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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

15.12.2015 19:11
#951 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #950
Zitat von Emulgator im Beitrag #949
Das ist politisch schädlich, weil zum Nährboden der Terroristen gehört, daß "der Westen" mit zweierlei Maß messe.

Was in diesem Belang freilich irrelevant ist. Dem Islamismus dieser Prägung geht es um die Vernichtung des Westens, auch um die Vernichtung allen Islams, der nicht ihr Plazet findet.
Das kommt davon! Diesen Satz habe ich eingefügt, als ich mir beim Kontrollesen gedacht habe, ich müsse doch noch irgendwie darauf eingehen, was die rechtliche Würdigung politisch bedeutet. Ich gebe zu, das war dumm.
Nichtsdestotrotz: Zum Anhänger einer Doktrin wird man hauptsächlich deswegen, weil diese Doktrin etwas besagt oder fordert, was man sowieso meint. So ganz irrelevant für "den Islamismus" (was ist eigentlich der Unterschied zwischen Islam und Islamismus? Gibt es auch einen Pegidaismus, dem als eine Art Opferanode, damit die Pegida selber nicht angegriffen wird?) ist daher nicht, wo Groll gegen "den Westen" seinen Nährboden findet.
Die moralische Dissonanz, daß eine Doktrin am Ende zu genaum dem aufruft, was sie ursprünglich bekämpfen wollte, ist auch nicht neu.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #950
"Kreuzzügler" - ist sowieso von doppeltem Maß, da er nie auf die Gewalt zielt, die vom Islam ausgeht & ausgegangen ist, sondern nur auf die des Westens.
Die Kreuzfahrer waren zugleich Pilger und ritterliche Krieger im Zurückwerfen eines islamischen Eroberungsangriffes des von Christen (Byzanz) bewohnten Heiligen Landes. Nicht einmal die islamische Geschichtsschreibung behauptet einen Angriff der Christen gegen Mohammed. Es ist also klar, wer der Aggressor ist. Ich würde mich durch die Bezeichnung Kreuzzügler (besser: Kreuzfahrer) geehrt fühlen.
Tja, so ist das mit der Propaganda!

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

15.12.2015 22:22
#952 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #951
Die Kreuzfahrer waren zugleich Pilger und ritterliche Krieger im Zurückwerfen eines islamischen Eroberungsangriffes des von Christen (Byzanz) bewohnten Heiligen Landes. Nicht einmal die islamische Geschichtsschreibung behauptet einen Angriff der Christen gegen Mohammed. Es ist also klar, wer der Aggressor ist. Ich würde mich durch die Bezeichnung Kreuzzügler (besser: Kreuzfahrer) geehrt fühlen.


Oh-oh: das ist ein ganz bös vollgestellter Porzallanladen & beim geringsten Fehltritt scheppert das... Der westliche Impetus gegen die Kreuzfahrten ist ja kein islamisch vermittelter, sondern kommt aus der Aufklärung. (Nb: Richard Löwenherz war ja auch "auf dem Kreuzzug gewesen", dem dritten, & wg. ein bißchen Menschengeraubtwerden auch noch das Land quitt: der Monarch Robin Hoods! Was machen wir mit dem jetzt?) Da bündelt sich alles, was gegen die Religion im allgemeinen, das Christentum im Speziellen & das Papsttum ganz besonders in Anschlag gebracht werden kann (& der letzte Brocken liegt seit dem Investiturstreit wurfbereit). Es gibt aus den letzten gut 190 Jahren keine (gemeint: keine westliche) Darstellung der "bewaffneten Wallfahrten gen Jerusalem", die zum Auftakt die Betonung der speziellen Relevanz für den Historiker auslässt: als Machtmißbrauch, als warnendes Beispiel religiös motivierten Fanatismus, in den sich dann ganz handfeste Machtinteressen mischen, nicht zuletzt als ein völlig fehlschlagendes Großunternehmen, bei dem ausser Elend nichts herausgekommen ist. Ob das bei Steven Runciman ist (immer noch die meistgelesene Darstellung), bei John Julius Norwich oder den Durants. Schwankend ist eigentlich nur, ob der erste Anlaß als berechtigt gebucht wird (seit ca. 1880 nicht mehr). Pfaffenfressende Autoren wie Karlheinz Deschner durchleben bei der Abhandlung der Epoche regelmässig ihren inneren Reichsparteitag.

Zitat
Zurückwerfen eines islamischen Eroberungsangriffes des von Christen (Byzanz) bewohnten Heiligen Landes



Nein. Die Eroberung Syrien & des Hlg. Landes fand 634-38 statt. Unmittelbarer Auslöser für Papst Urbans Aufruf zum 1. Kreuzzug 1095 waren syrisch-christliche Berichte über die Zerstörung der Heiligen Stätten, namentlich des Heiligen Grabes. Danach geht die Negativhistorie gleich los: mit der Eroberung Jerusalems 1099 & der Abschlachtung aller Einwohner (je nach Quelle 30000 oder 80000; da sind sich alle Chronisten, moslemische, jüdische & christliche, einig; nur die Wertung divergiert); die prekäre, ständig bedrohte Lage des (christlichen) Königreichs Jerusalem, das die nachfolgenden Kreuzzüge zur Bestandsicherung zum Dauerthema machte. Der vierte Kreuzzug, der 1204 mit der Eroberung & Plünderung von Konstaninopel endete (die Pferde von San Marco sind Kriegsbeute) & den ~50 Jahren italienischer Raubritterherrschaft in Griechenland; der 5., der nur bis zur Verheerung Kairos kam. Das Ende des Templerordens 1304. Die Vernichtungszüge gegen die Katharer & Waldenser sind auch als Kreuzzüge (gegen die Ungläubigen überhaupt, nicht speziell die Muselmanen) per Begründung & Sündenablass, aufs Gleis gesetzt worden.

