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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Frankenstein Offline




Beiträge: 891

30.01.2017 23:37
#1476 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #1470
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1469
[Quote="RP online, 26.01.2017"]Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Haushalt 2017 für die Betreuung, Versorgung und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ...



Und das Durchschnittsalter der Minderjährigen ist, wenn ich mal raten darf, zwischen 21 und 26.

In Dänemark waren es 80% nach medizinischer Untersuchung, bei der nach den Untersuchungsergebnissen als 18- und 19-Jahre eingeschätzte alte "Flüchtlinge" den 20% Minderjährigen zugeschlagen wurden.

Yago Offline



Beiträge: 469

31.01.2017 14:11
#1477 RE: Wir schafften das nicht Antworten

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14344559.html

In diesem Spiegelartikel von 1982 ist buchstäblich alles, was die heutige Zuwanderungssituation und die Kritik an ihr betrifft, vorweg genommen worden. Im Grunde hatte man mehr als 30 Jahre Zeit, sich auf 2016 vorzubereiten.

Stattdessen wird Trump in der Welt von heute mit Hitler und Thälmann gleichgesetzt.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.391

01.02.2017 11:26
#1478 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1469

Zitat von RP online, 26.01.2017
...monatlich im Schnitt 4.500 Euro





Ich biete mehr:

Zitat von Die Welt, 01.02.2017
Die Stadt Essen hat laut eines Vertrags zwischen 1900 und 9400 Euro pro Monat und pro Flüchtling an den Asylheimbetreiber European Homecare (EHC) gezahlt. Der Vertrag liegt der „Bild“-Zeitung vor, die für die Einsicht in die Unterlagen vor Gericht ziehen musste. Die Stadt Essen wehrte sich, die genauen Kosten öffentlich zu machen.

Der Vertrag wurde im August 2015 geschlossen. Es geht um Zeltdörfer und Unterkünfte in Leichtbauhallen mit Trennwänden. Allein für jedes Bett in einer Unterkunft für 344 Personen zahlte die Stadt monatlich 653 Euro, also insgesamt 244.000 Euro im Monat an das Essener Unternehmen EHC.



https://www.welt.de/politik/deutschland/...pro-Person.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Florian Offline



Beiträge: 3.170

01.02.2017 12:39
#1479 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1478
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1469

Zitat von RP online, 26.01.2017
...monatlich im Schnitt 4.500 Euro





Ich biete mehr:

Zitat von Die Welt, 01.02.2017
Die Stadt Essen hat laut eines Vertrags zwischen 1900 und 9400 Euro pro Monat und pro Flüchtling an den Asylheimbetreiber European Homecare (EHC) gezahlt. Der Vertrag liegt der „Bild“-Zeitung vor, die für die Einsicht in die Unterlagen vor Gericht ziehen musste. Die Stadt Essen wehrte sich, die genauen Kosten öffentlich zu machen.

Der Vertrag wurde im August 2015 geschlossen. Es geht um Zeltdörfer und Unterkünfte in Leichtbauhallen mit Trennwänden. Allein für jedes Bett in einer Unterkunft für 344 Personen zahlte die Stadt monatlich 653 Euro, also insgesamt 244.000 Euro im Monat an das Essener Unternehmen EHC.



https://www.welt.de/politik/deutschland/...pro-Person.html




Eben.
Siehe meine obige Interpretaitonshilfe (Wir schafften das nicht (59)).

Was das Land als Kosten ausweist sind die Zuschüsse an die Kommunen.
Wie viel die Kommunen tatsächlich zahlen, steht auf einem anderen Blatt und kann ggf. auch mehr sein.

Und ganz grundsätzlich:
ALLE Kostenangaben die man liest, enthalten grundsätzlich IMMER nur die direkten Kosten.
(Wie Unterbringung, Verpflegung, ggf. auch Pflegefamilie und Intergrationskurse).

