Zitat von Doeding im Beitrag #141"Freisprüche" aufgrund von Schuldunfähigkeit enden in aller Regel lebenslang (und ich meine lebenslang) in der forensischen Psychiatrie bzw. Sicherheitsverwahrung wenn "austherapiert".
Ist das aktuell noch so oder hat sich da nicht auch was geändert durch die laufende Rechtssprechung?
Zitat von Doeding im Beitrag #141Daß Putin nicht verrückt, im Sinne von schizophren oder so ist, sehe ich allerdings auch so.
In dem Alter wäre das unwahrscheinlich. Es ist auch zu fragen, wie die Machtclique im Kremel darauf reagieren würde. Wäre sein "Cäsarenwahn" unaufhaltsam oder würde man seinen Wahn verstecken, weil man fürchtet, dass man damit selbst alle Privilegien verliert oder gäbe es schon Nachfolger, die nur auf diese Gelegenheit warten...?
Das ist eben der Vorteil von repubuklikanisch-demokratischen Systemen wie den USA oder Deutschland. Es ist zwar denkbar, dass man sich hinter einen gesundheitlich angeschlagenen Regierungschef scharrt, weil man Angst hat, die Pöstchen zu verlieren, aber es gibt eine Opposition, die nur darauf wartet, die Schwäche auszunutzen und da die Posten nur auf Zeit vergeben werden, gibt es systeminterne Nachfolger.
War auch das Problem bei den echten Cäsaren.
Zitat von Doeding im Beitrag #142Es gab im kalten Krieg so viele Stellvertreterkriege und keiner davon ist jemals auch nur in die nähe der nuklearen Eskalation gekommen (obwohl die USA es zum Ende des Vietnamkrieg erwogen haben)
Ich habe da mehr Sorgen.
Zitat von DoedingNachtrag. Was ich schrieb bezog sich auf die Gefahr einer großen Eskalation zw. Rußland und der NATO. Den Einsatz taktischer Kernwaffen gegen die Ukrainische Armee traue ich ihm dagegen durchaus zu, wenngleich auch das mMn nicht sehr wahrscheinlich ist.
Ich hoffe nicht.
Zitat von Martin im Beitrag #147Im Kollegenkreis (32 Nationen) waren politische Bekenntnisse sehr zurückhaltend.
Das ist außerhalb Deutschlands ja normal.
Zitat von Florian im Beitrag #149Das ist aber nun zugegeben eine oberflächliche Analyse. Im Einzelfall wird jeder Ukrainer ggf. eine andere Meinung haben können.
Es sind doch verschiedene Szearien denkbar: - Es handelt sich um einen unbedeutenden Einzelfall. - Es gibt Symapthien für Putin, nicht aber für Russland - Es gibt Symapthien für Russland, nicht aber für Putin - Es gab Sympathien für Russland und/oder Putin, durch die Invasion ist das aber für immer vorbei - Die Sympathien sind für Putin und/oder Russland da, aber die Treue zur ukrainischen Nation geht vor (setzt ein für Westlicher ungewöhnliches Maß an Selbstreflexion und denken in Möglichkeiten voraus - Das von oben, hat sich durch die Invasion aber geändert
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #146Das war es dann. Zitat: "In dieser Abwägung haben wir eine minimale Mehrproduktion an Strom für maximal hohe Sicherheitsrisiken", betont Habeck.
Stellen wir uns doch mal vor, eine Verlängerung wird beschlossen. Die grünen Brennstäbe würden sogleich in eine unkontrollierte Reaktion geraten. Ich kann Habecks Sicherheitsbedenken durchaus nachvollziehen. Oder verstehe ich da etwas falsch?
Gruß Morn <>< ______________________________________ First we take Manhattan, then we take Berlin 1987, L. Cohen
Zitat von Yago im Beitrag #105 Das hätte der Startpunkt sein können für bessere Beziehungen. Man hat Putin nicht mitspielen lassen, nachdem unter Jelzin für alle der Rubel rollte. Das wollte man nicht oder nahm den Wunsch nicht wahr.
Der Wunsch alleine genügt doch nicht. Bessere Beziehungen benötigen eine Gegenleistung, Handel beispielsweise. Das dumme ist, dass die Kleptokratie Putins dazu nicht in der Lage ist, Russland ist bettelarm und lebt vom Export von Rohstoffen. Da kann man das Maul entsprechend auch nicht so weit aufreissen. Das große Problem Russlands, bzw. speziell Putins ist die gewaltige Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Russland hält sich für eine Supermacht. Hat aber tatsächlich nicht einmal die halbe Wirtschaftsleistung Deutschlands, weltweit liegt man auf Platz 11.
Die Kleptokratie bestand schon in der UdSSR und besonders unter Jelzin. Alle Oligarchen kamen aus der Sowjetführung oder waren mit Jelzin verwandt, verschwägert oder befreundet.
Es hätte trotzdem eine wirtschaftliche Zusammenarbeit geben können mit Russ analog zu China, dass in Afrika Infrastruktur schafft und dafür Rohstoffe bekommt.
Allerdings: BP hatte sich für 6 Mrd in einen russischen Ölkonzern eingekauft und musste 10 Jahre später gehen. Putin bedauerte es, es kann aber sein, dass er der Betreiber war, um das Erdöl wieder unter russ. Kontrolle zu bekommen.
Als die Perestroika in Russ den Wandel brachte, war es ein bitterarmes Land. Ich war schon zu Ostzeiten in Georgien und der Zug fuhr nur 30 Km/h, weil die Schwellen einfach so auf dem Schotter lagen. Die Leute waren abgerissen, wie Lumpen in Europa zur Jahrhundertwende (nicht alle). In Moskau wurde man wegen 10 Rubel oder einer Pelzmütze einfach umgebracht. Die Behörden waren korrupt. Der Anwalt wurde von der Gegenpartei gekauft. Es wurde gesoffen, was viel ruinierte und Leid brachte.
Die Armee behandelte die Soldaten wie Vieh. Der desertierte russ. Soldat in einer Scheune in der DDR wurde einfach mit dem Panzer zusammengeschossen. Dann kamen die Soldaten und mischten mit bloßen Händen den Beton un bauten alles wieder auf. Bei der sozialistischen Bruderhilfe klaubten sie mit bloßen Händen die gefrorene Kohle in DDR-Betrieben zusammen und waren glücklich, mit Kernseife duschen zu können. Mit dem sozialistischen Menschen war es nicht weit her.
Danach, als der Sozialismus vorbei war, hätte man zusammen gehen können, wollte man aber nicht. Alle, die in Russland damals aktiv waren, inkl. der Nomenklatura Russlands, wollten sich nur die Taschen füllen. Putin kam nach Jelzin und brachte erhebliche Veränderungen.
Zitat Zitat Wenn die Welt wusste, dass Putin die Ukraine angreifen wird, hätte die westliche Welt sofort, während der Manöver in Russ oder davor, ihre Armeen dorthin schicken sollen. Hat sie nicht.
Weil sie im Unterschied zu einem anderen Beteiligten keine Lust haben den dritten Weltkrieg zu starten. Ist ja nicht so, dass Putin nicht fleissig mit seinen Atomwaffen wedelt.
Wenn es Ärger bei meinem Freund gibt, gehe ich hin. Biden schloss aber ein Eingreifen aus. Vllt. wollte er sogar, dass wir den heutigen Salat haben. Russland wird so geschwächt, dass ein Regimechange möglich wird. Wir werden sehen.