Die Ostkirche war seit der Kirchenspaltung 1054 den richtigen Europäern überhaupt nicht mehr auf dem Schirm; aber auch davor schon nicht nennenswert: das bildet in den Chroniken der Zeit ein Schwarzes Loch; da werden höchstens mal diese Lästerketzer verflucht & kursorisch 1, 2 Beispiele ihrer Enormitäten angeführt; ansonsten ist der ostkirchliche Bereich denen terra incognita wie dem Westfernsehzuschauer das Vorland Moskaus zwischen Danzig, Bukarest & Riga zwischen 1950 & 1970. Nb. waren viele Christen der Zeit zwischen Damaskus & Sinai Aramäer, Chaldäer, gar nicht wenige sogar noch Nestorianer, also aus Sicht der Ostkirche ihrerseits zutiefst suspekte Subjekte.

Byzanz als Subjekt unsuspekten historischen Interesses taucht erst Ende des 19. Jhdt.s auf: das Interesse der Frührenaissance, über eine ganze Reihe von Graeculi wie Gemistos Plethon & Michael Chrysolaras, beschränkt sich absolut auf das Erlernen der Sprache & die Möglichkeit, Texte der Antike wiederzugewinnen. Die Kirchenspaltung ist, rein auf dem Papier, auf dem Konzil von Konstanz kassiert worden (die haben nicht nur Jan Hus die Hölle heiß gemacht): aber im Westen hat das keiner auch nur verbucht & im Osten sind sie im Dreieck gesprungen, daß die abscheulichen Häretiker plötzlich überhaupt zur Kenntnis genommen werden mussten: jeder Briefstelle & jedem Chronikeintrag merkt man den tiefsitzenden Ekel an. Die reine Zweckallianz hat keine Kopeke zur Rettung des Restzipfels Ostrom lockergemacht; die einzigen, die sich haben blicken lassen, waren die Venezianer; & die haben als neutrale Partei mit den Romai wie den Türken Handel getrieben.



PS: Was Byzanz mehrere Jahrhunderte (freilich immer knapper werdende) Luft verschafft hat, war weder Diplomatie noch Taktik, auch kein Planen, sondern reine Militärtechnologie: Griechisches Feuer, Napalm devant la lettre. Überraschend, daß sich die Experimentelle Archäologie nie wirklich damit auseinandergesetzt hat: welche Erdöl/Bitumen-Mischung; war das wirklich bei Wasserkontakt selbstentzündlich, Lagerung, Ein- oder Mehrkomponenten, welche Konsistenz bzw. wie sind die Pumpen damit zurechtgekommen, usf. Bei Kathedergelehrten ist die Vorsicht im Umgang mit solchem Teufelszeug verständlich, aber für Hollywoods Pyrotechniker müßte das doch ein Dorado sein. Andererseits ist Waffentechnik diesbezüglich ein notorisch blinder Fleck. (Da hier vor 2 Tagen eine "nicht unpopuläre Fantasy-Serie" erwähnt wurde: der letzte größere Einsatz erfolgte in der vorletzten Folge der 2. Staffel von Game of Thrones: Hier. Das Sprengen einer durch Flußufer eingezwängten Schiffsphalanx durch einen explosiven Brander ist übrigens von den Holländern geborgt, bei deren Hellebranders beim Aufbrechen der spanischen Belagerungsrings 1585 um Antwerpen passenderweise die Grabsteine des städtischen Hauptfriedhofs als Projektile zum Einsatz kamen).

In Ersch & Grubers Allgemeiner Encyclopädie der Wissenschaften und Künste von 1833, Bd. 10, taucht die Episode unter dem für die Zeit völlig unerwarteten Stichwort "Höllenmaschine" auf (ich hatte das immer im Zusammenhang mit den anarchistischen Attentaten nach 1890 in Erinnerung: "la machine infernale". Wieder was gelernt):

Zitat
Höllenmaschine, auch Sprungmaschine genannt, ist eine aus starkem Holze verfertigte, mit vielem in ein starkes Mauerwerk verschlossenem Pulver, gefüllten Bomben und anderm schweren Brandgeräthe ausgerüstete Maschine in Form eines Schiffes oder Flosses, die man den Strom hinablaufen lässt, um Brücken zu zertrümmern, Hafenanstalten oder am Strom- oder Seeufer gelegene Festungswerke oder sonstige Kriegsetablissements zu zerstören. ... Als den Erfinder dieser Maschine nennt man den italienischen Ingenieur Federico Giambetti, der, im Dienste der Stadt Antwerpen, sie bei der Belagerung derselben durch die Spanier unter dem Prinzen von Parma 1584-1585 zuerst in Anwendung brachte...



Das Stichwort davor lautet: "Höllenjungfrau". Sachen gibts... Aber "Kriegsetablissement" kommt auf die Merkliste.



