Zitat von Yago im Beitrag #748Auch die Indoktrination in der DDR hatte Spuren hinterlassen. Das Indoktrination wirkt, kann man heute in der BRD sehen, wenn Kritiker zu Rechten gemacht werden oder an der Gedankenwelt der FFF...
Zitat von Johanes im Beitrag #751 Das kann in Berlin auch so passieren.
Bittebitte, jetzt nehmen wir Berlin mal nicht pars pro toto - Berlin ist ja nun der failed state par excellence, sozusagen der Reichshauptslum. Das darf man nun wahrlich nicht als Vorbild für ganz Deutschland nehmen, auch wenn mein Bundesland (Thüringen) sehr viel dafür tut, Berlin erfolglos zu imitieren.
Aus dem beliebten Ressort: "die Sanktionen sind nutzlos":
Zitat Russia’s federal budget sees exceptional drop in revenues in July; spending continues to rise
BOFIT VIIKKOKATSAUS / BOFIT WEEKLY 2022/33 19 Aug 2022 Federal budget revenues in July declined by 25 % from a year earlier. Tax revenues from oil & gas production, as well as export tariffs on oil, oil products & gas, fell for the first time this year, dropping more than 20 % y-o-y. While the dollar price of Urals blend crude oil was notably higher still in June and July than a year earlier, it was considerably lower in ruble terms from a year earlier. The ruble valuation of oil & gas tax revenues (almost entirely denominated in dollars) has declined in recent months on ruble appreciation. The ruble’s exchange rate against the dollar in June-July was up 27 % y-o-y.
Federal revenues other than from oil & gas taxes fell by nearly 30 % y-o-y in July. Budget revenues from imports plunged on the sharp drop in imports and a strong ruble. Revenues from value-added taxes (VAT) on imports were down by about 40 % y-o-y in May-July, while revenues from import tariffs were off by about 60 %. VAT revenues collected from domestic production have swung wildly from month to month this year, despite much less volatile production and consumption. The domestic VAT revenues were up over 50 % y-o-y in May and June, but were down by 40–50 % y-o-y in April and July. The swings in VAT streams probably reflect variations in collection as well as possible fluctuations in VAT refunds.
While it is hard to get information on Russia’s federal budget spending at the moment, total budget spending in July was up by 25 % y-o-y. For all of the January-July period, spending growth exceeded 20 % y-o-y, outstripping the inflation rate. Fairly comprehensive information from the Russian Expert Economic Group on the federal budget’s large spending categories such as social spending and spending on various sectors of the economy indicates that spending in these categories has increased moderately this year. The rapid growth in other spending suggests fast rise in such major spending categories as defence and domestic security & law enforcement.
Russia’s federal budget has turned into red, and the deficit for July was particularly large. For all of 2022, the deficit is on track to hit a couple of percent of GDP if spending increases this year do not exceed 20 % and the price of Urals and the ruble’s exchange rate, which affect oil & gas tax revenues, as well as other budget revenues remain at the levels similar to recent months.
Zitat Wäre die Weltgemeinschaft einer Meinung, wäre der Krieg schon beendet.
Wäre die Weltgemeinschaft einer Meinung, dann wäre Russland in seinen Grenzen und Putin würde am nächsten Baum baumeln.
So meinte ich das. Es ist aber nicht der Fall.
Die Volks- und Raifeisenbanken sowie Sparkassen meinen, dass 60 % der Bürger nur noch von der Hand in den Mund leben werden und zunehmend ihre Verpflichtungen nicht mehr bedienen werden können.
Selensky bzw. die ukrainischen Gasnetzbetreiber bieten an, russisches Gas an die europäischen Verbraucher durchzuleiten. Es ist also in Ordnung, russisches Gas zu beziehen.
Die jetzigen Preissteigerungen beruhen nicht mehr auf gestiegenen Erstellungskosten, sondern auf Spekulation, schlechten Erwartungen für die Zukunft bzw. schlicht abziehen. Die Gasumlage fällt in letzte Kategorie.
Wenn Westeuropa fällt, ist nichts mehr zum Ansehen zur Steigerung der Motivation da. Die USA fallen als Exilland aus, da es kaum Arbeitsgenehmigungen gibt. Ähnlich sieht es mit Asien aus. Die Farangs sind eben nicht immer wohlgelitten. Unsere europäischen Verbündeten wollen auch nicht teilen.
Insgesamt ist die Misere von Deutschland im Wesentlichen selbst verursacht. Die Regierung weigert sich, Fehler einzuhegen. Die Ukraine ist ihr völlig egal. Deren Flüchtlinge sind "Edelflüchtlinge", womit schon der Grundstein für neue Probleme gelegt ist.
Würde man Gas wie gewohnt in Russland kaufen, zeigte sich, wie es um Putins Absichten steht. Entweder, er liefert oder nicht. Liefert er, ist da sicher auch ein Preisschild dran wie "Donbass" oder "Krim". Das ist eben so, bis man es ändern kann.
Diejenigen, die für die Auseinandersetzung sind, sind gut versorgt. Sie profitieren über ihre Portfolios davon. Und nicht ein Problem wird gelöst. Sollte China Taiwan angreifen, wird die westliche Reaktion genau so sein, wie jetzt in Bezug auf die Ukraine. Wo soll das hinführen? Genießen wir also den Sonntag.
Zitat von Yago im Beitrag #754Sollte China Taiwan angreifen, wird die westliche Reaktion genau so sein, wie jetzt in Bezug auf die Ukraine. Wo soll das hinführen? Genießen wir also den Sonntag.
Das wird, zumindest aus deutscher Sicht, nicht passieren - Moralinpolitik muss man sich auch leisten können. Wenn die Kosten des deutschen Wirtschaftsseppukus aus Solidarität mit der Ukraine in seiner Gänze beim Endverbraucher angekommen sind, wird man deutlich offener darüber sprechen können, dass dies alles ein großer Fehler gewesen ist und sich niemals wiederholen darf. Ähnlich wie es 2015 gebraucht hat um die damals völlig verblendete deutsche Asylhaltung halbwegs zu korrigieren.
___________________ Fiat iustitia, ne pereat mundus.
Zitat von Yago im Beitrag #754 Die Volks- und Raifeisenbanken sowie Sparkassen meinen, dass 60 % der Bürger nur noch von der Hand in den Mund leben werden und zunehmend ihre Verpflichtungen nicht mehr bedienen werden können.
