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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

29.11.2024 22:27
#1326 RE: Auf der Möbiusbahnlinie Antworten

Noch zum Obigen. Apropos "U-Bahn" und das "Verlorensein in der Menge" als Symptom der "Entfremdung" des neuzeitlichen Großstadtbewohners:

1950 ist auch David Riesmans klassische soziologische Studie "The Lonely Crowd" veröffentlicht worden und gleichsam als archetypische Illustration dazu George Tookers Gemälde "The Subway" entstanden:

https://whitneymedia.org/assets/artwork/...23_cropped.jpeg

Zitat von Whitney Museum of American Art
The Subway is the best known of the figurative paintings George Tooker made in response to the social injustices and isolation of postwar urban society—paintings that find an analogue in the period’s existentialist philosophy. In The Subway, Tooker employed multiple vanishing points and sophisticated modeling to create an imagined world that is presented in a familiar urban setting. Whether closed off in tiled niches or walking down the long passageway, each androgynous, anxiety-ridden figure appears psychologically estranged, despite being physically close to others in the station. The central group of commuters is locked in a grid of the metal grating’s cast shadows, while the labyrinthine passages seem to lead nowhere, suspending the city’s inhabitants in a modern purgatory. As Tooker remarked, he chose the subway as the setting for this painting because it represented “a denial of the senses and a negation of life itself.”


https://whitney.org/collection/works/3052

So richtig in diesen Zeitgeist paßt auch diese Passage aus Lewis Mumfords "The Culture of Cities" (etwas später, 1961, aber noch ganz in dieser Tonart, die sich von Audens "The Age of Anxiety", 1947, bis zum Vorabend der "Swinging Sixties" wie ein roter Faden durch die westlichen kulturkritischen Meldungen zieht):

Zitat
This metropolitan world, then, is a world where flesh and blood is less real than paper and ink and celluloid. It is a world where the great masses of people, unable to have direct contact with more satisfying means of living, take life vicariously, as readers, spectators, passive observers: a world where people watch shadow-heroes and heroines in order to forget their own clumsiness or coldness in love, where they behold brutal men crushing out life in a strike riot, a wrestling ring or a military assault, while they lack the nerve even to resist the petty tyranny of their immediate boss: where they hysterically cheer the flag of their political state, and in their neighborhood, their trades union, their church, fail to perform the most elementary duties of citizenship.

Living thus, year in and year out, at second hand, remote from the nature that is outside them and no less remote from the nature within, handicapped as lovers and as parents by the routine of the metropolis and by the constant specter of insecurity and death that hovers over its bold towers and shadowed streets - living thus the mass of inhabitants remain in a state bordering on the pathological. They become victims of phantasms, fears, obsessions, which bind them to ancestral patterns of behavior.





Nachtrag. Schlagwort "U-Bahn." Jack Finneys Kurzgeschichte "The Third Level" stammt ebenfalls aus dem Jahr 1950; zuerst erschienen in "Collier's Magazine" am 7. 10. 1950, nachgedruckt in The Magazine of Fantasy & Science Fiction, Oktober 1952, die Finneys erster Storysammlung von 1957 den Titel gegeben hat. Dabei handelt es sich allerdings um einen seiner üblichen Ausflüge ins Beschwörend-Nostalgische, in dem die Sehnsucht nach "guten alten Zeiten" ausreicht, um einen Zeitsturz in solche Gefilde zu ermöglichen, in diesem Fall durch die Entdeckung einer bislang unbekannten Bahnlinie unter der New Yorker Grand Central Station, die direkt aus der Gegenwart der Nachkriegszeit ins Jahr 1894 führt. Finney hat das Thema immer wieder aufgegriffen, etwa in der Kurzgeschichte "Second Chance" (1956), in der die erste fahrt in einem restaurierten Oldtimer aus dem Jahr 1923 den Fahrer in diesem Jahr absetzt, und dem Roman "Time and Again" von 1970, in dem die Rekonstruktion des New Yorker Dakota Hotels zu siener Bauzeit einen Durchstieg ins Jahr 1882 ermöglicht.

Nachtrag II. Just denselben Versuchsaufbau wie in "Second Chance" - eine nostalgisch grundierte Autofahrt in einem aus der Zeit gefallenen, aber ansonsten profanen Automobil lädt den Fahrer in dessen Produktionsjahr - benutzt Akif Pirincci in seiner Kurzgeschichte "Der Kommissar" (1999; in Buchform in "Der Weltuntergang", 2007); allerdings ist es bei ihm ein VW-Käfer (& die Zielzeit ist 1970) anstatt eines Jordan Playboy & dem Jahr 1923.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.448

30.11.2024 06:58
#1327 RE: Ausschreitungen in den Niederlanden Antworten

Die deutsche Beschreibung des Films ist etwas chaotisch. Der englische Text trifft es viel besser:

"A train and all its passengers disappear from the Berlin underground system, apparently travelling as a ghost train beneath the city. A young mathematician develops a theory: The train is still inside the network, but due to the opening of a new line, this network has become so complex that the train went into the 4th dimension and is travelling on the backside of a Moebius-strip. Unfortunately, also the designer of the network vanished..."

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske".
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.120

30.11.2024 09:32
#1328 RE: Ausschreitungen in den Niederlanden Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #1327
on the backside of a Moebius-strip

Als nicht orientierbare Mannigfaltigkeit hat das Möbiusband allerdings nur eine Seite.

