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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

21.07.2023 13:37
#876 RE: Wissenschaftsleugnung Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #868
Möglicherweise Löwin bei Berlin gesichtet – Polizei sucht mit Hubschrauber


Noch mal kurz off-topic, aber das Thema muss unbedingt zum Abschluss gebracht werden:

Wie die Brandenburger Polizei mitgeteilt hat, haben zwei unabhängig von ihr beauftragte Experten das im Internet kursierende Video begutachtet und dabei festgestellt, dass es sich nicht um eine Löwin oder andere Raubkatze, sondern ein Wildschwein handelt.



Anmerkung: Man findet auf youtube diverse news-blooper Medleys, z.T. sehr witzig. Kommt in den USA wohl des öfteren vor, dass von Anwohnern die Sichtung eines Pumas gemeldet wird, und das herbeieilende Kamerateam mit Aussenreporter lediglich eine gelangweilte Hauskatze vorfindet...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

21.07.2023 14:07
#877 RE: Löwenleugnung Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #868

Möglicherweise Löwin bei Berlin gesichtet – Polizei sucht mit Hubschrauber



Zitat
Tag 2 der Löwensuche und noch immer keine heiße Spur von der entlaufenen Wildkatze. Nun äußern immer Experten Zweifel daran, ob es sich bei dem gesichteten Tier tatsächlich um eine ausgewachsene Löwin handelt.

Ein Löwe hinterlässt eigentlich Spuren ...
Gewichtiges Argument gegen die Löwentheorie: Es ließen sich bislang weder Blut noch Kot oder Pfotenabdrücke des Tieres in jenen Regionen feststellen, wo man das Raubtier vermutet. Veterinärmediziner Achim Gruber von der Freien Universität Berlin setze deshalb vor allem auf die Jagdhunde, die ebenfalls bei der Suche nach dem Tier eingesetzt werden. Wenn die Hunde keine Spuren fänden, sei dies ein „starkes Puzzlestück“ gegen die Löwen-Hypothese. „Ich halte es für möglich, dass das eine Löwin ist, bin aber nicht überzeugt, sagte Gruber im RBB-Spezial.

Der Berliner Wildtierexperte Derk Ehlert geht noch einen Schritt weiter. Gegenüber dem RR-Inforadio sagte er am Freitagmorgen, dass er auf dem bekannten Video lediglich zwei Wildschweine sähe, die von links nach rechts liefen. Unterstützung für die These, dass es sich lediglich um ein oder mehrere Wildschweine handelt, erhält auch von einem Jäger auf Twitter, der in dem Video lediglich ein Wildschwein sieht, dass sich an einem Baum schubbert. Telle (Ohren) sowie Pürzel und Qaste (Teile des Schwanzes eines Wildschweins) seien typisch.

Auch Ehlert zweifelt daran, dass eine Raubkatze frei durch Berlin und Brandenburg läuft. „Ich glaube aber natürlich den Zeugen, den Kollegen von der Polizei in Berlin, die ein derartiges Tier auch real gesehen haben“, fügte er an. Dennoch mache es ihn, ebenso wie Achim Gruber, stutzig, dass keine Spuren des Tieres gefunden werden konnten. „Grundsätzlich kann ein Löwe nicht einfach weg sein, auch so eine Löwin nicht. Sie hinterlässt Spuren.“ So sei es, laut dem Wildtierexperten, „schon sehr auffällig, dass an der Stelle, wo das Tier gesehen und gefilmt wurde, nicht mal ein Trittsiegel zu sehen ist.“

Zustimmung erhalten die Experten auch aus dem Ausland. So ist sich der britische Paläontologe Darren Naish sicher, dass der Löwe eigentlich gar keiner ist. Seiner Meinung nach sei der Schwanz des Tieres in dem Video zu kurz für einen Löwen. Dieser reiche normalerweise fast bis zum Boden. Das sei bei dem gesichteten Tier allerdings nicht der Fall, so der Wirbeltierexperte auf seinem Blog „Tretrapod Zoology“. Zudem sei die Form des Rückens und des zu sehenden Ohres nicht typisch für einen Löwen. All das spräche letztlich dagegen, dass es sich tatsächlich um eine Löwin handele.

Ein Löwe? „Dann fresse ich einen Besen!“
Für Zirkusdirektor Michel Rogall könne es sich indes auch um einen kaukasischen Bärenhund handeln, der Löwen in der Größe durchaus ähneln würde. Gegenüber der Märkischen Oderzeitung sagte er: „Wenn das ein Löwe ist, fresse ich einen Besen.“


https://www.nius.de/News/in-wahrheit-nur...70-20887633b416

Ich habe mir, philologisch vorbestraft wie ich nun einmal bin, gestern aus diesem aktuellen Sommerloch-Anlaß Hans Blumenbergs Glossensammlung "Löwen" (Suhrkamp, 2001) aus dem Regal gezogen und finde dort folgende Texte:

"Das Abwesende am Löwen"
"Eine der Abwesensheitsarten der Löwen"
"Das Abwesende am Löwen - Morgenstern"
"Der ausgeträumte Traum von der Abwesenheit des Löwen"
"Rettung des abwesenden Löwen"
"Späte Folgen abwesender Löwen"
"Die Anwesenheit des Löwen - so als wäre er abwesend"
"Die Abwesenheit des Löwen für den Elefanten"
"Das Abwesende am Löwen - Hieronymus im Gehäus mit Sanduhr"

Zitat
In einem 1966 von François Truffaut geführten Interview mit Hitchcock erklärte dieser einen MacGuffin mit folgender kleinen Geschichte, die dessen Beliebigkeit verdeutlichen sollte:

It might be a Scottish name, taken from a story about two men in a train. One man says ‘What’s that package up there in the baggage rack?’, and the other answers ‘Oh, that’s a McGuffin’. The first one asks ‘What’s a McGuffin?’. ‘Well’, the other man says, ‘It’s an apparatus for trapping lions in the Scottish Highlands’. The first man says ‘But there are no lions in the Scottish Highlands’, and the other one answers ‘Well, then that’s no McGuffin!’. So you see, a McGuffin is nothing at all.

„Es könnte ein schottischer Name sein aus einer Geschichte über zwei Männer, die Zug fahren. Der eine Mann fragt: ‚Was ist das für ein Päckchen in der Gepäckablage?‘ ‚Nun,‘ sagt der andere Mann, ‚das ist ein MacGuffin.‘ ‚Was ist ein MacGuffin?‘ ‚Ein MacGuffin ist eine Vorrichtung, um im schottischen Hochland Löwen zu fangen.‘ ‚Aber im schottischen Hochland gibt es doch gar keine Löwen.‘ ‚Nun, dann ist es eben auch kein MacGuffin.‘ Sehen Sie, ein MacGuffin ist gar nichts.“[2]


https://de.wikipedia.org/wiki/MacGuffin



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

21.07.2023 16:14
#878 RE: Wissenschaftsleugnung Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #872
Die Ökolobby könnte, wenn es keinen Klimawandel geben würde, immer noch auf ein anderes Thema switchen.

Waldsterben, künstliche Lichtverschmutzung usw.usf.

Es besteht keine existenzielle Abhängigkeit vom der Theorie der Klimaerwärmung.


Das Klima eignet sich aber besser als jedes andere Thema, aufgrund einiger Faktoren, die bei den bisherigen Panikthemen nicht gegeben waren:

- Es ist ein globales Phänomen
- Es gibt keine einfache Lösung
- Die Veränderung ist sehr langfristig und gleichzeitig extrem volatil

Als das Ozonloch zum Planetenkiller hochgejazzt wurde, haben die Aktivisten nicht bedacht dass es den Großteil der Menschheit nicht betrifft und dass man mit den FCKW schnell einen Schuldigen ausmachen konnte, der sehr schnell und kostengünstig ersetzt werden konnte. Damit war die Nummer vorbei. Für das Waldsterben hat sich auch fast niemand interessiert, da örtlich zu beschränkt. Peak Oil, die globale Hungerkatastrophe aufgrund von Bevölkerungswachstum und vergleichbare Club of Rome-Horrorszenarien wurden ruck-zuck empirisch widerlegt (und sind zu allem Überfluss auch noch deshalb nicht eingetreten, weil der Kapitalismus zu technischem Fortschritt geführt hat).

Mit dem Klima hat man nun aber ein Thema gefunden, das die gesamte Menschheit betrifft, das es den Protagonisten erlaubt, allen möglichen Unsinn zu erzählen der nicht (oder nicht innerhalb der Lebensspanne eines Menschen) nachgeprüft werden kann, und aus dem es kein Entrinnen gibt ausser dem globalen Sozialismus.
Die Grünsozialisten haben also durchaus dazugelernt, und die Klimakatastrophe steht nur am Ende des Versuch- und Irrtumsprozesses.

Die einzige spannende Frage wäre, was als nächstes Thema auf den Tisch kommt, wenn der Klimahumbug auch als solcher entlarvt wurde. Vermutlich irgendetwas Ausserirdisches.

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

21.07.2023 16:36
#879 RE: Wissenschaftsleugnung Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #875
Mein Freund berichtete mir, dass über Jahre hinweg ein Logiker die Meinung vertrat, die Sonne drehe sich um die Erde und damit den Wettbewerb gewann, obwohl im Laufe der Zeit einige Wissenschaftler vom Fach gegen ihn antraten.


