Zitat von Gorgasal im Beitrag #1547Meine Arbeitshypothese: da macht sich jemand einen Spass.
Scheint mir auch das Wahrscheinlichste zu sein. Möglicherweise gibt es da eine Online-Community, eventuell ein Discord-Server, von dem wir noch nie gehört haben und auf dem sich die Enthusiasten austauschen.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1548Die allerletzte Sichtungswelle nach dem ersten Muster war der Cluster von Berichten aus den ersten drei Novemberwochen 1989, als aus Belgien über Sichtungen dreieckiger großer Objekte am Nachthimmel berichtet wurde. Hier hat es (noch) keine Freigabe von Dokumenten gegeben. Meine Vermutung war schon vor 35 Jahren, daß es sich hier um Verlegungen von Tarnkappenbombern der US Air Force gehandelt haben dürfte, für den Fall, daß man in Moskau im Zug des Mauerfalls auf dumme Ideen & Kurzschlußreaktionen kommen würde
Wir sind grade inmitten einer solchen Welle, die durch Grusch losgetreten wurde. Die letzte größere Welle war, nach meiner Kenntnis, in den 1990ern, wo das Phänomen aber auch zum damaligen Zeitgeist gepasst zu haben scheint. Akte X bekam schnell eine Fanbase und es gab diverse Ableger. Wobei die Frage offen bleiben muss, wie viele Leute solchen Kram wirklich geglaubt haben und wie viele das als reine Unterhaltungsfiktion sahen, sowie die Frage, ob der Konsum solcher Unterhaltung die Bereitschaft, an deren Wirklichkeit zu glauben, verändert. (Nebenbei, die Geschichte der Verschwörungstheorien wäre noch mal einen Blick wert.)
Die heutige Welle bekommt aufgrund des Internets und der aufgeheitzten politischen Stimmung natürlich eine völlig andere Färbung als die in den 50ern, post-68 und die in den 1990ern.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1549Vergil hat den Homerischen Stoff zum römischen Gründungsmythos umgeformt, aber danach war die Luft 'raus
Stimmt so nicht. Haben nicht noch germanische Adelsgeschlechter ihre Herkunft auf Helden von Troja zurückgeführt?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1549Phantasmen eben nicht ausbaufähig: das gilt für Atlantis 6 andere versunkene Kontinente
Natürlich ist der Mythos ausbaufähig, eventuell kommt man das nicht so mit.
Ich kann mir doch ohne Probleme eine Story ausdenken über verschiedene Kataklysmen, nach denen die Menschheit jeweils von vorne beginnen musste, und dabei z. B. erklären, dass Atlantis, Lemuria oder Mu (?) oder irgendein Kontinent, den ich mir eben ausdenke, dabei unterging oder seine Form oder Position veränderte. Ich bin mir sogar relativ sicher, im Bereich der Esoterik und fantastischen Literatur hat das schon irgendjemand getan. Man könnte auch sagen, dass diese verschiedenen Kontinente verschiedene "Zustände des Bewusstseins" oder Lebensphilosophien darstellen (was Platon sogar irgendwie Rechnung tragen würde) und die Menschheit such durch diese Stadien entwickeln musste.
Nur um nicht missverstanden zu werden sage ich explizit, dass die Weiterentwickelbarkeit einer Story natürlich nichts über ihren Wahrheitsgehalt aussagt.
Zitat von Johanes im Beitrag #1551Haben nicht noch germanische Adelsgeschlechter ihre Herkunft auf Helden von Troja zurückgeführt?
Das war in diesem Fall das französische Königshaus. Aber genau das ist der Punkt: Der Mythos ist feststehend, man hängt sich an das Festgezurrte an, in diesem Fall für eine dynastische Legitimierung, die natürlich ein weitverbreiteter Brauch ist, nämlich mythische Gründerfiguren für die eigene Linie zu reklamieren. Genau dieses Muster hat die Aeneis vorgegeben, und Vergil hat die Troja-Geschichte dafür auf den Kopf gestellt: aus den Nachkommen der Unterlegenen werden die, die Jahrhunderte später die Griechen unterwerfen. Und davorgeschaltet ist eine Irrfahrt, die die Homer'sche Odyssee aufgreift. Wir haben es also mit einer völligen Umpolung der bisherigen Gründungsfabel zu tun - oder einer Ausweitung.
Zitat Natürlich ist der Mythos ausbaufähig, eventuell kommt man das nicht so mit.
