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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Llarian Offline



Beiträge: 7.091

21.07.2022 13:15
#151 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von zwerg im Beitrag #149
Der Punkt ist doch, es gibt verschiedene Wege Übersterblichkeit zu berechnen. Deutschland schneidet je nach Variante unterschiedlich gut ab. Das liegt einfach daran, dass all das hanebüchene Zeitreihenstatistik ist oder Normalverteilungen weiterrechnet. Aber das rechnet nicht die Unterschiede der Gruppen heraus und im Vergleich zu vielen Vergleichsgruppen haben wir in der oberen Altersklasse viele Querdenker, die sich nicht impfen lassen und laut Ärzten die Probleme machen.

Das können Sie sicher belegen.
Und bevor wir dann zu den Zahlen kommen: Was wäre, wenn wir auch eine deutliche Übersterblichkeit in jungen Jahren haben, die gegen Corona nicht allzu anfällig sind?

Zitat
Und es ist eben nicht redlich auf unsinniger unsicherer Statistik zu verlassen und wichtige Größen in der Bewertung zu ignorieren, v.a. auch noch Auswertungen von eher drittklassigen Wissenschaftlern wie in der deutschen Maßnahmenauswertung. Klar, Schweden hat weniger geimpfte, aber kaum Querdenker, so dass Risikogruppen dort wirklich geimpft sind.


Wieder so eine Behauptung. Können Sie auch das belegen? Und übrigens erscheint es mehr als fragwürdig sich ausgerechnet auf Schweden zu berufen, die ja nach Aussage der Corona-Fraktion, auch in diesem Forum, so ziemlich alles falsch gemacht haben, was man falsch machen kann.

Zitat
Da Sie aber nur Teile der Situation anschauen wie bestimmte Welt-Journalisten, die die Unterschiede zwischen Rohdaten, Prognose und Hochrechnung nicht verstehen, kommt eben bei scheinbar rationaler Analyse ein eher fragwürdiges Ergebnis raus.


Das ist ein generischer Vorwurf ohne Wert, den man einfach jedem an die Backe binden kann, vollkommen egal welche Meinung er vertritt. "Ich habe die Wahrheit, weil meine Leute die Wahrheit schreiben, die Ahnung haben, und erstklassig sind. Alle anderen sind doof und verstehen die Wissenschaft nicht". Ernsthaft?

Zitat
Und was die giftigen wirkungslosen Impfstoffe angeht, das geht in der letzten Iteration auf die im Börsenrecht durchzuführenden Risikoanalysen zurück, wo die Querdenker das Konzept einer Risikoanalyse nicht verstehen und meinen, dass ein Risiko etwas ist, dass bereits sicher eingetreten ist und die Realität beschreibt, und nicht nur als etwas, das überraschender Weise auftreten könnte, aber durch Vorbereitung der potentielle Schaden gemindert wird und die Wahrscheinlichkeit des Eintretens reduziert wird.


Siehe oben. Das hat keine Substanz, vor allem wenn man einem imaginären Gegenüber etwas an die Backe nähen will, ohne auch nur ein Argument getauscht zu haben. Und hier ist es besonders sinnlos: Das Risiko an einer Impfnebenwirkung zu sterben oder schwer Schaden zu nehmen kann man schlechterdings reduzieren, wenn man nicht einmal den Mechanismus der Nebenwirkung kennt. Bzw. den Mechanismus ja sogar bestreitet, wie das die wesentlichen Protagonisten wie Lauterbach oder Drosten regelmäßig tun. Was wir sehen ist, dass eine Menge Leute Impfnebenwirkungen erleben, von einfachen Schmerzen bis zum Herztod. Wenn wir die Mechanismen bis ins Details kennen würden, dann würden wir etwa dran tun. Kennen wir aber nicht. Und nebenbei bemerkt, so überraschend ist das Ganze nicht mehr.

Zitat
Im übrigen, dass wir aufgrund deutscher Datenschutzinterpretation viele Daten nicht haben, ist kein Vermächtnis der Gesundheitspolitiker.


Also ist das Aussetzen von Grundrechten wie Freizügigkeit, Unverletzlichkeit der Wohnung, freie Berufsausübung, Recht zur freien Religionsausübung, um nur ein paar zu nennen, die man ramponiert, bzw. zerstört hat, niedriger anzusetzen als das Recht auf Datenschutz? Wollen wir alle mal lachen? Wir haben angeblich ein paar zehntausend Corona Tote im Jahr. Dazu eine unbekannte Zahl von Impftoten und lebenslangen Invaliden. Und das ist okay, weil wir den Datenschutz ob jemand "geimpft" ist oder nicht, höher ansiedeln wollen? Ernsthaft: Soll das ein Witz sein? Wir können diverse "Maßnahmen" ergreifen, die das Leben von hunderttausenden ruinieren, Millionen einsperren, aber den Datenschutz für die Frage, ob jemand geimpft ist oder nicht, den können wir nicht anfassen. Irgendwo hört die sinnvolle Diskussion auf.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

21.07.2022 19:36
#152 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Da werden doch nicht einige Leute nachtragend sein?

