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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

20.12.2016 14:24
#1351 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1350
Gab es da nicht auch eine Nagelbombe, die zum Glück nicht funktionierte? Immerhin waren wohl Passanten aufmerksam.


Es gab in Ludwigshafen sogar 2 Nagelbomben.

Zitat von Tagesspiegel, 16.12.
...da es Hinweise gibt, die Terrormiliz IS habe den Jungen über das Internet angeworben und ihn zum Bau der Bombe sowie zu den Anschlagsversuchen verleitet. Wie die "Tagesschau" berichtet, soll der Zwölfjährige dafür über den WhatsApp-Konkurrenten Telegram Instruktionen aufs Smartphone bekommen haben

Der Sprengsatz sei ein mit pyrotechnischem Material gefülltes Konservenglas gewesen, in das ein Draht eingeführt war, sagten Sicherheitskreise. Die Bombe sei zudem mit Nägeln und Schrauben präpariert worden. Bei einer kriminaltechnischen Untersuchung habe sich herausgestellt, dass das Sprengpulver brennbar war. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz hatte bereits am 6. Dezember mitgeteilt, „ein Abbrandtest ergab, dass das Gemisch zwar brennbar, aber nicht explosionsfähig war". Über Nägel und Schrauben sagte die Polizei damals nichts. Das pyrotechnische Material war laut Präsidium ein Gemisch, das der Junge „aus Feuerwerkskörpern und Wunderkerzen gewonnen hatte".



http://www.tagesspiegel.de/politik/ludwi...n/14989032.html

Daß es hier nicht um Triacetonperoxid ging wie im Fall Jaber al-Bakr (& beim abgesagten Frankfurter Radrennen im vorigen April): Zufall? Unprofessionalität? Auch das nur eine Frage der Zeit.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

20.12.2016 14:48
#1352 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1350
Das Erschreckende ist zusätzlich die Absicht, das Unmenschliche. Wenn Sie beispielsweise die klassische Sicherheitstechnik bei vermarkteten Produkten betrachten, da wird 'Absicht' außen vor gelassen. Es ist ja gerade die Menschenverachtung, die Verrohung, die dem IS seinen 'Konkurrenzvorsprung' verschafft. Und sie sie wirkt.
Wenn es uns so überrascht, daß es Bösewichter da draußen gibt, wieso haben wir denn dann vorher Polizei gehabt? Im Nachbarstrang meinte ich zu Clintons Emailaffäre, wie lächerlich es ist, die Boshaftigkeit mutmaßlich russischer Hacker als Entschuldigung dafür heranzuziehen, daß man mit seinen Emails geschlampt hat. Genau gegen bösartige Hacker hätte Clinton ihre Emails schützen sollen. In der anonymen Masse da draußen sind eben nicht alle lieb.

Erschreckend finde ich vielmehr, wenn jemand etwas böses tut, der es auch noch aus einem Treueverhältnis heraus nicht tun durfte, etwa als Ehepartner, Geschäftspartner, Vorgesetzter oder Bundeskanzlerin. Hier wird viel wichtigeres, nämlich individuelles Vertrauen verletzt.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.12.2016 15:23
#1353 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #1352
Erschreckend finde ich vielmehr, wenn jemand etwas böses tut, der es auch noch aus einem Treueverhältnis heraus nicht tun durfte, etwa als Ehepartner, Geschäftspartner, Vorgesetzter oder Bundeskanzlerin. Hier wird viel wichtigeres, nämlich individuelles Vertrauen verletzt.


Nur sehe ich da einen Unterschied zu physischer Gewalt in extremster Form. Selbstverständlich gibt es Gewalt im Lande, extreme Ausprägungen sind aber relativ selten, und wenn, dann betrifft es ein Milieu, mit dem der Durchschnittsbürger nicht viel zu tun hat. Natürlich sind wir diesbezüglich empfindlicher als unsere Vorfahren, die im 20. Jahrhundert zwei Kriege erlebt haben.

Was Clintons emails angeht: Ich habe bewusst 'klassische Sicherheit' geschrieben, in Sachen Internet sieht das anders aus, im Englischen wird da auch unterschieden zwischen Safety und Security. Security geht tatsächlich von bösartigen, absichtlichen Angriffen aus. Es geht aber in der Regel auch hier nicht um direkte physische Gewalteinwirkung, obwohl ich das in Zukunft nicht ausschließe.

Gruß, Martin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

20.12.2016 15:46
#1354 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Erinnert sich jemand an den staatlichen Aufwand nach Brüssel, nach dem Bataclan, nach Charlie (wo die Täter ja auch zunächst spurlos abtauchten)? Tausende von Polizisten & Soldaten im Einsatz, Patrouillen, Ausnahmezustand in Frankreich gerade um 3 Monate verlängert. Und Berlin?

