Zitat von hubersn im Beitrag #397Ich empfehle die OSZE-Berichte zum Thema "Russland liefert schwere Waffen an die Separatisten". Inklusive der russischen Lügengeschichten rund um "wir haben gar keine Soldaten dort" und "das sind alles ukrainische Panzer, die die Separatisten da in ukrainischen Depots gefunden haben und jetzt einsetzen, ganz ehrlich!". Deshalb sage ich ja: das Minsker Abkommen ist seit 2014 tot.
Da war ich damals schon davon überzeugt, dass da getrickst wurde, ohne zu wissen, wie im Detail. so, wie jetzt wohl viele Söldner in die Ukraine strömen, oder wie Privatarmeen geschaffen wurden, um die Hände der regierungen sauber zu halten.
So nebenbei: Nachdem heute zur Abwechslung große Feuer in Bryansk ausgebrochen sind, dito in der letzten Woche in militärisch wichtigen Einrichtungen Russlands, gehe ich mal ohne Beweise (wer nur Beweisen glaubt, also bitte ignorieren) davon aus, dass professionelle Sabotagetrupps in Russland unterwegs sind. Da ich in Weingarten bei Ravensburg Tür an Tür mit der Fernspähkompanie 200 gelebt habe und davon einen als Beifahrer am Wochenende hatte, meine ich dafür ein gutes Bauchgefühl zu haben. Deren Arbeitsweise dürfte heute mit weit besserer Ausstattung noch die gleiche sein. Die dürften schwer zu lokalisieren sein, wohl ein Problem für die Russen. Da bin ich gespannt, wie die damit umgehen werden.
Ich zitiere: "Vor genau acht Jahren erlebte die Weltgemeinschaft einen blutigen und verfassungswidrigen Staatstreich in Kiew."
Eine wahrlich russische Sicht der Dinge - eine ziemlich friedliche Revolution aus der Mitte der Gesellschaft, praktisch ohne Blutvergießen, demokratische Wahlen im Anschluss, Verfassungswidrigkeit nicht zu erkennen (außer der sinnlosen Detaildiskussion rund um die Frage, ob der geflüchtete Präsident wirklich als "abgesetzt" gelten kann)...man frag sich schon, wie die russische Sicht auf die Oktoberrevolution 1917 wohl sein mag, wenn das schon als "blutig" bezeichnet wird?
Zitat von hubersn im Beitrag #400Ein weiterer Nutzen ist, dass man China sehr klar signalisiert: Hände weg von Taiwan, sonst gibt es richtig übel auf die Finger.
Ich bezweifle, dass diese Fälle analog sind.
Zitat von Martin im Beitrag #401Nachdem heute zur Abwechslung große Feuer in Bryansk ausgebrochen sind, dito in der letzten Woche in militärisch wichtigen Einrichtungen Russlands, gehe ich mal ohne Beweise
Haben Sie dazu eine Quelle, werter Herr Martin?
24.04.22, Endlich, EU kämpft gegen Hass im Netz 25.04.: Twitter wurde von Musk übernommen. (to be continued)
Zitat von Martin im Beitrag #401Nachdem heute zur Abwechslung große Feuer in Bryansk ausgebrochen sind, dito in der letzten Woche in militärisch wichtigen Einrichtungen Russlands, gehe ich mal ohne Beweise
BREAKING: The U.S. and Britain have reportedly provided Sweden with security guarantees during its NATO application process
9:45 PM · Apr 25, 2022·Twitter Web App
This has not been officially confirmed by Sweden, the U.S. or Britain, hence why I say "reportedly" but was reported in a leading Swedish media outlet here
These security guarantees will not be formal, as per NATO regulations, and probably won't be as iron-clad as Article 5.
But Sweden is not going to be left alone against Russia- there could be hybrid threat assistance, cyber assistance, naval protection, and other forms of aid
Zitat von hubersn im Beitrag #400Ein weiterer Nutzen ist, dass man China sehr klar signalisiert: Hände weg von Taiwan, sonst gibt es richtig übel auf die Finger.
Ich bezweifle, dass diese Fälle analog sind.
