Zitat von saxe im Beitrag #224Schön, hab was zum Thema Vitamin D versus Virus gefunden:
„Results: The mean level of vitamin D (average 56mmol/L, STDEV 10.61) in each country was strongly associated with the number of cases/1M (mean 295.95, STDEV 298.73 p=0.004, respectively with the mortality/1M (mean 5.96, STDEV 15.13, p < 0.00001). Discussion: Vitamin D levels are severely low in the aging population especially in Spain, Italy and Switzerland. This is also the most vulnerable group of population for COVID-19.“ (aus https://www.researchsquare.com/article/rs-21211/v1, gefunden durch den Artikel https://www.heise.de/amp/tp/features/Sch...19-4704193.html)
Aber Vitamin D ist gruslig billig herzustellen, da wird sich wohl keine Lobby—Politik - Verbindung dafür heisslaufen, etwas am Status quo zu ändern.
Man muss sich nur die Scatter Plots in der verlinkten Studie ansehen und sieht, dass die Studie Unsinn ist.
Und selbst wenn die "p-Werte", durch die Kombination aus kleinem Sample und Daten mit "fat-tail" hoffnungslos inflationiert, korrekt waeren (sind sie nicht): Der erklaerte Effekt ist nur ein kleiner Bruchteil von der gesamten Streuung. Wenn 5% der unterschiedlichen Auspraegung von Covid zwischen Deutschland und Italien durch Vitamin D erklaert werden koennen, so what? Statistische Signifikanz (die hier sogar nur faelschlich gegeben ist) bedeutet nicht "oekonomische Signifikanz".
Und selbst wenn der eklaerte Streuungsanteil hoeher waere handelt sich immer noch nur um die Streuung und nicht das Level (den Mittelwert). Jedes Virus mag sich je nach Umfeld ein klein wenig anders Verhalten, woran wir aber interessiert sind ist Durchschnittswerte (Levels) wie (Infektions-)Sterblichkeit.
Wir waren im März zahlenmäßig 14 Tage hinter Italien und hätten demzufolge längst die "italienischen Verhältnisse" sehen müssen. Haben wir nicht. Irgendwelche Unterschiede scheint es also zwischen verschiedenen Ländern zu geben. Dass es nur an einem Faktor liegt, glaube ich auch nicht, erfahrungsbedingt kann ich mir aber einen durchaus großen Einfluss der Vitamin-D-Versorgung auf das Krankheitsgeschehen gut vorstellen und bedaure, dass es keine Studien dazu zu geben scheint, die taugen. Im ebenfalls von mir verlinkten Heise-Artikel des Herrn Borsche sowie auf dessen Website sind einige weitere, leider ebenfalls nur gering aussagekräftige, aufgezählt. Vielleicht lohnt es, den Artikel noch zu lesen und den dortigen Überlegungen nachzugehen. Es laufen mehr als genug Leute mit Panik im Herzen, Mundschutz im Gesicht und ohne Kenntnis ihres lebensbedrohlich bescheidenen D-Spiegels herum. Neben Abstand!, Hygiene, Schlaf, etc. eigentlich ein weiterer Faktor, den jeder ohne großen Aufwand für sich im Kampf gegen die Seuche aufmunitionieren kann. Ein zwar gut untersuchter, aber wenig bekannter, wie man immer wieder feststellen kann. (Und wenn bekannt, dann trotzdem oft falsch angewandter- mein Hausarzt nimmt und verschreibt Dekristol zB ohne K2.) Vielleicht weiss das aber hier im Forum eh schon jeder, dann bitte ich hiermit um Entschuldigung fürs langweilen.
Zitat von saxe im Beitrag #227Wir waren im März zahlenmäßig 14 Tage hinter Italien und hätten demzufolge längst die "italienischen Verhältnisse" sehen müssen. Haben wir nicht. Irgendwelche Unterschiede scheint es also zwischen verschiedenen Ländern zu geben.
Zum Beispiel die Menge der Untersuchungen, lieber saxe. Das scheint mir überhaupt der springende Punkt schlechthin zu sein. Genaugenommen wissen wir geradezu gar nichts, weil die Zahlen mit denen wir hantieren, und die das RKI permanent um sich wirft, nahezu vollkommen nutzlos sind, weil sie so lächerlich ungenau sind, dass man sie nicht einmal als Schätzung wirklich gebrauchen kann. Es gibt inzwischen mehrere repräsentative Untersuchungen, aus Island, aus Deutschland, aber auch aus Kalifornien, die allesamt vor allem eins zeigen: Die offiziellen Zahlen haben nahezu nichts mit den tatsächlichen Zahlen zu tun. In Island hat man einen Dunkelzifferfaktor von 5 entdeckt (und zwar bei aktiven Infektionen), in Deutschland um die 10 und in Kalifornien mehr als 20 (letztere beide mit Antikörpertests). Bei solchen Unsicherheiten kann man eher auf die naheliegendste Erklärung zurück greifen: In Italien sind ein vielfaches mehr an Leuten infiziert. Natürlich kann man sich Gedanken machen um Alterstruktur (in Italien leicht älter), um die Rate an Impfungen gegen Pneumokokken (in Deutschland mit Sicherheit höher), um den Zustand der Krankenhäuser (in Deutschland mit Sicherheit weit besser) und auch eventuell im Vitamin-D (was aber unwahrscheinlich ist, da in Italien deutlich mehr Sonne ankommt, als in Deutschland und so viele Leute dann doch nicht supplementieren). Das erklärt keine Verhältnisse von 10:1. Es gibt bis dato nur eine einzige Erklärung, die solche Verhältnisse auch nur ansatzweise erklären kann: Die italienischen Zahlen sind Mist.
Zitat Es laufen mehr als genug Leute mit Panik im Herzen, Mundschutz im Gesicht und ohne Kenntnis ihres lebensbedrohlich bescheidenen D-Spiegels herum. Neben Abstand!, Hygiene, Schlaf, etc. eigentlich ein weiterer Faktor, den jeder ohne großen Aufwand für sich im Kampf gegen die Seuche aufmunitionieren kann.