Die Kosten durch zusätzliche Beanspruchung des Verwaltungsapparats sind dort grundsätzlich NIE enthalten.
(etwa Beanspruchung Polizei, Gerichte, Behörden, Schulen).
Was auch verständlich ist, denn die sind gar nicht so einfach zu beziffern.
Zumal es oft keine zusätzlichen Kosten in Geld sind. Sondern Opportunitätskosten: anderes bleibt halt liegen.
Wenn die Polizei sich mehr um Flüchtlinge kümmert, bleibt weniger Zeit, um sich um Wohnungseinbrüche zu kümmern.
Die Opportunitätskosten sind dann vermehrte Wohnungseinbrüche. Aber natürlich (und verständlicherweise) erscheinen diese Kosten nie in einer offiziellen Berechnung.

Florian Offline



Beiträge: 3.170

01.02.2017 13:08
#1480 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #1477
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14344559.html

In diesem Spiegelartikel von 1982 ist buchstäblich alles, was die heutige Zuwanderungssituation und die Kritik an ihr betrifft, vorweg genommen worden. Im Grunde hatte man mehr als 30 Jahre Zeit, sich auf 2016 vorzubereiten.

Stattdessen wird Trump in der Welt von heute mit Hitler und Thälmann gleichgesetzt.


Wow! Ein tolles Fundstück.
Wirklich ein beeindruckender Artikel.

Es ist wirklich unglaublich wie genau im Jahr 1982 die heutige Situation vorhergesehen wurde.

Und auch beeindruckend wie nüchtern und unverdruckst ein SPD-Politiker 1982 noch die Probleme ansprechen konnte.
30 Jahre später hätte er dafür ein Partei-Ausschluss-Verfahren bekommen (siehe Sarrazin).

Zitat des Artikel-Fazits:

Zitat
Natürlich müssen wir helfen - sogar bis an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit und unter großen eigenen Opfern. Aber unser kleines Land kann nicht zur Zuflucht aller Bedrängten der Erde werden. Es bleibt uns keine andere Wahl, als das Asylrecht drastisch einzuschränken.

Damit sollte aber nicht so lange gewartet werden, bis die ersten Millionen schon hier sind und die Binnenprobleme bereits eine unlösbare Größenordnung erreicht haben. Wir müssen die Frage unverzüglich diskutieren und entscheiden.



Tja, hätten wir mal besser auf Sie gehört, Herr Neuffer.

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

01.02.2017 18:33
#1481 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Yago im Beitrag #1477
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14344559.html

In diesem Spiegelartikel von 1982 ist buchstäblich alles, was die heutige Zuwanderungssituation und die Kritik an ihr betrifft, vorweg genommen worden. Im Grunde hatte man mehr als 30 Jahre Zeit, sich auf 2016 vorzubereiten.


Danke, lieber Yago, für diesen Hinweis. Man muss wirklich zweimal auf das Veröffentlichungsdatum des Artikels schauen. Noch seltsamer ist der Umstand, dass der Text (laut Vorspann) von einem linken Sozialdemokraten stammt. Ähnliche Äußerungen würden heute als knallharter Rechtspopulismus angeprangert.

In gewisser Weise fühle ich mich dadurch in meiner Infragestellung des Rechts-Links-Schemas bestätigt. Denn es gab ja mal eine Linke, die nicht alles Antiaufklärerische, nur weil es aus einer anderen Kultur kommt, vor Kritik verschonte oder gar feierte.

Interessant wäre, wie seinerzeit die Reaktionen auf Neuffers Buch ausfielen. Eine oberflächliche Suchmaschinenabfrage hat dazu nichts ergeben. Eine Empörungswelle wie bei Sarrazin hat es offenbar nicht gegeben. Die hätte ich nämlich auch damals schon mitbekommen.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

02.02.2017 07:58
#1482 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Noricus im Beitrag #1481
Interessant wäre, wie seinerzeit die Reaktionen auf Neuffers Buch ausfielen. Eine oberflächliche Suchmaschinenabfrage hat dazu nichts ergeben. Eine Empörungswelle wie bei Sarrazin hat es offenbar nicht gegeben. Die hätte ich nämlich auch damals schon mitbekommen.
Interessant wäre auch wie viele Exemplare verkauft wurden.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.391

05.02.2017 20:24
#1483 RE: Wir schafften das nicht Antworten

EU beschließt in Malta 10-Punkte-Plan gegen Migration aus Afrika.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...a-14834180.html