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Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

15.12.2015 23:56
#953 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #952
Der westliche Impetus gegen die Kreuzfahrten ist ja kein islamisch vermittelter, sondern kommt aus der Aufklärung.
...deren Geschichtsklitterungen zulasten des "christlichen Mittelalters" inzwischen durchschaut sind, obwohl sie noch viele in die Irre führen. Diese sind, als würden sie die Erde für eine Scheibe halten.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #952
Danach geht die Negativhistorie gleich los:
Das, lieber Ulrich Elkmann, waren keine Kreuzfahrer sondern Kreuzfahreristen. Das Suffix -ismus kennzeichnet die schlechte Erscheinungsform einer an sich guten Sache, die mit Schlechtem nichts zu tun hat. Kreuzfahrer -- gut, Kreuzfahrerist -- schlecht. Islam -- gut, Islamismus -- schlecht. Johann Friedrich Fasch -- guter Komponist, Faschismus -- schlecht. Wetter -- gut, aber aufgepaßt: Unwetter -- schlecht. Dieselbe Bedeutungsdifferenzierung kann nämlich auch durch das Präfix Un- erreicht werden. Gemach -- gut, Ungemach -- schlecht. Tat -- gut, Untat -- schlecht. Unternehmer -- nur schlecht, da gibt es nichts gutes.

Sie haben natürlich recht, daß die Kreuzzüge --gar nicht unähnlich dem Crusade against ... -- für die orthodoxen Christen in der Region oftmals mehr Probleme als Hilfe gebracht haben, und damit meine ich nicht nur den vierten Kreuzzug.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #952
Die Ostkirche war seit der Kirchenspaltung 1054 den richtigen Europäern überhaupt nicht mehr auf dem Schirm; aber auch davor schon nicht nennenswert: das bildet in den Chroniken der Zeit ein Schwarzes Loch; da werden höchstens mal diese Lästerketzer verflucht & kursorisch 1, 2 Beispiele ihrer Enormitäten angeführt;
Ganz banale Sprachbarriere. Im Westen konnte man so gut griechisch wie der Heilige Augustinus, nämlich fast gar nicht. Wozu auch, hatte doch der Heilige Hieronymus um 400 sich die Mühe gemacht, die Bibel auf Latein zu übersetzen!
Damit hatte man leider auch die östlichen Kirchenväter "verpaßt", insbesondere den Heiligen Johannes Chrysostomos, nach dessen Liturgie noch heute in orthodoxen Kirchen der Sonntagsgottesdienst gefeiert wird. Bis heute sind die östlichen Kirchenväter und die östliche Theologie in weiten Teilen der lateinischen Kirche noch wenig bekannt.
Es ist übrigens eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit des Christentums, daß ausgerechnet dessen lateinische Hälfte, die alles nur "aus zweiter Hand" eines Übersetzers hatte, die Liturgie nicht in den Volkssprachen für nötig hielt. Die griechischen Missionare hingegen waren sich nicht zu fein, die Liturgie einfach in die Sprache ihres Missionslandes zu übertragen.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #952
Die Kirchenspaltung ist, rein auf dem Papier, auf dem Konzil von Konstanz kassiert worden (die haben nicht nur Jan Hus die Hölle heiß gemacht): aber im Westen hat das keiner auch nur verbucht & im Osten sind sie im Dreieck gesprungen, daß die abscheulichen Häretiker plötzlich überhaupt zur Kenntnis genommen werden mussten:
Nein, das war nicht die Kirchenspaltung von 1054, die in Konstanz auf der Agenda war, sondern das Abendländische Schisma, eine bloße Streitigkeit, wer denn nun Papst sei.
Mit der Orthodoxie wurde beim Konzil von Konstanz keine Einigung gesucht, im Gegenteil: Wofür Jan Hus verbrannt wurde, war in großen Teilen orthodoxe Lehre. Insbesondere natürlich, daß die Frage, wer Papst sei gar, nicht so wichtig ist, weil dem Bischof von Rom gar nicht derartig überhöhte Kompetenzen gegenüber den anderen Bischöfen zukommen.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

16.12.2015 12:17
#954 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #953
Nein, das war nicht die Kirchenspaltung von 1054, die in Konstanz auf der Agenda war, sondern das Abendländische Schisma, eine bloße Streitigkeit, wer denn nun Papst sei.
Mit der Orthodoxie wurde beim Konzil von Konstanz keine Einigung gesucht, im Gegenteil: Wofür Jan Hus verbrannt wurde, war in großen Teilen orthodoxe Lehre.


*Autschn*. Sie haben absolut recht. Ich habe das mit dem Konzil von Ferrara-Florenz von 1439 verwechselt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von...Ferrara/Florenz
Nach fast 600 Jahren lässt das Gedächtnis manchmal nach...



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Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

17.12.2015 16:25
#955 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Ach.

"Erdrutschartiger Verfall des Optimismus" in Deutschland

Zitat von Welt.de, 17.12.2015
Den Deutschen geht es gut: Die Wirtschaft ist stabil, die Arbeitslosigkeit niedrig. Trotzdem sind sie plötzlich zutiefst verunsichert. Solch eine paradoxe Situation gibt es nur sehr selten

Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach empfinden 73 Prozent der Bürger die Verhältnisse in Deutschland derzeit als beunruhigend.

"Trotz wirtschaftlicher Prosperität ist die Mehrheit der Bürger zutiefst verunsichert. Der Optimismus der Bürger ist binnen weniger Wochen steil zurückgegangen", schreibt Allensbach-Chefin Renate Köcher in der die "Wirtschaftswoche".

Ende 2014 sahen 55 Prozent dem kommenden Jahr mit Optimismus entgegen, ein Jahr später sind es nur noch 41 Prozent. "Es gab in der Nachkriegszeit nur sechsmal einen vergleichbaren erdrutschartigen Verfall des Optimismus: während der Koreakrise und der beiden Ölkrisen, während der Rezession 1992/93, nach den Attentaten des 11. September in den USA sowie beim Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise", schreibt Köcher.

Knapp die Hälfte der Bundesbürger ist über die Flüchtlingssituation in Deutschland sehr besorgt. Nur sieben Prozent beunruhigt die Entwicklung überhaupt nicht.



