Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  

ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 1.498 Antworten
und wurde 56.960 mal aufgerufen
 Weitere Themen
Seiten 1 | ... 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | ... 60
F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.249

23.11.2023 18:28
#1126 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1121
Leider. Wir sollten uns verschulden und dafür Infrastruktur, Digitalisierung usw. nach vorne bringen.


Wie bereits oben geschrieben: Sie dürfen dem lieben Gott danken, wenn diese unfähigen Leute nicht auf die Idee kommen zu investieren. Da würde dann sowas rauskommen wie ein Hochbahn-Netz, dessen Bahnhöfe keine Treppen haben und das Auslagern sämtlicher Bürgerdaten auf Microsoft-Server. Nein danke.

Allerdings hätte ich eine gute Idee zur Verwendung geliehenen Geldes, wenn man das Prinzip der gemeinschaftlichen Schuldenhaftung schon ausnützen will um das eigene Risiko zu reduzieren: Das Umlage-System sofort abschaffen, die Rente auf ein kapitalgestütztes System umstellen und mit Schulden die Ansprüche der Übergangs-Generationen finanzieren. Das sollte man allerdings tatsächlich sehr zeitnah in Angriff nehmen, solange die Babyboomer noch berufstätig und an ihrem Einkommenszenit sind, ansonsten wird die Nummer unbezahlbar; da kämen dann die von Llarian erwähnten Bonitätsprobleme ins Spiel*.

*interessant an dem Gedankenspiel, nebenbei: Nachdem der Staat dann auch weiterhin die Richtlinien setzen wird, bspw. für die Angestelltenportfolios von Pensionsfonds, könnte er durch den Zwang, einen gewissen Teil an Staatsanleihen zu halten selbst Nachfrage erzeugen und damit die Zinsen unter Kontrolle halten; alternativ/zusätzlich könnte man für Investments in Staatsanleihen auch steuerliche Vorteile gewähren. Das wird m.W. auch in vielen Ländern, die keinen Bismarck hatten, so gemacht.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.401

23.11.2023 19:52
#1127 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1124
Mittlerweile melden die Agenturen das etwas präziser, und es läuft exakt darauf hinaus.

Der Kleine Zyniker© muß sich auch mal wieder melden.

Lindner hat also den Coronafonds in Höhe von 60 Milliarden, also eindeutig zweckgebunden, einfach umgewidmet & für "Kliemer!" verwendet. Das Geld ist bis zum letzten Heller verplant worden. Und jetzt kommt das Ordnungsamt und sagt "Njet! Der Buchungstrick geht nicht durch!" Und weil jetzt der Zaster für die schönen Pläne fehlt, wird eine Notlage erklärt, um doch noch etwas loszueisen. Irgendwie erinnert das an den Angeklagten vor Gericht, der Vater und Mutter erschlagen hat und jetzt auf mildernde Umstände plädiert, weil er doch Vollwaise sei.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.249

23.11.2023 20:04
#1128 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1127
Der Kleine Zyniker© muß sich auch mal wieder melden.

Lindner hat also den Coronafonds in Höhe von 60 Milliarden, also eindeutig zweckgebunden, einfach umgewidmet & für "Kliemer!" verwendet. Das Geld ist bis zum letzten Heller verplant worden. Und jetzt kommt das Ordnungsamt und sagt "Njet! Der Buchungstrick geht nicht durch!" Und weil jetzt der Zaster für die schönen Pläne fehlt, wird eine Notlage erklärt, um doch noch etwas loszueisen. Irgendwie erinnert das an den Angeklagten vor Gericht, der Vater und Mutter erschlagen hat und jetzt auf mildernde Umstände plädiert, weil er doch Vollwaise sei.


Ich glaube Ihr kleiner Zyniker muss in den Ruhestand, denn ich kann hier nicht viel Zynismus erkennen; er erklärt schließlich nur die Realität, die den Zyniker seit Jahren mit Vollgas überholt (nebenbei: auch die "Rechtsextremen" und "Verschwörungstheoretiker"). Mein Motto ist schon seit Jahren: Wer im ZDF über Politik lachen will, darf sich nicht die Heute-Show anschauen, sondern das Heute-Journal.

Aber ich verstehe, worauf Ihr Zyniker hinaus will. Meiner hat sich auch gemeldet und zur Kenntnis gegeben, dass das nachträgliche Feststellen einer Notlage sehr gut zum Zustand der Republik passt, in der Hochwasserkatastrophen sich nach dem Zeitplan der Regierungschefin richten müssen und Krankenwägen mehrere Stunden zu spät kommen, weil sie von Gottesanbetern attackiert oder von Klimarettern blockiert wurden... dass, nebenbei, jegliche Investitionsprojekte des Staates dreimal- bis unendlich länger (als geplant) dauern, darf man da auch gerne noch vermerken...
Wie kann unter diesen Bedingungen eine Regierung zeitnah feststellen, ob eine Notlage vorliegt? Völlig unmöglich...

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.249

23.11.2023 20:21
#1129 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #1128
Wie kann unter diesen Bedingungen eine Regierung zeitnah feststellen, ob eine Notlage vorliegt? Völlig unmöglich...


Kleiner Nachtrag dazu: Das beste Beispiel ist ja jetzt das Budgetloch bei der Bundeswehr über 1,5 Milliarden, das nur durch Strom- und Gaspreissteigerungen in einem Jahr verursacht wurde. Völlig irre. Das könnte man zwar auch irgendwo antizipieren, aber das will man natürlich nicht, weil Wind und Sonne keine Rechnung schicken dürfen...

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

24.11.2023 00:33
#1130 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1122
Nein, ich glaube nicht, dass die Leute in der von Ihnen konstruierten Situation so das Problem haben. Das Problem haben eher die haufenweise überflüssigen NGOs


Das ist in der Tat ein guter Punkt. Ich habe sie gedanklich wirklich zusammengelegt.
Nach reiflichen Nachdenken (und Lektüre), denke ich aber, die Behauptung ist begründbar, dass genau solche Strukturen es sind, die wir untersuchen müssten.

