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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.011

11.05.2022 22:21
#476 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #470
Weil ein Zermürbungskrieg schlicht effektiv ist. Das haben die Amerikaner in Vietnam erlebt und sogar die Russen selber in Afghanistan.


Ich würde eher sagen, weil es nicht so einfach ist. Dass die Russen sich gerade zum Affen machen weil sie nicht mal im Ansatz die militärische Power haben die in der Propaganda verbreitet wurde, ist klar. Das heisst aber nicht, dass sie völlig kampfunfähig wären. Und man kann die rote Armee auch nicht einfach mit ein paar Drohnen besiegen. Das hat schon gegen die Steinzeit-Taliban nicht ausgereicht, das reicht gegen eine stark mechanisierte Armee erst recht nicht. Vor allem jetzt noch nicht, weil die Russen noch massiv Kriegsmaterial (inkl. Kampfflugzeugen usw.) auf Lager haben.

Llarian Offline



Beiträge: 6.926

11.05.2022 23:25
#477 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #471
Zitat von Llarian im Beitrag #470
Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Leute meinen alles mögliche sei geplant, administriert und gesteuert (ich muss dann immer wieder an Dune denken: "I see many things… I see plans within plans.").


In diesem Zusammenhang: Wäre es damit nicht auch ausgeschlossen, dass die "Woke-Kultur" geplant sei?


Ausgeschlossen sicher nicht. Aber eher unwahrscheinlich. Das ist aber auch nicht das, was ich vorher meinte (ich mag eigentlich keine Cross-Thread Diskussionen, weil außer uns dann kaum jemand weiß, worum es geht). Die Woke Kultur ist in dem Sinne vermutlich ungeplant entstanden, aber das bedeutet nicht, dass es keine Protagonisten gibt, die sie fördern. Man kann sich auch Ursache und Wirkung bei einzelnen Maßnahmen anschauen und sehen wo es hinführt. Ein Krieg ist in dem Sinne ja auch nicht planbar, was aber nicht bedeutet, dass er nicht geführt wird. Soros braucht nur Leute zu fördern, von denen er meint, dass sie der westlichen Kultur schaden. Wie sich das Ganze am Ende ausbuchstabiert ist tatsächlich kaum planbar, aber der Schaden ist trotzdem da.

Frankenstein Offline




Beiträge: 888

12.05.2022 00:52
#478 Der Zustand der russischen Nuklearstreitkräfte dürfte kaum besser sein als der der restlichen Armee (visualpolitik.de) Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #476
Zitat von Llarian im Beitrag #470
Weil ein Zermürbungskrieg schlicht effektiv ist. Das haben die Amerikaner in Vietnam erlebt und sogar die Russen selber in Afghanistan.


Ich würde eher sagen, weil es nicht so einfach ist. Dass die Russen sich gerade zum Affen machen weil sie nicht mal im Ansatz die militärische Power haben die in der Propaganda verbreitet wurde, ist klar. Das heisst aber nicht, dass sie völlig kampfunfähig wären. Und man kann die rote Armee auch nicht einfach mit ein paar Drohnen besiegen. Das hat schon gegen die Steinzeit-Taliban nicht ausgereicht, das reicht gegen eine stark mechanisierte Armee erst recht nicht. Vor allem jetzt noch nicht, weil die Russen noch massiv Kriegsmaterial (inkl. Kampfflugzeugen usw.) auf Lager haben.

Sicher?

Habe da gerade 2 interessante Youtube-Videos gesehen, in denen - für mich - ausgiebig und überzeugend analysiert wird, in welch katastrophalem Zustand sich die russische Armee befindet und warum das so ist:

Was macht die RUSSISCHE ARMEE so INEFFEKTIV?

Warum VERSAGT Russlands MILITÄRISCH-INDUSTRIELLER Komplex?

Und das hat der Kanal bereits vor über einem Jahr richtig eingeschätzt, wenn auch das Ausmass des katastrophalen Zustands leicht unterschätzt wurde:

Wie PUTIN die russische ARMEE TRANSFORMIERT

Emulgator Offline



Beiträge: 2.833

12.05.2022 02:41
#479 RE: Der Zustand der russischen Nuklearstreitkräfte dürfte kaum besser sein als der der restlichen Armee (visualpolitik.de) Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #478
Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #476

Ich würde eher sagen, weil es nicht so einfach ist. Dass die Russen sich gerade zum Affen machen weil sie nicht mal im Ansatz die militärische Power haben die in der Propaganda verbreitet wurde, ist klar. Das heisst aber nicht, dass sie völlig kampfunfähig wären. Und man kann die rote Armee auch nicht einfach mit ein paar Drohnen besiegen.[...] Vor allem jetzt noch nicht, weil die Russen noch massiv Kriegsmaterial (inkl. Kampfflugzeugen usw.) auf Lager haben.