Vielleicht liegts daran, daß den Leuten Monat um Monat vorgeführt wird, daß die Politik dieser, noch dazu selbst herbeigeführten, Krise mit absoluter Untätigkeit und komplettem Versagen gegenübersteht?



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otto ( gelöscht )
Beiträge:

17.12.2015 22:06
#956 RE: Wir schafften das nicht Antworten

"Vielleicht liegts daran, daß den Leuten Monat um Monat vorgeführt wird, daß die Politik dieser, noch dazu selbst herbeigeführten, Krise mit absoluter Untätigkeit und komplettem Versagen gegenübersteht?"

Werter Herr Elkmann,

obwohl Ihre Diagnose sicher eine ausreichende Erklärung dieses Bürgerverhaltens ist, darf ich mir trotzdem erlauben, etwas Ergänzendes anführen.

Ich habe gerade in der Tageschau gehört, dass sich diverse Staaten weigern, "Flüchtlinge" auf zu nehmen.
Es scheint mir ein wesentliches Argument für die Verunsicherung zu sein, dass mit Halbwahrheiten und wie hier mit Pseudolügen die Menschen getäuscht und damit verunsichert werden.
Nach allem, was ich gelesen habe, wollen diese Länder keine moslemischen Flüchtlinge bzw. Islamisten aufnehmen.
Dieses ist aber ein völlig anderer Sachverhalt, als dargestellt. Zumindest Polen hat ja eine erhebliche Menge Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.
Wenn schon in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern die Nachrichten in Form von Tagesschau und Heute-Sendung als eigentlich zur Neutralität verpflichtete Informationsquelle wegen des Flüchtlingsexperiments manipuliert werden, auf was ist dann noch Verlass.

Und es ist ja nicht nur, wie Sie schreiben, ein Versagen der Politik, es ist auch das Verschwinden dieses Landes, wie es einmal war. Mit Genuss habe ich dazu Ihren Beitrag zum zum Merkel-Applaus gelesen.
Das Verschwinden von Heimat und der damit verbundenen Kultur und Lebensweise scheint doch inzwischen eine wachsende Vielzahl von Menschen zu berühren, mehr jedenfalls, als es das merkelsche Konzernmanagement betreffend Deutschland bedacht hat.

Die Kreuze raus aus den Schulen, haben viele noch zähneknirschend hingenommen,"man" versteht ja schließlich die Notwendigkeit der Trennung von Kirche und Staat, aber den ersatzweisen Einzug der Kopftücher in die Schulen, der kann nun wirklich nicht mehr vermittelt werden.
...und dieses mag als ein Beispiel für die vielen anderen verunsicherten Lebensbereiche gelten.

Ist´s ein Plan, der dem Ganzen zu Grunde liegt, und dafür gibt es inzwischen einige Argumente, jedenfalls erinnert mich das politische Schauspiel stark an die "Nichtplanung" der Herren im Vorstand der Deutschen Bank im Fall Leo Kirch und die Aussagen der angeblich nicht-planenden Figuren im diesbezüglichen Gerichtsverfahren.

Aber zurück zum Welt-Zitat:
Frau Köcher läßt nach Verunsicherung, Pessimismus, Beunruhigung bzw. Optimismus fragen. Dafür wird sogar das Argument der wirtschaftlichen Prosperität verwertet. Nach den sich aufdrängenden Gründen/Argumenten für Pessimismus und Beunruhigung hat sie offensichtlich nicht fragen lassen.
Irgand etwas wird sie sich bei der Auswahl der Fragen schon gedacht haben.

Gruß

Otto

Dieter ( gelöscht )
Beiträge:

19.12.2015 17:44
#957 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von otto im Beitrag #956
Ist´s ein Plan, der dem Ganzen zu Grunde liegt
Ich glaube nicht, dass dem ein Plan zugrunde liegt.
Wenn jahrelang alle Politik-, Medien- und Wisseneschaftsfuzzis "wir brauchen mehr Ausländer" blöken, wenn die Andersdenkenden gnadenlos platt gemacht werden, also bitte, da einen Plan zu sehen, das ist doch sehr verschwörungstheoretisch.
Können Sie wenigstens einen Beleg dafür bringen, dass Merkel gesagt hat, sie wolle Deutschland und Westeuropa unter Verwendung der Migrationswaffe zerstören?
Sehen Sie, können Sie nicht. Deshalb ist das auch nicht so, sondern so:
Zitat von Kallias im Beitrag #153
Die Politik der Bundesrepublik und die Rhetorik des "MS" ist seit Jahrzehnten auf die (zeitweise recht schwierige ) Abwehr der Einwanderung ausgerichtet.
Es gibt keinen Plan, nie und nimmer nicht.

Nola Offline



Beiträge: 1.719

19.12.2015 19:08
#958 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Während dessen wird immer mehr "festgezurrt", daß geht so ganz nebenbei und fließt dann in irgendwelche "Richtlinien, die die EU-Staaten dann umsetzen müssen.

Zum Beispiel gibt es diese Anfrage:

Parlamentarische Anfragen
5. Dezember 2013
E-013849-13

Anfrage zur schriftlichen Beantwortung
an die Kommission
Artikel 117 der Geschäftsordnung
Andreas Mölzer (NI)

Betrifft: Entwurf einer Richtlinie des ECTR
Antwort(en)


Der „European Council for Tolerance and Reconciliation“ (ECTR) hat einen Entwurf vorgelegt, dessen Richtlinien „in den europäischen Staaten gesetzlich verankert werden“ sollen. Dem Entwurf des ECTR nach soll in Brüssel darüber nachgedacht werden, dafür zu sorgen, dass das Europaparlament die nationalen Regierungen zur Überwachung von als „intolerant“ eingestuften Bürgern verpflichten könne. Offiziell nennt sich der Entwurf „Europäisches Rahmenstatut zur nationalen Förderung der Toleranz“. Erarbeitet wurde er vom ECTR, einer Nichtregierungsorganisation, und wurde im vergangenen Monat dem Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) des Europaparlaments überreicht. Demnach sollen Äußerungen verboten werden, die „antifeministisch“ oder „islamfeindlich“ sind.