On der lebensbedrohlich ist, sei mal dahingestellt. Es schadet sicher nicht ihn ab und zu zu prüfen, denn die typischen Folgen von D-Mangel an den Knochen will man eher auch nicht haben, auch wenn sie nicht tödlich sind. Mein Problem bei solchen Diagnosen ist eigentlich, dass ihre Wahrscheinlichkeit sich auf die Seuche auszuwirken, nicht allzu groß ist, aber schnell dann wieder zum "Wundermittel" das keiner kennt, mutieren. Und das sehe ich an allen Ecken. Als die Schweinegrippe in Deutschland für Angst und Panik sorgte kamen an allen Ecken wieder die Leute zum Vorschein die Vitamin-C in rauen Dosen empfahlen (was glücklicherweise nicht tragisch ist, da das überschüssige schnell wieder ausgeschieden wird). Im Zusammenhang mit Corona bekam ich neulich die Empfehlung für "kollodiales Silber", dass angeblich alles heile (ich warne übrigens explizit davor, das ist nicht nur keine Heilung sondern am Ende giftig). Jetzt kommen Sie mit Vitamin-D. Das ist zwar ad hoc nicht giftig, aber leider auch nur in entsprechender Dosis. Wenn es jetzt das neue "Wundermittel" würde, dann können Sie sich drauf verlassen, dass sich erheblich mehr Leute daran vergiften werden (viel hilft ja bekanntlich viel), als dadurch geholfen wird. Die werden nämlich keinen Test machen sondern einfach einwerfen. Wie unglaublich simpel die meisten Menschen in Bezug auf Medikamente sind, konnte man schon vor wenigen Wochen wieder sehen, als dank WHO das Gerücht umging Ibuprofen könne bei Corona eher schaden. Ein paar Tage später war Paracetamol bundesweit ausverkauft. Und das Zeug ist nebenbei, in gar nicht so hoher Dosis, wirklich fies giftig.
Deswegen: Ich gebe Ihnen recht, man sollte seinen Vitamin-D Spiegel generell mal ab und zu prüfen, und ggf. etwas supplementieren. Aber bitte nicht als Wundermittel gegen Corona. Und nebenbei: Wir stehen vor dem Sommer, wenn Vitamin-D wirklich helfen sollte, dann passiert das demnächst von ganz alleine.
Zitat von Martin im Beitrag #219Ein Problem in diesem Zusammenhang ist möglicherweise das, dass Leute, die momentan eh zu Hause sind, in Massen in die Städte strömen. Wie kann man das kanalisieren?
Ich glaube es wäre sehr sinnvoll, im ÖPNV eine Mundschutzpflicht (im Zweifel auch mit improvisierten Masken aus Tüchern) einzuführen, denn die halte ich für den Infektionsherd Nummer eins. Wäre auch juristisch nicht problematisch, weil der Staat da sowieso Hausherr ist. Genug Kontrollpersonal, das sowieso bezahlt werden muss gibt es auch.
Einige Städte haben das ja jetzt auch eingeführt, aber auf die Idee hätte man auch schon früher kommen können. Das ist natürlich ein politisch heikles Thema, weil der ein oder andere jetzt auf die Idee kommen könnte, dass die weitgehende Abschaffung des Individualverkehrs zur Rettung des Planeten vielleicht doch keine so gute Idee ist. Es gilt auf jeden Fall zu verhindern, dass die politischen Träumereien von der Realität eingeholt werden. Und gerade in den Städten sitzen oft die Grünen in der Regierung, für die die öffentlichen Verkehrsmittel heilig sind.
Spinat wurde jahrelang als Eisenlieferant gesehen. Von Hinz und Kunz, aber ebenso von Herr und Frau Doktor und Professor. Dass da ein Fehler im Spiel war und das Komma hätte anders sitzen müssen, wissen wir inzwischen auch alle, höchst peinlich das Ganze, eigentlich. Ich bin gespannt, wann endlich sich die Erkenntnis Bahn bricht, dass die für Vitamin D in Deutschland offiziell (DGE usw.) geltenden Werte ebensolcher absoluter Mist sind und endlich revidiert gehören. Ja, es ist lebensbedrohlich, einen Blutspiegel wie ein Grottenolm zu haben und dann einem Virus über den Weg zu laufen, DAZU gibt es ja wohl inzwischen genug Studien, nur halt nicht in Bezug auf speziell sarscov2. Und nein, Rachitis bei Mangel ist bei weitem nicht die einzige Auswirkung. Der Wirkmechanismus im Immunsystem dürfte nicht viel anders bei neuen wie alten Viren sein und ob ich eine "Grippe"infektion in einer oder drei Wochen abfrühstücke (oder gar nicht mitbekomme oder dran sterbe) macht für mich einen riesigen Unterschied. Klar, kaum jemand läßt bei Kosten von 30 EUR/ Test seinen Blutspiegel ermitteln, schon gar nicht wenn es erstens beruhigende Worte von fast allen offiziell befassten Stellen bezüglich des Themas gibt und zweitens alle Tage ein zweifelhaftes Wundermittel gepriesen und medial hochgepuscht wird und er "den Hype um Vitamin D" nur für einen weiteren solchen Vorgang hält. Wikipedia: "Verantwortlich für die Vitamin-D3-Bildung durch Sonnenexposition ist der UV-B-Anteil im Sonnenlicht. Diverse Faktoren beeinflussen die Lichtintensität und die letztliche Vitamin-D3-Bildung in der Haut, wie z. B. der Sonnenstand, die Höhe über dem Meeresspiegel, die Beschaffenheit der Erdoberfläche, die Bewölkung, Smog oder das Ozon. Fensterglas absorbiert nahezu alle UV-B-Anteile im Sonnenlicht und Sonnencreme behindert die Vitamin-D3-Produktion. Ein Solarienbesuch ist in der Regel nicht förderlich, da die Haut hier meist mit UV-A- und nicht mit UV-B-Licht bestrahlt wird." Soweit ich Altenheime kenne, sitzen die Bewohner selten draußen. In der Presse geisterte die Hoffnung auf den Sommer herum mit Blick auf die Hitzebeständigkeit des Virus. Sicher weit eher relevant: (Wiki):"Die Höhe des Sonnenstands ist unter anderem ein entscheidender Faktor für die Vitamin-D3-Bildung. In den gemäßigten Breiten steigt die Vitamin-D-Bildung in der Haut mit der Höhe des Sonnenstands stark an und ist daher maßgeblich von der Jahres- und Tageszeit