Zitat von Llarian im Beitrag #1122
Zum zweiten: Wir sind nicht mehr so lange kreditwürdig. Deutschland ist bereits heute massiv überschuldet.


Sind die USA auch, ist sogar China. Ergo: Kein Problem.

Klingt zwar verrückt, aber wenn jeder einzelne Akteur genau den selben Fehler macht, dann kann es von Vorteil sein, dem zu folgen.
Soweit ich weiß sind Finanzinstitute gezwungen, Staatsanleihen als Sicherheiten zu akzeptieren.

Entschuldigen Sie meinen Zynismus in der Sache, aber eine Reihe von Beispielen hat mich einfach belehrt.

Zitat von Llarian im Beitrag #1122
Die grüne Utopie muss genauso scheitern wie der Sozialismus das schon immer getan hat.


Wo soll sie den scheitern? Das ist letztlich die Hoffnung (!) auf den Untergang des eigenen Landes.

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #1128
Wie kann unter diesen Bedingungen eine Regierung zeitnah feststellen, ob eine Notlage vorliegt? Völlig unmöglich...


Letztlich ist es das BVerfG, das jetzt die Zügel in der Hand hält.

"Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein, aber nicht." - Goethe

Krischan Offline




Beiträge: 641

24.11.2023 14:04
#1131 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1130

Sind die USA auch, ist sogar China. Ergo: Kein Problem.

Klingt zwar verrückt, aber wenn jeder einzelne Akteur genau den selben Fehler macht, dann kann es von Vorteil sein, dem zu folgen.
Soweit ich weiß sind Finanzinstitute gezwungen, Staatsanleihen als Sicherheiten zu akzeptieren.



Das ist aber ein Schneeballsystem. Und das funktioniert nur, wenn es Staatsanleihen gibt, die halbwegs sicher sind (d.h. das Vertrauen der handelnden Akteure in den Fortbestand des Staates und dessen Fähigkeit, in Zukunft die Verbindlichkeiten zu bedienen). Niemand kauft ja Staatsanleihen von afrikanischen Kleptokratien oder Surenstaaten - jeder will halbwegs verlässliche, und das sind nunmal europäische oder US-Staatsanleihen.

Und sobald die Wirtschaft dieser Länder nicht mehr läuft, sinkt die Kreditwürdigkeit. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Krischan

Deutsche Wurst - alles andere ist Käse.

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

24.11.2023 19:53
#1132 RE: Die dänischen Sozialdemokraten Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1130
Sind die USA auch, ist sogar China. Ergo: Kein Problem.

Die haben auch florierende Wirtschaften, eine sichere Energieversorgung und keine Grünen an der Macht. Krischan schrieb es gerade sehr passend: Kreditwürdigkeit hängt direkt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Und die zeigt in Deutschland deutlich nach unten. Ein Kredit ist ja nichts weiter als ein Scheck auf die Zukunft. Wenn ich aber in der Zukunft kein Geld haben werde, weil gerade die eigene Wirtschaft ruiniert wird, gibt mir keiner Geld. Das Geld, das derzeit an Schulden aufgenommen wird, stammt aus der Enteignung der eigenen Bürger. Wenn die einmal enteignet sind, ist da nicht mehr viel, was man noch nehmen kann. Weder Chinesen noch Amerikaner noch sonstwer, der seine sieben Sinne beisammen hat, wird hier noch viel Kredit geben.

Zitat
Soweit ich weiß sind Finanzinstitute gezwungen, Staatsanleihen als Sicherheiten zu akzeptieren.


Das sind sie. Und deswegen ist die EZB am Ende genauso pleite wie die EU selber. Geld kann man drucken, aber Kapital nicht. Und auch die EZB kann keines aus dem nichts erschaffen. Das ist am Ende Druckerpresse und wer soll die wertlosen Euros kaufen?

Zitat
Wo soll sie den scheitern?


Sie scheitert gerade live vor ihren Augen. Wir haben die massivste Verarmung seit dem zweiten Weltkrieg. Und das als direkte Folge der grünen Politik. Es scheitert derzeit überall in diesem Lande. Die Wirtschaft geht den Bach ab, die Energieversorgung hängt am seidenen Faden, die Verschuldung wird zunehmend unkontrolliert, die innere Sicherheit ist nur noch eine schöne Erinnerung und der Rechtsstaat Geschichte. Wo scheitert es denn gerade nicht?

Zitat
Das ist letztlich die Hoffnung (!) auf den Untergang des eigenen Landes.


Hoffnung weniger als ein Blick auf die Realität. Die grüne Utopie geht genauso unter wie jeder Sozialismus, das ist trivial. Ob sich Deutschland vorher davon frei macht (zu einem inzwischen irrsinnigen Preis) vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Wenn es das Land aber nicht schafft, dann ist es der Untergang. Nicht weil ich es mir wünsche, sondern weil das die Realität ist. Wenn jemand aus dem 10 Stock springt, dann ist die Folge ziemlich unweigerlich eine sehr unangenehme Begegnung mit dem Boden, im Allgemeinen gefolgt vom Tod. Sterben werden wir nicht, aber die Realität nimmt keine Rücksicht auf grüne Traumtänzerei. Die grüne Politik führt unweigerlich und zwangsnotwendig in den Untergang. Sie oder wir haben nur die Wahl zwischen Abkehr oder Katastrophe. Tertium non datur.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

24.11.2023 21:10
#1133 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Krischan im Beitrag #1131
Und sobald die Wirtschaft dieser Länder nicht mehr läuft, sinkt die Kreditwürdigkeit. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.


In Bezug auf dieses System, sorry, bin ich eben ein wenig zynisch eingestellt.

Soweit ich weiß müssen Kreditinstitute einen gewissen Anteil an Sicherheit halten. Und das ist möglich in Staatsanleihen. Deshalb besteht von Seiten der Kreditwirtschaft ein gewisser Druck, Staatsanleihen zu erwerben.