Im Übrigen läuft man der Entwicklung hinterher mit dem, was man nicht tun wollte. Hätten sie gleich die Jets in Pl und Rum stationiert oder den Baltenstaaten, wäre das eine Wortmeldung gewesen und Putin hätte seinen Materialtest einfach beendet.
Zitat Heute könnten alle Anrainerstaaten zum Eigenschutz mit Militär der Nato vollgestopft werden. Tut man nicht.
Eben weil es nicht geht, so lange die Staaten nicht in der NATO sind. Deswegen wollen die ja unbedingt da rein.
Steht in Lettland eine Hyperschall-Rakete mit einem Atomsprengkopf? Nur 1000 Km bis Moskau.
Zitat Es wird rumgeeiert, es herrscht eine unklare Verkehrslage. Jeder lügt, betrügt, verheimlicht...
Aber so überhaupt nicht. Es ist erstaunlich wie klar und deutlich der Konflikt liegt.
Es gibt keine Statements, was getan werden soll, wer es bezahlt, wie der Plan für die Zukunft ist. Es gibt bei uns nur Gefühlsduselei in den Medien. In der Bild gibt es heute in Video, dass Russen in die Menge schössen. Zu sehen sind nur Zivilisten mit Handys, die filmen und weiter weg Rauch und Schüsse. Das könnte so sein, wie der Junge, der 2015 im Mittelmeer ertrank und für das Foto umgebettet wurde. Würden Berge von Leichen herumliegen, würde es in der Bild zu sehen sein.
Zitat Zitat Mein Vorschlag ist, Putin die Ukraine zu geben als Lehrgeld,
Und wer hat das zu vergeben? Sie? Gehört Ihnen die Ukraine? Ich denke nicht. Wie meinen Sie sich anzumaßen so etwas vergeben zu dürfen?
Zitat Was mich immer etwas stört, ist, wenn die Freiheit mit konventionellen und auch mit Atomkriegen verteidigt werden soll. Ich werde nicht der Nutznießer davon sein.
Sie sind die ganze Zeit der Nutznießer davon. Die Freiheit musste schon immer verteidigt werden und es sind eben diese Waffen, die Ihnen ermöglichen diesen Text zu schreiben.
Diese Meinung teile ich nicht. Es ist nicht mein Krieg. Ich habe 0 Einfluss auf das Geschehen in der Welt und in D. Ich habe keinen Anteil daran, dass Russ und Ua im Streit liegen. Es geht mich nichts an. In Chile hatte es mit dem Regime change gegen Allende geklappt. Danach nie mehr. In Ruanda, im Kongo, Zentralafrika, überall, wo es Massenmorde gab, hielt man sich raus. In China auch. Zwingen will man nur den, bei dem man sich das getraut. Also ist die Intervention sehr selektiv. Stünde Russ in Pl, meinem Nachbarn und Geburtsland meiner Freundin, sehe es anders aus. Putin in Deutschland ist ein gänzlich anders gelagerter Fall.
Hinzu kommt, dass die Menschen sich mit ihren Ansichten weiterentwickelt haben, die meisten wollen keinen Krieg.
Die Voraussetzung für Putins Krieg haben Biden mit der Carte blanche und die Deutschen Politiker geschaffen, indem sie Russ. mit der geschaffenen Abhängigkeit vom russ. Erdgas suggerierten, wir wären erpressbar. Der BDI-Chef sieht es so.
Jeder Tag, an dem der Krieg verschleppt wird, wird mit Leid der einfachen Leute bezahlt.
Was würde sich für diese Menschen unter Putin verändern? Nicht viel. Vllt. werden Oligarchen ausgetauscht. Wer will, kommt zu uns. Putin kann den Laden nicht ohne einheimisches Personal übernehmen. Wenn ihn in der UA keiner mag, bekommt er keinen Fuß auf die Erde.
Dass ich hier schreiben kann, habe ich dem Ergebnis des 2. WK zu verdanken. Dann hat man sich entschlossen, nicht mehr wehrhaft zu sein und wurde seltsam.
Hier wurde mal von Thomas Pauli ein Buch über den Koreakrieg zitiert. Darin hieß es, dass im Matsch robben etwas für die intellektuelle Schweine ist. Die intelligenten Menschen mit ihrer Bildung, ihrer kultivierten Lebensart und ihrem kultivierten Benehmen sahen verächtlich auf sie herab. Bis eben zu dem Tag, wo ein Bandit kommt mit genügend Herz, sich den Schatz der Überlegenen Schicht zu nehmen. Der Tag ist jetzt da. Sollen sie sich selber kümmern.
Zitat Zitat Ganz grob wäre mein Leben in Russ nicht viel anders als hier.
Meinen Sie? Ich bin kein Fan von der doofen Formulierung "Dann geh doch rüber, wenns Dir nicht passt", aber hier ziehen Sie sich den Schuh an: Dann finden Sie es heraus! Ich habe nämlich ehrliche Zweifel daran. Ich bin mit einiger Wahrscheinlichkeit einer der höchst qualifiziertesten hier und das in einem sehr gefragten Zweig. Und ich glaube nicht ansatzweise, dass mein Leben in Russland so gut verlaufen würde (und ich habe hier viel, sehr viel auszusetzen). Ich bin mit nur darüber im klaren, dass man noch so toll qualifiziert sein kann, dass man nicht auf dem selben Lebensstandard lebt in einem Land, dessen Bruttosozialprodukt pro Einwohner nicht einmal ein Viertel des deutschen entspricht (und das ist schon nicht hoch). Auf den einzelnen Bürger gerechnet liegt Russland auf Platz 65 (das ist hinter Trinidad oder Rumänien um mal eine Vorstellung zu geben). China wird Russland in den nächsten 2 Jahren überholen, und zwar pro Kopf. Sie können noch so gut sein, wenn man sich ihr Gehalt nicht leisten kann, kommen sie damit nicht weit.
Es gibt mehr als Stahlkochen. In meinem gefragten Zweig bin ich gut aufgestellt. Ich habe schon alles, was ich brauche, das Leben in Russ. wäre damit vermutlich günstiger. Ich war auch schon dort. Verwandschaft sollte sich finden lassen. Die Sprache spreche ich in 6 Wochen fließend.
Worauf ich hinaus wollte, ist, dass man einpreisen muss, dass für viele es eben keinen Unterschied macht, wo er lebt. Vllt. die Harz 4 Leute - die würden sich umsehen... Ansonsten liegt es an den menschen, ihr System zu verbessern. Man kann kein Licht in die Dunkelheit kippen.
Zitat von Morn im Beitrag #152Ich kann Habecks Sicherheitsbedenken durchaus nachvollziehen.