--
Non delectent verba nostra, sed prosint. - Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, 75, 3

Johanes Offline




Beiträge: 2.674

01.12.2024 18:53
#1329 Noch mehr Neuigkeiten aus Berlin Antworten

Die Berliner Zeitung über den "Clan-Krieg"

"Der banale Grund für den Mordanschlag: Er hatte vor einem Friseurgeschäft einem älteren Mitglied der Familie El-M. keinen angemessenen Gruß entboten!"
Quelle: BZ, "Tödlicher Clan-Krieg tobt seit Jahren auf Berlins Straßen" von Ole Kröning und Axel Lier, 28.11.24
Kommentar:
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Story aus dem Zitat wahr ist oder das nur das widerspiegelt, was wir wissen. Ich könnte mir vorstellen, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch die Ermittlungsbehörden keine vollständige Kenntnis von den Geflecht von Beziehungen und den Konflikten innerhalb der sog. "Clans" hat.

Die Frage ist natürlich, welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind.



Siehe auch:
Über eine Aussteigerin aus dem Clanmillieu
Neues aus Berlin

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

02.12.2024 22:07
#1330 RE: Noch mehr Neuigkeiten aus Berlin Antworten

Zitat
Neues SPD-Handbuch für den Wahlkampf empfiehlt: Nicht besoffen twittern!

Um sich in diesem Wirrwarr von Kanälen, Websites und Social-Media-Accounts zurechtzufinden, hat die SPD-Parteizentrale ihren Wahlkreis-Kandidaten jetzt ein mehr als 100 Seiten starkes „Handbuch Wahlkampfwissen“ erstellt, damit am Wahltag im nächsten Jahr „der rote Balken weit nach oben geht“ und Unions-Gegenkandidat Friedrich Merz gegen SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz verliert, so der designierte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch in seinem Grußwort.

Erstmals dabei im Handwerkskasten der Wahlkampf-Genossen: Künstliche Intelligenz, sogar „Chatbots“, die auf Anfragen automatisch passende Antworten erstellen und als echte Reaktion des Kandidaten und der Partei ausgeben.

Im Handbuch liest sich das so:
► „Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Wahlkämpfe nimmt zu. Die KI bietet schon jetzt Möglichkeiten, um Dich bei der Gestaltung und Durchführung ihres Wahlkampfs zu unterstützen.“
► „Generative KI kann noch mehr und generiert, vereinfacht formuliert, neue Daten. Bei einem Chatbot (wie ChatGPT oder ChatFlash) kannst Du zum Beispiel wenige Wörter eingeben, die Deine Idee beschreiben, und erhältst innerhalb von Sekunden den kompletten Text für ein Grußwort, eine Grundsatzrede oder ein politisches Programm.“

„Vermeide Alkohol beim Schreiben von Beiträgen und halte dich von Zynismus fern. Beide Faktoren wirken sich negativ auf die Qualität und das Image deiner Kommunikation aus.“



https://www.bild.de/politik/inland/neues...8feac6df319ac6f



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Johanes Offline




Beiträge: 2.674

03.12.2024 16:14
#1331 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Der aktuelle Spiegel

Ich empfehle den geneigten Leser (Leserin) einen Blick in den aktuellen Spiegel:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2024-49.html

Ich meine damit natürlich die Printausgabe.



Siehe auch:
Angst vor Gewaltkriminalität erhöht

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

03.12.2024 17:07
#1332 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Ich hab' das hier im ersten Schreck für einen schlechten Scherz gehalten: https://www.danisch.de/blog/2024/12/03/k...cht-ausgerufen/

Anscheinend ist da aber mehr dran.

Zitat
South Korean President Yoon Suk Yeol declared martial law in an unannounced late-night TV address Tuesday, accusing the country’s main opposition party of sympathizing with North Korea and of anti-state activities.

Yoon did not say what specific measures would be taken. He cited a motion by the opposition Democratic Party, which has a majority in parliament, to impeach top prosecutors and reject a government budget proposal.

Yoon labeled the opposition’s actions as “clear anti-state behavior aimed at inciting rebellion.” He further claimed these acts have “paralyzed state affairs and turned the National Assembly into a den of criminals.”

He describing martial law as a necessary measure to eradicate these “shameless pro-North anti-state forces.” He justified the decision as essential to protect the freedoms and safety of the people, ensure the country’s sustainability, and pass on a stable nation to future generations.

The parliament speaker is traveling to parliament and plans to convene a session, according to local broadcaster YTN TV. Yonhap news agency reported though that the entrance to parliament is blocked and lawmakers are unable to enter.

Yoon accused the opposition of turning the nation into a “drug haven” and creating a state of disorder detrimental to public safety and livelihood. He also said the Democratic Party was attempting to overthrow the liberal democratic system, declaring, “The National Assembly has become a monster undermining liberal democracy, and the nation is in a precarious state, teetering on the edge of collapse.”

He assured the public, “We will eliminate the anti-state forces and restore the country to normalcy as quickly as possible.” While acknowledging that martial law might cause some inconvenience, he promised efforts to minimize its impact on the public.

This is a developing story and will be updated.


https://edition.cnn.com/2024/12/03/asia/...intl/index.html

Zitat
The surprising move harkened back to an era of authoritarian leaders that the country has not seen since the 1980s, and it was immediately denounced by the opposition and the leader of Yoon’s own conservative party.

Following Yoon’s announcement, South Korea’s military proclaimed that parliament and other political gatherings that could cause “social confusion” would be suspended, according to South Korea’s Yonhap news agency.