Nein, das ist er eben genau nicht. Das Dönekes von Atlantis, um mal daran zu erinnern, ist eine Erfindung der Neuzeit. Platon hat im Kritias & Timaios nur das vage Grundgerüst geliefert, Francis Bacon hat das als reinen Namen aufgegriffen, um seine frühe Utopie irgendwo auf dem Erdball verorten zu können. Das Konzept von "Atlantis", wie wir es kennen, ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, mit Kernpunkt bei Ignatius Donnelly. Und die weiteren "versunkenen Welten", die im Lauf der nächsten 50 bis 70 Jahre fabuliert worden sind (die meisten stammen von den Theosophen, die ihr evolutionäres Schema F über die "7 Stadien", die jeder Planet, jedes Volk, jede Zivilisation durchmacht, damit holzschnittartig grundiert haben), sind exakt nach demselben Schnittmuster gestrickt. Das gilt auch für den allerletzten Hausierer in der Sache, Graham Hancock. Das einzige, wirklich das Einzige, das wechselt, sind die Verortungen. Pastor Spanuth hat Atlantis vor Helgoland gemutet, diverse Franzosen Ende des 19. Jh.s in der Sahara, Hancock in der Antarktis. Der einzige "neue Dreh", den der sich erlaubt hat, ist, das Fehlen JEGLICHER Funde/Beweise direkt als Beweis für diese Existenz auszugeben. Letztlich ist auch die Spielart "Neuschwabenland/Reichflugscheiben" genau hier einzusortieren: Standort Antarktis, eine angebliche Hochtechnologie, deren Stammland in einer Katastrophe untergegangen ist, und von denen nur eine unterirdische Kolonie überlebt hat. EXAKT so haben Donnelly & Co. ihren Kulturdivisionismus hergeleitet: daß das alte Ägypten, die Mayas, die Ätzteken, Troja, you name it, von den Überlebenden nach dem Untergang von Atlantis gegründet worden sind.
Und wenn man sich ein wenig mit diesen esoterischen Spinnereien befaßt, dann fällt einem eben sofort ins Auge, wie rigide all das nach dem gleichen Schnittmuster gearbeitet ist.
Zitat verschiedenen Kontinente verschiedene "Zustände des Bewusstseins" oder Lebensphilosophien darstellen
Das können Sie auf hunderten von (absolut unlesbaren) Seiten bei Madame Blavatsky nachlesen, die genau aus dem Grund "sieben Kontinente" auf der Erde postuliert hat, die im Lauf ihrer Entwicklung intelligente Wesen hervorbringen, die alle "irgendwie" Menschen sind, von denen der Mensch aber nur ein Zwischenglied darstellt. Das fängt mit Hyperborea an, ehemals am heutigen Nordpol gelegen, dessen Bewohner 20m groß & hauptsächlich gasförmig waren, über Lemuria im Indischen Ozean, Atlantis im Atlantik; dann Zentralasien (die Mahatamas irgendwo tief unter Tibet sind die letzten Überbleibsel), aktuell Europa. Die nächste Evolutionstufe der Menschheit soll nach ihr in Nordamerika stattfinden; danach hat die Erde ihre Schuldigkeit getan, wird absterben wie der Mars, von dem sie das übernommen hat & die Venus durchläuft dieselben Stadien. Ausgelöst wird der jeweilige Zyklus durch die esoterischen Energien, die Good Vibrations, das Karma der höchstentwickelten Vorgänger.
Zitat Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1549 aber das sind belanglose Details Sorry, damit machen Sie es sich doch etwas zu einfach.
Ich setze den Passus noch einmal vollständig her:
Zitat ...Spiritismus, Startdatum 1848. Der begann ganz schlicht mit Klopfgeräuschen und Tischrücken im Finstern und steigerte sich dann mit Geisterstimmen, Materialisierungen, mit albern getürkten Doppelbelichtungen, aber eben Lichtbildern als "handfester Beweis", bis etwa 1890. Das ist der Stand, den man vor genau 100 Jahren im "Zauberberg" im Kapitel "Fragwürdigstes" nachlesen konnte (der Roman ist am 28.11.1924 in zwei Bänden bei S. Fischer herausgekommen; Thomas Mann hat 1922 zwei Séancen bei Schrenck-Notzing in München besucht). Seitdem sind da noch "Tonbandstimmen" und das Wiegen der Seele ("21 Gramm") angeflanscht worden; aber das sind belanglose Details.
Dann führen Sie doch bitte mal an, was sich da in den letzten 100 Jahren an "memetischer Entwicklung" getan haben soll. Die Tonbandstimmen stammen von Konstantin Raudive, der damit zuerst 1961 durch den Blätterwald gezogen ist, und bei denen den wenigen Skeptikern, die sich die Mühe gemacht haben, sich das mal anzuhören, unklar ist, ob hier Überreichweiten vorliegen oder einfach nur freche Fälschung. Das "Wiegen der Seele" ist 1907 von Duncan McDougal behauptet worden und, weil es so bizarr war, auch von den Gläubigen schnell wieder vergessen worden (die Esoteriker behaupten als Trägerbasis all ihres Gespukes die Existenz eines "Feinstoffs", eines "Äthers", der eben solche schnöden Eigenschaften wie Masse nicht besitzt) Und erst wieder in den 1990 zu Unehren gelangt.