Zitat von Llarian im Beitrag #1132
Wenn ich aber in der Zukunft kein Geld haben werde, weil gerade die eigene Wirtschaft ruiniert wird, gibt mir keiner Geld.


Sie sind kein souveräner Staat.
Ich verweise darauf, dass Kuba trotz Embargo und allem immer wieder Kredite für irrwitzigste Investitionen bekommt. Häuft werden die Schulden dann am Ende nicht bezahlt.

Zudem: Wenn es zu einer globalen Staatsschuldenkrise kommt, wird man irgendwann einfach eine internationale Konferenz veranstalten und die Schulden für nichtig erklären. Es muss nur genügend Länder betreffen.

Medial kann man das ideal framen, indem man die böse Finanzindustrie, die Reichen und so dafür verantwortlich macht. Hat damals auch gut funktioniert. Viele in der Öffentlichkeit wollen das glauben.
Nur in der Finanzwelt selbst wird das zu Verwerfungen führen, aber ich bin mir nicht mal sicher, ob es dafür nicht einen Plan B gibt.

Die einzige Rücksicht, die man vielleicht nehmen muss, ist die Lage in den anderen großen Blöcken wie China, Japan, Amerika usw.

Der Einzige, der dabei was zu verlieren hat, ist der Privatsparer, der investiert ist. Weil er keine Lobby hat.

Zitat von Llarian
Sie oder wir haben nur die Wahl zwischen Abkehr oder Katastrophe. Tertium non datur.



Wenn wir eine Katastrophe brachen, um zu lernen, dann muss diese leider hier stattfinden. Soweit ich sehe ist Deutschland das globale Epizentrum dieser Grünen Bewegung. Kann natürlich Falschwahrnehmung sein, aber vieles kommt von hier.
In den USA gibt es zwar z. T. auch Ideologien, die Leute zur Politik veranlassen, aber es sind zumeist andere.

"Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein, aber nicht." - Goethe

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.401

24.11.2023 21:30
#1134 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1133

Ich verweise darauf, dass Kuba trotz Embargo und allem immer wieder Kredite für irrwitzigste Investitionen bekommt. Häuft werden die Schulden dann am Ende nicht bezahlt.



Zitat
Cuba - Foreign investment


In February 1960, Fidel Castro announced that foreign investment in Cuba would be accepted only if delivered to the government to be used as it saw fit. The enterprises in which this capital would be invested were to be "national enterprises," so that Cuba would not be dependent on foreigners. Any new foreign investments were to be controlled by the Central Planning Board. From mid-1960s, US holdings in Cuba were systematically seized, partly for political reasons and partly because US corporations refused to accept Cuba's terms of nationalism. Some of the investments of other foreign nationals were left operating under stringent governmental regulation.

Between 1960 and the early 1970s, foreign investment activities were restricted to limited technical and economic assistance from East European countries and the then-USSR, with which Cuba concluded over 40 cooperation agreements between 1963 and 1983. Limited investments from the non-communist world were sought with some success in the mid-1970s. In 1982, in a further effort to attract investors from Western Europe, Canada, and Japan, Cuba passed its first foreign investment law, permitting foreign companies to form joint ventures with the Cuban government, but to own no more than 49% of the stock. In 1985, however, direct investment in Cuba by OECD countries totaled only $200,000.

Since 1990, the Cuban government has seen the necessity to open its recessed economy to foreign investment, either via joint ventures or other forms of association. In 1992, Cuba further intensified its efforts to attract foreign investment in several key areas of its economy, including sugar, tourism, textiles, tobacco, pharmaceuticals, nickel, and shipping. In 1995, full repatriation of profits and 100% foreign ownership was allowed in Cuba.

The annual inflow of foreign direct investment (FDI) into the more liberalized Cuba reached a peak of $15.2 in 1998, up from $1 million the year before. As of 1998, there were 322 joint ventures in force, with partners from over fifty different countries. In addition, many foreign contracts were being sought for oil drilling. FDI inflow dropped to $9 million in 2000 and turned into divestment of -$10.3 million in 2000. Inflow was $4.6 million in 2001. Principal sources of foreign investment include Canada, Spain, France, Italy, the Netherlands, and Latin America.

In April 2002, after President Chavez of Venezuela was returned to power following a coup supported by the Bush administration, oil shipments to Cuba on concessional terms were cut off. In April 2003, there appeared to be a decisive shift away from further opening of the economy as the Castro regime rounded up dissidents and executed by firing squad three men who attempted to hijack a passenger ferry to take them to Florida, accusing the US Mission Chief of trying to organize political opposition to the regime.


https://www.nationsencyclopedia.com/Amer...INVESTMENT.html

Der Comecon hat in Kuba nichts investiert, sondern immer auf Begleichung gegen Agarprodukte, zumeist Zucker, oder gegen Transferrubel bestanden. Was übrigens der Grund für die Kaltstellung Guevaras im April 1965 als Industrieminister war.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

25.11.2023 18:20
#1135 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

"Mörder von George Floyd in Gefängnis offenbar niedergestochen"
> https://archive.is/sJwPP

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

26.11.2023 01:21
#1136 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1133
Ich verweise darauf, dass Kuba trotz Embargo und allem immer wieder Kredite für irrwitzigste Investitionen bekommt. Häuft werden die Schulden dann am Ende nicht bezahlt.

Waren Sie mal auf Kuba? Ich bin sehr sicher, Sie wollen da nicht leben. Immer wieder Kredite bekommen ist nicht damit zu vergleichen Investitionen zu bekommen. Da plänkelt vielleicht mal ein bischen was rein, kaum ein Almosen am Ende, aber Kuba ist arm, verdammt arm. Und daran ändert sich auch so nix.

Zitat
Zudem: Wenn es zu einer globalen Staatsschuldenkrise kommt, wird man irgendwann einfach eine internationale Konferenz veranstalten und die Schulden für nichtig erklären.