Aus meiner Laiensicht: Es stimmt ja im Prinzip auch und ist lediglich eine Frage der Perspektive, richtig? Man kann problemlos behaupten, dass die Erde fest verankert ist und des restliche Universum sich um sie dreht, ohne dass diese Behauptung jemals falsifiziert werden könnte, weil es keinen festen Bezugspunkt gibt. Die physikalischen Gesetze gelten doch trotzem. Man muss nur schlüssig argumentieren.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

21.07.2023 18:44
#880 RE: Löwenleugnung Antworten

Fundstück.

"Der Löw' ist los –!" - Kurt Tucholsky (1920)

Zitat

Am sechsten Juli dieses Jahres beschloß der Löwe Franz Wüstenkönig aus dem großen Raubtierhaus des berliner Zoologischen Gartens, fürder nicht mehr mitzumachen. Er brach aus.

Das machte er so, daß er, gelegentlich der Reinigung seines Käfigs durch den Oberwärter Pfleiderer in den Nebenkäfig gescheucht, das Schließen der Verbindungstür durch Dazwischenklemmen seines Schweifendes geschickt verhinderte, die Reinigung abwartete, sich dann mit Gebrüll Nr. 3 auf den ahnungslosen Pfleiderer stürzte, diesen über den Haufen rannte und durch die offenstehende Käfigtür das Weite suchte und fand.

Der Löw' ist los –!

Dieser Schreckensruf verbreitete sich, einem Lauffeuer gleich, in den Wandelgängen unseres geliebten Zoologischen Gartens. Die Aufregung der Besucher war unbeschreiblich. Viele ließen in der Eile ihr Bier stehen, ohne zu zahlen – und noch lange nach diesen Ereignissen sah man an den Restaurants des Zoo die Kette der ehrlichen Berliner anstehen, die ihre schuldige Zeche begleichen wollten. Kinderwagen fielen um und ergossen ihren schreienden Inhalt auf die Wege, ältere Damen, die sonst nur mühsam einherschlurchten, liefen plötzlich, daß es eine Freude war – die Lästerallee war wie leergefegt, und nur ängstliche Kellner saßen hoch oben in den Zweigen der Bäume, und ihre schwarzen Fräcke hingen hernieder wie die Schwänze fremdartiger Zaubervögel. Der Löw' ist los –!

Hastig stürzten die aufgeschreckten Menschen auf die Straßen und ohrenbetäubend verkündete auch dort ihr Geschrei: »Der Löw' ist los! Und seinen Apostroph hat er auch mitgenommen –!«

Die Wirkung war furchtbar.

Wüstenkönig war noch damit beschäftigt, gedankenvoll und langsam in der leeren Waldschänke die dort aufgehängten kleinen Würstchen zu verzehren – da standen draußen schon ganze Straßenzüge auf dem Kopf. Die gewöhnlichen Leute stürzten, haste was kannste, über Rinnsteine, Hunde, Babys, Aktentaschen, und dicke Damen, die nicht weiter konnten. Die minder gut gestellten Schichten der Bevölkerung machten sich die Situation rasch zunutze – sie kauften die an die Bordschwellen gespülten Strandgüter der Fliehenden à la baisse und eröffneten damit an den Ecken einen schwunghaften Handel. Die oberen Schichten hingegen bewahrten auch hier ihre überlegene Ruhe, sobald sie erst einmal im Auto saßen – umsichtig und ernst sorgten sie dafür, daß sich keiner an die Wagen hängte. Die Droschkenkutscher schlugen augenblicks um das Achtzehnfache auf – zum ersten Mal in Berlin, ohne den Polizeipräsidenten um Erlaubnis zu fragen. Es war ein Höllenlärm. In der Mitte stand, starr und stolz, ein Polizeiwachtmeister, turnte ägyptisch und regelte den Verkehr, und der Verkehr blieb stehen und sah zu, wie er geregelt wurde, und war sehr stolz. Es ging zu wie in einer getauften Judenschule.

Der Löwe Wüstenkönig war inzwischen mit den Würstchen fertig geworden. Er brüllte nach dem Kellner – keiner kam. Unwillig mit dem Schweif den kleinen Alltagsreif schlagend, begab sich Wüstenkönig ins Freie. Das majestätische Tier schritt würdevoll dem Ausgang nach dem Kurfürstendamm zu.

Berlin war aufgestört wie ein Ameisenhaufen, Alle Telefone klingelten mit einem Male schrill auf – aber es meldeten sich nur die falschen Verbindungen. Die einzigen, die den Kopf nicht verloren, waren die Damen vom Amt, sie verrichteten kaltblütig ihren Dienst in gewohnter Weise weiter, und so bekam niemand Anschluß. In den Redaktionen der großen Zeitungen drängten sich die Reporter. »Wie soll das jetzt noch in die Abendausgabe?« jammerte Redakteur Ausgerechnet. »Konnte dieser verdammte Löwe nicht eine halbe Stunde früher ausbrechen?« – »Dann machen wir eben eine Extraausgabe!« sagte der Verleger Mülvoß. Und: »Extraausgabe! Extraausgabe!« hallte es durch das Haus. Und die Setzer klapperten mit den Winkelhaken, und die schweren Rotationspressen setzten sich rasch in Bewegung . . .

Die Börse nahm die Nachricht vom Ausbruch des Löwen verhältnismäßig gefaßt auf. (Haben Sie schon mal eine Nachricht gesehen, die die Börse nicht gefaßt aufgenommen hätte?) Montanwerte fester, Gerste leicht angezogen, Brauereien flau, Jakob Goldschmidt immer oben auf, Herbert Guttmann repartiert, Häute fest.

Im Reichswehrministerium tagte gerade eine Unterkommission des Untersuchungsausschusses zur Nachprüfung seiner eignen Unentbehrlichkeit, als die Schreckensnachricht eintraf. Das Frühstück, Verzeihung, die Sitzung, wurde sofort abgebrochen. Zwei Generalstabsoffiziere arbeiteten hopphopp mit ihren Referenten einen Feldzugsplan für die Bekämpfung des Löwen aus und forderten dazu an:

2 Armeekorps,
1 Pressestelle,
24 außeretatmäßige Stabsoffizierstellen,
1 Stück Kanone,
1 Land-Panzerkreuzer.

Der Löwe Wüstenkönig schritt inzwischen, immer majestätisch, wie es ihn seine liebe Mutter gelehrt hatte, durch die Kurfürstenstraße zum Lützowplatz. Menschenleer lagen Straßen und Plätze. Da stand ein großes Löwendenkmal. Mißmutig schnupperte der Löwe. Dann hob er – da rührte sich etwas. Was war das? Nichts. Der Löwe ließ seinen Gefühlen freien Lauf.

Ging und lief dann in langen Sätzen die Lützowstraße entlang durch die Potsdamer Straße und stürmte vor ein großes Warenhaus.

Er war Gourmand, der Löwe Franz Wüstenkönig. Er wollte so eine nette, kleine, pruzlige Verkäuferin zum Frühstück essen – so eine frische, junge . . . Herrgottnichtnochmal! Das Wasser lief ihm in Appetitschnüren zum Maule heraus und hing in langen Fäden an seinem Bart . . . Schnurrend legte er sich und wartete.

Die Behörden hatten inzwischen fieberhaft gearbeitet. In aller Eile, so gut das eben in der Geschwindigkeit ging, hatte man eine Reichslöwenabwehrabteilung mit einem Sonderressort für bayerische Löwen begründet, und es handelte sich nur noch darum, ob die Abteilung das ganze Rathaus oder das Hotel Adlon beziehen sollte –

Die Deutsche Volkspartei war wie stets auf dem Posten. Schon nach einer halben Stunde klebten an allen Säulen und Bäumen knallblaue Plakate:

»Mitbürger!
Der Löw' ist los!
Wer ist daran Schuld?
Die Juden!
Wählt die Deutsche Volkspartei!«

Das Leben in der Stadt war völlig umgekrempelt. Niemand wagte sich mehr aus dem Hause. Aus allen Stadtteilen wurden Löwen gemeldet – im ganzen zweiundsechzig. Acht große Hunde wurden erschossen, erst an den Hundemarken erkannte man den kleinen Irrtum. Bei Königs ließ die Köchin Babett das Teeservice mit dem gesamten Gedeck fallen, weil ihr der junge Herr von hinten einen Kuß aufgedruckt hatte. Mit dem Ausruf: »Jessas! der Löwe!« brach das brave Mädchen zusammen.

Die berliner Theaterdirektoren Bindelbands suchten verzweifelt den Löwen. Sie wollten ihn für den Shawschen ›Androklus‹ engagieren. Sie fuhren von Straße zu Straße – kein Löwe. Feuerwehrautos klingelten durch die Gegend – kein Löwe. Der Löwe war fottefliegt.

Der Löwe war gar nicht fort. Er war, des Wartens müde, aufgestanden, schlenderte nun durch die Straßen, erblickte einen Wagen mit Kirschen und warf ihn, durch den hohen Preis erschreckt, um – und dann war er weiter und weiter gegangen.