Zitat von FOCUS Ticker
Polizeipräsident: "Wenn es Verdächtiger nicht war, haben wir wenig für Fahndung"



http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_6382166.html

Staatsversagen. In dem zentralsten Bereich, den es für einen Staat geben kann. Noch was: "Alles möglich. Vielleicht auch ein Unfall." Bei den Anzeichen. Hat uns der Herr Bundesminister des Inneren gestern, knapp vor Mitternacht, erzählt. Da war die Leiche des erschossenen Polen seit drei Stunden geborgen. Der oberste Dienstherr der Polizei: nicht gebrieft? Oder ist das wurst? Oder hat man hier den Bürgern dieses Staates unbekümmert ins Gesicht gelogen?



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

20.12.2016 15:53
#1355 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1353
Nur sehe ich da einen Unterschied zu physischer Gewalt in extremster Form. Selbstverständlich gibt es Gewalt im Lande, extreme Ausprägungen sind aber relativ selten, und wenn, dann betrifft es ein Milieu, mit dem der Durchschnittsbürger nicht viel zu tun hat.
Ja, solche Gewalt ist selten, aber warum? Wenn es so effektvoll wäre, wie es laut der Betroffenheitsreden unserer eingeschüchterten Politiker sei, warum gibt es nicht öfter solche Gewalt?

Der Grund ist ja simpel: Es lohnt sich schlichtweg nicht. Es hat keinen Sinn für den Täter. Es liegt nicht daran, daß die Menschen allgemein so menschenfreundlich wären. Man hat nichts davon, einen unbekannten Menschen zu töten. Also tut man es nicht. Es ist wie Adam Smiths unsichtbare Hand, nur daß sie diesmal nichts tut.

Ich kann verstehen, wenn man Eigennutz als Handlungsmotiv nicht versteht, und alles nur auf moralischer Ebene betrachtet. Dann ist so eine Boshaftigkeit nur um ihrer selbst willen natürlich hochgradig verstörend und man fühlt sich tatsächlich völlig hilflos gegenüber dieser Negation seiner Weltsicht. Sonst hat es ja immer gereicht, die Achtung der Menschenrechte anzumahnen, etwas zu verurteilen, zu demonstrieren, Lichterketten, Blockflöten, Quietscheentchen. Dem Terroristen alles völlig egal. Wie können sie nur!?

Was die Terroristen aufkündigen, sind aber nicht "unsere Werte", sondern es ist ganz einfaches Eigennutzhandeln. Sie tun etwas, was ihnen materiell überhaupt nichts bringt. Einzig die Gefühle, die sie bei einigen verstörten Naturen wecken, sind es ihnen Wert.

Zitat von Martin im Beitrag #1353
Natürlich sind wir diesbezüglich empfindlicher als unsere Vorfahren, die im 20. Jahrhundert zwei Kriege erlebt haben.
Der uns nächste Krieg ist zwischen Rußland und der Ukraine, in Europa!

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.420

20.12.2016 16:03
#1356 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #1355

Der uns nächste Krieg ist zwischen Rußland und der Ukraine, in Europa!


Oder die baltischen Länder. Jedenfalls ist Putin nicht "saturiert", das ist mal sicher.

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Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.420

20.12.2016 16:16
#1357 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #1352

Wenn es uns so überrascht, daß es Bösewichter da draußen gibt, wieso haben wir denn dann vorher Polizei gehabt?



Naja, es gibt Polizei und "Polizei". Unsere Polizisten ähneln eher Nachbarschaftsstreifen. Oder einem Sicherheitsdienst, der Abends durchs Firmengebäude geht.

Was mich so sprachlos macht, ist ja nicht der islamische Terror und die naive Reaktion der deutschen Öffentlichkeit. Sondern die Unfähigkeit -die wirklich und echte Unmöglichkeit- darüber nachzudenken, wovon das eigentlich die Spitze ist. DAS ist das zentrale Gedankenverbot. Das sei nicht der "wahre Islam", das habe mit "den echten Flüchtlingen" nichts zu tun und so weiter.

Dabei haben wir 60 Jahre lang in der Bundesrepublik pathologisch durchgeprügelt, dass es solch isolierte Handlungen nicht gibt. Die Mörder der NSU sind eine Konsequenz der Gedanken der AfD bzw der ideologischen Vorläufer, also der "Nazis in Nadelstreifen", der "Schreibtischtäter", der "Gedankenverbrecher" und so weiter. Das wäre mal spannend, in einer Diskussion einzuwerfen "Die Taten der NSU sind nicht der wahre Nationalsozialismus! Das sind keine echten Faschisten! Der wahre Faschismus ist eine friedliche Gemeinschaft und die Gemeinschaft der Faschisten sollte nicht mittels Pauschalverurteilung gedemütigt werden!"