Das hat Fugger schon so gemacht. Nur: Das ändert ja nichts. Natürlich kann man als Staat immer erklären, man zahle seine Schulden nicht. Nur sehen das die Gläubiger eben auch. Und geben einem nichts mehr. Kreditwürdigkeit ist keine Funktion, die damit zusammenhängt wie viele Schulden ich nominal habe, sondern eine Funktion der Wahrscheinlichkeit, ob ich die in Zukunft(!) zurückzahlen werde. Schuldenschnitte sind ganz hervorragende Methoden. Um den Gläubigern zu signalisieren, dass sie ihr Geld nie wieder bekommen werden. Und aus einem solchen Schnitt resultiert am Ende genau eins: Keine Kreditwürdigkeit mehr. Und genau das ist es, was ich zu Anfang schrieb.

Zitat
Medial kann man das ideal framen, indem man die böse Finanzindustrie, die Reichen und so dafür verantwortlich macht. Hat damals auch gut funktioniert.


Bei der Presse vielleicht. Und auch bei dummen Menschen. Das blöde ist: Investoren sind keine dummen Menschen und geben auch nicht viel auf die Presse. Sehen Sie sich ruhig entsprechende Kandidaten an, wie beispielsweise Argentinien oder auch Venezuela oder Griechenland. Warum investiert da kein Schwein? Weil Investoren nicht blöde sind. Die interessieren sich nicht für Framings, gute Worte oder dumme Journalisten. Die interessieren sich rein für Zahlen. Und die deutschen Zahlen sind schlecht. Was meinen Sie wo die Rezession herkommt?

Zitat
Wenn wir eine Katastrophe brachen, um zu lernen, dann muss diese leider hier stattfinden. Soweit ich sehe ist Deutschland das globale Epizentrum dieser Grünen Bewegung. Kann natürlich Falschwahrnehmung sein, aber vieles kommt von hier. In den USA gibt es zwar z. T. auch Ideologien, die Leute zur Politik veranlassen, aber es sind zumeist andere.


Den grünwoken Quatsch gibt es auch in den USA. Der zentrale Unterschied besteht darin, dass sich in den USA noch viele dagegen wehren, während in Deutschland die Gegenwehr recht effektiv ausgeschaltet wurde, was viel mit der deutschen Sucht nach Führung und Staatsglauben zu tun hat. Und leider ist es ja tatsächlich so, dass die Leute oftmals erst selber massiv leiden müssen, um zu erkennen, was für einen Schrott sie machen. Der Faschismus ist in Deutschland ja nicht untergegangen, weil die Leute soviel nachgedacht haben oder plötzlich realisiert haben, was die Nazis veranstaltet haben, sondern weil sie selber plötzlich im Bombenhagel gesessen haben und die Not erlebt haben. Ebenso ist in Osteuropa der Kommunismus deutlich verhasster als in Deutschland, weil die Ostdeutschen aufgefangen wurden, während die Osteuropäer die volle Wucht abbekommen haben. Der Mensch lernt durch Schmerzen, nicht durch nachdenken. Und insofern glaube ich tatsächlich, dass es hier erst noch sehr viel mehr schmerzen muss, bis das Grüne untergeht. Historisch finde ich das nicht schlimm, mich belastet nur, dass ich mittendrin sitze.

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

26.11.2023 01:22
#1137 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1135
"Mörder von George Floyd in Gefängnis offenbar niedergestochen"
> https://archive.is/sJwPP

Derek Chauvin ist kein Mörder. Genauso wie O.J. Simpson auch kein Unschuldiger ist.

flobotron Offline



Beiträge: 327

26.11.2023 07:01
#1138 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Wäre

Zitat von Llarian im Beitrag #1137
Zitat von Johanes im Beitrag #1135
"Mörder von George Floyd in Gefängnis offenbar niedergestochen"
> https://archive.is/sJwPP

Derek Chauvin ist kein Mörder. Genauso wie O.J. Simpson auch kein Unschuldiger ist.


Und wären beide Fälle vor einer weißen Jury verhandelt worden, so wäre OJ im Gefängnis und Chauvin frei.
Die Linke Identitätspoltik um zu Teilen und zu Herrschen ist dort schon voll aufgegangen.

Auch wenn wir ein anderes Verfahren zur Rechtsprechung haben, falls sie hier vor Gericht landen, fahren sie deutlich besser wenn sie kein alter weißer Mann sind.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

26.11.2023 13:40
#1139 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1136
Kreditwürdigkeit ist keine Funktion, die damit zusammenhängt wie viele Schulden ich nominal habe, sondern eine Funktion der Wahrscheinlichkeit, ob ich die in Zukunft(!) zurückzahlen werde. Schuldenschnitte sind ganz hervorragende Methoden. Um den Gläubigern zu signalisieren, dass sie ihr Geld nie wieder bekommen werden. Und aus einem solchen Schnitt resultiert am Ende genau eins: Keine Kreditwürdigkeit mehr. Und genau das ist es, was ich zu Anfang schrieb.


Sie rennen bei mir offene Türen ein, ehrlich.

Jedoch ist es so: Wenn ein Land seine Kreditwürdigkeit verliert, ist das schlimm für das Land; wenn alle Länder ihre Kreditwürdigkeit verlieren, ist das schlimm für die einfachen Sparer und Kleininvestoren.
Banken sind heute unausweichlich. Diese Banken müssen qua Gesetz Sicherheiten aufbauen zu denen qua Gesetz Staatsanleihen gehören. Man mag das Ganze für eine juristische Fiktion halten und streng mathematisch-finanzwirtschaftlich gesehen ist es das auch, aber da die Banken schlicht keine Alternaitve zum Kauf von Staatsanleihen haben...

Mag sein, dass Sie als Privatinvestor es besser wissen und das Geld dann eben nicht mehr da reinpacken. Doch auch da ist die Frage, ob sie damit überhaupt rational handeln.
Denn einen globalen Schnitt entkommen Sie damit jetzt auch nicht. Sie profitieren nur weniger, wenn es gut läuft.

Es ist der selbe alte Witz: Schulden Sie der Bank 1.000.000, haben Sie ein Problem. Schulden Sie der Bank 100x soviel, hat die Bank ein Problem.