Und ich kann ihnen eins versichern: da ist im letzten Jahrhundert nichts außer solchen Verzierungen dazugekommen. Wenn Sie anderer Ansicht sind, nennen Sie das konkret: Art, Quelle, Autor. Aber ein ahnungsloser Einwurf wie "das machen Sie sichs doch zu einfach" ist nicht nur billig, er ist nach dem, was ich hier seit Jahren in endlosen Details ausführe, eine Frechheit.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1552Und wenn man sich ein wenig mit diesen esoterischen Spinnereien befaßt, dann fällt einem eben sofort ins Auge, wie rigide all das nach dem gleichen Schnittmuster gearbeitet ist.
Mit der selben Argumentation könnte man sagen, dass Krimis alle gleich sind: Jemand wird ermordet, der Täter hinterlässt Spuren, ein Ermittler findet den Täter anhand der Spuren.
Zitat Das können Sie auf hunderten von (absolut unlesbaren) Seiten bei Madame Blavatsky nachlesen, die genau aus dem Grund "sieben Kontinente" auf der Erde postuliert hat, die im Lauf ihrer Entwicklung intelligente Wesen hervorbringen, die alle "irgendwie" Menschen sind, von denen der Mensch aber nur ein Zwischenglied darstellt.
Wusste ich ehrlich gesagt gar nicht. Dachte, ich hätte mir da was selbst ausgedacht, dabei scheine ich da einen fremden Gedanken nur irgendwo aufgeschnappt zu haben.
Zitat Dann führen Sie doch bitte mal an, was sich da in den letzten 100 Jahren an "memetischer Entwicklung" getan haben soll.
Wenn jemand zum Beispiel behauptet, dass Atlantis nicht als Insel ganz real irgendwo auf der Erde existierte, sondern irgendwie "astral" (was auch immer das bedeutet) oder in einem Paralleluniversum oder sowas, dann kann das schon als eine memetische Entwicklung betrachtet werden, genauso wie oben beim Beispiel eines Krimis. Dass einem da der bohrende Verdacht kommt, diese Behauptung diene dazu zu verhüten, dass der Story mittels empirischen Untersuchungen zur Leibe gerückt wird, ist etwas anderes.
Bei den UFOs, Sie mögen hier die größere Expertise habe, würde ich ebenfalls eine Entwicklung sehen: Von außerirdischen Besuchern, zu einer Verschwörung der Regierung und aktuell scheinen einige andere Szenarien wieder im Kommen. Insbesondere UFOs als interdimensionale Reisende oder gar Dämonen. Wenn wir die Frage nach der Wahrheit außen vor lassen, dann muss man schon zugeben, dass eine memetische Evolution stattfand.
Das sind auch nicht unbedingt Details. Glaubt man, dass UFOs außerirdische Besucher sind, dann ist nicht nur die Frage nach dem Leben auf anderen Planeten beantwortet, so sie existieren, sondern man ist in eine Art Space Opera-Weltanschauung angekommen. Man kann sich dann außerirdische Reiche vorstellen und Konflikte und dergleichen. Sind die UFOs dagegen Zeitmaschinen, verändert sich alles. Trivialerweise haben sie dann nichts mehr mit Aliens zu tun, dafür müssen aber Zeitreisen möglich sein.
Sieht man die UFOs dagegen als Messfehler oder Fehlbeobachtungen, wie sie manchmal auftreten, ergeben sich wiederum andere Konsequenzen.
Zitat von Johanes im Beitrag #1553 Wenn jemand zum Beispiel behauptet, dass Atlantis nicht als Insel ganz real irgendwo auf der Erde existierte, sondern irgendwie "astral" (was auch immer das bedeutet) oder in einem Paralleluniversum oder sowas, dann kann das schon als eine memetische Entwicklung betrachtet werden, genauso wie oben beim Beispiel eines Krimis.
Finden Sie bei E.T.A.Hoffman, "Der goldene Topf" (in der Erstfassung gedruckt als 3. Bändchen der Phantasiestücke in Callots Manier, 1814); Hubert Lampo hat das genau daher für seinen kleinen Roman "Terugkeer naar Atlantis" von 1954 ausgeliehen (die Details des Ausborgens können Sie in seiner tour d'horizon über den Magischen Realismus in der Literatur, De zwanen van Stonhenge, 1972, nachlesen). Das ergibt sich aus dem von den Romantikern aus der keltischen Überlieferung, nun, entliehenen, Topos der "Feenwelt," der "Anderswelt," die kontingent zu unserer Welt liegt, aber nicht Teil von ihr ist & deshalb ein Portal zum Durchstieg benötigt - bei Frau Holle ist das der Brunnen; in der irischen Folklore der Ritt durch die mondlose Nacht, in der chinesischen Tradition der Gang durch die Höhle im heiligen Berg, der ins Land der Unsterblichen führt. Das sind schlichte Rekombinationen folkloristischer Motive, die Sie mit ATU-Nummer + Nachweis etwa bei Aarne, Thompson & Uther im "Motiv Index of Folk Literature" nachschlagen können (ich kenn's noch ohne U als AaTh). Und genau aus diesem Grund werden solche kleinen Varianten unter derselben Ziffer verbucht.