Zitat Philip Plickert @PhilipPlickert Nach der 180-Grad-Wende der Sozialdemokraten in Sachen #Bundeswehr / #Rüstungsetat dürfte die nächste große Wende, die Rot-Grün fast zerreißen wird, die Verlängerung der Laufzeiten der #Atomkraftwerke sein. 2:03 PM · Mar 8, 2022·Twitter Web App
Zitat Norbert Bolz @NorbertBolz Das ist leider unwahrscheinlich, denn "Atomkraft, nein danke" ist das zentrale Dogma der grünen Ersatzreligion. 6:13 PM · Mar 8, 2022·Twitter for Android
Das wäre in der Tat eine grüne Kernschmelze mit anschließendem China-Syndrom & würde diese Sekte Richtung Erdmittelpunkt versenken. Andererseits: zum einen reicht der Weiterbetrieb der drei verbliebenen Meiler mit einer Gesamtleistung von irgendwo zwischen 11 und 12 Megawatt sicher nicht hin, um den kompletten Wegfall von russischem Gas und Öl zu kompensieren. Und ich nehme an, daß Herr Haferburg (der ja aus der Branche kommt), durchaus recht haben könnte, daß sich 10 Monate vor dem geplanten Exodus ein unterbrechungsfreier Weiterbetrieb nicht mehr organisieren läßt. Nur sollte das dann auch klar kommuniziert werden. Wobei ich davon ausgehe, daß Habeck & Co. momentan keinerlei Ahnung haben, wie es weitergehen soll, falls es tatsächlich zu einem solchen Totalausfall kommen sollte & wir im nächsten Winter die Neuauflage des Mourier pour Gdansk? als ...pour Kyev? vor - und hinter - der eigenen Haustür ausprobieren. Und ich möchte auch nicht ausschließen, daß selbst bei harthirnigen Grün:Innen ein Lernprozeß in Gang kommt, wenn sie das Ökotopia, für das sie Freitags gehüpft haben, mal in der angewandten Praxis kennenlernen. (Wobei ich ausschließe, daß sie die Kausalität erfassen würden.)
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Leute, es wird ernst. Offizielle Bekanntgabe des polnischen Außenministeriums, gerade eben.
Zitat Statement of the Minister of Foreign Affairs of the Republic of Poland in connection with the statement by the US Secretary of State on providing airplanes to Ukraine
2018.08.03 Warszawa . Budynek MSZ , ilustracje . Fot. Tymon Markowski / MSZ
The authorities of the Republic of Poland, after consultations between the President and the Goverment, are ready to deploy – immediately and free of charge – all their MIG-29 jets to the Ramstein Air Base and place them at the disposal of the Government of the United States of America.
At the same time, Poland requests the United States to provide us with used aircraft with corresponding operational capabilities. Poland is ready to immediately establish the conditions of purchase of the planes.
The Polish Government also requests other NATO Allies – owners of MIG-29 jets – to act in the same vein.
Das ist direkter Eingriff in einen bewaffneten Konflikt, durch einen NATO-Staat. Putin hat oft genug klargestellt, daß er das als Casus belli betrachtet.
Die polnische Luftwaffe wird ihre 28 MIG-29 an die US-Streitkräfte überstellen und erhält im Gegenzug dafür 28 F-16 von den USA.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #155Leute, es wird ernst. Offizielle Bekanntgabe des polnischen Außenministeriums, gerade eben.
Was ist daran ernst? Polen will neue US-Fighter im Gegenzug zu ihren MIGs. Wahrscheinlich, weil sie keine Ersatzteile mehr bekommen. Allerdings könnte man mit so einer umlackierten MIG natürlich 'false flag'-Aktionen durchführen. Aber soweit will ich mal nicht denken.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #155Leute, es wird ernst. Offizielle Bekanntgabe des polnischen Außenministeriums, gerade eben.
Zitat Statement of the Minister of Foreign Affairs of the Republic of Poland in connection with the statement by the US Secretary of State on providing airplanes to Ukraine
2018.08.03 Warszawa . Budynek MSZ , ilustracje . Fot. Tymon Markowski / MSZ
The authorities of the Republic of Poland, after consultations between the President and the Goverment, are ready to deploy – immediately and free of charge – all their MIG-29 jets to the Ramstein Air Base and place them at the disposal of the Government of the United States of America.
At the same time, Poland requests the United States to provide us with used aircraft with corresponding operational capabilities. Poland is ready to immediately establish the conditions of purchase of the planes.
The Polish Government also requests other NATO Allies – owners of MIG-29 jets – to act in the same vein.
Das ist direkter Eingriff in einen bewaffneten Konflikt, durch einen NATO-Staat. Putin hat oft genug klargestellt, daß er das als Casus belli betrachtet.
Die polnische Luftwaffe wird ihre 28 MIG-29 an die US-Streitkräfte überstellen und erhält im Gegenzug dafür 28 F-16 von den USA.
Nein, die Lieferung von Waffen alleine ist kein Kriegseintritt, ob gegen Geld oder geschenkt, ob an eine oder beide Seiten oder aus welchem Motiv auch immer. Im Gegensatz zu einer Flugverbotszone, die Szene NATO-Eingreifen bedeuten würde. Dies ist dann auch die Rote Linie, die Putin kommuniziert hat.
Als Kriegseingriff gilt 1. Eine Beteiligung von Personenal eines Staates, insbesondere (de-facto) militärisches Personal oder 2. Eine Beteiligung von Equipment solange es noch offizell einem Staat gehört, quasi unter dessen Flagge geführt wird, aber nicht nach Eigentumsübergang oder 3. Angriffe vom Territorium eines Staates.
So wird es auch in Praxis gehandhabt. Zumindest bis jetzt.
PS. Die haben das tatsächlich ohne Abklärung und Rücksprache mit der Regierung oder dem Präsidenten gemacht.
Zitat Tara Copp @TaraCopp
DOD has released this in response to Poland's announcement that it would send MiG-29s to Ramstein: “We’ve seen the Polish government’s announcement. We have nothing to offer at this time," a senior defense official says. #Ukraine
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #155Das ist direkter Eingriff in einen bewaffneten Konflikt, durch einen NATO-Staat. Putin hat oft genug klargestellt, daß er das als Casus belli betrachtet.
Ich verstehe es nicht: Da steht nur, dass diese den Amerikaner übergeben werden. Das geht Russland ja nichts an.
Es ist nicht geklärt, ob diese Flugzeuge in die Ukraine kommen.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
In DIESER Situation? Die schicken keine 45 Jahre alten MIGs nach Old Germany, damit die da beim nächsten Tag der offenen Tür Formation fliegen. Die schicken die, weil die von Piloten in der Ukraine geflogen werden künnen.
PS. Bitte. Was denn sonst?
Zitat von 8 March 2022, 18:24 | Updated: 8 March 2022, 20:34Poland has agreed to give all of its MiG-29 fighter jets to the US in an apparent plan for them to be used by Ukraine's military.
Washington had been looking at a proposal under which Poland would supply Ukraine with the Soviet-era jets and receive American F-16s to make up for their loss.
Ukraine, whose pilots are trained to fly Soviet-era fighters, were pleading for more warplanes to help fight the Russian invasion.
Ich bin nicht der einzige, der das so sieht. Und die russische Seite wird das keinen Deut anders sehen.
PS. Ich bekomme gerade ein GANZ ungutes Gefühl. Ria Nowosti hat heute vorgebliche Dokumente publiziert, die belegen sollen, daß die USA auf dem Gebiet der Ukraine Labore zur Entwicklung von Biowaffen betrieben haben soll - unter anderen mit Ahtrax und Pesterregern - und deren Spuren im Zuge der Invasion vernichtet werden sollten.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #155Leute, es wird ernst. Offizielle Bekanntgabe des polnischen Außenministeriums, gerade eben. [...]
Das ist direkter Eingriff in einen bewaffneten Konflikt, durch einen NATO-Staat. Putin hat oft genug klargestellt, daß er das als Casus belli betrachtet.
Die polnische Luftwaffe wird ihre 28 MIG-29 an die US-Streitkräfte überstellen und erhält im Gegenzug dafür 28 F-16 von den USA.
Nicht nur das: Die "Verschwörungstheorie" mit den Bio-Laboren in der Ukraine scheint sich auch zu bewahrheiten. Hier Victoria "Fuck the EU" Nuland, die direkt am Formieren der Yatsenyuk-regierung nach dem Maidan-putsch beteiligt war.
