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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.02.2016 11:03
#1101 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1100
Wobei es irgendwie nicht ganz passt: Die christliche Familie weigert sich deutsch zu lernen, ist aber im nächsten Absatz 'bestens integriert'.

Wahrscheinlich ist jeder, der sich an die Hausordnung hält gut integriert. Das Problem sind solche, die sich nicht an die Hausordnung halten, die fliegen dann raus, und dann passieren solche Dinge:

Zitat
Bei beiden handelt es sich laut Exekutive um Asylwerber, einem Afghanen und einem Iraker. Beide waren zum Tatzeitpunkt alkoholisiert und wenig einsichtig, wie es ein Beamter formulierte: „Sie haben nicht verstanden, was sie falsch gemacht haben.“ Sie wurden wegen versuchter sexueller Belästigung angezeigt, die geplante Vernehmung wird sich aber schwierig gestalten. Beide Asylwerber, die im Dusika-Stadion untergebracht waren, wurden „wegen Verstöße gegen die Hausordnung“, wie es die Polizei formuliert, aus dem Quartier geworfen. Damit sind die Verdächtigen obdachlos, weshalb es keine Zustelladresse für die Ladung zur Einvernahme gibt. Die Polizei ist aber zuversichtlich, die beiden Beschuldigten in Kürze zu finden.

http://diepresse.com/home/panorama/wien/...norama/index.do
Hieß es nicht nach Kölln, die Syrer rund Iraker sind eigentlich eh ganz brav?

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

17.02.2016 11:16
#1102 RE: Wir schafften das nicht Antworten

À propos "deutsch lernen":

Zitat von xanopos im Beitrag #1101

Zitat
Bei beiden handelt es sich laut Exekutive um Asylwerber, einem Afghanen und einem Iraker.
[...] „wegen Verstöße gegen die Hausordnung“, wie es die Polizei formuliert


xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.02.2016 11:29
#1103 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #1102
À propos "deutsch lernen":
Zitat von xanopos im Beitrag #1101

Zitat
Bei beiden handelt es sich laut Exekutive um Asylwerber, einem Afghanen und einem Iraker.
[...] „wegen Verstöße gegen die Hausordnung“, wie es die Polizei formuliert



Es handelt sich um die Online-Version einer österreichischen Tageszeitung. Ich bitte um etwas Verständnis.

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

17.02.2016 11:40
#1104 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #1103
Zitat von Fluminist im Beitrag #1102
À propos "deutsch lernen":
Zitat von xanopos im Beitrag #1101

Zitat
Bei beiden handelt es sich laut Exekutive um Asylwerber, einem Afghanen und einem Iraker.
[...] „wegen Verstöße gegen die Hausordnung“, wie es die Polizei formuliert



Es handelt sich um die Online-Version einer österreichischen Tageszeitung. Ich bitte um etwas Verständnis.


Ich gehe davon aus, daß es sich schon um korrekte wörtliche Zitate der Exekutive handelt.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2016 06:49
#1105 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1100
Wobei es irgendwie nicht ganz passt: Die christliche Familie weigert sich deutsch zu lernen, ist aber im nächsten Absatz 'bestens integriert'.
Wir wissen in diesem Fall auch nicht, welcher Deutschkurs das gewesen wäre. Mitunter mit den restlichen Bewohnern des Flüchtlingsheimes. 36 muslimische Flüchtlinge (alles Männer?) im Haus, plus eine christliche Familie. Das ist keine ideale Wohnsituation für eine Familie. Wahrscheinlich war nicht nur das Geld der Grund die Koffer zu packen und nach Wien zu gehen.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

18.02.2016 10:42
#1106 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #1105
Zitat von Martin im Beitrag #1100
Wobei es irgendwie nicht ganz passt: Die christliche Familie weigert sich deutsch zu lernen, ist aber im nächsten Absatz 'bestens integriert'.
Wir wissen in diesem Fall auch nicht, welcher Deutschkurs das gewesen wäre. Mitunter mit den restlichen Bewohnern des Flüchtlingsheimes. 36 muslimische Flüchtlinge (alles Männer?) im Haus, plus eine christliche Familie. Das ist keine ideale Wohnsituation für eine Familie. Wahrscheinlich war nicht nur das Geld der Grund die Koffer zu packen und nach Wien zu gehen.


Vielleicht ja bestens im Haus unter den Muslimen integriert?

