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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

03.01.2022 15:10
#526 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Der Einstrahlwinkel in die Atmosphäre macht m.W. für die Energieausbeute gar nicht mal so einen großen Unterschied, wie man vermuten würde; wesentlich wichtiger als die "Dicke" der Atmosphäre dürfte sein, was in der Atmosphäre konkret passiert. Sprich: Wenn es in Deutschland bewölkt ist, kommt am Boden wahrscheinlich selbst im Hochsommer nicht mehr Sonnenlicht an als an den Polen bei klarem Himmel. Falls in der Antarktis das Wetter relativ konstant ist, ist die Ausbeute dann eben insgesamt wesentlich höher und konstanter, auch wenn die Spitzenleistung pro qm wesentlich niedriger ist.
Es ist ja das Hauptproblem an den Zappelstromerzeugern, dass sie nicht konstant liefern. Das fällt dann am Südpol eben weg, inkl. der Notwendigkeit, teure Speicher mit hohen Kapazitäten dranhängen zu müssen.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

04.01.2022 10:10
#527 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Auf sowas stößt man im Jahr 2022 eher zufällig:

Zitat
Jetzt deckte eine Recherche von Antenne Bayern auf, was schon lange vermutet wurde: In Bayern wird als Corona-Hospitalisierter gewertet, bei wem ein positiver PCR-Test nachgewiesen wird – unabhängig davon, ob das Virus für den Krankenhausaufenthalt ursächlich ist.



https://www.tichyseinblick.de/daili-es-s...er-unter-druck/

Ich habe gerade kurz gegoogelt, ob es für diesen Skandal noch eine andere Quelle als Tichy gibt (mit Verweis auf Radioprogramm, auf der Website von Antenne Bayern ist auch nichts zu finden), bin aber bisher nicht fündig geworden. Vielleicht sollte ich mal nach englischsprachigen Ergebnissen suchen, wenn ich regierungskritische Nachrichten zum Land Bayern finden will...

Diese Datenmanipulation hat inzwischen Ausmaße angenommen die man aus Bananenrepubliken kennt. Vor 6 Monaten wäre man noch als rechtsradikaler Schwurbler beschimpft worden, wenn man auch nur den leisen Verdacht geäußert hätte dass hier systematisch betrogen wird. Heute ist der Betrug belegt und keinen interessiert's. Honecker wäre stolz.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

04.01.2022 13:04
#528 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #527
bin aber bisher nicht fündig geworden

Tichy verweist auf den Merkur, wo man folgende drei Meldungen im Ticker findet (etwas älter, am 30.12, 8:19 Uhr) - man muß runterscrollen: Merkur

Zitat von Merkur
Verwirrung um Zahlen: Wie viele Corona-Patienten liegen in Bayerns Krankenhäusern?
Erstmeldung vom 30. Dezember, 8.19 Uhr: München - In mehreren Bundesländern sind Krankenhauspatienten als Corona-Kranke gezählt worden - und das, obwohl sie aus einem anderen Grund in die Klinik eingeliefert und dabei positiv getestet wurden. Auch im Freistaat gebe es diese Problematik, die die Hospitalisierungsinzidenz verzerren könnte, wie Recherchen von Antenne Bayern ergeben haben.

Verwirrung um Corona-Patientenzahlen in bayerischen Krankenhäusern - LGL äußert sich
Eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) teilte dem Radiosender auf Anfrage mit: „Ein respiratorisch unauffälliger Patient mit einem Beinbruch, der bei der Reihenuntersuchung in der Aufnahme auffällt, müsste nicht als hospitalisierter COVID-19 Patient gemeldet werden“. Und weiter: „Die zuständigen Ärzte und die betroffenen Kliniken haben die hospitalisierten Patienten als COVID-19-Patienten zu melden, wenn es sich nach ihrem Ermessen und ärztlicher Einschätzung um einen COVID-19-Patienten handelt.“

Verwirrung um Corona-Patientenzahlen in Bayerns Krankenhäusern
Eine stichprobenhafte Abfrage von Antenne Bayern habe allerdings ergeben, dass die meisten Kliniken trotzdem alle positiv Getesteten an das LGL melden. Begründet wird dies mit dem hohen bürokratischen Aufwand, aber auch mit den aufwendigen Vorkehrungen bei positiv Getesteten. Verstöße gegen die Meldepflicht können außerdem ein Bußgeld bis zu 25.000 Euro zur Folge haben. Die bayerische Krankenhausgesellschaft fordert jetzt klare, eindeutige Vorgaben von der Politik für die Krankenhäuser.

In einem Medienbericht war kürzlich bereits zu lesen, dass viele Patienten in den Kliniken nicht wegen, sondern nur mit Corona auf der Intensivstation liegen. Das ist dran an der Meldung.



In der letzten Meldung ist dabei ein weiterer Artikel aus dem Merkur verlinkt ("Das ist dran an der Meldung.")mit weiteren Ausführunggen, u.a.:

Zitat von Merkur
Nordbayern.de hat sich über die aktuelle Situation in den Krankenhäusern der Region informiert. „Wir können bestätigen, dass der Großteil, schätzungsweise 90 Prozent, wegen Corona zu uns auf die Intensivstationen kommt“, berichtet demnach das Klinikum Nürnberg. Auf der Intensivstation werde aber nicht zwischen Personen unterscheiden, die “mit” oder “wegen” Covid-19 behandelt werden müssen.
[...]
Im Uniklinikum in Erlangen lagen eigenen Angaben zufolge am Montag (27. Dezember) 37 Corona-Patienten auf der Intensivstation. Nur einer von ihnen wurde nicht wegen des Virus, sondern wegen einer anderen Erkrankung eingeliefert, berichtet nordbayern.de weiter.
[...]
Auch am Klinikum Fürth sei es eine “Ausnahme”, dass Patienten mit und nicht wegen Covid-19* eingewiesen werden. „Ich kann direkt aus der Klinik berichten, dass maximal 10 bis 20 Prozent der Corona-Patienten wegen anderer Erkrankungen bei uns aufgenommen wurden“, erzählt Manfred Wagner, medizinischer Direktor der nicht operativen Bereiche.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Martin Offline



Beiträge: 4.129

04.01.2022 13:25
#529 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #528
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #527
bin aber bisher nicht fündig geworden

Tichy verweist auf den Merkur, wo man folgende drei Meldungen im Ticker findet (etwas älter, am 30.12, 8:19 Uhr) - man muß runterscrollen: Merkur
Wer die Komplexität und die Ratio der Datenerfassung verstehen will, wird bei den codag-Berichten der LMU fündig. https://www.covid19.statistik.uni-muench...tter/index.html