Also das war Berlin! Dieser traurige Haufe von Steinkästen und schnurgeraden Straßen, die alle ein bißchen unsauber aussahen – das war das Weltdorf Berlin! Der Löwe schüttelte das Haupt. Da hatten ihm die Spatzen im Käfig wer weiß was erzählt – und wenn abends vor der Fütterung aus dem Raubtierhaus, ja, aus dem ganzen Zoo ein Schrei aufstieg: »Swoboda!« (Russisch ist nämlich das Volapük der Tiere, und dies heißt so viel wie Freiheit!) – dann meinten alle, die ja zum großen Teil ihre natürliche Heimat nie gesehen hatten, gar nicht Afrika oder die Kordilleren oder Indien – der Schrei hieß: Berlin! – Einmal auf der Rutschbahn im Lunapark fahren, war die Sehnsucht der Krokodile; einmal zum Rennen nach Ruhleben, danach lechzten die Aasgeier; einmal sich in der Bar wälzen können, träumten die wilden Schweine. Abend für Abend. Und das hier war Berlin? Das war es?

Wüstenkönig schüttelte nochmals das Haupt.

Und da rückte es heran. Die Feuerwehr von der einen Seite und die Gebirgs-Marine der Reichswehr von der andern, Kino-Operateure und Leute, die bei allen Premieren dabei sein müssen, Journalisten, Damen der ersten besten Gesellschaft und die Bindelbands . . . Da rückte es heran. Und das Erstaunliche geschah, daß sich der Löwe Franz Wüstenkönig, der Beherrscher der Tiere, die Majestät der Fauna pp., ruhig abführen ließ – in seinen Käfig zurück, in das große Raubtierhaus des Zoologischen Gartens.

Und als die Tür hinter ihm zugeklappt war und ihn der Oberwärter Pfleiderer vorwurfsvoll angeschnupft hatte, und als sich der ganze Schwarm verlaufen, da senkte der enttäuschte Löwe den Schweif, den er bis dahin glorios nach oben getragen hatte, streckte sich still der Länge lang hin und sagte mit Wärme und Überzeugung: »Nie wieder –!«

- Peter Panter, Berliner Tageblatt, 07.07.1920, wieder in: Mona Lisa.


http://www.zeno.org/Literatur/M/Tucholsk...w%27+ist+los+-!



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

21.07.2023 19:41
#881 RE: Löwenleugnung Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #880
"Der Löw' ist los –!" - Kurt Tucholsky (1920)


Genial, hab gut gelacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich noch nie was von Tucholsky gelesen habe. Shame on me. Als Bayer, born & bred, hab ich ja eher Karl Valentin kennengelernt, selbe Epoche, selber Humor, vielleicht noch etwas surrealer.

Morn Offline




Beiträge: 168

21.07.2023 21:42
#882 RE: Tod der News-Aggregatoren Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #870
Weil ich kürzlich auf dieses Interview mit einem Mathematiker gestoßen bin, der die fallstricke solcher Modelle für Laien ziemlich gut erläutert, hier ein Link für Interessierte.


Ein wirklich sehenswertes Video, besten Dank für den Tipp.
Wenn ich das richtig verstand, hat man in UK mit einem Computermodell mit 940 Parametern versucht, das Pandemiegeschehen zu simulieren und danach Maßnahmen (Lockdown...) für die Allgemeinheit zu beschließen. Verrückt.
Das erinnert mich an den aktuellen Fall der Stadtverwaltung Potsdam (Golem Artikel), wo der IT-Leiter den Stecker zog und die in ihrem Firewallsystem 65.000 Regeln zum Teil undokumentiert, implementiert hatten.

Gruß
Morn <><
______________________________________
Dieses ganze "nachhaltig" Lebenwollen ist purer und realitätsferner Kitsch, Dekadenzerscheinung einer übersättigten und risikolos lebenden städtischen Elite.
R.A. 2018

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

22.07.2023 10:04
#883 RE: Wissenschaftsleugnung Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #874
Einstein war ein solcher Crackpot.


Das stimmt so nicht.

Zitat
Ich habe mehr Respekt vor einem Flachwelt-Theoretiker, der seine Meinung gut begründen kann, als vor einem "Follow-the-science" Mitläufer vom ÖR, der Klimapanik predigt, aber Kohlendioxid nicht von Wasserdampf unterscheiden kann.



Zustimmung

Zitat
Die Gefährlichkeit von Blei ist leicht nachweisbar, das braucht kein Modell, das ist simple Empirie.



Dann nehmen Sie, werter Herr @Llarian, einfach das Rauchen oder dergleichen.

Zitat
Und zum Klimawandel gibt es eben sehr viele Meinungen und Aussagen, die man zur Kenntnis nehmen kann. Und umso mehr widersprüchliche Meinungen da sind, umso weniger sollte man den Experten blind vertrauen.



Mit blinden Vertrauen in die Experten würden wir, glaube ich, doch alle andere Meinungen vertreten.

Es ist eher eine Frage der Wahrscheinlichkeiten: Auf Grundlage wessen Expertise trifft man eher eine richtige Entscheidung, einen Wissenschaftler, der die Mehrheitsmeinung repräsentiert oder einen Außenseiter auf den Fachgebiet?

Natürlich, wenn die Mehrheitsmeinung sich eindeutig nicht allein nach Fakten orientiert, dann kommt man damit zu einem falschen Ergebnis.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

22.07.2023 10:17
#884 RE: Tod der News-Aggregatoren Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #875
Mein Freund berichtete mir, dass über Jahre hinweg ein Logiker die Meinung vertrat, die Sonne drehe sich um die Erde und damit den Wettbewerb gewann, obwohl im Laufe der Zeit einige Wissenschaftler vom Fach gegen ihn antraten.


Wie hat er denn gewonnen?

Ich könnte mir geschickte Rhetorik vorstellen oder einfach die Unerfahrenheit vieler Wissenschaftler, streng logisch zu argumentieren.

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #878
die globale Hungerkatastrophe aufgrund von Bevölkerungswachstum und vergleichbare Club of Rome-Horrorszenarien wurden ruck-zuck empirisch widerlegt


Ganz im Gegenteil, werter Herr @F.Alfonzo !
Grade diese Überbevölkerungsszenarien haben dazu geführt, dass völlig unterschiedliche Länder wie der Westen, Afrika, Indien, Iran und China Kampagnen für Familienplanung eingeführt haben usw.usf.

In den Köpfen vieler Menschen der älteren Generation spukt dieser Gedanke immernoch, egal wie plausibel man ihn hält. Mit einer der Gründe für die derzeitigen Krisen.

Zitat von F.Alfonzo
Die einzige spannende Frage wäre, was als nächstes Thema auf den Tisch kommt, wenn der Klimahumbug auch als solcher entlarvt wurde. Vermutlich irgendetwas Ausserirdisches.



Ich sehe das Woher und Wohin des Gedankenganges, jedoch: Woher nehmen Sie diese Sicherheit, dass der Klimawandel als Humbug entlarvt wird?
Dass kann er logischerweise nur werden, wenn er Humbug ist und wie können Sie das feststellen?

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #879
Man kann problemlos behaupten, dass die Erde fest verankert ist und des restliche Universum sich um sie dreht, ohne dass diese Behauptung jemals falsifiziert werden könnte, weil es keinen festen Bezugspunkt gibt.


Das hängt davon ab... nach meinen bescheidenen Kenntnissen... ist die Erde ein Inertialsystem?

At first, I feared the answer, until I realized that I would fear the open question even more. For it is in the questioning that we find our true selves.

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

22.07.2023 10:33
#885 RE: Tod der News-Aggregatoren Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #884
Grade diese Überbevölkerungsszenarien haben dazu geführt, dass völlig unterschiedliche Länder wie der Westen, Afrika, Indien, Iran und China Kampagnen für Familienplanung eingeführt haben usw.usf.


Ich weiss nicht, was andere Länder gemacht haben, aber China hat die 1-Kind-Politik eingeführt, weil sonst der totalitäre Sozialismus nicht mehr funktioniert hätte (ein guter Vergleich wäre der deutsche Rentenbullshit). Das hat nichts damit zu tun, dass die Ressourcen für die Menschheit zu knapp sind, sondern damit, dass im Sozialismus jede Ressource knapp ist.

Zitat von Johanes im Beitrag #884
Woher nehmen Sie diese Sicherheit, dass der Klimawandel als Humbug entlarvt wird?


Das war etwas über das Ziel hinausgeschossen, bzw. falsch formuliert: Ich bin niemand, der abstreitet, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt (rein logisch betrachtet wäre alles andere auch unlogisch : Wir graben Fossilien aus und verbrennen sie, natürlich hat das einen Einfluss auf das Klima).

Korrekt formuliert: Wenn die Klima_panik_ als Humbug entlarvt wird. Es reicht offensichtlich nicht, dass ein Latif sich entblöded zu erzählen dass es in unseren Breitengraden nie wieder Schnee im Winter geben wird und er 6 Monate später empirisch als Dummschwätzer entlarvt wird. Die Panik wird irgendwann vorbeigehen, und dann schaut man mal neutraler auf die Forschung über den Treibhauseffekt und findet raus, dass es von Anfang an nur ein hochgejazztes Affentheater war.