Sicher?

Habe da gerade 2 interessante Youtube-Videos gesehen, in denen - für mich - ausgiebig und überzeugend analysiert wird, in welch katastrophalem Zustand sich die russische Armee befindet und warum das so ist:


Beides widerspricht sich nicht. Ineffizient heißt ja nicht machtlos. Rußland kompensiert einfach technische Unterlegenheit durch schiere Masse aus alten Waffen. Auch mit alten Waffen kann man noch Schaden anrichten.

Man sollte auch nicht den Vorteil vernachlässigen, den die Ukraine aus der Kenntnis amerikanischer Aufklärungsergebnisse hat. Sie ist schon am ersten Tag kriegsentscheidend gewesen, z.B. am Flugplatz Gostomel. Übrigens haben die USA auf diesen Vorteil hingewiesen, indem sie ihre Kenntnis der russischen Angriffspläne früh bekanntgegeben haben. Aber Putin wollte ja nicht hören. Das ist tatsächlich der einzige Fehler, den man Putin anlasten kann. Alles andere hätte für ihn auch gutgehen können.

Llarian Offline



Beiträge: 6.926

12.05.2022 03:04
#480 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #476
Ich würde eher sagen, weil es nicht so einfach ist. Dass die Russen sich gerade zum Affen machen weil sie nicht mal im Ansatz die militärische Power haben die in der Propaganda verbreitet wurde, ist klar. Das heisst aber nicht, dass sie völlig kampfunfähig wären. Und man kann die rote Armee auch nicht einfach mit ein paar Drohnen besiegen.

Mit ein paar Drohnen vermutlich nicht, mit ein paar hundert oder gar tausend schon eher. Nehmen wir mal an, nur "for the sake of argument", die Amis hätten die Technik die rote Armee in wenigen Tagen zu pulverisieren. Und sie könnten die auch weitergeben. Was wäre die Folge? Unweigerlich ein Nuklearkrieg. Das liegt sicher nicht im Interesse der Amerikaner. Das Muster ist ja nicht neu. Die Russen haben in Vietnam den Vietcong fleißig mit kleinen Waffen beliefert. Aber was wäre passiert, wenn sie ihnen offen hunderte von Bombern oder Raketen zur Verfügung gestellt hätten? Das selbe Muster auch in Afghanistan. Die Amerikaner haben den Taliban Stinger Raketen und kleine Waffen geliefert, aber nie große Waffensysteme wie Raketen, Bomben, Panzer oder Flugzeuge. Das ist zum einen natürlich eine Kostensache, aber zum anderen auch einfach darin begründet, dass man die direkte Konfrontation mit dem Gegner nie gesucht hat. Man will ihn schwächen, aber nie sich offen prügeln.
Und der Zermürbungskrieg ist in dem Sinne für die Amis das beste, was ihnen passieren kann, es schwächt den Gegner nachdrücklich, gibt ihm aber nie eine Entschuldigung heftig zurück zu schlagen. Und das dabei zehntausende von Zivilisten drauf gehen, juckt man Ende dabei keinen. Ich glaube schon, dass die Amis sehr viel mehr machen könnten. Aber sie werden sich hüten das zu tun.

Zitat
Das hat schon gegen die Steinzeit-Taliban nicht ausgereicht, das reicht gegen eine stark mechanisierte Armee erst recht nicht.


Die Taliban haben sich hinter Zivilisten in einem halb heimischen Land versteckt. Die Russen sind dagegen ziemlich klar zu erkennen, zumindest was Panzer, Fahrzeuge und Flugzeuge angeht. Ich bin sichert für amerikanische Kriegsführung ist der jetzige Gegner deutlich dankbarer.

Yago Offline



Beiträge: 431

12.05.2022 08:39
#481 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #470

Zitat
Was mir nicht klar ist: Mit ein paar Raketen und Drohnen ist lt. Presse die russische Armee fast aufgerieben. Warum erledigt man nicht aus der Ferne elegant und kostensparend den Rest der russ. Panzer etc? Warum sind die Russen noch handlungsfähig?

Weil ein Zermürbungskrieg schlicht effektiv ist. Das haben die Amerikaner in Vietnam erlebt und sogar die Russen selber in Afghanistan.



Der ist hier nicht effektiv, wenn man quasi vom Wohnzimmer aus im Homeoffice mit Raketen und Drohnen die Technik und Mannschaften vernichten kann. Dann ist man in einer Woche durch. Das Zauberwort heißt dann: Nachsetzen. Ist eine Armee in solch desolatem Zustand, dass sie aus dem Homeoffice heraus bekämpft werden kann, funktioniert der Atomkram auch nicht.


Ein wichtiger Punkt ist sicher, analog zur Wende in der DDR 89, dass man es unwahrscheinlich ist, dass die bewaffneten Kräfte geschlossen bis zum Ende gegen ihre Brüder vorgehen werden.

Zitat von Llarian im Beitrag #470
Zitat Das allmähliche Beliefern der Ukraine mit Waffen hat funktioniert, dass Russland offenbar Schwierigkeiten bei der Umsetzung seiner Pläne bekommt. Jetzt also doch? Heißt es nicht immer alles laufe nach Plan? Watt denn nu? Ehrlich: Läufts nu nach Plan oder nicht?


Das weiß ich doch nicht, die russische Sicht wird mir vorenthalten. Mit Sicherheit wurde die UA anfangs nicht umgepflügt, um nicht sinnlos Infrastruktur zu zerstören. Jetzt wird sie nicht umgepflügt, da nicht sicher ist, ob die Armee dabei mitmacht.

Ich habe mal gesehen, wie es ist, wenn ein Panzerregiment marschiert. DAS sehen wir in der Ukraine nicht.

Zitat von Llarian im Beitrag #470
Ihr Lieblingswort scheint wirklich das Planen zu sein. Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Leute meinen alles mögliche sei geplant, administriert und gesteuert (ich muss dann immer wieder an Dune denken: "I see many things… I see plans within plans."). Im realen Leben stellt man aber fest, dass erstaunlich wenig geplant ist und vieles schlicht passiert, weil den Betreffenden gerade nix anderes eingefallen ist.


Nehmen Sie ein anderes Wort, wenn es besser gefällt. Wenn man eine Lage hat, wird die Bewertet. Die Führung beschließt mit einer Absicht im Sinn das folgende Vorgehen. Dabei wird berücksichtigt, was das Ziel pos. / neg. beeinflussen könnte und wie wahrscheinlich es nach dem Gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse ist. Dann wird gehandelt und es erfolgt eine Betrachtung des Ergebnisses und eine Neubewertung der Lage.

Es kann natürlich sein, dass alle morgens würfeln, wie sie sich nun heute die Zeit vertreiben werden.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

12.05.2022 09:31
#482 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Es ist natürlich immer ein Fehler in selbstgewisse Arroganz zu verfallen.

Aber der Krieg scheint für korrupte, anti-westliche, reaktionäre Autokratien, die vormodernen Weltbilder, Werten und Gesellschaftsordnungen nachtrauern ein Realitätscheck und Bestandsaufnahme bzgl. ihres Fortschrittes für die reaktionäre Sache zu sein.

https://www.welt.de/politik/ausland/arti...-Bataillon.html

Vielleicht bestand da in der Bubble auch eine gewisse Selbstgewissheit und Arroganz.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

12.05.2022 11:24
#483 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Oha. Jetzt wissen wir, zu welchem Zweck die Russen Waschmaschinen klauen...

Zitat
Sanctions forcing Russia to use appliance parts in military gear, U.S. says

With Western technology sales banned, Russia is using computer chips meant for household appliances in battlefield gear, Commerce secretary tells a Senate hearing

U.S.-led sanctions are forcing Russia to use computer chips from dishwashers and refrigerators in some military equipment, Commerce Secretary Gina Raimondo said Wednesday.

“We have reports from Ukrainians that when they find Russian military equipment on the ground, it’s filled with semiconductors that they took out of dishwashers and refrigerators,” Raimondo told a Senate hearing, noting that she recently met with Ukraine’s prime minister.

U.S. technology exports to Russia have fallen by nearly 70 percent since sanctions began in late February, according to Raimondo, whose department oversees the export controls that form a big part of the sanctions package. Three dozen other countries have adopted similar export bans, which also apply to Belarus.

The number of U.S. shipments to Russia including items subject to the new rules — semiconductors, telecommunications equipment, lasers, avionics and maritime technology — has decreased 85 percent and their value has decreased 97 percent, compared with the same time period in 2021, Patterson said.



https://www.washingtonpost.com/technolog...ffect-military/



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.429

12.05.2022 13:18
#484 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #482
[...]


Also ich weiß nicht, wie es Ihnen da geht, aber mir sind selbstgewiss-arrogante reaktionäre Autokraten eigentlich die Liebsten.

Wie Napoleon (oder, ich meine, Fouché (?)) gesagt haben soll: "Unterbrich niemals deinen Gegner wenn er einen Fehler macht."

Ich halte generell das Signal, welches durch diesen Krieg ausgesendet wird, für fatal. Insbesondere scheint nur der Westen Sanktionen verhängt zu haben usw.

Mal sehen, welche Konsequenzen man daraus ziehen muss.

Ich hoffe, meine Sorgen sind unberechtigt.

24.04.22, Endlich, EU kämpft gegen Hass im Netz
25.04.: Twitter wurde von Musk übernommen.
04.05.:Scholz WILL nicht nach Kiew
(to be continued)

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.265

12.05.2022 13:21
#485 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Das China unser Alptraum-Gegner ist/ wird, kann man schin lange sehen.
Ein effizienter(!) expansiver Kommunismus - schlimmer gehts nicht.

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

12.05.2022 14:34
#486 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat
Ukrainian Troops Appear To Have Fought All The Way To The Russian Border

May 10, 2022,08:54pm EDT

Ukrainian forces around Kharkiv, in northeastern Ukraine, appear to have pushed Russian troops east past Ternova, a settlement on the Russian border.

If confirmed, the Ukrainians’ liberation of Ternova could mark an inflection point in Russia’s 10-week-old wider war in Ukraine. In late March, Ukrainian forces drove Russian invaders from northern Ukraine. Now it appears they’re driving the invaders from northeastern Ukraine, too.

Heavy fighting continues around Izium, south of Kharkiv—and also around Kherson on Ukraine’s Black Sea coast. The Russians late last month briefly advanced around Kherson before stalling out. And Russian battalions more recently have captured a few settlements around Izium.

But those Russian gains are in jeopardy owing to Ukrainian gains around Kharkiv, a city of 1.4 million just 25 miles from Russia. As the Russian front collapses around Kharkiv, it could free up powerful Ukrainian brigades to push south, toward Izium, potentially tipping the fighting there in Kyiv’s favor.
...
If indeed the Ukrainian forces around Kharkiv, including the battle-hardened 92nd and 93rd Mechanized Brigades, have pushed all the way to the Russian border, they not only can prevent Russian artillery from targeting Kharkiv—they could fire their own guns at Russian staging areas on the far side of the border.

And they also would be free to pivot right and head toward Izium, 60 miles south of Kharkiv. The Russian army has 99 front-line battalion tactical groups in Ukraine. A dozen of the best BTGs slowly are advancing in fits and starts south and west past Izium.



https://www.forbes.com/sites/davidaxe/20...sh=739f39194409



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 6.926

12.05.2022 15:32
#487 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #485
Das China unser Alptraum-Gegner ist/ wird, kann man schin lange sehen.
Ein effizienter(!) expansiver Kommunismus - schlimmer gehts nicht.

Inhaltlich bin ich bei Dir, aber als Details muss ich anmerken: Mit Kommunismus hat China nichts mehr zu tun.

Llarian Offline



Beiträge: 6.926

12.05.2022 15:41
#488 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #481
Der ist hier nicht effektiv, wenn man quasi vom Wohnzimmer aus im Homeoffice mit Raketen und Drohnen die Technik und Mannschaften vernichten kann. Dann ist man in einer Woche durch. Das Zauberwort heißt dann: Nachsetzen. Ist eine Armee in solch desolatem Zustand, dass sie aus dem Homeoffice heraus bekämpft werden kann, funktioniert der Atomkram auch nicht.

Doch, der funktioniert sehr gut. Und deswegen macht man es auch nicht. Mal real, ohne Umweg über ukrainische Soldaten: Die Amis sind den Russen konventionell nicht nur ein bischen sondern haushoch überlegen. Wenn die keine Angst vor nuklearer Eskalation hätten, könnten die die russische Invasion in wenigen Tagen einäschern. Also warum tun sie es nicht? Eben. Und deswegen ist ein Zermürbungskrieg einfach viel, viel effektiver. Und, wie schon geschrieben, das ist ja nicht ohne Beispiel. Es gab etliche Zermürbungskriege und immer haben die Supermächte dabei übelst geblutet.

Zitat
Ein wichtiger Punkt ist sicher, analog zur Wende in der DDR 89, dass man es unwahrscheinlich ist, dass die bewaffneten Kräfte geschlossen bis zum Ende gegen ihre Brüder vorgehen werden.


Welche Brüder? Wenn Putin eins geschafft hat, dann das die Russen in der Ukraine für die nächsten 50 Jahre unbeliebter sein werden als Fußpilz. Und umgekehrt: Ich glaube nicht daran, dass die russische Gesellschaft völlig verroht ist, bei Soldaten sieht die Welt, wie man in Butscha gesehen hat, ein bischen anders aus. Welche Brüder?

Zitat
Wenn man eine Lage hat, wird die Bewertet. Die Führung beschließt mit einer Absicht im Sinn das folgende Vorgehen. Dabei wird berücksichtigt, was das Ziel pos. / neg. beeinflussen könnte und wie wahrscheinlich es nach dem Gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse ist. Dann wird gehandelt und es erfolgt eine Betrachtung des Ergebnisses und eine Neubewertung der Lage.


Richtig und sehr gut beschrieben. Und Sie beschreiben präzise den Punkt: Es wird jeden Tag neu bewertet, eben WEIL man nicht lange vorplanen kann. Klar versucht ein jeder Armeelenker eine Strategie, aber diese Strategie ist eine sehr grobe Vorstellung davon, was man erreichen will. Der Rest ist Taktik und muss ständig neu angepasst werden. Und genau deswegen gibt es keine detaillierten Pläne, weil diese maximal sinnlos sind.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.265

12.05.2022 16:49
#489 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #487

Inhaltlich bin ich bei Dir, aber als Details muss ich anmerken: Mit Kommunismus hat China nichts mehr zu tun.


Nun, sie nennen sich selbst Kommunisten, es gibt keine freien Wahlen, sondern nur eine Partei-Diktatur und Planwirtschaft hat weiterhin eine zentrale Bedeutung.

Wie würdest du das nennen?

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

12.05.2022 17:44
#490 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #489
Zitat von Llarian im Beitrag #487

Inhaltlich bin ich bei Dir, aber als Details muss ich anmerken: Mit Kommunismus hat China nichts mehr zu tun.


Nun, sie nennen sich selbst Kommunisten, es gibt keine freien Wahlen, sondern nur eine Partei-Diktatur und Planwirtschaft hat weiterhin eine zentrale Bedeutung.


In den Fall kann ich aushelfen. Bitte nicht weitersagen. Aber ich hatte vor ein paar Jahren Gelegenheit, meine rudimentären Mandarin-Kenntnisse mal praktisch anzuwenden. Für einen Prof. unserer Alma Mater, aus dem FB Philosophie. Der hat aus Gelegenheit des 200. von Marx eine "philosophische Biographie" publiziert (so nach dem Motto: K.M. als markantester Vertreter des Linkshegelianismus). Woraufhin er eine Einladung von einer Uni in Beijing erhalten hat, doch mal bitte als Gastleser ein Proseminar über den Heiligen Karl zu halten. Sie haben aber verabsäumt, um welche Art Uni es sich handelt, und was dazu in der Kursbeschreibung steht (das sollte dann vor Ort erfolgen). Ich hab' mir das dann mal herausgesucht, näher angeschaut & übersetzt. Es gibt gut 30 verschiedene Hochschulen mit Sitz Beijing; hier handelte es sich um eine Eliteuni, speziell für die Schulung von Nachwuchskadern, die dann für Parteistellen, oder auch den diplomatischen Dienst weitergereicht werden. Lauter "rote Kronprinzen", 太子党, Söhne innerhalb der geschlossenen mittleren Nomenklatura. Ich habe mich mit ihm nach seiner Rückkehr über seine Erfahrungen unterhalten. Die hatten den Namen "Karl Marx" vorher noch nie gehört, keine Ahnung von seinem Theoriegebäude. Null.

Was in China gilt, sind zuförderst & alleinig das "Deng-Xiaoping-Denken," 鄧小平理論, und, seit 2017 mehr und mehr als Curiculum beherrschend, das "Xi-Jinping-Denken," 習近平新時代中國特色社會主義思想. Da steckt zwar der "Sozialismus" express im Namen drin - 社會主義 - aber ebenso express als "ganz besondere Variante." Wörtlich: "Sozialistische Weltsicht chinesischer Prägung für die neue Ära Xi Jipings." Was auffällt, ist, daß die "14 Punkte," die das "Programm bilden" komplett inhaltsfrei formuliert sind: das Volk muß weiterhin der Maßstab sein, die ewigen Reformen/Anpassungen müssen weitergehen, das Ziel war die Harmonie zwischen Mensch & Natur, das muß auch in Zukunft gelten. De facto läuft das auf den einzigen Inhalt hinaus: Die Partei bestimmt, wo's langgeht, und das muß so bleiben. Das macht die Natur des "Sozialismus" aus. Feddisch. Das ganze kombiniert mit einem Personenkult, wie es ihn seit Mao nicht mehr gegeben hat.



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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.265

12.05.2022 18:30
#491 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Das ist zwar interessant, aber beantwortet meine Frage nur teilweise. Verstanden habe ich, dass es kein "echter" Kommunismus ist, weil die von Marx & Co nix wissen. Aber dann ist es doch wieder Kommunismus, weil ein Ding, das aussieht wie eine Ente, quakt wie eine Ente und läuft wie eine Ente, auch eine Ente ist. Und die Propaganda bezüglich des Unterschieds zwischen "Sozialismus" und "Kommunismus" lasse ich Mal weg.

Das ist nur heiße Luft mit tautologischer Soße: wenn man linke Demokraten von den "Vorteilen" überzeugen will, nennt man es "Sozialismus" (= gaaanz viel Gerechtigkeit und Umverteilung auf Kosten der bösen Kapitalisten). Wenn man linksradikale pseudoelitäre Egomanen überzeugen will, nennt man es "Kommunismus" (= gaanz viel Macht für linksradikale pseudoelitäre Egomanen, auf der Basis einer Diktatur über das tumbe Volk zu herrschen).

Richtig soweit?

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

12.05.2022 19:00
#492 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Das verkennt, daß hier gar nicht "überzeugt" werden soll. Hier wird einfach nur der feste Rahmen dekretiert: das HAT so zu sein, wie die Zentrale vorgibt. Unterfüttert & vorbereitet wird das seit gut einem Jahrzehnt durch eine ganze Reihe von "Vordenkern" unter der Kaste der Parteikader, vor allem um Ma Bin, Mao Yuzhi, Hu Muying, Fan Jinggang und noch einer ganzen Reihe. Das lief zu Anfang unter dem Motto "Mao wiederbeleben!" und richtete sich vor allem gegen die Parteiführung im Großraum Shanghai, die (ob zurecht oder nicht) seit Dengs Reformen den Ruf hat, nur nach Profit zu schauen, korrupt zu sein (was, wie bei der ganzen KPC, mehr als nur einen Kern von Wahrheit hat) & ansonsten "der wahren Kern" (meint den ideologischen seit 1942) vergessen zu haben. Es ist eine reine Kommandowirtschaft, bei der es darauf ankommt, daß der Partei keinerlei Konkurrenz, weder im Bereich der Ideen noch der Wirtschaft, dazwischen funken. Sie hat immer recht, und jetzt wieder nicht gewissermaßen "abstrakt" mit ein wenig Spielraum, sondern als rigorose Vorgabe. Das ist auch der Grund, warum sie nicht von der Zero-Covid-Strategie herunter kann, die gerade das Land mit desaströs an die Wand fährt. Die Partei hat das seit jetzt 28 Monaten als die richtige, die einzige richtige Strategie propagiert, und sie darf damit einfach nicht falsch gelegen haben.

Überhaupt war auch schon dem Maoismus der Trieb zum Missionieren fremd. Das mag aus unserer Sicht etwas seltsam klingen, weil wir ja alle noch die Bilder der 68er-Kader mit der Maobibel kennen und deren Schwärmerei für den Großen Steuermann. Aus Pekinger Perspektive war das völlig belanglos. Das war ein Epiphänomen aus den kurzen Jahren zwischen der Katastrophe nach dem Großen Sprung nach vorn und der Kulturrevolution, als die Spitze um Mao da "Weltgeltung" und "Bruderstaaten" und "internationale Solidarität" puschte, um sich nicht das eigene völlige Versagen zum Thema machen zu müssen und vermuteten quertreibenden Zirkeln (etwa um Tschou En-Lai) hier einen Hebel zu bieten, um Mao abzusägen. Ob das in Afrika oder Frankfurt oder irgendwo sonst auf dem "Trikont" verfing, war dieser Parteiführung absolut Wurst. Im Westen hat das in den maostischen Sektenklüngeln deshalb verfangen, weil das anders als in sonstigen kommunistischen Cliquen, auf die internen Zwangsmechanismen der brachialeren Sekten hinauslief. Das wurde nicht endlos im Kreis diskutiert, da war einer der Platzhäuptling, einer die Nr. 2, und alles wurde auf Linie gehalten: "Mao sagt ... die Aufgabe des Revolutionärs ist es, die Revolution zu machen!" Basta.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

HR2 Offline



Beiträge: 919

12.05.2022 20:06
#493 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #469
Zitat von Yago im Beitrag #467

Bärbock schließt derweil alle Türen: "Nie wieder Gas aus Russland" Es besteht also kein Interesse an einer Zeit nach dem Krieg mit Russland. Es scheint kein Tit for Tat mehr zu geben.



Ich habe folgendes Zitat von Baerbock zu bieten: "Deshalb reduzieren wir mit aller Konsequenz unsere Abhängigkeit von russischer Energie auf Null – und zwar für immer."

Das ist etwas völlig anderes als die von Ihnen genannte Aussage (die wohl auch ein Zitat ist? Woher?).

Eigentlich forciert Baerbock ja nur eine Binsenweisheit: mach' Dich von niemandem abhängig, lasse für alle Lieferanten die Tür offen, diversifiziere Deine Lieferketten. Das schließt nicht aus, in Zukunft wieder Gas aus Russland zu beziehen, ganz und gar nicht. Aber es schließt eine monopolartige Anbindung wie North Stream 2 aus. Und das zurecht.

Gruß
hubersn




Das ist Ihre vernünftige Interpretation des Zitats, doch so sehr ich Frau Baerbock als deutsche Außenministerin in diesem Krieg wider Erwarten schätze,
es ist und bleibt eine Grüne mit einer klaren und katastrophalen energiepolitischen Agenda. Das " Abhängikeit von Gas aus Russland auf null und für immer"
interpretiere ich als " Abhängigkeit von Gas auf null für immer". Der Krieg als Vehikel zur kompromisslosen Durchsetzung der "Energiewende".

edit: "Krieg" für "Konflikt"...selbst ich bin nicht sicher vor russischeR Propaganda

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.011

12.05.2022 20:22
#494 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Baerbock mag das aktuell tatsächlich so sehen, aber die Grünen haben ja bereits bewiesen, welche Halbwertszeit (pun intended) die eisernen Grundsätze noch haben, wenn es mal ein Problem gibt das sich nicht mit Geldumverteilung lösen lässt. Lassen Sie hier mal eine Situation mit akutem Gasmangel entstehen, dann interessiert das "für immer" keinen mehr. Diese ganze, infantile Ideologie ist doch eine reine Wohlstandsgeburt; ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass das alles sofort eingestampft wird wenn es mal richtig anfängt zu kriseln.

HR2 Offline



Beiträge: 919

12.05.2022 20:29
#495 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Dann wären die Grünen halb so gefährlich, als ich diese bisher eingeschätzt habe.
Die Realität holt sie alle ein. Ja, das ist schon auch meine Hoffnung.

Llarian Offline



Beiträge: 6.926

13.05.2022 01:57
#496 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #489
Zitat von Llarian im Beitrag #487

Inhaltlich bin ich bei Dir, aber als Details muss ich anmerken: Mit Kommunismus hat China nichts mehr zu tun.


Nun, sie nennen sich selbst Kommunisten, es gibt keine freien Wahlen, sondern nur eine Partei-Diktatur und Planwirtschaft hat weiterhin eine zentrale Bedeutung.

Wie würdest du das nennen?

Autoritäres Regime vielleicht? Partei-Diktatur finde ich auch nicht unbedingt falsch. Aber Kommunismus passt einfach nicht, so lange es in China einen extremen Kapitalismus gibt und den gibt es tatsächlich. Teilweise freier als hier. Und gerade aus Deutschland gegen Planwirtschaft zu wettern ist, nun ja, etwas schwierig. :)

Yago Offline



Beiträge: 431

13.05.2022 10:12
#497 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #460
Zitat von Yago im Beitrag #458
Russische Soldaten in Russland zu töten oder zu verhaften geht nur, wenn der russische Bär tot ist.
Einstellung und Mentalität sind nicht anders als die der Russen.
In der Ukraine übersteht seit 20 Jahren kein Präsident mehr eine Wiederwahl, meistens, weil er nicht streng genug gegen Korrpution vorgeht. In Rußland herrscht seit 20 Jahren (mit ein bißchen Medwedewpause) derselbe Oberkleptokrat.

Doch, Einstellung und Mentalität sind anders.




https://www.welt.de/politik/ausland/arti...-V6.0.B_quality

"Das ukrainische Verteidigungsministerium zeigte die Luftaufnahmen der zerstörten russischen Panzer auf Twitter und erklärte: „Die 17. Panzerbrigade der ukrainischen Armee hat die Urlaubssaison für Russen eröffnet. Einige von ihnen badeten im Donez, und einige wurden von der Maisonne verbrannt.“

Das sind nicht einfache Soldaten, sondern die Führung. Doch, die kommen aus dem gleichen Stall.

Yago Offline



Beiträge: 431

13.05.2022 10:26
#498 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #488
Zitat von Yago im Beitrag #481
Der ist hier nicht effektiv, wenn man quasi vom Wohnzimmer aus im Homeoffice mit Raketen und Drohnen die Technik und Mannschaften vernichten kann. Dann ist man in einer Woche durch. Das Zauberwort heißt dann: Nachsetzen. Ist eine Armee in solch desolatem Zustand, dass sie aus dem Homeoffice heraus bekämpft werden kann, funktioniert der Atomkram auch nicht.

Doch, der funktioniert sehr gut. Und deswegen macht man es auch nicht. Mal real, ohne Umweg über ukrainische Soldaten: Die Amis sind den Russen konventionell nicht nur ein bischen sondern haushoch überlegen. Wenn die keine Angst vor nuklearer Eskalation hätten, könnten die die russische Invasion in wenigen Tagen einäschern. Also warum tun sie es nicht? Eben. Und deswegen ist ein Zermürbungskrieg einfach viel, viel effektiver. Und, wie schon geschrieben, das ist ja nicht ohne Beispiel. Es gab etliche Zermürbungskriege und immer haben die Supermächte dabei übelst geblutet.



Zermürbungstaktik kommt dann, wenn man wegen personeller und materieller Probleme nicht anders kann.

Wenn es stimmt, dass man den Gegner auf Abstand halten und ihn bzw. sein Material zerstören kann, setzt man nach, dass ihm keine Ruhepause zum Neusammeln gegeben wird. Man geht rein in den Mann. Orientierung nehmen, destabilisieren und zu Boden bringen. Will Putin eine Atombombe auf seine Leute quasi im eigenen Land abwerfen? M.M.n. erhöht Frustration durch Übermüdung die Wahrscheinlichkeit eines Exzesses.

Die Lösung für das Problem ist m.M.n., dass man, wenn man es kann, entschlossen gegen den Feind vorgehen soll, aber gleichzeitig das Angebot machen sollte, "pass auf, das klappt nicht, höre auf, gehe zurück und wir machen da weiter, wo wir begonnen haben" Analog zur Schlägerei im Dorfkrug, wo man danach ein Bier zusammen trinkt.

Genau so funktioniert auch die Ausbildung bei gefährlichen Tieren. Die Umgebung unangenehm gestalten und Wohlverhalten mit Ruhe, Beendigung von Stress bestätigen.



Zitat von Llarian im Beitrag #488
Welche Brüder?

Die die russischen Soldaten in der UA haben. Verwandschaft, Freunde, gemeinsame Geschichte... Mir würde es schwer fallen, gegen Polen zu kämpfen.


Zitat von Llarian im Beitrag #488
Zitat Wenn man eine Lage hat, wird die Bewertet. Die Führung beschließt mit einer Absicht im Sinn das folgende Vorgehen. Dabei wird berücksichtigt, was das Ziel pos. / neg. beeinflussen könnte und wie wahrscheinlich es nach dem Gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse ist. Dann wird gehandelt und es erfolgt eine Betrachtung des Ergebnisses und eine Neubewertung der Lage. Richtig und sehr gut beschrieben. Und Sie beschreiben präzise den Punkt: Es wird jeden Tag neu bewertet, eben WEIL man nicht lange vorplanen kann. Klar versucht ein jeder Armeelenker eine Strategie, aber diese Strategie ist eine sehr grobe Vorstellung davon, was man erreichen will. Der Rest ist Taktik und muss ständig neu angepasst werden. Und genau deswegen gibt es keine detaillierten Pläne, weil diese maximal sinnlos sind.n


Da verändert sich nichts Wesentliches, es gab über Nacht keine tektonische Plattenverschiebung. Das einzige, was sich ändert, ist die Anzahl der Waffen. Wesentlich hat sich nur für Russland geändert, dass die Nato einen Waffengang mit Russland nun als führ- und gewinnbar betrachtet. Für beide Annahmen gab es in der Nato Szenarien, in Russland wohl nur eines.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.265

13.05.2022 11:00
#499 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #497

Das sind nicht einfache Soldaten, sondern die Führung. Doch, die kommen aus dem gleichen Stall.


Ich bin auch über dieses Zitat gestolpert. Und meine erste Reaktion war auch: wie unmenschlich. Die jungen, russischen Soldaten, die da elendig gestorben sind, waren auch Menschen.

Meine zweite Reaktion war dann: wenn mein Land überfallen worden wäre, Zehntausende umgebracht, Tausende verschleppt und hunderte Frauen vergewaltigt worden wären, dann würde mir vielleicht auch die Sprache entgleiten. Immerhin sind das nur WORTE - wenn Russland solche Kommentare nicht mehr lesen möchte, dann gäbe es da eine ganz einfache Lösung:

Einfach nach Hause fahren. Dann hören die spitzen Bemerkungen auf.

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Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.265

13.05.2022 11:08
#500 RE: Russischer Schriftsteller hält taktischen Nuklearwaffeneinsatz zum 9. Mai für möglich Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #498

Wesentlich hat sich nur für Russland geändert, dass die Nato einen Waffengang mit Russland nun als führ- und gewinnbar betrachtet.



Manchmal frage ich mich, ob wir in der selben Welt leben. So lange Russland ABC-Waffen besitzt, wird die NATO niemals russisches Staatsgebiet angreifen.
Denn im Gegensatz zu zum Beispiel Großbritannien (Falklandkrieg) besteht ja wohl kein Zweifel, dass Putin-Russland bereits bei kleinsten Territorialverletzungen zu ABC-Waffen greifen wird. Putin genügen ja schon pampige Bemerkungen ausländischer Diplomaten, um mit Krieg zu drohen.

Was sich geändert hat: die Welt sieht, dass Putin-Russland ein tollwütiges Tier ist, vor dem man sich schützen muss.

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