Davon mal ab, dass ich diese Zahl für absurd übertrieben halte, nehmen wir mal an, sie stimmte: Das hat alles nichts mit Russland oder dem Gas-Boykott zu tun. Deutschland bekommt die Rechnung für 16 Jahre Merkel präsentiert. Abbau der Energieversorgung, Verarmung durch Billionenverschwendung, Abwürgen der Wirtschaft, Armutszuwanderung im Millionenbereich und am Ende Zerstörung des Rechtsstaates. Das hat alles nichts mit Putin zu tun. Jetzt kommt eben die Rechnung und jetzt will es keiner gewesen sein. Und auch wenn es fies ist, ein guter Teil derjenigen, denen dieses Schicksal blüht, hat durchaus 16 Jahre brav mitgewählt.
Zitat Selensky bzw. die ukrainischen Gasnetzbetreiber bieten an, russisches Gas an die europäischen Verbraucher durchzuleiten. Es ist also in Ordnung, russisches Gas zu beziehen.
Selenskyj weiß auch das der Winter kommt und er weiß auch, dass Europa zunehmend unter Druck gerät. Und er will kaum seinen Alliierten verlieren. Aber in Ordnung wird es dadurch nicht und klug am Ende auch nicht. Selbst wenn man sich unter die Prämisse stellt, es braucht dringend Gas für den Winter (und das kann ich nachvollziehen), so braucht das Land eine Antwort auf den darauf folgenden Winter. Und dann ist es so oder so nicht mehr "in Ordnung". Deutschlands Problem ist nicht russisches Gas. Deutschlands Problem sind AKWs, Frackingverbote und Heizungsverbote.
Zitat Wenn Westeuropa fällt, ist nichts mehr zum Ansehen zur Steigerung der Motivation da.
Nur passiert das eben nicht. Europa wird ärmer werden, allen voran die Deutschen, aber deswegen "fällt" es nicht. Im Unterschied zu Russland, dass vor einer mittelschweren Katastrophe steht.
Zitat Insgesamt ist die Misere von Deutschland im Wesentlichen selbst verursacht.
Natürlich ist dem so. Aber eben nicht erst seit dem letzten Jahr.
Zitat Würde man Gas wie gewohnt in Russland kaufen, zeigte sich, wie es um Putins Absichten steht. Entweder, er liefert oder nicht. Liefert er, ist da sicher auch ein Preisschild dran wie "Donbass" oder "Krim". Das ist eben so, bis man es ändern kann.
Das sind immer so Sprüche wo ich Plaque kriege. Ja, ist eben so, kann man nix machen. Frei nach dem Motto: Ich lebe da ja nicht. Ist doch nicht unser Problem, wenn die halt unter Putins Knute leben müssen. Und wenn das Preisschild halt die ganze Ukraine ist oder vielleicht Polen, naja, dann macht das ja auch nichts, ist eben so. Vielleicht kann es irgendwann ändern. Ja nee, ist klar. Vielleicht wird Ihnen irgendwann auffallen, dass man damit eigentlich jeden vergessen kann, der nicht direkt im Nachbarhaus wohnt. Obwohl, wenn es den erwischt, dann kann man halt auch nichts machen. Was nun Putins Gas angeht, so habe ich keine Zweifel dass er liefert. Mit einem Lächeln im Gesicht und einer Kirsche im Mund. Denn wenn er sich darauf verlassen kann, dass es nur genug Leute gibt, bei denen das eben so ist, kann er sich das halbe Zarenreich erobern und noch was oben drauf legen.
Zitat Diejenigen, die für die Auseinandersetzung sind, sind gut versorgt. Sie profitieren über ihre Portfolios davon. Und nicht ein Problem wird gelöst.
Der einzige, der für die Auseinandersetzung ist, sitzt im Kreml und ist mit Sicherheit gut versorgt. Die Frage ist nicht ob man eine Auseinandersetzung gerne führen möchte, die Frage ist ob man sie ala Chamberlain vermeiden kann, weil man "eben nichts machen" kann.
Zitat Sollte China Taiwan angreifen, wird die westliche Reaktion genau so sein, wie jetzt in Bezug auf die Ukraine.
Sollte China Taiwan angreifen stehen wir vor dem dritten Weltkrieg. Glücklicherweise weiß das auch China.
Zitat von Llarian im Beitrag #756Das hat alles nichts mit Russland oder dem Gas-Boykott zu tun. Deutschland bekommt die Rechnung für 16 Jahre Merkel präsentiert. Abbau der Energieversorgung, Verarmung durch Billionenverschwendung, Abwürgen der Wirtschaft, Armutszuwanderung im Millionenbereich und am Ende Zerstörung des Rechtsstaates. Das hat alles nichts mit Putin zu tun. Jetzt kommt eben die Rechnung und jetzt will es keiner gewesen sein.
Vor allem zeigt sich da eine Paradoxie, auf mehreren Ebenen, wie sie nur der Weltgeist & nicht die menschliche Planung hinbekommt. Ich erinnere mal daran, daß die Abhängigkeit von russischem Erdgas als "Brückentechnologie", um den Laden bei immer weiterem Ausbau von EE überhaupt am Laufen zu halten, fest eingeplant war. In allen Variationen ging es nur um Details, nicht um das "Ob." Spätestens mit dem richtigen Ausstieg aus der Kohle wäre uns das genauso um die Ohren geflogen, mitsamt den Kaskadeneffekten. Jetzt ist aber, unterm Strich, der Schaden immer noch kleiner, als wenn wir da noch mal 10 oder auch nur 5 Jahre weitergewurstelt hätten. Und jetzt kann man mit dem Finger auf Putin zeigen und sagen: der allein! - als wenn die Schaffung dieser Abhängigkeit nicht ganz allein das Werk von Merkel, Schröder und den Oligarchen des Oblasts Mecklengrad-Gazprommern gewesen wäre. Vor allen Dingen: Eine schlüssige Erklärung wäre auch, wenn der Weltgeist den Freitagskanaillen zugehört hätte mit ihrem "Wir wollen keine fossilen Brennstoffe mehr. Subito!" - und entschieden hätte: "Bitte sehr. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich."