Immer in Kooperation mit den dortigen Regierungen, angewiesen auf deren Wirken. Wie das dann in der Praxis aussieht:

Zitat von Die Welt, 03.02.2017
Im Oktober war Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Mali gereist. Zwei Monate später kam der holländische Außenminister. Im Namen der EU wurde mit Mali eine Vereinbarung unterzeichnet. Demnach verpflichtet sich das Land, bei der Identifizierung seiner Bürger behilflich zu sein, die sich illegal in Europa aufhalten, um sie dann auch zurückzunehmen. Laut Angaben von Frontex sind seit 2015 über 10.000 Malier, hauptsächlich über Libyen und Italien, in die EU eingereist. Der Vertrag war die erste offizielle Vereinbarung dieser Art mit einem afrikanischen Staat.

„Dafür hat Mali 145,1 Millionen Euro erhalten“, meint Garzón. „Das Geld ist offiziell für die Einführung biometrischer Pässe und den Kampf gegen Schmugglernetzwerke gedacht.“ Aber man wisse nie, wo das Geld tatsächlich lande, fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu.

Zurück in der Heimat, hatte der holländische Außenminister in einer Presseerklärung zufrieden die Übereinkunft mit Mali verkündet. Aber prompt folgte die Retourkutsche: Der malische Außenminister Abdoulaye Diop leugnete die Existenz eines Dokuments. Es sei nie zu einer Unterzeichnung einer Vereinbarung gekommen, sagte Diop, die die Identifizierung und Ausweisung seiner Landsleute erlaubte.



https://www.welt.de/politik/ausland/arti...n-Paradies.html



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.391

07.02.2017 19:24
#1484 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #1475
Zitat von Martin im Beitrag #1474
Test case hin oder her, so ganz isoliert sind die beiden Staaten ja nicht. Müsste das nicht irgendwann auch zu einem erschwerten Grenzverkehr führen?

Die nächsten zwei Sätze in Adams' Blog Post hatte ich weggelassen:

Zitat von Scott Adams
Until then we obviously need to wall-off Canada. But that’s another topic.




The Daily Beast, Feb 07, 2017. http://www.thedailybeast.com/articles/20...ia=twitter_page

Zitat
FBI Reports Show Terror Suspects Coming From Canada While Trump Stares at Mexico

Documents reviewed by The Daily Beast show way more suspected terrorists encountered at the northern border than at the southern.

Seven FBI Terrorist Screening Center “monthly domestic encounter reports” dating from April 2014 to August 2016 detail the number, type, and location of encounters with known or suspected terrorists across the United States. The encounters are based on information in various watchlist databases. In all seven reports, the numbers of encounters at land border crossings were higher in northern states than southern.
“We are looking the wrong direction,” said a senior DHS official familiar with the data. “Not to say that Mexico isn’t a problem, but the real bad guys aren’t coming from there—at least not yet.”



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.391

08.02.2017 00:08
#1485 RE: Wir schafften das nicht Antworten

FOCUS, heute. "Abgleich mit Datenbank nicht möglich: Neun von zehn Ausländerbehörden sind nicht in der Lage Fingerabdrücke zu nehme"

Zitat
Mehr als 90 Prozent der Ausländerbehörden in Deutschland können laut einem Medienbericht keine Fingerabdrücke von Asylbewerbern nehmen und diese mit dem Ausländerzentralregister vergleichen.

„Schätzungsweise maximal zehn Prozent“ der Ausländerbehörden besäßen ein solches Gerät, berichtete die «Welt» unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg.

Das BAMF selbst nimmt seit Herbst 2016 von allen Flüchtlingen Fingerabdrücke und kann laut Behördenchefin Jutta Cordt dadurch Mehrfachidentitäten im Asylverfahren ausschließen. Nun seien die Ausländerbehörden „in der Pflicht“, sagte Cordt der „Passauer Neuen Presse“: „Sie müssen die Fingerabdrücke von allen Menschen nehmen, die sich bei ihnen melden, und die Daten mit dem Zentralregister abgleichen.“



Und zur Erinnerung: der rasante Anstieg der Flüchtlingszahlen erfolgte in der 2. Monatshälfte im Juni 2015; Merkels Grenzöffnung am 4.9.2015. ~85-90% der Ankommenden verfügen über keinerlei Identitätsnachweis; für jeden Schonlängerhierlebenden werden bei jeder Neuausstellung Fingerabdrücke genommen (& da verfügt auch JEDE Behörde über einen Scanner). Der Ladenpreis beträgt übrigens zwischen 50 & 100 €.