Im Bericht Nr. 21 S.8/9 ist das Konzept der Zuordnung von Coronafällen beschrieben:

Zitat
Hospitalisierungsgrund
Bei der Berechnung der Hospitalisierungsinzidenz gehen auch Fälle ein, die nicht primär aufgrund einer COVID-19 assoziierten Grund- oder Akuterkrankung ins Krankenhaus aufgenommen wurden. Dies können z.B. Fälle sein, bei denen durch die grundsätzlich bei Aufnahme ins Krankenhaus durchgeführten Screening-Tests eine SARS-CoV-2 Infektion entdeckt wird. In den von uns verwendeten Daten für Bayern (Zeitraum seit dem 01.07.2021) liegt der Anteil der SARS-CoV-2 positiven, jedoch nicht primär wegen einer COVID-19 assoziierten Erkrankung hospitalisierten Patient*innen (mit bekanntem Hospitalisierungsdatum) bei ca. 21 %. Dieser relativ hohe Prozentsatz, bei dem Patient*Innen, die zur Isolierung hospitalisiert wurden, sowie Patient*Innen ohne bekannten Hospitalisierungsgrund nicht berücksichtigt werden, bedingt zwei unterschiedliche Konsequenzen. Ist man vorrangig an der Pandemie-Aktivität im Hinblick auf schwere Krankheitsverläufe interessiert, muss der Prozentsatz von nur SARS-CoV-2 positiven Patient*innen mit anderem Hospitalisierungsgrund berücksichtigt und die entsprechende Inzidenzen nach unten korrigiert werden. Ist man jedoch primär an der Belastung des Gesundheitswesens interessiert, so kann diese Unterscheidung vernachlässigt werden, da der medizinische Aufwand (z.B. Isolation, Allokation von Pflegepersonal) bei der Betreuung von SARS-CoV-2 positiven Patient*innen unabhängig vom eigentlichen Aufnahmegrund weitgehend vergleichbar ist. Aus diesem Grund haben wir bei unseren Analysen alle SARS-CoV-2 positiven Patient*innen mit einbezogen, wie dies auch aus oben genannten Gründen am RKI und am LGL gehandhabt wird.



Ich habe zur Zuordnung des Impfstatus bei der LMU nichts gefunden. Allerdings lässt die beschriebene Organisation allein zur Ermittlung der Hospitalisierungsinzidenz erahnen, dass weitergehende Zuordnungen die Behörden in den Wahnsinn treiben. Wir sind ja auch im Land der Digitalisierungsexpertin Dorothea Baer. Hoffentlich bietet Microsoft bald ein Tool an, mit dem man gegenderte Texte wieder normalisieren kann. Das ist unmöglich zu lesen. Wer Zeit hat, kann das Tool auch selbst programmieren, Microsoft kauft das dann zu ein paar Mio auf

Gruß
Martin

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

04.01.2022 14:49
#530 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat
Ist man jedoch primär an der Belastung des Gesundheitswesens interessiert, so kann diese Unterscheidung vernachlässigt werden, da der medizinische Aufwand (z.B. Isolation, Allokation von Pflegepersonal) bei der Betreuung von SARS-CoV-2 positiven Patient*innen unabhängig vom eigentlichen Aufnahmegrund weitgehend vergleichbar ist.



Was ist das denn für ein Irrsinn? Es spielt also überhaupt keine Rolle, ob der Covid-positive Patient kurz vorm Ersticken ist oder nur eine Schnittwunde hat, die genäht werden muss, weil der medizinische Aufwand der selbe ist? Kein Wunder, dass die Krankenhäuser ständig überlastet sind. So einen Zirkus sollten sie mal bei Erkältungsviren veranstalten, dann hätten wir Lockdown für immer, oder jedenfalls so lange, bis 25.000 zusätzliche Krankenhäuser gebaut sind... ist das wirklich so schwierig, die positiv getesteten auf der Station von den Negativen zu trennen?

Man kann das auch mal weiterspinnen: Wenn wir irgendwann eine Covid-Mutation haben, an der niemand mehr stirbt weil sie völlig harmlos ist, haben wir dennoch permanenten Ausnahmezustand weil der selbst auferlegte Verwaltungsirrsinn des Gesundheitssystems das erfordert?

Florian Online



Beiträge: 3.179

04.01.2022 16:59
#531 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #530
Man kann das auch mal weiterspinnen: Wenn wir irgendwann eine Covid-Mutation haben, an der niemand mehr stirbt weil sie völlig harmlos ist, haben wir dennoch permanenten Ausnahmezustand weil der selbst auferlegte Verwaltungsirrsinn des Gesundheitssystems das erfordert?


Guter, wichtiger Punkt.

Tatsächlich haben wir diese juristisch-politisch fatale Situation in Deutschland ja schon von Anfang an:

A. Die Politik schafft die organisatorischen Grundlagen für die Pandemie-Bekämpfung
B. Die Politik begründet die Freiheitsbeschränkungen damit, dass eine organisatorische Überlastung vermieden werden muss.

In dieser Kombination schafft man für die Regierung einen Instrumentarium um Freiheitsrechte praktisch nach belieben einzuschrönken.

Zum Beispiel war von April 2020 bis ca. Juni 2021 "Inzidenz unter 50" das Maß aller Dinge.
Dieser Grenzwert wurde aber nicht medizinisch begründet sondern organisatorisch: Nur bis zu dieser Inzidenz wären die Gesundheitsämter noch in der Lage, die Kontakte nachzuverfolgen.
Rein theoretisch hätte es verschiedene organisatorische Lösungen gegeben.
Etwa eine personelle oder technische Aufstockung der Gesundheitsämter. Oder andere technische Lösungen wie z.B. die Corona-Warn-App. Oder ein Verzicht auf Kontaktnachverfolgung.
Über ein Jahr lang ist das aber nicht passiert und deshalb blieb "Inzidenz unter 50" das entscheidende Kriterium für die Beschränkung der Freiheitsrechte.

So oder so: Das Kritierium "Vermeidung Überlastung Kontaktdatenverfolgung" wurde von der Politik vorgegeben. Und sie hatte es in der Hand, organisatorische VErbesserungen zu erzielen. Und über diesen Hebel konnte die Politik letztlich selbst steuern, in wie weit Freiheitsrechte eingeschränkt werden konnten.

Eine wirklich skandalöse Situation, die geeignet ist das Fundament des demokratischen Rechtsstaats zu unterminieren.
Soweit ich sehe wurde dies vom Verfassungericht aber abesegent und bleibt deshalb die Blauspause für die Zukunft.