Zitat Fridays for Future fordern "Gas Exit"
München, 23.03.2021 | 12:28 | sho
Im Rahmen der Klimabewegung Fridays for Future hat sich ein neues Netzwerk namens „Gas Exit“ gegründet. Am letzten Freitag protestierten die Aktivisten unter anderem in Berlin und forderten den Gasausstieg Deutschlands. Das Netzwerk „Gas Exit“ setzt sich dafür ein, dass Gas nicht weiter als Brückentechnologie zur Energiewende gesehen wird. Viele Studien belegen, dass der Ausstieg aus der fossilen Energie auch ohne Übergangslösungen funktionieren könnte. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt beispielsweise, dass die Gaspipeline „Nord Stream 2“ nicht notwendig ist um den europäischen Energiebedarf zu decken. Zudem zeigen viele Studien, dass Gas sogar eine schlechtere Klimabilanz vorweist als Kohle, da bei der Gasförderung 34 bis 86 Mal mehr CO2 freigesetzt wird als beim Kohleabbau. Neben „Nord Stream 2“ kritisiert „Gas Exit“ auch die Fördermaßnahmen der Bundesregierung.
Wenn Ursache und Wirkung klar identifizierbar sind (was im Falle von historischen Zusammenhängen ohnehin Utopie bleiben muss), dann kann man daraus eine klare Lektion ableiten. Andernfalls kann man nach besten Wissen und Gewissen genau umgekehrt argumentieren.
Ich meine, wir haben den selben Effekt ja auch bei der Eurorettung. Viele Marktliberale sehen die Ursache der Krise in der staatlichen Fehlsteuerung. Die eher Linken sehen die Ursache in der inhärenten Neigung des Kapitalismus, Krisen zu produzieren und sehen sich jetzt im Spätkapitalismus (was schon seit über 100 Jahren so sein soll...).
Zitat von alpha_beta im Beitrag #755 Moralinpolitik muss man sich auch leisten können. Wenn die Kosten des deutschen Wirtschaftsseppukus aus Solidarität mit der Ukraine in seiner Gänze beim Endverbraucher angekommen sind, wird man deutlich offener darüber sprechen können, dass dies alles ein großer Fehler gewesen ist und sich niemals wiederholen darf.
Da hat einer etwas nicht verstanden: Es ist nicht Moralinpolitik. Es ist nicht Solidarität mit der Ukraine. Es sind deutsche Interessen! Wir können auch gerne über die deutsche Energiepolitik diskutieren, die da der größte Fehler überhaupt ist, der nicht nur nicht wiederholt werden darf, nein, der Zug muß erstmal aufgehalten werden.
Also hauen Sie hier bitte nicht zwei Sachverhalte in einen Topf, die getrennt gehören, nur um ihre Putinpropaganda hier zu verbreiten.
P.S.: Und das Thema "Migrationspolitik", das Sie da so schön nebenbei in Ihren Eintopf einrühren wollten, habe ich für Sie auch separiert.
Zitat Selensky bzw. die ukrainischen Gasnetzbetreiber bieten an, russisches Gas an die europäischen Verbraucher durchzuleiten. Es ist also in Ordnung, russisches Gas zu beziehen.
Selenskyj weiß auch das der Winter kommt und er weiß auch, dass Europa zunehmend unter Druck gerät. Und er will kaum seinen Alliierten verlieren. Aber in Ordnung wird es dadurch nicht und klug am Ende auch nicht. Selbst wenn man sich unter die Prämisse stellt, es braucht dringend Gas für den Winter (und das kann ich nachvollziehen), so braucht das Land eine Antwort auf den darauf folgenden Winter. Und dann ist es so oder so nicht mehr "in Ordnung". Deutschlands Problem ist nicht russisches Gas. Deutschlands Problem sind AKWs, Frackingverbote und Heizungsverbote.
Dann sind wir uns ja einig. In beiden Punkten.
Natürlich ist das Problem hausgemacht. Nur werden wir es nicht los. Es war nicht nur Merkel und jetzt Scholz und Habeck, der Verwaltungsapparat, sondern auch die Industrie und das Handwerk, die gerne mitgewirkt haben an den Plänen der grünen Umgestaltung Deutschlands. Beispielsweise Shell wird auch kein Problem mit der gegenwärtigen Entwicklung haben. Kann man sich Aktien leisten, ist so ein Krieg oder auch Corona eine feine Sache.
Weiter oben haben wir geklärt, dass es in Ordnung ist, den Jemen in seinem Zustand zu belassen. Noch weiter vorher wurde von Zettel festgestellt, dass diejenigen, die eine Revolution durchführen, niemals die direkten Gewinner, Nutznießer dieser Revolution sein werden. Also kann man der Ukraine gleichgültig gegenüberstehen im Sinne davon, dass einem das Hemd näher ist, als der Rock. Den Preis für die Auseinandersetzung bezahlen die einfacheren Menschen - so oder so. Insbesondere dann, wenn der Konflikt in ewige Längen gezogen werden wird. Dann doch lieber arm und irgendwo in äquatornähe oder russisches Gas kaufen.
Ich habe kein Problem mit Gewaltanwendungen. Man kann Putin erschießen, sprengen, was auch immer. Rein, Tür aufmachen, wieder raus. Traut man sich das nicht zu (es ergibt keinen Sinn, zu kämpfen, wenn der andere stärker oder gleich stark ist [für den Mann vor Ort]), soll man es lassen und die Voraussetzungen schaffen, um stärker zu werden.
Da die deutsche Regierung das nicht möchte, dem deutschen Volk im Ergebnis schadet, man Subalterne nicht loswird oder am Ende des Tages schlicht die Ressourcen fehlen, wird man nie eine vernünftige Lösung finden. Wir werden sehen, ob der russische Winter Putin erledigt. Im Ergebnis könnte es sein, dass wir dann wegen maroder Infrastruktur in Russland ebenfalls kein russisches Gas oder Öl in ausreichender Menge haben. Ob das, bis hin zu russischen Armutsflüchtlingen, erstrebenswert ist? Oder soll Shell in Sibirien bohren?
Vllt. ist das Warten auf die biologische Problemlösung nicht der schlechteste Plan - maximal 20 Jahre.
Zitat von HR2 im Beitrag #759Da hat einer etwas nicht verstanden: Es ist nicht Moralinpolitik. Es ist nicht Solidarität mit der Ukraine. Es sind deutsche Interessen! Wir können auch gerne über die deutsche Energiepolitik diskutieren, die da der größte Fehler überhaupt ist, der nicht nur nicht wiederholt werden darf, nein, der Zug muß erstmal aufgehalten werden.