Die Welt, gestern. „Asylrecht ist kein Ersatz-Einwanderungsrecht“

Zitat
Warum fast alle Flüchtlinge dauerhaft bleiben

Flüchtlinge, die nach drei Jahren in Deutschland als integriert gelten, haben einen Anspruch auf unbefristeten Aufenthalt. Nur 240 von über 200.000 Flüchtlingen wurde 2016 der unbefristete Aufenthalt verwehrt.

„Unser Recht erlaubt integrierten Flüchtlingen nach fünf Jahren den unbefristeten Aufenthalt, besonders gut integrierten schon nach drei Jahren“, sagt Ansgar Heveling (CDU), der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag. Flüchtling im Rechtssinne ist, wem Schutz nach der Genfer Konvention, darunter auch Asyl, gewährt wurde – denn nur diese haben den Anspruch auf die Entfristung des Aufenthalts schon nach drei Jahren. Ihnen kann dieser Anspruch auf den unbefristeten Aufenthaltstitel, die sogenannte Niederlassungserlaubnis, von staatlicher Seite nur verwehrt werden, wenn ihr Schutzgrund nicht mehr fortbesteht. Doch wie die „Welt“ vergangene Woche berichtet hatte, findet eine Überprüfung des Schutzgrundes nur selten statt. Obwohl Hunderttausende Flüchtlinge im Land leben, wurden im vergangenen Jahr nur 2207 Prüffälle entschieden, hatte das BAMF mitgeteilt.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Florian Offline



Beiträge: 3.170

08.02.2017 16:16
#1486 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1485
FOCUS, heute. "Abgleich mit Datenbank nicht möglich: Neun von zehn Ausländerbehörden sind nicht in der Lage Fingerabdrücke zu nehme"

Zitat
Mehr als 90 Prozent der Ausländerbehörden in Deutschland können laut einem Medienbericht keine Fingerabdrücke von Asylbewerbern nehmen und diese mit dem Ausländerzentralregister vergleichen.

„Schätzungsweise maximal zehn Prozent“ der Ausländerbehörden besäßen ein solches Gerät, berichtete die «Welt» unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg. (...)


Und zur Erinnerung: der rasante Anstieg der Flüchtlingszahlen erfolgte in der 2. Monatshälfte im Juni 2015; Merkels Grenzöffnung am 4.9.2015. ~85-90% der Ankommenden verfügen über keinerlei Identitätsnachweis; für jeden Schonlängerhierlebenden werden bei jeder Neuausstellung Fingerabdrücke genommen (& da verfügt auch JEDE Behörde über einen Scanner). Der Ladenpreis beträgt übrigens zwischen 50 & 100 €.




Ich möchte dieses staatliche Totalversagen wahrlich nicht verteidigen.

Allerdings folgender Hinweis:
Wenn ich den Artikel richtig verstehe, werden mittlerweile von 100% aller Flüchtlinge Fingerabdrücke genommen. In den zentralen Daten des BAMF gibt es diese Fingerabdrücke.

Das Problem sind nun aber die Behörden "in der Fläche".
Nicht jede Ausländerbehörde hat die Infrastruktur, um den Abgleich zu machen.
Das Problem dürfte da auch nicht in erster Linie die reine Hardware für 50€ sein. Sondern man braucht auch die passende Software, um mit dem BAMF-Zentralcomputer kompatibel zu sein.
Und ich kann mir sehr lebhaft vorstellen, wie schwierig es sein wird, das einzuführen.
Wir reden hier von vielen Tausend Einzelbehörden. Jede Kommune hat ihr eigenes Amt. Sicher mit ganz vielen verschiedenen EDV-Ausstattungen. Bei so sensiblen Dingen wie Fingerabdrücken wird auch immer noch der Datenschutz-Beauftragte mitreden wollen. usw.
Dass es da beim Datenabgleich in der Praxis Probleme gibt, ist nun wirklich keine Überraschung.