Ab Sommer 2021 war das von der Politik gewählte organisatorische Kriterium dann ein anderes. Nämlich "Vermeidung der Überlastung der Krankenhäuser".
Auch hier hätte es die Politik selbst in der Hand gehabt, den anderen Teil dieser Gleichung zu steuern und zwar über die Anzahl Intensivbetten. Diese wurde 2020.21 deutlich reduziert. Ergebnis, oh Wunder: Wir müssen aus von der Politk zu verantwortenden organisatorischen Gründen die Freiheitsrechte weiter einschrönken.

Und jetzt ab Dezember wird umgeschwenkt auf wieder ein neues organisatorisches Kriterium. Nämlich "VErmeidung der Überlastung der kritischen Infrastruktur". Also Vermeidung von zu vielen Quarantäne-Fällen bei Feuewehr, Polizie, Ärzten etc.
Auch hier ist die organisatorische Grundlage letztlich politisch gesteuert. (Hier: die gesetzliche Dauer der Quarantäne). Und auch hier wieder schafft sich die Politik die Grundlagen für die aus organisatorischen Gründen notwendigen Freiheitsbeschränkungen letztlich selbst.

So lange wir der Politik zugestehen, dass sie selbst beide Seiten der Gleichung bestimmen darf (einerseits die Organisation, andererseits die Überforderung der Organisation), so lange kann die Politik den Ausnahmezustand beliebig fortsetzen.

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

04.01.2022 17:19
#532 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #530
Man kann das auch mal weiterspinnen: Wenn wir irgendwann eine Covid-Mutation haben, an der niemand mehr stirbt weil sie völlig harmlos ist, haben wir dennoch permanenten Ausnahmezustand weil der selbst auferlegte Verwaltungsirrsinn des Gesundheitssystems das erfordert?
Richtig. Allerdings halte ich die ganzen Ausführungen nicht für glaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man den Symptomenkomplex, wegen der die Überweisung ins Krankenhaus vorgenommen wurde, nicht erfaßt hat. Man muß nämlich für jeden Statistikzweck die Fälle aus den Rohdaten korrekt kategorisieren:
  • Für die epidemiologische Fragestellung, wie schwer die aktuelle SARS-CoV-2-Variante ist, ist das Kriterium, ob wegen COVID-19 ursächlich hospitalisiert wurde. Hospitalisierung hat sich da als Indikator etabliert, ob die Symptome schlimm sind. Ganz unproblematisch ist das aber leider nicht, weil ja eine angezeigte Hospitalisierung aus ökonomischen Gründen unterbleiben kann. Hier muß man auch Verzerrungen diskutieren, wenn die COVID-19-Symptome an sich harmlos sind, zusammen mit einer Komorbidität aber trotzdem ins Krankenhaus führen.
  • Für die gesundheitsökonomische Fragestellung ist es berechtigt, wie beschrieben vorzugehen, allerding muß man dann auch genauer differenzieren, ob die hospitalisierten Patienten die Intensivstation belegten oder nicht, weil es ja verschiedene Arten von knappen Ressourcen sind: Nur ein Extrazimmer für den COVID-19-Patienten mit speziell geschützten Personal oder Intensivstation. Wenn COVID-19 nur eine Komorbidität ist, ist die Intensivstation gewöhnlich ja nicht nötig.


Es ist nichts neues, daß die medizinischen Dokumentare die Rohdaten so erfassen, daß für beide Zwecke Statistiken erstellt werden können.

Natürlich hängen an beiden Fragestellungen auch unterschiedliche politische Entscheidungsräume: Von der epidemiologischen Fragestellung "ist die aktuelle Variante schlimm" hängt die Nutzenabwägung für Impfungen und Kontaktbeschränkungen ab.

Von der gesundheitsökonomischen Fragestellung hängt ab, ob man die Kapazitäten ausbauen muß (gut, das geht nicht so schnell, weil Personal nicht so schnell ausgebildet werden kann) oder ggf. einfach andere Gesundheitsrisiken zum Ausgleich reduziert. Dies war ja auch die Intention für das Böllerverkaufsverbot: Wenn weniger legale Böller zu Silvester verbrannt werden, geschehen weniger Unfälle, die zu Krankenhausaufenthalten führen, also werden die Intensivstationen, die sonst für Brandverletzungen oder Amputationen belegt worden wären, frei für Intubationen wegen COVID-19.

Sehr schön sieht man bei der ganzen Angelegenheit, wie die statistischen Entscheidungsgrundlagen, die Fragestellungen und die Schlußfolgerungen für die politischen Maßnahmen wild vermischt werden.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

04.01.2022 19:12
#533 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #532

Dies war ja auch die Intention für das Böllerverkaufsverbot: ...
Sehr schön sieht man bei der ganzen Angelegenheit, wie die statistischen Entscheidungsgrundlagen, die Fragestellungen und die Schlußfolgerungen für die politischen Maßnahmen wild vermischt werden.


Exakt. Weil hier ein LÖSUNGSVORSCHLAG mit einer ANFORDERUNG vermischt wird.

WENN die Plätze auf den Intensivstationen knapp wären, DANN wäre ein Böllerverbot (vielleicht) eine Lösung.
Aber zuvor wäre doch bitteschön die Frage zu klären: SIND die Plätze knapp?

Wenn unser Staat es sich leisten kann, mal so eben 5000 Intensivbetten abzubauen, dann kann das nämlich durchaus bezweifelt werden. Der ganze Vorgang fällt also ganz klar und superoffensichtlich in die Kategorie: sag mir, was du als Lösung haben willst, ich finde dann schon ein Problem dazu. Und dass kein Journalist über diesen offensichtlichen verbalen Schwindel stolpert und dass locker 50% der Wähler so eine Manipulation schlucken, lässt tief blicken.

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Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

04.01.2022 19:23
#534 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #531
Ab Sommer 2021 war das von der Politik gewählte organisatorische Kriterium dann ein anderes. Nämlich "Vermeidung der Überlastung der Krankenhäuser".
Auch hier hätte es die Politik selbst in der Hand gehabt, den anderen Teil dieser Gleichung zu steuern und zwar über die Anzahl Intensivbetten.