Ich habe aber deutlich gemacht, daß ich hier auf etwas anderes abhebe, nämlich eine dynamische Erweiterung eines solchen Mythologems, die im Fall sowohl des Spiritismus wie der UFOs ganz eng an die real gegebene technologische Evolution gekoppelt ist. Beim Spiritismus haben wir zunächst die alten Wiedergänger und Poltergeister, die durch ein gutes Herz, die Rückgabe des gemopsten Fingerknöchelchens oder einen rabiaten Exorzismus entsorgt werden können - Justinus Kerner hat da aus dem Schwäbischen Dutzende von Beispielen gesammelt *. Mit den Fox-Schwestern gibt es zwei grundsätzliche Änderungen: zum einen sind es eben NICHT mehr die "grateful dead" (wie der Topos in der englischen Folklore-Forschung heißt - ja, Jerry Garcia & seine Combo haben ihren Namen daher entlehnt), sondern Kontakte aus dem Jenseits, um die Hinterbliebenen zu trösten. Und es kommt der Aspekt der Reproduzierbarkeit hinzu: die Geister lassen sich herbeizitieren, und ihre Mitteilungen werden dokumentiert: erst per Mitschrift, dann über das Tröten in Blechtrompeten, Berührungen, Kreideschrift auf verdeckten Tafeln, Photographien, Materialisierungen (vorzugsweise Hände + Unterarme in einer schwimmenden warmen Wachsschicht, mehr dazu hier) schließlich Tonaufzeichnungen und Magnetometer.
*Das ist noch genau jener Stand, den Ernst Bloch in seiner Miszelle "Technik und Geistererscheinungen" von 1934 aufgreift: "jede Dorfkirche hatte ihren Kobold," wobei Bloch befindet, das moderne Neonlicht habe der Spukerei den Garaus gemacht. Was natürlich nicht zutrifft: 6 Jahre später hat Fritz Leiber in seiner Erzählung "Smoke Ghost" das Paradigma für zeitgemäße Geister umrissen:
Zitat "Have you ever thought what a ghost of our times would look like, Miss Hallick? Just picture it. A smoky composite face with the hungry anxiety of the unemployed, the neurotic restlessness of the person without purpose, the jerky tension of the high-pressure metropolitan worker, the sullen resentment of the striker, the callous viciousness of the strike-breaker, the aggressive whine of panhandler, the inhibited terror of the bombed civilian, and a thousand other twisted emotional patterns. Each overlying and yet blending with the other, like a pile of semi-transparent masks? Yet, that's just what such a ghost or vitalized projection would look like, Miss Millick," he continued, smiling in a tight way. "It would grow out of the real world. It would reflect all the tangled, sordid, vicious things. All the loose ends. And it would be very grimy. I don't think it would seem white or wispy or favor graveyards. It wouldn't moan. But it would mutter unintelligibly, and twitch at your sleeve. Like a sick, surly ape. What would such a thing want from a person, Miss Millick? Sacrifice? Worship? Or just fear? What could you do to stop it from troubling you?"
Für die "Außerirdischen in ihren fliegenden Schüsseln" gilt desselbe. Ganz zu Anfang war es: sie beobachten uns! Sie fliegen herum! (das ist der Ist-Stand der aktuellen Drohnen-Manie); bei Adamski, Orfeo Angelucci & den anderen "Kontaktlern" haben sie die alte Rolle der Engel als von Ausgewählten wahrgenommene Botschafter einer Höheren Wahrheit übernommen, die nur eben jetzt Technologie (wenn auch außerirdische) verwenden. Ab den 70er Jahren nimmt das dann ganz handfest sinister, sprich: dämonische Züge an: die alten Kobolde, die Kinder aus der Krippe rauben und einen Wechselbalg zurücklassen, treten jetzt als "die Grauen" (wahlweise: das Grauen) in Erscheinung, beamen verhinderte nachts SF-Autoren wie Whitley Strieber an Bord & schieben ihnen Drahtenden in den Tuches.