Es ist einfach zu viel zu billig ex-post einige Weichenstellungen die vor Jahren getroffen selektiv auszuwählen und auf diesen dann herumzureiten. Wenn das Kind am Brunnenrand spielt hilft es nichts herumzuphilosophieren weshalb das Kind überhaupt geboren wurde. Erst Recht gehe ich aber nicht hin und schubse das Kind dann noch in den Brunnen.
Zitat Also hauen Sie hier bitte nicht zwei Sachverhalte in einen Topf, die getrennt gehören, nur um ihre Putinpropaganda hier zu verbreiten.
Um das mal auszuführen: Ich bin einfach objektiver Ökonom. Mich irritiert die deutsche Kriegslust und einseitige Parteinahme, aber sie ist nicht mein Problem. Meinetwegen soll Deutschlands Sicherheit jetzt im Donbass verteidigt werden, idc. Mein Problem ist, dass hier die globale Weltwirtschaft kaputt gemacht, bewusst kaputt gemacht wird, mit massivsten Wirtschaftsverlusten gerade für die exportorienterte Länder wie Deutschland weil man in bester Schulhofmädchenmanier unbeliebte Staaten ausgrenzen will. Ich habe kein Problem wenn wir mit Katar, Iran oder Venezuela Handel betreiben, selbst wenn sie keine mustergültigen Demokratien sind. Ich will nicht Saudi-Arabien boykottieren weil sie im Yemen Krieg führen, ich will nicht mit China den Handel einschränken weil sie die Uiguren als Menschen zweiter Klasse behandeln, genausowenig wie ich Sanktionen für die USA fordere weil sie Afghanistan und Syrien bombardieren. Ich möchte in einem freien Land leben, und ein verarmtes Deutschland wird gerade das Gegenteil fördern, wird gerade die extremistischen Kräfte fördern, mit noch höheren Steuern, noch mehr staatlichem Micromanagement, noch mehr Vorgaben bei wieviel Grad ich im Winter meine Wohnung heizen darf und ob ich überhaupt täglich duschen darf. Vollends bizarr wird es aber wenn diese Wirtschaftszerstörung vollkommen wirkungslos ist. Was ist denn der Effekt auf den Ukraine-krieg? Hat sich Russlands Haltung in irgendeiner Weise durch die Sanktionen geändert? Man macht seine eigene Wirtschaft kaputt ohne irgendeinen Nutzen, als reine Symbolpolitik mit drastischen Konsequenzen für die eigene Bevölkerung.
___________________ Fiat iustitia, ne pereat mundus.
Zitat von Yago im Beitrag #760 Es war nicht nur Merkel und jetzt Scholz und Habeck, der Verwaltungsapparat, sondern auch die Industrie und das Handwerk, die gerne mitgewirkt haben an den Plänen der grünen Umgestaltung Deutschlands.
Das Problem des Kapitalisten. Er verkauft einem halt auch den Strick, an dem er dann aufgehangen wird. Dennoch sehe ich primär die Politik in Verantwortung, denn die Wirtschaft ist im Unterschied nicht den Interessen des Volkes verpflichtet.
Zitat Kann man sich Aktien leisten, ist so ein Krieg oder auch Corona eine feine Sache.
Als jemand der sich Aktien leistet darf ich Ihnen sagen: Dem ist nicht so. Erwerbsregel 34 ist nicht so gut wie Sie sich anhört. Krieg ist nur dann gut fürs Geschäft, wenn man es vorher gewusst hat und bestimmte Aktien gekauft hat. Aber insgesamt ist Frieden deutlich besser fürs Geschäft. Sowohl die Corona-Maßnahmen als auch der Ukraine Krieg waren für mich massive finanzielle Dämpfer. Ist in dem Sinne in Ordnung, ist ja meine Entscheidung und Investition. Aber Aktionären geht es dann am besten wenn sich alle lieb haben und gemeinsam anstrengen. :)
Zitat Weiter oben haben wir geklärt, dass es in Ordnung ist, den Jemen in seinem Zustand zu belassen. Noch weiter vorher wurde von Zettel festgestellt, dass diejenigen, die eine Revolution durchführen, niemals die direkten Gewinner, Nutznießer dieser Revolution sein werden. Also kann man der Ukraine gleichgültig gegenüberstehen im Sinne davon, dass einem das Hemd näher ist, als der Rock.
Das dumme ist nur, dass Hemd ist die Ukraine und der Jemen ist der Rock. Deutschland hat schlicht Interessen an einer freien Ukraine, die nicht unter russischer Gewaltherrschaft steht. Der Jemen ist für Deutschland, mal ab von moralischen Betrachtungen, uninteressant. Das gilt nicht für die Ukraine.
Zitat Den Preis für die Auseinandersetzung bezahlen die einfacheren Menschen - so oder so. Insbesondere dann, wenn der Konflikt in ewige Längen gezogen werden wird. Dann doch lieber arm und irgendwo in äquatornähe oder russisches Gas kaufen.
Waren Sie mal "in Äquatornähe"? Das kann manchmal ganz heilsam sein, wenn man mal in Kolumbien, Brasilien oder in Zentralafrika gewesen ist. Da kommen solche Sprüche dann meistens nicht mehr. Die meisten Menschen machen sich wenig Begriffe davon was Armut wirklich bedeutet, weil sie glauben ein deutscher Harz4-Empfänger sei arm.
Zitat Wir werden sehen, ob der russische Winter Putin erledigt.
Die Chancen sind so schlecht nicht. Ich glaube das Putin derzeit verzweifelt einen Weg sucht aus der Nummer irgendwie rauszukommen, ohne dass er seine Macht verliert. Aber so einfach ist dem eben nicht.
Zitat Krieg ist nur dann gut fürs Geschäft, wenn man es vorher gewusst hat und bestimmte Aktien gekauft hat. Aber insgesamt ist Frieden deutlich besser fürs Geschäft.