abhängig. Bei niedrigem Sonnenstand mit vorwiegendem UVA-Anteil des Sonnenlichts ist die Grenze zwischen effektiver Vitamin-D-Bildung in der Haut und Sonnenbrand schmal oder eben gar nicht erreichbar. Wird sie bei sonst guten Lichtbedingungen ganztägig so unterschritten, dass kein Vitamin D3 mehr in der Haut gebildet werden kann, spricht man von dem „Vitamin-D-Winter“. Grundvoraussetzung für einen ausreichenden UV-B-Anteil im Sonnenlicht ist, dass der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Erde nicht zu gering ist. Demnach kann im Winter nördlich des 51. Breitengrads (Leipzig) zeitweise selbst zur Mittagszeit kein Vitamin D3 in der Haut gebildet werden. Südlich des 37. Breitengrads (Los Angeles, Sizilien) sei dagegen eine ausreichende Vitamin-D-Biosynthese sicher über das ganze Jahr möglich" Kein Wunder, dass die Verwandschaft und Bekanntschaft in Kanada und Schweden völlig selbstverständlich reichlich supplementiert, da man dort ja nicht mehr so selbstverständlich wie anno dazumals von Fischfang und -verzehr lebt. Italiener bekommen mehr Sonne? Mag sein, aber (Wiki): "Je heller die Haut, desto besser kann UV-B-Strahlung für die Vitamin-D-Bildung genutzt werden. Menschen, die im Laufe der Ausbreitung des Menschen von Afrika in nördliche Breiten ausgewandert sind, entwickelten helle Haut.[13] Die einzige Ausnahme bilden die Inuit, die erst seit relativ kurzer Zeit die Arktis bewohnen und ihren Vitamin-D-Bedarf durch die Nahrung decken (Fettfische)." Der Kommentar gerät länglich, ich höre auf. Eins noch: NEIN! - ich glaube nicht, dass Vitamin D der einzige relevante Faktor ist. Nur eben auch überhaupt nicht irrelevant.
Wenn ich etwas zu sagen hätte: Maskenpflicht und Ende des Lockdowns, abgesehen von Großveranstaltungen. Ist das zu einfach? Wenn ja, welches Problem übersehe ich? Die wirtschaftliche Katastrophe wäre abgewendet, zumindest abgemildert. Die Ansteckungsrate wirksam reduziert auf ein Maß, das unser Gesundheitssystem verkraftet. Die Grundrechte wären größtenteils wieder gewährt, die Akzeptanz der Maßnahme hoch und eine Kontrolle relativ einfach. Grundsätzlich muß der Lockdown beendet werden, bevor in der Bevölkerung die Angst um die Existenz nicht mehr vom Virus, sondern von der wirtschaftlichen Not getrieben wird. Denn dann drohten anarchische Zustände, die nur mit brutalster staatlicher Gewalt würden eingehegt werden können. Eine Katastrophe. Ich bin wirklich davon überzeugt, unser Wohl und Wehe hängt nicht an einem seidenen Faden, sondern an einem Cent-Artikel, sprich Masken.
Zitat von HR2 im Beitrag #231Wenn ich etwas zu sagen hätte: Maskenpflicht und Ende des Lockdowns, abgesehen von Großveranstaltungen. Ist das zu einfach? Wenn ja, welches Problem übersehe ich? Die wirtschaftliche Katastrophe wäre abgewendet, zumindest abgemildert. Die Ansteckungsrate wirksam reduziert auf ein Maß, das unser Gesundheitssystem verkraftet. Die Grundrechte wären größtenteils wieder gewährt, die Akzeptanz der Maßnahme hoch und eine Kontrolle relativ einfach. Grundsätzlich muß der Lockdown beendet werden, bevor in der Bevölkerung die Angst um die Existenz nicht mehr vom Virus, sondern von der wirtschaftlichen Not getrieben wird. Denn dann drohten anarchische Zustände, die nur mit brutalster staatlicher Gewalt würden eingehegt werden können. Eine Katastrophe. Ich bin wirklich davon überzeugt, unser Wohl und Wehe hängt nicht an einem seidenen Faden, sondern an einem Cent-Artikel, sprich Masken.
Zustimmung, lieber HR2. Ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht ganz sicher, wieviel Sicherheitsgewinn in einer Maskenpflicht wirklich steckt (oder ermuntert sie nicht vielmehr zu nachlässigem Umgang mit dem Abstandsgebot, das ich für viel wichtiger halte?), aber dennoch: Masken rauf, und dann Augen zu und durch wäre auch meine momentane Devise, die „neue Normalität“ bildet sich darin ganz gut ab, wie ich finde. Dennoch deprimierend, das alles.
Zitat von Doeding im Beitrag #232 Zustimmung, lieber HR2. Ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht ganz sicher, wieviel Sicherheitsgewinn in einer Maskenpflicht wirklich steckt (oder ermuntert sie nicht vielmehr zu nachlässigem Umgang mit dem Abstandsgebot, das ich für viel wichtiger halte?), aber dennoch: Masken rauf, und dann Augen zu und durch wäre auch meine momentane Devise, die „neue Normalität“ bildet sich darin ganz gut ab, wie ich finde.
Dem würde ich mich anschließen (und vermutlich auch der größte Teil der Bundesbürger), leider gibt es zwei handfeste, politische Gründe warum das nicht passieren kann.
1. Viel zu viele Politiker, Halbpolitiker, Referenten & sonstiges Volk haben einen eindeutig zu großen Schluck von der Macht bekommen (auch und gerade die Experten). Die haben überhaupt keine Lust die wieder her zu geben. Mit den aktuellen Maßnahmen lässt sich endlich, endlich durchregieren. Kein Widerspruch auf der Strasse, keine Demos, alle sind eine freundliche Sauce und wer dagegen ist, der ist ein Unmensch. Die Regierung hat noch nie so gute Werte bei so viel nichstun gehabt wie im Moment. Glaubt denn wirklich ernsthaft(!) irgendjemand, dass den meisten Parteifunktionären das wohl der Partei und der Macht nicht bedeutend wichtiger ist als die Interessen von Wirtschaft oder kleinen Unternehmern? Ein Politiker ist wirtschaftlich zu 100% abgesichert, eine Wirtschaftskrise, und sei sie noch so dolle, betrifft ihn nur dann, wenn seine Wahlchancen dadurch sinken. Das ist aber derzeit nicht der Fall.