Zitat von Johanes im Beitrag #1553Das sind auch nicht unbedingt Details. Glaubt man, dass UFOs außerirdische Besucher sind, dann ist nicht nur die Frage nach dem Leben auf anderen Planeten beantwortet, so sie existieren, sondern man ist in eine Art Space Opera-Weltanschauung angekommen. Man kann sich dann außerirdische Reiche vorstellen und Konflikte und dergleichen
Nun, Ron Hubbard hat das ja bei Scientology buchstäblich so gehandhabt. Hubbard war in den 40er Jahren einer der meistgedruckten SF-Zeilenschinder, fand die Bezahlung aber unbefriedigend & hat sich deshalb eine Religion ausgedacht, die zur Hälfte bei Madame Blavatsky und zur anderen Hälfte bei Sigmund Freud zusammengeklau(b)t ist: der mythische Unterbau bei Nr. 1, die Methodik bei Nr. 2. Nach Elron besteht die Variante der christlichen Erbsünde darin, daß ein böser galaktischer Tyrann vor 75 Millionen Jahren uns (denn wir sind Reinkarnationen der damals Betroffenen) ein schweres Trauma versetzt hat, das nur durch die Therapierung per E-Meter mit Hilfe eines "Clears" erkannt werden und damit neutralisiert werden kann. Sämtliche Unbillen, sowohl der individuellen Person als auch der Zeitläufe, verdanken sich dem. Die Parallelen zu Freuds Urszene sind deutlich; neu ist das Versprechen, gegen genügend Knete die Seele in den Himmel springen zu lassen (obwohl...das kommt auch irgendwie bekannt vor).
Zitat Xenu (/ˈziːnuː/ ZEE-noo),[1][2][3] also called Xemu, is a figure in the Church of Scientology's secret "Advanced Technology",[4] a sacred and esoteric teaching.[5] According to the "Technology", Xenu was the extraterrestrial ruler of a "Galactic Confederacy" who brought billions[6][7] of his people to Earth (then known as "Teegeeack") in DC-8-like spacecraft 75 million years ago, stacked them around volcanoes, and killed them with hydrogen bombs. Official Scientology scriptures hold that the thetans (immortal spirits) of these aliens adhere to humans, causing spiritual harm.[1][8]
These events are known within Scientology as "Incident II",[4] and the traumatic memories associated with them as "The Wall of Fire" or "R6 implant". The narrative of Xenu is part of Scientologist teachings about extraterrestrial civilizations and alien interventions in earthly events, collectively described as "space opera" by L. Ron Hubbard. Hubbard detailed the story in Operating Thetan level III (OT III) in 1967, warning that the "R6 implant" (past trauma)[9] was "calculated to kill (by pneumonia, etc.) anyone who attempts to solve it."
The Church of Scientology normally only reveals the Xenu story to members who have completed a lengthy sequence of courses costing large amounts of money.[12] The church avoids mention of Xenu in public statements and has gone to considerable effort to maintain the story's confidentiality, including legal action on the grounds of copyright and trade secrecy.
Aber Sie irren sich: mit dem Gedanken an UFOs als Alien-Vehikel erkennt man exakt NICHT die "Möglichkeit außerirdischen Lebens" an, wie Wissenschaftler und ernstzunehmende SF-Autoren das tun. I.d.R. sind diese Szenarien allerdings nur bunte Kulisse ohne höheren Anspruch oder dienen allegorischen Zwecken. Es gibt handfeste Gründe, warum SF-Autoren viele Jahre ÜBERAUS toxisch auf die Frage in Radiointerviews "glauben Sie an UFOs?" reagiert haben: weil dieser Aberglaube nämlhc zum einen schlichte völlige Unkenntnis von Astronomie und Physik voraussetzt und zum anderen handfest alberne Formen angenommen hat. Wenn ich etwa darüber nachdenke, ob es auf den bisher nachgewiesenen Planeten Lebensformen geben KÖNNTE - und dies nach dem Stand der derzeitigen Erkenntnis ziemlich defintiv ausschließe, dann halte ich mich an die Erkenntnisse aus den exakten, messenden Naturwissenschaften. In diesem Fall vor allem die Tatsache, daß es sich dabei zumeist um Flaresterne handelt, die jedem in unmittelbarer Nähe kreisenden Planeten die Atmosphäre wegblasen würden.
Ich gehe nicht mit albernen Behauptungen hausieren, solche Wesen könnten mal eben Dutzende von elementaren Naturgesetzen außer Kraft setzen, angefangen bei der Lichtgeschwindigkeit, dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und Newtons actio = reactio - die kategorisch ausschließen, daß uns solche Vehikel von fernen Sternen ungeschoren besuchen kommen. Und schon gar nicht, um hier Allotria auf dem Kinderhort-Niveau einer Emilia Fester abzuziehen. Und die Behauptung "das sind eben Außerirdische" ist in diesem Zusammenhang ein todsicheres Zeichen dafür, daß der, der damit antanzt, nicht verstanden hat, worum es geht. Denn diese Gesetzmäßigkeiten gelten absolut & zu jeder Sekunde für jeden, der hier antanzen möchte: ob Regenwurm, Netzteilnehmer oder galaktische Gurke. Deshalb heißen diese Gegebenheiten auch Naturgesetze. Und deren Gültigkeit auch in der fernsten Galaxis zeigt uns jedes Linienspektrum. Genauso gut kann ich behaupten, Hexen oder Harry P. bei Quietschdich könnten tatsächlich in den Lüften auf Besen herumpesen, ohne Auftrieb, Vortrieb, Lagekontrolle und Treibstoff, "weil sie eben hexen können." Damit bekommen Sie im LK Physik auch keine Bestnote.
Aus genau diesen Gründen sind "galaktische Reiche" auch Tinneff. Die Distanzen, Flugzeiten, der Energiebedarf dafür sind so immens, daß das nicht nur Nonsens auf Stelzen, sondern mit diversen Dutzend Stockwerken ist. Genausogut kann ich mir einen weltweiten Aktienterminhandel ausmalen, der von Einzellern erfunden und betrieben wird, mit Derivatgeschäften im Stundentakt (für galaktische Großreiche müssen Sie da noch ein paar Zehnerpotenzen draufsatteln).
Und jetzt addiere ich noch obendrauf, daß wir seit jetzt 75 Jahren mit diesem Quatsch amüsiert bzw. enerviert werden, ohne daß aus den eben genannten Gründen mehr herausgesprungen ist als ahnungsfreies Geraune. Dann darf ich ganz locker eine Million Euronen, die ich nicht habe, darauf verwetten, daß der Quatsch auch Quatsch ist, ohne ein Risiko einzugehen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Johanes im Beitrag #1553 Mit der selben Argumentation könnte man sagen, dass Krimis alle gleich sind: Jemand wird ermordet, der Täter hinterlässt Spuren, ein Ermittler findet den Täter anhand der Spuren.
Zumindest beim Tatort ist das doch auch so. Googlen Sie doch mal "Der typische Tatort in 123 Sekunden".
Wenn das Aussprechen der Wahrheit »den Falschen« nutzt, dann stimmt etwas mit »den Richtigen« nicht. - Dushan Wegner Ich bin nicht antisemantisch. Einige meiner besten Freunde sind Wörter. Die deutschen Medien informieren mich umfassend und wahrheitsgemäß – außer auf dem Gebiet, von dem ich etwas verstehe.
Zitat von Tiefseetaucher im Beitrag #1555Zumindest beim Tatort ist das doch auch so.
Literarische Genres haben das so an sich: irgendwann sind sie tot. Maustot. Ausgeschrieben. Alle Variationen durchgespielt, und schließlich werden sogar die ironischen Verwurstungen selbst zum drögen Klischee (Sie könnten heute nicht mehr guten Gewissens mit "Tanz der Vampire" oder dem "Leben des Brian" um die Häuser ziehen - es geht nur noch schrill, sackgrob, plump; das erste garstige Beispiel war hier die Rocky Horror Picture Show mit ihrer überkandidelten Vertuntung). Der gotische Schauerroman hat das als erster durchgemacht; zumindest ab Jane Austens "Northhanger Abbey", als ganzes dann ab den 1830er Jahren. Bei Mord+Totschlag hat es zuerst den englischen Landhauskrimi gemeuchelt, mit Lord Plumpudding in der verschlossenen Bibliothek. Die Fantasy im Tolkien-Kielwasser hat das ab Mitte der 70er zersetzt, "A Song of Ice and Fire" sowie Harry Dingenskirchen haben ihren Schnitt gemacht, indem die da ein Mixtum Compositum über gefühlte 5000 Seiten serviert haben: bei GRRM durch die dynastischen Familienfehden der italienischen Frührenaissance, also aus dem Baukasten des historischen Romans wüsteren Zuschnitts; bei H.P. mit dem englischen Schulroman. Die Science Fiction - und zwar nicht nur die olle Space Opera, sondern sämtliche Spielarten, ist vor gut 20 Jahren in diese Agonie übergegangen.
Angesichts des gruseligen Wälzers, den uns die Heimsuchung aus der Uckermark vor kurzem beschert hat, überfiel mich der frivole Gedanke: ob das nicht vielleicht für die Belles Lettres in toto gilt? Wir haben, zumindest seit Corona, das Phänomen, daß Bücher, die Wellen schlagen sollten, bei denen es eine gewisse Erwartungshaltung gibt, erscheinen und völlig spurlos wieder versinken. Uwe Tellkamps "Der Turm" hat es 2008 bei uns zu einem Bestseller gebracht; die Nachreichung "Der Schlaf in den Uhren" scheint keinerlei Resonanz, kein Echo bei Kritik oder Leserschaft erfahren zu haben. Wir hatten im Januar 2024 zwei neue Titel, bei denen vor 20, vor 10 Jahren ein solches Echo, solche Aufmerksamkeit garantiert gewesen wäre: Murakamis "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer", zeitgleich in deutcher wie in englischer Übersetzung auf den Markt gekommen, immerhin Murakami, immerhin 800 Seiten, immerhin zum 75. Und Kelly Links "The Book of Love" - immerhin der erste Roman einer Autorin, die sich mit ihren Erzählungen vor 20 Jahren im Genre einen richtig großen Namen gemacht hat, immerhin seit 15 Jahrne als ihr erster Roman tatsächlich mit Spannung angekündigt, immerhin 650 Seiten. Und in beiden Fällen: NICHTS. Hinzu käme noch Harlan Ellisons "The Last Dangerous Visions", im November endlich - als Torso, aber immerhin - endlich greifbar. Ellisons "Dangerous Visions" von 1967 und die Fortsetzung "Again, Dangerous Visions" von 1972 waren Meilensteine in der Entwicklung der SF, tabubrechend, Schaulaufen sämtlicher großer Namen im Genre. Ellison hat diesen dritten Teil 1974, vor einem halben Jahrhundert, laut angekündigt; die erste Titelliste 1979 veröffentlicht, hat dann bis zu seinem Tod 2018 auf dem Konvolut gehockt wie Fafner auf dem Drachenhort & Michael Straczynski (ja, der Macher von Babylon 5), hat sich dann bereit erklärt, das druckfertig zu machen. Natürlich ist das zum großen Teil angestaubt, zwei Drittel der 33 vertretenen Autoren haben mittlerweile den Styx überquert. Aber schon aus historischem Interesse sollte das für Kritiker ein gefundenes Fressen sein. Und wieder: NICHTS. Null. Schweigen im Wald.