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

18.02.2016 11:01
#1107 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1100
Zitat von xanopos im Beitrag #1099
Ein österreichischer Nationalratsabgeordneter der Neos betriebt eine Flüchtlingsunterkunft. Christen und Muslime reden zwar nicht miteinander, sonst läuft aber alles bestens, naja fast:

Zitat
Die christliche Familie bekam eine Wohnung, sie war bestens integriert, der Vater hatte einen Job als Hausmeister. Dann ließ er sich von einer NGO beraten – weil sie Nachwuchs erwarteten. Und die haben ihm dann vorgerechnet, was er in Wien an Mindestsicherung für sich und seine Familie bekommen würde: knapp 35.000 Euro im Jahr. Dann hat er die Arbeit sein gelassen und ist nach Wien gezogen. Da war ich fassungslos.
http://diepresse.com/home/politik/innenp...=/home/index.do
Da ist nicht nur er fassungslos.


Wobei es irgendwie nicht ganz passt: Die christliche Familie weigert sich deutsch zu lernen, ist aber im nächsten Absatz 'bestens integriert'.

Gruß, Martin


Die Weigerung Deutsch zu lernen kann für Mindestsicherungsbezieher teure Folgen haben, ohne Kursbesuch kein Geld: http://derstandard.at/2000031305480/Deut...icht-im-Angebot

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

18.02.2016 12:44
#1108 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1100
Wobei es irgendwie nicht ganz passt: Die christliche Familie weigert sich deutsch zu lernen, ist aber im nächsten Absatz 'bestens integriert'.
Da steht wörtlich, daß der Mann nicht wollte, daß seine Frau zum Deutschkurs geht. Damit ist nicht gesagt, daß sie nicht Deutsch lernen wolle und schon gar nicht, daß es die ganze Familie nicht wolle.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

18.02.2016 14:51
#1109 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #1108
Zitat von Martin im Beitrag #1100
Wobei es irgendwie nicht ganz passt: Die christliche Familie weigert sich deutsch zu lernen, ist aber im nächsten Absatz 'bestens integriert'.
Da steht wörtlich, daß der Mann nicht wollte, daß seine Frau zum Deutschkurs geht. Damit ist nicht gesagt, daß sie nicht Deutsch lernen wolle und schon gar nicht, daß es die ganze Familie nicht wolle.


Nun ja, wenn 'der Christ' nicht will, dass seine Frau zum Deutschkurs geht, dann bestehen erst mal Zweifel am Integrationswillen. Wenn dies aber eine triviale Aussage aus irgendwelchen nicht erwähnten Gründen ist, dann sollte ein Schreiber diese einfach weglassen. Sonst sind ja Fehlinterpretationen ohne Not vorprogrammiert. Mit 'nicht passen' meinte ich auch eher den Schreiber, der ja erkennen sollte was er da vermittelt.

Gruß, Martin

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

18.02.2016 16:19
#1110 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1109
Nun ja, wenn 'der Christ' nicht will, dass seine Frau zum Deutschkurs geht, dann bestehen erst mal Zweifel am Integrationswillen.
Wirklich? Kann es nicht auch andere Gründe geben, die Frau nicht zum Deutschkurs schicken zu wollen? Wohin in der Zeit z.B. mit den Kindern; der Mann arbeitete ja? Was, wenn eines der Kinder noch Säugling ist? Wir lesen ja, daß die Mutter durchaus noch im gebärfähigem Alter ist. Kann es nicht auch sein, daß es Sicherheitsbedenken gab, die Frau alleine oder nur mit den Kindern auf die Straße zu lassen, wenn bekannt feindselige Mitmenschen in der Nähe sind? Oder meinen Sie wie Herr Maas, als Deutscher (oder Ausländer) sei man schon deswegen hier nicht integriert, weil man bestimmten Mitmenschen nicht traut?

Martin Offline



Beiträge: 4.129

18.02.2016 16:51
#1111 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Selbstverständlich kann es alle möglichen Gründe geben, lieber Emulgator. Für den Leser sieht der Bericht aber nicht passend aus. Warum erwähnt der Schreiber einen solchen Punkt, wenn er völlig unwichtig ist? Wenn Sie mit Ihrer Interpretation recht haben, dann hat diese Erwähnung keinerlei Nachrichtenwert, oder sie müsste wenigstens in den richtigen Context gesetzt werden.