The military also said that the country’s striking doctors should return to work within 48 hours, Yonhap said. Thousands of doctors have been striking for months over government plans to expand the number of students at medical schools. The military said anyone who violates the decree could be arrested without a warrant.


https://apnews.com/article/south-korea-y...e68454597e577c1

The Times, Liveticker:

Zitat
Video footage posted on X showed South Korean security service personnel breaking windows to enter the National Assembly building in Seoul, after the building was sealed off.

Earlier, helicopters were seen landing on the roof of the National Assembly building in Seoul, in live television footage aired by broadcasters. Pictures from the capital also appeared to show military vehicles travelling in convoy on major roads.
Hundreds of people have gathered at the South Korean parliament to protest against the imposition of martial law, according to live footage. It is now around 1am on Wednesday, local time.

“Open the gate, please. Your job is to protect the National Assembly. Why are you standing idly by while MPs are being trampled?” a middle-aged man shouted at a group of policemen guarding the gate.

Security forces have faced resistance from parliamentary staff when they tried to enter the National Assembly building, according to Yonhap, the Korean news agency.



https://www.thetimes.com/world/asia/arti...-news-gfb598skz



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

03.12.2024 20:13
#1333 RE: Südkorea Antworten

BBC-Liveticker.

Zitat
18:23

Military says martial law will be maintained until lifted by president

The South Korean military says it will maintain martial law until it is lifted by President Yoon Suk Yeol, despite the nation's parliament voting to block its enforcement, according to the country's national broadcaster.

It follows clashes between protesters and the security forces who tried to barricade the National Assembly.



Zitat
18:48
As we've been reporting, South Korean lawmakers have overwhelmingly passed the motion to demand that President Yoon Suk Yeol lift the martial law imposed a few hours ago.

The speaker of the National Assembly, Woo Won-Shik, has officially notified the president’s office and the defence ministry.

Legally, the president must now lift martial law, but politically, we must wait and see. There's been no word from Yoon since he addressed the nation.

This was a high stakes gamble for Yoon and he cannot afford to lose.

The lawmakers are staying put in the Assembly Hall for now.


https://www.bbc.com/news/live/cn38321180et

Zitat
20:34
Breaking
President Yoon Suk Yeol says he will lift martial law after parliament voted to block it, Yonhap news reports.
We'll bring you more details when we have them.

20:43
South Koreans celebrate as Yoon withdraws martial law troops
Moments after South Korean President Yoon Suk Yeol announced he would lift the martial law people outside the National Assembly celebrated, the AFP news agency reports.
It adds that Yoon says martial law troops have withdrawn after the National Assembly voted to block his imposition of military rule.

21:15
President Yoon Suk Yeol has given another televised speech to say he will lift the martial law, and the question is what next?
MPs are still in the National Assembly building. There is a sense of disbelief that Yoon would play such a high-stake game and then back off so easily.
We have seen videos of the army leaving the National Assembly and the members inside to say they have seen the military and police leave the chamber.
The protesters here are not going away any time soon. They want to stay until all of the military and police go home.
There is a bit of a consensus from opposition party members that Yoon should step down or be impeached.

21:40
In pictures: People cheer as barricades removed from parliament
We have been following events unfold in Seoul in the last few hours - and in the last 60 minutes President Yoon Suk Yeol has reversed his martial law announcement.
Troops have been pulled back from the National Assembly - but there is a sense of what happens next.

Less than two hours after his declaration, MPs defied the president, gathering at the National Assembly and voting to block his move
Some broke through barricades or climbed fences to get inside the building; there were scuffles between police and protesters outside

22:45
Watch: The moment Yoon Suk Yeol lifts martial law
South Korea's president lifts martial law after vote
Yoon Suk Yeol announced on Wednesday morning that he was lifting martial law in South Korea, hours after instating it.
It came after 190 lawmakers present in the National Assembly chamber in Seoul unanimously blocked the move.
South Korea's President said: "After the National Assembly's demand to lift martial law, martial law troops have been withdrawn.
"I will accept the National Assembly's demand and lift martial law through a cabinet meeting."

22:58
Lawmakers ready impeachment bill against South Korea's President
A group of approximately 40 South Korean lawmakers are planning to put forward a bill to impeach President Yoon Suk Yeol as soon as Wednesday, according to the Yonhap news agency.
Other lawmakers, including some in leadership positions, are reportedly calling on Yoon to step down immediately ahead of any impeachment proceedings.
Earlier, the BBC spoke to several lawmakers who expressed disbelief at the day's events.
Some, like opposition Democratic Party MP Hong Keewon, reported rushing to parliament and climbing over a wall to enter the building to vote against martial law.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.326

05.12.2024 01:28
#1334 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Via Danisch: Wenn das kein Fake ist, steht die Revolution ggü der Idiokratie bevor:

Pamphlet

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

05.12.2024 22:31
#1335 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Das gibt Ärger.

Zitat
„Cato“-Interview - Boris Palmer plädiert für Regierungsbeteiligung der AfD

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich dafür ausgesprochen, die AfD an einer Regierung zu beteiligen. „Ich glaube, der strategische Ansatz Brandmauer ist gescheitert“, sagte der Ex-Grüne im umfangreichen Exklusiv-Interview mit dem Magazin Cato unter Bezug auf die Wahlerfolge der Partei. In fünf Jahren solle man dann schauen, „ob die vielleicht eine Läuterung erfahren (…) oder ob sie wirklich Nazis sind, dann muß man sie halt verbieten“.