1. In welcher Verbindung steht der ECTR zur Europäischen Union?

2. Fließen vonseiten der EU Gelder in den ECTR?

3. Wenn ja, in welcher jährlichen Höhe?

4. Aus welchem Budget werden diese Gelder lukriert?

5. Inwieweit geht die Kommission mit dem Entwurf, der immerhin auf dem EU-Parlamentsserver gehostet wird, konform?

6. Inwieweit sieht die Kommission ein Problem mit den Formulierungen des Entwurfs wie etwa „Eliminierung von Kritik“, die ja sicherlich nicht mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung vereinbar ist?

7. Wann ist konkret mit einer Richtlinie zu rechnen?

http://www.europarl.europa.eu/sides/getD...+DOC+XML+V0//DE

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♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

21.12.2015 10:15
#959 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Der € 3.000.000.000 Kuhhandel mit der Türkei zur "Reduzierung der Flüchtlingszahlen" datiert vom 29. November.
Die Türkei hat exakt gar nichts umgesetzt.

http://mobile.reuters.com/article/idUSKB...fe7999-74427813

Zitat von Reuters, 17. December 2015
BRUSSELS (Reuters) - The European Union has seen little evidence that Turkey has managed to reduce departures of migrants for Greek islands in the two weeks since it signed an agreement to do so, an EU document showed on Thursday.

The report by the Luxembourg government, in its current capacity as president of EU ministerial councils, said about 4,000 people a day arrived from Turkey since the accord on Nov. 29, a "slight reduction" from the 5,000-6,000 seen earlier in that month. But this was not necessarily due to Turkish action.

"This decrease may, however, also be attributed to other factors," said the report, seen by Reuters and sent to EU leaders ahead of a summit on Thursday in Brussels at which they will discuss efforts to stem the migration crisis.

A separate report on the functioning of the EU-Turkey action plan agreed with Prime Minister Ahmet Davutoglu in Brussels has concluded that migrant arrivals from Turkey were "practically unchanged" in the two weeks after the signing from the two weeks preceding it, an EU official said.



Warum überrascht mich das nicht im Geringsten?



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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

22.12.2015 07:34
#960 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat
Migranten müssen anfangs große Lohnabstriche hinnehmen, zeigt eine Untersuchung des deutschen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

http://derstandard.at/2000027908784/Stud...rdienen-weniger

Surprise, surprise, mit geringer Qualifikation und mangelnden Sprachkenntnissen verdient man weniger.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

23.12.2015 12:39
#961 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Victor Davis Hanson, "The decline of modern Germany"

Zitat von December 21, 2015
Germany’s political stability and economic sway have until recently earned Chancellor Angela Merkel unprecedented global influence and power.

Postwar Germany has become the financial powerhouse of Europe and a model nation. Give credit to German hard work and competency for the country’s continuing economic miracle.

In sum, the new post-Cold War Germany was evolving into the leader of the West, especially during the American recessional from world affairs orchestrated by President Barack Obama.
...
No more. In just the last six months Germany in general, and Merkel in particular, have imploded.

Merkel’s disastrous decision to open the borders of Germany — and with them Europe’s as well — is proving both selfish and suicidal.

Hordes of migrants are swarming into Europe. Merkel’s naiveté cannot be dressed up in her professed humanitarianism, given that many of the migrants are young, single men from the Middle East who pour into Europe not as political refuges but as opportunists eager for European social largesse.
...
The Greek-German debacle, the migrant mess, the Volkswagen cheating and the Putin aggression remind us that too often Germany’s professed good intentions are eclipsed by German self-interest — an all too familiar experience.



Schön wärs, wenn die Dame wirklich implodiert wäre. Aber anscheinend ist das Descartesche Natura abhorret a vacuo wie die anderen Naturgestzlichkeiten par ordre de Mutti außer Kaft gesetzt.



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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

23.12.2015 12:54
#962 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #961
Schön wärs, wenn die Dame wirklich implodiert wäre. Aber anscheinend ist das Descartesche Natura abhorret a vacuo wie die anderen Naturgestzlichkeiten par ordre de Mutti außer Kaft gesetzt.

Eine hinreichend dicke (und steife) Haut kann auch bei äußerem Druck und innerem Vakuum die Form bewahren.

HR ( gelöscht )
Beiträge:

24.12.2015 01:33
#963 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Wie viele Flüchtlinge kommen gegenwärtig nach Deutschland?
Ich finde dazu nix.

HR ( gelöscht )
Beiträge:

24.12.2015 01:37
#964 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #962
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #961
Schön wärs, wenn die Dame wirklich implodiert wäre. Aber anscheinend ist das Descartesche Natura abhorret a vacuo wie die anderen Naturgestzlichkeiten par ordre de Mutti außer Kaft gesetzt.

Eine hinreichend dicke (und steife) Haut kann auch bei äußerem Druck und innerem Vakuum die Form bewahren.