Und jeden Tag eskaliert die Situation weiter. Langsam wird die ganze Geschichte wirklich unheimlich. Und ich verstehe besser weshalb die USA Himmel und Hölle in Bewegung setzen um Ukraine nicht fallen zu lassen.
Zitat МОСКВА, 8 мар - РИА Новости. Данные по биолабораториям на Украине подтверждают претензии к США по соблюдению Конвенции о запрещении биологического и токсинного оружия (КБТО), заявила официальный представитель МИД России Мария Захарова.
В воскресенье официальный представитель Министерства обороны РФ генерал-майор Игорь Конашенков сообщил, что МО РФ предоставит анализ документов о программе создания компонентов биологического оружия на Украине. "От сотрудников украинских биолабораторий получена документация об экстренном уничтожении 24 февраля особо опасных патогенов возбудителей чумы, сибирской язвы, туляремии, холеры и других смертельных болезней... экстренное уничтожение особо опасных патогенов 24 февраля потребовалось для недопущения вскрытия фактов нарушения Украиной и США статьи I Конвенции о запрещении биологического и токсинного оружия (КБТО)", - говорится в комментарии Захаровой на сайте МИД РФ.
MOSKAU, 8. März - RIA Nowosti. Daten über Biolaboratorien in der Ukraine bestätigen die Vorwürfe gegen die Vereinigten Staaten in Bezug auf die Einhaltung des Übereinkommens über biologische Waffen und Toxinwaffen (BWÜ), sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova.
Am Sonntag erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, das russische Verteidigungsministerium werde eine Analyse der Dokumente über das ukrainische Programm für biologische Waffenkomponenten vorlegen.
"Von Mitarbeitern ukrainischer Biolaboratorien ist eine Dokumentation über die Notvernichtung besonders gefährlicher Erreger von Pest, Milzbrand, Tularämie, Cholera und anderen tödlichen Krankheiten am 24. Februar eingegangen... Die Notvernichtung besonders gefährlicher Krankheitserreger am 24. Februar war erforderlich, um die Aufdeckung von Verstößen gegen Artikel I des Übereinkommens über biologische Waffen und Toxinwaffen (BWÜ) durch die Ukraine und die USA zu verhindern", erklärte Zakharova in einem Kommentar auf der Website des russischen Außenministeriums.
Es spielt dabei keine Rolle, ob das stimmt oder von russischer Seite fingiert ist. Es ist die offizielle Haltung der Regierung. Mir wird gerade physisch schlecht.
Zitat War es public knowledge, dass die Ukraine Biowaffen-labore hatte?
Es kursierte zwar diese Karte, auf der ein halbes Dutzend vorgebliche Standorte eingetragen waren, aber es gab nicht Offizielles oder etwas, was eine Regierung dazu erklärt hat. Das war von den üblichen frei flottierenden Gerüchten nicht zu unterscheiden. Wie gesagt, auch das oben Zitierten kann eine solche propagandistische Nebelkerze sein. Es ist nur so, daß diese Anschuldigung jetzt durch die russische Regierung erhoben wird. Es kann durchaus Teil der Medienkampagne sein, die die Invasion der Ukraine von den russischen Staatsbürgern zu einem Präventionsschlag erklärt, der seit einigen Tagen auf allen Kanälen läuft.
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Ich suche noch nach einer offiziellen Medienmeldung. Aber angeblich hat die russische Regierung vor einer Stunde erklärt, daß bis 2023 Exporte von Rohstoffen eingestellt werden. Die Liste der betroffenen Güter würde in spätestens zwei Tagen bekanntgegeben; es würde erwartet, daß darunter Öl, Gas, Getreide und seltene Erden fallen.
22.41. FAZ-Ticker.
Zitat 22:41 Nicolas Kurzawa Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schließt nicht aus, dass Russland seine Gaslieferungen an Europa stoppen könnte. „Nichts ist ausgeschlossen", sagte Habeck am Dienstagabend im ARD-Brennpunkt zum Krieg gegen die Ukraine.
Er halte ein Energie-Embargo von russischer Seite zwar für nicht vernünftig und deshalb auch nicht für realistisch. Im Kreml regiere aber „offensichtlich nicht mehr die Vernunft". Dort würden vielmehr von „Emotionen geleitete Entscheidungen getroffen", sagte der Grünen-Politiker, der eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen warnte, die ein solches Embargo mit sich brächte.
Zitat The Kyiv Independent@KyivIndependent⚡️ Putin signs decree restricting export, import of goods.
Russian autocrat Vladimir Putin has signed a decree prohibiting the import and export of products and raw materials to certain countries. The list of countries will be published within 48 hours.
8:56 PM · Mar 8, 2022·Twitter for iPhone
PS, 23:42. Jawohl.
Zitat Gray Connolly @GrayConnolly
Very hard to have any electric vehicles without Nickel ... mined in Russia ... as many of us warned, no one in the West, esp the US, thinks in terms of obvious 2nd and 3rd order effects.
Die Übersetzung in Rot dieses russischen Textes spricht doch davon, dass die Erreger vernichtet werden, nicht die Dokumente über die Versuche. Das erscheint mir überaus logisch. Stellt euch doch mal vor, in einem Gebiet mit Kampfhandlungen, wo niemand mehr 100% für irgendwas garantieren kann, ist irgendwo ein Labor mit tödlichen Mikroorganismen. Der Gesunde Menschenverstand verlangt nahezu, diese Kleinstlebewesen in dem Fall zu "desinfizieren", damit man parallel zum Krieg nicht auch noch eine tödliche Seuche am Laufen hat.
Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass es überhaupt solche Labore usw. gab und die russische Seite (oder ein unbekannter X) diese nicht einfach erlogen hat.
Was die Metaüberlegung angeht, wieso die Russen so eine Nachricht verbreiten, sind damit noch ein paar Überlegungen zusätzlich erforderlich. Wieso so indirekt? Will man doch noch realistisch bleiben oder hat man sich eine Hintertür für einen Rückzieher offen gelassen?
Wir als Internetnutzer und Bürger können darüber nur spekulieren. Ich hoffe, dass das keine Fake-Rechtfertigung für irgendwas größeres sein könnte.
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Zitat von Martin im Beitrag #137Die Frage ist, wer ist 'man'? 'Man' könnte die Auseinandersetzung Ukraine/Russland als einen Konflikt zweier Nationen sehen und sich schlicht raushalten.
'Man' im Falle der USA und UK könnte sich an die Garantien gegenüber der Ukraine erinnern, die im Rahmen des Budapester Memorandums gegeben wurden. Oder an die NATO-Russland-Grundakte.
Nur weil man bisher Putins Eskapaden nur mit halbgaren Reaktionen bedacht hat (in den Fällen Krim, Ost-Ukraine), heißt das ja nicht, dass nicht ab einer gewissen Eskalationsstufe die Reaktionen etwas robuster werden. Der Überfall auf ein souveränes Land unter Missachtung von allem, was im Völkerrecht so bisher weitgehend Konsens war, ist schon ziemlich weit oben auf der Eskalationsleiter. Danach kommt ja nur noch Angriff auf ein NATO-Mitglied und ein atomarer Erstschlag. Die aufgeführte Scharade bezüglich des "Manövers" und die Beteuerungen Putins vor der Invasion tun da ein übriges bezüglich der Einschätzung, wie mit Russland jetzt umzugehen ist.
'Man' könnte natürlich Isolationismus und Appeasement favorisieren. Soll ja früher super funktioniert haben. Und wen interessieren schon Verträge, Papier ist geduldig.