Uns überrascht all diese Gewalt, weil sie in dieser Form bei den Menschen, die "schon länger hier leben" nicht kulturell verankert ist. Natürlich gab es auch vorher schon Mord und Totschlag. Aber das ändert nichts daran, dass die deutsche Nachkriegskultur ZUTIEFST pazifistisch, ausgleichend und introvertiert war. Aber das ist leider sehr schlecht in Zahlen zu packen. Oder zumindest hat sich niemand die Mühe gemacht, das in Zahlen zu packen.

Deswegen, genau deswegen gibt es diese ganzen Äquidistanzargumente bzw. Relativierungen: Weil kulturelle Unterschiede so offensichtlich und zugleich so schwer zu beweisen sind. Einzelfallbeispiele taugen gerade nicht als Beweis, weil man immer auch bei der anderen Kultur entsprechende Beispiele findet.

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.12.2016 16:18
#1358 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #1355
Was die Terroristen aufkündigen, sind aber nicht "unsere Werte", sondern es ist ganz einfaches Eigennutzhandeln. Sie tun etwas, was ihnen materiell überhaupt nichts bringt. Einzig die Gefühle, die sie bei einigen verstörten Naturen wecken, sind es ihnen Wert.


Ich hatte als Bezug den IS genommen, der immerhin einige Städte in Syrien und Irak unter seiner Kontrolle Hatte/hat. Wo sind dort die Unverzagten geblieben? Ich meine, ganz eigennützig dürfte an denen zuerst ein Exempel statuiert worden sein. Und es dürfte gewirkt haben. Ich kenne da eine ältere Frau in Brandenburg, deren Vater vor den Augen der Familie von sowjetischen Soldaten erschossen worden war. Die Familie war danach ganz still geblieben. Verstörte Naturen?

Ich meine, man kann dem Mechanismus des Terrors Unerschrockenheit entgegensetzen, was bis zu einem Punkt wichtig ist. Ab einem bestimmten Punkt erledigt sich das aber, weil die Unerschrockenheit ausstirbt. Und so lange nicht erkennbar ist, dass unsere Regierung vorrangig die die schon länger hier leben schützen will ist Mut nur Mangel an Phantasie.

Gruß, Martin

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.12.2016 16:21
#1359 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1354
Erinnert sich jemand an den staatlichen Aufwand nach Brüssel, nach dem Bataclan, nach Charlie (wo die Täter ja auch zunächst spurlos abtauchten)? Tausende von Polizisten & Soldaten im Einsatz, Patrouillen, Ausnahmezustand in Frankreich gerade um 3 Monate verlängert. Und Berlin?

Zitat von FOCUS Ticker
Polizeipräsident: "Wenn es Verdächtiger nicht war, haben wir wenig für Fahndung"



Was ist denn aus der Geschichte mit dem Helden geworden, der den Täter verfolgt haben will?

Gruß, Martin

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

20.12.2016 17:41
#1360 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1358
Ich hatte als Bezug den IS genommen, der immerhin einige Städte in Syrien und Irak unter seiner Kontrolle Hatte/hat. Wo sind dort die Unverzagten geblieben?
Da sind die mal militärisch effektiv gewesen. Wenn es eine Gruppierung schafft, die Wasser-, Strom- und Warenversorgung zu kontrollieren und Steuern zu erheben, dann ist das tatsächlich relevant für den Staat. In Syrien und im Irak war/ist es so weit.

Aber bei uns nicht, und wenn, dann eher von Rußland aus als von solchen Gestalten. Es stimmt zwar, daß man dagegen bei uns momentan auch keine Mittel hätte, aber, wie es bei Kriegen ist, sie kündigen sich mit gewissen Zeitvorlauf an, den man rechtzeitig zur Rüstung nutzen muß. Rußland beispielsweise hat seine Aktion in der Ukraine angekündigt, indem es aus Rüstungskontrollabkommen ausgetreten ist. Hat nur unsere NATO verschlafen, weil man gerade in Afghanistan die Welt retten wollte.

Zitat von Martin im Beitrag #1358
Ich kenne da eine ältere Frau in Brandenburg, deren Vater vor den Augen der Familie von sowjetischen Soldaten erschossen worden war. Die Familie war danach ganz still geblieben.
Hat die das auch als einen Angriff auf ihre "Werte" und Demokranz und Tolerie gesehen?

Zitat von Martin im Beitrag #1358
Und so lange nicht erkennbar ist, dass unsere Regierung vorrangig die die schon länger hier leben schützen will ist Mut nur Mangel an Phantasie.
Was soll man machen? Lkw verbieten? Waren wieder nur noch mit Pferdegespannen bewegen? Ist zwar nicht vegan, schafft aber viele tolle Arbeitsplätze für Stellmacher, Kutscher, Hufschmiede, Stallburschen.

Florian Offline



Beiträge: 3.170

20.12.2016 18:03
#1361 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Emulgator im Beitrag #1346
Zitat von xanopos im Beitrag #1342
Zitat von Emulgator im Beitrag #1341
Eine einfache Abhilfe wären diese bekannten elektrisch versenkbaren Poller an den Enden der Fußgängerzone. Morgens werden sie für den Lieferverkehr abgesenkt und bleiben dann für den Rest des Tages ausgefahren. Fahrer von Einsatzfahrzeugen können diese Poller bei Bedarf für sich absenken.