Gruß, Martin

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

19.02.2016 07:12
#1112 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1111
Selbstverständlich kann es alle möglichen Gründe geben, lieber Emulgator. Für den Leser sieht der Bericht aber nicht passend aus. Warum erwähnt der Schreiber einen solchen Punkt, wenn er völlig unwichtig ist? Wenn Sie mit Ihrer Interpretation recht haben, dann hat diese Erwähnung keinerlei Nachrichtenwert, oder sie müsste wenigstens in den richtigen Context gesetzt werden.
Das war kein Bericht, sondern ein Interview mit dem Betreiber der Flüchtlingsunterkunft, der der Meinung ist, Alle seinen bestens integriert. Gabs da nicht einmal einen Polizeieinsatz, sogar mit einer Spezialeinheit, in ebnen dieser Flüchtlingsunterkunft? Warum will das Land Salzburg den Vertag für diese Unterkunft nicht verlängern?

Martin Offline



Beiträge: 4.129

19.02.2016 07:43
#1113 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #1112
Zitat von Martin im Beitrag #1111
Selbstverständlich kann es alle möglichen Gründe geben, lieber Emulgator. Für den Leser sieht der Bericht aber nicht passend aus. Warum erwähnt der Schreiber einen solchen Punkt, wenn er völlig unwichtig ist? Wenn Sie mit Ihrer Interpretation recht haben, dann hat diese Erwähnung keinerlei Nachrichtenwert, oder sie müsste wenigstens in den richtigen Context gesetzt werden.
Das war kein Bericht, sondern ein Interview mit dem Betreiber der Flüchtlingsunterkunft, der der Meinung ist, Alle seinen bestens integriert. Gabs da nicht einmal einen Polizeieinsatz, sogar mit einer Spezialeinheit, in ebnen dieser Flüchtlingsunterkunft? Warum will das Land Salzburg den Vertag für diese Unterkunft nicht verlängern?


Ja, richtig. Die verirrende Darstellung stammt vom Interviewten, und es wurde leider nicht nachgehakt.

Gruß, Martin

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

20.02.2016 15:38
#1114 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat
Andererseits stieg im selben Zeitraum die Fremdenkriminalität massiv. 46,7 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen sind inzwischen ausländische Staatsangehörige. [...] Die 43.000 neuen Einwohner wurden von der Stadtregierung öffentlich bisher stets als Beweis für die Attraktivität des Standorts vermarktet. Knapp die Hälfte der neuen Wiener sind Asylwerber, die hier von der Grundversorgung leben.

http://diepresse.com/home/panorama/oeste...=/home/index.do

Nola Offline



Beiträge: 1.719

21.02.2016 17:55
#1115 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat
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Andererseits stieg im selben Zeitraum die Fremdenkriminalität massiv. 46,7 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen sind inzwischen ausländische Staatsangehörige. [...] Die 43.000 neuen Einwohner wurden von der Stadtregierung öffentlich bisher stets als Beweis für die Attraktivität des Standorts vermarktet. Knapp die Hälfte der neuen Wiener sind Asylwerber, die hier von der Grundversorgung leben.
-----------

In Schweden sieht es auch nicht besser aus.

http://freiezeiten.net/schwedische-poliz...n-in-der-u-bahn


"Am Wochenende bekamen wir viele Fragen von Reisenden im Personennahverkehr, wieso wir mit Maschinenpistolen patroullieren. Seit dem Herbst gibt es eine erhöhte Terrorwarnstufe in Schweden und deswegen hat unser Personal nun ständigen Zugang zu Maschinenpistolen. Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, haben wir die Präsenz in der U-Bahn verstärkt.

Währenddessen beschreibt Patrik Engström, Chef der schwedischen Grenzpolizei, die Masseneinwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten als das größte Problem für die schwedische Polizei seit dem Zweiten Weltkrieg.

Am schlimmsten ist die Situation für die Polizei in Städten mit hohen Migrantenanteil, wie zum Beispiel Malmö, in der die Mehrheit der Einwohner Migranten sind. Aber auch in dünnbesiedelten, ländlichen Regionen, in denen große Asylunterkünfte errichtet wurden, hat die Polizei große Probleme damit, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten.