Und in diesem Zusammenhang fiel mir auf, daß die einzigen Scharteken, die noch ironisch glossiert, die überhaupt wahrgenommen werden, die Ablaichungen diverser politischer Zwergsänger sind, die zwar nicht von ihnen selbst in die Tasten gehauen worden sind, aber dafür ausgegeben werden. Den Auftakt der Welle haben Sieur und Madame Obama vor 10, 12 Jahren gemacht, mit Dutzenden von Titeln, die die Regale der Buchhandlungen verstopft haben & komplett verschollen sind (wie all dieses Gerülle), und seit eben Corona Titel wie Heiko Maas' "Aufstehen statt Wegducken," Sawsan Cheblis "Laut", Steinmeiers "Wir," Habecks groß angekündigtem "Den Bach rauf" & eben Merkels "Freiheit." Gleichsam als ob das der Sargdeckel auf der Kategorie Literatur wäre. Und wie alle Dämonen und Untoten sind auch sie nicht fähig, etwa zu schaffen, sondern travestieren nur die früheren wirklichen Leistungen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1554mit dem Gedanken an UFOs als Alien-Vehikel erkennt man exakt NICHT die "Möglichkeit außerirdischen Lebens" an, wie Wissenschaftler und ernstzunehmende SF-Autoren das tun.
Ich glaube, Sie missverstehen mich.
Mir ging es nur um die Feststellung, dass, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach, sich die Geschichte rund um UFOs (oder eben Atlantis) schon noch weiterentwickelt hat. Dass aus unserer Sicht diese Entwicklung nicht Richtung Wahrheit geht, ist natürlich trivial.
Zitat die kategorisch ausschließen, daß uns solche Vehikel von fernen Sternen ungeschoren besuchen kommen. Und schon gar nicht, um hier Allotria auf dem Kinderhort-Niveau einer Emilia Fester abzuziehen.
Ich stelle fest, dass es auch seriöse Astronomen und Physiker zu geben scheint, die interstellare Reisen nicht für physikalisch unmöglich halten.
Und dabei spreche ich nicht von der Ansicht, dass unsere Modelle der Realität falsch sein könnten. Unter dieser Annahme kann man natürlich alles mögliche spekulieren, aber eben um den Preis von solchen Dingen wie den "Miracle argument" gegen sich.
Zitat von Johanes im Beitrag #1557 Ich stelle fest, dass es auch seriöse Astronomen und Physiker zu geben scheint, die interstellare Reisen nicht für physikalisch unmöglich halten.
Solange, bis sie anfangen, das mal kurz durchzurechne. Ein Bierfilz reicht dazu aus.