Mein Bauchgefühl sagt mir, solche Sperren, die dann auch zuverlässig einen 40-Tonner aufhalten können, wären schlicht unbezahlbar. Sowas gibt es hierzulande maximal vor der US-Botschaft.
Kann man ja mal mit rigs-of-rods durchsimulieren. So ein 40-Tonner kann unzweifelhaft eine Menge kinetischer Energie haben, ist aber auch kein massiver Betonblock. Ich gehe davon aus, daß der Poller Antrieb und Lenkhydraulik unter dem Führerhaus beschädigt und anschließend zwischen Chassis und Straße festklemmt, wo er weiter bremst.


Das wird leider alles nichts nutzen.

Erstens:
Flächendeckend kann es einen solchen Schutz nicht geben, weil schlicht nicht zu bezahlen.
Wenn ich einmal die Situation in meinem Landkreis auf ganz Deutschland hochrechne, gibt es in Deutschland grob überschlagen rund 10.000 Weihnachtsmärkte.
Ein Großteil ist natürlich in irgendwelchen Dörfern oder Kleinstädten.
Das macht sie aber als Anschlagsziele nicht weniger attraktiv. Im Sommer gab es ein versuchtes Bombenattentat auf ein Stadtfest in Ansbach. Vor wenigen Tagen auf einen Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen. Das sind beides jetzt nicht gerade deutsche Metropolen. Es kann also letztlich überall stattfinden.
Und der Terror-Effekt ist ja sogar größer, je unbedeutender der Ort. Denn damit signalisiert man den Deutschen: es kann jeden von Euch treffen, egal wo ihr wohnt.
Jeden Dorf-Weihnachtsmarkt von allen Seiten mit technischen Mitteln abzusichern wird aber kaum gehen.

Zweitens:
Hinzu kommt, dass diese Terroristen ja kreativ sind.
Wir können uns immer nur vor den Methoden sichern, die wir bereits kennen.
Terroristen können sich aber immer neue Methoden ausdenken.
Vor 9/11 hatten wir zwar auf dem Schirm, dass ein Terrorist ein Flugzeug mit einer Bombe sprengen könnte. Aber keiner dachte an die Möglichkeit, dass das Flugzeug selbst als Terror-Waffe missbraucht werden könnte.
Vor einem Jahr hatten wir die Methode "Attentat per Lkw" noch gar nicht auf dem Schirm.
Ok, jetzt wissen wir das. Aber nächstes Jahr lassen sich die Terroristen wieder was neues einfallen. Sagen wir mal: Mini-Bomben per Drohne aus dem Spielwarengeschäft. Was weiß ich. So oder so: wir werden dann wieder überrascht sein

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.420

20.12.2016 18:22
#1362 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Yago:
"Bedeutet das, die Politiker haben gewusst, was passieren wird und die Bevölkerung nicht beunruhigen wollen, also auf Lücke gesetzt? Das wäre ja eine Begünstigung von Tötungsdelikten"

DIENSTAG, 20. DEZEMBER 2016, WDR2 Radio, 18:10.: Die Moderation begrüßt einen Interviewpartner als "Sicherheitsexperten". Angesprochen auf möglichen Schutzmaßnahmen sagt der "Experte":

"Solche Plätze abzuschotten wollen wir (!) ja nicht und das wäre ja auch beklemmend. Außerdem würden die Täter sich dann andere Ziele aussuchen. Letztlich müssen wir (!) lernen solche Vorfälle stoisch zu ertragen."

Hiermit zu Protokoll genommen. Falls in 100 Jahren jemand fragt, wieso genau Deutschland abgestürzt ist und kulturell zerpulvert wurde.

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

20.12.2016 18:31
#1363 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1361
Sagen wir mal: Mini-Bomben per Drohne aus dem Spielwarengeschäft.


10. Dez. 2016: https://twitter.com/BeyondTheLevant/stat...702751153111041

Zitat von Frank2000 im Beitrag #1362
Hiermit zu Protokoll genommen.


Als vor 15 Jahren der schönste Septembertag zum unschönsten wurde, war meine erste Reaktion - über das ungläubige Staunen & die Fassungslosigkeit hinaus: die haben sich das falsche Land auf der falschen Seite des Atlantiks ausgesucht. Mit Berlin im Fadenkreuz hätten sie ohne weiteren Aufwand 10 Mrd. verdienen können, camoufliert als "Terrorursachen bekämpfen". Das war frivol, muß ich aus heutiger Sicht zugeben. Da fehlen ein paar Nullen.