Einerseits äußerte sich Palmer kritisch über die Partei: Es gebe in ihr Menschen, „die klar rechtsextreme Positionen vertreten“. Andererseits betonte er mit Blick auf andere Länder, dort regierten rechte Parteien mit, etwa in Italien oder Ungarn: „Also dagegen kann ja nun nichts einzuwenden sein.“

Kritisch ließ Palmer sich über Mitglieder der Grünen Jugend aus: „Das sind Wokisten und No-Borders. Klimaschutz dient denen höchstens als Argument für Enteignungen alter weißer Männer.“ Über den Vorwurf des Rassismus sagte Palmer, dieser Begriff sei „so inhaltsleer geworden, daß diese Leute ihn einfach als Schimpfwort für jeden, der anders denkt, benutzen“.

Palmer reflektierte auch erneut über die Asyl- und Migrationspolitik: „Ein einziger sogenannter Systemsprenger, das heißt meist ein geflüchteter junger Mann, der so gewalttätig ist, daß er im Dreischichtbetrieb von zwei Leuten betreut wird, kostet uns 600.000 Euro im Jahr.“ Dieses Geld habe man einfach nicht mehr.

Mit Blick auf Seenotretter für Migranten formulierte Palmer, diese seien „moderne Moralhelden“. Es seien diejenigen, „die gewissermaßen wie Jesus das von den europäischen Kolonialisten und Ausbeutern angerichtete Leid auf sich nehmen“. Es gebe bei den Grünen viele, die die Seenotrettung genauso betrachteten.



https://jungefreiheit.de/politik/deutsch...ligung-der-afd/



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F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.326

06.12.2024 00:43
#1336 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1335
Das gibt Ärger.


Man darf gespannt sein, ob Nancy ihm den Verfassungsschutz auf den Hals hetzt. Kann man ja jetzt machen, nachdem er die grüne carte blanche nicht mehr hat.... Hausdurchsuchung muss aber mindestens drin sein.

Morn Offline




Beiträge: 181

06.12.2024 08:49
#1337 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Sag mal, weiß jemand wie man so ein Ding fliegt?
https://t.me/israelheute/13902

Zitat:
"Die sunnitischen Rebellen haben einen Hubschrauber der syrischen Luftwaffe beschlagnahmt.
Nun keiner von ihnen ist ein Pilot, daher versuchen sie technische Anweisungen über YouTube herauszufinden, wie man solch einen Propeller fliegt."

Fachkräftemangel scheint nicht nur ein Problem in Deutschland zu sein.
Das Niveau kommt mir aber recht ähnlich vor.

Gruß
Morn <><
______________________________________
Es käme wohl einem biblischen Wunder gleich, brächte diese Regierung, angesichts ihrer Charaktere und deren Bildungsniveaus, etwas Funktionales oder auch nur annähernd Sinnvolles zu Stande.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

06.12.2024 16:13
#1338 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Zitat
Oberstes Gericht kippt Präsidentschaftswahl

Das Oberste Gericht Rumäniens hat die von Vorwürfen russischer Einmischung überschattete Präsidentschaftswahl vollständig annulliert. "Das Verfahren zur Wahl des Präsidenten von Rumänien wird komplett neu aufgenommen", teilte das Verfassungsgericht am Freitag mit. Es habe die Entscheidung getroffen, "um die Korrektheit und Rechtmäßigkeit des Wahlprozesses sicherzustellen".

Die erste Wahlrunde in dem EU- und Nato-Mitgliedsland hatte überraschend der rechtsradikale und russlandfreundliche Kandidat Calin Georgescu gewonnen. In einer Stichwahl sollte er eigentlich am Sonntag gegen die zweitplatzierte Mitte-Rechts-Politikerin Elena Lasconi antreten.

Wegen Zweifeln an einem ordnungsgemäßen Ablauf der ersten Wahlrunde am 24. November hatte das Oberste Gericht eine Neuauszählung angeordnet. Am vergangenen Montag stufte es dann das amtliche Ergebnis der ersten Wahlrunde als korrekt ein. Russland hatte die Vorwürfe einer Einmischung zurückgewiesen.

Die Richter begründeten die Entscheidung mit Enthüllungen des rumänischen Geheimdienstes, wonach das Land Ziel eines "aggressiven russischen hybriden Angriffs" geworden sei. Über die vor allem bei Jugendlichen beliebte App TikTok sei der rechtsextreme und pro-russische Präsidentschaftskandidat Calin Georgescu mithilfe koordinierter Konten, Empfehlungsalgorithmen und bezahlter Werbung massiv gefördert worden.

Einen Tag zuvor war Calin Georgescu wegen seines Wahlkampfs auf der Online-Plattform Tiktok ins Visier der Justiz geraten. Die oberste Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Ermittlungen dazu aufgenommen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zielen darauf ab, ob bei Georgescus Tiktok-Kampagne die Wähler mit Methoden beeinflusst wurden, die laut Rumäniens Wahlgesetz verboten sind. Ferner solle ermittelt werden, ob es dabei zu Geldwäsche gekommen ist. Georgescu hatte vorher der Wahlbehörde erklärt, er habe für seinen äußerst intensiven Wahlkampf bei Tiktok "null" Finanzmittel aufgewendet.


https://www.t-online.de/nachrichten/ausl...-rumaenien.html



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Johanes Offline




Beiträge: 2.674

06.12.2024 18:30
#1339 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Ups, habe ich schon im anderen Thread behandelt. Sorry:
Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich (62)

Wie lange wird uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

06.12.2024 22:25
#1340 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

Zitat
Telepolis nimmt alte Texte unter die Lupe. Beiträge von vor 2021 vorerst nicht mehr abrufbar. Aber: Viele Archivperlen werden neu erscheinen.