Dieses Thema ist für mich auch ein Mysterium. Ich hatte schon öfter das Gefühl, dass ausser mir in ganz Deutschland noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass man das Überlastungsproblem auch von der Angebotsseite aus angehen kann. Kurzfristig geht das natürlich nicht, da hätte ich dann auch Verständnis dafür, dass man in der Grippesaison Maßnahmen ergreift, um die Knappheit nachfrageseitig in den Griff zu bekommen (sofern die Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen, aber lassen wir das zur Vereinfachung mal weg). Nur: Inzwischen sind es halt doch zwei Jahre. In der Zeit wird in anderen Ländern ein Krankenhaus neu gebaut und mit Equipment und ausgebildetem Personal besetzt. In Deutschland ist exakt gar nichts passiert.
Da sind wir dann wahrscheinlich mal wieder beim üblichen Politikproblem, dass niemand Verantwortung übernehmen will, und falls doch, dafür zu doof wäre.

Um nochmal auf den obigen Sachverhalt zurückzukommen: Ich weiss nicht, ob das Pflegepersonal eine zusätzliche Ausbildung oder dergleichen benötigt, um mit "Seuchenpatienten" in Kontakt treten zu dürfen. Aber selbst wenn: Das sollte doch in zwei Jahren zu schaffen sein, oder nicht? Wie lange dauert eine Krankenpflegerausbildung, 14 Jahre?

Ansonsten sehe ich nicht, wie durch symptomlose, Covid-Positive irgendein Flaschenhals entstehen sollte. Witzigerweise hatte ich das selbst mal begutachten können, als mein Vater nach seiner Rückreise aus Asien im Dezember '19 ins Krankenhaus musste. Hatte nichts mit Covid zu tun, aber sicherheitshalber (damals gab es glaube ich noch keine bekannten Covid-Fälle in Deutschland) hat man ihn dann in einem 1-Mann-Zimmer auf der Biohazard-Station untergebracht, bis das Testergebnis vorlag. Ich habe ihn dort mal besucht (ob das heute auch noch möglich wäre?), und abgesehen von der Tatsache, dass man entsprechende Schutzkleidung anlegen, danach entsorgen und sich die Hände desinfizieren musste, hat sich das Ganze nicht von einem normalen Stationszimmer unterschieden. Da muss ich mir schon die Frage stellen, warum ein Krankenhaus mit solchen Patienten völlig überfordert sein soll. So viel mehr Arbeit macht das auch nicht, im Vergleich zu einem "normalen" Patienten.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.544

10.01.2022 16:33
#535 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Ach, gar.

Zitat
Seit sechs Tagen gehen hunderttausende Menschen in mehreren Städten auf die Straßen, um gegen die vorherrschenden Verhältnisse zu protestieren. Zwar haben diese mutigen Menschen die aktuellen Preiserhöhungen zum Anlass genommen, aber die Gründe für die Unzufriedenheit der Bevölkerung liegen tiefer, sie sind vielschichtig. Die Menschen protestieren gegen eine autoritär regierende Elite, die in den letzten 30 Jahren überwiegend Selbstbedienung betrieben hat. Die Folgen sind offensichtlich: grassierende Korruption, Vetternwirtschaft, Missmanagement, Inkompetenz der Verantwortlichen und zunehmende Einschränkung von politischen und bürgerlichen Freiheitsrechten.



https://www.facebook.com/Roth/posts/10159529762150664

Claudia Roth @Roth · Politiker/in

Ach, darum geht's:

Zitat
Die internationale Gemeinschaft sollte deutlich machen, dass sie auf der Seite der friedlichen Demonstrierenden in Kasachstan steht und dass sie die Gewalt in jeder Form klar verurteilt...



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

10.01.2022 18:18
#536 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Schönes Fundstück.

Es fasziniert mich ja schon länger, vor allem seit Beginn der Pandemie-Politik ist das sehr offensichtlich, wie über Deutsch- und Ausland mit zweierlei Maß gemessen wird. Die kognitive Dissonanz der hiesigen Linken muss schon körperliche Schmerzen verursachen.

Seit Jahren hackt man auf Putin rum, weil er die freie Meinungsäußerung beschneidet, gegen die Opposition vorgeht, usw. usf. Wenn in Deutschland exakt (!) das selbe gemacht wird, ist das aber ok, weil es ja "die Guten" sind, die den Staat vor "den Nazis" schützen wollen. Auf die Idee, dass Putin exakt genauso argumentiert, ist noch keiner gekommen; stattdessen vergeht kein Tag, an dem nicht irgendein Politiker mit einem Vorschlag um die Ecke kommt, wie man die Bürgerrechte am effektivsten einschränken kann - bei uns ist das in Ordnung, weil wir ja einen Rechtsstaat haben, im Gegensatz zu Russland. Und Rundfunk und Presse machen fleissig mit, schimpfen auf die regierungshörige, russische "Staatspresse" und merken nicht, dass sie dabei nur ihr Spiegelbild sehen.

Schon irre, wie man ideologisch so gefangen sein kann dass man die Parallelen entweder gar nicht mehr wahrnimmt oder erfolgreich verdrängt.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

11.01.2022 21:09
#537 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Weil ich gerade nicht weiss, wo ich es sonst hinpacken soll (dieses Board braucht dringend einen allgemeinen Thread für den energiepolitischen Selbstmord, da dürfte es in den nächsten Jahren einiges an Diskussionspotenzial geben):

Claudia Roth via Danisch/Welt:

Zitat
Zum Streit über das Russen-Gas und zur neuerlichen Atomstromdebatte sagte Roth gestern: "Mit Verlaub, mit Atomenergie kann man im Winter nicht heizen." Und als ob dieser offensichtliche Unsinn nicht gereicht hätte, ergänzte sie: "Man sollte uns auch nicht für blöder verkaufen, als wir im Schnitt sind."



Man staunt mit offenem Mund, und fragt sich, was in diesem Land eigentlich schiefgelaufen ist dass solche Leute in politische Machtpositionen kommen konnten...

EDIT: Mir ist gerade aufgefallen, dass die Aussage von 2009 stammt, hat der Kollege Danisch vermutlich auch nicht gemerkt. Gut, macht eigentlich keinen Unterschied, da nicht davon auszugegen ist dass die Dame inzwischen etwas gelernt hat...

alpha_beta Offline



Beiträge: 143

13.01.2022 10:53
#538 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Boris Palmer sinngemäß bei Maischberger: "Mir als Praktiker ist es egal, wenn das BVerfG die Impfpflicht nach 6 Monaten kippt, solange in der Zwischenzeit alle geimpft wurden."

https://twitter.com/ChristianHJW/status/1481543844722270211

Das ist die logische Konsequenz aus der Tatsache, dass ein Söder mit seiner millionenfachen, grundgesetzwidrigen Freiheitsberaubung komplett ungestraft davongekommen ist: Es macht Schule. So sehr, dass die Planung dieser Taten sogar bedenkenlos von den Herrschern angekündigt werden kann und einfach so von den Untertanen hingenommen wird.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

13.01.2022 12:22
#539 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Ich. bin. sprachlos.