Obwohl es "letzten Endes" keine Sicherheit vor dem Terror geben kann, nicht geben wird, wären weder die Amerikaner nach 9/11 noch die Engländer damals oder 2005 auf die Idee gekommen, "das müssen wir aushalten & dadurch beweisen wir erst unsere Humanität" zur obersten oder gar einzigen Leitschnur zu erheben. Nicht nur, weil das selbstverständlich ist, sondern weil, ganz richtig erkannt, das die Kapitulation ist. Fragt sich, aber, andererseits, was mit dem Etikett "Experte" aufgepappt flächendeckend durch unsere Leidmedien schwappt. Die "listenreiche Vernunft" sensu Hegel befindet: jemand, der auch dem tumbesten Glotzophonsubskribenten klarmacht, wie einfach & mutunaufwendig es ist, sich lieber des eigenen Vestandes zu bedienen.



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Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.12.2016 19:16
#1364 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1361


Das wird leider alles nichts nutzen.




Lieber Florian,
dann ist doch die Konsequenz, dass wir überhaupt keine Regierung brauchen. Sie ist ja eh vor allem dazu da, 'Willkommen' zu rufen, das nur so lange geht, wie Steuergelder zur Verfügung stehen. Ohne Steuergeld gibt es keinen Honigtopf und die Bevölkerung organisiert ihre Sicherheit selbst.

Auf der anderen Seite funktioniert Sicherheitsmanagement nicht so, dass man nichts tut weil 100% Sicherheit eh nicht zu erreichen sind. Man tut aber zumindest das Naheliegende. Jetzt gibt es offensichtlich bereits Betonklötze, und der Erfindungsreichtum der Ingenieure könnte den der Übeltäter ja noch überflügeln. Man muss es aber wollen. Die allseits demonstrierte Hilflosigkeit ist lächerlich und zeigt lediglich, dass in der Regierung keine Macher mehr sitzen. Die können nur noch labern und salbadern.

Gruß, Martin

Florian Offline



Beiträge: 3.170

20.12.2016 19:41
#1365 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1364
Zitat von Florian im Beitrag #1361


Das wird leider alles nichts nutzen.




Lieber Florian,
dann ist doch die Konsequenz, dass wir überhaupt keine Regierung brauchen. Sie ist ja eh vor allem dazu da, 'Willkommen' zu rufen, das nur so lange geht, wie Steuergelder zur Verfügung stehen. Ohne Steuergeld gibt es keinen Honigtopf und die Bevölkerung organisiert ihre Sicherheit selbst.

Auf der anderen Seite funktioniert Sicherheitsmanagement nicht so, dass man nichts tut weil 100% Sicherheit eh nicht zu erreichen sind. Man tut aber zumindest das Naheliegende. Jetzt gibt es offensichtlich bereits Betonklötze, und der Erfindungsreichtum der Ingenieure könnte den der Übeltäter ja noch überflügeln. Man muss es aber wollen. Die allseits demonstrierte Hilflosigkeit ist lächerlich und zeigt lediglich, dass in der Regierung keine Macher mehr sitzen. Die können nur noch labern und salbadern.

Gruß, Martin



Lieber Martin,

da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt.
Wir sind wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander.

Versuchen wir's nochmal:
(Bitte auch den zweiten Teil des folgenden Beitrags lesen).

Ein flächendeckender Schutz von "weichen Zielen" wie Weihnachtsmärkten wird aus den genannten Gründen m.E. nicht funktionieren:
zu teuer. und wahrscheinlich ohnehin nicht ausreichend.

Und in der Tat sollten wir m.E. vorsichtig sein, hier nicht in Aktionismus zu verfallen.
Das Problem ist nämlich, dass dieser Aktionismus v.a. auch die einheimische Bevölkerung belastet.
Natürlich KANN man vor jedem Weihnachtsmarkt Taschenkontrollen machen und den Markt mit Bombensuch-Hunden patroullieren.
Das ist aber erstens irre teuer, wenn man das deutschlandweit flächendecken machen wollte.
Und ist außerdem auch eine Belastung für die Bevölkerung (weil man z.B. ständig seine Taschen leeren muss, ständig abgetastet wird, usw.).
Die Terroristen hätten damit gerade das erreicht, was sie wollen. Nämlich Angst und Schrecken zu verbreiten und das Verhalten der Ziel-Bevölkerung zu verändern.

Im Einzelfall mögen solche restriktiven Methoden unvermeidbar sein. Ich finde sie aber problematisch und würde daher einen sehr dosierten Einsatz empfehlen.

Das bedeutet aber ganz sicher NICHT, dass wir fatalistisch sein sollten.
Ganz im Gegenteil. Selbstverständlich hat die Regierung die Aufgabe der Gefahrenabwehr. Und der soll sie gefälligst auch nachkommen.

Zum Beispiel indem man steuert, wen man überhaupt ins Land (bzw. in die EU) lässt.
Oder indem man die Anzahl der akzeptierten Flüchtlinge danach ausrichtet, womit die Sicherheitskräfte fertig werden können.
Oder indem man die in der EU lebenden Ausländer sauber registriert und erkennungsdienstlich behandelt.