Wer seit dieser Woche ältere Texte von Telepolis aufruft, erhält mitunter einen einheitlichen Hinweis: "Dieser Text wird von der Heise Medien GmbH & Co. KG nicht mehr zur Verfügung gestellt." Dort wird auch auf das redaktionelle Leitbild und die fortlaufenden Darstellungen der redaktionellen Arbeit verwiesen.

Frei zugängig bleiben alle Beiträge seit Anfang 2021. Der Grund: Diese Texte werden von der aktuellen Chefredaktion verantwortet und entsprechen den journalistischen Ansprüchen, die wir im redaktionellen Leitbild im Jahr 2022 festgeschrieben haben.

Kurz: Telepolis setzt auf Transparenz und Glaubwürdigkeit durch inhaltliche Korrektheit, gewissenhafte Recherche, Fehlerkorrektur, Kennzeichnung von Nachricht/Meinung und Werbung sowie Offenlegung von Eigentümerschaft, Finanzierung und möglichen Interessenkonflikten.


https://www.telepolis.de/features/Qualit...l-10190173.html

Zitat
Ältere Texte haben wir Anfang Dezember 2024 zunächst aus dem Archiv genommen, da wir für deren Qualität nicht pauschal garantieren können. Was uns sehr wichtig ist: Die Deindizierung ist keinesfalls ein Misstrauensvotum gegen frühere Autoren und damalige Beiträge heutiger Autoren. Wir mussten aber einsehen, dass es keine realistische Möglichkeit gibt, die enorme Menge von Artikeln aus gut 25 Jahren hinreichend zu prüfen.

Wie geht es nun weiter? Wir werden die alten Inhalte systematisch und so schnell wie möglich sichten und – soweit sie noch einen Mehrwert bieten – nach unseren Qualitätskriterien bewerten und überarbeiten. Essays und Fachaufsätze haben dabei Vorrang, tagesaktuelle Texte aus der Vergangenheit nicht. Schrittweise sollen die vielen Perlen aus dem Archiv wieder zugänglich gemacht werden – wie bisher kostenlos und ohne Zugangsbeschränkung.

Das hat aus unserer Sicht mehrere Vorteile: Die wiederveröffentlichten Artikel erscheinen prominenter auf der Seite, werden neuen Lesern vorgestellt und sind in aktualisierter Form leichter zu finden. In der fast 30-jährigen Geschichte von Telepolis haben viele herausragende Autoren zur Berichterstattung beigetragen.



"...Transparenz und Glaubwürdigkeit durch inhaltliche Korrektheit, gewissenhafte Recherche, Fehlerkorrektur..." ist natürlich ein Hohn, liebe Redaktion. Ich schlage statt dessen den bekannten Passus aus einem Roman vor, dessen Titel auf eine Jahreszahl vor genau 40 Jahren verweist.

Zitat
Jede Aufzeichnung wurde vernichtet oder verfälscht, jedes Buch überholt, jedes Bild übermalt, jedes Denkmal, jede Straße und jedes Gebäude umbenannt, jedes Datum geändert. Und dieses Verfahren geht von Tag zu Tag und von Minute zu Minute weiter. Die geschichtliche Entwicklung hat aufgehört. Es gibt nur noch eine unabsehbare Gegenwart, in der die Partei immer recht behält.



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

06.12.2024 23:21
#1341 RE: Zweiter AfD-Auslandsskandal Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #893

Zitat
Bisher konnten Klima-Extremisten auf eine milde Justiz setzen. Doch für den Farbanschlag auf das Brandenburger Tor gibt es Freiheitsstrafen.


Weiter im Takt:

Zitat
Stand: 06.12.2024 19:15 Uhr

Im Prozess um die Farbattacke auf ein Flugzeug auf Sylt ist am Freitag das Urteil gefallen: Zwei Mitglieder der "Letzten Generation" sind zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt worden. Zwei andere erhielten Geldstrafen.

Das Amtsgericht Niebüll (Kreis Nordfriesland) hat am Freitag das Urteil über fünf Mitglieder der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" gesprochen. Aus Platzgründen fand die Verhandlung in Itzehoe (Kreis Steinburg) im China Logistic Center statt. Bei der Protestaktion auf dem Flughafen Sylt hatten die Verurteilten im Juni 2023 laut Gericht einen Schaden von mehr als 850.000 Euro verursacht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Zwei Mitglieder verurteilte das Gericht wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch zu Haftstrafen von jeweils sechs und sieben Monaten - ohne Bewährung. Zwei weitere Beteiligte müssen Geldstrafen von 2.100 Euro und 1.600 Euro zahlen. Die Strafen übersteigen damit geringfügig die Forderungen der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte für Freisprüche und in einem Fall für 300 soziale Arbeitsstunden plädiert.


https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig...eration556.html



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

07.12.2024 03:01
#1342 RE:Telepolis Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1340
...den bekannten Passus aus einem Roman...