2. Der Fluch des Irrtums. Die Politik hat sich festgelegt und nicht erst seit Merkel, aber durchaus durch sie manifestiert, existiert nicht mehr die Möglichkeit des Irrtums. Es gibt einfach keine gesichtswahrende Möglichkeit da raus zu kommen, wenn sich herausstellen sollte, dass die ganzen Maßnahmen weit überzogen waren. Ich meine, dass man sie durchaus durch den damaligen Informationsstand rechtfertigen oder entschuldigen kann, aber das ist im deutschen politischen Betrieb, in dem bekanntlich alles immer richtig gemacht wird (was ja auch permanent durch die Hofpresse bestätigt wird), gar nicht möglich. Wenn jetzt von heute auf morgen die Maßnahmen (bis auf Maskenpflicht und Großveranstaltungen) fallen gelassen würden und die Katastrophe bleibt aus, dann bleibt die Erkenntnis, dass man ein paar hunderttausend Existenzen für Nüsse ruiniert hat. Das wäre beispielsweise für Markus Söder politischer Selbstmord.
Nein, auch wenn das Gegenteil richtig wäre, wir werden die Maßnahmen ganz langsam ausschleichen. Und das tolle ist, die Katastrophe wird dann auch ausbleiben. Man wird Erklärungen finden, warum es in Schweden, die gegenteilige Politik gefahren haben, und trotzdem keine Katastrophe erleben (so sieht es zumindest derzeit aus), ganz anders ist und das man das nicht vergleichen könne. Und am Ende wird man sich auf die Schulter klopfen und sich erzählen wie toll man das gemacht hat. Und die, die auf der Strecke bleiben, sind halt Kollateralschaden. Des Virus natürlich. Nicht der Behandlung.
Zustimmung, lieber HR2. Ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht ganz sicher, wieviel Sicherheitsgewinn in einer Maskenpflicht wirklich steckt (oder ermuntert sie nicht vielmehr zu nachlässigem Umgang mit dem Abstandsgebot, das ich für viel wichtiger halte?)/quote]
Das Internet überbordet ja gradezu mit Informationen,Zahlen und Statistiken zu Corona. Jeder kann sich da bedienen, seine Wahrheit zusammen basteln und diese vermeintlich belegen. Ziemlich unstrittig ist aber ja der Übertragungsweg "Tröpfcheninfektion". Also Masken. Schmierinfektion als Überträger scheint mir nicht so prominent.Aber auch kein Problem: Handschuhe.
Und ich würde meinen, die Sozialkontrolle im Privaten funktioniert: Maske oder raus! Andere zu herrschen lieben die Deutschen ;)
Ich möchte auf einen speziellen Aspekt hinweisen. An sich hätte sich ein Gastbeitrag dafür gelohnt - aber mir fehlt inzwischen die Energie für so was. Die Corona-Krise findet in Deutschland faszinierend bilderlos statt. Um diesen Umstand zu verstehen sollte man sich vor Augen halten, wie normalerweise in Deutschland Politik stattfindet:
- Als es um die Abschaltung der deutschen AKWs ging, wurde wochenlang den Bürgern durch die Massenmedien Bilder von Fukushima eingehämmert. Und von Tschernobyl. Kein Mainstream-Artikel kam ohne die obligatorischen Bilder von Atommüllfässern aus, mit diesem wunderbar abschreckenden Warnlogo. Gezeigt wurden Menschen in ABC-Schutzanzügen, die in Fukushima die Welt vor dem bösen Atom beschützen.
- Als es um die Öffnung - Verzeihung: Nicht-Schließung der Grenzen ging, gab es MONATELANG nur Bilder von kleinen schwarzhaarigen Mädchen mit groooßen Augen, die ihren Teddy umklammerten und die Kamera schauten. Als in Afrika ein Kind ertrank, weil der Vater mit einem Floß illegal nach Europa einwanderte, wurde dieses Bild in die Herzen der Wähler eingebrannt. Kein Artikel zum Thema Migration kommt ohne Bilder aus Flüchtlingslagern aus, natürlich wieder nur Frauen, Kinder und alte Menschen.
- Als zum Krieg gegen den Diesel geblasen wurde, da gab es nicht etwa Fakten und Sachdiskussion. Sondern Bilder. Jeder Bericht bei ARD und ZDF zeigte qualmende Auspuffe, hustende Menschen...
- Der Aufstieg der AfD wurde nicht etwa diskutiert - sondern war ein Krieg der Bilder. Da wurden marschierende Stiefel gezeigt, glatzköpfige Schläger oder Synagogen unter Polizeischutz.
- Jeder Bericht über Trump ist auch ein Krieg der Bilder. Trump wird grundsätzlich immer maximal unvorteilhaft abgebildet, auf eine Art herabsetzend, die man bei keinem anderen Regierungsoberhaupt dulden würde.
Kein wichtiges Themas der letzten 20 Jahre wurde NICHT mit einer FLÄCHENDECKENDEN Bilderkampagne begleitet. Und dabei spielte es gar keine Rolle, ob die Bilder auch sachlich mit dem Thema zusammenhingen, ob die Botschaft der Bilder nicht frei erfunden war... wichtig war nur, dass sich mittels der Bilder ein moralischer Imperativ in der breiten Masse verankern ließ. Und die Presse in Deutschland ist bei diesen bilderinduzierten Moralkampangen unübertroffen, auf dem Niveau von modernen Diktaturen mit ihrem Propagandaapparat. Politik in Deutschland ohne begleitende Bilderkampagne ist quasi unmöglich, ja undenkbar. Das ist das Geheimnis des "System Merkel".