So indirekt ist das gar nicht. Ria Nowosti ist eine staatliche Nachrichtenagentur. Und die Meldung kommt vom Außenministerium. Und, wie gesagt, das reiht sich in das offizielle Framing der rusischen Medien ein, daß es sich bei der "Kampagne" um eine Präventivaktion gehandelt hätte, weil die Ukraine Atomwaffen und biologischen Waffen entwickelt hätte, um einen Erstschlag gegen Russland auszuüben.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #155Leute, es wird ernst. Offizielle Bekanntgabe des polnischen Außenministeriums, gerade eben. [...]
Das ist direkter Eingriff in einen bewaffneten Konflikt, durch einen NATO-Staat. Putin hat oft genug klargestellt, daß er das als Casus belli betrachtet.
Die polnische Luftwaffe wird ihre 28 MIG-29 an die US-Streitkräfte überstellen und erhält im Gegenzug dafür 28 F-16 von den USA.
Nicht nur das: Die "Verschwörungstheorie" mit den Bio-Laboren in der Ukraine scheint sich auch zu bewahrheiten. Hier Victoria "Fuck the EU" Nuland, die direkt am Formieren der Yatsenyuk-regierung nach dem Maidan-putsch beteiligt war.
Und jeden Tag eskaliert die Situation weiter. Langsam wird die ganze Geschichte wirklich unheimlich. Und ich verstehe besser weshalb die USA Himmel und Hölle in Bewegung setzen um Ukraine nicht fallen zu lassen.
War es public knowledge, dass die Ukraine US-unterstützte Biowaffen-labore hatte?
In diesem Zusammenhang erinnere ich gerne an die Aussage Putins nachdem die USA keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden haben, er hätte welche gefunden.
Nur weil Russland es behauptet ist es noch lange nicht war. Ich bin erstaunt wie viele, die den 'westlichen Propagandamedien' nichts glauben, russischen Staatsmedien unkritisch glauben, wenn es ins Weltbild passt.
Aber wie Ulrich schon andeutet: für das Handeln Putins spielt keine Rolle ob es stimmt, sondern nur, dass er es verkünden lässt.
Wie konnten wir das in unserer Analyse übersehen? Es ist überdeutlich: "Am 5. März 2022 wurde bekannt, dass der Stein, vermutlich durch natürliche Verwitterung, in zwei Teile zerbrochen ist." Wikipedia Sesshōseki.
@Ulrich Elkmann Ich meinte mit indirekt eigentlich nicht die Quelle, die es behauptet, sondern die Behauptung. Angeblich seien die Erreger zerstört worden, nicht Dokumente darüber.
"Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12) "Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese." (Mark. 12,31)
We are now in contact with the Polish government following the statement issued today. As we have said, the decision about whether to transfer Polish-owned planes to Ukraine is ultimately one for the Polish government. (1/4)
12:17 AM · Mar 9, 2022·Twitter for iPhone
We will continue consulting with our Allies and partners about our ongoing security assistance to Ukraine, because, in fact, Poland’s proposal shows just some of the complexities this issue presents. (2/4)
The prospect of fighter jets “at the disposal of the Government of the United States of America” departing from a U.S./NATO base in Germany to fly into airspace that is contested with Russia over Ukraine raises serious concerns for the entire NATO alliance. (3/4)
It is simply not clear to us that there is a substantive rationale for it. We will continue to consult with Poland and our other NATO allies about this issue and the difficult logistical challenges it presents, but we do not believe Poland’s proposal is a tenable one. (4/4)
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #154Andererseits: zum einen reicht der Weiterbetrieb der drei verbliebenen Meiler mit einer Gesamtleistung von irgendwo zwischen 11 und 12 Megawatt sicher nicht hin, um den kompletten Wegfall von russischem Gas und Öl zu kompensieren.
Die Gesamtnettoleistung bei Volllast liegt so bei 4 GW (nicht MW!) für die drei verbliebenen KKWs. 8 GW wenn man die drei kürzlich abgeschalteten KKWs mit dazu nimmt. Die restlichen Kraftwerke hat man ja größtenteils schon angefangen rückzubauen (inklusive Kühlturmsprengung), da wäre die Wiederinbetriebnahme schwierig bis unmöglich.
In Summe kann man mit diesen 6 KKWs und ein wenig mehr Steinkohleverstromung (Steinkohle gibt es überall auf dem Weltmarkt, da sind wir auf die russischen Importe nicht angewiesen, und den Kraftwerkspark zum Verfeuern haben wir auch) die Stromerzeugung aus Erdgas vollständig kompensieren.
Insgesamt decken wir 5% des Gesamtgasverbrauchs durch heimische Förderung, dazu kommt eine kleinere Menge Biogas das man zu Heizzwecken umwidmen könnte (denn Strom kann man kurzfristig anders erzeugen), aber ich glaube das macht nur 1% aus am Gesamtgasverbrauch. Mehr als die Hälfte der Gasimporte kommt aus Russland. Dumm ist, dass ca. 75% unseres Gasverbrauchs nicht für die Stromproduktion draufgeht, sondern für den Rest (vor allem Wärme) - klar, weil Erdgasheizungen in der Vergangenheit massiv von der Politik gefördert wurden und noch immer werden (und das erzeugt das Zusatzproblem, das auch in 2022 der Austausch vieler Ölheizungen durch eine Gasheizung schon terminiert ist). Kurzfristig müsste man da einiges im Bestand auf Pellets oder Heizöl um-/zurückrüsten, beides schwierig weil einer der Vorzüge der Gasheizung ja ist, dass man kein riesiges Speichervolumen im Haus braucht. Und in der Praxis stellen sich da ganz banale Probleme wie "wer soll die Heizungen alle installieren" - wenn man heute einen Öltank aufstellen will ist das ja schon ein größerer Act, ich halte es für ausgeschlossen dass unsere Regierung das rechtzeitig alles auf die Reihe kriegt. Ist ausreichend Strom verfügbar, kann man eine ganze Menge Wärme natürlich auch elektrisch erzeugen, als Minimal-Notversorgung sollte sowas jeder im Haus haben, denn die Heizung kann ja auch aus anderen Gründen ausfallen.
Wenn man jetzt alles zusammen nimmt - etwas Ausbau der heimischen Förderung, Biogas für Wärme umwidmen statt zu verstromen, Einbezug unserer vorhandenen Restspeichermenge, vielleicht eine leichte Erhöhung des Imports aus Norwegen und den Niederlanden...könnte gerade so reichen mit dem Importstopp für russisches Gas, wenn der kommende Winter nicht allzu streng wird. Und innerhalb von 18 Monaten sollte man doch in der Lage sein, LNG-Import zu organisieren.
Öl brauchen wir ganz sicher keines von Russland, das verkauft uns die ganze Welt. Stimmt die Theorie, dass die Russen ihr Öl dann einfach an die Chinesen verkaufen, muss nicht mal der Preis steigen.
TL;DR: Weiterbetrieb der sechs KKWs löst das Problem nicht alleine. Aber ohne die sechs KKWs ist die Lösung des Problems sehr sehr viel schwerer. Die "Sicherheitsbedenken" von Habeck und den Grünen sind bisher eher unsubstanziiert (vulgo "glatt gelogen") - KKWs dieser Art laufen anderswo 60 Jahre ohne größere Probleme. Aber aus Grünen-Sicht geht es da ans Eingemachte, die haben der Kernenergie ja jedwede positive Eigenschaft abgesprochen, sogar die Klimafreundlichkeit.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #169In Sachen der polnischen MIGs haben die Amerikaner gerade anscheinend recht kalte Füße bekommen, daß ihnen das auf dieselben fallen könnte,
Ich halte die ganze Idee "Kampfflugzeuge für die Ukraine" für einen strategischen Rohrkrepierer, jetzt mal ganz abgesehen von den praktischen und politischen Problemen großes Kriegsgerät in ein Kriegsgebiet zu überführen. Alleine die Folgeprobleme Wartung-Munition-Treibstoff-Schutz binden viel zu viele Ressourcen, das steht in keinem Verhältnis zum Nutzen den man aus ein paar Flugzeugen ziehen kann.