Alle Vergleiche hinken bekanntlich. Taiwan strebt nicht in die NATO und nicht in die EU, aber andererseits...betrachtet China Taiwan ähnlich als "abtrünnige Provinz" wie Russland die Ukraine (wobei hier bekanntlich die Argumentation nicht besonders ...äh... stringent war). Und Drohgebärden bezüglich eines Angriffs gibt es ja auch schon seit Jahrzehnten. Und eine militärische Aufrüstung Taiwans findet schon seit geraumer Zeit statt. Und China gilt allgemein als konventionell ziemlich überlegen. Taiwan ist wirtschaftlich gesehen deutlich wichtiger als die Ukraine, von daher würde ich vermuten, dass die Reaktion des Westens mindestens so hart ausfallen würde. Das Signal für China ist also: wenn wir schon bei der Ukraine so ein Fass aufmachen...
Ich finde es schon ziemlich nah dran. Unterschied: ich halte China nicht für so blöde wie Russland, die Chinesen machen lieber auf Business und belassen es bei leeren Drohgebärden, die mehr so zur Folklore gehören. Und ich halte es für möglich, dass Taiwan eine nukleare U-Boot-gestützte Zweitschlagfähigkeit hat - das könnte für sich allein schon wirksam genug als Abschreckung sein.
Zitat von hubersn im Beitrag #406dass Taiwan eine nukleare U-Boot-gestützte Zweitschlagfähigkeit hat
Da sind Sie sehr optimistisch. Taiwan verfügt aktuell über vier Uboote - davon zwei aus Altbeständen des Zweiten Weltkriegs. Der erste eigene Neubau soll mittlerweile, nach den üblichen Verschiebungen, im nächsten Sommer vom Stapel laufen. Mit der Indienststellung wird nicht vor 2025 gerechnet. 2 x Hailung-Klasse, das ist die niederländische Zwaardvis-Klasse, die eine Kope der amerikanischen Barbel-Klasse ist, gebaut 1982 & 1986 in Rotterdam, die anderen die Hai-Shih-Klasse; bei denen handelt es sich um die ehemalige USS Cutlass (im März 1945 in Dienst gestellt) & die ehemalige USS Tusk, im April 1946 in Dienst gestellt, aber bereits 1943 auf Kiel gelegt. Die Bewaffnung der Flotte ist in den letzten zwei Jahren modernisiert worden; sie besteht aus 18 MK-48 Mod6 (AT)-Torpedos und demnächst zusätzlich noch weiteren 28 vom gleichen Typ, von denen man hofft, daß sie 2026 geliefert werden. (Ursprünglich wollte die Regierung eine Order über 46 abschließen, aber das Militärbudget war zu knapp.) Die sind speziell zum Versenken vom Atom-Ubooten konstruiert. Und die beiden AKWs, in Kuosheng (國聖核) und Maanshan (馬鞍山), lassen sich nicht mal schnell zum Sprengkopf-Herstellen zweckentfremden. Und auf dem Schwarzmarkt ist das Angebot eher bescheiden.
Aber es ist so, daß die Schutzmacht der USA (die das für Japan übernommen haben, mehr oder weniger inoffiziell immer noch für die Insel gilt). Bis 1971 war das ja explizit, wenn auch mehr mit Material, Logistik & Knowhow. Offiziell hat es keine direkte Unterstützung bei den beiden Krisen um die Straße von Taiwan 1955 & 1958 gegeben, als die VR Matsu & Quemoy besetzt hat.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Eine kleine Zusammenfassung über den Stand des Drohneneinsatzes in der Ukraine (und die "Phoenix Ghost"-Drohnen), die möglicherweise den Ausschlag im militärischen Kräftemessen geben werden.
Zitat Drones Have Come of Age in Russia-Ukraine War
“A child can operate these drones,” one expert said.
Yet the fighting could become stalemated in the Donbas. Ukraine has largely stopped posting footage from Turkish-made Bayraktar drones in recent weeks—and a few have been confirmed to be lost—a sign to some experts that Russia has begun to shut down that capability in the Donbas as it begins to try to centralize control over the region’s airspace. The provision of new drones could provide a respite for the Ukrainians. The United States is providing Switchblade drones and a close cousin, the Phoenix Ghost, which function as one-shot drones, hovering over the battlefield for hours before diving down to hit their targets. The Biden administration first provided the Phoenix Ghost as part of an $800 million military aid package to Ukraine announced last week.
“These new Phoenix Ghost drones are essentially a modified version of the Switchblade based on feedback from the battlefield,” said Mick Mulroy, a former U.S. deputy assistant secretary of defense and retired CIA paramilitary officer. Though there are limited details on the effectiveness of either system, the United States has deployed Switchblade drones in Afghanistan, and Azerbaijan used similar Israeli-made loitering munitions to attack Armenian troops in the 2020 Nagorno-Karabakh war.
A senior U.S. defense official told reporters on Monday that the Pentagon could also rush out similar systems that are still in development based on Kyiv’s military needs. The United States led a conference of about 40 nations on Tuesday at Ramstein Air Base in Germany to discuss Ukraine’s future defense needs, including moving the country onto more NATO-standard weapons systems. ... Western ammunition shortages could make Ukraine’s need for advanced drones more acute, given a looming shortage of Javelin anti-tank and Stinger anti-aircraft missiles, the weapon of choice in U.S. military aid packages to Kyiv until recently. The Stinger, a shoulder-launched anti-air rocket that the CIA handed over to Afghan mujahideen to fight the Soviet Union in the 1980s, hasn’t been purchased by the Pentagon in nearly 20 years. On an earnings call on Tuesday, Raytheon CEO Greg Hayes said the U.S. defense contractor will need more time to redesign components in the Stinger and its heat-seeking head before replenishing stocks of the missile being sent to Ukraine. And several other countries have privately or publicly indicated that they’re tapped out.
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Zitat von hubersn im Beitrag #406dass Taiwan eine nukleare U-Boot-gestützte Zweitschlagfähigkeit hat
Da sind Sie sehr optimistisch. Taiwan verfügt aktuell über vier Uboote
Die Abhandlung, die in meinem Hinterkopf herumspukt, ging von einem atomar bestückten relativ simplen Marschflugkörper aus. Sowas von einem U-Boot zu starten ist simpel, dafür braucht man keine Ohio-Klasse mit ausgefuchstem Unterwasserstart von Raketen interkontinentaler Reichweite.
Zitat Und die beiden AKWs, in Kuosheng (國聖核) und Maanshan (馬鞍山), lassen sich nicht mal schnell zum Sprengkopf-Herstellen zweckentfremden. Und auf dem Schwarzmarkt ist das Angebot eher bescheiden.
Natururan gibt es überall (und Kauf ist unverdächtig für reaktorbetreibende Nationen). Anreicherung ist für ein HighTech-Land auch ein eher einfach lösbares Problem. Kein vernünftiger Mensch benutzt ein Wald-und-Wiesen-Leichtwasser-KKW zur Produktion von waffenfähigem Spaltmaterial.
Aber letztlich ist es natürlich Spekulation. Taiwan wird die Welt weiter im Unklaren darüber lassen, ähnlich wie Israel. Beiden hilft ein "offenes Geheimnis", selbst wenn real nix dahintersteckt.
Ich bezog mich darauf, dass man für eine nukleare Zweitschlagskapazität eine ziemlich massive Menge an Totschlägern benötigt (natürlich gerne unter Wasser versteckt). Das hat ja zu den irrsinnigen Arsenalen des Kalten Kriegs geführt. Die haben schlicht nicht genug Plattformen, um die Karte, oder den Mahjongstein, um im Kulturkreis zu bleiben, auszuspielen.
Wobei Mai Jing das passendere Spiel ist. Wenn die Steine auf den Tisch gehauen werden, knallt das ohrenbetäubend.
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Zitat As Russia launched its invasion, the U.S. gave Ukrainian forces detailed intelligence about exactly when and where Russian missiles and bombs were intended to strike, prompting Ukraine to move air defenses and aircraft out of harm’s way, current and former U.S. officials told NBC News.
That near real-time intelligence-sharing also paved the way for Ukraine to shoot down a Russian transport plane carrying hundreds of troops in the early days of the war, the officials say, helping repel a Russian assault on a key airport near Kyiv.
It was part of what American officials call a massive and unprecedented intelligence-sharing operation with a non-NATO partner that they say has played a crucial role in Ukraine’s success to date against the larger and better-equipped Russian military.
The details about the air defenses and the transport plane, which have not previously been reported, underscore why, two months into the war, officials assess that intelligence from U.S. spy agencies and the Pentagon has been an important factor in helping Ukraine thwart Russia’s effort to seize most of the country.
Dass ein Versuch, den Flughafen Kiew per Fallschirmjäger einzunehmen, gescheitert war, war mir bekannt. Ich hatte mich nur gewundert, wie so ein Versuch erfolgreich sein könnte, denn um Kiew dürfte genug ukrainisches Militär stationiert sein. Wenn der obige Bericht stimmt, wäre das ein Hinweis auf einen umfangreicheren Plan der Russen, der so im Keim erstickt worden wäre.
"In Mali haben Dschihadisten nach eigenen Angaben einen russischen Söldner gefangen genommen.[...] Die malische Militärregierung dementiert den Einsatz von Wagner-Söldnern in dem westafrikanischen Krisenstaat und spricht lediglich von russischen »Militärausbildern«.[...] Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte zuletzt ein Ende der Kooperation mit der malischen Regierung angekündigt, sollte Bamako weiter mit russischen Söldnern zusammenarbeiten." "Dschihadistenmiliz nimmt offenbar russischen Wagner-Söldner gefangen", 25.04.22, anonym
Kommentar, aus zitatrechtlichen Gründen: Könnte sich um geschickte Propaganda handeln. Der Ukraine-Krieg ist ein historisches Ereignis und damit lässt sich leicht Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Immerhin scheint das Teilweise zu funktionieren.
24.04.22, Endlich, EU kämpft gegen Hass im Netz 25.04.: Twitter wurde von Musk übernommen. (to be continued)
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #321Weil es jedermann verpaßt zu haben scheint (mich eingeschlossen): Die USA haben vor ein paar Tagen das Lend-Lease-Programm neu aufgelegt.
Zitat von 6. April 2022 ...
Die Vorlage ist soeben vom Repräsentantenhaus abgesegnet worden.
Zitat Jack Detsch @JackDetsch
NEW: The House just OK'd the Ukraine Lend-Lease bill, extending a WWII-style provision of weapons to 🇺🇦.
The bill passed 417-10 and now goes to POTUS desk. “Every lever must be pulled to help Ukraine defend itself against Putin’s campaign of terror," Sen. Jeanne Shaheen said.
Zitat Russia running short of precision missiles, say western officials
Pentagon believes Russian offensive is behind schedule in south and east amid shortfalls
Russia is running short of precision missiles in its war against Ukraine and its arms factories lack the ability to produce enough to keep up with demand, western officials have said. Limitations in Russia’s arms supply industry and the impact of western sanctions mean Moscow is having to transport missiles from other parts of the country to Ukraine, the officials said on Friday. “Their stock is limited, it is being run down, and we are seeing them having to move Kalibr missiles from other strategic directions where they may be stored,” said one western official, referring to sea-launched cruise missiles. “That brings you some indications that their stock of precision weapons is being reduced.”
The assessment comes as the US and its European allies boost efforts to arm Kyiv and are girding for a protracted conflict, with the Biden administration looking to send $33bn more in military, economic and humanitarian aid to Ukraine. It also comes as the Kremlin continues to struggle on the ground in Ukraine, with the Pentagon saying it believes Russia is at least several days behind its goal to encircle Ukrainian forces in the Donbas region.
“We believe that they meant to be much further along in terms of a total encirclement of Ukrainian troops in the east and they have not been able to link north with south,” said a senior US defence official. “In fact they’re nowhere close to linking north with south as the Ukrainians continue to fight back.”
Most Russian strikes are concentrated in the eastern Donbas region and the coastal city of Mariupol, the US official said, adding that most of the ordinance is “dumb ordinance, not precision-guided”. “We think that speaks to challenges that the Russians are having with [precision-guided munitions] replenishment,” the US official said. The western official said Russia’s difficulties in resupplying guided weaponry has been caused both by the “quality of their industrial base”, but also by western sanctions that are “limiting their ability to generate more capability in the time that it would be needed to have an effect on the battlefield”.
Zitat von HR2 im Beitrag #378Ich halte die deutsche Positionierung in diesem Krieg für existenziell, existentieller für Deutschland als Energiewende und Co.
Können Sie das näher erklären?
Kiew, Warschau und dann Berlin. Ohne Nato längst bittere Wirklichkeit.
Nebeneffekt, vielleicht bald aktuell: Massive Migration aus Nordafrika/Afrika nach Deutschland/Europa wegen Hunger. Wenn Odessa russisch eingenommen ist, liefert kein Frachter mehr Weizen in die dritte Welt/Afrika.
Zitat von Martin im Beitrag #411 Dass ein Versuch, den Flughafen Kiew per Fallschirmjäger einzunehmen, gescheitert war, war mir bekannt. Ich hatte mich nur gewundert, wie so ein Versuch erfolgreich sein könnte, denn um Kiew dürfte genug ukrainisches Militär stationiert sein.
Eine Erklärung für den russischen Optimismus bezüglich der handstreichartigen Einnahme von Kiew kommt mir gerade in den Sinn: man hat seine eigene Propaganda geglaubt, dass in der Ostukraine gerade die ganz große Offensive der ukrainischen Truppen läuft oder zumindest unmittelbar bevorsteht und sich deshalb der größte Teil des ukrainischen Militärs logischerweise dort befinden muss.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #417Die Anschlagskampagne auf die russische Infrastruktur läuft.
Irgendein Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um Sabotage/einen Anschlag handelt und nicht um pure Schlamperei oder einen unglücklichen Unfall?
Vielleicht war es aber auch die Vorbereitung der Koreaner, dort endlich einzumarschieren - es gibt dort ja eine starke koreanische Minderheit, die wird da bestimmt unterdrückt!
Zitat von hubersn im Beitrag #419Irgendein Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um Sabotage/einen Anschlag handelt und nicht um pure Schlamperei oder einen unglücklichen Unfall?
Das läßt sich natürlich nur vermuten, aber es fällt schon auf, wie sehr sich dergleichen Ungeschicklichkeiten in den letzten Tagen gehäuft haben: Das Feuer im Entwicklungslabor für Raketen NIL-2 des Verteidigungsministeriums in Twer am 21. April mit 17 Toten, die Kineschma-Chemiewerke in Dimitriewski am selben Tag und im Raketenwerk in Koroljow bei Moskau und auf dem Luftwaffenstützpunkt Ussurijsk im Russischen Fernen Osten in der Woche davor (ich nehme an, daß ich noch einige übersehen habe). Das geht über die übliche Frequenz des russischen Schlendrians hinaus.
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Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #420Das geht über die übliche Frequenz des russischen Schlendrians hinaus.
Welche ist das? Nach Berichten, wie die Öl- und Gaspipelines, die nach Europa führen, auf russischer Seite aussehen, kann das nicht wenig sein.
Zitat von hubersn im Beitrag #418Eine Erklärung für den russischen Optimismus bezüglich der handstreichartigen Einnahme von Kiew kommt mir gerade in den Sinn: man hat seine eigene Propaganda geglaubt, dass in der Ostukraine gerade die ganz große Offensive der ukrainischen Truppen läuft oder zumindest unmittelbar bevorsteht und sich deshalb der größte Teil des ukrainischen Militärs logischerweise dort befinden muss.
Naja, ein Großteil des ukrainischen Militärs sitzt natürlich seit 2014 an der Frontlinie im Donbas. Und die handstreichartige Einnahme wichtiger Regierungsgebäude wäre definitiv möglich gewesen. Es muß nur irgendein Nachrichtenleck gegeben haben, durch das die Ukraine vorher Bescheid wußte.
(Bestimmt von Putin selbst. Der wurde ja von den US-Eliten gekauft, wie jeder weiß.)
Zitat von Emulgator im Beitrag #421kann das nicht wenig sein.