Das wäre auch effizienter und billiger:
zusätzlich 10.000 Grenzbeamte an der griechischen Grenze bringen viel mehr (und kosten weniger Gehalt) als 10.000 zusätzliche Streifenpolizisten in Berlin.
Erstere packen das Problem an der Wurzel, letztere sind ein Pflaster für die Symptome.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

20.12.2016 20:41
#1366 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Man muß auch sagen. daß jetzt der denkbar schlechteste Zeitpunkt ist, um hier Maßnahmen einzustielen & hektisch aufs Gleis zu setzen. Weil sich hier gerade der Staat in seiner absoluten Hilflosigkeit selbst vorführt, und zwar vor dem Augen der ganzen Welt (Vorläufig Festgenommener wieder freigelassen). Spätrömische Dekadenz reicht nicht; die sind sogar dazu zu dekadent. Mal sehen, wie die mit Holzdildos & Ampelpärchen die Chose schaukeln. Andererseits weiß jetzt jeder, wirklich jeder Betrachter von außerhalb, wie es um dieses Staatswesen steht. Und wer noch für 2 Groschen Restverstand bewahrt hat, weiß das von den Anstaltsinsassen auch. Vom Reigen der Anschläge seit 9/11 gab es bislang nur 2 Überlebende Knallköppe: den letzten Übriggebliebenen der 8 von Mumbai 2008 & den verbliebenen Boston-Marathon-Hobbykoch (der Schuhbomber was stopped in his tracks, auf gut Englisch gesagt). Aber nur die Deutschen haben das geschafft, den als Flüchtling vom Tatort aus wegjoggen zu lassen. Und es juckt keine Sau. In München haben die wenigstens noch 5 Hundertschaften von Nürnberg aus in Gang gesetzt. Aber das war vor ein paar gefühlten Ewigkeiten.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

20.12.2016 20:49
#1367 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1365


(Bitte auch den zweiten Teil des folgenden Beitrags lesen).



Der zweite Teil ist für mich schon fast selbstverständlich, und wenn das nicht umgesetzt ist, dann ist das massives Regierungsversagen. Das war hier ausreichend Thema.

Es führt aber kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Und da in ich gar nicht so zögerlich, wenn es um Sicherheitsmaßnahmen geht. Die gehen heute schon an Fußballstadien, und es ging wohl auch beim Oktoberfest, ohne dass die Menschen in Angst und Schrecken gefallen sind. Es ist eher beruhigend. Die Verantwortlichen dürfen sich aber nicht scheuen, den Grund für die Maßnahmen zu verdeutlichen. Da sehe ich momentan die erste Hürde, weil dies einem Eingeständnis nahe kommt, dass man Fehler gemacht hat und man damit der AfD in die Hände spielen könnte. Es wäre aber immer noch besser als jeden Tag nur hoffen, dass es morgen nicht schon wieder einen Anschlag gibt, und dann immer wieder das Gegenteil bewiesen zu bekommen.

Merkel hat zwei Möglichkeiten: Entweder sie räumt ein, dass die Situation nicht mehr ausreichend kontrollierbar ist und überzeugt durch Taten (statt indifferentes Gelaber), dass sie eine 180 Grad Änderung umzusetzen Willens ist, oder sie räumt ihren Stuhl. Das Lavieren dazwischen vergrößert nur jeden Tag das Desaster und entzweit das Land.

Gruß, Martin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

21.12.2016 01:16
#1368 RE: Wir schafften das nicht Antworten

FOCUS. http://www.focus.de/politik/deutschland/...l#aktualisieren

Zitat
Mittwoch, 21. Dezember, 00.03 Uhr: Angesichts des Terroranschlags auf einem Berliner Weihnachtsmarkt dringt der Chef der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon, auf schärfere Gesetze. "Es gibt bundesweit zahlreiche Flüchtlinge, von denen wir nicht wissen, wo sie herkommen und wie sie heißen - da ist ein Unsicherheitspotenzial drin", sagte Saarlands CDU-Ressortchef der in Düsseldorf erscheinenden Mittwochsausgabe der "Rheinischen Post".



Ein typisches Beispiel der ewiggleichen Nebelkerzen, bei denen man sofort weiß: dahinter steckt nichts, nicht einmal Absicht, sondern schiere Gedankenleere. Es würde vollkommen helfen, die erlassenen Gesetze & Regelungen dieses vom Aufenthaltsrecht übers Asylbewerbergesetz über Dublin bis Schengen I-III einfach mal anzuwenden. Da steht das nämlich doppelt & dreifach drin. Statt dessen wird nach Neuregelungen gekräht, die von entworfen, paraphiert bis verabschiedet legislative Ressourcen belegen & die man exakt so wenig anzuwenden gedenkt wie die bestehenden Paragraphen.