Die russische Luftüberlegenheit spielt in diesem Konflikt überhaupt keine signifikante Rolle, weil seit Erfindung mobiler Kleinstluftabwehrraketen (der eine oder andere hat sicher die Strela-Diskussion mitbekommen) im Falle von nicht-topmoderner Luftwaffe die Waage deutlich zum Verteidiger hin neigen lässt. Der Krieg in der Ukraine wird nicht über abgeschossene Flugzeuge im Luftkampf entschieden, sondern ob die Ukraine in der Lage ist, den russischen Materialverlust in inakzeptable Höhen zu treiben oder nicht. Sinnvoll ist also eine massive Ausstattung der ukrainischen Kämpfer mit schultergestützten Luftabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen, das reicht völlig aus. Und wie es aussieht, haben genau diese Faktoren dazu geführt, dass der russische Angriff eher stockend verläuft - zumindest nach den vorliegenden Infos, die Lage ist ja nicht besonders klar.
Zitat von Johanes im Beitrag #131 Das Problem des Anti-Amerikanismus, wie wir ihn haben, kommt eher aus den Westen. Meines Erachtens handelt es sich um einen US-Import. So absonderlich das vielleicht auch klingt.
Das würde ich nicht sehen, vor allem nicht aus historischer Perspektive. Der Amerikahass wurde in Deutschland durch die 68er populär und da waren die Amis noch lange nicht in dem Selbsthass versunken, der sie heute lähmt. In der DDR dagegen gehörte er von Anfang an zum Staatsverständnis.
Zitat Abgesehen davon kann ich eine gewisse Reserviertheit der Europäer gegenüber den Amerikaner inzwischen verstehen.
Ich nicht. Und ich kenne dafür nur ein Wort: Undank. Aber Sie haben recht: Das führt zu weit.
Zitat Ich höre da eine gewisse Ironie raus. Und ja, das wird wohl auch Grund für manche Sympathien seien. Wobei ich mich ehrlich gesagt schon frage, ob viele Leute, die sich an PC stark stören, sich in einer 100% Non-PC-Umgebung deshalb wohler fühlen würden.
Ich vermutlich. Und ich habe das überhaupt nicht ironisch gemeint. Ich halte political correctness für eine faschistoide wie verheerende Entwicklung einer Gesellschaft, die in der Dekadenz des Erfolges ihrer Vorgänger untergeht.
Zitat von LlarianAber hallo. Die meisten Leute realisieren kaum was für ein Glück sie haben in einem vergleichsweise(!) freien Land zu leben. Und sie vergessen noch lieber, wem sie das verdanken.
Jain.
Gewisse Dankbarkeit ist da, aber man sollte nicht vergessen, dass die entscheidungstreffenden und ausführenden Leute wahrscheinlich heute bestenfalls im Rentenalter sind. Allen Unkenrufen zum Trotz haben es die Deutschen auch irgendwie geschafft, in den letzten 2 bis 3 Generationen in einer relativ friedlichen, freiheitlichen und wohlhabenden Gesellschaft zu leben. Ja, auch in Corona gibt es Gerichtswege und Wahlen und so weiter. Ich wäre jedenfalls nicht bereit, mich bei jemanden zu bedanken, weil der zufällig grade in den USA geboren wurde, nur weil ich hier in Europa geboren wurde.
Es ist zwar richtig, dass wir das historisch gesehen den Amerikanern verdanken, aber das eben langsam ein historischer Fakt. Genauso wie die Hilfe des Kontinentes vor, während und nach des Unabhängigkeitskrieges.
Die Amerikaner, das ist mein Eindruck, wollen so langsam aus Europa ganz raus und wir sollten dann über die EU oder eine Nachfolgeorganisation unsere eigenen Interessen vertreten.
Das sage ich übrigens, obwohl ich bisher immer den atlantischen Standpunkt vertreten habe und auch heute denke, dass wir viele Ähnlichkeitne mit den USA haben.
Zitat von Llarian
Zitat Deshalb sollte man schon aus Eigeninteresse daran arbeiten, dass die eigene Umgebung nicht in Armut versinkt.
Schon. Aber der Zug ist für Deutschland zunehmend abgefahren. Ich glaube nicht, dass sich das noch verhindern lassen wird. Ist aber ein eigenes Thema.
Zitat Ich frage mich, was das wohl für uns bedeuten wird.
Nix. :) Bis China Deutschland überholen wird, wird es noch so gute 10 Jahre dauern, wenn wir Glück haben 20. Das wird dann natürlich Auswirkungen haben. Aber das Überholen von Russland ist ein rein statistischer Wert ohne große Folgen. Ich wollte damit nur klar machen, wovon wir hier reden. Russland ist das größte Land der Welt mit Bodenschätzen, die einzigartig sind (und einer unglaublichen(!) Schönheit, nur am Rande vermerkt). Aber es ist kein reiches Land. Und es wird furchtbar schlecht regiert.
Das zusammenfassend: Russland hat meines Erachtens die Rohstoffe und die Intelligenz, um erheblich besser zu leben als sie es jetzt tun. Meines Erachtens hat die relative Armut dieses Landes und die schrecklichen Folgen daraus, viel mit der Geschichte der Sowetunion zu tun.
Wobei man jetzt durchaus auch argumentieren kann, dass der Zusammenbruch der SU jetzt über eine Generation zurückliegt man immer noch nichts geschafft hat. Es verjährt sozusagen.
Es wird ja einen Tag nach dieser Krise geben, hoffe ich. Man wird sich dann fragen müssen, wie man Russland wieder in die Weltgemeinschaft integriert und unter welchen Bedingungen...
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #129China dagegen hatte in seinen offiziellen Grenzen eine erstaunliche kulturelle Homogenität durchgesetzt, drum herum aber auch noch Vasallenstaaten mit ihrer eigenen Kultur zugelassen, die Tribut errichten und die chinesische Ordnungsmacht anerkennen mussten. Imperium halt.
Siehe meinen Link oben.
Zitat
Zitat von Johanes im Beitrag #128Richtig, er glaubt nur, dass die Werte, die hier vorherrschen (und deren Genese man historisch hier zurückverfolgen kann), zufällig auch die allgemeingültigen Werte für alle sind.
Ja, das ist schon ein erstaunlicher Zufall...
Wobei ich die Diskussion über westliche Werte schon mal hatte und ich habe sie verloren. Wenn man einige der intellektuellen Herleitungen der Menschenrechte, Demokratie, Freiheit usw. nimmt, scheinen die schon allgemeingültig und sowas.
Es ist ja auch eine Frage: Sind die westlichen Werte ein AddOn zur westlichen Kultur oder nur eine Errungenschaft dieser Kultur? Im Falle der newtonischen Axiome, Dampflocks oder der Evolutionstheorie würde ja auch niemand argumentieren, dass das etwas spezifisch westliches ist, das dann für andere Kulturen nicht gilt. Bzw. so argumentieren Personen, aber in der Praxis nehmen das die anderen Kulturen nicht so wahr.