Krieg bedeutet zunächst ganz massive Ausgaben, denen kein unmittelbares Plus gegenübersteht. Das Geld ist dann nicht nur woanders, sondern weg. Der Effekt hat uns in den letzten 100 Jahren 2x Hyperinflation eingebracht; einmal 1922-23, dann 1947-48 - was freilich nicht ins kulturelle Gedächtnis gekommen ist, da es eh' alles nur auf Karte gab - Fixpreise plus Schwarzmarkt - und es nix zu kaufen gab. Aber die Einführung der D-Mark im Juni 1948 war eine unmittelbare Folge davon. Man kann das aber auch an den Konjunkturdaten in den USA 1970-72 oder UK 1983-84 sehen, wo Vietnam und die Falklands sich bemerkbar machen. Hinzu kommt, daß solche Kriege, von denen wir jetzt reden, in Hinblick auf Dauer & Folgekosten schlicht unkalkulierbar sind - anders als bei einer Friedensinvestition, wo ich zur Not sogar die angemieteten Lokale losschlagen kann.
Es ist hübsch paradox: Als Lenin 1915 die These aufgestellt hat, "Krieg" diene der Maximierung des Reibachs, meinte er: zum Ausschalten der lästigen Konkurrenz, um sich im Nachhinein ein Monopol zu sichern. Die westliche Linke hat das umgestrickt zu: um möglichst viele Kanonen zu verkaufen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von alpha_beta im Beitrag #761 Es ist einfach zu viel zu billig ex-post einige Weichenstellungen die vor Jahren getroffen selektiv auszuwählen und auf diesen dann herumzureiten.
Ich finde schon, dass man das tun sollte. Und ich finde es auch nicht billig in Anbetracht dessen, dass diese Weichenstellungen auch schon vor Jahren explizit dämlich waren und auch von nahezu allen, die etwas davon verstehen, so genannt wurden. Und ich finde es vor allem deswegen sehr wichtig darauf ordentlich herum zu reiten, weil die selben dummen Menschen, immer noch diese Weichenstellungen für richtig befinden wollen und noch weiter auf diesem Gleis fahren möchten.
Zitat Wenn das Kind am Brunnenrand spielt hilft es nichts herumzuphilosophieren weshalb das Kind überhaupt geboren wurde.
Das vielleicht nicht, aber es hilft zu fragen, warum es nicht in der Schule ist.
Zitat Erst Recht gehe ich aber nicht hin und schubse das Kind dann noch in den Brunnen.
Korrekt. Richtigerweise bringe ich es in die Schule. Ich zucke nicht mit den Schultern und lasse es weiter spielen.
Zitat Mich irritiert die deutsche Kriegslust, aber sie ist nicht mein Problem. Meinetwegen soll Deutschlands Sicherheit jetzt im Donbass verteidigt werden, idc. Mein Problem ist, dass hier die globale Weltwirtschaft kaputt gemacht, bewusst kaputt gemacht wird, mit massivsten Wirtschaftsverlusten gerade für die exportorienterte Länder wie Deutschland weil man in bester Schulhofmädchenmanier unbeliebte Staaten ausgrenzen will.
Das ist schon ein grober Widerspruch. Einerseits erkennen Sie an, dass Deutschland seine Sicherheit am Donbass verteidigen darf, andererseits darf das aber nicht die Folge haben, dass man Länder, die den Donbass überfallen, anschließend ausgrenzt. Ja, was denn nu?
Und nebenbei: Hier geht nicht die "globale Wirtschaft" ab. Deutschland bekommt die Rechnung für den Hirnriss Energiewende. Und das ist es dann fast auch. In den USA juckt die Nummer kaum jemanden, die leiden unter Biden, das reicht schon. Und selbst die europäischen Nachbarn haben fast alle nicht das deutsche Problem. Die globale Wirtschaft ist davon weit weniger betroffen, als man in Deutschland meint. Die russische Wirtschaft und damit auch der Handel sind international ziemlich unwichtig. Obervolta mit Atomwaffen, schlicht und einfach.
Zitat Ich habe kein Problem wenn wir mit Katar, Iran oder Venezuela Handel betreiben, selbst wenn sie keine mustergültigen Demokratien sind. Ich will nicht Saudi-Arabien boykottieren weil sie im Yemen Krieg führen, ich will nicht mit China den Handel einschränken weil sie die Uiguren als Menschen zweiter Klasse behandeln, genausowenig wie ich Sanktionen für die USA fordere weil sie Afghanistan und Syrien bombardieren.
Alles legitim. Aber damit sind Sie derzeit in der Minderheit. Chamberlain und Macchiavelli haben ihre Berechtigung, aber sie sind heute nur noch begrenzt mehrheitsfähig.
Zitat Ich möchte in einem freien Land leben, und ein verarmtes Deutschland wird gerade das Gegenteil fördern, wird gerade die extremistischen Kräfte fördern, mit noch höheren Steuern, noch mehr staatlichem Micromanagement, noch mehr Vorgaben bei wieviel Grad ich im Winter meine Wohnung heizen darf und ob ich überhaupt täglich duschen darf.
Das hat nur alles nix mit der Ukraine zu tun. Deutschland verarmt nicht, weil es kein russisches Gas mehr kauft, sondern weil eine Bande von Vollstopfen seit Jahren Weichenstellungen setzt, die das Land in die Armut führen. Genau die Weichenstellungen auf denen man nicht herumreiten soll.
Zitat Was ist denn der Effekt auf den Ukraine-krieg? Hat sich Russlands Haltung in irgendeiner Weise durch die Sanktionen geändert?
Aber hallo. In Russland geht gerade die Wirtschaft in einer Weise die Wupper runter, wie man das in Europa seit 1926 nicht mehr gesehen hat. Denen geht die Muffe, dass es nicht mehr feierlich ist. Die würden liebend gern und sofort aus der Nummer raus, es gibt nur keine gesichtswahrende Möglichkeit dazu.
Zitat Man macht seine eigene Wirtschaft kaputt ohne irgendeinen Nutzen, als reine Symbolpolitik mit drastischen Konsequenzen für die eigene Bevölkerung.
Mein Problem ist, dass hier die globale Weltwirtschaft kaputt gemacht, bewusst kaputt gemacht wird, mit massivsten Wirtschaftsverlusten gerade für die exportorienterte Länder wie Deutschland weil man in bester Schulhofmädchenmanier unbeliebte Staaten ausgrenzen will. .
Wer macht die globale Weltwirtschaft bewusst kaputt? Putin? Ja, er versucht es zumindest. Aber er und sein Russland sind zu schwach, der Westen zu stark, das Bündnis zu fest.