Zitat
Anders Östlund @andersostlund
As far as I remember many German politicians were rather arrogant [understatement] towards countries in need of a bailout during the Euro Crisis. Whatever mistakes those countries made weren't even close to the galactical German screwup visavi Russia the last 20 years though.
4:24 PM · Jul 21, 2022·Twitter Web App

Steffen Lüdke @stluedke
Spain, Portugal, Greece come out strongly against Commission plan for mandatory gas consumption reduction by 15 percent. Scars from Euro Crisis have not healed. And now it's Germany, among others, asking for a bailout.
2:34 PM · Jul 21, 2022·Twitter Web App

Steffen Lüdke @stluedke
"We did our homework. Contrary to other states, we did not live above our possibilities." Language in Madrid is a clear jab. Only thing missing is Spanish press suggesting Germans could sell some islands.


https://twitter.com/stluedke/status/1550096926292549632



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

alpha_beta Offline



Beiträge: 140

22.07.2022 11:15
#153 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #148
Zitat von H_W im Beitrag #147
Daß man anfangs keine Daten hatte, war zwar peinlich aber noch verständlich.
Daß man sich aber kaum Mühe gab, reale Daten überhaupt zu erhalten, war ein Skandal.
Daß aber diejenigen, die daran arbeiteten, Daten zu erlangen, voller Hass verfolgt wurden und nach Möglichkeit vernichtet, war und ist ein Verbrechen.

Völlig richtig. Alle drei Punkte. Und gerade bei letzterem kommt ich zu der Frage: Ist es nicht nur ein Verbrechen im rhetorischen Sinne oder ist es tatsächlich eins.


An dieser Stelle nochmal, weil Habeck gerade eine Wärmepolizei hervorbringt, die Polizeieinsätze zum Stürmen einer Wohnung bei Verdachtsmeldungen einer winterlichen Poolheizung legitimiert - mit der Begründung, das "habe doch in der Corona-Pandemie bei den Kontaktbeschränkungen in privaten Haushalten auch schon gut geklappt, so der Minister." [https://www.welt.de/wirtschaft/article24...bolpolitik.html]

Die ganzen politischen Tabu-brüche während der Pandemie waren der Auftakt. Und man muss sich nochmal vergegenwärtigen was da passiert ist: Der Staat kriegt etwas nicht auf die Reihe, und befiehlt dann einfach seinen Untertanen nicht das Haus zu verlassen. Oder die Wärme nicht aufzudrehen. Man mag entgegnen das habe es doch früher auch schon gegeben, mit Sonntagsfahrverboten etc. Die Sonntagsfahrverbote gingen genau 4 (vier) Tage. Vier Tage! Das war die Freiheitseinschränkung des deutschen Staates in einer Ölkrise 1973, einer Krise die - im Gegensatz zu heute - auch tatsächlich extern hervorgerufen wurde.

Heute spart der Staat die Infrastruktur kaputt, verhängt einen totalen Wirtschaftskrieg gegen den einzigen Energielieferanten der Deutschland ausreichend beliefern kann - und gibt dann noch den Untertanen vor, wie sie die Suppe auszulöffeln haben. Marktmechanismus? Individuelle Abwägung von Kosten/Nutzen? Das sind Grundpfeiler in jeder Marktwirtschaft; Grundpfeiler welche in Deutschland aber offenbar nur noch rudimentär vorhanden sind. Dazu reiht sich auch wunderbar Habecks Plan ein, per Dekret Benziner teurer als E-Autos zu machen.

Wenn das Modell "soziale Marktwirtschaft" ein Mittelding zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft ist - dann ist Deutschland 2022 etwa zu 80% im Sozialismus angekommen, Tendenz nach oben, und zwar solange bis es knallt.

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Fiat justitia, ne pereat mundus.

Johanes Offline




Beiträge: 2.588

22.07.2022 12:06
#154 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #152
Da werden doch nicht einige Leute nachtragend sein?


Das ist natürlich himmelschreiender Schwachsinn. Deutschland hat nach den Bruch der Maaßtrich-Kriterien einen hohen Preis bezahlt.
Diese Länder nicht mal ansatzweise.

Falls das deren Ernst sein sollte, kann die EU wohl wirklich weg...

Stand: 10.07.2022 Musk übernimmt Twitter doch nicht

Llarian Offline



Beiträge: 7.091

22.07.2022 13:58
#155 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #154
Das ist natürlich himmelschreiender Schwachsinn. Deutschland hat nach den Bruch der Maaßtrich-Kriterien einen hohen Preis bezahlt. Diese Länder nicht mal ansatzweise.

Das sieht aber keiner in diesen Ländern so. Zurecht!
Alles was die Griechen (ersatzweise auch Spanier) bei ihrer "Rettung" wahrgenommen haben sind die arroganten Deutschen, die 60 Jahre nach Kriegsende ihnen mal wieder aufzwingen wollen, wie sie zu leben haben. Und gerettet wurden nicht "die Griechen" sondern die europäischen, vor allem französischen, Banken. Da hat der einzelne Grieche wenig von gehabt. Und genau das habe ich damals schon, als der ganze Dreck anfing, deutlich gesagt. Jemand gegen seinen Willen zu "helfen" ist eine sichere Methode ihn zum Feind zu machen. Vieles von dem, was in Jahrzehnten der Nachkriegsentspannungspolitik erreicht wurde, wurde durch die EU und insbesondere Angela Merkel, in den letzten 15 Jahren zerstört. Die EU ist kein Friedensprojekt, das Gegenteil(!) ist richtig.

Zitat
Falls das deren Ernst sein sollte, kann die EU wohl wirklich weg...


Das ist deren voller Ernst. Ich lebe ja selber in Deutschland, ich bezahl die ganze Sch.... vom Bailout bis zum ESM komplett mit. Und ich habe dennoch Verständnis für den griechischen Kleinbürger auf die Deutschen sauer zu sein. Geld zu geben macht einen nicht beliebt, schon gar nicht, wenn es an Bedingungen geknüpft wird. Das ist etwas, was wir kleinen Kindern schon beibringen, wenn sie ihr erstes Taschengeld bekommen. Die Deutschen leben seit Jahren in der Illusion sie wären in der EU beliebt, weil sie die Party bezahlen. Aber ganz simpel auch unter Jugendlichen: "Der, der das Auto hat" ist nicht beliebt, er ist eben nur "der, der das Auto hat".
Und ja, die EU kann weg. Schon lange. Wir hatten vor 30 Jahren, als es "diese EU" noch nicht gab, deutlich mehr Völkerverständigung und Freundschaft als heute.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

22.07.2022 19:25
#156 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Manchmal bleibt auch mir gepflegt die Spucke weg.

Zitat
Paulina Kewes @PKewes
Russia has shown it can tweak the West by the nose, whether with the turbine or Kaliningrad transit. Mission accomplished.
10:46 AM · Jul 22, 2022·Twitter Web App

Bruno Maçães @MacaesBruno
Habeck is now saying Russia does not want the turbine (after asking Canada to break the sanctions)
10:25 AM · Jul 22, 2022·Twitter for iPad

Bruno Maçães@MacaesBruno·8h
I have run out of comments


https://twitter.com/MacaesBruno/status/1550396567877820416



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Johanes Offline




Beiträge: 2.588

23.07.2022 21:46
#157 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #155
Alles was die Griechen (ersatzweise auch Spanier) bei ihrer "Rettung" wahrgenommen haben sind die arroganten Deutschen, die 60 Jahre nach Kriegsende ihnen mal wieder aufzwingen wollen, wie sie zu leben haben.


Eine Frage des Framings.

Zitat
Geld zu geben macht einen nicht beliebt, schon gar nicht, wenn es an Bedingungen geknüpft wird. Das ist etwas, was wir kleinen Kindern schon beibringen, wenn sie ihr erstes Taschengeld bekommen.



Ist jetzt eh Vergangenheit. Dennoch ist die Argumentation eine Frechheit.

Stand: 10.07.2022 Musk übernimmt Twitter doch nicht

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

23.07.2022 23:04
#158 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #157
Dennoch ist die Argumentation eine Frechheit.


Nein. Normal und menschlich. In Portugal, Griechenland und Spanien ist es so angekommen, daß die Achse F-DE selbstherrlich die Kontrolle über Brüssel übernommen hat, um ihre Interessen gegen die kleineren Volkswirtschaften brachial diktieren zu können: F in politisch-militärischer Hinsicht, DE in wirtschaftlicher. Wobei die resultierenden Härten für die Krisenländer in Kauf genommen wurden, um sie im Euroraum und damit als gesicherten billigen Absatzmarkt zur Verfügung zu haben, um der eigenen Wirtschaft immense Vorteile zu verschaffen. Der Preis dafür war u.a. eine gewaltige Jugendarbeitslosigkeit, immense Haushaltsbeschränkungen, und die Kappung der traditionellen Möglichkeit, die frühere eigene Währung durch Abwertung retten zu können. Und bei Protest kam es zynisch aus Berlin: Dann fahrt halt euren Lebensstil auf null, duscht kalt und verkauft eure Inseln an uns. Ihr könnt die ja doch nicht vernünftig verwalten. Diese Herrenmenschenattitüde fliegt unserer Obrigkeit jetzt gepflegt um die Ohren, wo wir selbst zum Bittsteller werden, weil sich Merkels und Gasgerds Politik als der sprichwörtliche Strick erweist, den die Kommunisten dem Westen verkauft haben.



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Llarian Offline



Beiträge: 7.091

24.07.2022 02:52
#159 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #157
Eine Frage des Framings.

Man kann sicher alles versuchen zu framen, aber in dem Fall ist es schlicht wahr.

Zitat
Ist jetzt eh Vergangenheit. Dennoch ist die Argumentation eine Frechheit.


Finden Sie? Warum? Vielleicht verstehe ich auch die Ironie nicht, aber das Argument ist simpel: Man kann Freundschaft mit Geld nicht kaufen.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

27.07.2022 13:06
#160 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat
"Für Energieknappheit wappnen" FDP will Atomkraftwerke bis 2024 am Netz lassen

26.07.2022, 00:48 Uhr

In der Debatte um längere Laufzeiten für Atomkraftwerke hat sich die FDP für eine Laufzeitverlängerung bis zum Frühjahr 2024 ausgesprochen. "Das ist der Zeitraum, in dem uns Energieknappheit droht. Deshalb müssen wir dafür gewappnet sein", sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, der "Bild"-Zeitung.

Damit nennt die Partei einen konkreten Zeitrahmen für ihren Vorstoß zum Weiterbetrieb der drei noch laufenden deutschen Atomkraftwerke über den 31. Dezember hinaus. Mit ihrer Forderung nach einer Laufzeitverlängerung hatten die Liberalen für Unmut in der Ampelkoalition gesorgt. SPD und vor allem die Grünen sind skeptisch.

Auch die Union wirbt dafür, einen zumindest begrenzten Weiterbetrieb über den Jahreswechsel hinaus zu ermöglichen. Die Bundesregierung verwies am Montag auf einen weiteren Stresstest zur Sicherheit der Stromversorgung im kommenden Winter, deren Ergebnis sie abwarten wolle.



https://www.n-tv.de/wirtschaft/FDP-will-...le23487506.html

Nach 153 Tagen, und 157 Tage vor dem endgültigen Ausstieg, ist das der Stand der Diskussion. Man "ist skeptisch." Man verweist "auf einen Stresstest" im kommenden Winter.



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.208

27.07.2022 14:37
#161 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Akutell dazu von TE:

Heizlüfter-Hamsterei droht Stromnetz zu überlasten

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-s...zu-ueberlasten/

So viel zum Thema "Wir haben kein Stromproblem, wir haben ein Gasproblem".

Langfristig betrachtet haben wir natürlich ein Idioten-Problem....

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

27.07.2022 15:16
#162 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Aktualisiert am 27. Juli 2022, 6:47 Uhr
Der TÜV hält eine Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C sicherheitstechnisch für machbar und unbedenklich. "Diese Anlagen zählen zu den sichersten und technisch besten Kraftwerken, die es weltweit gibt. Sie waren und sind in einem exzellenten Zustand", sagte Joachim Bühler, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des TÜV-Verbands, der Bild. Die Wiederinbetriebnahme der 2021 abgeschalteten Meiler wäre "keine Frage von Jahren, sondern eher von wenigen Monaten oder Wochen".

"Die drei Kraftwerke befinden sich nach unserer Überzeugung in einem sicherheitstechnischen Zustand, der es möglich machen würde, sie wieder ans Netz zu nehmen", sagte Bühler. Seiner Ansicht nach wäre es möglich, die Laufzeit aller Atomkraftwerke in Deutschland – diese drei 2021 stillgelegten und die drei noch aktiven – um bis zu drei Jahre zu verlängern. Wie schnell die stillgelegten Kraftwerke wieder ans Netz genommen werden könnten, sei "vor allem eine Frage des politischen Willens".




https://www.zeit.de/politik/deutschland/...jh-I3TQLsUMkS-M

Aber, s.o.:

Zitat
Bund will Stresstest-Ergebnisse abwarten



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.208

27.07.2022 16:06
#163 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Die Grünen werden noch einknicken, vermutlich sehr spät, um alles maximal teuer zu machen, aber sie werden. Habeck und Trampolina wollen nicht als die Regierung in die Geschichte eingehen, in der erstmals wieder Deutsche erfroren sind.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

27.07.2022 16:30
#164 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Das Bezeichnende ist ja, daß ihnen ein gesichtswahrender Ausweg seit März zur Verfügung steht: es ist nur begrenzt, es gelten jetzt besondere Umstände; sobald die Kuh vom Eis ist, steigen wir wieder aus (ob sich die Kraftwerksbetreiber darauf einlassen würden - bzw. überhaupt werden, angesichts immer noch fehlender Zukunftssaussichten, steht auf einem anderen Blatt; ich nehme an, sie werden, aus dem gleichen Grund: um nicht als Schuldige dazustehen.) Wenn die Rettung der Welt daran scheitert, daß DE allein auf der Welt aus der Nutzung von 3 (plus evt. 3 reaktivierten AKWs) 2-3 Jahre später ausssteigt, ist es eh' zu spät.

Nur werden die Grünen das letzte natürlich nie sagen; aber daß bis lang nur reflexhaftes Sträuben von denen kommt, zeigt meines Erachtens, daß der Anti-Atom-Reflex, dem diese Partei ja ihr Dasein verdankt, noch fester verdrahtet ist als der Sieg der Arbeiterklasse beim rotlackierten Pendant.



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alpha_beta Offline



Beiträge: 140

27.07.2022 18:05
#165 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #158
Diese Herrenmenschenattitüde fliegt unserer Obrigkeit jetzt gepflegt um die Ohren, wo wir selbst zum Bittsteller werden, weil sich Merkels und Gasgerds Politik als der sprichwörtliche Strick erweist, den die Kommunisten dem Westen verkauft haben.

An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen dass nicht Merkel den totalen Wirtschaftskrieg gegen Russland initiert hat, und auch niemals initiiert hätte.
Auch wenn sie aus Deutschlands Sicht die schlechteste Kanzler*in seit 1949 war, Merkel für den Wirtschaftskrieg mit Russland verantwortlich zu machen ist in jeglicher Hinsicht billig - in etwa so, als würde ich den langjährigen Präsidenten Singapurs Lee Kuan Yew Schuld für die Rezession 1998 in Singapur geben, weil er das Land als Exportnation international verflechtet hat, statt ein autarkes und unabhängiges Singapur herzustellen.

Aber die Deutschen sind im Moralinrausch. Den günstigsten und größten Energielieferanten hat man schon den Krieg erklärt, und die Kaste der Moralinkrieger ist auf bestem Weg dem größten und wichtigsten Handelspartner China ebenfalls den Krieg zu erklären.

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Florian Offline



Beiträge: 3.163

27.07.2022 18:33
#166 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von alpha_beta im Beitrag #165
, Merkel für den Wirtschaftskrieg mit Russland verantwortlich zu machen ist in jeglicher Hinsicht billig


Aber überhaupt nicht.

Merkel hat 4 Dinge zu verantworten:

1. Während ihrer Kanzlerschaft hat die deutsche Gas-Abhängigkeit von Russland gewaltig zugenommen.

2. Während ihrer Kanzlerschaft wurden alle verlässlichen Energie-Alternativen verboten. (Kohle, Atom, Verbrennungsmotoren). Mit der Folge, dass nur noch Gas als verlässlicher Energielieferant übrig bleibt. Und zwar eben nur russisches Gas, weil auch alle alternativen Gasbezugsquellen während ihrer Kanzlerschaft verboten wurden: Flüssiggasterminals, Fracking, alternative Pipelineprojekte ohne russische Beteiligung: alles dies wurde unter Merkel verboten.
Und übrigens durchaus nicht blauäugig. Sondern obwohl man sehr klar wusste, dass man damit von Russland erpressbar werden würde. Warnungen gab es genug. Nicht nur aus Osteuropa oder aus den USA. Auch die EU hat die deutsche Energieabhängigkeit von Russland immer wieder kritisch kommentiert.

3. Während ihrer Kanzlerschaft wurde die Bedrohung durch russisches Expansionsstreben systematisch verdrängt. Denn es ist ja nicht so, dass diese Bedrohung nun ganz plötlich und überraschend kam: die Osteuropäer und die Amerikaner warnen seit Jahren davor. Und Putin hat über Jahre hinweg schon territoriale Expansionspolitik betrieben. Erst in Georgien, dann in der Krim, dann in der Ostukraine. Und immer war es die deutsche Außenpolitik, die eine klare internationale Ansage an Putin, dass weitere Schritte Konsequenzen hätten, hintertrieben hat. Und die damit die weiteren russischen Agressionen eben erst möglich gemacht hat.

4. Während ihrer Kanzlerschaft wurde die Bundeswehr systematisch geschwächt. Dies ist für sich genommen schon problematisch, weil damit auch ein militärisches Abschreckungspotenzial gegen Putin wegfällt. Und es ist zusätzlich problematisch, weil mit den jahrelangen deutschen Vertragsbrüchen das NATO-Bündnis destabilisiert wurde. (Vertragsbrüche war z.B. das nicht eingehaltene 2%-Ziel. Und die deutschen Zusicherungen zur Einsatzbereitschaft, die dann nie eingehalten wurden).
(Es geht hier NICHT darum, dass Deutschland oder die NATO Russland attackieren sollte. Sondern darum, dass z.B. ein russisches Angriff auf das Nato-Mitglied Estland durch die von Merkel zu verantwortende Schwächung der NATO wahrscheinlicher geworden ist. Und dass - weil es eine militärische Abschreckung eben nicht gibt - man statdessen auf einen Wirtschaftskrieg gegen Russland zurückgreifen muss).

In der Summe sind diese 4 Punkte die Grundlage für die Lage, in der wir uns aktuell befinden.
Merkel hat diese 4 Punkte zu verantworten. Sie hat sie durchgedrückt unter Beifall der grünen deutschen Medien - aber gegen deutliche Warnungen des befreundeten Auslands.
Sie kannte die Gefahren. Und hat diese 4 Punkte trotzdem aktv betrieben.
Und weil sie die Gefahren kannte ist es auch keinesfalls billig, wenn man Merkel nun für das Ergebnis verantwortlich macht.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

27.07.2022 18:35
#167 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Merkel & ihre Kamarilla haben BEWUSST ein Szenario geschaffen, in dem wir völlig von der ununterbrochenen Gasversorgung aus Russland abhängig sind, mit dem Durchziehen von Atomausstieg und der Kappung von Kohle. Und dies forciert 2015 mit dem Vertrag über NS2 - nachdem die Krim besetzt und Luhansk & Donetsk "unabhängig" waren. Auf einem anderen Blatt stehtr, ob diese Person für irgendetwas, das sie je getan hat, wirklich verantwortlich zu machen ist i.S.v. "die Konsequenzen im Augen behalten, auf Sicht fahren, Alternativen (vulgo Plan B) bereithalten, nicht 100% Bauchentscheidungen & dann festhalten um jeden Preis." Im letzten Sinn würde ich sie ja auch unter "verblendet + unerreichbar" einsortieren.

Unfd daß diese Trulla damit zu Lebzeiten ohne jede Konsequenz davonkommen wird, ist halt ein Kennzeichen des letzten Jahrhunderts, in dem man noch von "Abendland" reden kann.

Es kommt noch etwas hinzu: wie wir an der Hannover-Connection, auch an der Causa Meck-Pomm sehen, haben wir es hier genau mit dem zu tun, was die Medien uns in Sachen Trump 4 Jahre lang aufbinden wollten: direkte, massive Einflußnahme & Steuerung deutscher Politik in russischem Interesse. Ich erinnere daran, daß der größte Offshore-Windpark in der Nordsee auf Betreiben & per Finanzierung eines russischen Oligarchen gebaut worden ist, der bei uns "lieber seine Rentenmillionen ausgeben wollte" - und ganz zufällig Direktor von Gazprom über das gesamte Pipelinenetz östlich von Moskau war, bevor er "in den Vorruhestand" ging.

PS. Und prompt wird mir das hier eingespielt:

Zitat
Dr. Dr. Rainer Zitelmann @RZitelmann
Ich habe das in den letzten 16 Jahren so oft geschrieben: Die schlimmsten Dinge, die Merkel angerichtet hat, werden wir erst merken, wenn sie weg ist.
12:39 PM · Jul 27, 2022·Twitter Web App



https://twitter.com/RZitelmann/status/1552242315925901312



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Johanes Offline




Beiträge: 2.588

27.07.2022 19:37
#168 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #158
Nein. Normal und menschlich.


Nicht jede menschliche Emotion muss 1:1 in Politik gegossen werden.
War das nicht eine der Punkte, die wir seit mindestens 5 Jahre diskutieren

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #161
Langfristig betrachtet haben wir natürlich ein Idioten-Problem....




Zitat von alpha_beta im Beitrag #165
An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen dass nicht Merkel den totalen Wirtschaftskrieg gegen Russland initiert hat, und auch niemals initiiert hätte.


Mal abgesehen von der unbeantworteten Frage, ob Sanktionen ein wirksames Mittel sind, um Russland zum Einlenken zu bewegen -- eine Frage, welche meines Erachtens nur von wenigen "Freigeistern" ernsthaft aufgeworfen wird -- und abgesehen von der Frage, ob man Russland hätte damit durchkommen lassen dürfen...
Abgesehen davon, werte(r) @alpha_beta, was wäre denn passiert, wenn Deutschland die Sanktionen verweigert hätte?

Selbst jetzt können Sie über das Internet eine gewisse, antideutsche Stimmung beobachten und das, obwohl Deutschland die Ukraine durchaus unterstützt.
So wäre Deutschland praktisch Kollaboration vorgeworfen. Man hätte eine Bresche in das westliche Bündnis geschlagen, was teilweise wegen Ungarn sowieso der Fall ist, und hätte damit indirekt auch ein fürchterliches Signal bezüglich der NATO als Verteidigungsbündnis gegeben. Auch wenn das erst Mal nix mit der NATO zu tun hatte.
Ich könnte mir vorstellen, dass grade in den USA viele Fox-News- und CNN-Zuschauer zu den Ergebnissen gekommen wären: "Unsere europäischen Verbündeten müssen wir schon helfen, aber wenn die deutschen Verräter angegriffen werden, Scheiß drauf".
Zugegeben, es gab das Beispiel von Italien im 1. Weltkrieg und dergleichen. Doch der Fall liegt anders.

Zitat von Florian im Beitrag #166
Während ihrer Kanzlerschaft wurde die Bedrohung durch russisches Expansionsstreben systematisch verdrängt. Denn es ist ja nicht so, dass diese Bedrohung nun ganz plötlich und überraschend kam: die Osteuropäer und die Amerikaner warnen seit Jahren davor.


Ist das nicht auch teil der deutschen "Ostpolitik"?

Zitat von Florian
Und dass - weil es eine militärische Abschreckung eben nicht gibt - man statdessen auf einen Wirtschaftskrieg gegen Russland zurückgreifen muss).



Ich halte diese Analyse für falsch.
Die russische Regierung hat überdeutlich gezeigt, dass sie sich des Abschreckungspotenzials der A-Bombe voll bewusst ist.

Man hätte eher die Abhängigkeit von Russland reduzieren müssen.

Zitat von Florian
Merkel hat diese 4 Punkte zu verantworten. Sie hat sie durchgedrückt unter Beifall der grünen deutschen Medien - aber gegen deutliche Warnungen des befreundeten Auslands.



Ich muss wieder mal den Anwalt des spielen:
Diese Politik war gepokert. Hohe Einsätze und hohe mögliche Gewinne. Ist das verantwortungsvoll? Wenn es um die Zukunft des eigenen Landes geht sicherlich nicht.
Ist es eine zum Scheitern verurteilte Politik? Das auch nicht.
Nach der Ukraine hätte man erkennen müssen, dass die Karten neu gemischt werden, aber leider hat man daraus 0 Konsequenzen gezogen.

Abgesehen davon ist Deutschland nun mal ein Volk ohne Außenpolitik.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #167
dpark in der Nordsee auf Betreiben & per Finanzierung eines russischen Oligarchen gebaut worden ist, der bei uns "lieber seine Rentenmillionen ausgeben wollte" - und ganz zufällig Direktor von Gazprom über das gesamte Pipelinenetz östlich von Moskau war, bevor er "in den Vorruhestand" ging.


Da ist ein interessanter Punkt.
Danke für die Info.

Stand: 10.07.2022 Musk übernimmt Twitter doch nicht

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

27.07.2022 20:30
#169 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #168

Da ist ein interessanter Punkt.


Ich bin über diesen Punkt vor ein paar Jahren gestolpert, als es um die Inbetriebnahme (schleppend & mit Dieselmotoren betrieben) ging; 2015 plusminus das ein oder andere Jahr & habe das auch mal en passant hier im Zimmer erwähnt. Wobei mich mit dem Pleitegehen der Firma, dem Ausbooten des Gründers, die Firmenpleite, die Übernahme durch eine Klitsche, bei der alles nach "Briefkastenfirma" riecht, Landesbürgschaften SH in 3-stelliger Millionenhöhe pp. das deutliche Gefühl beschlich: ich bin froh, daß ich nur ein nichtsanhnender Blogger bin & kein Investigativjournalist (allein daran sieht man, daß die Sache schon ein paar Jahre zurückliegt) - es könnten hier Details vergraben sein, bei dnen es tatsächlich ungesund wird, wenn man zuviele Fragen stellt. Was mir nicht ganz klar war, war, WARUM solch eine Scharade abgezogen werden sollte. Zu der Zeit hatte noch keiner vom Schwesigsumpf gehört. Mittlerweile habe ich eine Vorstellung dazu (ohne Garantie, daß die zutrifft): für jede KWh installierter volatiler EE, die hinzukommt, muß das Äquivalent an sofort hochfahrbarer Kaltreserve vorhanden sein. Bei AKWs ist das nicht zu leisten: das braucht Planung & Vorbereitung fürs Gasgeben. Wir hatten das, zu Beginn von Merkels Wahnsinn, ein paarmal hier im Forum: die einzige praktakable Möglichkeit sind Hydro (vom Umfang beschränkt & jetzt wie im Hochsommer ausfallend) - oder Gas, mit eben 100% russischer Abhängigkeit. Dafür hat man die Gasspeicher, um das kurzfristig entnehmen zu können und anschließend wieder aufzufüllen. Und den größten dieser Speicher hat man - Tusch! - an RUS verkauft.

PS. Hab' gerade mal nachgeschaut. 2014 war das, als bei BARD1 über Monate nichts lief.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.334

27.07.2022 20:55
#170 RE: Symbolpolitik Antworten

Eines meiner Dauerthemen. Ich stelle fest, daß es Leute gibt, die den Kleinen Zyniker© locker alt aussehen lassen. (Ja, bei Robert Zubrin handelt es sich um den Herrn von "MarsDirect.")

Zitat
ido vock @idvck
The Estonian and Ukrainian flags both directly reflect their countries' respective landscapes. Which other flags do this?
11:04 AM · Jul 26, 2022·Twitter Web App

Jessica Berlin @berlin_bridge
Not the landscape so much, but Germany: a nation built on coal, blood, & beer

Historical breakdown 😄
⚫️ Coal made us an industrial power
🔴 Wars made us unify in 1871 & freed us from fascism in 1945
🍺 Beer kept us alive through the Middle Ages till someone solved that pesky potable water issue, & remains our society’s #1 goal: das Feierabendbierchen!
3:36 PM · Jul 27, 2022·Twitter for iPhone

Robert Zubrin @robert_zubrin·21m
Replying to @berlin_bridge

Germany’s flag symbolizes its motto:
“Through night and blood to piss.”
8:31 PM · Jul 27, 2022·Twitter for iPad



https://twitter.com/berlin_bridge/status/1552286802366586883



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




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27.07.2022 21:08
#171 RE: Symbolpolitik Antworten

Ach. Noch so ein herumfliegendes Mosaiksteinchen, ohne daß ich ad hoc wüßte, an welcher Stelle es ins Gesamtmosaik gehört. RE Antony Blinken.

Zitat
In his monograph Ally versus Ally: America, Europe, and the Siberian Pipeline Crisis (1987), Blinken argued that exerting diplomatic pressure on the Soviet Union during the Siberian pipeline crisis was less significant for American interests than maintaining strong relations between the United States and Europe.[23] Ally versus Ally was based on Blinken's undergraduate thesis.


https://en.wikipedia.org/wiki/Antony_Blinken

Der jetzige amerikanische Außenminister hat also seine Bachelorarbeit über das Thema geschrieben, wie Russland seine Gaspipelines als politisches Druckmittel einsetzen kann.

Zitat von Foreign Policy, 3 December 2020
“The Atlantic Alliance is showing serious cracks,” declared President-elect Joe Biden’s pick for Secretary of State, Antony Blinken. “On a number of seemingly unrelated fronts, the United States and Western Europe are at each other’s throats … mounting protectionist sentiment has pushed the allies to the brink of economic warfare … Republicans and Democrats alike are tired of seeing the U.S. devote almost one half of its defense budget to NATO and receive little more than complaints in return … more generally, a new climate of isolationism is in the air—a belief that Europe is becoming less relevant, that American attention would be better devoted to the Pacific basin.”

The year: 1987. The president: Ronald Reagan. The dilemma: What to do about the new gas pipeline that Europe was building to Russia, one of America’s key foreign policy rivals. Blinken’s first book, Ally Versus Ally: America, Europe, and the Siberian Pipeline Crisis, was published by a then-unknown young writer in 1987. But the dilemma it explores bears remarkable similarities to the challenges the Biden administration is about to face when it takes office. In fact, looking at Blinken’s analysis of U.S. foreign policy during the 1980s provides some tantalizing clues as to how he plans to guide American diplomacy if he is confirmed as Biden’s secretary of state.

The “Siberian pipeline crisis” that formed the subject of Ally Versus Ally has been forgotten by all but specialists. During the mid-1980s, though, it was a source of angry debate in U.S.-European relations. Under the Reagan administration, the United States was tightening the screws on the Soviet Union—applying diplomatic pressure and cutting off commerce. Washington’s campaign was unpopular in Western Europe, where the consensus opinion was that the Soviets needed to be engaged, not defeated. Europeans saw Moscow and its Warsaw Pact satellites as valuable trading partners and wanted to import natural gas from the vast Siberian gas fields that Russia was just then beginning to develop.

To Europe, tapping those seemed like an obvious way for it to diversify its energy supplies. To Washington, the pipeline was a scheme that would end up funding the Soviet military machine. When Europe started laying pipe against U.S. objections, Washington the sanctioned European companies involved. European governments pushed ahead anyway. A foreign-policy disagreement was becoming a commercial crisis. And the alliance that had held the West together since World War II risked fracturing. It was “the beginning of the end of the Atlantic Alliance,” France’s foreign minister declared.
...
Assuming he is confirmed by the Senate, Blinken will face a familiar set of challenges upon his arrival in Foggy Bottom in 2021. The United States and some European allies are divided not only over Russian gas pipelines but also by debates over strategy toward Iran and China.



https://foreignpolicy.com/2020/12/03/bli...ly-versus-ally/



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Ulrich Elkmann Offline




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27.07.2022 22:41
#172 RE: Symbolpolitik Antworten

Wir scheinen nicht die einzigen zu sein.

Zitat
Biden Has "No Energy Plan Past November" A senior energy policy insider speaks out

Michael Shellenberger 4 hr ago

The world's largest chemical company, BASF in Germany, just announced it would further cut ammonia production due to high and rising natural gas prices, which could result in shortages of the ingredient used in many items including fertilizers, plastics, and carbonated beverages.
...
And yet the leader of the free world, President Joe Biden, has no intention of significantly expanding American oil and gas production, and indeed has no energy plan beyond November, according to a senior oil and gas industry lobbyist who spoke on the condition of anonymity.

“There is no grand strategy,” the person said about Biden’s actions on oil and gas production.

It’s true that total petroleum and refined petroleum product exports hit a record high, rising to nearly 10.9 million barrels per day, but that’s because Biden has released 146 million barrels from the SPR over the last year.

Biden’s strategy to reduce gasoline prices has focused on SPR releases given his unwillingness to increase oil and gas production in the U.S. and the failure of his efforts to get the Saudis and other OPEC members to significantly increase oil production.

“It’s a six month strategy,” said the industry lobbyist. “First they wanted to get through the summer and now they want to get through the elections.”

What is the Biden Administration planning to do about oil and gas after the election? I asked. “They have no energy plan past November,” the person said, flatly.



https://michaelshellenberger.substack.co...n-past-november



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Llarian Offline



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28.07.2022 00:56
#173 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von alpha_beta im Beitrag #165
An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen dass nicht Merkel den totalen Wirtschaftskrieg gegen Russland initiert hat, und auch niemals initiiert hätte.

In der Tat, sie war immer loyal zu Moskau. Was sie initiiert hat ist die Auslieferung des Landes an einen Diktator, der sich für die Wiedergeburt von Peter dem Großen hält. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie nicht für die Misere zentral verantwortlich ist.

Zitat
Den günstigsten und größten Energielieferanten hat man schon den Krieg erklärt, und die Kaste der Moralinkrieger ist auf bestem Weg dem größten und wichtigsten Handelspartner China ebenfalls den Krieg zu erklären.


An dem Satz ist soviel falsch, das nicht einmal das Gegenteil stimmt.
Russland ist nicht "günstig". Kernkraft ist günstig. Kohle ist günstig. Ohne Merkels grüne Energiewende wäre russisches Gas nie besonders spannend geworden. Groß ist Russland allenfalls in der Fläche, wirtschaftlich gesehen ist es uninteressant. Und den Krieg hat nur einer erklärt und der sitzt in Moskau. Bzw. er hat in der typischen Art von Diktatoren auch keinen Krieg erklärt sondern schlicht losgeballert. Und China hat dem Westen schon lange den Krieg erklärt.

Llarian Offline



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28.07.2022 01:09
#174 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #168
Ich könnte mir vorstellen, dass grade in den USA viele Fox-News- und CNN-Zuschauer zu den Ergebnissen gekommen wären: "Unsere europäischen Verbündeten müssen wir schon helfen, aber wenn die deutschen Verräter angegriffen werden, Scheiß drauf".

Fox und CNN in einem Satz gleich zu setzen hat schon was. Aber das Prinzip ist korrekt: Wenn sich die Deutschen wie Kollaborateure verhalten, dann sollten sie auch damit rechnen, so behandelt zu werden.

Zitat
Die russische Regierung hat überdeutlich gezeigt, dass sie sich des Abschreckungspotenzials der A-Bombe voll bewusst ist.


Deswegen ist sie auch permanent am Zündeln, schickt ihre Flieger über NATO Gebiet, droht, schimpft und ballert um sich. Die Abschreckung liegt wohl eher darin, dass Putin aus Sorge vor A-Bomben selber keine einsetzt, aber nachdem er nun die Ukraine konventionell überfallen hat, ist es nicht so abwegig, dass er konventionell weiter macht. Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen jemanden anzugreifen, der selber Nuklearwaffen besitzt, als jemanden anzugreifen, der nur einen Freund hat, der Nuklearwaffen besitzt. Und Europa tut gut daran auch konventionell abschreckend zu sein.

Zitat
Diese Politik war gepokert. Hohe Einsätze und hohe mögliche Gewinne.


Was war denn der Gewinn? Ernsthaft: Welcher Gewinn hat Merkel denn gewunken, mal abgesehen davon sich von der deutschen Hetzpresse feiern zu lassen? Ich kann keinen Gewinn darin sehen, sich von Putin abhängig gemacht zu haben. Wenn das Pokern sein soll, was wollte man denn erreichen?

Zitat
Abgesehen davon ist Deutschland nun mal ein Volk ohne Außenpolitik.


Das ist falsch. Deutschland hat jahrelang ausgesprochen erfolgreiche Außenpolitik betrieben. Wurde früher gerne als "Scheckbuchdiplomatie" verunglimpft, hat aber hervorragend funktioniert. Hätte Deutschland zu einer der stärksten Wirtschaftsnationen aufsteigen können, ohne eine entsprechende Außenpolitik? Hätte Kohl, der bei aller Kritik an seiner Person, ein hervorragender Außenpolitiker gewesen ist, die deutsche Einheit umsetzen können, wenn er sie nicht jahrelang vorbereitet hätte? Das Deutschland keine Außenpolitik hat, stimmt einfach nicht. Sie war immer da, teilweise sehr, seht gut (siehe Kohl), teilweise verheerend schlecht (siehe Schröder mit seinem Ein-China Spruch oder Merkel mit ihrer Griechenlandrettung). Aber sie ist schon da.

Ulrich Elkmann Offline




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28.07.2022 01:25
#175 RE: Frieren für den Frieden. Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #173
er hat in der typischen Art von Diktatoren auch keinen Krieg erklärt sondern schlicht losgeballert.


Wobei ich nicht einmal in Abrede stellen möchte, daß das blamable Bild, das der Westen vor einem Jahr in Kabul abgegeben hat, hier die letzten Hemmschwellen hat fallen lassen. Putin mußte den Eindruck haben: die Ukraine kann sich aus eigener Kraft nicht lange halten - und was will der Westen denn machen? Das kann doch höchstens Flammkuchen mit dem Ortsverein backen; schon den gesicherten Rückzug der eigenen Leute aus der Hauptstadt bekommt der nicht gebacken; und die stehen da seit 20 Jahren. Und bislang ist er von Georgien bis Syrien durchgekommen, weil die russischen Aktionen die westliche Ordnung nicht in Frage gestellt haben.



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