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Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
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"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

14.01.2022 11:27
#540 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Eine Anekdote. Gestern mit Freunden getroffen. Wie fast unvermeidlich kommt das Gespräch irgendwann auf Corona zu sprechen. Drei der Teilnehmer sprechen sich in unterschiedlich radikaler Stufe für die Impfpflicht aus. Ich mache den Fehler und halte dagegen. Folgende Beobachtungen:

1. Dieses Thema ist hervorragend geeignet, einen schönen Abend zu sprengen. Der Graben ist tief und die Emotionen extrem. Fairness ist in solchen Diskussionen kaum zu erwarten: man sollte nicht meinen, wenn ich als einziger die Gegenposition zu drei durchaus, wie nennt man das, meinungsstarken Teilnehmern bin, dass die mir auch Zeit geben meine Argumente zu entwickeln. Statt dessen ist wohl so die Erwartungshaltung, dass ich drei Diskussionen gleichzeitig führe, weil ja jeder für sich in Anspruch nimmt, eine leicht abweichende Position zu vertreten (die aber in Summe immer darauf hinausläuft, dass Nicht-Geimpfte dumm und asozial sind und der Staat einen Weg finden muss, möglichst viele zu ihrer Pflicht zu zwingen).

2. Alle nehmen trotz augenscheinlichem Gegenbeispiel für sich in Anspruch, überhaupt nicht emotional zu sein, sondern nur rational auf Faktenbasis zu argumentieren. Noch krasser wird es, wenn den Befürwortern des staatlichen und gesellschaftlichen Drucks vorgeworfen wird, eine unliberale Position zu vertreten. Dann fühlen die sich persönlich beleidigt, weil sie superliberal wären, aber in diesem speziellen Fall halt die Gesellschaft das Recht hätte, Druck auszuüben....

3. Allesamt eint folgendes Phänomen: wenn man versucht zu verstehen, warum die der Gesellschaft das Recht zugestehen wollen, individuelle Grundrechte zu brechen, dann zeigt sich: in deren Kopf ist Corona - und zwar die KRANKHEIT - die schlimste Katastrophe seit der Pest im Mittelalter. Es gibt keine Chance zu erklären, dass die MASSNAHMEN viele der Schäden erzeugen, zum Beispiel die verlorenen Jahre der Jugend.

Obwohl es nicht dazu kam, das auszusprechen und zu hinterfragen, hatte ich folgenden Eindruck: für die Befürworter des Drucks spielt die Frage der Umstände der Corona-Opfer keine Rolle. Dass Corona also für gesunde junge Menschen fast ungefährlich ist und die Masse der Opfer am Ende ihres Lebens angekommen sind, ist in derem Kopf eine asoziale Argumentation. Ich bin überzeugt davon: hätte ich diese Frage weiter verfolgt, dann wären die empört gewesen. So im Sinne von: spielt keine Rolle, ob die einen Monat später sowieso gestorben wären. Jeder Tag kostbar.

Nebenerkenntnis: die Befürworter der Impfpflicht haben Impfnebenwirkung überhaupt nicht auf dem Schirm. In deren Kopf gibt es keine Nebenwirkungen und entsprechende Berichte halten sie für maßlos übertrieben.

4. Es gibt durchaus einen Konsens darüber, dass Lockdown und Co ziemlich dramatisch sind. Aber die These, warum es den Lockdown gibt, ist radikal unterschiedlich.

Die Befürworter gesellschaftlichen und staatlichen Drucks behaupten, es gäbe diese Einschränkungen und Maßnahmen, weil noch immer so viele Menschen hier ungeimpft sind. Für die sind also nicht die POLITIKER Ursache der Maßnahmen, sondern die UNGEIMPFTEN.

5. Betont wurde von meinen Freunden, dass eine Impfpflicht ja kein Impfzwang sei. Die Menschen würden ja nicht zwangsgeimpft, sondern es wäre halt lediglich ein Gesetz zum Impfen und wer dagegen verstößt, der würde halt bestraft. Aber man könne ja immer noch sich gegen das Impfen entscheiden, man müsse halt nur die Konsequenzen tragen.

Selbst, wenn ich diese Position hier nur repetiere, verkrampft sich mir alles. Wie man in seinem Kopf eine solche Trennung vornehmen kann, werde ich nie verstehen. Es ist halt wirklich so: die Befürworter des starken Staates haben nicht mal mehr rudimentäre Vorstellung davon, was liberal bedeutet - fühlen sich aber persönlich beleidigt, wenn man das ausspricht.

6. Ein weiteres Argument für die Impfpflicht wäre, dass es ja bisher schon viele Zwänge gäbe : Wehrpflicht (ok, aktuell nicht, aber gabs ja Mal) , Pockenimpfung oder ganz aktuell: es wurde wohl eine Impfpflicht für Kinder gegen Masern eingeführt.

Deswegen wäre doch eine Impfpflicht gegen Corona nur noch eine weitere Maßnahme in einer Vielzahl bereits existierender Verpflichtungen.
Interessant dabei ist auch, dass meine Beobachtung, wir würden immer stärker in den starken Staat (in staatlichen und gesellschaftlichen Druck) rutschen, rundheraus abgelehnt wurde. Ganz im Gegenteil, so deren These, würden die Menschen immer egoistischer. Ich kann jetzt nicht sagen, wieso sie auf diese Idee kamen (wie gesagt: ich wurde quasi gezwungen, drei Diskussionen parallel zu führen). Aber selbst, wenn es so wäre: aus Sicht eines Liberalen wäre hier die Frage nach Ursache und Wirkung zu stellen.

Denn starke staatliche Übergriffigkeit kann auch zum Rückgang privaten/ individuellen Verantwortungsgefühls führen.