Eine menschliche Haut kann das nicht, denn die ist ja nicht aus Krupp-Stahl.
Es könnte funktionieren, wenn sich innerer und äußerer Druck egalisieren.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.547

24.12.2015 02:49
#965 RE: Nachtrag zum Bundeswehreinsatz Antworten

Zitat von HR im Beitrag #964
die ist ja nicht aus Krupp-Stahl.


Sind Sie sicher? http://www.critch-comedy.de/video/virale...el-als-roboter/



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Nola Offline



Beiträge: 1.719

24.12.2015 08:17
#966 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #960

Zitat
Migranten müssen anfangs große Lohnabstriche hinnehmen, zeigt eine Untersuchung des deutschen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
http://derstandard.at/2000027908784/Stud...rdienen-weniger




Mir kommen die Tränen! Aber ich halte mal dagegen:

Zitat
In Zukunft ist die Lage dann so: Wer zum Beispiel aus Rumänien kommt, muss hier nur noch ein halbes Jahr durchhalten, um das zu erreichen, was das Gericht einen “verfestigten Aufenthalt” nennt. Dann kann er das nächste Sozialamt anlaufen und um finanzielle Unterstützung bitten. Damit ihm beim Lebensunterhalt staatliche Hilfe gewährt wird, ist entscheidend, dass er insgesamt mehr als sechs Monate in Deutschland verbracht hat.

Doch im Klartext heisst das, Millionen Menschen aus der EU können diesen Trick benutzen um sich Sozialleistungen zu sichern, die nie in unser Solidarsystem eingezahlt haben.
Solidarisch ist das natürlich nicht und es führt auch zwangsläufig zu Sozialmissbrauch durch EU-Bürger.
Und natürlich gilt für Asylbewerber auch die Rente, d.h. Menschen die nie einen roten Heller in unser Solidarsystem eingezahlt haben, bekommen Rente sobald sie das 63 Lebensjahr bzw. Arbeitsunfähig sind. Da lohnt es sich doch die Großmutter oder den schwachsinnigen Cousin mitzubringen.

Geklagt hatte ein rumänischer Familienvater, der nach mehreren erfolglosen Versuchen, mit Arbeit Geld zu verdienen, bei den Behörden Hartz IV beantragt hatte, vergeblich.
Über die reine Anmeldung eines Gewerbes als Abbruchunternehmer war es danach nicht mehr hinaus gekommen, die Rückkehr in die Heimat schien aus nicht näher bekannten Gründen ebenfalls kein Ausweg. Dafür legte der Rumäne vor Gericht eine Hartnäckigkeit an den Tag, die schließlich belohnt wurde: Dank der Fürsorge der vier Richter in Kassel erhalten er und seine Frau jetzt vom deutschen Staat ohne Arbeit das Doppelte dessen, was man in Rumänien als Industriearbeiter oder Lehrer verdient. Noch ist nicht genau absehbar, welche Dynamik das Urteil in Gang setzen wird. Aber wenn die Flüchtlingskrise einen Hinweis gibt, welche Auswirkung die sozialen Umstände auf Wanderungsströme haben, können wir uns auf Einiges gefasst machen. In den Kommunen, die für die Kosten gerade stehen müssen, richtet man sich für den Anfang auf Mehrausgaben in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro ein. Woher die kommen sollen, siehe oben.

Man sollte meinen, dass gerade Richtern am Bundessozialgericht der Erhalt des deutschen Sozialstaats am Herzen liegt. Tatsächlich scheinen Nation und staatliche Einheit für sie zu jenen Kategorien zu gehören, die so überholt sind wie Lavalampen. Dass sie damit die Erosion dessen befördern, was sie schützen sollten, kommt ihnen offenbar nicht in den Sinn.
https://antilobby.wordpress.com/2015/12/...t-4e-monatlich/

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

24.12.2015 09:30
#967 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Nola im Beitrag #966
Mir kommen die Tränen! Aber ich halte mal dagegen:

Dann halten Sie mal dagegen, liebe Nola. Aber nicht mit dem Unsinn, den Sie hier verlinken:

Zitat
In Zukunft ist die Lage dann so: Wer zum Beispiel aus Rumänien kommt, muss hier nur noch ein halbes Jahr durchhalten, um das zu erreichen, was das Gericht einen “verfestigten Aufenthalt” nennt. Dann kann er das nächste Sozialamt anlaufen und um finanzielle Unterstützung bitten. Damit ihm beim Lebensunterhalt staatliche Hilfe gewährt wird, ist entscheidend, dass er insgesamt mehr als sechs Monate in Deutschland verbracht hat.

Doch im Klartext heisst das, Millionen Menschen aus der EU können diesen Trick benutzen um sich Sozialleistungen zu sichern, die nie in unser Solidarsystem eingezahlt haben.
Solidarisch ist das natürlich nicht und es führt auch zwangsläufig zu Sozialmissbrauch durch EU-Bürger.
Und natürlich gilt für Asylbewerber auch die Rente, d.h. Menschen die nie einen roten Heller in unser Solidarsystem eingezahlt haben, bekommen Rente sobald sie das 63 Lebensjahr bzw. Arbeitsunfähig sind. Da lohnt es sich doch die Großmutter oder den schwachsinnigen Cousin mitzubringen.