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xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

21.12.2016 09:44
#1369 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Gestern in der Presse: Christkindlmärkte: Kein Adventmarkt hinter Beton http://diepresse.com/home/panorama/oeste...&selChannel=119

Heute in der Presse: Wiener Polizei plant Beton-Sperren bei Christkindlmärkten http://diepresse.com/home/panorama/oeste...norama/index.do

Emulgator Offline



Beiträge: 2.875

21.12.2016 10:42
#1370 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1366
Vom Reigen der Anschläge seit 9/11 gab es bislang nur 2 Überlebende Knallköppe: den letzten Übriggebliebenen der 8 von Mumbai 2008 & den verbliebenen Boston-Marathon-Hobbykoch (der Schuhbomber was stopped in his tracks, auf gut Englisch gesagt). Aber nur die Deutschen haben das geschafft, den als Flüchtling vom Tatort aus wegjoggen zu lassen. Und es juckt keine Sau. In München haben die wenigstens noch 5 Hundertschaften von Nürnberg aus in Gang gesetzt. Aber das war vor ein paar gefühlten Ewigkeiten.

Nun unterscheiden sich ja die anderen Städte von Berlin, Hauptstadt des ARD-Hauptstadtstudios, in einem wesentlichen Punkt: In Berlin, Hauptstadt des ZDF-Hauptstadtstudios, ist der Flughafen noch nicht fertig und die Eisenbahn sowieso unpünktlich. Der Attentäter kann also gar nicht weit wegkommen, zumal ja noch die Mauer in den Köpfen steht.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

21.12.2016 16:28
#1371 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Nach Informationen der Welt handelt es sich beim jetzt Tatverdächtigen um diese Person:

Zitat von Welt, 21.12.
Er ist den Ermittlern laut Nachrichtenagentur dpa spätestens seit November bekannt. Anis A. sei damals Gegenstand einer Sitzung des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums (GTAZ) von Bund und Ländern gewesen.
...
Die Duldungspapiere wurden im Kreis Kleve in NRW nahe der niederländischen Grenze ausgestellt. Dort, in der Stadt Emmerich, war er in einer Asylunterkunft gemeldet. Seit Dezember sei er untergetaucht.
...
Anis A. soll sich im Umfeld des Salafisten-Predigers Abu Walaa bewegt haben, der im November 2016 festgenommen wurde. Zudem tauchte er zeitweise auch bei einem mutmaßlichen Dschihadisten in Dortmund ab.

Im August 2016 sei er mit einem gefälschten italienischen Ausweis in Friedrichshafen festgenommen worden, später aber wieder freigelassen worden. Seine Telekommunikation wurde demnach überwacht.



https://www.welt.de/politik/deutschland/...iesem-Mann.html

Dieser Satz müßte, meinem subjektiven Empfinden nach, Konsequenzen haben.

Zitat
Er ist den Ermittlern laut Nachrichtenagentur dpa spätestens seit November bekannt. Anis A. sei damals Gegenstand einer Sitzung des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums (GTAZ) von Bund und Ländern gewesen.



Falls es jemanden wundert, warum er die Ausweispapiere zurückgelassen hat: exakt das hat der Islamische Staat im Zug seiner Aufforderung vom November, Autos & LKWs zum Massenmord einzusetzen, empfohlen.




PS. Ach ja, noch was. Aus der Welt-Meldung.

Zitat
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte am frühen Nachmittag, dass der Tatverdächtige seit Mitternacht zur Fahndung ausgeschrieben ist. Der Polizeiaktion verzögert sich nach Informationen der „Welt“ wegen Schreibfehlern in den Beschlüssen. Daher hätten sie keine Gültigkeit.



Wenn ich mal für den Kleinen Dienstweg 1 Stunde abziehen, haben die übrigens 41 (Bekanntgabe) bzw. 27 (Suchbefehl) Stunden gebraucht. um die Papiere im Fahrerhaus zu finden.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

21.12.2016 17:05
#1372 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1371
Nach Informationen der Welt handelt es sich beim jetzt Tatverdächtigen um diese Person: ...

Zitat von Welt
„Ich weiß, dass es für uns alle besonders schwer zu ertragen wäre, wenn sich bestätigen würde, dass ein Mensch diese Tat begangen hat, der in Deutschland um Schutz und Asyl gebeten hat“, fügte Merkel hinzu.

Hm. Einerseits: allerdings!
Andererseits: Wie blauäugig muß man sein, nicht schon sofort erkannt zu haben, daß die Wanderungen seit anderthalb Jahren Dschihadisten eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Einschleusen von Aktivisten bieten und daß diese Dschihadisten zynisch genug sind, jede solche Möglichkeit auch zu nutzen?
Sicher, es ist schwer zu ertragen, daß das Wunschbild "alle Menschen werden Brüder" nicht der Wahrheit entspricht; aber als seit einiger Zeit erwachsene und mit einer verantwortungsvollen Führungsaufgabe betraute Person sollte man auf diese Enttäuschung eigentlich besser vorbereitet sein und sich nicht mehr von einem Kindergartenweltbild leiten lassen.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1371
Falls es jemanden wundert, warum er die Ausweispapiere zurückgelassen hat: exakt das hat der Islamische Staat im Zug seiner Aufforderung vom November, Autos & LKWs zum Massenmord einzusetzen, empfohlen.