Die Fragestellung führt uns dann wirklich in Abgründe, fürchte ich.[/quote]
Zitat von Johanes im Beitrag #131 Das Problem des Anti-Amerikanismus, wie wir ihn haben, kommt eher aus den Westen. Meines Erachtens handelt es sich um einen US-Import. So absonderlich das vielleicht auch klingt.
Das würde ich nicht sehen, vor allem nicht aus historischer Perspektive. Der Amerikahass wurde in Deutschland durch die 68er populär und da waren die Amis noch lange nicht in dem Selbsthass versunken, der sie heute lähmt. In der DDR dagegen gehörte er von Anfang an zum Staatsverständnis.
Zitat Abgesehen davon kann ich eine gewisse Reserviertheit der Europäer gegenüber den Amerikaner inzwischen verstehen.
Ich nicht. Und ich kenne dafür nur ein Wort: Undank. Aber Sie haben recht: Das führt zu weit.
Zitat Ich höre da eine gewisse Ironie raus. Und ja, das wird wohl auch Grund für manche Sympathien seien. Wobei ich mich ehrlich gesagt schon frage, ob viele Leute, die sich an PC stark stören, sich in einer 100% Non-PC-Umgebung deshalb wohler fühlen würden.
Ich vermutlich. Und ich habe das überhaupt nicht ironisch gemeint. Ich halte political correctness für eine faschistoide wie verheerende Entwicklung einer Gesellschaft, die in der Dekadenz des Erfolges ihrer Vorgänger untergeht. Ich glaube nicht das irgendetwas positives aus PC ausfliesst, dagegen aber jede Menge Hass, Gewalt und Aggression damit gezüchtet werden. Also: Keine Ironie. Ich halte die innere Kohäsion der östlichen Länder (und da schließe ich Russland mit ein) für deutlich besser.
Zitat Allen Unkenrufen zum Trotz haben es die Deutschen auch irgendwie geschafft, in den letzten 2 bis 3 Generationen in einer relativ friedlichen, freiheitlichen und wohlhabenden Gesellschaft zu leben.
Haben sie das? Und wem verdanken sie das? Es lebt sich sehr angenehm unter dem amerikanischen Atomschild, vor allem wenn man ihn nicht bezahlen muss. Die wirtschaftliche Leistung der deutschen Nachkriegsgeneration möchte ich nicht klein reden, aber wir sollten nicht vergessen dass die demokratische Rechtsordnung den Deutschen aufgezwungen wurde und die Verteidigung eben dieser nicht primär von den Deutschen geleistet wurde.
Zitat Ja, auch in Corona gibt es Gerichtswege und Wahlen und so weiter.
Der Rechtsstaat existiert seit 2020 nicht mehr. Das können wir jetzt lange bequaken, aber die Rechtsordnung, die den Deutschen 1946 aufgedrückt wurde, wurde durch die Regierung Merkel faktisch beendet. Und was die Gerichtswege noch wert sind, hat Merkels Mann in Karlsruhe auch klar gemacht. Und das Problem war nie Corona. Das Problem war die Regierung Merkel. Merkel war der historisch größte Schaden an Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg.
Zitat Ich wäre jedenfalls nicht bereit, mich bei jemanden zu bedanken, weil der zufällig grade in den USA geboren wurde, nur weil ich hier in Europa geboren wurde.
Im Einzelfall wäre das auch falsch. Im großen aber richtig. Die Deutschen verdanken den Amerikanern ihr heutiges, doch sehr angenehmes Leben. D.h. nicht, dass unsere Vorfahren nicht einen großen Teil daran haben, aber ohne die Amis wären wir ein kleines Agrarland auf dem Niveau von Uskbekistan. Und vermutlich mit ähnlichen Grundrechten.
Zitat Die Amerikaner, das ist mein Eindruck, wollen so langsam aus Europa ganz raus und wir sollten dann über die EU oder eine Nachfolgeorganisation unsere eigenen Interessen vertreten.
Das ist auch nachvollziehbar. Dummerweise ist die EU ein solch tiefer Griff ins Klo, dass der Plan nicht aufgeht. :(
Zitat Das zusammenfassend: Russland hat meines Erachtens die Rohstoffe und die Intelligenz, um erheblich besser zu leben als sie es jetzt tun. Meines Erachtens hat die relative Armut dieses Landes und die schrecklichen Folgen daraus, viel mit der Geschichte der Sowetunion zu tun.
Natürlich ist dem so. Aber wie Sie korrekt schreiben: Nach 30 Jahren ist das keine Entschuldigung mehr. China hatte auch ein bitterböses Erbe von Mao, und man sehe es sich heute mal an. Südkorea war nach dem Krieg bettelarm, heute pro Kopf deutlich produktiver als Deutschland. Mein Lieblinsgbeispiel Hong Kong nicht einmal erwähnt. Von der russischen Mentalität her, sprich Bildungsaffinität, Unterordnungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Offenheit (das sind die Dinge, die ich persönlich so erfahren habe), zusammen mit dem Reichtum an Rohstoffen, ist es völlig unverständlich wo Russland heute steht. Das Potential dieses Landes ist so riesig. Und was raus kommt so ....
Zitat von Yago im Beitrag #153 Die Kleptokratie bestand schon in der UdSSR und besonders unter Jelzin. [...]
Das mag alles sein, ist aber irrelevant. Entscheidend ist, dass es heute nicht besser ist, egal wie oft Putins Propaganda das behauptet. Das BIP von Russland ist für ein Land dieses Potentials lächerlich. Da ist es auch nicht wichtig wie fähig oder unfähig Jelzin war, das ist über 20 Jahre her. China war damals deutlich ärmer als Russland und wo ist es heute? Putin mag die Presse besser im Griff haben als Jelzin und den Leuten Nationalstolz einreden, aber wirtschaftlich ist seine Regierung das reine Gemurkse.
Zitat Wenn es Ärger bei meinem Freund gibt, gehe ich hin. Biden schloss aber ein Eingreifen aus.
Zurecht. Denn Biden hat vielleicht noch andere Prioritäten als einen Freund und das ist die ganze Menschheit. Die Ukraine ist ein befreundeter Staat, aber dafür einen Nuklearkrieg zu führen, ist am Ende nicht allzu clever, das dürfte selbst dem dementen Biden klar sein (oder jemand in seinem Umfeld).
Zitat Steht in Lettland eine Hyperschall-Rakete mit einem Atomsprengkopf? Nur 1000 Km bis Moskau.
Keine Ahnung. Und wen juckst? Die können eine Hyper-Lichtgeschwindigkeits-Rakete in Lettland haben, das macht keinen Unterschied. Selbst wenn ganz Russland auf einen Knopfdruck ausradierbar wäre, wird die russische Atomflotte die USA in Schutt und Asche legen. Nukleare Erstschläge sind heute völlig irrelevant.
Zitat Diese Meinung teile ich nicht. Es ist nicht mein Krieg. [...]
Das eine hat mit dem anderen nix zu tun. Es sind die Waffen der freien Staaten, die auch ihre Freiheit verteidigen und verteidigt haben. Die BRD lebt seit nahezu 80 Jahren unter dem amerikanischen Atomschild, die neuen Länder seit 30 Jahren. Das mag Sie alles nix angehen, aber schützen tut es Sie trotzdem.
Zitat Ich habe 0 Einfluss auf das Geschehen in der Welt und in D.
Dann gehen Sie wählen, das hilft.
Zitat Hinzu kommt, dass die Menschen sich mit ihren Ansichten weiterentwickelt haben, die meisten wollen keinen Krieg.