Wie gesagt:
ich möchte hier nichts beschönigen.
Die bürokratische Katastrophe wurde allerdings im Kanzleramt losgetreten. Die einzelnen Gemeinden wurden davon überrollt. Und es ist nicht verwunderlich, dass die da nicht flächendeckend die neuesten Systeme haben.

Florian Offline



Beiträge: 3.170

08.02.2017 16:26
#1487 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1471
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1469
[Quote="RP online, 26.01.2017"]Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Haushalt 2017 für die Betreuung, Versorgung und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen 632 Millionen Euro bereitgestellt. Das teilte das Familienministerium auf Anfrage dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit. Jeder Fall koste die Behörden monatlich im Schnitt 4.500 Euro, hinzu komme eine jährliche Verwaltungspauschale von 3.100 Euro.



Kleine Interpretationshilfe:

Die tatsächliche Betreuung der Flüchtlinge wird ja nicht von einer Landesbehörde geleistet.
Sondern das ist eine kommunale Aufgabe.

Was das Land "bereitstellt" sind also die Kostenzuschüsse an die Kommunen.

Das muss aber nicht unbedingt deckungsgleich mit den tatsächlich entstehenden Kosten sein.
Insbesondere die "Verwaltungspauschale" deckt vielleicht nur einen Teil der Gehaltskosten der vielen kommunalen Mitarbeiter ab, die sich in Rathäusern und Landratsämtern mit jugendlichen Flüchtlingen befassen.




Nachtrag, um diese Zahlen in Relation zu setzen:

Im Durchschnitt gibt NRW für einen Schüler 5900 Euro aus (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sch...-a-1133681.html).
Die Kosten für die Betreuung eines minderjährigen Flüchtlings sind also so hoch wie für 10 (!) Schüler "die schon länger hier wohnen".

Yago Offline



Beiträge: 469

08.02.2017 16:27
#1488 RE: Wir schafften das nicht Antworten

@ Florian,

bei jedem Anfangsverdacht des illegalen Aufenthaltes nach dem AuslG erfolgte früher die Festnahme und später die Identitätsfeststellung und zwar in einer Behörde der Polizei. Danach wurden die Betreffenden an die Ausländerbehörde übergeben. Wenn die Ausländerbehörde materiell oder personell die Identitätsfeststellungen ihrer Kunden nicht leisten kann, kommt im Rahmen der Amtshilfe wieder die Landes- und auch Bundespolizei ins Spiel.

Es wäre also alles machbar gewesen. In den Behörden wird es von den Beamten sicher auch Hinweise auf die Folgen unkontrollierter Einreisen gegeben haben.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

08.02.2017 16:35
#1489 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1486


Wenn ich den Artikel richtig verstehe, werden mittlerweile von 100% aller Flüchtlinge Fingerabdrücke genommen. In den zentralen Daten des BAMF gibt es diese Fingerabdrücke.


100% von was?

1. Können natürlich nur Fingerabdrücke von denen genommen werden, die sich überhaupt registrieren lassen.
2. Es mag sein, dass von denen 100% per Fingerabdruck registriert und abgeglichen werden. Was ist aber mit den Vielen, die schon da sind? 'Mittlerweile' liest sich 'ab Datum xx'.
3. Wenn es um Leistungsbezug geht, dann nehme ich mal an, dass der Bezieher sich per Ausweis ausweisen muss. Warum benötigt man dann einen Fingerscanner? Kann man nicht einfach die Ausweisnummer in ein System eingeben, und abfragen, ob es dazu bereits eine Identifikation per Fingerabdruck gibt. Wenn Nein, dann muss der Ausweisinhaber zuallererst zu einer Stelle gehen, wo das mit dem Fingerabdruck nachgeholt wird. Vorher gibt es kein Geld. Damit müsste sofort Missbrauch abgestellt werden können, die alten Ausweise sukzessive autorisiert werden. Das kann dann nur einer pro Person sein, wenn das System funktioniert.

Wo ist der Haken?