Aber bei Corona findet das nicht statt. Es gibt keine Bilderkampange. Da werden einem nicht Bilder von Turnhallen mit Leichensäcken eingebrannt, Bilder von Krematorien, weil keine Kapazität für Erdbestattungen vorhanden sind oder Bilder von kleinen Mädchen, die auf der Intensivstation um ihr Leben ringen. Statt dessen gibt es Bilder zum Frühling, zu lachenden Menschen in Parks, Kinder mit Masken, die sich freuen, endlich nach Deutschland eingeflogen zu werden und ab und an Bilder über die FOLGEN DES LOCKDWON. Menschen, die ihre Existenz verlieren oder durch die Isolation beeinträchtigt sind. Wenn es darum geht, dass die Bevölkerung maximale Panik vor Corona bekommt und damit auch maximale Zustimmung zu jedweder Maßnahme zur Eindämmung entwickelt - dann ist Kommunikationskampagne in den letzten zwei Monaten exakt das Gegenteil. Es ist überhaupt kein Wunder, dass die Deutschen nicht mit dem Herzen hinter den Maßnahmen stehen - weil die sonst begleitende Bilderkampagne komplett fehlt. Corona findet in den deutschen Medien nicht in Bildern statt, sondern nur in Zahlen und Diagrammen - ein für deutsche Verhältnisse unerhörter Vorgang. Findet das niemand außer mir bemerkenswert?
Eigentlich kann das kein Zufall sein. Die Propaganda in Deutschland ist im System Merkel derart professionalisiert - unvorstellbar, dass die nicht darüber nachgedacht haben, wie man Corona emotional und damit moralisch framen will. Warum also? Warum gibt es diesmal KEINE Panik erzeugenden Bilder? Meine These ist: weil man Angst vor Corona hat. Nicht vor den paar Tausend Toten. Merkel, Spahn und Co sind die deutschen Bürger egal, denen geht der Schutz des Wählers und Bürgers doch so was von am A... vorbei. Sondern weil ein morlaisch aufgeladenes Corona zu leicht "missbraucht" werden könnte. Schließlich gefährdet Corona alles, was man in den letzten 20 Jahren als Alternativlos verkündet hat.
- Unter Corona ist plötzlich Individualverkehr besser als Massenverkehr - Verpackte Lebensmittel sind hygienischer als angetatschte unverpackte Ware - Dezentrale Siedlungsformen sind besser als Massenbürgerhaltung in verdichteten Ballungszentren - Kontrollierte Grenzen sind besser als hundertausendfache illegale Einwanderung - Fabriken, Industrie, Handwerk sind als systemrelevant erkennbar. Genderlehrstühle, Divers-Museen und staatsfinanzierte linke Szenekulturbetriebe nicht.
Das Meinungskartell bestehend aus den Regierungsparteien und 80% der Massenmedien steht also vor einem Problem: auf der einen Seite muss man ein bischen was Corona tun und braucht dazu auch die Zustimmung der Wahlschafe. Aber gleichzeitig muss man um jeden Preis vermeiden, dass sich im nationalen Gedächtnis Coronabilder einbrennen, die später gegen die Regierung verwendet werden könnten (bei der Umsetzung des großen Sprungs in eine sozialistisch-ökologisch-antifaschistische-antinationale Vorzeigegesellschaft, die den Rest der Welt überzeugt, in diese strahlende Zulunft einzusteigen). Man stelle sich vor, in einem Jahr gäbe es eine Diskussion über flächendeckende Fahrverbote in Innenstädten für den Individualverkehr und jemand käme mit dem Argument, Corona hätte gezeigt, dass eine Abschaffung des Individualverkehrs böse ist...
Das wäre doch schrecklich, wenn der politische Gegner die Propagandawaffen der Regierung gegen eben diese verwenden könnte...
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Ich würde hier gern noch den Finanz-Crash der uns sowieso bevorstand erwähnen. Schuldenbremse wurde ja vor ein paar Tagen (angeblich)wegen Corona aufgehoben. Wenn jetzt der Euro wohin auch immer sprudelt, dann war es ausschließlich schuld des Virus und solange muß der Schein aufrechterhalten werden. Zwei Wochen reichen da nicht.
Zitat von Nola im Beitrag #237Ich würde hier gern noch den Finanz-Crash der uns sowieso bevorstand erwähnen.
Welcher Finanzcrash? Euro und Dollar? Alles gut. Banken fit, Aktienmarkt 30% Dip im Schnitt. Nach über 10 Jahren Hausse gut zu verschmerzen. Dr. Krall und Co: Deren schwarze Schwäne schwimmen im Teich und sind nett anzusehen.
Nochmal zu den Crashpropheten. Krall und Co warnen und mahnen seit Jahren: "Das Haus wird einstürzen, denn die Fundamente sind zu schwach." Dann kommt ein Sturm, ein Baum fällt um und bringt das Haus zum Einsturz. Krall und Co: "Sehen Sie, meine Prognose ist eingetreten." Das ist dreist und verkauft das Publikum für dumm.
Zitat von HR2 im Beitrag #239schwarze Schwäne schwimmen im Teich und sind nett anzusehen.
...zieht man an dem Bändchen / dann sind sie alle... *sing*
Einer davon hat heute zumindest einen beeindruckenden Tauchgang vorgeführt. Der Rohölpreis. Die Ölsorte WTI ist auf <11 US$ implodiert. Der Mai-Future dafür ist zum ersten Mal überhaupt im Minus notiert worden. Und nicht in der Dimension Peanuts. In der Spitze mit 40$, geschlossen hat er mit minus 37,06.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von HR2 im Beitrag #239schwarze Schwäne schwimmen im Teich und sind nett anzusehen.
Einer davon hat heute zumindest einen beeindruckenden Tauchgang vorgeführt. Der Rohölpreis. Die Ölsorte WTI ist auf <11 US$ implodiert.
Schwäne sind keine Fische, Schwäne tauchen wieder auf. Und ich halte keine hochgefährlichen Aktien in Öl aus West Texas. Schieferöl ist auf Kante genäht. Bei Brent seh ich das entspannt. Der Ölpreis wird wieder steigen, so sicher wie das Amen....
Zitat von Frank2000 im Beitrag #236 - Unter Corona ist plötzlich Individualverkehr besser als Massenverkehr - Verpackte Lebensmittel sind hygienischer als angetatschte unverpackte Ware - Dezentrale Siedlungsformen sind besser als Massenbürgerhaltung in verdichteten Ballungszentren - Kontrollierte Grenzen sind besser als hundertausendfache illegale Einwanderung - Fabriken, Industrie, Handwerk sind als systemrelevant erkennbar. Genderlehrstühle, Divers-Museen und staatsfinanzierte linke Szenekulturbetriebe nicht.