7. In Summe hatten meine Freunde gar keine so konkrete Vorstellung, was eine Impfpflicht oder eine durchgeimpfte Bevölkerung eigentlich bringt. Man merkte halt ganz deutlich, dass sie Positionen vertreten, die eins zu eins aus der Tagesschau stammen:

- Corona ist eine furchtbare, tödliche Pandemie, schlimmer als alles, was wir kennen, mit 100.000 Coronatoten nur in Deutschland
- Die einzigen Waffen, die wir haben, sind die Maßnahme der Regierung: Lockdown, Impfen, Masken. Es gibt keine anderen Möglichkeiten oder Maßnahmen, nur genau diese
- Deswegen müssen wir diese Maßnahmen nötigenfalls mit Gewalt durchsetzen und jeder, der das nicht unterstützt, ist gleichzeitig sowohl dumm als auch asozial

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Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
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Martin Offline



Beiträge: 4.129

14.01.2022 12:22
#541 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #540
Alle nehmen trotz augenscheinlichem Gegenbeispiel für sich in Anspruch, überhaupt nicht emotional zu sein, sondern nur rational auf Faktenbasis zu argumentieren. Noch krasser wird es, wenn den Befürwortern des staatlichen und gesellschaftlichen Drucks vorgeworfen wird, eine unliberale Position zu vertreten. Dann fühlen die sich persönlich beleidigt, weil sie superliberal wären, aber in diesem speziellen Fall halt die Gesellschaft das Recht hätte, Druck auszuüben....
Vielleicht hat ja mRNA-Mitentwickler Robert Malone recht, wenn er von Massenhypnose spricht. Sein dreistündiges Gespräch mit Joe Rogan war ja ein Stich ins mediale Wespennest. Geht man davon aus, dass es das offizielle Konzept war, die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen und sie so für staatliche Maßnahmen gefügig zu machen, liegt er ja wohl nicht so falsch. Ich frage ab und zu nach, was die Leute gemacht hätten, wenn es keinen 'Impfstoff' gegeben hätte.

Ein grundsätzliches Problem sehe ich in solchen Diskussionen, dass kaum ein Mensch Erfahrung in der Systematik und Komplexität von Arzneimitteln und deren Zulassung hat. Diese ist aus gutem Grund (frühere Erfahrung) abgebildet in Regularien und Kontrollmechanismen. Deshalb wird aus dem Bauch heraus argumentiert. Mein Eindruck war zeitweilig, dass seine Behörden bis hinaus zu Spahn, angefangen bei den Masken bis zu den 'Impfstoffen', Null Ahnung von den Regularien hatten, innerhalb derer sie sich zu bewegen hatten. Am Ende, ohne entsprechendes Wissen, läuft es darauf hinaus, ob man Vertrauen in die Regierung hat oder nicht. Die Diskussion um Solidarität mit der Gesellschaft u. ä. hat für mich etwas von Menschenopfern in alten Kulturen um die Götter zu besänftigen.

Gruß
Martin

alpha_beta Offline



Beiträge: 143

14.01.2022 14:51
#542 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #540
Die Befürworter gesellschaftlichen und staatlichen Drucks behaupten, es gäbe diese Einschränkungen und Maßnahmen, weil noch immer so viele Menschen hier ungeimpft sind. Für die sind also nicht die POLITIKER Ursache der Maßnahmen, sondern die UNGEIMPFTEN.

[...]
7. In Summe hatten meine Freunde gar keine so konkrete Vorstellung, was eine Impfpflicht oder eine durchgeimpfte Bevölkerung eigentlich bringt. Man merkte halt ganz deutlich, dass sie Positionen vertreten, die eins zu eins aus der Tagesschau stammen:

- Corona ist eine furchtbare, tödliche Pandemie, schlimmer als alles, was wir kennen, mit 100.000 Coronatoten nur in Deutschland
- Die einzigen Waffen, die wir haben, sind die Maßnahme der Regierung: Lockdown, Impfen, Masken. Es gibt keine anderen Möglichkeiten oder Maßnahmen, nur genau diese
- Deswegen müssen wir diese Maßnahmen nötigenfalls mit Gewalt durchsetzen und jeder, der das nicht unterstützt, ist gleichzeitig sowohl dumm als auch asozial


Das ist ein guter Punkt. Die Medien geben den Ungeimpften die Schuld für alles, aber wenn man die Leute fragt an was die Ungeimpften genau Schuld sind hört man allerlei zusammengeschustertes.

Meine Schwester (Ende 20, Sportlerin, kerngesund) war deutlich genervt, dass sie sich wohl jetzt ein drittes Mal lasse impfen müsse um nicht wieder als ungeimpft zu gelten. Und das nur wegen den Ungeimpften! Auf mein Kommentar dass die Schutzdauer der Impfung nichts mit Ungeimpften zu tun habe, meinte sie ja doch, wären alle jetzt geimpft wären auch alle geschützt und das Virus würde ja dann mit der Zeit aussterben.

Jeder scheint sich also selbst seinen Teil zu den ganzen Widersprüchen im öffentlichen Narrativ dazuzudichten, sodass es dann in deren Kopf wieder keine Widersprüche gibt.

Llarian Offline



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14.01.2022 15:53
#543 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #540
Man merkte halt ganz deutlich, dass sie Positionen vertreten, die eins zu eins aus der Tagesschau stammen:

Das war der Punkt, der mir schon nach dem ersten Absatz durch den Kopf ging und das ist auch der entscheidende, den ich selber immer wieder beobachte. Wir leben inzwischen in einer lupenreinen(!) Propagandagesellschaft. Es findet ein öffentlicher Standpunkt statt, der wird in praktisch allen Medien so und genau so vertreten, von der Tagessschau, über über die privaten Sender bis zu den Zeitungen. Ein anderer Standpunkt findet öffentlich(!) nicht statt. Er wird entweder komplett ignoriert (das wäre im Wesentlichen ÖR, aber vor allem auch Presse), allenfalls verlächerlicht (Welke, Böhmermann & Konsorten) oder schlicht und einfach verboten (Youtube, Faceboook, Twitter aber auch Innenministerium). Und das kuriose, wie am Ende trotzdem nahe liegende ist, dass dieser stattfindende Standpunkt, das herrschende Narrativ, noch so widersprüchlich sein kann, es ist alles beherrschend so lange es alleine ist.

Im dritten Reich haben auch Millionen Menschen an eine jüdische Weltverschwörung geglaubt. Und das ist NICHT dahin gesagt. Wer sich mit den (heute) wenigen Zeitzeugen mal intensiver, also abseits des Smalltalks, auseinandergesetzt hat, der sieht, dass viele das wirklich geglaubt haben. Die sind nicht nur brav hinterher gelaufen, die haben den Schwachsinn wirklich geglaubt. Weil es auch damals keine Alternative zu dem Narrativ gab. Das ist auch der Grund warum das dritte Reich Meinungsabweichler, wie beispielsweise die weiße Rose, so gnadenlos verfolgt hat: Weil diese einen Gegenstandpunkt angeboten haben.

Das traurige an unserer Zeit ist aber, dass sich die meisten, die sich diesem Narrativ anschließen, für ungeheuer informiert und kritisch halten. Man erlebt es extrem selten, dass Leute von sich sagen: "Weißt Du, so genau weiß ich das alles gar nicht. Ich habe mich damit nicht viel beschäftigt." Man erlebt stattdessen haufenweise Leute, die unheimlich Bescheid wissen, weil sie eben regelmäßig die Tagesschau gucken. Und Sie repetieren noch die dümmsten Sprüche davon.