Zitat von Llarian
Ebenso ist in Osteuropa der Kommunismus deutlich verhasster als in Deutschland, weil die Ostdeutschen aufgefangen wurden, während die Osteuropäer die volle Wucht abbekommen haben.



Ich glaube, die Mentalität des Ostdeutschen ist da gar nicht so verschieden.
Den Unterschied muss man eher in den Institutionen suchen.

Zitat von flobotron im Beitrag #1138
Auch wenn wir ein anderes Verfahren zur Rechtsprechung haben, falls sie hier vor Gericht landen, fahren sie deutlich besser wenn sie kein alter weißer Mann sind.


Hängt davon ab...

"Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein, aber nicht." - Goethe

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

26.11.2023 14:24
#1140 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von flobotron im Beitrag #1138
Und wären beide Fälle vor einer weißen Jury verhandelt worden, so wäre OJ im Gefängnis und Chauvin frei.

Ich würde das nicht unbedingt an der Hautfarbe der Jury festmachen wollen. In der Tat war die im wesentlichen schwarze Jury im Simpson Prozess voreingenommen, aber die Beweislage war doch ziemlich erdrückend. Bis heute besteht ja kein ernsthafter Zweifel daran, dass er es getan hat (er hat es ja auch inzwischen mehr als deutlich rausgebrüllt). Aber die Jury hatte neben der Tat noch etwas ganz anderes zu berücksichtigen: Unruhen. Wäre Simpson schuldig gesprochen worden hätte das Dutzende, im schimmsten Falle hunderte von Toten produziert. Die Jury musste sich klar entscheiden zwischen Rechtsstaat und der Verantwortung für Rassenunruhen. Und ich vermute, dass die Verantwortung hier die ganz entscheidende Rolle gespielt hat. Im Chauvin Prozess haben wir etwas ähnliches gesehen, denn diese kam, obschon sechs Mitglieder der Jury Weiße waren, zu einem Schuldspruch. Einem lächerlichen noch dazu. Aber auch hier: Wer immer abgewichen wäre, und in dem Falle hätte ja auch nur einer genügt, hätte das Dutzende Tote produziert. Und auch hier hat sich die Jury für die Verantwortung entschieden.

Ich persönlich finde den zweiten Fall bedeutend schlimmer. Im Ersten kann man ethisch argumentieren: Es ist besser einen Schuldigen laufen zu lassen, als Dutzende Tote in den Straßen. Beim zweiten Fall ist dagegen ein Unschuldiger geopfert worden. Das kann nicht Rechtsstaat sein. Und das ist keine Frage der Hautfarbe. Acuh wenn es pathetisch klingen mag, ich glaube die amerikanische Justiz hat mit dem Chauvin Urteil ähnlichen Schaden am amerikanischen Rechtsstaat bewirkt, wie die Harbarth Urteile am deutschen. Und sowas wirkt Jahrzehnte nach. Mindestens.

Zitat
Die Linke Identitätspoltik um zu Teilen und zu Herrschen ist dort schon voll aufgegangen.


Das ist am Ende schlicht Lynchjustiz, der linke Mob steuert das Urteil.

Zitat
Auch wenn wir ein anderes Verfahren zur Rechtsprechung haben, falls sie hier vor Gericht landen, fahren sie deutlich besser wenn sie kein alter weißer Mann sind.


In der Tat, aber aus anderen Gründen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

26.11.2023 14:37
#1141 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1139
Jedoch ist es so: Wenn ein Land seine Kreditwürdigkeit verliert, ist das schlimm für das Land; wenn alle Länder ihre Kreditwürdigkeit verlieren, ist das schlimm für die einfachen Sparer und Kleininvestoren.

Das passiert ja nicht. Es sind ja nur die Deutschen, bzw. die Europäer. So lange die amerikanische Wirtschaft läuft bleiben die Amerikaner kreditwürdig, egal ob sie von der Quote her höher liegen als die Deutschen. Und über sowas wie Schuldenschnitte wird in Amiland nicht diskutiert. In Deutschland dagegen sind Investitionen schlicht in echter Gefahr. Ich habe jedenfalls hier nichts mehr investiert und ich weiß warum.

Zitat
Mag sein, dass Sie als Privatinvestor es besser wissen und das Geld dann eben nicht mehr da reinpacken. Doch auch da ist die Frage, ob sie damit überhaupt rational handeln.


Geld da zu investieren, wo es sicherer ist, ist absolut rational.

Zitat
Denn einen globalen Schnitt entkommen Sie damit jetzt auch nicht.


Um den geht es erst einmal gar nicht. Es geht erst einmal um die Frage, wem ich noch Kredit gebe (damit haben wir angefangen). Und ich bin auch nicht das Maß der Dinge. Ich mag dem (deutschen/europäischen) Schnitt vielleicht nicht entkommen, aber der amerikanische Investor tut es, der nicht dumm genug ist sein Geld in Deutschland zu investieren. Und um den geht es. Wenn Geld aus Deutschland abgezogen wird, weil hier die Grünen regieren, dann können Sie es nicht mehr schneiden. Es ist nicht mehr da. Und es kommt auch nicht wieder. Deutschland exportiert seit Jahrzehnten Kapital. Nur kommt immer weniger davon zurück.

Zitat
Es ist der selbe alte Witz: Schulden Sie der Bank 1.000.000, haben Sie ein Problem. Schulden Sie der Bank 100x soviel, hat die Bank ein Problem.


Und genau DAS ist der Grund, warum immer weniger in Europa und speziell in Deutschland investiert wird. Denn niemand möchte dieses Problem haben.

Zitat
Ich glaube, die Mentalität des Ostdeutschen ist da gar nicht so verschieden.


