkeiten, handwerkliche Fehler aufweist wie z.B. die Namensverwechslung und eine unzureichende Beschäftigung mit der Glaubwürdigkeit der Zeugen. Insgesamt ist die Beweisführung aber schlüssig, das Urteil wurde denn auch vom BGH gehalten, wobei ein genauer arbeitender Verteidiger vielleicht eine neue Verhandlung erreicht hätte. Besonders eine Verwechslung von Namen in den Urteilsgründen führt sonst gerne mal zu Aufhebung und neuer Verhandlung. Diese neue Verhandlung hätte aber durchaus zum gleichen Ergebnis führen können! Hier von Rechtsbeugung etc zu sprechen ist reine Öffentlichkeitsarbeit von RA Strate, die ja auch zum gewünschten Druck auf die Politik geführt hat. Es ist völlig normales Verteidigerverhalten, kleine Unsauberkeiten, und seien es nur Tippfehler, aufzugreifen und aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen.
Ansonsten spricht alles dafür, dass bei Mollath eine wahnhafte Störung mit paranoidem Erleben vorliegt. Sieht man seine Äußerungen, das irrationale Verhalten, die Persönlichkeitsentwicklung, kann man nahezu mit Sicherheit von einer psychischen Erkrankung ausgehen. Ob auch noch eine Gefährlichkeit vorliegt kann ich nicht beurteilen, es spricht aber einiges dafür da sämtliche Gutachten dies bejahen.
Ich traue mich hier ziemlich sicher festzulegen da ich sein ein paar Jahren als Richter mit der Unterbringung von psychisch Kranken befasst bin, und auch schon ein paar Jahre als Strafrichter tätig war. Hmm...vielleicht hätte ich dass nicht sagen können, denn eine Krähe hackt schließlich der anderen kein Auge aus, und die stecken sowieso alle unter einer Decke, und das ganze ist eine grosse Verschwörung. Oder so.
Zitat Grundsatzentscheidung des BVerfG aus dem Jahre 1985 Zitat aus C.I. 1. b) = Randziffer 32 Darüber hinaus erfordert die freiheitssichernde Funktion des Art. 2 Abs. 2 GG aber auch allgemein im Verfahrensrecht Beachtung. Das Bundesverfassungsgericht hat schon früher hervorgehoben, daß hier eine der Wurzeln des Prozeßgrundrechts auf ein faires, rechtsstaatliches Verfahren liegt (BVerfGE 57, 250 ]247 f.]). Aus diesem ergeben sich Mindesterfordernisse für eine zuverlässige Wahrheitserforschung (vgl. BVerfGE 57, 250 [275]), die nicht nur im strafprozessualen Hauptverfahren, sondern auch für die im Vollstreckungsverfahren zu treffenden Entscheidungen zu beachten sind. Sie setzen u.a. Maßstäbe für die Aufklärung des Sachverhalts und damit für eine hinreichende tatsächliche Grundlage für richterliche Entscheidungen. Denn es ist unverzichtbare Voraussetzung rechtsstaatlichen Verfahrens, daß Entscheidungen, die den Entzug der persönlichen Freiheit betreffen, auf zureichender richterlicher Sachaufklärung beruhen (vgl. BVerfGE 58, 208 [222]) und eine in tatsächlicher Hinsicht genügende Grundlage haben, die der Bedeutung der Freiheitsgarantie entspricht (vgl. BVerfGE a.a.O. [230]). Das folgt letztlich aus der Idee der Gerechtigkeit, die wesentlicher Bestandteil des Grundsatzes der Rechtsstaatlichkeit ist (vgl. BVerfGE 33, 367 [383]) und an der sich jedwede Rechtspflege messen lassen muß. Quelle: BVerfG, 08.10.1985 – 2 BvR 1150/80; 2 BvR 1504/82 Volltext http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv070297.html
jeder, der die Einzelheiten des Prozesses vor dem LG Nürnberg-Fürth kennt , wird wissen, dass der Beschluss über die Ablehnung der WA der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft keinen Bestand haben wird. Mehr ist eigentlich nicht mehr dazu zu sagen.
Zitat ein paar Unsauberkeiten, handwerkliche Fehler
dazu auch nicht.
Zitat das Urteil wurde denn auch vom BGH gehalten
Wollen Sie uns hier vergackeiern, Herr Zazaz ? Sachlich sind wir hier schon weiter.
Zitat von tami im Beitrag #151Sehr geehrte (r) bayle, Sie schreiben:
Zitat Der erste Satz in diesem Text, in dem der Name von K. L. vorkommt, sagt über ihn: „fühlt sich dazu berufen, alljährlich die Bayreuther Forensik-Tagung auszurichten“ – es ist also in irgendeiner Weise unangemessen oder anmaßend von einen Fachmann, eine Tagung auszurichten?
Warum verschweigen Sie den wirklichen ersten Satz, der da lautet:
Zitat Klaus Leipziger ist nicht irgendein Psychiater.
ohne diesen ersten Satz haben Sie nur Emotionales verbreitet( unangemessen/anmaßend) Wollten Sie (bewusst) falsch zitieren oder können Sie nicht richtig zitieren? Nach der Kommentierung von O. Garcia schreiben Sie dann (nach meinem Empfinden eher kleinlaut)
Zitat Je sorgfältiger ich Ihren Post #137 lese, umso deutlicher wird mir, dass Sie eigentlich gar keine Kritik an Dr. Leipziger äußern, zumindest nicht hier
Ich würde es schön finden zu versuchen, komplett (zumindest nicht sinnentstellend)zu zitieren und sorgfältiger zu lesen Ich bin sicher, dass Ihnen das gelingt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verfälschungen hier goutiert werden.
Mit freundlichen Grüßen tami
Sehr geehrte/r Tami,
In Ihrem Eifer, Herrn Garcia zu unterstützen, der sich sehr gut allein wehren kann, haben Sie ganz übersehen, zu den Einwänden auf ihre Thesen Stellung zu nehmen, die ich in den Posts #129, #138 und #143 formuliert habe.
Sehr geehrte(r) bayle, ich persönlich wollte von Ihnen nicht mit einem falschen Zitat betrogen werden. Ihre Einwände sind zigmal erläutert worden, teils hier und in anderen Blogs, sodass sich darauf einzugehen nicht lohnt. Nebenkriegsschauplatz eröffnen? Um von der Fälschung Ihres Zitats abzulenken?
Zitat genau dies ist die Art der inhaltsfreien Kommunikation, die die reine Zeitverschwendung ist.
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