Gruß, Martin

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.420

08.02.2017 19:58
#1490 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Und der Vollständigkeit halber sei erwähnt: selbst bei den Personen von denen man den Fingerabdruck hat, hat man nicht die Identität. Das kann ein Mörder, Vergewaltiger oder nur ein schlichter Betrüger sein - wir wissen es nicht. Und die bisherigen Erfahrungen mit "verlorenen" Pässen und 20jährigen "Minderjährigen" nährt den Verdacht, dass die praktisch alle lügen.

Super Voraussetzung für Integration und friedlicher Mitarbeit in der deutschen Gesellschaft.

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Kommunismus mordet.
Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

H_W Offline



Beiträge: 456

08.02.2017 20:34
#1491 Lügen? Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #1490
...nährt den Verdacht, dass die praktisch alle lügen.




Lieber Frank2000,

Sie sollten doch inzwischen gelernt haben, daß es keinen Generalverdacht geben darf.

Und diese Forderung ist gut begründet!
Immerhin wird es unter den 2,x Mio illegalen Einwanderern auch welche geben, die keine Verbrecher sind.

Gruß, H_W

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Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen?
Es beginnt mit: Es wird einmal sein.
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Frank2000 Offline




Beiträge: 3.420

08.02.2017 20:50
#1492 RE: Lügen? Antworten

Sie haben Recht, H_W, dass der Satz gegen die Nettiquette verstößt. Ich werde eine Mahnung der Mods akzeptieren. Zu meiner Ehrenrettung darf ich vielleicht erwähnen, dass mein Menschenbild extrem negativ ist und ich bereits mehrmals betont habe, dass ich sowie davon ausgehe, dass fast 100% aller Menschen notorische Lügner sind.

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Ich bin bereit, über die Existenz von Einhörnern zu diskutieren. Aber dann verlange ich außergewöhnlich stichhaltige Beweise.

Werwohlf Offline




Beiträge: 997

08.02.2017 21:08
#1493 RE: Lügen? Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #1492
dass ich sowie davon ausgehe, dass fast 100% aller Menschen notorische Lügner sind.
Interessant. Ich traue den Wenigsten das dazu erforderliche gute Gedächtnis zu.

--
Bevor ich mit den Wölfen heule, werd‘ ich lieber harzig, warzig grau,
verwandele ich mich in eine Eule oder vielleicht in eine graue Sau.
(Reinhard Mey)

moise trumpeter Offline



Beiträge: 241

08.02.2017 21:15
#1494 RE: Lügen? Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #1492
Sie haben Recht, H_W, dass der Satz gegen die Nettiquette verstößt. Ich werde eine Mahnung der Mods akzeptieren. Zu meiner Ehrenrettung darf ich vielleicht erwähnen, dass mein Menschenbild extrem negativ ist und ich bereits mehrmals betont habe, dass ich sowie davon ausgehe, dass fast 100% aller Menschen notorische Lügner sind.


Gewiss, das nennt man gemeinhin Höflichkeit, Rücksichtnahme und soziale Kompetenz.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.391

08.02.2017 21:18
#1495 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #1489
Wo ist der Haken?


Der Haken ist, daß nach 18 Monaten Wahnsinn solche simplen & jedermann einleuchtenden Maßnahmen zu höchstens 10% oder gar nicht greifen. Das ist der Haken.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

08.02.2017 21:38
#1496 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1495
Zitat von Martin im Beitrag #1489
Wo ist der Haken?


Der Haken ist, daß nach 18 Monaten Wahnsinn solche simplen & jedermann einleuchtenden Maßnahmen zu höchstens 10% oder gar nicht greifen. Das ist der Haken.


Aber warum? Traut sich niemand in der Verwaltung, jemanden zu einem Behördengang zu schicken (bei mir hätten die keine Hemmungen), oder fehlt die Telefonnummer, die sie mal kurz anrufen können "Könnten Sie mal bitte einen Blick auf ihren Computer werfen, hier ist die Ausweisnummer xxxx"

Gruß, Martin

Florian Offline



Beiträge: 3.170

10.02.2017 13:23
#1497 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Gestern war ich bei einer Veranstaltung, bei der der Leiter der örtlichen Berufsschule einen Vortrag hielt.
Er ging auch kurz auf das Thema "jugendliche Flüchtlinge" ein.