Russland ist als Markt für deutsche Exporte ziemlich unbedeutend, daran gehen wir nicht kaputt, sondern an der künstlich erschaffenen Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland. Diese Abhängigkeit muss sofort beendet werden duch eigene Gasförderung, durch Kohleverstromung, durch den Weiterbetrieb und Bau von KKWs. Wenn wir das nicht schnellstens vorantreiben, dann ist der Industriestandort und damit die Exportnation Deutschland samt Wohlstand Geschichte. Und daran arbeitet unsere Politik seit Jahren. Wir zerstören uns ganz alleine. Wir sind Selbstzerstörer.
Wir können das Selbstzerstörungsprogramm aber tatsächlich noch beschleunigen, indem wir uns Putinrussland anbiedern, uns damit in Europa und im westlichen Bündnis isolieren, also einem bedeutenden Teil unserer Handelspartner kräftig vor den Kopf stoßen.
Zitat von HR2 im Beitrag #765Diese Abhängigkeit muss sofort beendet werden duch eigene Gasförderung, durch Kohleverstromung, durch den Weiterbetrieb und Bau von KKWs. Wenn wir das nicht schnellstens vorantreiben, dann ist der Industriestandort und damit die Exportnation Deutschland samt Wohlstand Geschichte. Und daran arbeitet unsere Politik seit Jahren. Wir zerstören uns ganz alleine. Wir sind Selbstzerstörer.
Das Problem dabei ist, daß das nicht von heute auf morgen leistbar ist. Wir können zunächst nur die Kapazitäten nutzen, die wir schon dastehen haben. Und zumindest 2 der 3 zuletzt stillgelegten AKWs reaktivieren. Gasförderung durch Fracking läßt sich nicht in ein paar Wochen hochziehen; selbst bei Turboausbau darf man wenigstens zwei volle Jahre kalkulieren, bis das anläuft; auch Explorationsbohrungen sind nicht innert von 4 Wochen zu organsieren und durchzuführen. Und dabei sollte man im Hinterkopf haben, daß wir hier in DE womöglich tatsächlich nicht die geeigneten Voraussetzungen aufweisen. Die zwei Tiefenbohrungen, die bei uns Daten über den Aufbau des Tiefengestein geliefert haben, waren:
- Bohrung Münsterland 1, Juli 1961 - Dezember 1962, in Aulendorf bei Billerbeck (die Stelle liegt 15 km von meinem Schreibtisch hier); erreichte Tiefe 5900 m, und - die KTB, die Kontinentale Tiefbohrung, in der Oberpfalz, 1985-1998, 9100 m.
Bei beiden hat sich herausgestellt, daß entgegen den Ableitungen aus Seismographenauswertungen über die Laufzeiten von Bebenwellen im Tiefengestein die Gesteinsschichten ab den Zonen, die fürs hydraulische Fracking interessant werden, fast vertikal verkantet liegen, mit immensen Bruchzonen zwischen den einzelnen Schichten. Ich bin nicht vom Fach: aber die idee des Fracking beruht darauf, daß man heiße Flüssigkeit unter Druck in die Tiefe presst und ein paar hundert Meter weiter durch eine zweite Bohrung wieder nach oben steigen läßt, angereichert mit den petrochemischen Verbindungen, die unterwegs aus dem Gestein gelöst worden sind. Unter diesen Umständen ist es durchaus denkbar, daß ein solcher Hydraulik-Paternoster schlicht nicht funktionieren würde. Wir haben aber nur die beiden Nadelstiche in die obere Epidermis von Sol III in unserem Beritt. (Dem Kleinen Zyniker fällt an dieser Stelle Conan Doyles Erzählung "When the World Screamed" ein, in der Mutter Erde ungehalten auf solches Piesacken reagiert.) Nur ist das Grund genug dafür, damit schleunigst in die Hufe zu kommen, und nicht Monat um Monat verstreichen zu lassen, mit ewiger Sommerpause, Pillepalle und Berliner Dummdödeleien. Wir sehen exakt die gleiche Trödelei beim Baufortschritt am LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Wir sehen das an dem Waschlappen-Irrsinn, mit dem sich einige politische Gockel meinen, medial spreizen zu müssen. Das alles macht den Eindruck einer gezielten Insolvenzverschleppung inkl. Verhöhnung des Souveräns. Und wenn dann auch noch Madam Gazprom im Amt bestätigt wird, obwohl just klargeworden ist, daß ihre Korrumpiertheit jeden ukrainischen Oligarchen als Amateur dastehen läßt, dann rundet sich das Bild so langsam.
Ich wiederhole mich. Fracking ist seit 2017 bundesweit verboten, einschließlich Explorationsbohrungen. Das Verbot muß ganz formal durch den Bundestag gekippt werden, bevor man überhapt anfragen kann, wer die denn durchführen könnte. Die Lage ist seit Anfang März deutlich, als klar wurde, daß Putins Blitzkrieg nicht nach 14 Tagen vorbei sein würde. Bis heute hat sich nicht das Kleinste getan. AKW-Laufzeitverlängerung: ditto. Wir laufen hier sehenden Auges auf eine nationale Notlage zu, der Baum brennt. Wenn wir eine Regierung hätten, die ihren Namen verdiente, hätte der Chef schon vor Monaten gesagt: es ist mir angesichts dieser Lage völlig egal, ob die Grünen wegen ideologischer Verblendung mauern; zur Not lasse ich die Koalition platzen, rufe den Notstand aus & lasse mich von der CDU dulden. Gut: das ist weder mit dem so unfähigen wie unwilligen Scholz noch mit der durchkorrumpierten SPD denkbar. Und wenn dieser politische Wurmfortsatz nicht schon unter Merkel solch eine reine Dekoration gewesen wäre, würden wir uns heute erst gar nicht in dieser Lage finden.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Yago im Beitrag #760 Es war nicht nur Merkel und jetzt Scholz und Habeck, der Verwaltungsapparat, sondern auch die Industrie und das Handwerk, die gerne mitgewirkt haben an den Plänen der grünen Umgestaltung Deutschlands.
Das Problem des Kapitalisten. Er verkauft einem halt auch den Strick, an dem er dann aufgehangen wird. Dennoch sehe ich primär die Politik in Verantwortung, denn die Wirtschaft ist im Unterschied nicht den Interessen des Volkes verpflichtet.
Zitat Kann man sich Aktien leisten, ist so ein Krieg oder auch Corona eine feine Sache.