"Es ist vermutlich die größte Herausforderung für die schwedische Polizei seit dem Zweiten Weltkrieg", sagt Engström der Zeitung Aftonbladet.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

22.02.2016 12:45
#1116 RE: Wir schafften das nicht Antworten

In puncto Integration sind die Flüchtlinge nicht aussichtsreichere Kandidaten als die Wirtschaftsmigranten, meint "der Entwicklungsökonom Paul Collier" heute in der FAZ:

Zitat
Das Problem ist, dass Flüchtlinge keine gewöhnlichen Migranten sind. Sie sind nicht eines Morgens aufgewacht, um ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück in Deutschland zu suchen. Sie wurden gezwungen zu gehen, weil sie zu Hause nicht mehr sicher waren. Sie haben andere Ziele als Wirtschaftsflüchtlinge.
Diese Menschen wollen in dem Chaos ihr normales Leben bewahren, so weit es irgendwie geht. Sie möchten also möglichst nahe bei den Menschen aus ihrer Heimat bleiben, um einen letzten Rest Stabilität zu wahren. Menschen, die freiwillig eingewandert sind, setzen dagegen alles daran, in der aufnehmenden Gesellschaft anzukommen.
[...]
Deutschland war noch nie besonders gut darin, Einwanderer zu integrieren. Türkische Einwanderer haben sehr lange gebraucht, um Teil der Mehrheitsgesellschaft zu werden. Bevor Angela Merkel eine Heilige sein wollte, hat sie die Multikulti-Gesellschaft in Deutschland als gescheitert bezeichnet. Ich sehe nicht, warum sich das auf einmal geändert haben sollte.
[...]
Ich will Ihnen keine Angst machen, aber die meisten Studien zeigen, dass Integration umso schwerer wird, je größer und homogener die Gruppe der Einwanderer ist. Die meisten Menschen geben sich lieber mit denen ab, die ihnen ähnlich sind. Das ist kein Rassismus, das ist in jeder Gesellschaft so. Auch wenn es schön wäre, wenn es nicht stimmte. Die Ausnahme sind junge, wohlhabende, gutausgebildete Menschen, die Diversität cool finden und diese Meinung sehr viel eloquenter vertreten als die schweigende Mehrheit die ihre.


Und am Ende des auch sonst lesenswerten Interviews kommt noch das Understatement des Jahrhunderts:

Zitat
Den meisten fällt es schwer zu sagen: „Ich habe einen Fehler gemacht.“ Das gilt auch für Angela Merkel.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

23.02.2016 15:29
#1117 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #1116
In puncto Integration sind die Flüchtlinge nicht aussichtsreichere Kandidaten als die Wirtschaftsmigranten, meint "der Entwicklungsökonom Paul Collier"

Ich gebe Collier in vielen Punkten recht - aber nicht hier:

Zitat
Deutschland war noch nie besonders gut darin, Einwanderer zu integrieren.


Ich sehe das völlig anders.
Deutschland ist weniger gut wie klassische Einwanderungsländer à la USA oder Australien - weil wir als gewachsener Nationalstaat kein Konzept für Integration haben.
Aber trotzdem hat diese in Deutschland wesentlich besser funktioniert als in den meisten anderen europäischen Ländern. Insbesondere besser als in Frankreich und GB, die in ähnlicher Größenordnung Einwanderung hatten.

Selbst die Problemgruppe der Muslime ist in Deutschland überwiegend vernünftig integriert - die bekannten Problemviertel à la Marxloh sind "peanuts" verglichen mit den französischen Banlieues.

Das liegt m. E. daran, daß die alten Gesellschaftsschichten - die gerade in GB noch sehr stark wirken - in Deutschland fast aufgelöst sind. Die soziale Stellung definiert sich fast nicht über die Herkunft, sondern im wesentlichen über die eigene Arbeit. Wer als Einwanderer die Spielregeln akzeptiert und Leistung bringt, wird schnell akzeptiert und kann Erfolg haben. Zu den vielen Fehlern der Deutschen gehört Snobismus fast überhaupt nicht.

Wobei das natürlich alles voraussetzt, daß die Einwanderer sich integrieren wollen (was die meisten tun) und daß es pro Jahr nicht zu viele Neulinge gibt. Gerade hier liegt das größte Problem von Merkels offenen Grenzen.

Florian Online



Beiträge: 3.170

23.02.2016 18:01
#1118 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #1117
Selbst die Problemgruppe der Muslime ist in Deutschland überwiegend vernünftig integriert - die bekannten Problemviertel à la Marxloh sind "peanuts" verglichen mit den französischen Banlieues.