Doch, ist sie. In Polen liege so ziemlich alle Kommunisten, Sozialisten und andere Linken bei 8,6 Prozent (Stand 2023), die SED alleine kommt dagegen im Osten Deutschlands dank Hilfe der Block-CDU sogar zu einem Ministerpräsidenten. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Der deutsche Osten ist 89 recht weich gefallen, das haben die Osteuropäer anders erlebt.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

26.11.2023 18:43
#1142 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1141
Zitat von Johanes im Beitrag #1139
Jedoch ist es so: Wenn ein Land seine Kreditwürdigkeit verliert, ist das schlimm für das Land; wenn alle Länder ihre Kreditwürdigkeit verlieren, ist das schlimm für die einfachen Sparer und Kleininvestoren.

Das passiert ja nicht. Es sind ja nur die Deutschen, bzw. die Europäer. So lange die amerikanische Wirtschaft läuft bleiben die Amerikaner kreditwürdig, egal ob sie von der Quote her höher liegen als die Deutschen.


Vor den Ukrainekrieg und den Grünen war das aber bei den Deutschen relativ selbstverständlich.

Zitat
Geld da zu investieren, wo es sicherer ist, ist absolut rational.



Soweit ich weiß wird das Risiko finanztechnisch eingepreist, indem eine fiktive Versicherung konstruiert wird.
Zudem sie davon ausgehen, dass es in den USA so viel besser aussieht. Warum?

Japans Staatsschulden sind bei ca. 200%, Amerikas Bundesstaaten und Kommunen sind stark verschuldet und die Pensionierungskosten sind ziemlich hoch. Der Bund hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass er die Schulden übernehmen wird.

Zitat
Doch, ist sie. In Polen liege so ziemlich alle Kommunisten, Sozialisten und andere Linken bei 8,6 Prozent (Stand 2023), die SED alleine kommt dagegen im Osten Deutschlands dank Hilfe der Block-CDU sogar zu einem Ministerpräsidenten. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Der deutsche Osten ist 89 recht weich gefallen, das haben die Osteuropäer anders erlebt.



So weich war es meines Wissens auch nicht.
Vor allen Dingen gab es kein Bundesparlament, in dem die anderen osteuropäischen Nationen eine Klientelpartei für sich bekommen haben, wie die PDS im Osten.

"Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein, aber nicht." - Goethe

Llarian Offline



Beiträge: 7.108

27.11.2023 21:21
#1143 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1142
Vor den Ukrainekrieg und den Grünen war das aber bei den Deutschen relativ selbstverständlich.

Und dennoch sind beide nicht direkt ursächlich, zumindest nicht vollständig. Der Abstieg Deutschlands und damit auch der Verlust von Kreditwürdigkeit begann bereits vor 25 Jahren, wurde dann durch Merkel massiv verstärkt und bekommt nun die grüne Krönung. Dazu muss man sehen, dass Investitionen ja auch selten auf 50 Jahre getroffen werden, deshalb war der Rückgang unter Schröder schon vorhanden, wurde unter Merkel (vor allem ab Merkel III) erheblich stärker und erreicht inzwischen einen Hochpunkt nach dem anderen. Es bröckelt schon lange, aber Einsturzerscheinungen werden immer erst sehr viel später sichtbar.

Zitat
Soweit ich weiß wird das Risiko finanztechnisch eingepreist, indem eine fiktive Versicherung konstruiert wird.


So ist es. Und die Versicherung für Deutschland wird den Investoren zunehmend zu teuer.

Zitat
Zudem sie davon ausgehen, dass es in den USA so viel besser aussieht. Warum?


Weil in den USA der Widerstand noch sehr aktiv ist. Weil die Amis nicht über Schuldenschnitte reden und es gerade jetzt danach aussieht, als würde wieder ein vernünftiger Präsident an die Macht kommen. Weil die Amis nicht in einer Rezession stecken.

Zitat
Der Bund hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass er die Schulden übernehmen wird.


So wie die Studentenkredite? Das muss erst einmal klappen. So oder so, wir können das ja unterschiedlich sehen, aber der Geldfluß bestätigt mich darin, dass ich in bester Gesellschaft bin.

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.249

27.11.2023 23:05
#1144 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1142
Vor den Ukrainekrieg und den Grünen war das aber bei den Deutschen relativ selbstverständlich.


Weil bis dahin, trotz des Schröder'schen und Merkel'schen Zerstörungswerks immer noch genügend Vertrauen in die Zukunft der deutschen Wirtschaft vorhanden war. Vielleicht auch verbunden mit dem Glauben, dass die Klimareligion nicht allumfassend wird in Deutschland. Das erodiert natürlich sehr schnell, wenn die nächste Regierung noch durchgeknallter wird.

Zitat von Johanes im Beitrag #1142
Soweit ich weiß wird das Risiko finanztechnisch eingepreist, indem eine fiktive Versicherung konstruiert wird.


Die Versicherung ist nicht fiktiv, sondern real, und kostet Rendite, genau wie jede andere Versicherung auch. Die Tatsache, dass man unerwartete Dinge mit gewissen Kontrakten abischern kann, bedeutet nicht, dass es sich lohnt, in jeden Schrott zu investieren. Ansonsten würde Schwarzafrika aktuell unter Investorengeldern ersticken...

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

28.11.2023 23:30
#1145 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #1143
So ist es. Und die Versicherung für Deutschland wird den Investoren zunehmend zu teuer.


Naja gut, es gab aber immer wieder Investitionen.

Zitat von Llarian

Zitat
Zudem sie davon ausgehen, dass es in den USA so viel besser aussieht. Warum?


Weil in den USA der Widerstand noch sehr aktiv ist.




Es geht hier um Staatsverschuldung.
Können Sie in diesem Zusammenhang bitte erklären, was der "Widerstand" (mutmaßlich meinen Sie den gegen "woke" politische Maßnahmen) da ändert?

Zitat von Llarian

Zitat
Der Bund hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass er die Schulden übernehmen wird.


So wie die Studentenkredite? Das muss erst einmal klappen. So oder so, wir können das ja unterschiedlich sehen, aber der Geldfluß bestätigt mich darin, dass ich in bester Gesellschaft bin.