Zitat
Zur Begründung für die massenhafte Löschung, der schätzungsweise mehr als 50.000 Artikel zum Opfer fallen, schreibt Neuber, man habe die Texte „zunächst aus dem Archiv genommen“, da man „für deren Qualität nicht pauschal garantieren“ könne. „Keinesfalls“ handle es sich um „ein Misstrauensvotum gegen frühere Autoren und damalige Beiträge heutiger Autoren“. „Wir mussten aber einsehen“, so der Chefredakteur, „dass es keine realistische Möglichkeit gibt, die enorme Menge von Artikeln aus gut 25 Jahren hinreichend zu prüfen.“

Im Widerspruch dazu heißt es im Text der Erklärung, die Redaktion werde nun „die alten Inhalte systematisch und so schnell wie möglich sichten und – soweit sie noch einen Mehrwert bieten – nach unseren Qualitätskriterien bewerten und überarbeiten.“ Eine Nachfrage von Multipolar, was mit „bewerten und überarbeiten“ gemeint sei und ob die Texte nun umgeschrieben werden sollten, ließ Neuber zunächst unbeantwortet – ebenso die Frage, woraus abgeleitet werde, dass ein Chefredakteur die vor vielen Jahren publizierten Artikel, die seine Vorgänger zu verantworten haben, prüfen müsse.

Die Kritik an dem in der deutschen Medienlandschaft bislang beispiellosen Vorgehen ist scharf. Telepolis-Gründer Florian Rötzer erklärte, Telepolis betreibe: „stalinistische Cancel Culture“ und lösche „fast 25 Jahre Geschichte unter anderem des Internets, um sich dem Mainstream unkritisch und marktkonform anzupassen“. Das Magazin wolle „Geschichte korrigieren oder verfälschen“, kritisierte Rötzer. Unter seiner Leitung hatte Telepolis seinerzeit mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Grimme Online Award.
...
Doch „die Dokumentation der eigenen frühen und mutigen Leistung ist nun weg“, so Schiffer, die als Professorin an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Frankfurt am Main lehrt. Telepolis-Autor Philipp von Becker, dessen neuere Texte weiterhin aufrufbar sind, die älteren aber ebenso vollständig gelöscht, spricht von einer „Unverschämtheit und Dreistigkeit, das als ‚Qualitätsoffensive‘ zu verkaufen“. Neuber „zerstöre“ Telepolis. Marcus Klöckner, ein weiterer langjähriger Autor des Magazins, erklärte gegenüber Multipolar, Telepolis habe „über zwei Jahrzehnte im positivsten Sinne ein Stück deutsche Mediengeschichte geschrieben“, nun jedoch sei der „Untergang eines Magazins“ zu erleben, „dessen Wurzeln abgeschlagen werden“.

Bereits im Februar hatte Telepolis allen vor 2021 erschienenen Artikeln pauschal eine distanzierende Warnmeldung („Disclaimer“) vorangestellt, wonach diese Texte „möglicherweise in Form und Inhalt nicht mehr den aktuellen journalistischen Grundsätzen der Heise Medien und der Telepolis-Redaktion“ entsprächen. Gegenüber Multipolar hatte Neuber damals erklärt, er könne „nicht alle Inhalte, die vor meiner Zeit als Chefredakteur erschienen sind, überarbeiten (lassen)“ und sich daher für den Warnhinweis entschieden. Nach Kritik war dessen Formulierung später stillschweigend geändert worden.

Unter dem aktuellen Beitrag, der über die Löschung der Artikel informiert, ist, anders als bei Telepolis üblich, das Leserforum abgeschaltet worden. Kommentare sind nicht möglich.


https://multipolar-magazin.de/meldungen/0147



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.674

07.12.2024 09:43
#1343 Re: RE: RE:Telepolis Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1342
[...]



Zum Hintergrund nur einige Anmerkungen oder Andeutungen:
Es hat bei Heise einige Veränderungen gegeben in der letzten Zeit. Der Zeitraum war etwa Corona.
Aufgrund der Themen, mit denen sich heise unter anderen beschäftigt hat und der relativen Zensurlosigkeit, hat sich dort eine Kultur aus Trollen, aber auch polit-aktivistischen Usern entwickelt.
Telepolis ist daran nicht unschuldig, denn die Artikel dieses Magazins hatten über Jahre hinweg einen tendenziell pro-verschwörungstheoretischen, anti-westlichen und anti-kapitalistischen Bias, aber auch pro-Datenschutz, pro-Privatsphäre im Internet usw. Es gab dabei auch "Russlandverstehener".

Anscheinend ist zwischenzeitlich irgendwas passiert und nun hat man für die "Moderation" des Forums irgendeine externe Firma beauftragt und die Redaktion von tp wurde ebenfalls ausgetauscht.

Ich weiß selbst leider nur relativ wenig darüber. Ich vermute aber, dass diese Änderungen zumindest einen politischen Aspekt haben.

Im Grunde genommen macht man damit auf den Markt jetzt eine Nische frei, in die sich andere Medien schon bewegen werden. Es gibt bereits einige Kandidaten dafür.

Wie lange wird uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.255

07.12.2024 14:49
#1344 Oberstes Gericht kippt Präsidentschaftswahl Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1338
Oberstes Gericht kippt Präsidentschaftswahl

Darüber kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Ein gewisser Herr Häring hat das auch getan:
https:*//norberthaering.de/news/rumaenien-calin-georgescu/

--
Nicht jeder, der Schauer- und Lügenmärchen verbreitet, ist ein Jounalist ...

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

07.12.2024 17:39
#1345 RE: Re: RE:Telepolis Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1343
...hatten über Jahre hinweg einen tendenziell pro-verschwörungstheoretischen, anti-westlichen und anti-kapitalistischen Bias, aber auch pro-Datenschutz, pro-Privatsphäre im Internet usw. Es gab dabei auch "Russlandverstehener".


Genau aus diesem Grund habe ich oben auf "Nineteen Eighty-Four" verwiesen.

Zitat
Sprich: Man hat die Redaktion 2021 ausgetauscht, und die sperren nun alle alten Artikel, weil politisch nicht korrekt. Einige werden politisch frisch aufgebügelt und gesäubert.

Zitat
Kurz: Telepolis setzt auf Transparenz und Glaubwürdigkeit durch inhaltliche Korrektheit, gewissenhafte Recherche, Fehlerkorrektur, Kennzeichnung von Nachricht/Meinung und Werbung sowie Offenlegung von Eigentümerschaft, Finanzierung und möglichen Interessenkonflikten.


Nein.

Telepolis ist auf links getrimmt und kriecht dem linken Mainstream in den Arsch.

Zitat
Ältere Texte haben wir Anfang Dezember 2024 zunächst aus dem Archiv genommen, da wir für deren Qualität nicht pauschal garantieren können. Was uns sehr wichtig ist: Die Deindizierung ist keinesfalls ein Misstrauensvotum gegen frühere Autoren und damalige Beiträge heutiger Autoren. Wir mussten aber einsehen, dass es keine realistische Möglichkeit gibt, die enorme Menge von Artikeln aus gut 25 Jahren hinreichend zu prüfen.


Vermutlich werden die alle bald durch irgendeine KI gedreht, die sagt, ob die tagesaktuell politisch korrekt sind oder nicht. Und dann automatisch gendert und so ein Mist.
Ich halte so etwas für eine Katastrophe, für Geschichtsfälschung. Man enthält jungen Generationen den Zugang zu historischem Wissen vor.

Ich plädiere dafür, das Verändern alter Texte gesetzlich zu verbieten.

Wobei … wenn ich so drüber nachdenke … eigentlich ist das ja schon verboten. Denn die Texte sind urheberrechtlich geschützt. Auch wenn Telepolis die Publikations- und Verwertungsrechte hat. Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht, fremde Werke zu verändern. Oder gar weiter unter dem Namen des ursprünglichen Autors herauszugeben.



https://www.danisch.de/blog/2024/12/07/d...-von-telepolis/



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.674

07.12.2024 18:07
#1346 RE: Re: RE:Telepolis Antworten

Telepolis war immer links.

Jetzt kann man über Einzelheiten streiten, aber die sozioökonomische Ausrichtung war immer klar anti-kapitalistisch, tendenziell pro-sozialistisch.

Auch dieser Antiimperialismus der Linken, der dann am Ende für die russische Propaganda anschlussfähig wird, ist doch eher ein linkes Gewächs.

Wie lange wird uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.716

07.12.2024 18:34
#1347 RE: Re: RE:Telepolis Antworten

Um das mal an einem völlig harmlosen (& wie üblich bei mir entlegenen) Beispiel auszuklamüsern:

Ich sitze zurzeit an einer kleinen Miszelle in Sachen Astronomiegeschichte, nur vom Wert für eine Fußnote. Es geht um die Frage nach dem "Mond der Venus". Der ist in der Frühzeit der teleskopischen Beobachtungen ein bis zwei Dutzend Mal vermeldet worden, angefangen mit Domenico Cassini 1666. Es gab keine Folgebeobachtungen, deswegen ist das in Vergessenheit geraten - bis es ab 1745 wieder einige Meldungen gab. Daraufhin ist vorgeschlagen worden, die beiden Venusdurchgänge vor der Sonnenscheibe 1761 & 1769 für die Klärung dieser Frage zu nutzen. Mit negativem Ergebnis. So weit, so gut. Pater Maximilian Hell in Wien hat 1771 als Erklärung vorgeschlagen, hier könnte es sich um schwache Lichtreflexe handeln, die die ziemlich helle Venus auf der Hornhaut des Beobachters erzeugt & die aufs Okular zurückgeworfen als winziger Lichtpunkt wahrgenommen werden. Jetzt kommt der entscheidende Punkt:

Der damals führende deutsche Astronom, Johann Heinrich Lambert aus Hamburg, hat das Material daraufhin systematisch gesichtet & anhand der Beobachtungsdaten zu ermitteln versucht, welche Bahn denn ein solches Objekt haben müsste, um danach die Suche gezielt einschränken & damit endgültig entscheiden zu können. Denn, ich zitiere:

Zitat
Es giebt nun aber außer den Mitteln, die Herr Hell zur Entdeckung des optischen Betruges vorschlägt, noch eines, welches den Satelliten unmittelbar betrifft. Denn ist ein Satellit um die Venus vorhanden, so muß er auch in seinen Erscheinungen sich als ein Satellit zeigen, demnach seine Bewegung gesetzmäßig und ordentlich seyn.



Lambert hat diese Berechnungen zuerst in den Nouveau Mémoires de l'Académie royale de Berlin unter dem Titel "Essai d'une théorie du satellite de Venus" publiziert, im Jahrgang 1773/74, S. 220-250, in der Nummer vom Juli 1774 (*). Friedrich d.Gr. hat es mit Wohlgefallen gelesen & vorgeschlagen, diesen Mond auf den Namen d'Alembert zu taufen. Ergänzungen hat J.H.L. in zwei Ausgaben des "Astronomischen Jahrbuchs" nachgereicht, und zwar in den "Ephemeriden für das Jahr 1777," ("Vom Trabanten der Venus", S. 178-190) 1775 erschienen, und im nächsten Band, mit gleichem Titel, für 1778, erschienen 1777 (dort auf S. 188 das Zitat oben). Er ist aufgrund der Bahnberechnungen zum Ergebnis gekommen, daß - wenn es ihn denn gäbe, er am 1. Juni 1781 am unteren Sonnenrand zu sehen sein müßte. Dieses Ergebnis war ebenfalls negativ. Lambert hat sich in den gelehrten Anzeigern daraufhin viel Spott eingefangen, vor allem von Lichtenberg, Abraham Gotthelf Kästner (führender Mathematiker in Göttingen) und Herder. 1887 ist dann endgültig anhand der in der Zwischenzeit erstellten exakten Sternkataloge geklärt worden, welche schwachen Sterne der 7. und 8. Größenklasse hier Cassini & Co. gefoppt haben.