Ich komme immer mehr zu dem Urteil: Wenn man die Ursache für den Niedergang des Landes, und da ist die Corona-"Politik" ein sehr zentraler Teil geworden, sucht, dann muss man sich die Medien ansehen. Es sind die absolut dysfunktionalen Medien die Meinungen machen, unterdrücken, die Druck ausüben und verfemen. Sprechpuppen wie Söder, Wüst, Kretschmer oder Lauterbach, folgen rein dem, von dem sie ausgehen, dass die Presse es gerne sieht. Die wenigsten Politiker sind heute noch Überzeugungstäter, es sind vielmehr Junkies nach guter Presse. Und brav tun sie alles was von dort vorgegeben wird. Wenn Söder, wenn er mal wieder seine totalitären Phantasien an den Mann bringen will, in der Presse lesen würde: "Söder zerstört den Rechtsstaat", dann würde er das vermutlich nicht tun, unabhängig von dem, wie toll er das findet. Aber weil er lesen kann "Söder bietet Impfkritikern einen Ausweg" macht er locker weiter. Politik ist in Deutschland ein Problem. Die Journalisten, allen voran die öffentlich bezahlten ohne jede Rechenschaft, sind das eigentliche Problem. Die ARD alleine, richtet in einem Jahr mehr Schaden am Rechtsstaat an, als es die RAF in den 40 Jahren ihrer Geschichte je geschafft hätte.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

14.01.2022 17:44
#544 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #543
[quote=""|p164027] Ich komme immer mehr zu dem Urteil: Wenn man die Ursache für den Niedergang des Landes, und da ist die Corona-"Politik" ein sehr zentraler Teil geworden, sucht, dann muss man sich die Medien ansehen. Es sind die absolut dysfunktionalen Medien die Meinungen machen, unterdrücken, die Druck ausüben und verfemen. Sprechpuppen wie Söder, Wüst, Kretschmer oder Lauterbach, folgen rein dem, von dem sie ausgehen, dass die Presse es gerne sieht. Die wenigsten Politiker sind heute noch Überzeugungstäter, es sind vielmehr Junkies nach guter Presse. Und brav tun sie alles was von dort vorgegeben wird. Wenn Söder, wenn er mal wieder seine totalitären Phantasien an den Mann bringen will, in der Presse lesen würde: "Söder zerstört den Rechtsstaat", dann würde er das vermutlich nicht tun, unabhängig von dem, wie toll er das findet. Aber weil er lesen kann "Söder bietet Impfkritikern einen Ausweg" macht er locker weiter. Politik ist in Deutschland ein Problem. Die Journalisten, allen voran die öffentlich bezahlten ohne jede Rechenschaft, sind das eigentliche Problem. Die ARD alleine, richtet in einem Jahr mehr Schaden am Rechtsstaat an, als es die RAF in den 40 Jahren ihrer Geschichte je geschafft hätte.


Zustimmung, ich glaube aber, daß die Wirkrichtung in beide Richtungen geht. Politik und Medien sind eine unheilvolle Allianz eingegangen. Politiker lieben handzahme Medienvertreter, und Journalisten lieben die Nähe zu Macht. Eine fatale Symbiose zum Nachteil von Politik und Journalismus. Einer macht dem anderen das Leben leicht, und alle sind vordergründig zufrieden.

Ich weiß nicht, wer das mal zuerst so formuliert hat, aber ich glaube, da ist etwas dran: der Regierungsumzug nach Berlin und damit der de facto-(Teil)Umzug der meisten Medienhäuser nach Berlin war hier vermutlich ein Brandbeschleuniger. Man kennt sich persönlich, trifft sich zu „Hintergrundgesprächen“ in irgendwelchen Berliner Espressobars; ist immer öfter per Du und zunehmend freundschaftlich verfilzt. Das war in Bonn anders, und ich glaube so auch nicht möglich. Politik und Medien bilden eine narzißtische Allianz zu Lasten der Bürger.

Nicht ganz vergessen sollte man dabei die wirtschaftlichen Pressionen, unter denen die großen Verlage seit vielen Jahren aufgrund des Neulands Internet stehen. Daß ich für die von Dir beschriebene Grütze keinen Cent bezahle ist eine Sache. Zuvor sind aber die Werbekunden weggebrochen, weil die Leute weder Printmagazine mehr lesen wollten noch bereit gewesen sind, Paywalls zu zahlen, selbst als es noch nicht ganz so schlimm gewesen ist wie heute. Guter Journalismus; Recherche, Analyse usw. ist aber teuer. Daran wurde gespart zugunsten von Clickbait (ganz schlimm heute: Focus online). Eine Negativspirale wie sie im Buche steht. Das soll das schändliche Auftreten und Verhalten der allermeisten Medien keineswegs entschuldigen (schon gar nicht ÖR, für die das alles ja gar nicht gilt und die die schlimmsten sind), aber in Teilen erklären.

Und für einen kleinen Lichtblick möchte ich eine Lanze brechen: WELT online. Inzwischen meine mit Abstand bevorzugte Seite (einschließlich Bezahlabo). Nicht weil ich immer mit denen einer Meinung wäre, sondern weil ich hier noch journalistischen Pluralismus finde (z. B. zeitgleiche Gastbeiträge von Alexander Gauland und von Sahra Wagenknecht) und ja, auch kritischen Journalismus, der oft genug am Verhalten der anderen Journalisten leidet.

Herzliche Grüße,
Andreas

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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.430

14.01.2022 18:29
#545 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Welt und Bild sind die einzigen noch ernst zu nehmenden Medien Deutschlands. Sonst nur Blogosphäre.

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

14.01.2022 18:37
#546 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #540
Eine Anekdote

Ich kann ebenfalls nur anekdotisch erwidern. Wie hier manche noch wissen werden, arbeite ich als Psychologe in einem freiberuflichen Kontext. Face-to-face-Kontakt. Kleiner, im Winter gut geheizter Raum, stündliches Stoßlüften gelingt nicht immer. Ergo: Aerosole allüberall. Seit Anfang der Pandemie (Ausnahme die ersten Wochen 2020, als ich noch recht ängstlich reagiert habe) stelle ich es meinen Pat. frei, ob sie im Gespräch die Maske tragen wollen oder nicht (ich passe mich dann entsprechend der Entscheidung des Pat. an, also entweder tragen beide eine oder eben nicht). Durchgehendes Ergebnis, interessanterweise invariant mit Blick auf Inzidenzen o. ä.: etwa jeder 20. wünscht eine Maske zu tragen, davon etwa die Hälfte aus nachvollziehbaren Gründen(Vorerkrankungen); die andere Hälfte (also eigentlich jeder 40.) aus staatlichem Gehorsamsbedürfnis oder allg. Angst vor Covid. Ich finde, das ist ein starkes Statement. Klar, das Risiko dieses Vorgehens liegt ganz auf meiner Seite (wenn dann bekomme ich Ärger); bei mir herrscht gesetzliche Schweigepflicht, selegierte Stichprobe usw. Dennoch: unter diesen definierten Nebenbedingungen ist von der politmedialen Schreckensherrschaft wenig bis nichts zu merken.