Geklagt hatte ein rumänischer Familienvater, der nach mehreren erfolglosen Versuchen, mit Arbeit Geld zu verdienen, bei den Behörden Hartz IV beantragt hatte, vergeblich.
Über die reine Anmeldung eines Gewerbes als Abbruchunternehmer war es danach nicht mehr hinaus gekommen, die Rückkehr in die Heimat schien aus nicht näher bekannten Gründen ebenfalls kein Ausweg. Dafür legte der Rumäne vor Gericht eine Hartnäckigkeit an den Tag, die schließlich belohnt wurde: Dank der Fürsorge der vier Richter in Kassel erhalten er und seine Frau jetzt vom deutschen Staat ohne Arbeit das Doppelte dessen, was man in Rumänien als Industriearbeiter oder Lehrer verdient. Noch ist nicht genau absehbar, welche Dynamik das Urteil in Gang setzen wird. Aber wenn die Flüchtlingskrise einen Hinweis gibt, welche Auswirkung die sozialen Umstände auf Wanderungsströme haben, können wir uns auf Einiges gefasst machen. In den Kommunen, die für die Kosten gerade stehen müssen, richtet man sich für den Anfang auf Mehrausgaben in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro ein. Woher die kommen sollen, siehe oben.

Man sollte meinen, dass gerade Richtern am Bundessozialgericht der Erhalt des deutschen Sozialstaats am Herzen liegt. Tatsächlich scheinen Nation und staatliche Einheit für sie zu jenen Kategorien zu gehören, die so überholt sind wie Lavalampen. Dass sie damit die Erosion dessen befördern, was sie schützen sollten, kommt ihnen offenbar nicht in den Sinn.
https://antilobby.wordpress.com/2015/12/...t-4e-monatlich/


Denksportaufgabe: Finde die Fehler! (Mindestens einer schreit einen geradezu an.)

Nola Offline



Beiträge: 1.719

24.12.2015 09:55
#968 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Lieber Llarian mach mich nicht so fertig zu Weihnachten.

Also wo steckt der Fehler? Aber kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Hinweis des Ursprung der Gesinnung dieses Links, wir zitieren ja auch aus ungeliebten Zeitschriften, wenn einmal ein brauchbarer Artikel darin ist.

♥lich Nola

---------------------------

Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Dieter ( gelöscht )
Beiträge:

24.12.2015 10:02
#969 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #967
Zitat von Nola im Beitrag #966
Mir kommen die Tränen! Aber ich halte mal dagegen:

Dann halten Sie mal dagegen, liebe Nola. Aber nicht mit dem Unsinn, den Sie hier verlinken:

Zitat
In Zukunft ist die Lage dann so: Wer zum Beispiel aus Rumänien kommt, muss hier nur noch ein halbes Jahr durchhalten, um das zu erreichen, was das Gericht einen “verfestigten Aufenthalt” nennt. Dann kann er das nächste Sozialamt anlaufen und um finanzielle Unterstützung bitten. Damit ihm beim Lebensunterhalt staatliche Hilfe gewährt wird, ist entscheidend, dass er insgesamt mehr als sechs Monate in Deutschland verbracht hat.

Doch im Klartext heisst das, Millionen Menschen aus der EU können diesen Trick benutzen um sich Sozialleistungen zu sichern, die nie in unser Solidarsystem eingezahlt haben.
Solidarisch ist das natürlich nicht und es führt auch zwangsläufig zu Sozialmissbrauch durch EU-Bürger.
Und natürlich gilt für Asylbewerber auch die Rente, d.h. Menschen die nie einen roten Heller in unser Solidarsystem eingezahlt haben, bekommen Rente sobald sie das 63 Lebensjahr bzw. Arbeitsunfähig sind. Da lohnt es sich doch die Großmutter oder den schwachsinnigen Cousin mitzubringen.

Geklagt hatte ein rumänischer Familienvater, der nach mehreren erfolglosen Versuchen, mit Arbeit Geld zu verdienen, bei den Behörden Hartz IV beantragt hatte, vergeblich.
Über die reine Anmeldung eines Gewerbes als Abbruchunternehmer war es danach nicht mehr hinaus gekommen, die Rückkehr in die Heimat schien aus nicht näher bekannten Gründen ebenfalls kein Ausweg. Dafür legte der Rumäne vor Gericht eine Hartnäckigkeit an den Tag, die schließlich belohnt wurde: Dank der Fürsorge der vier Richter in Kassel erhalten er und seine Frau jetzt vom deutschen Staat ohne Arbeit das Doppelte dessen, was man in Rumänien als Industriearbeiter oder Lehrer verdient. Noch ist nicht genau absehbar, welche Dynamik das Urteil in Gang setzen wird. Aber wenn die Flüchtlingskrise einen Hinweis gibt, welche Auswirkung die sozialen Umstände auf Wanderungsströme haben, können wir uns auf Einiges gefasst machen. In den Kommunen, die für die Kosten gerade stehen müssen, richtet man sich für den Anfang auf Mehrausgaben in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro ein. Woher die kommen sollen, siehe oben.

Man sollte meinen, dass gerade Richtern am Bundessozialgericht der Erhalt des deutschen Sozialstaats am Herzen liegt. Tatsächlich scheinen Nation und staatliche Einheit für sie zu jenen Kategorien zu gehören, die so überholt sind wie Lavalampen. Dass sie damit die Erosion dessen befördern, was sie schützen sollten, kommt ihnen offenbar nicht in den Sinn.
https://antilobby.wordpress.com/2015/12/...t-4e-monatlich/


Denksportaufgabe: Finde die Fehler! (Mindestens einer schreit einen geradezu an.)

Wenn schon die Ankündigung gewaltig, das wird ein großartiges das Argument sein, was Sie später nachschieben.
Vorfreude – schönste Freude. Ich bin schon ganz aufgeregt.

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

24.12.2015 11:04
#970 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Dieter im Beitrag #969
Vorfreude – schönste Freude. Ich bin schon ganz aufgeregt.

Statt sich aufzuregen können Sie gerne versuchen die Aufgabe (!) selber zu lösen, lieber Dieter. Es ist jetzt nicht unbedingt besonders schwer zu sehen.