Kernpunkte:

Alle jugendlichen Flüchtlinge sollen beschult werden.
Es gibt in unserem Landkreis (120.000 Einwohner) deshalb mittlerweile 14 (!) sog. "BAF-Klassen" für jugendliche Flüchtlinge.
Die Klassen sind klein und dadurch sehr teuer.
Die Maßnahme dauert pro Schüler 2 Jahre.

Ziel ist es, die Schüler zu befähigen, im Anschluss an die Maßnahme "berufsschultauglich" zu sein und ggf. eine Berufsausbildung machen zu können.
Der Schulleiter nennt dieses Ziel allerdings "komplett utopisch".

Problem sei zum einen das erschreckende Bildungsniveau der Flüchtlinge. Dies sei vor wenigen Jahren noch anders gewesen. Die ersten Flüchtlinge, die aus Syrien kamen (noch vor der "großen FLüchtlingswelle"), waren relativ gut gebildet und es habe richtig Spass gemacht, mit diesen zusammenzuarbeiten. Das Niveau habe nun aber stark nachgelassen: ein großer Teil der Schüler in den aktuellen Flüchtlingsklassen hatte bisher noch überhaupt nie (!) eine Schule besucht.

Zweites Problem ist ein wachsendes Anspruchsniveau. Ein Schulbeginn um 8 Uhr werde z.B. häufig als Zumutung empfunden.

Die Schulleitung geht davon aus, dass diese "BAF-Klassen aufgrund des komplett fehlenden Erfolgs und der sehr hohen Kosten mittelfristig wieder abgeschafft werden.
[Anmerkung: Dies ist in diesem Fall wichtig. Denn aktuell steht im Landkreis ein Neubau einer technisch-gewerblichen Berufsschule an. Die kostet satte 65 Millionen. Wobei bei der Planung die BAF-Klassen NICHT berücksichtigt sind. Sollte es die BAF-Klassen langfristig weiter geben, wäre ggf. auch eine entsprechende Erweiterung der Berufsschule notwendig, die dann natürlich auch viele Millionen extra kosten würde.]

Llarian Offline



Beiträge: 7.107

11.02.2017 01:02
#1498 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #1497
Das Niveau habe nun aber stark nachgelassen: ein großer Teil der Schüler in den aktuellen Flüchtlingsklassen hatte bisher noch überhaupt nie (!) eine Schule besucht.
Zweites Problem ist ein wachsendes Anspruchsniveau. Ein Schulbeginn um 8 Uhr werde z.B. häufig als Zumutung empfunden.

Und die Preisfrage ist: Wer glaubt das man mit diesen Menschen überhaupt je etwas anfangen kann, dass über das Fegen der Fabrikhalle hinausgeht?

Was sich vielen der Gutis nicht klar machen ist eine ganze simple Beobachtung: Umso älter wir werden, umso schwerer fällt uns das lernen. Wir lernen nie wieder so schnell wie in unserem ersten Lebensjahr. Und wir lernen mit 20 nicht ansatzweise so schnell wie mit 10 Jahren. Eben weil das so ist, versuchen auch die meisten Eltern ihre Kinder so früh wie möglich zu fördern. Wir machen heute schon Englisch im Kindergarten, viele Kinder lernen Instrumente, einige lernen lesen, bevor sie die erste Klasse erreichen. Kinder werden heute nicht mehr nur im Kindergarten verwahrt, wie das teilweise früher der Fall war, sondern Kindergärten treiben sehr viel Aufwand, damit das Spiel auch gleichzeitg der geistigen Förderung dient.

Und nun kommen da eine Menge Menschen, die kaum eine Schule je von innen gesehen haben, die ihren Namen kaum schreiben können, in ihren Asylanträgen zwar minderjährig sein mögen, aber real oftmals schon 20 Jahre alt sind, die nicht in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, die frühkindliche Förderung an hohe Priorität setzt, und die sollen hier 40 oder 50 Jahre produktiv arbeiten. Das ist ein Witz. Und nicht mal ein guter. Es ist vollkommen absehbar, dass mehr als 90% dieser Menschen nie eine sinnvolle Beschäftigung in der deutschen Gesellschaft aufnehmen kann, die über den Mindestlohn hinausgeht. Um diese Menschen auch nur auf das Niveau einer Hauptschule zu bringen, müsste man sie erst einmal ein Jahrzehnt beschulen. Wenn das überhaupt reicht.