Richtig.
Und es wäre in der Tat eine super-wichtige Forschungsfrage, woran das liegt.
Denn nur wenn man das weiß, kann man seriös beurteilen, ob z.B. die Integration der in 2015 zugewanderten besser oder schlechter funktionieren kann als bei den "Altfällen".
Und nur dann kann man nützliche Handlungsempfehlungen entwickeln.

(Nur ein Beispiel:
Ist es für eine Integration hilfreich oder schädlich, dass es sich überwiegend um junge Männer handelt?
Je nachdem wie man das beantwortet, könnte die Verwehrung von Familiennachzug die Integration positiv oder negativ beeinflussen).

An dieser Stelle möchte ich noch einmal eine Theorie aufwärmen, die ich in diesem Forum schon einmal formuliert habe:

Könnte es sein, dass wir weniger ein Problem mit der Religion Islam haben - sondern eher mit der arabischen Kultur?

Diese These wird z.B. dadurch gestützt, dass die islamistischen Terroristen ganz überwiegend Araber sind - und m.W. kaum je Türken oder Molems aus sonstigen islamischen Regionen wie Bosnien, Indonesien, Sub-Sahara-Afrika, etc.
Oder auch dadurch, dass die "kriminellen Großfamilien" in Berlin, Bremen, etc. i.d.R. aus arabischen Ländern stammen.
Oder auch dadurch, dass die bislang bekannten Verdächtigen im "Fall Köln" ausschließlich Araber sind.
Oder auch dadurch, dass es Bürgerkriege in den letzten Jahren v.a. in arabischen Staaten gegeben hat.

Falls diese Theorie stimmen sollte, dann könnte die relativ gute Integration von Moslems in Deutschland vielleicht auch daran liegen, dass es sich dabei traditionell überwiegend NICHT um Araber gehandelt hat (sondern um Moslems aus der Türkei oder aus dem Balkan).

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

23.02.2016 19:22
#1119 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1118
...Indonesien, Sub-Sahara-Afrika...

Zweiteilige Antwort. a1) hat man mit Enthusiasmierten, die hier vor Ort nicht vorkommen, weniger Probleme. Dort-vor-Orts siehts anders aus. Für Indonesien bitte nach "Jamaat al-Islami" gucken; für den Sudsaharabereich nach Boko Haram. a2) Ist deren Ausrichtung freilich lokal, ohne die Missionarische Ausrichtung, die sowohl die großarabische wie die Osmanische Expansion auf den "Goldenen Apfel" austariert haben. Die alte Beobachtung (mit der man Historiker ärgern kann), daß solche Zielsetzungen/Begehrlichkeiten 1:1 übernommen werden, auch wenn die Tyrannis jetzt statt Ivan Grosnij/Babur/Timur "die Partei" o.ä. heißt. Gilt für China, Russland, die Türkei, den arabischen Raum. In Indonesien waren das immer punktuelle Sultanate; in Nordafrika Mahdistaaten, die vom Versklaven der unmittelbaren Nachbarn lebten. Soll schlicht heißen: die albträumen nicht vom weltweiten Kalifat, sondern von der Provinz-mit-Zaun-drumrum. (Albanien/DKRK verkörpern die Spielart für die Rote Religion.)

Zitat
Und es wäre in der Tat eine super-wichtige Forschungsfrage, woran das liegt.



Verschärft gesagt: Überhaupt nicht. Als "historische Frage" ist das natürlich ein legitimer Gegenstand, & weil wir (bzw. unsere Nachkommen über etliche Generationen hinweg) damit werden leben müssen, auch von einem gewissem Interesse - aber man sollte sich da weder Konsens noch irgendwelche grundlegenden Hilfestellungen versprecfhen. Das ist allen solchen "quaestiones historicae" gemein. Waren die Deutschen nun allein schuld am Ersten Weltkrieg (ohne sie wär das Theater ja kaum so über die Bühne gegangen. Pace Fritz Fischer. Pace Christopher Clark.) Hat das Versagen des afrikanischen Postkolonislismus/ der arabischen Welt irgendetwas mit der "Erblast des Kolonialismus zu tun"? War der russische oder der chinesische Kommunismus brutaler & hat das was mit den übernommenen Strukturen zu schaffen? Vier Historiker, fünf Antworten.