Analoges lag, wenn ich mich recht erinnere, auch bei den getöteten Attentätern vom Bataclan vor.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

21.12.2016 17:08
#1373 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1371


Wenn ich mal für den Kleinen Dienstweg 1 Stunde abziehen, haben die übrigens 41 (Bekanntgabe) bzw. 27 (Suchbefehl) Stunden gebraucht. um die Papiere im Fahrerhaus zu finden.




Wenn der IS das Zurücklassen der Visitenkarte empfohlen hat, dann müsste die Polizei doch zuallererst danach suchen, hätte ich gedacht.

Gruß, Martin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.392

21.12.2016 17:18
#1374 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Bitte stellen Sie das Denken ein & staunen nur noch . Auf daß Ihr werdet wie die Kindlein. Da spielen Journallos Gladbeck 2.0, aber Wachtmeister Dimpflmoser braucht noch etwas länger, um den Mann mit den sieben Messern im Spritzenhaus einzubuchten.

Zitat
Abstruse Situation im Raum Emmerich: Zahlreiche Medienvertreter versammeln sich vor einer Flüchtlingsunterkunft. Doch die erwartete Durchsuchung verzögert sich angeblich wegen Schreibfehlern.

15:17: In Emmerich in Nordrhein-Westfalen deutet sich ein Polizeieinsatz an. Die Rheinische Post vermeldete bereits, dass eine Razzia läuft, das scheint jedoch nicht zu stimmen. Vor Ort ist die Situation abstrus: Mehrere Journalisten sind bereits da, ein großes Polizeiaufkommen gibt es aber noch nicht. Laut der "Welt" verzögern sich Razzien aktuell wegen Schreibfehlern in den Durchsuchungsbeschlüssen.



http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1126948.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Florian Offline



Beiträge: 3.170

21.12.2016 17:25
#1375 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1371

Dieser Satz müßte, meinem subjektiven Empfinden nach, Konsequenzen haben.

Zitat
Er ist den Ermittlern laut Nachrichtenagentur dpa spätestens seit November bekannt. Anis A. sei damals Gegenstand einer Sitzung des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums (GTAZ) von Bund und Ländern gewesen.




Oh, da gibt's noch mehr, was nach meinem Empfinden Konsequenzen haben müsste.

Zum Beispiel:

- die Polizei fahndet jetzt nach Anis A.
Und zwar mit einem durch Verpixeln unkenntlich gemachten (!) Gesicht. (Siehe viele verschiedene Medien. Liegt also nicht an den Medien. Sondern an der Datenquelle Polizei. Zum Beispiel hier: http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_6387602.html ).

[Was für ein Fahndungsaufruf ist das denn???]

- Er hat mehrere Pässe (!) und ist der Polizei unter 4 verschiedenen Identitäten(!) bekannt.

[So etwas scheint ja sehr verbreitet zu sein. Warum muss man das als deutscher Staat eigentlich hinnehmen? Erkennbar will da jemand betrügen, sonst bräuchte er nicht mehrere Identitäten. Warum kann man jemanden, der seine eigene Identität auf diese Weise verschleiert nicht einfach pauschal ablehnen?
Ich sehe ein, dass nicht jeder legitime Flüchtling perfekte Ausweispapiere haben kann.
Aber wenn einer 4 verschiedene Identitäten hat, dann ist doch völlig offensichtlich, dass da was faul ist.]

- Der Mann ist wegen Körperverletzungsdelikten (!) polizeibekannt. Er wurde in der "Gefährder-Datei" geführt und galt den Behörden als brandgefährlich. Man traute ihm ausdrücklich Anschläge zu (!). Er war bereits ein extra Tagesordnungspunkt (!) einer Bund-Länder-Antiterror-Arbeitsgruppe .
- Er war untergetaucht, wurde allerdings im November in einer Routinekontrolle entdeckt. Man hatte vor, ihn abzuschieben. Das unterblieb aber, weil er keine aktuellen tunesischen Ausweispapiere hatte (!). Er wurde stattdessen wieder auf freien Fuß gesetzt und tauchte erneut unter.

[Das allein ist übrigens schon Skandal genug. Es war BEKANNT, dass der Mann brandgefährlich ist. Es war BEKANNT, dass er keinen echten Asylgrund hatte.
Und dann unterbleibt die eigentlich fällige Abschiebung mangels Ausweispapieren? Kann bzw. sollte man den Mann dann nicht wenigstens so lange festsetzen, bis die Situation geklärt ist? Ein Behördenversagen erster Güte!]

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