Ich finde das ermutigend.

In meinem privaten Umfeld ist es ähnlich; eigentlich sind die Ängstlichen inzwischen eher in der Defensive und ganz und gar nicht aggressiv oder belehrend. Kann natürlich Glück oder Zufall sein, aber der Tenor, den ich seit längerem immer öfter vernehme lautet: die haben doch alle den Knall nicht gehört. Und auch hier, in den Kleinstädten, treffen sich wöchentlich Bürger zu gemeinsamen Spaziergängen…

Herzliche Grüße,
Andreas

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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

14.01.2022 18:38
#547 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #544
Eine fatale Symbiose zum Nachteil von Politik und Journalismus.


Ich würde eher sagen: Zum Nachteil aller anderen. Politik und Journalismus haben sich längst in einer Art Diebstahl-Geschäftsmodell eingerichtet und können ohne Rücksicht darauf, ob sie die Interessen von irgendwem anders vertreten ihre politischen Spinnereien ausleben.
Gut, die privaten Medien fehlen aktuell noch im Selbstbedienungsladen, aber hat jemand hier ernsthafte Zweifel daran, dass die alle vom Steuerzahler am Leben gehalten werden bevor das Licht ausgeht weil niemand freiwillig für diesen Schund bezahlen will? Das dürfte übrigens auch ein Grund dafür sein, warum die Presse so handzahm gegenüber der Regierung geworden ist: Weil sie genau wissen, dass sie über kurz oder lang auf Staatsknete angewiesen sind; da macht man sich besser keine Feinde im Kreise zukünftiger Regierungspolitiker.

Letztenendes wird es dann so laufen wie immer und überall im Sozialismus: Wenn die Propaganda irgendwann zu schwer mit der Realität kollidiert, schaut man sich "Westfernsehen" an. Dann ist es zwar zu spät dem Totalschaden noch zu entgehen, aber das ist wohl der typische Zyklus im Land der Dichter und Denker.

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

14.01.2022 18:47
#548 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #547
Zitat von Doeding im Beitrag #544
Eine fatale Symbiose zum Nachteil von Politik und Journalismus.

Das dürfte übrigens auch ein Grund dafür sein, warum die Presse so handzahm gegenüber der Regierung geworden ist: Weil sie genau wissen, dass sie über kurz oder lang auf Staatsknete angewiesen sind; da macht man sich besser keine Feinde im Kreise zukünftiger Regierungspolitiker.

Das glaube ich auch. Da dürften die sich aber mehrheitlich verrechnen. Was Typen wie Söder brauchen, ist ein funktionierendes, fettes und wohlfinanziertes ÖR-System, mit dem sie selbst ganz offiziell und personell verfilzt sind. Der Rest kann aus deren Sicht weg, sobald der Mohr seine Schuldigkeit getan hat..

Herzliche Grüße,
Andreas

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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

14.01.2022 18:57
#549 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Zitat von Doeding im Beitrag #548
Der Rest kann aus deren Sicht weg, sobald der Mohr seine Schuldigkeit getan hat..


Da wäre ich mir nicht so sicher. Zumal "pleite" auch nicht zwangsläufig "weg" bedeutet, sondern möglicherweise erst mal nur einen Eigentümerwechsel; wenn ich Milliardär wäre, würde ich schön im Ausland leben, dann irgendwann für Peanuts den zahlungsunfähigen Spiegel aufkaufen und zum Spaß der Redaktion jeden Montag mitteilen, was sie über Söder, SPD und Grüne zu schreiben hat. Als Hobby, sozusagen.

Dieses Risiko werden Politiker nicht eingehen, wenn es sich auch mit dem Geld anderer Leute vermeiden lässt. Und die Begründung schreibt sich wie von selbst: "Demokratie retten", blabla. Was beim Staatsfunk als Begründung geht, geht auch bei der Verstaatlichung der Presse.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.286

14.01.2022 19:41
#550 RE: Wenn der Schwachsinn Normalität wird. Corona, die 1324. Antworten

Kleiner Nachtrag noch, hatte ich vergessen, ist aber ein interessanter Punkt:

Zitat von Doeding im Beitrag #544
Guter Journalismus; Recherche, Analyse usw. ist aber teuer.


Das funktioniert allerdings auch heute noch wirtschaftlich; nicht trotz, sondern wegen dem Internet, wodurch einem der ganze kosten- und zeitaufwändige Produktions- und Vertriebskram erspart bleibt. Ich war selbst einige Jahre für ein kleines Medienunternehmen im Investmentsegment tätig, das Nachrichten, Fonds- und Anlageklassenanalysen und dergleichen verkauft hat. Ich glaube Fachpresse jeder Art kann auf einem freien Markt sehr profitabel sein, weil es durchaus viele Leute gibt, die bereit sind für Qualität zu bezahlen. Nur muss man das Ganze dann eben auch vernünftig aufziehen, angefangen beim Management, das mit der Zeit geht und sich den Bedürfnissen der Kunden anzupassen versucht, bis zu den schreibenden Mitarbeitern, die eben auch Ahnung von dem Thema haben müssen, über das sie schreiben (was gleichzeitig übrigens auch den Rechercheaufwand massiv reduziert).

Die Leute, die bei Spiegel & Co. sitzen können offenbar beides nicht. Das ist letztendlich nur ein Selbstverwirklichungsladen für Journalismus-Absolventen. Bei Bloomberg würden die alle nach 2 Wochen gefeuert werden.

Darüberhinaus stellt sich auch die Frage, ob so ein Format wie die "Süddeutsche Zeitung" nicht schon grundsätzlich überholt ist; vor 100 Jahren hat es Sinn gemacht, alle Informationen, von Politik bis Sport und den Börsenkursen, in eine fette Tageszeitung zu packen, mit zentraler Redaktion und Druckerei und dergleichen. Heutzutage ist dieses Format viel zu langsam und oberflächlich.

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