Das ist keine Weiterentwicklung, das war eigentlich schon immer so. Demokratien bekriegen sich ja deshalb auch nicht. Dummerweise reichen aber ein paar einzelne aus, um Kriege anzuzetteln.
Zitat Die Voraussetzung für Putins Krieg haben Biden mit der Carte blanche und die Deutschen Politiker geschaffen, indem sie Russ. mit der geschaffenen Abhängigkeit vom russ. Erdgas suggerierten, wir wären erpressbar. Der BDI-Chef sieht es so.
Ich auch. Die erste Übereinstimmung, die wir haben. Das ändert aber wenig daran, dass Putin den Krieg begonnen hat.
Zitat Was würde sich für diese Menschen unter Putin verändern?
Ganz einfach: Sie wären nicht mehr frei. Simple as that.
Zitat Dass ich hier schreiben kann, habe ich dem Ergebnis des 2. WK zu verdanken.
Völlig korrekt. Und haben Sie mal überlegt, wer den geführt hat? Wer für die Freiheit eingetreten ist und wer nicht? Und wer für die Freiheit gestorben ist? Geht Sie das auch nichts an?
Zitat Es gibt mehr als Stahlkochen.
Ich koche keinen Stahl. Nice try. :)
Zitat In meinem gefragten Zweig bin ich gut aufgestellt. Ich habe schon alles, was ich brauche, das Leben in Russ. wäre damit vermutlich günstiger. Ich war auch schon dort. Verwandschaft sollte sich finden lassen. Die Sprache spreche ich in 6 Wochen fließend.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #110Es gibt grundsätzlich drei Paradigmen bzgl. der Ordnung der Welt (sei es als faktische Feststellung, wie etwas sei, oder als Ideal, wie etwas seien soll):
1. Nationale Souveränität ("Nationalismus" - hat häufig eine negative Konnotation, ich meine hier aber nicht übersteigerte Volkstümmelei) 2. Imperiale Souveränität ("Imperialismus") 3. Supra- und postnationale Ordnung ("Globalismus")
Da haben Sie sehr schön die Denkparadigmen unterschieden, wie Außenpolitik empfunden wird und wahrscheinlich auch, wie Sympathien zustandekommen.
Aber kommen wir mal vom Völkerrecht her (), dann sieht es etwas anders aus.
Souveränität bedeutete im klassischen Völkerrecht stets auch das Recht eines Staates, andere Staaten mit Krieg zu überziehen. Ja, tatsächlich! Und wie wir wissen, wurde von diesem Recht rege Gebrauch gemacht. Es gab aber auch schon eine "Einhegung" dieses Rechts, etwa eine Art Formpflicht durch eine Kriegserklärung. Das klassische Völkerrecht enthielt also einen Spielraum, imperialistische Politik zu betreiben. Imperialismus hatte je nach Lage und Möglichkeiten eines Staates die Ausprägung als Überseekolonialismus oder als "Lokalimperialismus". Letzteres trifft auf das K.u.K-Reich zu und auf das Russische Reich. Beide hatten für Überseekolonialismus nicht die marinen Möglichkeiten, dafür aber schwache Nachbarn, die man überfallen konnte (Balkan bzw. zentralasiatische oder sibirische Völker).
Nach den Weltkriegen kam dann das Prinzip der Kriegsächtung auf. Die Staaten gaben das souveräne ius ad bellum auf, indem sie sich in Völkerbund oder UN einer Organistion anschlossen, die für ihre Mitglieder Mittel der Kriegsächtung durchsetzt. Diese Mittel sind, in Gremien Spannungsfälle zu besprechen, internationale Gerichtshöfe anzurufen oder --falls ein Mitglied oder ein Drittstaat doch einen Krieg vom Zaun bricht-- gemeinsam gegen den Aggressor vorzugehen, notfalls durch Kriegseintritt auf Seite des angegriffenen Staates. Wir sind also faktisch schon in Paradigma 3.
Nebenbei gibt es in diesem Paradigma eine Neutralität wie im klassischen Völkerrecht nicht mehr. Man muß ja gegen einen Agressor gemeinsam vorgehen. Das ist auch der Grund, warum die Schweiz sich mit einem Beitritt zu den VN bis 2002 so schwer getan hat.
Zur Kriegsächtung gehört logischerweise, daß das Heraufbeschwören von Kriegsgründen Tabu ist. Solche Kriegsgründe können Grenzstreitigkeiten oder innere Angelegenheiten sein. Zu letzterem gehören auch solche Sachen wie nationale Minderheiten aber auch die Frage, wer denn nun regieren soll.
Im Bereich "innere Angelegenheiten" kann man ohne Zweifel sagen, daß "der Westen" da wenig Elan gezeigt hat, sich an das Paradigma der globalen Welt(friedens)ordnung zu halten. Die Kehrseite der zwischenstaatlichen Kriegsächtung ist leider, daß man auch keinen Krieg anfangen darf, weil in einem Drittstaat eine Minderheit verfolgt wird oder ein Diktator regiert. Auch wenn es unschöne Bilder gibt. Für Regierungschefs mit Helfersyndrom ist das nicht leicht auszuhalten.
Der Fairness halber sei aber folgendes gesagt: Die USA waren in dem Zusammenhang wesentlich zurückhaltender als Rußland. Und auch Rußland war zurückhaltender als ein anderes NATO-Land. Das wird in den Diskussionen immer andersherum thematisiert. Der Grund liegt in den Redaktionsstuben. Wir wissen, was der POTUS neulich wieder für einen Quatsch gestottert hat, wir wissen aber nicht, ob gerade ein afrikantischer Staatspräsident ein Massaker angerichtet hat. Deswegen bekommen wir nicht mit, was Frankreich in Afrika macht oder wo Rußland überall Militärpräsenz hat.
Sowohl französische wie auch russische Militärinterventionen dienen dem Zweck, gewünschte Regierungen in den abhängigen Ländern an der Macht zu haben, ob demokratisch gewählt oder nicht. Der Unterschied zwischen russischen und französischen Militärinterventionen ist aber, daß die abhängigen Länder Frankreichs allesamt Überseekolonien sind, diejenigen Rußlands aber auch Nachbarländer.
Und hier beginnt der Grund, warum Rußland jetzt so extrem isoliert ist in der Generalversammlung der VN. Die Bedrohung eines "regime change" ist für Staaten recht gut handhabbar im Vergleich zu dem Präzedenzfall, der geschaffen würde, wenn jemandens Eroberungsabsichten toleriert würden. Es gibt fast überall Grenzstreitigkeiten oder historisch andere Gebietszugehörigkeiten. Wenn man dies zu einem Streitthema macht, hat man in der ganzen Welt die Saat für neue Kriege gesät. Regierungen könnten sich durch irredentistische Bewegungen zu Kriegen genötigt sehen.
Das ist auch der Grund, warum Nordzypern von keinem Land außer der Türkei anerkannt wird.
Die "westlichen" Militärinterventionen unterliegen allesamt nicht dem Verdacht, es wolle sich auf diese Weise ein Land eine Gebietsvergrößerung gönnen. Es sind ja keine Nachbarländer von NATO-Staaten. Bei Rußland ist hingegen absehbar, die "Volksrepubliken" irgendwann um Beitritt in die RF nachsuchen würden, der Krieg gegen die Ukraine also ein Eroberungskrieg mit dem Umweg eines Narrativs über diese Volksrepubliken ist. Und da verstehen die VN-Mitglieder keinen Spaß.
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