Die Studentenkredite sind aber ein gutes Beispiel. Im liberalen Idealbild müsste jeder für seine Fehlentscheidungen selbst gradestehen. Wenn aber ausreichend große Gruppen der Bevölkerung betroffen sind und diese auch eine Lobby haben...

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #1144
Die Versicherung ist nicht fiktiv, sondern real, und kostet Rendite, genau wie jede andere Versicherung auch.


Mehr dazu?

Zitat von F.Alfonzo
Die Tatsache, dass man unerwartete Dinge mit gewissen Kontrakten abischern kann, bedeutet nicht, dass es sich lohnt, in jeden Schrott zu investieren. Ansonsten würde Schwarzafrika aktuell unter Investorengeldern ersticken...



Entschuldigen Sie, aber hier missverstehen Sie mich doch.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

30.11.2023 22:04
#1146 RE: Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich Antworten

Zitat
15:29 Uhr
Israel ruft Botschafterin aus Madrid zurück

Israel hat nach Kritik des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez am militärischen Vorgehen im Gazastreifen seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen nach Jerusalem zurückbeordert. Zudem wies Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Außenminister Eli Cohen an, die spanische Botschafterin in Israel für einen Protest gegen "beschämende" Äußerungen von Sánchez in das Außenministerium einzubestellen, wie das Büro des Regierungschefs mitteilte.

Sánchez hatte bezweifelt, dass sich Israel im Krieg an zwischenstaatliche Grundsätze halte. "Die Bilder, die wir sehen, und die wachsende Zahl von Kindern, die sterben, lassen mich ernsthaft daran zweifeln, dass Israel das humanitäre Völkerrecht einhält", sagte Sanchez dem Fernsehsender TVE. "Was wir im Gazastreifen sehen, ist inakzeptabel."
Quelle: https://www.tagesschau.de/newsticker/liv...l#Botschafterin



Spanien hat derzeit meines Wissens auch eine sehr stark linke Regierung an der Macht. Es ist aber komisch zu sehen, wie sich manche Dinge immer wieder anhand der selben "Sollbruchstellen" polarisieren.

Was jetzt welche Bilder für eine Schlussfolgerung ("Zweifel") zulassen, dass kann natürlich niemand beurteilen. Grade Bilder lassen sich sehr leicht manipulieren, indem man z. B. nur eine Momentaufnahme und/oder einen Ausschnitt zeigt.

Aber seltsam: Trumps Äußerungen würden in einer Vergleichbaren Situation nicht so wiedergegeben...

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

01.12.2023 12:33
#1147 Wiedermal: Versuchter Anschlag Antworten

"Einer der Festgenommen, ein 15-Jähriger, habe bereits ein 'sehr konkretes Gedankenmodell' zur Tatplanung gehabt.[...]
Zuletzt wurden auch in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg zwei Jugendliche festgenommen, die einen Weihnachtsmarktanschlag geplant haben sollen. Die beiden unter Terrorverdacht festgenommenen Jugendlichen sollen mit der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sympathisiert haben.[...]
Der in Nordrhein-Westfalen festgenommene 15-Jährige will sich den Angaben zufolge bereits Benzin beschafft haben. Dieser Hinweis sei von deutschen Sicherheitsbehörden gekommen, erklärte Oberstaatsanwalt Holger Heming in Düsseldorf. Bei Durchsuchungen wurden aber keine Brennstoffe gefunden. Es habe ein 'sehr konkretes Gedankenmodell' zur Tatplanung gegeben.[...]
Die Jugendlichen sollen ihren Anschlag laut Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in Anlehnung an die Ziele und Vorgehensweisen des IS geplant haben."

Quelle: Mutmaßliche Anschlagspläne auf Weihnachtsmärkte: Drei Verdächtige weiter in Gewahrsam von Anonym (01.12.23)
Kommentar:
Es ist eigentlich traurig, wie wenig uns das noch überrascht.

Wir sind es schlicht schon gewohnt. Nach dem Castrop-Rauxel-Komplex, den zunehmenden Messerattaken und den diversen Terroranschlägen.
Die Öffentlichkeit möchte ihr normales Leben führen und ignoriert. Ja, sie muss ignorieren. Es gibt eine Menge latente Gefahren, deren permanentes Bewusstsein ein normales Leben unmöglich machen würde.
Leider ist das für unsere Politiker der willkommene Anlass, das Thema auf sich beruhen zu lassen.

Es ist inzwischen durch diverse Medienmeldungen bekannt, dass sich eine komplette Alternativszene in Bezug auf den Islamismus entwickelt hat. Hier müsste die normale Bevölkerung die Scheinwerfer drauf richten... Die Schlussfolgerungen wären unschön.
Irgendwelche "Intragrationsdiskurse", die planmäßig nur auf die Ausschüttug von noch mehr Steuergeldern hinauslaufen sollen, werden uns nicht helfen. Diese Mittel haben versagt. Welche Handlungsoptionen haben wir noch?



Siehe auch:
Gesammelte Beobachtungen zum Leben an und für sich (23)
SEK-Einsatz, vereitelter Terroranschlag
Castrop-Rauxel-Durchsuchungen
Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns (10)
Messerattaken nehmen zu
Aus der Chronik des laufenden Wahnsinns (17)
Mooßn, du bleibst nee hiea! (2)

Morn Online




Beiträge: 168

01.12.2023 12:46
#1148 RE: Wiedermal: Versuchter Anschlag Antworten

Das Einzige, was mich daran wirklich wütend macht, ist erfahren zu müssen, dass es wohl wieder ausländische Dienste waren, die uns darauf gebracht haben.

Gruß
Morn <><
______________________________________
Dieses ganze "nachhaltig" Lebenwollen ist purer und realitätsferner Kitsch, Dekadenzerscheinung einer übersättigten und risikolos lebenden städtischen Elite.
R.A. 2018

F.Alfonzo Offline



Beiträge: 2.249

01.12.2023 17:10
#1149 RE: Wiedermal: Versuchter Anschlag Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #1147
Leider ist das für unsere Politiker der willkommene Anlass, das Thema auf sich beruhen zu lassen.