Dieter ( gelöscht )
Beiträge:

24.12.2015 12:08
#971 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #970
Zitat von Dieter im Beitrag #969
Vorfreude – schönste Freude. Ich bin schon ganz aufgeregt.

Statt sich aufzuregen können Sie gerne versuchen die Aufgabe (!) selber zu lösen, lieber Dieter. Es ist jetzt nicht unbedingt besonders schwer zu sehen.
Nö.
Mir scheint der Text stringent und passend zur Rechtspraxis (alle -2% die reinkommen dürfen hier bleiben). Was nichts bedeutet, es wäre nicht das erst mal, dass ich gewaltig was übersehen hätte. Wenn dem so ist, ja dann sagen Sie es doch einfach.

Frohe Weihnachten

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

24.12.2015 13:08
#972 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Dabei ist der Fehler doch so leicht zu finden! In

Zitat
... sobald sie das 63 Lebensjahr bzw. Arbeitsunfähig sind.


fehlt ein "vollendet haben".
(Außerdem fehlt nach 63 ein Punkt, und Arbeitsunfähig sollte normalerweise kleingeschrieben werden.)

Martin Offline



Beiträge: 4.129

24.12.2015 13:44
#973 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #972

(Außerdem fehlt nach 63 ein Punkt, und Arbeitsunfähig sollte normalerweise kleingeschrieben werden.)


Nicht nur ein Punkt. Viele Rentenpunkte. Obwohl, man weiß ja nie, vielleicht verlässt sich unsere Bundesanstalt auch auf deren Angaben über ein erfülltes Arbeitsleben seit dem 14. Lebensjahr.

Gruß, Martin

Llarian Offline



Beiträge: 7.120

24.12.2015 15:00
#974 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #972
Dabei ist der Fehler doch so leicht zu finden! In

Zitat
... sobald sie das 63 Lebensjahr bzw. Arbeitsunfähig sind.

fehlt ein "vollendet haben".
(Außerdem fehlt nach 63 ein Punkt, und Arbeitsunfähig sollte normalerweise kleingeschrieben werden.)


Okay, um den Unsinn tatsächlich aufzuklären:
Da fehlt auch kein "vollendet haben". Was da fehlt ist schlicht der Zusammenhang mit der Realität. Auch anerkannte Asylanten (und das sind verdammt wenige) erhalten in Deutschland nur dann eine Rente, wenn sie wenigstens fünf Jahre in die deutsche Rentenversicherung eingezahlt haben. Und die sogeschimpfte Rente ist in dem Zusammenhang ziemlich mies, denn natürlich geht es auch hier nach Punkten. Da lohnt es auch nicht irgendwelche Cousins oder Omas mitzubringen, es sei denn man wollte diese mit den drei Mark fuffzich füttern, die man dann bekommt, denn die haben ebensowenig einen Anspruch.

Wenn es dem ursprünglichen Autor um Realitätsbezug gegangen wäre (was man wohl mit einiger Berechtigung bezweifeln mag), dann hätte er schreiben müssen, dass ein Anspruch auf Sozialhilfe besteht. Derzeit. Und das ist auch nach derzeitiger Gesetzlage (vermutlich) richtig. Und man kann mit einiger Berechtigung davon ausgehen, dass das demnächst ebenso korrigiert werden wird. Nur lässt sich natürlich mit solch schwachen Aussagen schlecht Stimmung machen.

dirk Offline



Beiträge: 1.538

24.12.2015 15:19
#975 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #974
Zitat von Fluminist im Beitrag #972
Dabei ist der Fehler doch so leicht zu finden! In

Zitat
... sobald sie das 63 Lebensjahr bzw. Arbeitsunfähig sind.

fehlt ein "vollendet haben".
(Außerdem fehlt nach 63 ein Punkt, und Arbeitsunfähig sollte normalerweise kleingeschrieben werden.)

Okay, um den Unsinn tatsächlich aufzuklären:
Da fehlt auch kein "vollendet haben". Was da fehlt ist schlicht der Zusammenhang mit der Realität. Auch anerkannte Asylanten (und das sind verdammt wenige) erhalten in Deutschland nur dann eine Rente, wenn sie wenigstens fünf Jahre in die deutsche Rentenversicherung eingezahlt haben. Und die sogeschimpfte Rente ist in dem Zusammenhang ziemlich mies, denn natürlich geht es auch hier nach Punkten. Da lohnt es auch nicht irgendwelche Cousins oder Omas mitzubringen, es sei denn man wollte diese mit den drei Mark fuffzich füttern, die man dann bekommt, denn die haben ebensowenig einen Anspruch.



Naja, bei Personen im rentenfähigen Alter ist die Sozialhilfe nicht mehr 100% sauber von der Rente zu trennen. Es wird ja keine Gegenleistung mehr erwartet. Und auch die Pötte, aus denen die Leistungen erbracht werden, sind ja gehörig durchgemischt. Entsprechend gibt es ja auch regelmäßig Diskussionen die Sozialhilfe im Rentenalter bei einer bestimmten Personengruppe - mal Mütter, mal dieser, mal jeder - in Rente umzubenennen.

Beides zu vermischen ist also zwar nicht ganz korrekt, aber zum Teil auch der Realität und den Diskussionsgewohnheiten in diesem Bereich geschuldet. Kurz: Es ist eine Detailfrage an der man sich meistens nur aufhängt, um den Elefanten im Raum ignorieren zu können. Das unterstelle ich Ihnen jetzt nicht, da ich Sie als Forumsmitglied "kenne". Ansonsten aber würde ich das tun.

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