Lieber Frank2000, ich halte Ihre Beobachtungen für sehr zutreffend, möchte aber gerne noch nachschärfen. Ihr "plötzlich ist..." ist natürlich nicht plötzlich, es war immer so. Nur wurde versucht, das zu leugnen oder zu verschweigen. Und selbst heute wird der Rat, was der Gesundheit real gut tut, nicht wirklich deutlich propagiert.
Wenn man die bekannten Fakten zusammenrechnet, kommt man schon zu den von Ihnen genannten Erkenntnissen, aber zusammenzählen ist doch auch so was wie "Rechnen", macht irgendwie ein schlechtes Gefühl...
Den direkten Rat "vermeidet öffentliche Verkehrsmittel so weit wie möglich und fahrt besser mit dem Auto" habe ich noch nirgendwo in der veröffentlichten Meinung gehört.
Wie lange hat Düsseldorf sich gesträubt, die angeblichen "Umweltspuren" für den Individualverkehr freizugeben... Wäre ja das Eingeständnis, daß die Ideologie des Hasses auf den Individualverkehr gerade überdeutlich scheitert.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #236 Merkel, Spahn und Co sind die deutschen Bürger egal, denen geht der Schutz des Wählers und Bürgers doch so was von am A... vorbei.
Denkt man den Gedanken zu Ende, was es bedeutet, daß man lieber an einer Ideologie festhält statt medizinisch sinnvolle Anweisungen zu erlassen, heißt das doch, die Machhaber sind bereit, über Leichen zu gehen, Hauptsache, man kann sich weiter einbilden, das Gesicht gewahrt zu haben.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #236 Kein wichtiges Themas der letzten 20 Jahre wurde NICHT mit einer FLÄCHENDECKENDEN Bilderkampagne begleitet.
Ihre Themenauswahl ist eine Ansammlung von Dingen, bei denen man mit den Bildern den gesunden Menschenverstand "auf links" weichklopfen musste. Das dauert und erfordert Emotionalisierung, um die Ratio zurückzudrängen.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #236 Aber bei Corona findet das nicht statt.
Ich verfolge die Medien, die mit Bewegtbildern arbeiten, nur am Rande, von daher bin ich nicht sicher, ob Sie da 100% richtig liegen, m.W. gab es da durchaus Schockvideos aus Italien, Bilder von Massengräbern im Iran und vieles mehr.
Meine Erklärung, falls Ihre Beobachtung zutrifft, wäre recht einfach: da es sich bei der Corona-Krise um ein ECHTES und nicht um ein eingebildetes Problem handelt, und inzwischen vermutlich jeder in Deutschland einen kennt, bei dem ein naher Verwandter oder Bekannter an COVID-19 gestorben ist (man bemerke den Unterschied zu Ozonloch, Waldsterben oder Klimakatastrophe), muss man sich nicht um eine Bilderkampagne bemühen, weil die Fakten weitgehend für sich sprechen. Wenn man so will, ist diesmal die Moral mit den Fakten in Einklang.
Interessant für mich ist, wie die verschiedenen Meinungsströmungen versuchen, die Krise in ihrem Sinne zu nutzen. Ehrlich gesagt habe ich wenig Hoffnung, dass diese Krise nun der "Weckruf" ist und der Wahlbürger versteht, was die jahrzehntelange Fehlinvestition von gigantischen Summen angerichtet hat und warum das in Zukunft anders gehandhabt werden muss. Diese Punkte der Liste von Ihnen
Zitat von Frank2000 im Beitrag #236 - Unter Corona ist plötzlich Individualverkehr besser als Massenverkehr - Verpackte Lebensmittel sind hygienischer als angetatschte unverpackte Ware - Dezentrale Siedlungsformen sind besser als Massenbürgerhaltung in verdichteten Ballungszentren - Kontrollierte Grenzen sind besser als hundertausendfache illegale Einwanderung - Fabriken, Industrie, Handwerk sind als systemrelevant erkennbar. Genderlehrstühle, Divers-Museen und staatsfinanzierte linke Szenekulturbetriebe nicht.
sind doch für Otto Normalbürger nicht die naheliegenden Schlussfolgerungen aus der Krise. Eher vielleicht "Pflegeberufe sind unterbezahlt" oder "nur die Planwirtschaft kann unser kaputtgespartes Gesundheitswesen retten" oder "Merkel hat uns sicher durch die Krise gesteuert" oder "jetzt sieht man ja, dass die ganze Schuldenbremse ein Irrweg war - Freibier für alle!"
Das würde mich sehr interessieren, ob hier jeder jemanden in der näheren Verwandt- oder Bekanntschaft hat, der an Covid19 gestorben ist. Ich habe reichlich Verwandtschaft, die positiv getestet wurde, allerdings zum Großteil ohne ernste Krankheitssymptome. Eine Person mit Nebenerkrankung (Krebs) ist inzwischen wieder fit. Ein entfernter Bekannter lag eine Woche fiebernd daheim. Hätte man nicht den neuen Namen, würde alles nach der üblichen Grippewelle aussehen. Kein Toter, jedenfalls keiner wegen Sarscov2.
Zitat von saxe im Beitrag #246Das würde mich sehr interessieren, ob hier jeder jemanden in der näheren Verwandt- oder Bekanntschaft hat, der an Covid19 gestorben ist. Ich habe reichlich Verwandtschaft, die positiv getestet wurde, allerdings zum Großteil ohne ernste Krankheitssymptome. Eine Person mit Nebenerkrankung (Krebs) ist inzwischen wieder fit. Ein entfernter Bekannter lag eine Woche fiebernd daheim. Hätte man nicht den neuen Namen, würde alles nach der üblichen Grippewelle aussehen. Kein Toter, jedenfalls keiner wegen Sarscov2.
Ich finde das auch interessant, weil man durch Fälle im Bekanntenkreis eine Einschätzung der Dunkelziffer bekommt.
Bei mir ist die Sachlage so: Ich kenne niemanden (!), der die Krankheit hatte (bzw. sich darüber bewusst war), geschweige denn daran gestorben wäre. Dafür klagen ca. 20% über massive wirtschaftliche Probleme, die durch die Infektionsschutzmaßnahmen entstanden sind. Falls mein Bekanntenkreis annähernd repräsentativ ist, kann man sich schon die Frage stellen, ob hier nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird und ob's das alles wert ist.