Nur wird das ja, als "dringende Frage" als Handreichung für Politik, Föjetong & die Ankündigungen irgendwelcher "Verhandlungen" (Friedens-, Hilfs-, Aufbau-, Wiederaufbau-, Integrations-, UN-, EU-, Bundesländer-, Kirchentags- ppp. Eine so nutzlos, dünkelhaft, ahnungslos, ärgerlich wie alle anderen.) Da gilt (von solchem EU/UN/Steinmeier-Zinnober mal ab) als Faustformel: Beobachten reicht. Und Konsequenzen ziehen. Gut, das zerschellt an der Politischen Korrektheit, wenn sich die Feststellung mal wieder nicht vermeiden läßt, daß maghrebinischen "Jugendliche" einen 40fach höheren, mhm, "Erlebnispegel" aufweisen als nachgewiesene syrische Pendants. Aber da sind die Erklärbären dann eh' außen vor. Ansonsten ist für Bambule eine robuste Polizei zuständig & nicht das Sozialamt, & der Unterschied, ob die Gang da vor mir auszuticken beliebt, weil sie den Koran falsch gelesen hat oder sich nur durch meine Anwesenheit beleidigt fühlt, hat dann vielleicht nicht mehr genügend differenzierendes Präventionspotential.



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Nola Offline



Beiträge: 1.719

23.02.2016 21:17
#1120 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat

Zitat Florian

An dieser Stelle möchte ich noch einmal eine Theorie aufwärmen, die ich in diesem Forum schon einmal formuliert habe:

Könnte es sein, dass wir weniger ein Problem mit der Religion Islam haben - sondern eher mit der arabischen Kultur?



Lieber Florian, es hilft nichts, man muß da tiefer einsteigen um grundlegende Verhaltensweisen zu verstehen.


Zitat
Einfach mal googeln zum Beispiel:

Bat Ye’or, Europa und das kommende Kalifat in der Übersetzung von "Eisvogel"


♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2016 07:30
#1121 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat
Im vergangenen Jahr wurden rund 92.400 Menschen ohne Aufenthaltstitel in Österreich aufgegriffen. Was passiert mit ihnen, und wie viele der Personen sind tatsächlich noch hier?


http://diepresse.com/home/politik/innenp...=/home/index.do
Eine interessante Frage, Antworten hat keiner:

Zitat
genau weiß man es freilich nicht.


nicht gerade beruhigend:

Zitat
zum Teil auch mehrfach


Kann doch nicht so schwer sein, wer sich nicht ausweisen kann, dem werden die Fingerabdrücke genommen. Jeder Staatsbürger muss das beispielsweise für einen Reisepass auch tun.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

24.02.2016 13:56
#1122 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1118
Denn nur wenn man das weiß, kann man seriös beurteilen, ob z.B. die Integration der in 2015 zugewanderten besser oder schlechter funktionieren kann als bei den "Altfällen".

Das ist leider nur eingeschränkt übertragbar.
Einerseits hat sich in unserer Gesellschaft in den letzten 50 Jahren viel geändert. Insbesondere gibt es weniger unqualifizierte Arbeiten, über die damals die Zuwanderer in den Arbeitsmarkt und dann in die Gesellschaft integriert werden konnten.
Und andererseits haben sich die Herkunftsländer durch Islamisierung krass verändert. Die Türken von damals kamen aus einem kemalistischen Staat, mit strikten Laizismus und ein paar verbliebenen islamischen Sitten auf dem Dorf. Die Türken von heute kommen aus einem von Erdogan und Co. immer stärker islamisierten Staat.

Und damals war es ein geplanter und kontrollierter Einwanderungsprozeß, der jährlich nur eine gewisse Menge Zuwanderer ins Land holte. Heute ist blankes Chaos.

Zitat
Könnte es sein, dass wir weniger ein Problem mit der Religion Islam haben - sondern eher mit der arabischen Kultur?


Das Problem ist schon der Islam - mit christlichen Arabern gibt es fast überhaupt keine Probleme. Und ein Teil des Unterschieds zu Frankreich ist tatsächlich, daß wir eher laizistisch geprägte Türken integriert haben, wo die Franzosen eher Algerier hatten.
Daß es aber nicht so sehr um Araber geht zeigen die englischen Erfahrungen. Die Moslems dort kommen ja vor allem aus Pakistan, und sind nicht viel besser integriert als in Frankreich.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

24.02.2016 14:02
#1123 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1118
Könnte es sein, dass wir weniger ein Problem mit der Religion Islam haben - sondern eher mit der arabischen Kultur?
Jein. Ihre Beobachtung ist nicht von der Hand zu weisen, aber die Ursache ist nicht (nur) die Nationalität. Eine arabische Kultur gibt es nicht (mehr). Es gibt eine islamische Kultur und eine christliche Kultur.

Kurz gesagt: Es gibt im Islam innerhalb der Gruppen Sunniten/Schiiten verschiedene Rechtsschulen, die unterschiedlich die Redefiguren im Koran interpretieren und insbesondere unterschiedlich über die Staatsmacht argumentieren. Muslime sind gehalten, ihrer Rechtsschule treu zu bleiben. Bekannt ist Ihnen sicher der Wahhabismus in Saudi-Arabien als besonders abstoßende, "unwestliche" sunnitische Schule. Im übrigen arabischen Raum hängt man traditionell dieser Schule nicht an. Im Irak sind viele Araber sogar Schiiten, die derselben Schule angehören, wie die an sich laizistische im Iran (die sich nur nach dem Sturz des Schahs nicht durchgesetzt hat, stattdessen haben dogmatische Außenseiter die Macht erlangt und das Geschehen in eine islamische Revolution umgedeutet).
Speziell in den Maschrib-Ländern gab/gibt es sogar einen laizistischen arabischen Nationalismus, der nur leider in den Krieg mit Israel getreten ist und in den anschließenden Niederlagen das Ansehen als eine "erfolgreiche" Lehre verloren hat: Besonders im sunnitischen Islam ist militärische Stärke ein Ausweis göttlichen Wohlgefallens.

Gleichzeitig können sich immer mehr Muslime die Pilgerfahrt nach Mekka leisten und kommen dort zwangsläufig mit dem Wahhabismus in Kontakt. Das führt zu einer gewissen Erosion der traditionellen Bindungen und -Schulen. Bei den Terroristen (und auch bei einem Pierre Vogel) liegt keine Identifikation mit einer traditionellen Rechtsschule mehr vor. Man kann das vergleichen mit freikirchlichen Predigern, die ihre Lehre als das eigentliche überkonfessionelle Christentum darstellen, in Wahrheit aber Dogmen der alten Konfessionen zu einer neuen eigenen Konfession zusammenwürfeln.

Reisender ( gelöscht )
Beiträge:

26.02.2016 08:09
#1124 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Passauer Neue Presse vom 18.01.2016

„Deutschland überfordert sich selbst“
Die Schließung der deutschen Grenzen für Flüchtlinge fordert Thilo Sarrazin, früherer SPD-Politiker und Buchautor.



Zitat gelöscht. Das Interview kann über http://www.pnp.de/nachrichten/politik/19...ich-selbst.html bestellt werden.



Lieber Reisender,

das Zitat ist viel zu lang und stellt daher eine Urheberrechtsverletzung dar. Das wäre selbst dann der Fall, wenn der Artikel frei zugänglich wäre. Aber bei einem Artikel, der sich sogar hinter einer "Paywall" befindet (1,40€), sollten doch bei jedem ein paar rote Lämpchen angehen.

Mit solchen offensichtlich rechtswidrigen Aktionen gefährden Sie die Existenz des Kleinen Zimmers. Unser Hoster (homepagemodules.de) ist im Falle einer Denunziation wenig zimperlich. (Schon mal dagewesen.)

Noch etwas anderes. Sarrazin ist in der Regel lesenswert, keine Frage. Wir verstehen das Kleine Zimmer jedoch in allererster Linie als Diskussionsforum, in dem Teilnehmer ihre eigenen Ansichten und Argumente austauschen. Nicht als Presseschau.

Nehmen Sie diese Hinweise bitte nicht persönlich. Sie richten sich gleichermaßen an alle, die hier Kommentare schreiben.

Herzliche Grüße,
Kallias

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

27.02.2016 08:56
#1125 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zum Thema Sozialleistungen für Flüchtlinge seien nur das absoulte Lebensminiumum:

Zitat
Einer vierköpfigen Familie stünden in Wien rund 25.629 Euro an Mindestsicherung pro Jahr zu. Inklusive 3725,28 Euro für die Deckung des Wohnbedarfs für zwei Erwachsene. Hinzu kämen Kinderabsetzbeträge (2803,20 Euro), Familienbeihilfe (6801,64 Euro) und 1109 Euro Alleinverdienerabsetzbetrag. In Summe seien das 36.343,20 Euro im Jahr.

http://diepresse.com/home/politik/innenp...=/home/index.do
Das verdienen viele Akademiker nicht einmal brutto!

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