Heute hat die russische Seite erklärt, sie habe die Eisenbahnbrücke auf der Strecke Raigodorok-Liman gestern morgen selbst gesprengt, nachdem genug Bilder umgehen, die die Brückenbogen in den Fluten des Siwerskidonetsk zeigen. (Die ukrainischen Medien haben gestern gemeldet, die Sprengung sei erfolgt, als ein Zug mit russischem Nachschub darüber fuhr) Das Dumme ist nur, daß über diese doppelgleisige Strecke der Hauptnachschub für den russischen Frontabschnitt bei Liman läuft (bzw. lief). Und es nicht ungedingt ein Geniestreich wäre, sich da die Bewegungsmöglichkeit abzuschneiden, wenn ein Großteil der eignen Kräfte auf der anderen Seite steht, jetzt keine Rückzugsmöglichkeit mehr hat (jedenfalls nicht ohne erheblichen Umweg) & nicht mehr versorgt werden kann.
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Zitat von Martin im Beitrag #411 Dass ein Versuch, den Flughafen Kiew per Fallschirmjäger einzunehmen, gescheitert war, war mir bekannt. Ich hatte mich nur gewundert, wie so ein Versuch erfolgreich sein könnte, denn um Kiew dürfte genug ukrainisches Militär stationiert sein.
So ganz doof ist der Versuch jetzt erst mal nicht. Die Besetzung von feindlichen Flughäfen ist ein ganz typischer Einsatz von Fallschirmjägern - gerade auch dann, wenn das weitere Umland noch vom Gegner kontrolliert wird. Der typische Ablauf: Die Fallschirmjäger sichern handstreichartig einen Flughafen. Und Verstärkung und schwere Waffen können dann über genau diesen Flughafen eingeflogen werden, so dass dieser Vorausstützpunkt sich verteidigen kann.
(Der historisch erste Einsatz von Fallschirmjägern war übrigens 1940 die Eroberung des norwegischen Flughafens Sola, wodurch die schnelle deutsche Luftüberlegenheit im südlichen Norwegen möglich wurde, die letztlich entscheidend für diesen Feldzug war).
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #420 Das läßt sich natürlich nur vermuten, aber es fällt schon auf, wie sehr sich dergleichen Ungeschicklichkeiten in den letzten Tagen gehäuft haben: Das Feuer im Entwicklungslabor für Raketen NIL-2 des Verteidigungsministeriums in Twer am 21. April mit 17 Toten, die Kineschma-Chemiewerke in Dimitriewski am selben Tag und im Raketenwerk in Koroljow bei Moskau und auf dem Luftwaffenstützpunkt Ussurijsk im Russischen Fernen Osten in der Woche davor (ich nehme an, daß ich noch einige übersehen habe).
In der Liste fehlt zumindest noch zwei gleichzeitig brennende (obwohl räumlich getrennte) Öllager in Brjansk (vor 1 Woche), ein Treibstofflager in Belgorod (Anfang April) und ein Munitionsdepot ebenfalls in Belgorod (Ende April). Plus natürlich das "Feuer", das auf der Moskwa ausgebrochen ist.*
* ich finde übrigens, dass die Bedeutung des Moskwa-Untergangs unterschätzt wird. Das war das größte versenkte Kriegsschiff seit dem 2. Weltkrieg. Und zwar ein Kriegsschiff, dessen Bewaffnung sehr stark auf Schutz vor Luftangriffen ausgerichtet ist. Eine Vielzahl von Raketen und Geschützen an Bord dienen speziell der Abwehr feindlicher Raketen. Wenn nun ausgerechnet so ein Schiff von durch die Ukraine selbst entwickelten Raketen versenkt werden kann (mit anderen Worten: durch nicht unbedingt die technisch besten Raketen), dann hat das Auswirkungen die weit über dieses eine Schiff hinausgehen. Es stellt sich z.B. dann auch immer dringlicher die Frage, wie sicher überhaupt große Kriegsschiffe heutzutage noch sein können - bis hin zur Zukunft der Flugzeugträger.
Brjansk & Co. habe ich weggelassen; der erste Ort liegt 150 km von der ukrainischen Grenze entfernt, kann also durchaus mit Marschflugkörpern oder Raketen erreicht werden; & Belgorod & die Moskwa waren ukrainische Militäroperationen; mir geht es ja um eine "fünfte Kolonne."
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