Wenn Sie solch eine erste Näherung mal ansehen möchte, kann ich nur Kim Stanley Robinsons Roman "Aurora" von 2015 empfehlen, das eine solche interstellare Reise und ihre Mindestvoraussetzungen im bescheidendsten Rahmen mal durchkalkuliert hat. Und das es es um ein Generationenschiff zu Tau Ceti: 3,7 Parsec/12 Lichtjahre, Reisegeschwindigkeit 0,1 c, gesamte Reisedauer also 140 Jahre. Das ist unmittelbarste galaktische Nachbarschaft; kürzer wird's nicht. Das Problem ist: sie müssen die diversen Millionen Tonnen Masse erst mal auf 10% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen (KRS postuliert hier mal eben eine Wundertechnik, um sein Gedankenexperiment durchführen zu können, die 6 Monate konstant mit 1/10g akzeleriert). Sie müssen am Ende die GESAMTE Geschwindigkeit auch wieder loswerden - sonst ist ein Einparken am Ziel schlicht unmöglich (deswegen können Sie oben den Namen Newton lesen) und zwar mit Bordmitteln. Es bremst Sie sonst schlicht nichts ab. Und das geht weder mit Lasern noch mit Warpkernen, sondern schlicht nur mit Masse, die ausgeworfen wird. Entsprechend astronomisch hoch ist das zu erbringende Delta-V. Und jetzt rechnen Sie mal den ganzen Krempel hoch auf halbwegs realistisch einzuschätzende Lösungen für die Drake'sche Gleichung. Nicht daß wir da überhaupt für mehr als 2 oder 3 Terme verläßliche Werte einsetzen könnten - aber selbst die größten Optimisten gehen von durchschnittlichen Entfernungen von 4000 bis 10,000 Lichtjahren bis zum nächsten Außenposten der Klingonen aus. Und selbst wenn sie dort anlangen, müssen Sie das Navigieren vor Ort ebenfalls noch mit dem bewerkstelligen, was ihnen noch an Vorrat verblieben ist. Captain Körk & Konsorten sammeln das zwar mal eben vor Ort zusammen, aber jeder, der sich das in der Praxis bei den Sondenmissionen aschaut, die sich ja an diese vom Universum vorgegebenen Spielregeln halten müssen, sieht, wie beschwerlich das ist. Der Aufwand, den Sie treiben müssen, um 200 Gramm Asteroidenstaub aus 200 Mio. km Entfernung zur Erde zu bringen, ist gewaltig. Anders gesagt: Sie würden 100 Tonnen Treibstoff im System Tau Ceti verpulvern müssen, um einen Kiesel einzusammeln, der Ihnen überhaupt nichts nutzt, und Sie sind Jahre fein damit. Robinsons "Aurora," um beim Beispiel zu bleiben, hat als Bordtreibstoff 50.000 Tonnen Deuterium für den Fusionsgenerator gebunkert; Abbremsung am Ziel erfolgt mit 0,01 g über 20 Jahre; die Gesamtmasse des Schiffs beläuft sich auf 74 Millionen Tonnen.
Soll heißen: es ist leicht, zu schreiben: "Der Countdown ging auf Null & das Raumschiff stieg auf einer Feuersäule in den Zenit empor." Es ist etwas schwerer, das für Kerbal etc. zu codieren. Noch etwas mehr, das auf Film zu bannen. Das zu basteln, zu testen & tatsächlich stattfinden zu lassen am schwierigsten. (Nb.: ULA - United Launch Alliance - hat gestern Stellenanzeigen für drei Diplomphysiker mit Spezialgebiet Nukleartechnik ausgeschrieben: gerätselt wird, ob die an der Versorgung einer ständig bemannten Mondstation oder an einem Antrieb für die äußeren Bereiche des Sonnensystems wrkeln sollen.)
Planspiele sind natürlich einfach; sie haben freilich den Nutzen, daß solche Erkenntnisse dabei herausspringen. FALLS man sich an die Regeln hält. Und die Überschläge, die aktuell in Sachen solcher Mission ventiliert werden ("aktuell" heißt: während der letzten 40 Jahre), betreffen von-Neumann-Sonden, automatische Späher in Coladosengeröße, die irgendwie - "irgendwie" - über die Möglichkeit verfügen sollen, aus solchen Kieseln Kopien von sich selber zu erstellen, funktional + vollaufgetankt notabene, um eine Späherkaskade loszutreten. Reisezeit diverse Millionen von Jahren. Letztendlich ist das eine technologisch verbrämte Spielart von Svante Arrhenius' Panspermie-Vorstellung, nur ein bisserl großformatiger.
Zitat von Johanes im Beitrag #1557dass unsere Modelle der Realität falsch sein könnten
Was ein Strohmann-Argument ist, ebenfalls notabene. Wir schreiben hier auf dem Netz, unter den klimatischen Bedingungen von Sol III: damit auch nur ein einzelnes Zeichen davon im Arbeitsspeicher landet & versendet werden kann, finden buchstäblich wortwörtlich Milliarden Prüfvorgänge an der physikalischen Realität statt. Quantensprünge, logische Gatter, Spannungsabgleiche, Generierung von Elektronenflüssen, Auslesen von Festplatten, punktgenaues Versenden von Datenpaketen, Generierung einer konstanten Netzspannung innerhalb einer sehr beschränkten Variationsbreite, Verbrennungsvorgänge mit Sauerstoff als Oxydator in Milliarden von Körperzellen über Tricarbonsäurezyklus, in einer Atmosphäre, die von einem konstant ruhig laufenden Fusionsgenerator in aktuell 147,6 Millionen recht schnuckelig konstant aufgeheizt wird (ich schlage auf die Entfernung zur Photosphäre der Sonne mal eine Mondentfernung drauf, weil die Fusion nur im innersten Drittel abläuft), erleuchtet ebenso konstant, weil die Raylieghsche Streuung im sichtbaren Bereich des Spektrums ebenso verläslich abläuft. Eine bessere empirische Prüfung der Realität und der Anpassung unsererer Technik an diese Wirklichkeit finden Sie nicht.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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