Vattenfall schrieb mir heute, dass ich doch mitmachen solle bei der Schaffung einer Welt ohne Nutzung fossiler Energien. Der Heizungsbauer will mir eine Hybridheizung verkaufen, die zwischen verschiedenen Energieträgern wechselt, je nach aktuellem Preis. Niemand macht den Mund auf, dass dies wirtschaftlich Unfug ist bzw. es nicht notwendig sein müsste, in dieser Form die Energiepreise zu vergleichen. Es ist nicht nur so, dass unsinnige politische Vorgaben umgesetzt werden müssen, sondern dass sie dazu genutzt werden, Einkommen zu generieren oder wirtschaftliche Entscheidungen an den Höhen der Subventionen ausgerichtet werden.
Den Strick habe ich nicht erwähnt.
Das Interesse an der freien Ukraine - welchen Nutzen hat sie gebracht? Kabelbäume, die billiger hergestellt wurden als in Marokko. Gelten lasse ich die Formulierung, dass, wenn Putin die Herrschaft über die Ukraine hat, den Ukrainern verwehrt wird, so leben zu können wie im freien Westen. Das ist in der Tat das bessere Leben.
Corona selbst war aktientechnisch lukrativ. Aber die Kontinuität in Friedenszeiten ist zweifellos besser. Wollen wir hoffen, dass der Winter Putin zur Umkehr bewegt und der Westen das annimmt.
PS: Falls Sie nicht am Äquator interessiert sind, wie ist es mit der Türkei? Sie ersetzt zunehmend die Residenz in Spanien.
Zitat von alpha_beta im Beitrag #761 Mein Problem ist, dass hier die globale Weltwirtschaft kaputt gemacht, bewusst kaputt gemacht wird, mit massivsten Wirtschaftsverlusten gerade für die exportorienterte Länder wie Deutschland weil man in bester Schulhofmädchenmanier unbeliebte Staaten ausgrenzen will. .
Wer macht die globale Weltwirtschaft bewusst kaputt? Putin? Ja, er versucht es zumindest. Aber er und sein Russland sind zu schwach, der Westen zu stark, das Bündnis zu fest.
Zitat von Llarian im Beitrag #764Und nebenbei: Hier geht nicht die "globale Wirtschaft" ab. Deutschland bekommt die Rechnung für den Hirnriss Energiewende. Und das ist es dann fast auch.
Der Westen zerstört gerade aktiv die globale Weltwirtschaft indem er versucht eine Fragmentierung der Weltwirtschaft zu forcieren. Versucht, indem er sämtliche Länder dazu nötigt sich zu entscheiden ob sie sich den westlichen Sanktionen unterwerfen oder weiterhin mit Russland handeln wollen. Gott sei Dank halten die meisten EM-Länder von Brasilien über Türkei bis Indien derzeit noch dem Druck stand; ich hoffe ihr Verhalten wird die Fragmentierung effektiv verhindern. Aber der Westen hat gezeigt, dass ihm die eigenen wirtschaftlichen Schäden egal sind und ich befürchte weitere wirtschaftszerstörende Sanktionen entweder gegen die erwähnten EM-Länder oder gegen andere Länder die dem Westen nicht passen wie China.
Wie ich oben schrieb glaube ich aber, dass in Deutschland ein ganz anderer Ton herrschen wird sobald ein Großteil der Kosten der Russland-Sanktionen beim Endverbraucher angekommen sind. Ich schätze - selbst von den antizipierten Kosten - hat der Endverbraucher derzeit maximal 1/4 bis dato realisiert, am Ende des Winters werden es ca 3/4 sein. Und wenn ich den medialen Meinungsumschwung der jetzt schon stattfindet auf Ende Winter extrapoliere wird in der deutschen Bevölkerung niemand mehr Appetit auf weitere Wirtschaftssanktionen haben, und auch die bisherigen Sanktionen werden kritischer infrage gestellt. Das beruhigt meine Sorgen ein bisschen, das sah vor 2 Monaten noch ganz anders aus.
___________________ Fiat iustitia, ne pereat mundus.
Zitat von alpha_beta im Beitrag #768 Der Westen zerstört gerade aktiv die globale Weltwirtschaft indem er versucht eine Fragmentierung der Weltwirtschaft zu forcieren. Versucht, indem er sämtliche Länder dazu nötigt sich zu entscheiden ob sie sich den westlichen Sanktionen unterwerfen oder weiterhin mit Russland handeln wollen.
Nötigt? Wohl eher nicht. Hier wird auch nix fragmentiert, Deutschland, wie auch Europa oder überhaupt der Westen werden weiterhin mit China, Indien, Brasilien oder der Türkei handeln, unabhängig davon wie die sich zu Russland stellen. Der Punkt ist wohl eher der, das auch China, Indien, Brasilien oder die Türkei kein Interesse daran haben, dass ein russischer Imperialist versucht sein Zarenreich zu erobern.
Zitat Aber der Westen hat gezeigt, dass ihm die eigenen wirtschaftlichen Kosten egal sind und ich befürchte weitere wirtschaftszerstörende Sanktionen entweder gegen die erwähnten EM-Länder oder gegen andere Länder die dem Westen nicht passen wie China.
Befürchten können Sie viel. Realistisch ist das nicht.
Zitat Wie ich oben schrieb glaube ich aber, dass in Deutschland ein ganz anderer Ton herrschen wird sobald ein Großteil der Kosten der Russland-Sanktionen beim Endverbraucher angekommen sind.
Nochmal: Das sind nicht die Kosten der Russland Sanktionen, dafür ist Russland viel zu unbedeutend. Das sind die Kosten der dämlichen Politik der Regierung Merkel und ihrem Nachfolger Scholz. Der Schachtelteufel der Sanktionen ist nicht besser als der Schachtelteufel Putin, beides ist sachlich nicht haltbar, aber simpel zu behaupten.
Zitat von Yago im Beitrag #767 Vattenfall schrieb mir heute, dass ich doch mitmachen solle bei der Schaffung einer Welt ohne Nutzung fossiler Energien. Der Heizungsbauer will mir eine Hybridheizung verkaufen, die zwischen verschiedenen Energieträgern wechselt, je nach aktuellem Preis. Niemand macht den Mund auf, dass dies wirtschaftlich Unfug ist bzw. es nicht notwendig sein müsste, in dieser Form die Energiepreise zu vergleichen. Es ist nicht nur so, dass unsinnige politische Vorgaben umgesetzt werden müssen, sondern dass sie dazu genutzt werden, Einkommen zu generieren oder wirtschaftliche Entscheidungen an den Höhen der Subventionen ausgerichtet werden.