Dieser Spott ("Wie hoch schwang sich Lamberts Geist, der für uns dunkle Körper zu Mittelkörpern der Weltsysteme annahm" - O-Ton Herder) hat dazu geführt, daß Lamberts Vorstoß als einer der haarsträubenden Irrtümer in die Wissenschaftsgeschichte eingegangen ist, ähnlich dem Phlogiston, den N-Strahlen von Blondlot und der Steady-State-Theorie des Universums. So findet sich das in allen Büchern zur Geschichte der Sternkunde, die Platz genug haben, die Episode zu erwähnen. Auch hier schreibt jeder nur von seinen Vorgängern ab, wie üblich, deswegen wird das über Generationen weitergereicht. Erst wenn man ad fontes geht, sich also die Originale einmal anschaut, erkennt man, daß Lambert nicht verpeilt war, sondern einen höchst praktischen Lösungsvorschlag vorgelegt hat.

Ein solches Quellenstudium ist (mir selber jedenfalls) aber nur über die Internetze möglich, von denen man in letzter Zeit so viel hört. An meiner Alma Mater habe ich weder auf die originalen Jahrbände der "Mémoires" noch der "Ephemeriden" Zugriff. Ich bin auf die Digitalisate der entsprechenden Institutionen (allen voran die Nationalbibliotheken wie im Fall von GALLICA, auf Textcorpora wie ECCO oder EEBO, etc.) angewiesen, um solchen Spuren nachzugehen. Und da muß ich mich darauf verlassen können, daß nicht eine darauf trainierte KI mir in 5 oder 10 Jahren auf meine Anfrage auswirft: ja, Königin Kleopatra war schwarz und hatte einen Vollbart, bitte hier: Alle Quellen belegen das!

(*) Vor mithin 250 Jahren also, was für mich der Anlaß war, zu diesem runden Jahrestag einmal die genauen Details nachzuschlagen.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.448

08.12.2024 07:46
#1348 RE: Re: RE:Telepolis Antworten

Diese Art von Betrug ist völlig normal; der Spiegel zum Beispiel "korrigiert" permant, jeden Tag, seine Artikel. Dutzende, jeden Tag.

Die schreiben Propaganda, Hetze und Lügen. Und wenn irgendwas zu heftig ist, zum Beispiel justiziabel wird, wird das geändert.

Ist halt kein Papier.

___________________
Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske".
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.120

09.12.2024 10:54
#1349 RE: Neues aus dem UK Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #1324
Die Deutsche Bahn beabsichtigt, auf Papierfahrpläne in den Bahnhöfen zu verzichten. Sie sind häufig eine „überholte Datenlage“.

Erstens scheint es da nur um die weissen Ankunftsfahrpläne gegangen zu sein, nicht die gelben Abfahrtsfahrpläne. Macht einen Unterschied. Den Ankunftsfahrplan braucht man ja tatsächlich nur, wenn man jemanden abholen will... und zwar am Zug, nicht etwa in der Halle. Ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal (wenn jemals) auf einen solchen geschaut hätte.

Und anscheinend gibt es die Ankunftsfahrpläne in anderen Ländern wie Luxemburg oder Italien anscheinend schon nicht mehr auf Papier.

Und ausserdem hat die Bahn auch hier zurückgerudert, die Dinger gibt es vorerst weiterhin: https://www.inside-digital.de/news/nach-...nderung-zurueck

--
Non delectent verba nostra, sed prosint. - Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, 75, 3

Johanes Offline




Beiträge: 2.674

09.12.2024 16:30
#1350 RE: Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns Antworten

"Demnach hätte da Ergänzungsgutachten eine Überprüfung von Teilen der bisherigen Einstufung nach sich gezogen und somit das gesamte ‚offizielle‘ Gutachten in Frage gestellt. Doch Kramer soll die Verwendung des Zusatzgutachtes untersagt und damit begründet haben, dass er 'dem Gegner keine Argumente liefern' will."
Quelle: Berliner Zeitung, Schwere Vorwürfe: Thüringer Verfassungsschutzchef soll entlastendes AfD-Gutachten unterdrückt haben von Sophie-Marie Schulz (09.12) {Archiv}
Kommentar:
Ich habe bisher die "Berliner Zeitung" überhaupt nicht auf den Schirm gehabt. Eine schnelle Recherche zeigt zwar durchaus Kritik, aber es scheint, dass es sich zumindest grundsätzlich um eine seriöse Zeitung handelt.
Es wird viel Konjunktiv gebracht, was mir nicht gefällt.

Keine Ahnung, ob objektiv was dran ist. Jedenfalls scheinen alle beteiligten Medien zumindest im Verdacht zu stehen, tendenziell "befangen" zu sein. Andererseits ist die Frage zu stellen, welche Medien denn sonst so eine Recherche anstrengen sollten?

Wie lange wird uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?

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