Zitat von saxe im Beitrag #246Das würde mich sehr interessieren, ob hier jeder jemanden in der näheren Verwandt- oder Bekanntschaft hat, der an Covid19 gestorben ist. Ich habe reichlich Verwandtschaft, die positiv getestet wurde, allerdings zum Großteil ohne ernste Krankheitssymptome. Eine Person mit Nebenerkrankung (Krebs) ist inzwischen wieder fit. Ein entfernter Bekannter lag eine Woche fiebernd daheim. Hätte man nicht den neuen Namen, würde alles nach der üblichen Grippewelle aussehen. Kein Toter, jedenfalls keiner wegen Sarscov2.
Über einige Dutzend aktive Schreiber und das eine oder andere hundert Mitleser dürfte es da schon jemanden geben, aber für den Einzelnen ist das eher unwahrscheinlich. Nach "offizieller" Statistik haben wir in Deutschland knapp 5000 Leute gehabt, die mit(!) Corona gestorben sind. Klingt nach viel? Ist nahezu absurd wenig. Wenn jeder Bundesbürger in seinem direkten Vewandtschafts- und Bekanntenkreis etwa 200 Personen zählt, dann selbst bei der maximierenden Verteilung die Wahrscheinlichkeit 1:80. Selbst wenn alle 1000 Personen "kennen" (absurd übetrieben), dann ist die Wahrscheinlichkeit immer noch 1:16.
Und wo wir gerade bei Zahlen sind, die Gesamtheit der Corona Toten, also 5000 nach offiziellen Zahlen, entspricht den normalen Sterbefällen von zwei Tagen in Deutschland. Die Horrorszenarien ala RKI und Drosten sind zur Genüge bekannt und beziehen sich immer auf die Zukunft ("Wir werden alle sterben"), aber die realen Zahlen geben derzeit nicht einmal eine Delle in der Sterbestatistik her. Man kann für die Zukunft immer Katastrophen an die Wand malen, aber derzeit ist die nicht vorhanden. Nicht einmal im Ansatz! Das einzige was ganz real vorhanden ist, ist der Totaleinbruch der Weltwirtschaft.
Zitat von saxe im Beitrag #246Das würde mich sehr interessieren, ob hier jeder jemanden in der näheren Verwandt- oder Bekanntschaft hat, der an Covid19 gestorben ist. Ich habe reichlich Verwandtschaft, die positiv getestet wurde, allerdings zum Großteil ohne ernste Krankheitssymptome. Eine Person mit Nebenerkrankung (Krebs) ist inzwischen wieder fit. Ein entfernter Bekannter lag eine Woche fiebernd daheim. Hätte man nicht den neuen Namen, würde alles nach der üblichen Grippewelle aussehen. Kein Toter, jedenfalls keiner wegen Sarscov2.
Über einige Dutzend aktive Schreiber und das eine oder andere hundert Mitleser dürfte es da schon jemanden geben, aber für den Einzelnen ist das eher unwahrscheinlich. Nach "offizieller" Statistik haben wir in Deutschland knapp 5000 Leute gehabt, die mit(!) Corona gestorben sind. Klingt nach viel? Ist nahezu absurd wenig. Wenn jeder Bundesbürger in seinem direkten Vewandtschafts- und Bekanntenkreis etwa 200 Personen zählt, dann selbst bei der maximierenden Verteilung die Wahrscheinlichkeit 1:80. Selbst wenn alle 1000 Personen "kennen" (absurd übetrieben), dann ist die Wahrscheinlichkeit immer noch 1:16.
Ich kann nur mit einer Familie ohne schweren Fall, also ohne Todesfall dienen. Zusätzlich kann ich aber 3 Personen aufzählen die die Übersterblichkeit während Corona nach oben drücken. Person 1 85 in Pflegeheim in dem danach Corona gemeldet wurde - Organversagen, Person 2 etwa 60 - gestorben eher an zu wenig Corona anstatt mit Corona (Alkoholiker). Bei Person 3 75 wurde vor einem Jahr eine Lungenfibrose diagnostiziert und das Pech, dass die restlichen 12-24 Monate genau in der jetzigen Zeit zu Ende war.
Zitat Und wo wir gerade bei Zahlen sind, die Gesamtheit der Corona Toten, also 5000 nach offiziellen Zahlen, entspricht den normalen Sterbefällen von zwei Tagen in Deutschland. Die Horrorszenarien ala RKI und Drosten sind zur Genüge bekannt und beziehen sich immer auf die Zukunft ("Wir werden alle sterben"), aber die realen Zahlen geben derzeit nicht einmal eine Delle in der Sterbestatistik her. Man kann für die Zukunft immer Katastrophen an die Wand malen, aber derzeit ist die nicht vorhanden. Nicht einmal im Ansatz! Das einzige was ganz real vorhanden ist, ist der Totaleinbruch der Weltwirtschaft.
Die Gesamtgefährlichkeit des Virus ist vorhanden. Der Lockdown hat zwischen 0,2% und 1% Übersterblichkeit für dieses Jahr verhindert. So weit so gut.
Die Frage ist ja die Perspektive. Da finde ich
Zitat von Schaade - Vize RKIIch würde sagen, dass es erforderlich ist, dass diese Fallzahlen auf wenige Hundert pro Tag sinken, bevor man dann über eine weitgehende Lockerung der Maßnahmen nachdenken kann
ein für alle passendes und nachvollziehbares Ziel. Wenige 100 Fälle sind um einfacher rechnen zu können 415 Fälle. Auf die Gesamtbevölkerung sind das 0,5 pro 100.000 und Tag. Bedeutet alle Landkreis unter diesem Wert dürfen bis auf die Maßnahmen die zu viele Zufallskontakte verursachen alles wieder öffnen. Bringt mir persönlich relativ wenig, da wir noch bei 3,6 Fällen pro Tag sind aber es ist eine sinnvolle Perspektive.
Der Mittelfristige Plan ist damit auch klar: "Kontrolle der Ausbreitung bis ein wirksamer Impfstoff entwickelt ist".
Das gleiche könnte man auch um den Faktor 10-100 erweitern und sagen: Bei weniger als n Fälle pro Woche Deutschlandweit, bei denen die Infektionskette unklar ist, führt das dazu, dass auch weitergehendes wieder erlaubt ist.
strubbi Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.