Solche Dinge werden wohl eher zunehmend als Anlass dafür herhalten, den Rechtsstaat einzustampfen. Terrorgefahr ist immer noch die beste Begründung für einen Überwachungsstaat (und nebenbei praktischerweise auch für den permanenten Notstand). Und eine andere Möglichkeit gibt es dann nicht mehr, denn jetzt "sind se halt da". Wenn ich nicht wüsste, dass das politische Personal zu doof ist von zwölf bis mittag zu denken, könnte ich auf die Idee kommen dass der Terror aus genau diesem Grund erst importiert wurde.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

02.12.2023 11:01
#1150 Der finstere Horizont Antworten

Eine sehr realpolitische Perspektive auf die Weltpolitik

Der Autor Noah Smith betreibt einen persönlichen Blog, auf dem er einen Artikel mit den Namen "People are realizing that the Arsenal of Democracy is gone" veröffentlicht hat. Darin heißt es:
"Why did democracy go from a fringe form of government in 1944 to a system that governed half the world by 2010? Was it because democracy was more economically advantageous? Was it because people demanded more democracy as they got richer? Maybe. But maybe it was a lucky result of U.S. power.(...)
And that industrial dominance carried over into the Cold War, bolstered by the addition of Germany and Japan — two other leading manufacturing nations — as U.S. allies. The Soviets could threaten the West with their nuclear arsenal, but when it came to war production, the free world could outproduce the communist world."


Nachdichtung durch Johanes:
„Warum konnte sich die Demokratie von einer seltenen Regierungsform im Jahre 1944 zu der Form der Regierung entwickeln, die die halbe Welt verwaltet? War es, weil Demokratien wirtschaftlich mehr gewagt haben? War es, weil die Leute mehr Demokratie verlangten als sie reicher wurden? Vielleicht. Aber vielleicht war es das glückliche Ergebnis amerikanischer Vorherrschaft. (...)
Die industrielle Dominanz aus dem zweiten Weltkrieg wurde nicht nur in die Ära des Kalten Krieges übernommen, sie wurde sogar gestärkt durch das Hinzufügen von Westdeutschland und Japan, zwei der führenden Industrienationen, als US-Verbündete. Die Sowjets konnten den Westen mit ihren Atomwaffenarsenal bedrohen, in Bezug auf konventioneller Kriegsproduktion war die freie Welt der kommunistischen Welt weit überlegen.“




Diese Darstellung entspricht nicht ganz meinen Kenntnisstand. Soweit ich weiß waren die Sowjets dem Westen bis in die 1980er Jahren konventionell überlegen.

Völlig unberechtigt scheint mir die Perspektive jedoch nicht zu sein.
Auf Basis dieser Überlegung kommt unser Autor zur folgender, besorgniserregender Feststellung: "If the U.S. mightiest efforts can only produce 1/9th of the artillery shells we could build in 1995, and China can produce 200 times as many ships as the U.S., the Arsenal of Democracy that existed during WW2 and the Cold War is gone."

Der Autor weist insbesondere darauf hin, dass viele Amerikaner sich durch die Ozeane geschützt fühlen und kein Interesse daran haben, sich an Konflikten in Übersee zu beteiligen. Leider beginnt hier eine Paywall (bei einem Blog...).

Dennoch finde ich den hier vorgestellten Gedanken wichtig genug, ihn hier zu teilen.

Die Grafiken aus "our world in data" sind schön aufbereitet, um uns die Schlussfolgerung des Autors zu illustrieren. Zudem verweist er noch auf andere Publikationen mit ähnlichen Meldungen:
https://www.businessinsider.com/us-looks...ays-2023-10?amp
https://www.nytimes.com/2023/02/27/opini...an-society.html
https://features.csis.org/preparing-the-...ict-with-China/
https://www.wsj.com/articles/americas-in...ier-11660833718

Der Autor illustriert seine Idee mit dem Bild eines unsichtbare Schutzschildes, welcher über Generationen wie selbstverständlich über unseren Köpfen geschwebt hatte und nun plötzlich verschwunden ist -- ohne das die meisten Leute es überhaupt bemerkt haben. Selbst die Bösewichten müssen erst merken, dass der übermächtige Schutzschild jetzt weg ist.
Das Bild dürfte wohl den meisten Menschen, die nach 1980 geboren sind, seltsam vertraut vorkommen. Es liegt in den Kinderserien und Science-Fiction dieser Zeit. Egal ob diese Schutzschilde jetzt das Ergebnis überlegener Technologie, Zauberei oder irgendwas nicht erklärten waren.

Verlassen wir das Gebiet der Kinderunterhaltung für einen Augenblick und lassen unsere Gedanken etwas freier schweifen. Auch wenn es sicherlich ein ernstes kulturwissenschaftliches Anliegen sein wird, die Genese und Entwicklung der Vorstellung so eines Schutzschildes bis in die Gegenwart zu verfolgen.
Wie ich schon im ersten Satz geschrieben habe, bezweifle ich die Grundprämisse etwas. Das mit den konventionellen Waffen während eines Großteils des Kalten Krieges habe ich anders in Erinnerung. Mag sein, dass man Gedächtnis mich täuscht. Ich meine sogar, dass ich es aus einer Fernsehdoku habe, die sicherlich nicht immer die besten Informatonslieferanten sind.
Zudem ich auch bezweifle, dass die Kapazität zur Herstellung von mehr Waffen im Zeitalter nuklearer Bedrohungen noch ein wesentliches Argument ist.

Dass viele Quellen der Schlussfolgerung des Autors zustimmen, kann darauf hindeuten, dass seine Ideen valide sind. So wie mehrere unabhängige medizinische Tests, die positiv sind, ein guter Indikator für das Vorliegen der getesteten "Bedingung" ist.
Das gilt aber nur, wenn die Autoren nicht voneinander abschreiben oder durch eine dritte Quelle beeinflusst sind.

Was denken die Zimmerleute?

Seiten 1 | ... 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | ... 60
 Sprung  



Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.



Xobor Xobor Forum Software
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz