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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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hubersn Offline



Beiträge: 1.342

18.07.2022 15:49
#126 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #116
Wir haben für unsere Familie geprüft, welche Autarkie-Maßnahmen sich lohnen.



Das ist die völlig falsche Herangehensweise. Autarkie lohnt sich nicht. Bis der Ernstfall eintritt. Also vielleicht wirklich nie. Es ist eher eine Art Versicherung.

Der Mehrpreis ist auch ein Real-Life-Abbild der Energiewende im ganz kleinen Maßstab: technisch geht es schon irgendwie, aber halt sehr teuer.

Zitat

Solarzellen / Photovoltaik.
Wir haben hier ein Angebot liegen. Zuerst hat der Verkäufer etwas von 20.000 Euro geschwafelt, aber nach der ersten Hausbegehung liegt der Preis schon bei 25.000.
Preissteigerung: ohne Begründung.



Im Moment ist die Nachfrage hoch und das Angebot knapp. Sowohl was Arbeitskraft als auch was Panels und zugeordnete Elektronik angeht. Schlechter Zeitpunkt für einen Kauf.

Zitat

Ich habe dann nachgefragt, was uns die Anlage bringt, wenn zB der Strom ausfällt. Antwort: in dem Fall ist die gesamte Photovoltaikanlage ebenfalls tot.
Eine normale Photovoltaikanlage wird in dem Fall sogar von extern abgeschaltet, falls sie noch laufen sollte - ich spare mir hier die technische Begründung, warum das so ist.



Das entscheidende Stichwort lautet "inselfähig". Kostet halt Geld, so wie alle Extras im Leben. Insbesondere ist darauf zu achten, dass die klassische PV-mit-Akku-Lösung normalerweise NICHT inselfähig konfiguriert wird, weil Autarkie bei kaputtem Netz nicht das Ziel ist, sondern nur Maximierung des Eigenverbrauchs (ein typischer Fall von "sinnlose Optimierung wegen ebenso sinnloser politischer Rahmenbedingungen").

Zitat

OK, sag ich, was muss ich also tun?

1. Es muss eine zusätzliche Schaltung installiert werden, die bei Stromausfall das Haus vom öffentliche Stromnetz trennt.
2. Wenn man die ganze Anlage nutzen will, um wirklich die wichtigsten Verbraucher abzusichern, dann muss im Haus die Verkabelung neu gezogen werden. Die Backup-Lösung kann nur eine Phase absichern. Alle wichtigen Geräte (Heizung, Kühlschrank und Pumpe im Pumpensumpf) muss dann auf eine Phase gebracht werden. Kosten: mindestens noch mal 5.000.
3. Als Sparlösung könnte man nur die Haustrennung einbauen und dann an den Akkus der Photovoltaikanlage einfach ein paar Steckdosen einbauen. Dann würde man beim Notfall eben Kabel durchs Haus ziehen. Aber selbst in dem Fall wird die Rechnung noch mal 3.000 teurer.



Teuer ist es auf jeden Fall. Aber das mit dem "nur eine Phase" ist Quatsch, das ist nur eine Frage des Preises. Und eines Fachmanns, der das entsprechend bauen kann und sich auskennt. Letztlich ist es eine Frage des Wechselrichters, denn den PV-Panels und letztlich auch dem Akku ist das egal, da die eh auf Gleichstrombasis arbeiten.

Wichtigste Regel, bei Heizung und Strom: selbst schlau machen, nur dann kann man ermessen, wann ein Handwerker Ahnung von der Materie hat oder nicht. Denn wirklich teuer wird es, wenn der "Fachmann" irgendeinen Mist verbaut.

Zitat

Das ganze wird aber zusätzlich dadurch witzlos, dass in den beiden wichtigen Monaten (Dezember und Januar) die Akkus der Photovoltaikanlage kaum aufgeladen werden. Im Winter gibt es nur 10 bis 15 % der Leistung, die im Sommer von der Anlage produziert wird. 10%: damit bekommt man kaum die Akkus warm. Völlig witzlos. Wir würden also letztlich so um die 30.000 Euro ausgeben (oder mehr, man kennt das ja) und hätten dann eine Anlage, die uns in den wirklich wichtigen Monaten Dezember und Januar nix bringt.



Das ist wie Solarthermie zur Heizungsunterstützung: genauso teuer wie wirkungslos.

Mein Haus braucht täglich irgendwas zwischen 18 und 26kWh. Da reicht der Akku nicht weit, und man muss die PV-Anlage sehr überdimensionieren, um auch bei bewölktem Himmel ausreichend Leistung erzielen zu können. Unter Vollproduktion darf man dann - ohne Netzkopplung - eben jede Menge wegwerfen.

Gehen tut die Energieautoarkie übrigens - wenn Geld keine Rolle spielt - schon: Wasserstoffspeicher, Brennstoffzelle für Strom- und Wärmeversorgung, überdimensionierte PV. Kostet halt sechsstellig, und von der Zuverlässigkeit her...würde ich in einem echten Notfall nicht drauf bauen wollen.

Zitat

Kachelofen.
So was nachträglich einzubauen, ist auch nicht billig. Ebenfalls 5stellig. Und dann hat man also einen Ofen im Wohnzimmer - aber der Rest des Hauses ist dann immer noch kalt. Wenn man von Anfang an einen Ofen ins Haus einbaut, kann man über Warmluftschächte auch andere Räume mitheizen. Aber nachträglich? Außerdem brauche ich dann noch einen Lagerraum für Pellets oder Briketts. Von Holz ganz zu schweigen; bei den miesen Heizwerten von Holz müsste ich den halben Garten als Holzschuppen ausbauen. Einen solchen Kachelofen würde ich im Normalfall auch nicht nutzen; der wäre nur ein Backup für den Ausfall der Gasheizung. Alles in allem wenig Nutzen und viel Aufwand.



Es gibt auch Kommunen, da werden klassische Feuerstätten jenseits von zertifizierten Pellet-Zentralheizkesseln gar nicht mehr genehmigt.

Holz hat echt eine grauenvoll schlechte Energiedichte, wie schon viele gemerkt haben, die von Heizöl auf Pellets umgestellt haben - wenn vorher das Tankvolumen für ein Jahr Heizung gut war, darf man jetzt 3x im Jahr Pellets bestellen.

Zitat

Dieselgenerator.
Ich habe gelesen, dass man Dieselgeneratoren regelmäßig (etwa alle 6 Monate) laufen lassen muss, damit sich die beweglichen Teile nicht festsetzen. Und solche regelmäßigen Betriebsproben sind eine riesige Sauerei. Diesel und Schmierstoffe einfüllen, alles stinkt, dann nach dem Probelauf alles wieder entleeren - alles stinkt noch viel mehr. Ich könnte den Dieselgenerator nur im Garten Probelaufen lassen - das gibt Ärger mit den Nachbarn. Und nehmen wir den unwahrscheinlichsten Fall, dass ich einen funktionsfähigen Generator hätte, und den dann Nachts laufen lasse für was auch immer, dann habe ich am nächsten Tag den wütenden Nachbarschaftsmob vor der Tür - von wegen, ich würde denen auch noch den Schlaf rauben mit meinem Krach. Ich kenn doch die Menschen, die würden sich ja wohl kaum für mich freuen, dass ich dann Licht und Heizung hätte und die nicht.



Wenn man das perfekte autarke System hat, baut man am besten gleich noch einen Bunker dazu und kauft ein paar Waffen zur Verteidigung ein.

Im Ernst: Dieselgenerator ist im Notfall nicht besonders sinnvoll, wenn man nicht selbst echt vertiefte Technikkenntnisse hat. Sonst muss man den Wartungsingenieur gleich mitkaufen.

Kleine benzinbetriebene Generatoren funktionieren recht zuverlässig, ist ja im Prinzip Rasenmähertechnik. Aber Diesel wäre halt für die Heizölheizer attraktiv, da man mit 5000l Vorrat halt auch eine Weile Strom erzeugen könnte. Wäre übrigens illegal, aber das stört im Notfall niemanden.

Zitat

Die Frage ist natürlich auch, was ausfällt. Wenn nur das Gas ausfällt, dann habe ich zwei elektrische Ölradiatoren hier - damit könnte ich ein komplettes Auskühlen verhindern. Allerdings würde das alle Anderen auch machen. Ob das Stromnetz das aushält?
Wenn Strom ausfällt, dann ist meine Gasheizung auch tot. Allerdings gilt das auch für fast alle anderen Arten von Heizung (einschließlich Wärmepumpe). Ausgenommen davon sind nur die ganz alten Ölheizungen. Die brennen auch ohne Strom. Aber alle modernen Anlagen gehen aus, weil die Steuerung ausfällt. Nur so nebenbei: wenn der Gasdruck fällt und sich eine Gasheizung deswegen abschaltet, dann kann nur ein Heizungsfachmann die wieder in Betrieb nehmen, da gibt es irgendeine Sicherheitsschaltung, die ich nicht kenne.



Ölzentralheizung läuft auch bei alten Brennern nicht ohne Pumpen, d.h. der Brenner macht dann zwar warm, aber die Wärme kann nicht im Haus verteilt werden. Allein um eine Ölzentralheizung im Normalbetrieb zu halten, braucht man schon ein nicht ganz kleines Notstromaggregat.

Allerdings glaube ich nicht, dass flächendeckend der Strom für wirklich lange Zeit ausfallen wird - es gibt jede Menge Verbraucher, die in einem bundesweiten Notfall sowieso wegfallen, und den Strombedarf der Privatwohnungen kann man mit ein paar Kohlekraftwerken lange decken. Wenn man politisch will natürlich...

Zitat

Wenn der Strom ausfällt, ist übrigens auch Internet und Telefon tot. Das macht es schwierig, auf die Schnelle überhaupt was zu organisieren.



Das Mobilfunknetz lebt stromtechnisch etwas länger, es gibt da Notstromvorschriften für die Stationen. Aber nur 2h wenn ich mich recht entsinne, und beim einsetzenden Run im Notfall wird es tendenziell sowieso zusammenbrechen, Notstrom hin oder her.

Zitat

Wie ist das mit den Tankstellen? Liefern die noch Benzin? Oder sind deren Pumpen dann auch tot?



Es soll noch ein paar Tankstellen auf dem Land geben, deren Pumpen auf Handbetrieb umgestellt werden können. Aber Tankstellenvorräte sind auch eng begrenzt, die Logistik ist da sehr anfällig. Das kann man im Notfall vergessen.

Man muss sich vom Gedanken verabschieden, im Notfall "weiter wie bisher" leben zu können. Denn es ist eben das: ein Notfall. Eine Ausnahmesituation. Da muss man auf Komfort eben verzichten, und man muss sich aufs Nötigste beschränken. Kohle- oder Gasgrill, Batterien, Trinkwasser, haltbare Lebensmittel die zur Not auch roh verzehrt werden können. Ende. Da es Winter und kalt ist, ist Kühl- und Gefrierschrank eh draußen vor der Tür. Und welches elektrische und netzgebundene Gerät würde man noch betreiben wollen im absoluten Notfall? Mir fällt gerade keins ein.

Gruß
hubersn

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.559

18.07.2022 16:08
#127 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Vor soviel Logik steht man ganz geplättet.

Zitat
Weil nun im kommenden Winter das Erdgas knapp wird, will die Bundesregierung möglichst wenig Erdgas für die Stromproduktion einsetzen. Also ist auch der Strom eine knappe Ware und muss an jeder Ecke eingespart werden. In Berlin sollen künftig deshalb sogar die Ampelanlagen nachts abgeschaltet bleiben.

Wenn der Strom so knapp wird, ist es praktisch ausgeschlossen, auch noch Elektroautos damit zu versorgen. Sie belasten das Netz zusätzlich. Deshalb gilt für die kommenden Monate: Je weniger E-Autos fahren, desto besser. Wer anstatt eines E-Autos einen Wagen mit Diesel- oder Benzinantrieb fährt, der entschärft die Gasnotlage.

Die Alternative wäre nur, gar nicht mehr zu fahren, was für alle diejenigen keine Option ist, die auf das Auto angewiesen sind. Das alles klingt seltsam, ist aber wahr.

Das Erdgas wird nicht nur in diesem Winter knapp werden, sondern auch in den kommenden Jahren, weil Russland als der größte Lieferant entweder dauerhaft ausfällt oder jedenfalls kein sicherer Kandidat mehr ist. Vor diesem Hintergrund kann der Umstieg auf das E-Auto nicht als die richtige Lösung bezeichnet werden.



https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumne...gtq8lv6NrkILJD4



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.121

18.07.2022 17:26
#128 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #127

Zitat
Das Erdgas wird nicht nur in diesem Winter knapp werden, sondern auch in den kommenden Jahren, weil Russland als der größte Lieferant entweder dauerhaft ausfällt oder jedenfalls kein sicherer Kandidat mehr ist. Vor diesem Hintergrund kann der Umstieg auf das E-Auto nicht als die richtige Lösung bezeichnet werden.



Wenn ich nur das mal kurz rausgreifen darf: DAS ist es, was mich am meisten ärgert. Das man aufgrund der Merkel-Politik kurzfristig völlig im Eimer ist, ist eins. Das war nach der Hinterlassenschaft von Adolf auch nicht anders. Aber im Unterschied gab es im Nachkriegsdeutschland ein Konzept sich wieder aus der Krise raus zu heben. Das gibt es derzeit gar nicht. Die sitzen wie die Kaninchen vor der Schlange, schwatzen etwas von ihren völlig sinnfreien Windmühlen und Solardächern, aber haben keinerlei Konzept wie sie die Energie im übernächsten Winter heranschaffen wollen. Vermutlich weil sie das gar nicht wollen. Vielleicht wird ja Putin wieder lieb, wenn wir nur ganz doll "bitte, bitte" machen.

Der Putin Überfall wurde zwar durch Merkel und Steinmeier erst wahrscheinlich, aber Putin hat den ersten Schuss gefeuert, dass kann man den beiden Versagern nicht in die Schuhe schieben. Und insofern ist es eben so, dass wir einen schwierigen Winter bekommen. Okay, Leben ist kein Murmelspiel, ab und zu tuts weh. Auch richtig weh. Im Unterschied zu den grünen Gesundbeetern bin ich mir des Ernstes der Lage durchaus bewusst, da werden Menschen im Winter erfrieren. Und gar nicht so wenige. Aber: Auch dieser Winter wird vorüber gehen. Was dann? Wir müssten jetzt schon anfangen neue AKWs zu bauen und zwar nicht morgen, sondern heute. Wir müssten nicht über Laufzeitverlängerungen reden sondern über Dutzende(!) neue Kraftwerke. Wir dürften nicht über Fracking und das Ende des Grottenmolches diskutieren sondern noch heute anfangen zu bohren. Und wir dürften nicht länger Solarzellen und Windkraft schön schwätzen, sondern anfangen Speicherseen und Power-to-Gas Anlagen im Dutzend zu bauen. Wir müssten endlich aufhören zu schwätzen und ENDLICH was tun.

Ich bin sicher kein Fan von den Windmühlen. Aber es ist mir ein Dutzend mal lieber, wenn wir endlich anfangen würden mehr zu bauen anstatt nur davon zu labern und am Ende auf Putins Gas zu warten. Selbst so eine dämliche Windmühle ist besser als sich von Habeck erzählen zu lassen man solle kalt duschen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.121

18.07.2022 17:32
#129 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #120
Zitat von Emulgator im Beitrag #119
Vielleicht am sinnvollsten ist, ein vollgetanktes Auto parat zu haben, um in Sicherheit zu fahren.


Das dürfte für viele wohl der Ausweg der Wahl werden. Einfach im sonnigen Süden überwintern. Arbeiten kann man sowieso nicht wenn es keinen Strom gibt, dann gibt es auch keinen Grund in der kalten Wohnung zu sitzen.

Dann jetzt los. Ernsthaft: Glauben Sie wirklich, dass wenn mehrere Tage der Strom ausfallen sollte, Sie noch irgendwohin kommen? Wenn wir mehrere Tage keinen Strom mehr haben, gibts Deutschland nicht mehr und dann kommen Sie auch mit dem Auto nicht mehr raus. Wenn dann jetzt.

Vielleicht noch als kleine Nachbemerkung zum "Preppen": Man muss sich darüber klar sein worauf mal sich vorbereitet. Einen Tage Stromausfall, drei Tage oder zwei oder mehr Wochen. Fall 1 ist einfach nur unangenehm, aber es reichen ein paar Kerzen aus. Fall 2 ist Lebensmittellagerung und vielleicht einen Gasgrill, Wasser einlagern und ggf. eben die viel diskutierten Öfen und Generatoren. Fall 3 ist etwas ganz anderes: Wenn der Strom zwei Wochen ausfällt ist der wichtigste, allerwichtigste Ausrüstungsgegenstand eine geladene Schusswaffe. Und das ist kein Geschwafel. Denn wer immer meint sich mit seinen Sachen gut vorbereitet zu haben, muss das in dem Moment auch verteidigen können.

pettibone Offline




Beiträge: 24

18.07.2022 17:39
#130 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #128

Wir müssten jetzt schon anfangen neue AKWs zu bauen und zwar nicht morgen, sondern heute. Wir müssten nicht über Laufzeitverlängerungen reden sondern über Dutzende(!) neue Kraftwerke. Wir dürften nicht über Fracking und das Ende des Grottenmolches diskutieren sondern noch heute anfangen zu bohren. Und wir dürften nicht länger Solarzellen und Windkraft schön schwätzen, sondern anfangen Speicherseen und Power-to-Gas Anlagen im Dutzend zu bauen. Wir müssten endlich aufhören zu schwätzen und ENDLICH was tun.



Frau Lang gab gestern bei Anne Will zum besten, man wolle jetzt einen Stresstest machen! Und wenn der ergäbe, dass der Strom nicht reicht, dann wolle man alle Möglichkeiten prüfen. Das wurde so gedeutet, dass auch die KKW-Laufzeiten verlängert würden. Von Herrn Spahn kam dazu der bahnbrechende Vorschlag, wenn die Grünen bei diesem Punkt "über ihren Schatten springen", dann könne man auch über ein Tempolimit sprechen.
Das ist ja an strategischer Brillanz kaum zu überbieten: Dauerhaftes Tempolimit gegen 6 Monate Laufzeitverlängerung

Aber das ist das, was wir von der größten Oppositionspartei zum Thema sichere Energieversorgung erwarten dürfen.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

18.07.2022 17:56
#131 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von pettibone im Beitrag #130
Das ist ja an strategischer Brillanz kaum zu überbieten: Dauerhaftes Tempolimit gegen 6 Monate Laufzeitverlängerung



Der BaWü-Obergrüne Kretschmann hat neulich auch so einen Unlogik-Doppelschlag fabriziert, ich hatte das schon kommentiert:
http://politikblog.huber-net.de/2022/06/...s-doppelschlag/

Innerhalb von zwei Tagen. Das ist schon krass, aber Grünen-Wähler sind halt besonders leichtgläubig. Oder ihre Politiker besonders dumm, da bin ich noch nicht ganz sicher. Eventuell beides.

Gruß
hubersn

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.559

18.07.2022 17:57
#132 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #128
Wir müssten endlich aufhören zu schwätzen und ENDLICH was tun.

Ich bin sicher kein Fan von den Windmühlen. Aber es ist mir ein Dutzend mal lieber, wenn wir endlich anfangen würden mehr zu bauen anstatt nur davon zu labern und am Ende auf Putins Gas zu warten. Selbst so eine dämliche Windmühle ist besser als sich von Habeck erzählen zu lassen man solle kalt duschen.







Ich fürchte, außer der Laufzeitverlängerung und der (Re)Mobilisierung noch der marodesten brachliegenden Kapazitäten bleibt uns mittlerweile keine Option mehr. Das Problem mit den Windmühlen ist, daß die auf ein stabiles, funktionierendes Netz angewiesen sind; wir hatten das ja schon oft genug, daß die Netzfrequenz nicht um 2 Hertz neben dem Richtwert von 50 liegen darf, damit das Netz nicht abraucht. Und daß jede neue Mühle die Unsicherheit vergrößert und schnell zu mobilisierende Kapazitäten bereitstehen müssen, um das auszugleichen. Und die einzige Technik, mit der das verläßlich zu leisten ist, sind Gasturbinen.

Davon ab: wir haben jetzt die 2. Juli-Hälfte. Neue Kapazitäten müßten im November bereitstehen. Selbst Windmühlen haben eine Bauzeit von geschätzt 2 Monaten, und einen einigermaßen großen Planungsvorlauf (auch wenn man mal eben par Ordre du Mufti das Bauland konfiszieren könnte, die Zufahrtwege anlegen, die Bauteile fertigen könnte. Die letzte Fertigungstätte für Rotorblätter, Nordex in Rostock, hat vor 14 Tagen dichtgemacht. Und wenn hier das Chaos ausbricht, dürften die Baustellen auch schwer zu versorgen sein (obwohl die per Dieselgenerator betrieben werden.) Ich hab' mir das in unserer Gegend vor ein paar Jahren am praktischen Beispiel mal angesehen - die waren von der Vorbereitung des Baugrunds bis zur Abnahme so etwa 10-12 Wochen ausgelastet. Für Kohlekraftwerke und gar AKWs darf man locker 2-3 Jahre selbst bei Turbo-Einlegung rechnen. Auch Fracking kann nicht von heute auf morgen loslegen. Man braucht erfolgreiche Explorationsbohrungen: die müssen auch erst einmal organisiert werden. Und bohren. Und "wildcatting" wie in Pennsylvania vor 150 Jahren dürfte bei dem zu betreibenden Aufwand ausfallen. Hier im Münsterland, 15 km von hier, ist das Vorhaben von Exxon, solche Explorationen vorzunehmen, vor 11 Jahren, im Sommer 2011 (als Fukushima hochaktuell war!) von einer überaus überschaubaren Bürgerinitiative gekippt worden (wenn ich das richtig durchgezählt habe, waren das ganze 6 Nasen): die haben Diavorträge gehalten & den Bürgermeistern der beiden in Frage kommenden Gemeinden die Hölle heiß gemacht - und die haben aus Angst um ihre Wiederwahl bei der Landesfürstenschaft "Njet!" gesagt. Hauptargument war: für solche Bohrungen müßten 150 LKW-Fahrten unternommen werden, über Feldwege (!) - hauptsächlich um die Frackflüssigkeiten anzuliefen: das könne man keinem Anwohner zu ertragen zumuten (ich denke mir das nicht aus: das kam auf jedem Vortrag vor). 2017 hat die Bundesregierung Fracking bekanntlich für ganz DE verboten; also auch die Vorbereitung. Und seit Februar besteht der Beitrag der Politik nur darin, daß irgendwer mal in ein Mikrophon hustet: eigentlich müßte man doch mal anfangen, darüber nachzudenken, ob man darüber nicht doch mal neu nachdenken sollte.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

flobotron Offline



Beiträge: 332

18.07.2022 20:16
#133 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #127
Vor soviel Logik steht man ganz geplättet.

Zitat
Weil nun im kommenden Winter das Erdgas knapp wird, will die Bundesregierung möglichst wenig Erdgas für die Stromproduktion einsetzen. Also ist auch der Strom eine knappe Ware und muss an jeder Ecke eingespart werden. In Berlin sollen künftig deshalb sogar die Ampelanlagen nachts abgeschaltet bleiben.

Wenn der Strom so knapp wird, ist es praktisch ausgeschlossen, auch noch Elektroautos damit zu versorgen. Sie belasten das Netz zusätzlich. Deshalb gilt für die kommenden Monate: Je weniger E-Autos fahren, desto besser. Wer anstatt eines E-Autos einen Wagen mit Diesel- oder Benzinantrieb fährt, der entschärft die Gasnotlage.

Die Alternative wäre nur, gar nicht mehr zu fahren, was für alle diejenigen keine Option ist, die auf das Auto angewiesen sind. Das alles klingt seltsam, ist aber wahr.

Das Erdgas wird nicht nur in diesem Winter knapp werden, sondern auch in den kommenden Jahren, weil Russland als der größte Lieferant entweder dauerhaft ausfällt oder jedenfalls kein sicherer Kandidat mehr ist. Vor diesem Hintergrund kann der Umstieg auf das E-Auto nicht als die richtige Lösung bezeichnet werden.


https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumne...gtq8lv6NrkILJD4



Das ist so dämlich, das kann man sich nicht ausdenken...erst den Benziner madig machen und Diesel wegen des geringeren CO2 Ausstoßes fordern, diesen dann aus den Städten wegen Feinstaubs verbannen und überteuerte E-Autos massiv subventionieren um dann fest zu stellen, dass man kein Strom hat....

Wenigstens bin ich letztes Jahr aus Berlin weg gezogen... im Oktober gehts ins eigene Haus mit Ofen... Briketts und Holz lege ich mir schon zu und wenns länger kalt und dunkel bleibt holen wir die Schwiegermutter hinzu, die kann dann im Ofenlicht ihr Jagdgewehr putzen... und wenn's ganz ungemütlich wird läuft man eben nach Polen.
dzien dobry i na zdrowie
Auf wiedersehen bestes Deutschland, dass wir je hatten...

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

18.07.2022 23:04
#134 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #128

Wenn ich nur das mal kurz rausgreifen darf: DAS ist es, was mich am meisten ärgert. Das man aufgrund der Merkel-Politik kurzfristig völlig im Eimer ist, ist eins. Das war nach der Hinterlassenschaft von Adolf auch nicht anders.




Und wenn ich das auch mal kurz rausgreifen darf: Für diesen Vergleich hat mir mein Vater links und rechts kräftig einen auf die Ohren gegeben.
Und das mit Recht, wie ich meine. Finden Sie nicht?

(Mein Vater ist seit 7 Jahren tot. Hahaha)

Llarian Offline



Beiträge: 7.121

18.07.2022 23:51
#135 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #134
Und wenn ich das auch mal kurz rausgreifen darf: Für diesen Vergleich hat mir mein Vater links und rechts kräftig einen auf die Ohren gegeben. Und das mit Recht, wie ich meine. Finden Sie nicht?

Jein. Ich verstehe das Ressentiment. Und vermutlich hätte ich es lange geteilt. Aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Ich glaube die Hinterlassenschaft der Regierung Merkel wird am Ende sehr ähnliche Folgen haben wie der zweite Weltkrieg. Nicht mit 50 Millionen Toten, das sicher nicht. Aber die Zerstörung des Landes ist ausgesprochen nachhaltig und sehr massiv: Von der ruinierten Energieversorgung, dem vernichteten Kapital, der Zerstörung des inneren Friedens, der Zerstörung des Rechtsstaates bis zum Verlust der Verteidigungsfähigkeit. Ich denke den "Schaden Merkel" zu beheben wird nicht Jahre sondern Jahrzehnte dauern. Am Ende vermutlich länger als nach dem Krieg. Weil der Unterschied vor allem darin liegt, dass man nach dem Krieg ziemlich genau wusste welchen Mist man gebaut hatte und nicht noch stolz darauf war. In Deutschland ist man heute noch lange nicht so weit. Man muss auch, wenn man fair vergleicht, berücksichtigen, dass die Lage vor Hitler in Deutschland deutlich schlechter war, als vor Merkel. Hitler konnte nur das ruinieren was Deutschland 33 war, ein armes Land unter den Folgen des ersten Weltkriegs, Merkel dagegen hatte ganz andere Substanz zu ruinieren.

Klar hat Hitler mehr Schaden in der Welt angerichtet, keine Frage, und Millionen Menschen ermordet, auch keine Frage. Aber der strukturelle Schaden "nur an Deutschland" ist immens und abrechnen können wir erst im Abstand von sehr vielen Jahren. Sie mag ihn nicht schlagen, aber sie geht durchaus in seine Richtung. Ich glaube, auch ohne den direkten Vergleich zu bemühen, Merkel war der größte Einzelschaden für dieses Land, mindestens seit Ende des Krieges. Mit großem(!) Abstand.

HR2 Offline



Beiträge: 1.008

19.07.2022 01:02
#136 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #135
Ich glaube, auch ohne den direkten Vergleich zu bemühen, Merkel war der größte Einzelschaden für dieses Land, mindestens seit Ende des Krieges. Mit großem(!) Abstand.



Der direkte Vergleich Merkel-Hitler, den Sie nicht bemühen wollen, wohl aber könnten wollen zu bemühen,
irritiert mich als Sie wertschätzender Leser. Sprengt aber das Thema hier...Einzelthema...

Vielleicht lenken wir lieber die Aufmerksamkeit auf das deutsche Volk.
Was ist in dem, was es immer durch seine Wahl leiden läßt?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.559

19.07.2022 14:51
#137 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat
Gazprom Declares Force Majeure: How We Got Here

by Peter Zeihan on July 19, 2022

Gazprom, the Russian state's gas monopoly notified its European customers that it was declaring force majeure in its supply contracts going back to June 14, citing "extraordinary circumstances" preventing the delivery of natural gas. It's easy to guess what the circumstances referenced are--the conflict in Ukraine, sanctions, etc. Is this just Russian brinksmanship? A negotiating chip?

Maybe. Probably not. We shouldn't forget that Nord Stream 1, the direct gas pipeline between Russia and Germany, is currently undergoing routine maintenance until later this week. There's still no strong indication that Russian gas supplies will resume in whole or in part, and with today's declaration Moscow has legal cover to halt energy supplies to the economic heart of Europe. As if legal cover is all Russia needs.

In the links below, we've included a series of videos I've recorded over the past few months that outline Russia's strategy, Europe's rather pitiful few options, and the rather bleak reality that Russia increasingly sees itself not just at war with Ukraine, but in direct conflict with Europe. To expect energy supplies to continue as normal is a fantasy that not even the most optimistic German industrialists can pretend to believe in anymore. The EU--especially Germany--and Russia both saw the increase of energy interconnectivity and pipeline politics (or "diplomacy") or the past few decades as a game of increasing leverage. The question was always, for whom? Europe always hoped that it could entice Russian good behavior through economic linkages and purchase contracts. We're likely to see in coming days where the power in this relationship, pun intended, really flows from.

April 30, 2022 - Russia’s Natural Gas Strategy

June 21, 2022 - The Ukraine War, a New Flashpoint, and the End of Europe’s Energy Innocence

July 11, 2022 - The End of Germany's World



https://mailchi.mp/zeihan/gazprom-declar...how-we-got-here

"Force majeure" = "höhere Gewalt"

https://zeihan.com/russias-natural-gas-strategy/
https://zeihan.com/the-ukraine-war-a-new...ergy-innocence/
https://zeihan.com/the-end-of-germanys-world/



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

19.07.2022 17:20
#138 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von HR2 im Beitrag #136
Was ist in dem, was es immer durch seine Wahl leiden läßt?


Meine Behauptung: Das können wir sehr gut hier beobachten. Die Dämonisierung Merkels hat als Gegenstück die Bereitschaft, sich einem politischen Heilsbringer um den Hals zu werfen: Kaiser, Führer, Bundeskanzler. Quintessenz ist die Erwartung, die Arbeit würde von jemand anderem erledigt. Hat er Erfolg, ist er gut, hat er Mißerfolg, ist er alleine Schuld. In der Rückschau sind dann seine Vorgänger gut. Der Politiker als Ersatzgott oder Ersatzteufel. Aber wir sind ja nicht religiös.

In Afrika kann man gleiches noch extremer beobachten. Gegen den alten Herrscher wird geputscht, das Volk tanzt auf den Straßen und feiert den neuen Kleptokraten. Bis sie merken, er handelt wie sein Vorgänger. Wenn sie Pech haben, schlägt der neue Herrscher Proteste gegen ihn sogar mit mehr Gewalt nieder.

Es wird dabei übersehen, daß auch innerhalb von Regierungen und Behörden Anreize bestehen, auf eine bestimmte Weise zu handeln. Tauscht man den Chef aus und die Anreize bleiben gleich, wird sich der Chef auch im Wesentlichen ähnlich verhalten. Wirklicher Gestaltungsspielraum ist nur dort, wo den anderen Akteuren egal ist, wie man ihn nutzt, oder wenn man seine Machtbasis frei auswählen kann (was in der dt. Parteiendemokratie wenig der Fall ist).

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.291

19.07.2022 17:47
#139 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #128
Und wir dürften nicht länger Solarzellen und Windkraft schön schwätzen, sondern anfangen Speicherseen und Power-to-Gas Anlagen im Dutzend zu bauen. Wir müssten endlich aufhören zu schwätzen und ENDLICH was tun.


Nun, das Problem an einem unbezahlbaren Konzept ist, dass es niemals umgesetzt wird, weil es unbezahlbar ist. Und ich für meinen Teil halte es auch für gut, dass man für diese Schnapsideen nicht auch noch den Großteil des BIP opfert.

Sehen sie es mal so rum: Hätte man vor 20 Jahren tatsächlich alles aufgebaut, was nötig wäre um den Zappelstrom in benötigter Größenordnung nutzbar zu machen, wäre das Land eben schon 20 Jahre früher verarmt und wir hätten die Probleme alle schon hinter uns, die jetzt erst kommen werden, mit all den Folgeproblemen, die das Ganze noch so mit sich bringt. Ich sehe darin keinen Vorteil. Das wäre eher Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Meine Hoffnung ist eher, dass sich der politische Wind drehen wird wenn der Michel mal längere Zeit mit echten Problemen konfrontiert wird, anstatt nur mit eingebildeten. Dafür braucht's leider erst eine auf den Deckel, auf die Vernunft der Deutschen ist traditionell eher kein Verlass...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.559

20.07.2022 10:12
#140 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Brauchbares Motto.

Zitat
Saifedean.com @saifedean

The only proven alternatives to hydrocarbon fuels are poverty, cold, disease, and darkness. All other supposed alternatives are expensive fictions which you can only indulge as long as you have a lot of hydrocarbons.

5:45 AM · Jul 20, 2022·Twitter Web App



https://twitter.com/saifedean/status/1549601284109516800



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Llarian Offline



Beiträge: 7.121

20.07.2022 14:21
#141 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #139
Nun, das Problem an einem unbezahlbaren Konzept ist, dass es niemals umgesetzt wird, weil es unbezahlbar ist.

Das ist schlicht nicht richtig. Es ist furchtbar und irrsinnig teuer, keine Frage. Aber es ist eben nicht unbezahlbar. Ich glaube nicht, dass auch nur 20% der Bevölkerung bereit sein werden den Preis zu zahlen, wenn sie ihn denn ehrlich sehen, aber möglich ist es trotzdem.

Zitat
Und ich für meinen Teil halte es auch für gut, dass man für diese Schnapsideen nicht auch noch den Großteil des BIP opfert.


Und ich halte es nicht für gut im Winter zu erfrieren.

Zitat
Sehen sie es mal so rum: Hätte man vor 20 Jahren tatsächlich alles aufgebaut, was nötig wäre um den Zappelstrom in benötigter Größenordnung nutzbar zu machen, wäre das Land eben schon 20 Jahre früher verarmt und wir hätten die Probleme alle schon hinter uns, die jetzt erst kommen werden, mit all den Folgeproblemen, die das Ganze noch so mit sich bringt. Ich sehe darin keinen Vorteil. Das wäre eher Selbstmord aus Angst vor dem Tod.


Das stimmt schlicht nicht. Ich habe leider meine Berechnungen noch nicht abgeschlossen (und im Moment reisse ich mich auch nicht drum), aber im Vergleich zu Merkels drei anderen Katastrophen, ihrer Flüchtlingsparty, dem ESM und der Corona-Nummer, ist der Energieschwachsinn nicht extrem. Hätten wir uns Merkels Flüchtlingsparty gespart und nicht inzwischen mehr als zwei Billionen Euro an die EU verschenkt, dann könnten wir tatsächlich von Windrädern und Solarzellen leben, deren Strom wir in Form von Methan in Erdgasspeichern unterbringen. Das ginge tatsächlich. Wir wärmen nicht verarmt und wir hätten auch immer noch warme Winter. Der finanzielle Irrsinn der Merkel Regierung (und damit meine ich nicht den von ihr zerstörten Rechtsstaat) lag nicht in einem einzelnen dieser Projekte. Sondern in dem Schwachfug all den Irrsinn zu machen. Wir hätten uns einen Irrsinn leisten können. Und die Energiewende wäre im Unterschied zur Flüchtlingsparty und dem Verschenken von Geld an die EU, wenigstens dem Lande zugute gekommen. Teuer, aber wenigstens mit einer positiven Wirkung.

Zitat
Meine Hoffnung ist eher, dass sich der politische Wind drehen wird wenn der Michel mal längere Zeit mit echten Problemen konfrontiert wird, anstatt nur mit eingebildeten. Dafür braucht's leider erst eine auf den Deckel, auf die Vernunft der Deutschen ist traditionell eher kein Verlass...


Da warte ich schon so lange drauf. Ich glaube das nicht mehr in einfacher Form. Ja, langfristig ist das auch meine Sicht, aber ich fürchte, der Knall muss ganz verheerend ausfallen, bis es der Deutsche wirklich merkt. Ich denke auch, dass der Knall kommt, aber das dauert noch. Selbst wenn im Winter ein paar zehntausend Leute erfrieren würden (und das wird am Ende weniger sein), wird das immer noch nicht reichen, erst wenn Millionen erfrieren, wird man wach. Mit der Impfung erleben wir ja den selben Dreck, die deutliche Übersterblichkeit in 2021 ist für den Statistiker deutlich (und im Ausland fängt man auch an darüber zu diskutieren), in Deutschland reden wir stattdessen wie wir noch Kinder hinterher opfern. Erst wenn die "Nebenwirkungen" in jeder zweiten Familie einschlagen würden, würde man was merken (und so übel die Grütze auch ist, das wird sie nicht schaffen). Und das aktuelleste Thema: Bei einer Inflation von 10% merkt der Deutsche immer noch nix (die Amis sehen das ganz anders), wenn seine Ersparnisse in zehn Jahren verheizt sind, dann juckt ihn das noch nicht. Erst wenn es viel mehr Leuten an der Kragen geht, wenn die Einschläge in der Nachbarschaft sind und nicht im Nachbardorf, dann setzt das Denken ein. Die Deutschen haben mehrheitlich vermutlich 42/43 immer noch an den Endsieg geglaubt, erst als alles in Schutt und Asche lag, kam man dahinter, dass es doch keine so gute Idee war dem Würstchen hinterher zu laufen.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

20.07.2022 17:19
#142 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #140
Brauchbares Motto.

Zitat
Saifedean.com @saifedean

The only proven alternatives to hydrocarbon fuels are poverty, cold, disease, and darkness. All other supposed alternatives are expensive fictions which you can only indulge as long as you have a lot of hydrocarbons.

5:45 AM · Jul 20, 2022·Twitter Web App



https://twitter.com/saifedean/status/1549601284109516800



Fast. Ignoriert die Atomkraft, die nicht "hydrocarbon" ist, aber natrülich von den Befürworten von Armut, Kälte, Krankheit und Dunkelheit ebenfalls abgelehnt wird. Hätte man trotzdem erwähnen sollen, weil man es gar nicht oft genug erwähnen kann.

Anti-Atomkraft-Bewegte sollte der Anspruch auf Statusgewinn durch Signalisieren ihrer Ablehnung der Atomkraft nicht ohne Gegenwind durchgehen und Anti-Atomkraft-FUD-Strategien sollten nicht als noble Gesinung durchgehen.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Ulrich Elkmann Offline




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20.07.2022 19:34
#143 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Fast. Das übersieht, daß ein Verzicht auf nukleare Energie durchaus eine Option ist (wenn auch nicht unbedingt klug), etwa für kleinere Staaten oder Spezialfälle wie Island - daß aber der Verzicht auf fossile Quellen keine solche Option darstellt, wenn man mal den Fokus über die Energie hinaus weitet. Stichwort Petrochemie. Danisch hat vor ein paar Tagen das Beispiel des Asphalts gebracht, der als Klebeuntergrund für Endzeitsannjasins unabdingbar ist. Hauptbestandteil ist Bitumen, Rest & Sumpf in der Raffinerie, wenn alles anderweitig Brauchbare rausgecrackt worden ist. Ansonsten der größte Teil der Kunststoffe, eine Menge an Grundstoffen für die Pharmaindustrie; Schmierstoffe, Farben; nicht zuletzt Kunstfasern. Wäre mal eine schöne Denksportaufgabe für die Klebefans, denen vorzurechnen, was an Bestandteilen allein für ihre Smartphones ohne die Petrochemie überhaut nicht mehr hergestellt werden könnte, angefangen vom Gehäuse und dem Bildschirm.

PS. Wird mir gerade eingespielt:

Zitat
Brian Gitt @BrianGitt
Renewable energy won't replace fossil fuels.
Germany spent nearly $500 BILLION on wind & solar power over the last 20 years.
Germany's dependence on fossil fuels declined from 86% to 79%.
11:06 PM · Jul 19, 2022·Twitter Web App



https://twitter.com/BrianGitt/status/1549501040340471810



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

21.07.2022 02:04
#144 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #141
Mit der Impfung erleben wir ja den selben Dreck, die deutliche Übersterblichkeit in 2021 ist für den Statistiker deutlich (und im Ausland fängt man auch an darüber zu diskutieren), in Deutschland reden wir stattdessen wie wir noch Kinder hinterher opfern. Erst wenn die "Nebenwirkungen" in jeder zweiten Familie einschlagen würden, würde man was merken (und so übel die Grütze auch ist, das wird sie nicht schaffen).



Es gibt irgendwo auf der Welt eine seriöse Untersuchung, die eine signifikante Übersterblichkeit der geimpften Kohorte in 2021 gefunden hat? Ich bin interessiert. Quelle?

Bisher kenne ich nur eher peinliche Versuche, mit schlechten Statistiktricks die zweifellos vorhandenen Nebenwirkungen über alle Maßen aufzublasen. Zuletzt das Doshi et al Machwerk zu den Zulassungsstudien von Pfizer und Moderna. Also bitte nur die beste Quelle nennen, ich bin es wirlich leid mich durch pseudowissenschaftlichen Sumpf zu kämpfen.

Gruß
hubersn

--
Mein Politik-Blog: http://politikblog.huber-net.de/
Mein Mischmasch-Blog: http://miscblog.huber-net.de/

Llarian Offline



Beiträge: 7.121

21.07.2022 03:21
#145 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #144
Es gibt irgendwo auf der Welt eine seriöse Untersuchung, die eine signifikante Übersterblichkeit der geimpften Kohorte in 2021 gefunden hat? Ich bin interessiert.

Zunächst mal gibt es eine ganz signifikante Übersterblichkeit in der ganzen Bevölkerung, und da bei Toten nicht unterschieden wird ob sie die Grütze in sich haben oder nicht, ist das ein Scheinargument. Aber Sie sind nicht interessiert. Alles was Sie wollen ist sich an ihre Weltsicht zu klammern und das, was Sie in den letzten zwei Jahren zusammen geschrieben haben, irgendwie rechtfertigen. Ich habe keine Lust das zu füttern, auch wenn Sie es offensichtlich nicht merken, ich ignoriere Sie seit Monaten, Sie sind hier nur noch geduldet, nicht mehr.

Zitat
Also bitte nur die beste Quelle nennen, ich bin es wirlich leid mich durch pseudowissenschaftlichen Sumpf zu kämpfen.


Sie können so viel Leid sein, wie Sie wollen, es zwingt Sie niemand hier zu sein. Sie haben ihren eigenen Blog, da können Sie sich gerne mit Gleichgesinnten austauschen. Und für den Fall das auch das nicht verstanden wird: Ich werf niemanden raus, so lange er sich nicht daneben benimmt. Das bedeutet nicht, dass jeder willkommen ist.

Frank2000 Offline




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21.07.2022 08:11
#146 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Ich habe dazu keine Meinung und bin auch bei diesem Thema über alle Maßen erschöpft - wie wohl alle anderen auch, wenn man den gereizten Tonfall berücksichtigt.

Aber man kann nichts untersuchen, zu dem keine Daten erhoben werden. Und die Kontrolle darüber, welche Daten erhoben werden, liegt in den Händen der Machthaber.

Und zumindest in Deutschland ist die Bereitschaft, Daten zu Thesen zu erheben, die dem Mainstream bzw der offiziell einzig erlaubten, alternativlosen Sichtweise widersprechen, nicht besonders ausgeprägt. Das ist ja nicht nur bei Corona so.

Für andere Länder kann ich nicht sprechen. Aber in Deutschland werde ich als Bürger systematisch von der Politik belogen und betrogen, weil die nur das untersuchen, was in deren Agenda passt. Ich glaube, dass diese ganzen Baerbocks, Faeser, von der Leyens, Scholzens, .... das LÜGEN so sehr zu einem integralen Bestandteil ihrer Persönlichkeit und ihres Alltags gemacht haben, dass die inzwischen selbst glauben, die Wahrheit zu sagen. Ist wie eine Sekte. Eine Religion. LÜGEN kann pathologisch werden.

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Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

H_W Offline



Beiträge: 456

21.07.2022 08:50
#147 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #146
die Kontrolle darüber, welche Daten erhoben werden, liegt in den Händen der Machthaber.


Das ist mir bei der "Pandemie" von Anfang an merkwürdig vorgekommen.

Daß man anfangs keine Daten hatte, war zwar peinlich aber noch verständlich.
Daß man sich aber kaum Mühe gab, reale Daten überhaupt zu erhalten, war ein Skandal.
Daß aber diejenigen, die daran arbeiteten, Daten zu erlangen, voller Hass verfolgt wurden und nach Möglichkeit vernichtet, war und ist ein Verbrechen.

Gruß, H_W

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Bei FB gefunden:
Gutmenschen sind Bösmenschen in dumm.

Noch ein FB-Fund:
Der Vorteil an der Gendersprache ist, man merkt gleich, wer nicht alle Latten am Zaun hat.
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Llarian Offline



Beiträge: 7.121

21.07.2022 11:42
#148 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von H_W im Beitrag #147
Daß man anfangs keine Daten hatte, war zwar peinlich aber noch verständlich.
Daß man sich aber kaum Mühe gab, reale Daten überhaupt zu erhalten, war ein Skandal.
Daß aber diejenigen, die daran arbeiteten, Daten zu erlangen, voller Hass verfolgt wurden und nach Möglichkeit vernichtet, war und ist ein Verbrechen.

Völlig richtig. Alle drei Punkte. Und gerade bei letzterem kommt ich zu der Frage: Ist es nicht nur ein Verbrechen im rhetorischen Sinne oder ist es tatsächlich eins.

Ich halte grundsätzlich wenig von Verschwörungstheorien. Bis zu Edward Snowden habe ich sie samt und sonders als lächerlich verworfen, seit Snowden bin ich ein bischen vorsichtiger geworden. Ich halte zwar immer noch die meisten "klassischen" Verschwörungstheorien für blanken Unsinn, aber weniger weil ich den Menschen nicht zutraue so boshaft zu sein (im Gegenteil, da halte ich inzwischen alles für möglich), sondern weil viele Verschwörungstheorien auf Technologien basieren, die wir so nicht haben, bzw. wo es absurd wäre diese "zurück zu halten", weil man dunkle Ziele verfolgt. Beispielsweise gibt es in der "Corona-Kritiker" Szene Leute, die wirklich glauben die Impfstoffe würden per Funkwelle mit der Außenwelt kommunizieren. Davon mal ab, dass das technisch schon sehr seltsam anmutet, ist es rundheraus abwegig, dass jemand, der eine solche Technologie zur Verfügung hat, diese nicht anderweitig nutzt, um mal kurz der reichste Mensch der Welt zu werden. Insofern ist das meiste mit Sicherheit Blödsinn.

Und dennoch stimme ich nach drei Jahren Corona-Politik der schönen Aussage zu, die ich vor einiger Zeit im Netz las: Die Bundesregierung ist bemüht den Verschwörungstheoretikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Indem Sie die Verschwörungstheorien umsetzt und wahr macht. Der Unterschied zwischen einer Verschwörungstheorie und der Realität ist in Deutschland ungefähr sechs Monate. Und wenn wir jetzt den Witz beiseite lassen, so stellen wir fest, dass das gar nicht so witzig ist. Vieles was nicht nur die Bundesregierung inzwischen zugibt, wäre vor drei Jahren noch absolute Verschwörungstheorie gewesen. Da sind Sachen gelaufen, die kann man sich nicht ausdenken. Und ist es da so abwegig, dass eine Firma wie Pfizer sich einfach eine Regierung kauft? Ist das ohne Beispiel? Wenn man sich die Verträge ansieht, bzw. nicht ansieht, weil die ja teilweise geheim sind, wenn man sich die "Zulassungsstudien" (die diesen Namen nicht im Ansatz verdienen) ansieht, wenn man sieht wie Regierung und Pharma permanent versuchen jede Transparenz zu vermeiden, von geheimen Verträgen, geheimen Zulassungsstudien, geheimer Korrespondenz und geheimen Sitzungen, dann liegt der Verdacht einer Konspiration nicht nur nahe, er drängt sich einem absolut auf.

Und das ist am Ende zumindest meine nahe liegende Erklärung, warum da keine Zahlen erhoben werden. Da gibt es ganz handfeste Interessen, dass das nicht passiert. Diese Zahlen dürfen nicht erhoben werden. Sie dürfen nicht.

Erlauben Sie mir mal rumzuspinnen, ich kann nichts davon beweisen, es ist ein reiner Konjunktiv: Nehmen wir mal an, die Grütze wäre nicht nur nutzlos im Bezug auf Corona (was wir inzwischen schon ziemlich genau wissen), sondern zudem noch ordentlich giftig (was derzeit von einigen Menschen vermutet wird, aber nicht belegt ist). Aber nehmen wir einfach mal frech an, dem wäre so. Man hat sich geirrt. Sowas kommt vor. Contergan, Lipobay, Vioxx, es gibt Dutzende(!) Beispiele. Auch und gerade bei Impfstoffen, Pandemrix ist da der jüngste Kandidat (und gerade hier einen schönen Gruß an Christian Drosten, der das Zeug gut und lange schön geredet hat). Und die meisten dieser Stoffe hatten qualitativ weit bessere Zulassungsstudien als die aktuellen "Stoffe". Entsprechend: Ja, kann sein. Fehler passieren. Kann auch hier passiert sein, darum nehmen wir es mal, for the sake of argument, an:

Und jetzt die entscheidende Frage: Erinnert sich jemand an Grünenthal? Damals ging es um 2000 Tote und etwa 10.000 schwer geschädigte Kinder. Pfizer ist etwa 20 mal(!) so groß wie Grünenthal und hat mehr als eine Milliarde Dosen von ihrem "Impfstoff" ausgeliefert. Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass die vereinbarten Haftungsausschlüsse, die in geheimen Hinterzimmern vereinbart wurden, halten werden, wenn der Stoff auch nur das Zehntel eines Promilles umbringen würde? Wenn er die Giftigkeit der oben genannten Pandemrix, Lipobay oder Contergan hätte? Wie gesagt, rein hypothetisch: Wenn der Fehler passiert ist und bekannt wird, dann wäre die Firma Pfizer Geschichte und viele der Protagonisten wären nicht nur ohne Job, sie hätten gute Chancen demnächst gesiebte Luft zu atmen. "Die" (im Sinne von Politik und Pharma) würden alles, wirklich alles tun, um zu verhindern, dass das raus kommt, bzw. alles tun, damit es frühestens in 10 oder gar 50 Jahren heraus kommt. Und dann würde man ebenso alles tun um zu verhindern, dass da Daten erhoben werden. Und das ist für mich viel nahe liegender als bloße Schlamperei: Selbst wenn die nicht wissen, ob die Grütze giftig ist, alleine das Risiko, dass dem so sein könnte, würde alle Protagonisten fest einnorden, dass das um Himmels willen nicht festgestellt wird. Alleine das Risiko genügt schon zu entsprechendem Verhalten.

Ganz plastisch: Vollkommen egal ob er davon gewusst hätte oder nicht, wenn sich öffentlich herausstellt, dass die Impfstoffe nicht nur Schrott sondern giftig sind, dann wäre die Karriere von Karl Lauterbach in Schimpf und Schande beendet. Warum um alles in der Welt, sollte er irgendetwas tun, was dieses Risiko steigert?

zwerg Offline



Beiträge: 80

21.07.2022 12:47
#149 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Der Punkt ist doch, es gibt verschiedene Wege Übersterblichkeit zu berechnen. Deutschland schneidet je nach Variante unterschiedlich gut ab. Das liegt einfach daran, dass all das hanebüchene Zeitreihenstatistik ist oder Normalverteilungen weiterrechnet. Aber das rechnet nicht die Unterschiede der Gruppen heraus und im Vergleich zu vielen Vergleichsgruppen haben wir in der oberen Altersklasse viele Querdenker, die sich nicht impfen lassen und laut Ärzten die Probleme machen.

Und es ist eben nicht redlich auf unsinniger unsicherer Statistik zu verlassen und wichtige Größen in der Bewertung zu ignorieren, v.a. auch noch Auswertungen von eher drittklassigen Wissenschaftlern wie in der deutschen Maßnahmenauswertung. Klar, Schweden hat weniger geimpfte, aber kaum Querdenker, so dass Risikogruppen dort wirklich geimpft sind. Bei uns ist das anders, bei uns sind viele besonders vulnerable Gruppen im Querdenker- und Esoteriklager. Da Sie aber nur Teile der Situation anschauen wie bestimmte Welt-Journalisten, die die Unterschiede zwischen Rohdaten, Prognose und Hochrechnung nicht verstehen, kommt eben bei scheinbar rationaler Analyse ein eher fragwürdiges Ergebnis raus. Das macht auch die Ukraine-Querdenker-Fraktion nach deren Daten die Ukraine voller Nazis sei und Massenmord begangen habe und Russland als Land der Menschenrechte natürlich im Sinne des "Niemals wieder" hier Gerechtigkeit wiederherstelle. Ist halt ein einseitiger Blick auf die Situation mit viel Ausblendungen.

Und was die giftigen wirkungslosen Impfstoffe angeht, das geht in der letzten Iteration auf die im Börsenrecht durchzuführenden Risikoanalysen zurück, wo die Querdenker das Konzept einer Risikoanalyse nicht verstehen und meinen, dass ein Risiko etwas ist, dass bereits sicher eingetreten ist und die Realität beschreibt, und nicht nur als etwas, das überraschender Weise auftreten könnte, aber durch Vorbereitung der potentielle Schaden gemindert wird und die Wahrscheinlichkeit des Eintretens reduziert wird. Die Kernkraftwerke schalten wir ab, weil die Grünen und deren NGOs dort das gleiche abziehen und aus einem vorzeitigem Austausch eine Rohrs medial eine Kernschmelze wird.

Im übrigen, dass wir aufgrund deutscher Datenschutzinterpretation viele Daten nicht haben, ist kein Vermächtnis der Gesundheitspolitiker.

zwerg Offline



Beiträge: 80

21.07.2022 13:04
#150 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Eine Kritik am Evaluationsbericht ist, dass er sich auf alte Quellen von 2020 stützt, die nicht den Weg vom Preprint zur echten wissenschaftlichen Veröffentlichung gegangen sind. Also, Arbeiten, die nicht überzeugt haben oder Fehler hatten. Da dies ein politisches Dokument ist, wird es halt primär auf Twitter zerpflückt, was genaue Verweise schwierig macht aber Drosten hat einen davon als einen seiner letzten Retweets.

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