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

22.07.2023 15:02
#886 RE: Tod der News-Aggregatoren Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #884
Das hängt davon ab... nach meinen bescheidenen Kenntnissen... ist die Erde ein Inertialsystem?


Ich weiss nicht mal, was das bedeutet, und erhoffe mir von den Zimmerleuten mehr Input dazu... Ich betrachte den Kosmos eher aus der Perspektive des Bauarbeiters: Wenn der Hammer den Nagel verbiegt, hat der Nagel auch den Hammer verbogen, es ist nur eine Frage der Dimension....

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

22.07.2023 15:42
#887 RE: Tod der News-Aggregatoren Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #885
Zitat von Johanes im Beitrag #884
Grade diese Überbevölkerungsszenarien haben dazu geführt, dass völlig unterschiedliche Länder wie der Westen, Afrika, Indien, Iran und China Kampagnen für Familienplanung eingeführt haben usw.usf.


Ich weiss nicht, was andere Länder gemacht haben, aber China hat die 1-Kind-Politik eingeführt, weil sonst der totalitäre Sozialismus nicht mehr funktioniert hätte (ein guter Vergleich wäre der deutsche Rentenbullshit). Das hat nichts damit zu tun, dass die Ressourcen für die Menschheit zu knapp sind, sondern damit, dass im Sozialismus jede Ressource knapp ist.

Dengs Ein-Kind-Politik war das zweite Menschheitsverbrechen, das aus dem Westen nach China importiert worden ist. Der erste war der Sozialismus. Und am Ende wird sich dieser Import als das größere Verbrechen an den Chinesen erweisen. Mal konkret: dieser Import ist über Finnland gelaufen, über Helsinki, über eine Tagung, die die UNESCO zum Thema "Überbevölkerung als Katastrophe des 21. Jahrhunderts" im Sommer 1978 abgehalten hat. Das ausschlaggebende Gremium war eine Unterabteilung der amerikanischen Regierung, die USAID, der U.S. Agency for International Development. Diese Konferenz war die erste, zu der China, nach der Machtübernahme Deng Xiaopings, nach dem Chaos der Kulturrevolution & dem "Sturz der Viererbande," wieder Kontakt zu den offiziellen Stellen im Westen anknüpfen wollte. Die dort vorgetragenen Vorstellungen entsprachen noch völlig denen, die in den fünfziger Jahren von Margaret Sanger und David Bell entwickelt worden waren. (Danach würde "ungebremst" Chinas Bevölerung bis 2080 auf mindestens 4 Milliarden wachsen). Die chinesische Delegation ist dadurch überzeugt worden, daß ihr die Rechnungen, die das Ergebnis auswarfen, "in real time" auf einem Computer vorgeführt wurden (der Rechner diente dem finnischen Verteidigungsministerium zur Berechnung der Flugbahnen angreifender Mittelstreckenraketen). Wir haben es hier also mit einer Turboversion des alten Schwindels des Club of Rome in Sachen "Grenzen des Wachstums" zu tun ("das ist ausgerechnet,das Elektronengehirn kann nicht irren"). Die chinesische Delegation - der Leiter war Jian Song* - hat im Oktober 1978 Deng von dieser Katastrophenversion überzeugt. Die war völliger Unsinn, weil in den 10 Jahren zuvor die Fruchtbarkeit in der Volksrepublik "schon von allein" von 6,4 Kinder pro Frau auf Stand 1978 2,7 gefallen war. Deng hat das im Januar 1979 als politische Vorgabe ausgegeben, und im März 1979 ist das durch den Volkskongreß dann zur offiziellen Staatsdoktrin geworden - mit der üblichen zwangsweisen Durchsetzung. Die offizielle Zielsetzung war: "bis zum Jahr 2000 jegliches weitere Anwachsen der Bevölkerung zu stoppen." (Realiter ist das dann um 2012 herum eingetreten; offiziell im vergangenen Jahr.)

Den offiziellen chinesischen Statistiken zufolge sind daraufhin in China 7.9 Millionen Abtreibungen vorgenommen worfen, 13,5 Millionen Intrauterinpassare eingesetzt und 7 Millionen Sterlisatoinen vorgenommen worden.

* 宋健, geb. 1931, ab 1984 Staatsratsmitglied, Mitglied im ZK der KPC und Direktor der Staatskommission für Wisenschaft und Technologie.

Was Indien betrifft, erinnere ich daran, daß diese mit Zwang durchgesetzten Kampagnen sowohl Indira Gandhi wie ihren Sohn Rajiv das Leben gekostet haben. Mittlerweile gibt es einen guten Konsens, so etwas unter Genozid einzuordnen.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

22.07.2023 15:56
#888 RE: Tod der News-Aggregatoren Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #886
Zitat von Johanes im Beitrag #884
Das hängt davon ab... nach meinen bescheidenen Kenntnissen... ist die Erde ein Inertialsystem?


Ich weiss nicht mal, was das bedeutet, und erhoffe mir von den Zimmerleuten mehr Input dazu... Ich betrachte den Kosmos eher aus der Perspektive des Bauarbeiters: Wenn der Hammer den Nagel verbiegt, hat der Nagel auch den Hammer verbogen, es ist nur eine Frage der Dimension....


Wir kommen hier ins Reich der Scholastik, nicht mehr der Wissenschaft. Man kann die Erde - metaphorisch, nicht streng wissenschaftlich - durchaus als alleinigen Bezugsrahmen nehmen (das dürfte mit "Inertialsystem" gemeint sein), der als maßgeblich gesetzt wird. Und etwa so tun, als würde das Weltall mit seinen 13,7 Milliarden Lichtjahren Ausdehnung bis zur Sichtbarkeitsgrenze einmal in 24 Stunden herumwirbeln. Einsteins Relativitätstheorie fußt explizit darauf, daß eine solche Entscheidung gültig ist (das dürfte in der englischen Debatte entscheidend gewesen sein). Es funktioniert aber eben nicht mehr in Fällen, wo die äußeren Elemente Teil des Bezugsrahmens sind und ihre Störgrößen ausschlaggebend werden. Wenn ich eine Sonde zu anderen Planeten schicken will, muß ich zwingend die Sonne als Zentrum dieses Rahmens setzen; ich kann aber die Bewegung des Sonnensystems auf seiner Bahn ums Milchstraßenzentrum beiseite lassen.



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

22.07.2023 16:22
#889 RE: Wissenschaftsleugnung Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #864
In diesem Metier darf es, wie in der ganzen Umweltbranche, NIEMALS! positive Meldungen geben, weil dadurch das Geschäftsmodell akut gefährdet wird


Tagesaktuelles Beispiel.

Zitat
Bjorn Lomborg @BjornLomborg
"But it is not good news": how climate science has to be presented today
Greening is good
Imagine if the researchers had found that Peru had become less green
Yet, all stories have to be bad news
(Nothing in article about why greening is bad news)
12:04 PM · Jul 22, 2023


https://twitter.com/BjornLomborg/status/1682693120465461248

Der Bericht:

Zitat


July 21, 2023 "The Pacific slope of Peru is greening, but it's not good news"
by Vanessa Bismuth, University of Cambridge

Research led by physicists and geographers at the University of Cambridge has unveiled some large-scale changes in the vegetation in the South American Andes which may have dramatic impact on the environment and ecosystems of the region.

Analyzing satellite data spanning the past 20 years, the research team based at the Cavendish Laboratory in Cambridge examined how vegetation has been changing along the Pacific coast of Peru and northern Chile. This area is known for its unique and delicate arid and semi-arid environments.

The analysis revealed that certain areas experienced positive vegetation growth, known as greening, while others displayed negative trends, referred to as browning. Unsurprisingly, the changes in vegetation are influenced by things like farming and urban development or change in land use practices.

But more interestingly this study, published in Remote Sensing, revealed the discovery of a huge section of the West Slope of the Andes undergoing significant greening in the past 20 years. This section, which extends from Northern Peru to Northern Chile, spanning a length of about 2000km, has seen its vegetation growing significantly over time. This greening trend varies with altitude, with different vegetation types at different elevations.

The research team, consisting of mathematicians, geographers, biologists, and earth scientists, used satellite images from 2000 to 2020 to observe changes in vegetation over time in this area. They plotted 450 data points and developed a mathematical model to remove artificial variations (such as cloudy days) and seasonality, and used statistical analysis to ensure that they were only analyzing areas with a significant trend.

"It took three years to sort the methodology and the statistical model," said Hugo Lepage, mathematician at the Cavendish laboratory and first author of the study. "We really needed to bulletproof it to make sure that something was really happening on a massive scale, and it was not just a fluke."

To verify what they were seeing in the data, the researchers conducted numerous filed trips to make observations on the ground to corroborate their numerical statements.



https://phys.org/news/2023-07-pacific-sl...ening-good.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

22.07.2023 16:37
#890 RE: Wissenschaftsleugnung Antworten

Zitat
Zitat von Llarian im Beitrag #874
Einstein war ein solcher Crackpot.

Das stimmt so nicht.


Natürlich stimmt das. Einstein war ein Außenseiter als er seine ersten bedeutenden Schriften veröffentlichte. Und praktisch niemand hat sie verstanden. Und das ist ja auch nur nahe liegend: Er hat ja dem kompletten physikalischen Establishment gesagt, dass ihre bisherigen Annahmen allesamt falsch sind. Er hatte nur das Glück auf eine nicht politisierte Wissenshaft zu treffen. Würde Einstein seine ersten Arbeiten heute veröffentlichen und die Linke hätte Interesse daran, dass die klassische Mechanik so gelesen wird wie bis dato, dann würden wir in 50 Jahren noch nichts von der Relativität gelehrt bekommen. Einstein hat auch selber bemerkt, dass er ja nicht die anderen so sehr überzeugt hat, sondern das seine Gegner schlicht irgendwann ausgestorben sind.

Zitat
Dann nehmen Sie, werter Herr @Llarian, einfach das Rauchen oder dergleichen.


Selbe Geschichte. Einfache Empirie, nur ein längerer Beobachtungszeitraum. Aber ein sehr, sehr passender Vergleich: Wenn ich heute 10.000 Leute nehme, die rauchen, dann kann man das, was man empirisch vom Rauchen weiß, hervorragend benutzen, um vorherzusagen wie viele von denen an Lungenkrebs drauf gehen. Und das wird ziemlich genau sein. Das ist etwas was die Klimawissenschaft bis heute nie geschafft hat. Ihre Modelle sind immer nur in der Lage die Vergangenheit zu deuten (selbst das auch manchmal nur sehr schlecht), ihre Vorhersagen sind dagegen seit Jahrzehnten der reine Kokolores. Die Medizin braucht für Raucher kein Modell, weil der Wirkungszusammenhang verstanden ist und die Statistik zur Prognse taugt. Das ist in der Klimawissenschaft nicht der Fall.

Zitat
Es ist eher eine Frage der Wahrscheinlichkeiten: Auf Grundlage wessen Expertise trifft man eher eine richtige Entscheidung, einen Wissenschaftler, der die Mehrheitsmeinung repräsentiert oder einen Außenseiter auf den Fachgebiet?


Kommt drauf an, wer besser argumentiert. Ich gebe Ihnen ein sehr gutes Beispiel: Die Hockeyschlägerkurve basiert auch auf Klimadaten von Bäumen, den Jahresscheiben, ebenso auf Eisbohrkernen. Es gibt also Basisdaten und dann ein Modell dazu. Jetzt gab es die Gruppe um McIntyre, die dieses Modell in Frage gestellt hat und die Mannsche Gruppe (das sind die Hockeyschläger) darum gebeten hat ihre Daten rauszugeben. Haben die nicht gemacht, im Gegenteil, die haben alles versucht um ihre Daten(!) vor Kritikern geheim zu halten. Und in dem Moment ist es mir egal ob da 20 Leute in seinem Labor stehen und Manns Meinung nachbeeten. Der Außenseiter hat recht, er verhält sich wissenschaftlich. Und diese Anekdote ist bezeichnend für die ganze Klimawissenschaft. Das ist eine riesige Kamorra, die mit Widerspruch überhaupt nicht umgehen kann und auch nicht will. Und damit ist mir egal, was die mehrheitlich denken, es sind keine Wissenschaftler sondern Aktivisten, die Argumente suchen ihre Weltsicht anderen aufzuoktroyieren.

Zitat
Natürlich, wenn die Mehrheitsmeinung sich eindeutig nicht allein nach Fakten orientiert, dann kommt man damit zu einem falschen Ergebnis.


Genau so ist es. Wobei nicht einmal das garantiert ist. Sie könnten trotzdem recht haben. Aber ihre Methoden reichen mir.

Zitat
Ich könnte mir geschickte Rhetorik vorstellen oder einfach die Unerfahrenheit vieler Wissenschaftler, streng logisch zu argumentieren.


Ich denke viel simpler ist die Tatsache, dass er schlicht eine korrekte, wenn auch nicht vielen bekannte, Weltsicht verwendet hat. Er braucht keine Rethorik, wenn er schlicht eine vernünftige Theorie verteidigt. Die meisten sind nur nicht damit vertraut. Aber grundsätzlich darf man die Erde als Bezugspunkt für alles verwenden, und auf Gravitationsbasis betrachtet zieht die Sonne die Erde nicht mehr an als die Erde die Sonne. Man kann sich das Ganze auch klar machen, wenn man darüber nachdenkt ob der Mond um die Erde kreist. Tatsächlich bräuchte der Mond nur eine etwas größere Masse (beispielsweise doppelt so viel wie heute) und wir hätten es mit einem Doppelplanetensystem zu tun. So aber ist das gemeinsame Massezentrum noch gerade innerhalb der Erde, aber schon deutlich weg vom Kern. Was man nun als Bezugspunkt nimmt ist am Ende eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber die reine Aussage "der Mond kreist um die Erde" ist am Ende nicht besser als ihr Gegenteil.

Zitat
Grade diese Überbevölkerungsszenarien haben dazu geführt, dass völlig unterschiedliche Länder wie der Westen, Afrika, Indien, Iran und China Kampagnen für Familienplanung eingeführt haben usw.usf.


Das ist ja nun vollkommen falsch, sorry. Die Familienplanung im Westen hat viele Ursachen, aber Überbevölkerung gehört da nicht ansatzweise zu. Im Gegenteil, Europa hat sein Wachstum schon deutlich reduziert, als die Malthusianer noch nackig um den Weihnachtsbaum gelaufen sind. Und Afrika explodiert nach wie vor und hat noch nie effektive Geburtenkontrolle eingeführt. Und über das Verbrechen in China haben schon die anderen das Wesentliche gesagt. Soll das wirklich das Beispiel sein für "follow the science"? Really?

Zitat
Dass kann er logischerweise nur werden, wenn er Humbug ist und wie können Sie das feststellen?


Wenn die Katastrophe ausbleibt. Als ich noch klein war haben sie uns alle mit dem Waldsterben, dem Atomtod und dem Ende des Öls erschreckt. Nichts davon ist eingetreten, im Gegenteil, der deutsche Wald ist größer als vor 40 Jahren, der Atomtod kam nicht und es gibt heute mehr entdeckte Ölfelder als vor 30 Jahren. Und das ist bei der Klimakasperei nicht anders: Es passiert nicht. Das Meer wird nicht den Kölner Dom umspülen, die Pole werden nicht eisfrei und wir werden nicht alle sterben. Und zwar nicht deshalb weil Robert Habeck die deutsche Wirtschaft ruiniert. Im Ausland pfeift man auf diese Dekadenz und es geht trotzdem weiter. Lincoln sagte dazu: "Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen."
Der Klimawahn wird aufhören, das dumme ist nur, bis dahin wird er noch sehr viel Schaden anrichten.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

22.07.2023 17:42
#891 Was ist Wissenschaft? Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #890
Er hatte nur das Glück auf eine nicht politisierte Wissenshaft zu treffen. Würde Einstein seine ersten Arbeiten heute veröffentlichen und die Linke hätte Interesse daran, dass die klassische Mechanik so gelesen wird wie bis dato, dann würden wir in 50 Jahren noch nichts von der Relativität gelehrt bekommen.


Einstein hat vor allen Dingen im Wunderjahr mehrere Beiträge veröffentlicht.

Sir Eddington hat 1919 dann anhand der Lichtablenkung bei einer Sonnenfinsternis die Relativitätstheorie bewiesen -- oder, falls gewünscht, erfolglos versucht sie zu widerlegen.

Meines Wissens haben Experten damals langsam angefangen, Einsteins Entdeckung für voll zu nehmen. Die Öffentlichkeit habe das mit Begeisterung verfolgt.

Zitat von Llarian
Einstein hat auch selber bemerkt, dass er ja nicht die anderen so sehr überzeugt hat, sondern das seine Gegner schlicht irgendwann ausgestorben sind.



Diese Aussagen wird wahlweise auch Planck zugeschrieben.

Zitat von Llarian
Haben die nicht gemacht, im Gegenteil, die haben alles versucht um ihre Daten(!) vor Kritikern geheim zu halten. Und in dem Moment ist es mir egal ob da 20 Leute in seinem Labor stehen und Manns Meinung nachbeeten.



Hab ich nicht mehr im Gedächtnis, aber hat das Team um Mann keine Rechtfertigung dazu gehabt?

Zitat von Llarian
Er braucht keine Rethorik, wenn er schlicht eine vernünftige Theorie verteidigt.



Ich könnte nicht heftiger widersprechen wollen.

Zitat von Llarian
Aber grundsätzlich darf man die Erde als Bezugspunkt für alles verwenden, und auf Gravitationsbasis betrachtet zieht die Sonne die Erde nicht mehr an als die Erde die Sonne. Man kann sich das Ganze auch klar machen, wenn man darüber nachdenkt ob der Mond um die Erde kreist.



Die Masse der Sonne ist klar größer. Aber ja, die Erde verursacht meines Wissens Gezeitenkräfte auf der Oberfläche der Sonne, genauso wie der Mond auf der der Erde. Beide Körper kreisen um ihren gemeinsamen Masseschwerpunkt, vereinfacht, wie ich mich erinnere. Nur liegt dieser Schwerpunkt im Inneren der Sonne.

Zitat von Llarian
Nichts davon ist eingetreten, im Gegenteil, der deutsche Wald ist größer als vor 40 Jahren, der Atomtod kam nicht und es gibt heute mehr entdeckte Ölfelder als vor 30 Jahren.



Wobei die Förster wohl durchaus nicht ganz zufrieden mit den Zustand der Bäume sind.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #888
Man kann die Erde - metaphorisch, nicht streng wissenschaftlich - durchaus als alleinigen Bezugsrahmen nehmen (das dürfte mit "Inertialsystem" gemeint sein), der als maßgeblich gesetzt wird.


und

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #888
Es funktioniert aber eben nicht mehr in Fällen, wo die äußeren Elemente Teil des Bezugsrahmens sind und ihre Störgrößen ausschlaggebend werden.


@Ulrich Elkmann @F.Alfonzo
Der Begriff ist meines Wissens keine Metapher.
Ich habe grade sogar was gutes dazu gefunden:
https://www.leifiphysik.de/relativitaets.../inertialsystem

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #887
Die offizielle Zielsetzung war: "bis zum Jahr 2000 jegliches weitere Anwachsen der Bevölkerung zu stoppen." (Realiter ist das dann um 2012 herum eingetreten; offiziell im vergangenen Jahr.)


Danke für den historischen Kontext.

Jedenfalls: Eine sich selbst zerstörende Prophezeiung ist natürlich etwas anderes als eine klar falsche Vorhersage. Das muss man als theoretischen Punkt schon anerkennen.
Das, was China getan hat, war natürlich in vielfacher Hinsicht eine Katastrophe.

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #885
Die Panik wird irgendwann vorbeigehen, und dann schaut man mal neutraler auf die Forschung über den Treibhauseffekt und findet raus, dass es von Anfang an nur ein hochgejazztes Affentheater war.


Aus Sicht des Politikers bleibt doch die Frage:
Wie kann ich erkennen, was ein ernsthaftes Problem und was künstliche Hysterie ist?

At first, I feared the answer, until I realized that I would fear the open question even more. For it is in the questioning that we find our true selves.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

22.07.2023 18:11
#892 RE: Was ist Wissenschaft? Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #891


Die Masse der Sonne ist klar größer. Aber ja, die Erde verursacht meines Wissens Gezeitenkräfte auf der Oberfläche der Sonne, genauso wie der Mond auf der der Erde.


Nur rein rechnerisch - und das in einer Größenordnung, die Sie schlicht vergessen können. Wenn Sie einen Kiesel über einen See springen lassen, ändern Sie auch dessen Wasserfluß, und in vergleichbarem Maß.

Konkret: den größten gravitationellen Einfluß auf die Sonne hat Jupiter aufgrund seiner 320 Erdmassen, trotz seiner Entfernung von 760 Millionen km; gefolgt von der Venus mit etwas weniger als Erdmasse, aber nur 2/3 der Erdentfernung. Die Anziehung der Gase an der Sonnenoberfläche am Sonnenäquator durch den Jupiter beläuft sich auf 3,7 mal 10 ^ -10 m/sek², während die Zentrifugalkraft, die dort durch die Sonnenrotation wirksam wird, um 7 Größenordnungen größer ist. Dieses sonneneigene Schleudertrauma allein beträgt gerade ein Zwanzigmillionstel der dort herrschenden Schwerkraft von 27 g. Und da die Tidenwirkung mit dem Quadrat der Masse abnimmt, laufen wir noch einige Größenordnungen hinterher.

Untersucht worden ist das v.a. in Hinsicht auf die Frage, ob das Auftreten von Sonnenflecken (die einzige größere Störung der Aktivität an der Sonnenoberfläche) mit der Position der Planeten in irgendeiner Weise korreliert. Vorgeschlagen worden ist dieses Konzept von Attila Grandpierre ("On the origin of solar cycle periodicity," Astrophysics and Space Science, Bd. 243, Nr. 2 (1996), 393-400), der argumentiert hat, es gebe im Sonneninneren keinen Mechanismus, der solche Ausbrüche des Magnetfelds erklären würde (die der Sonnenoberfläche Energie entziehen & damit die Temperatur um 1000° sinken lassen, wodurch Sonnenflecken dunkler als ihre Umgebung erscheinen). Statistisch ausgewertet worden sind die historischen Beobachtungsdaten von Ilgin Seker, "Are Planetary Tides on the Sun and the Birthplace of Sunspots Related?" (Solar Physics, Bd. 286, 303-314 (2013)). Ergebnis:

Zitat
Abstract

We study whether the birthplaces of sunspots (defined as the location of first appearance in the photosphere) are related to the planetary tides on the Sun. The heliocentric longitudes of newly emerging sunspots are statistically compared to the longitudes of tidal peaks caused by the tidal planets Mercury, Venus, Earth, and Jupiter. The longitude differences between new sunspots and tidal planets (and their conjugate locations) as well as the magnitudes of the vertical and horizontal tidal forces at the birthplace of new sunspots are calculated. The statistical distributions are compared with simulation results calculated using a random sunspot distribution. The results suggest that the birthplaces of sunspots (in the photosphere) are independent of the positions of tidal planets and the strength of tidal forces caused by them.


https://link.springer.com/article/10.1007/s11207-013-0288-6



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flobotron Offline



Beiträge: 327

22.07.2023 20:23
#893 RE: Was ist Wissenschaft? Antworten

Das Climagate von 2009 ist scheinbar auch in Vergessenheit geraten…
Damals wurden Emails der Climate Research Unit der University of East Anglia geleaked.

„Climate Research Unit (auch bekannt als Hadley CRU) ist eines von weltweit nur vier Instituten, die dem „Weltklimarat“ IPCC „offizielle“ Temperaturdaten liefern.“

„In den E-Mails unterhalten sich prominente Klimaforscher darüber, wie sie mit Kritikern umgehen, wie Datensätze so verändert werden, dass sie zur offiziellen Theorie passen, und wie kritische Journalisten boykottiert werden sollen. Ein Aufschrei ging daraufhin durch die angelsächsische Presse. Der Leitartikel in der „Washington Times“ stellte unter der Überschrift „Die Vertuschung der globalen Abkühlung“ fest: „Die Klimagate-Enthüllungen haben einen beispiellosen koordinierten Versuch von Akademikern aufgedeckt, Forschungsergebnisse für politische Zwecke zu verzerren.“ […]
Wenn er sich da mal nicht täuscht. In Kontinentaleuropa und vor allem in einem der wichtigsten Länder zur Durchsetzung von CO2-Zielen, Deutschland, wird das Thema unter den Teppich gekehrt. Deutsche Wissenschaftler vom regierungsnahen Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung wie Stephan Rahmstorff, der in den E-Mails mehrfach auftaucht, nehmen Schlüsselrollen im Weltklimarat ein. Außer der „Welt“ widmet sich hierzulande kein überregionales Blatt ausführlicher dem Skandal.
[…]
Zu trauriger Berühmtheit hat es eine E-Mail von keinem Geringeren als dem Direktor des Instituts, Phil Jones, gebracht. Dort schreibt er an einen Kollegen: „Ive just completed Mikes Nature trick of adding in the real temps to each series for the last 20 years (ie from 1981 onwards) amd from 1961 for Keiths to hide the decline.“ Auf Deutsch: „Ich habe gerade Mikes Natur-Trick, die realen Temperaturen zu jeder (Daten-)Serie für die letzten 20 Jahre hinzuzufügen, fertiggestellt ... um den (Temperatur-)Rückgang zu verstecken“.
[…]
„Freedom of Information Act“. Dieser ermöglicht es Bürgern, Einsicht in Akten von Behörden oder für den Staat arbeitenden Institutionen zu nehmen. Vor diesem Gesetz hatten die Forscher – allen voran der Direktor des Instituts – offenbar eine Heidenangst. Er schreibt zum Beispiel am 21. Februar 2005: „Ich werde von einer Reihe von Leuten bedrängt, die CRU-Stationsdaten zu veröffentlichen. Keiner von euch dreien darf irgendjemandem erzählen, dass es in England einen Freedom of Information Act gibt!“ Wer ihn da unter anderem bedrängt hat, geht aus einer E-Mail vom 2. Februar desselben Jahres hervor: „Die zwei MMs sind seit Jahren hinter den CRU-Stationsdaten her. Wenn Sie jemals davon hören sollten, dass es jetzt in England einen Freedom of Information Act gibt, denke ich, dass ich die Daten lieber löschen würde, als sie irgendjemandem zu senden.“ “
Q:https://m.focus.de/wissen/klima/klimapol...id_1900293.html, 2013

Auch Der Spiegel resümierte damals in 2010 noch skeptischer zum Skandal:
„Die Unsicherheiten der Forschungsergebnisse bleiben in der Klimatologie wohl auch bei weiterem Fortschritt bestehen. Nun sei die Frage, ob Wissenschaftler und Gesellschaft damit umzugehen lernen, sagt Weingart. Vor allem Politiker müssten lernen, dass es keine einfachen Resultate gibt. "Auf Wissenschaftler, die simple Antworten versprechen, sollten Politiker nicht mehr hören."“
Q: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natu...g-a-688175.html

Soviel zu the science is settled…

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

22.07.2023 21:01
#894 RE: Was ist Wissenschaft? Antworten

Weil es exakt in diese Schiene paßt:

Zitat
Bernie's Tweets@BernieSpofforth
IMF - Has cancelled a speech by Dr John Clauser who won the Nobel prize for physics in 2022 because he stated

“I don't believe there is a climate crisis."

The IMF cannot allow any questioning of the narrative they have literally bet the bank on
10:27 AM · Jul 22, 2023


https://twitter.com/BernieSpofforth/stat...668707724550144

Zitat
Nobel Laureate (Physics 2022) Dr. John Clauser was to present a seminar on climate models to the IMF on Thursday and now his talk has been summarily cancelled. According to an email he received last evening, the Director of the Independent Evaluation Office of the International Monetary Fund, Pablo Moreno, had read the flyer for John’s July 25 zoom talk and summarily and immediately canceled the talk. Technically, it was “postponed.”

Dr. Clauser had previously criticized the awarding of the 2021 Nobel Prize for work in the development of computer models predicting global warming and told President Biden that he disagreed with his climate policies. Dr. Clauser has developed a climate model that adds a new significant dominant process to existing models. The process involves the visible light reflected by cumulus clouds that cover, on average, half of the Earth. Existing models greatly underestimate this cloud feedback, which provides a very powerful, dominant thermostatic control of the Earth’s temperature.

More recently, he addressed the Korea Quantum Conference where he stated, “I don’t believe there is a climate crisis” and expressed his belief that “key processes are exaggerated and misunderstood by approximately 200 times.” Dr. Clauser, who is recognized as a climate change skeptic, also became a member of the board of directors of the CO2 Coalition last month, an organization that argues that carbon dioxide emissions are beneficial to life on Earth.


https://co2coalition.org/news/nobel-laureate-silenced/



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Ulrich Elkmann Offline




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24.07.2023 15:12
#895 RE: Löwenleugnung Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #880
"Der Löw' ist los –!"


Nachtrag.

Zitat
Update vom 24. Juli, 14.19 Uhr: Jetzt herrscht Klarheit: Durch die Wälder von Kleinmachnow bei Berlin pirscht keine Löwen. Die erste Auswertung einer Kotprobe hat ergeben, dass es sich beim gesuchten Tier um einen Pflanzenfresser handelt. Das teilte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark mit.

Die Analyse der Haarprobe lässt derweil noch auf sich warten. Das Problem: Beim gefunden Haar fehlt die Haarwurzel, deshalb wird es am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung mit einem Löwenhaar verglichen.


https://www.merkur.de/deutschland/berlin...r-92415097.html

Grammatik so im Original. Ich nehme nicht an, daß es die "Aslan"-Fraktion, die sich erstaunlich kopfstark auf FB hält, nennenswert beeindrucken wird. 🦁🍀.

Möglicherweise gilt in Berlin aber schon die Prophezeihung aus Jesaja, Buch 11, Vers 6-8.

Zitat
6 Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. 7 Kuh und Bärin werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind.


https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja11



PS. Wenn ich schon mal dabei bin. Über Charles Fourier, zit. nach Walter Benjamins "Passagenwerk":

Zitat
»Fourier hat einen solchen Reichthum in der Erfindung und in tollen Beschreibungen, daß Lerminier ihn mit Recht mit Swedenborg vergleicht … Auch Fourier war in allen Himmeln und auf allen Planeten zu Hause. Berechnete er doch die Seelenwanderung auf eine mathematische Weise, und bewies er doch, daß die menschliche Seele 810 verschiedene Formen annehmen müsse, bis sie den Planetenlauf beendigen und zur Erde zurückkehren könne, und daß von diesen Existenzen 720 Jahre glücklich, 45 günstig und 45 ungünstig oder unglücklich sein müssen! Beschrieb er doch, was mit den Seelen nach dem Untergange unseres Planeten geschehen würde, und weissagte, daß die auserwählten Seelen nach der Sonne ziehen würden! Er berechnet ferner, daß unsere Seelen alle anderen Planeten und Welten bewohnen müssen, nachdem sie 80,000 Jahre auf unserem Planeten zugebracht haben werden. Er berechnet auch, daß dieser Untergang des menschlichen Geschlechtes erst eintreten soll, nachdem es 70,000 Jahre lang das Boreal-Licht genossen haben wird. Er beweist, daß nicht etwa durch das Boreal-Licht, sondern durch die Kraft der anziehenden Arbeit … das Klima am Senegal so milde werden muß, wie es jetzt die Sommer in Frankreich sind. Er beschreibt, wie die Menschen, sobald sich das Meer in Limonade verwandeln wird, die Fische aus dem großen Ocean nach dem Caspischen Meer, dem Aral-See und dem Schwarzen Meere tragen werden, weil das Boreal-Licht auf diese salzigen Seen minder stark wirkt, und daß sich auf diese Weise die Seefische nach und nach an die Limonade gewöhnen, bis man sie zuletzt wieder nach dem Ocean werde zurückbringen können. Fourier sagt auch, daß in der achten Periode die Menschen die Fähigkeit erlangen würden, wie Fische im Wasser zu leben und wie Vögel in der Luft zu fliegen, und daß sie dann die Höhe von sieben Fuß und mindestens ein Alter von 144 Jahren erreichen würden. Jeder Mensch werde sich dann dadurch in ein Amphibium verwandeln können, daß er die Fähigkeit erlange, das Loch, das die beiden Herzkammern verbindet, nach Willkür zu öffnen oder zu schließen, und so das Blut direct nach dem Herzen zu bringen, ohne es durch die Lungen strömen zu lassen … Die Natur, behauptet er, werde sich dermaßen entwickeln, daß eine Zeit kommen werde, in welcher Orangen in Sibirien blühen und die gefährlichsten Thiere durch ihre Gegensätze werden ersetzt werden. Anti-Löwen, Anti-Wallfische werden dann dem Menschen dienstbar sein und die Windstille seine Schiffe ziehen. Auf diese Art soll nach Fourier der Löwe als das beste Pferd benutzt werden und der Haifisch so nützlich für die Fischerei werden, wie jetzt der Hund für die Jagd. Neue Sterne sollen entstehen, welche den Mond ersetzen, der überhaupt schon jetzt im Verfaulen begriffen sei.« Sigmund Engländer: Geschichte der französischen Arbeiter-Associationen Hamburg 1864 I p 240-244 [W 1 a]


https://www.textlog.de/benjamin/abhandlu...assagen/fourier



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Ulrich Elkmann Offline




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24.07.2023 22:23
#896 RE: Löwenleugnung Antworten

PS. Charles Fourier, 1772-1837, der weggetretenste utopische Phantast, der mir je untergekommen ist. Ihn zu erwähnen war ein Fehler, denn natürlich habe ich noch mal kurz durch seinen wirren allumfassenden Vitalismus geblättert (es ist 35 Jahre her, daß ich Roland Barthes ebenso wirre Ausführungen zu Fourier in der Hand gehalten habe & der Band ist in irgendeiner unkatalogisierten Kiste unauffindbar verstaut). Da stolpere ich über Folgendes; aus dem ersten Teil der "Théorie des quatre mouvements", zitiert nach der ersten Werkausgabe, Paris 1841.

Zitat
Toute création s'opère par la conjonction d'un fluide boréal, qui est mâle, avend un fluide austral, qui ets femelle. (1). Une planète est un être qui a deux âmes et deux sexes, et qui procrée comme l'animal ou végétal par la réunion de deux substances générarcies. Le procédé ets le mème dans toute la nature, à quielques variètès près, car les planètes ainsi que öe végétaux réunisssent les deux sexes dans un même individu.

(1) (L'astre peut copuler: 1° avec lui-mème de pôles nord et sud, comme les végétaux; 2° avec un autre astre par versements tirés de pôles contratés; 3° avec intermédiaire: la Tubereuse est engendrée de trois aromes: Terra-Sud, Herschel-Nord et Soleil-Sud.) (Oeuvres complètes de Charles Fourier. 1: Théorie des quatre mouvements et des destinées générales, S. 57)



Alles Erschaffene entsteht durch die Verbindung einer nördlichen Flüssigkeit, die männlich ist, mit einer südlichen Flüssigkeit, die weiblich ist. (1). Ein Planet ist ein Wesen, das zwei Seelen und zwei Geschlechter besitzt und sich wie ein Tier oder eine Pflanze durch die Vereinigung zweier generierender Substanzen fortpflanzt. Der Prozess ist in der gesamten Natur derselbe, mit nur wenigen Ausnahmen, denn sowohl die Planeten als auch die Pflanzen vereinen beide Geschlechter in einem einzigen Individuum.

(1) (Ein Gestirn kann wie folgt kopulieren: 1. mit sich selbst von Nord- und Südpol, wie die Pflanzen; 2. mit einem anderen Gestirn durch den Erguß aus entgegengesetzten Polen; 3. mit einem Boten/Überträger: Die Knolle wird von drei Aromen gezeugt: Erde-Süd, Herschel-Nord und Sonne-Süd).




Ich vermute mal, daß mit "fluide" nicht wortwörtlich eine Flüssigkeit gemeint ist, sondern ein "Fluidum," ein bewegliches Trägermedium, ähnlich dem Äther oder Lichtäther, den der Spiritismus des späteren 19. Jahrhunderts postulierte, um die Materalisierungen bei Séancen zu "erklären," und daß Fourier hier ganz konkret an die seinerzeit noch völlig unerklärten Polarlichter gedacht hat. Man frage mich nicht, was mit "Herschel-Sud" gemeiht sein könnte; ich habe keine Ahnung.

PS. Ich entdecke gerade, daß Restif de la Bretonne im ersten Band seiner "Nuits des Paris" (1788) schon denselben Gedanken entwickelt hat; in einer Passage, die Reinhard Kaiser in seiner Auswahlübersetzung ("Die Nächte von Paris," Galiani: Berlin 2020) weggelassen hat, weil sich seine Auswahl ganz auf die Milieuschilderungen im Paris kurz vor und während der Revolution konzentriert. In der 33. Nacht entwickelt Restif das Konzept. sowohl die Sonne wie auch die Planeten seien lebendige Wesen, die sich sexuell vermehren; das Ergebnis solche Paarungen sind "Cometoplanètes," die im Larvenstadium als Kometen auftreten und von denen die, die nicht der schädlichen Strahlung der Sonne zum Opfer fallen, anschließend zu Planeten kondensieren. (Kap. XXXIII)

Restif hat es übrigens nicht in die gängige Literatur über die Geschichte der Idee der "Vielzahl der bewohnten Welten" gechafft; Fourier nur als in Fußnoten en passant erwähntes Kuriosum.



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Johanes Offline




Beiträge: 2.604

25.07.2023 19:05
#897 Schlagzeilen über die Wirtschaft Antworten

"'Hohe Bauzinsen, anhaltende Inflation und sinkende Förderbudgets verengen den finanziellen Handlungsspielraum potenzieller Bauherren und Investoren', erläuterte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB)."
Quelle: Bauindustrie: "Der Wohnungsbau ist im freien Fall" (25.07.2023)
Kommentar:
Schlechte Zeiten für die Baubranche. Ähnliches hört man ebenfalls aus China.

Es scheint, dass wir da ei echtes Problem haben, das aber bisher noch nicht klar besprochen haben.



"Das Wirtschaftsministerium will Genehmigungen für Waffenlieferungen an ausgewählte EU- und Nato-Partner erleichtern. Für die Ukraine gelte das jedoch nicht – aufgrund von Sonderregelungen."
Quelle: Habeck-Ministerium will schnellere Rüstungsexporte möglich machen (25.07.23)
Kommentar: Hätte das jemand für möglich gehalten? Mal im Ernst?
Die Grünen ermöglichen den Waffenexport und erleichtern ihn?

Abgesehen davon: Wird Deutschland, nachdem der Rest der Industrie nicht mehr so viel macht, etwa bald ins Geschäft der Waffenproduzenten einsteigen?


"Mietanstieg in Deutschlands Metropolen beschleunigt sich"
> https://www.welt.de/wirtschaft/article24...-schneller.html

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

25.07.2023 22:20
#898 RE: Schlagzeilen über die Wirtschaft Antworten

In umgekehrter Reihenfolge.

Zu 2.

Zitat von Johanes im Beitrag #897
Abgesehen davon: Wird Deutschland, nachdem der Rest der Industrie nicht mehr so viel macht, etwa bald ins Geschäft der Waffenproduzenten einsteigen?


"Einsteigen"? Darf ich daran erinnern, daß Deutschland im Zeitraum 2017 bis 2020 der fünftgrößte Waffenexporteur weltweit war, mit 4,5% Anteil am gesamten Volumen knapp hinter der Volksrepublik China mit 4,5%, Frankreich mit 10,7%, Russland mit 18% und den USA mit 38,6%, mit einem Umfang von 8,35 Milliarden € im vorigen Jahr? Dachten Sie, daß Krupp Maffei, Airbus (als EU-weites Konsortium), ThyssenKrupp und Heckler & Koch nur an die Bundeswehr ausliefern? Und daß die Leoparden und Geparden, die Deutschland etwa aus Qatar zurückkauft, um sie an die Ukraine zu liefern, dorthin per Handel über Bande gelangt sind?

Der strittige Punkt war in den vergangenen Jahren immer die "Lieferung in Konflikt- oder aktuelle Kriegsgebiete." Augenscheinlich läuft ein so durchgehaltenes Prinzip, wie es etwa die Schweiz fährt, de facto auf die Unterstützung eines Angriffs- und Eroberungskriegs hinaus.

Zu 1.

Sie dürfen nicht vergessen, daß der chinesische Immobilienmarkt ganz anders angelegt ist als der deutsche. Bei den Deutschen ist im EU-Vergleich der eigene Wohnbestand wohl am geringsten; die Probleme durch den de-facto-Baustopp ergeben sich aus der rasanten Verknappung des verfügbaren Wohnraums durch die anschwellende Zahl der Wohnungsuschenden; wobei die, bei denen "das Amt" sämtliche Kosten blind übernimmt, natürlich im Vorteil im Kampf ums Dasein sind. Verbunden mit der a. exorbitanten Verteuerung der Baukosten und b. der völlig in den Keller gefahrenen Planungsischerheit - ob ich etwa als Wohnungsbaugesellschaft in 3, 5, 10 einen Komplex für mehrere Millionen nachrüsten muß, weil in 2 Jahren sämtliche Bauten mit Wirbelstronumleitungen oder sonst irgendeinem Teufelszeug betrieben werden müssen oder 25 Emobil-Ladesäulen im Keller vorhanden sein müssen, während der Strompreis auf das 5fache gestiegen ist.

In China hingegen leben die riesigen Wohnbaugesellschaften davon, daß der Erwerb von Wohneigentum praktisch die einzige Möglichkeit zur (bislang halbwegs sicheren) Kapitalanlage ist. Junge Paare, die etwas auf die hohe Kante legen wollen (es ist auch in China gut bekannt, daß das Rentensystem demnächst kollabiert - und wir reden hier nicht von 20, sondern von 10 Jahren oder weniger), bleibt nichts anderes, als eine Wohnung zu kaufen - auch mit Blick auf Verkauf und eigene Vermietung. Die Wohnbaugesellschaften haben dem Rechnung getragen und in den letzten 10, 15 Jahre gewaltige Phantomstädte hochgezogen, die in Sachen Planung über die Pläne zum großflächigen Umbau der Ballungsgebiete des Landes bis 2050 gedeckelt werden. Diese Modell kollabiert gerade, weil das in massenhaftem Leerstand - oft genug auf der grünen Pläne oder jede brauchbare Infrasturktur stattgefunden hat. (Der Bau solcher Infrastruktur - von Gas/Wasser/Strom über Verkehrsanbindung ist Sache der Behörden vor Ort - und das heißt im Klartext der Partei. Denen werden aber keine Gelder dafür von der Zentrale dafür zugeteilt, weil lokale Kader durchweg als korrupt gelten und die Regle ist, daß solche Gelder nie ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden). Beide Faktoren schaukeln sich gegenseitig hoch.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

25.07.2023 23:35
#899 RE: Löwenleugnung Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #896
Ein Gestirn kann wie folgt kopulieren: 1. mit sich selbst von Nord- und Südpol, wie die Pflanzen; 2. mit einem anderen Gestirn durch den Erguß aus entgegengesetzten Polen...

In der 33. Nacht entwickelt Restif das Konzept. sowohl die Sonne wie auch die Planeten seien lebendige Wesen, die sich sexuell vermehren; das Ergebnis solche Paarungen sind "Cometoplanètes," die im Larvenstadium als Kometen auftreten und von denen die, die nicht der schädlichen Strahlung der Sonne zum Opfer fallen, anschließend zu Planeten kondensieren. (Kap. XXXIII)


Und heute abend gehe ich das erste Mal seit langer Zeit wieder ins Kino & sehe Wes Andersons "Asteroid City." Und in dieser Hommage a. an die Ikonen der Kunststoffwelt der 50er Jahre mit ihren Pastellfarben und Diners und b. das Theater Luigi Pirandellos, erklärt die Astronomin Dr. Hickenlooper (gespielt von Tilda Swinton) folgendes:

Zitat
Tonight, you’re in for a real treat.
I don’t know how many of you ever observed an astronomical ellipses before.
Well, what you’re gonna see is a very simple dot-dot-dot… three pinpoints of light inside your refracting box, which may not sound very exciting at first, until you consider how those dots managed to transmit themselves across a thousand billion miles of space onto that little scrap of black cardboard.
Twice every 57 years, when the Earth, the sun, the moon, and the galactic plane of the Milky Way all combobulate along the same angle of orbital interest, the radiant energy of three neighboring stellar systems induces a parallel ecliptic transit, thus all but proving the hypothesis of celestial flirtation.
The hitch, of course, is that the math doesn’t work.
But maybe one of you one day will be the genius who solves that problem.
The event will begin in 30 seconds.



Bei "celestial flirtation" denkt unsereins natürlich sofort an diese Zeichnung von Grandville aus dem Zyklus "Un autre monde" von 1844: http://www.astrosurf.com/luxorion/Images...-grandville.jpg



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

26.07.2023 13:03
#900 RE: Schlagzeilen über die Wirtschaft Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #898
[...]


Danke für Ihre Ausführungen.

At first, I feared the answer, until I realized that I would fear the open question even more. For it is in the questioning that we find our true selves.

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