Es ist grotesk.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.391

11.02.2017 01:22
#1499 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1498
Wir machen heute schon Englisch im Kindergarten.


Ist jetzt schwer OT, aber seitdem Englisch als Grundschulfach eingeführt worden ist, gibt es derart massiv Klagen von Lehrern im anschließenden 3-zügigen Schulmodell, daß es nur so scheppert. In aller Regel haben die Kinder in den 3 oder 4 Jahren schlicht nichts gelernt - richtig: nichts - nur unzusammenhängende Satzfragmente, schlichtes Benennen von etwa Pötten & Pfannen: keine Konversation, kein automatisches Umschalten: die wachsen ja nicht in ein Idiom rein, das jeden Tag im Alltag benötigt wird. Und wenn was hängengeblieben ist, sind das grotesk falsche Aussprachen & man ist erst mal 2 Jahre damit beschäftigt, die denen abzugewöhnen. Liegt daran, daß Grundschullehrer eben keinerlei Sprachpädagogik mitbekommen haben (wurde ja nie gebraucht); stumpfes Vokabellernen in dem Alter nix bringt & die nur ganz flüchtig ein paar Monate pädagogisches Update verpaßt kriegen. "Englisch können die ja schon." In Sachen Kindergarten kann man nur froh sein, daß die das wenigstens subito vergessen, wenn sie damit traktiert werden.

Zitat
Um diese Menschen auch nur auf das Niveau einer Hauptschule zu bringen, müsste man sie erst einmal ein Jahrzehnt beschulen.



Schlimmer: Lernen, als konzentrierte Aktion, jeden Tag Stoff bewältigen, 6-8 h Aufmerksamkeit & 4x umschalten: das ist ja eine Kulturtechnik, die erst in der Schule ausgeprägt wird. Wenn das verpaßt ist, dürfte sich da das Zeitfenster schließen wie beim Spracherwerb. Und schon bei Kindern geht das bei einem Großteil des Stoffs (weil der eben öde wie nur was ist; da können auch gute Pädagogen - rar wie Nuggets im Bachbett - nur bedingt abhelfen: Stichwort etwa Grammatik: das dreht keiner auf sexy) nur deshalb, weil die schlicht keine Alternative haben als mitzutun.

Kommt hinzu, daß selbst bei den Hier-gleich-Aufgewachsenen eines bestimmten Segments der Respekt vor weiblichem Lehrpersonal (& fürs Grundschullevel stellen die ~90% des Personals: KEIN Lehramtsanwärter geht da heute noch freiwillig rein: miesest bezahlt (um einiges dürftiger als in den übrigen Segmenten), Frust ohne Ende, keinerlei Karrierechancen) eher nicht so ausgeprägt ist. Wird die Verantwortlichen aber nicht hindern, beim kompletten Scheitern ihrer Illusionen völlig überrascht aus allen Wolken zu fallen.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

11.02.2017 06:57
#1500 RE: Wir schafften das nicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1499
Zitat von Llarian im Beitrag #1498
Wir machen heute schon Englisch im Kindergarten.


Ist jetzt schwer OT, aber seitdem Englisch als Grundschulfach eingeführt worden ist, gibt es derart massiv Klagen von Lehrern im anschließenden 3-zügigen Schulmodell, daß es nur so scheppert. In aller Regel haben die Kinder in den 3 oder 4 Jahren schlicht nichts gelernt - richtig: ..



Die neue B-W Kultusministerin denkt sogar darüber nach, Englisch in den ersten vier Grundschulklassen wieder abzuschaffen. Wir haben in der fünften Klasse Gymnasium auch gesehen, dass das Niveau der Schüler von verschiedenen Schulen völlig unterschiedlich ist, die Englischlehrer erst mal ein halbes Jahr nachjustieren müssen, bevor ein gezielter, einheitlicher Unterricht stattfinden kann.

Gruß, Martin

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