Das kann man aber auch jemandem kaum zum Vorwurf machen. Die wollen auch nur Geld verdienen und es ist kaum Vattenfalls Aufgabe seinen Kunden politische Vorträge zu halten.
Zitat Wollen wir hoffen, dass der Winter Putin zur Umkehr bewegt und der Westen das annimmt.
Das hoffen wir gemeinsam. Wobei ich nicht weiß wie Putin das hinbekommen soll, ohne sich ernsthaft in Lebensgefahr zu begeben. Die Situation ist inzwischen echt verfahren.
Zitat PS: Falls Sie nicht am Äquator interessiert sind, wie ist es mit der Türkei?
Türkei? Really? Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt in der Türkei bei nicht einmal dem Fünftel des deutschen und ist zudem seit 2014 rückläufig. Die rechtsstaatlichen Strukturen sind katastrophal, das Land wird von einem Autokraten regiert mit einer Staatsreligion aus dem Frühmittelalter und die Arbeitslosigkeit liegt mit 14% in Europa an zweithöchster Stelle. Überwintern mag man da können, aber wollen Sie ernsthaft dort leben?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #766 Wenn wir eine Regierung hätten, die ihren Namen verdiente, hätte der Chef schon vor Monaten gesagt: es ist mir angesichts dieser Lage völlig egal, ob die Grünen wegen ideologischer Verblendung mauern; zur Not lasse ich die Koalition platzen, rufe den Notstand aus & lasse mich von der CDU dulden. .
Der wichtigste und mächtigste Gegenspieler in diesem Szenario sind die deutschen Medien. Die haben einen sehr großen Anteil an unserer bedrohlichen Lage zu verantworten, weil sie jeden Politiker medial stante pede schlachten, der unliebsame Fakten ausspricht.
Zitat von alpha_beta im Beitrag #768 Aber der Westen hat gezeigt, dass ihm die eigenen wirtschaftlichen Schäden egal sind und ich befürchte weitere wirtschaftszerstörende Sanktionen entweder gegen die erwähnten EM-Länder oder gegen andere Länder die dem Westen nicht passen wie China.
Den zwei Diktaturen, Putin-Russland und China, passt der Westen nicht, dessen (noch) Überlegenheit, die auf Freiheit fußt. Vielleicht sind Sie ja in einer dieser zwei, oder in einer der vielen anderen Diktaturen aufgewachsen? Aber nicht einmal dann könnte ich Ihre Umkehrungen der Tatsachen nachvollziehen, denn dann lebten Sie hier als ein von Diktatur Geflüchteter und wären dankbar für Ihre gewonnene Freiheit. Oder Sie leben in einer Diktatur mit Internetzugang.
Die kleinen EM-Länder mögen teilweise auch Diktaturen sein, betreiben aber nicht wie Putin wirtschaftlichen Selbstmord. Dieses fast romantische Selbstzerstörungs-Gen findet man in der Ausprägung nur in der russischen und der deutschen Seele.
Am konkreten Beispiel CBS. Der Bericht dieses Senders vom Juli hat ja die Runde gemacht, nur "30% der Waffenlieferungen an die Ukraine würden ihr Ziel erreichen"; der Rest würde unterschlagen.
Euromaidan Press hat heute nachmittag eine Videoreportage gebracht, die das mal näher beleuchtet. Auf Englisch; die 6 Minuten sind augenöffnend.
Die Aussage in der Dokumentation von CBS fußt auf einem einzigen Satz, den der Gründer & CEO der NGO Blue-Yellow, Jonas Ohman, während einer Transportfahrt Richtung Front in die Kamera sagt. Blue-Yellow organisiert den Transport von Hilfsausrüstung: warme Kleidung, Decken, Helme, Schutzwesten; keine Waffen. Ohman sagt in dem Mitschnitt von CBS wörtlich (ab 1:32): "All this stuff goes across the border, and then kind of like something happens, 30 percent maybe reaches its final destination."
Richtigstellung Ohman im Euromaidan-Bericht (ab 1:50)
Zitat "No, I never meant that some aid was stolen or disappeared. These are words taken out of context. I did not say that and I did not mean that. I said that the efficiency of the support mechanism at that point, in the second month of war, was maybe 30-40% of what I would like to see. "I can give you an example. I know that in many cases aid was not supplied directly to the frontline but to other units. There were distribution issues, problems within the system of distribution, problems of logistics. Of course, everybody needs it but who should receive first? "That's my assessement from a point sitting in a car three months ago. I don't have access to the full situation but know some things from my work with the military."
Ausschnitt 2 aus dem CBS-Bericht (ab Min 2:28) O-Ton CBS-Voiceover:
Zitat "The derailing of this supply run is one of the many ways desperately needed aid doesn't make it to the soldiers who need it."
Kommentar Euromaidan:
Zitat "In CBS' video you can see Ohman's car as part of a convoy transporting aid to the front lines, including Javelins and Stingers. However, due to artillery shelling, the car was forced to return before reaching the front lines. CBS doesn't explain what happened next with the supplies, except this quote: 'Unable to move any further, and out of sight of Russian drones, both the Greek and Jonas pull back without delivering the supplies.' A statement that plants a seed in your mind. Jonas was asked about this by Euromaidan journalists, and he said that the car arrived at the frontline later than expected and he was unaware of any cases of supplies going missing - except for one at the beginning of the war." O-Tom Ohman: "We deliver everything - all the things we were supposed to do we did. Everything was delivered. Maybe later, but all of it is there. We deliver aid almost every day. in my experience, only once did we make a mistake, at the beginning of the war, when we delivered some cars to people we were not really sure about and then half of it disappeared. But even in this case I'm not saying it was stolen; it could just have ended up at some other unit. After that, we never made a similar mistake."
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Wenn man sich den richtigen Vergleichsmonat aussucht, hat man immer solche Steigerungen. Das ist nicht real so lange man keine Glaskugel hat. Der eigentliche Corona-Einbruch erfolgt vor allem ab Mitte 2021, also zu dem Zeitpunkt als die westlichen Regierungen begannen abzudrehen. Und davon haben wir uns bis heute nicht erholt.
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