Zitat von Llarian im Beitrag #248Das einzige was ganz real vorhanden ist, ist der Totaleinbruch der Weltwirtschaft.
Das ist auch richtig so. Und das ist absolut vonnöten.
Mal maximale Provokation beiseite: wir müssen erstmal (in 18 Monaten sind wir schlauer) davon ausgehen, daß uns das Ding erhalten bleibt. Daß wir, aus mehreren Gründen, keine Herdenimmunität, seis durch "kontrollierte" Durchseuchung, seis durch flächendeckende Impfung, bekommen werden. Das Virus mutiert, und es scheint gerade auch am Spike-Protein zu mutieren, also der Stelle, an der eine Vakzine ansetzen würde; in dem Fall haben wir es insofern mit "Grippe" zu tun, als wir uns jedes Jahr auf einen neuen Stamm gefaßt machen könnten. Kommt hinzu, daß es bislang für kein einziges Coronavirus keine wirksame Vakzine gibt. Die Folgen des Virus, Langzeitfolgen, Schädigungen des Organismus post-Infektion, werden gerade auffällig (Endothelschädigungen, Blutgerinnung, mit entprechender Thrombosehäufung; die heutige Meldung für vermehrte Schlaganfallinzidenz bei jungen Menschen dürfte sich dem verdanken, heftige Lungeninsiffizienz auch bei asymptotischen Fällen querbeet durch die Alterskohorte - ob sich das je wieder einrenkt, weiß noch niemand; entsprechende Schädigungen bei SARS haben 12-15 Jahre vorgehalten; aufs ZNS schlägt es auch, halt überall, wo ACE2 exprimiert wird; Covid-19 blockiert die Sauerstoffaufnahme durch die Alveolen; da laufen Leute mit voller Lungenkapazität rum und einer Blutsättigung von nur noch 50% O2; das Zeug nistet sich in die T-Zellen ein und sabotiert das Immunsystem). Wenn das eine Dauerpräsenz wird, ist das ein kompletter Game Changer. Dann wars das mit der vernetzten Welt. Wie immer das, was aus den Trümmern aufgebaut wird, aussieht: es wird dem Rechnung tragen müssen.
Ich nehme persönlich an, daß es nicht zu einem solchen Extremszenario kommen wird. Aber Teile davon werden als Puffer und Cordon sanitaire implementiert werden. Das ist überhaupt keine Frage von Gewichtung oder von Daten; das Virus unterzieht alles, was hier aufs Gleis gesetzt wird, der evolutiven Tauglichkeitsprüfung. Der Tourismus dürfte Vergangenheit sein, der größte Teil der Just-in-Time-Fertigungsketten auch, gerade transnational. Die EU ist auch Geschichte, das Gehampel um das Phantom "Globale Erwärmung" selbstredend auch, ditto die "Energiewende" (man soll ja immer auch das Positive sehen). Das absolute Primat des Nationalstaats wird außer den verbliebenen letzten Ideologen und Brüssofanten in Zukunft niemand mehr in Frage stellen. Alles, was "links" oder "progressiv" war, ist jetzt Geschichte. ALLES. Daß wir eine Rezession in XL (besser: in XXXXXXL) bekommen, ist unvermeidlich; wir haben nur die Wahl: NACH der Seuche, oder MIT der Seuche. Ich neige eher zum ersten. China hat vorgestern Harbin (das ist das Tor zu Rußland; die abzweigende Südtraverse der Transsib läuft da durch, was China selbst an Schutzausrüstung verschickt, fährt da lang; das ist die Wirtschaftsversorgung für halb Sibirien), mit 10 Millionen, wieder komplett dichtgemacht, weil die einen freilaufenden Infektionscluster haben; 70 positiv geteste Fälle, alle leicht, 4000 Verdachtsfälle, eingeschleppt am 17. März von einer einzigen Person (Studentin aus New York, die ihre Eltern besuchte; die hat es an einen einzigen Hausmitbewohner vererbt, mit dem sie nie physischen Kontakt hatte; der hat über 50 infiziert; wir hatten drei Fast Drops). Ich nenne das Beispiel, damit deutlich wird: wenn man so etwas in Zukunft mit Sicherheit ausschließen will, bleibt nur die Wahl: die Welt dicht machen. Die Ökonomie hat sich dem anzupassen, nicht vice versa; das zählt jetzt zu den Umweltbedingungen. Daß der Fat Tail so gruselig werden wird, daß "gruselig" die Unterteibung des Jahrhunderts ist, ist mir auch klar. Nur: was in "Lockdown schreddert Ökonomie" mitschwingt, ist: beim weitgehenden Durchrabotten plus Laufenlassen der Pest wäre auch kaum etwa gewonnen. Wir verdanken unseren Wohlstand nicht den gegenseitigen Dienstleistungen (jedenfalls nicht den Löwenanteil), sondern der Tatsache, daß wir eine der größten Exportnationen sind. Und die Märkte kollabieren jetzt, ganz egal, wie oft wir uns auf den Kopf stellen. Wir bekommen eine komplette Umstrukturierung dessen, was in Zukunft laufen wird (denn natürlich läuft es weiter; der Zyniker sagt, es sei auch nach dem Ende des Römischen Reichs "weitergelaufen", nur etwas bescheidener). Je eher wir darauf umstellen, desto besser.
Ich habe mir allerdings auch ein zynisches Fell zugelegt. Das nette soziale Kontrollexperiment, daß NRW jetzt fährt (hier haben gestern die Schulen teilweise wieder aufgemacht), sehe ich als ein solches. Die Fallzahlen ab Mitte Mai werden das klarstellen, so oder so. Ein zweiter Lockdown würde mich nicht wundern, diesmal richtig, damit sich sich das Teufelszeug tatsächlich ausbrennt. Hat es längst noch nicht, wir hatten hier im Kreis Anfang der Woche an zwei Tagen Zuwächse von 50+; es laufen also noch genügend Spreader herum; wir haben fürs Münsterland einen Wert für R von aktuell 1,47; ich schätze also, im Endresultat wird gerade Lockdown Nr. 1 fröhlich in die Tonne getreten; denn die Fallzahlentwicklung fürs Gesamtmünsterland zeigte in den letzten 14 Tagen eine erfreuliche Abflachung der Kurve.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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